[0001] Die Erfindung betrifft ein Vorrichtung zum Messen der Dicke eines sich aus mehreren
Blättern zusammensetzenden Dokumentenstapels, der nachfolgend einem Akten-/Dokumentenvernichter,
einem Bindegerät, einem Laminiergerät oder einem sonstigen Gerät zugeführt wird.
[0002] Aus der DE 38 06 119 C2 ist bereits ein Schneidwerk für einen Aktenvernichter bekannt
geworden. Das Schneidwerk besteht aus paarweise zusammenwirkenden Schneidwalzen, die
auf Lücke stehend ineinandergreifen. Die Schneidwalzen tragen Schneidscheiben, sie
sich im Bereich des Einzugsspaltes teilweise überdecken. Der Außenumfang der Schneidwalzen
hat wendelförmig eingefräste Nuten. Weiterhin haben die Schneidscheiben ein bestimmtes
Profil.
[0003] Die aus dem Stand der Technik bekannt gewordene Vorrichtung arbeitet korrekt, solange
Einzelblätter zugeführt werden. Wird bei der Zuführung eines Dokumentenstapels jedoch
eine maximal von dem Schneidwerk verarbeitbare Dicke überschritten, kommt es unweigerlich
zu einem Papierstau, dessen Beseitigung sehr zeitintensiv sein kann.
[0004] Desweiteren sind Bindegeräte bekannt geworden, die es erlauben, einen Dokumentenstapel
an einer Längskante mittels eines Schmelzklebers, eines Drahtkamms oder eines sonstigen
Verbindeelementes zu verbinden und so ein gebundenes Produkt zu erstellen. Üblicherweise
werden die Dokumentenstapel in vorgefertigte Binderücken eingefügt, wobei ein optimales
Bindeergebnis nur dann erzielt wird, wenn der Dokumentenstapel eine gewisse, auf den
verwendeten Binderücken abgestimmte Dicke nicht übersteigt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung vorzuschlagen, die einfach
und verläßlich die maximal in einem Gerät verarbeitbare Dicke eines Dokumentenstapels
mißt.
[0006] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Vorrichtung einen oberen Bereich, einen
mittleren Bereich und einen unteren Bereich aufweist, wobei der obere Bereich mit
einem im wesentlichen V-förmigen Einschnitt versehen ist, wobei der mittlere Bereich
einen Schlitz aufweist, dessen Breite der maximal erlaubten Dicke des Dokumentenstapels
entspricht, und wobei der untere Bereich eine in Richtung des Schlitzes des mittleren
Bereichs offene Aushöhlung hat.
[0007] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen,
daß der Schlitz des mittleren Bereichs sich in Richtung des oberen Bereiches hin verjüngt,
wobei die minimale Breite des Schlitzes die maximal erlaubte Dicke des Dokumentenstapels
definiert. Hierdurch wird die Reibungsfläche zwischen Dokumentenstapel und erfindungsgemäßer
Vorrichtung minimiert - beschränkt sie sich doch im wesentlichen auf den Bereich des
Schlitzes, an dem dieser seine minimale Breite aufweist.
[0008] Es hat sich als günstig erwiesen, wenn der Durchmesser der Aushöhlung des unteren
Bereichs eine größere Weite bzw. einen größeren Durchmesser besitzt als die maximale
Breite des Schlitzes. Bei dieser Ausgestaltung fällt der Dokumentenstapel nach Passieren
des Schlitzes eine gewisse Strecke nach unten, was dem Bedienpersonal Sicherheit gibt,
daß der Dokumentenstapel eine akzeptable Dicke besitzt. In diesem Zusammenhang hat
es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Aushöhlung einen im wesentlichen
kreisförmigen Querschnitt aufweist.
[0009] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, daß die Vorrichtung integraler
Teil des Akten-/Dokumentenvernichters, des Bindegerätes oder eines anderen Bürogerätes
ist. Bezüglich eines Akten-/Dokumentenvernichters ist es z.B. besonders günstig, wenn
die Vorrichtung in dem Einzugsspalt des Akten-/Dokumentenvernichters angeordnet ist.
Das Bedienpersonal kann so einfach die korrekte Dicke des Dokumentenstapels feststellen
und unmittelbar daran anschließend den Dokumentenstapel vernichten. Als besonders
vorteilhaft wird die Ausgestaltung erachtet, daß die Vorrichtung im seitlichen Bereich
des Einzugsspaltes angeordnet ist, über den der Dokumentenstapel dem Akten-/Dokumentenvernichter
zugeführt wird. Bei einem thermischen oder anderweitigen Bindegerät kann die Vorrichtung
an ähnlich günstigen Stellen angeordnet sein.
[0010] Eine zur integralen Lösung alternative Lösung schlägt vor, daß im seitlichen Bereich
des Einzugsspaltes ein Kanal vorgesehen ist, in den die Vorrichtung einschiebbar ist.
Eine bevorzugte Lösung sieht vor, daß die Vorrichtung in den Kanal einklipsbar ist.
[0011] In diesem Zusammenhang wird als günstige Lösung folgendes vorgeschlagen: die äußeren
Seitenteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Messen der Dicke eines Dokumentenstapels
weisen jeweils zumindest ein Rastelemente auf, das mit jeweils einem entsprechenden
Rastelement an den Seitenwänden des Kanals wechselwirkt. Insbesondere hat zumindest
einer der beiden Typen von Rastelementen eine gewisse Flexibilität, die es erlaubt
die Vorrichtung problemlos in den Kanal einzuführen oder aus dem Kanal herauszunehmen.
[0012] Gemäß einer vorteilhaften, da kostengünstigen Ausgestaltung ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung als Spritzgußteil gefertigt.
[0013] Eine sehr günstige Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sieht vor, daß
die Vorrichtung aus zwei im wesentlichen klappsymmetrischen Teilen besteht, deren
Abstand zueinander einstellbar ist. Hierdurch wird es möglich, die Breite des Schlitzes
im mittleren Bereich zu variieren und die Vorrichtung zur Messung beliebiger Dicken
von Dokumentenstapeln zu verwenden.
[0014] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1: eine Seitenansicht eines Akten/Dokumentenvernichters mit integrierter erfindungsgemäßer
Vorrichtung,
Fig. 2: eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts des Akten-/Dokumentenvernichters
mit erfindungsgemäßer Vorrichtung,
Fig. 3: eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Seitenansicht
und
Fig. 4: eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in Seitenansicht.
[0015] Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines Akten-/Dokumentenvernichters 2 mit integrierter
erfindungsgemäßer Vorrichtung 1. Der Akten-/Dokumentenvernichter 2 besteht aus einem
Sammelbehälter 3 auf den eine Abdeckung mit integriertem - aber nicht gesondert dargestelltem
Schneidwerk - aufgesetzt ist. Bezüglich der Ausgestaltung eines Schneidwerkes wird
auf die bereits an vorhergehender Stelle zitierte DE 38 06 119 C2 verwiesen. Die Abdeckung
läßt im vorderen Bereich eine Öffnung 18 zu dem Sammelbehälter 3 frei. Diese Ausgestaltung
macht es möglich, den Akten-/Dokumentenvernichter 2 gleichzeitig als Papierkorb zu
benutzen.
[0016] In dem Einzugsspalt 5 des Akten-/Dokumentenvernichters 2 ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung 1 zum Messen der Dicke eines Dokumentenstapels 17 angeordnet. Eine mögliche
Anordnung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 in dem Einzugsspalt 5 des Akten-/Dokumentenvernichters
2 ist in dem Ausschnitt (perspektivische Darstellung) der Fig. 2 zu sehen. Die Vorrichtung
1 ist in dem Kanal 6, der sich im rechten Seitenbereich 16 des Einzugsspaltes 5 befindet,
angeordnet.
[0017] In Fig. 3 ist eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1
in Seitenansicht dargestellt. Die Vorrichtung 1 weist -formell gesprochendrei Bereiche
auf: einen oberen Bereich 7, einen mittleren Bereich 8 und einen unteren Bereich 9.
Der obere Bereich 7 hat einen im wesentlichen V-förmigen Einschnitt 10, dessen tiefste
Stelle in den Schlitz 11 des mittleren Bereichs 8 mündet. Durch diese Ausgestaltung
des oberen Bereichs 7 wird das Einführen eines Dokumentenstapels 17 in die erfindungsgemäße
Dickenmeßvorrichtung 1 erheblich erleichtert. Der Schlitz 11, der im mittleren Bereich
8 der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 angeordnet ist, verjüngt sich in Richtung des
oberen Bereichs 7. Folglich entspricht die geringste Breite des Schlitzes 11 der maximalen
Dicke eines Dokumentenstapels 17, die in dem Akten-/Dokumentenvernichter 2 verarbeitet
werden kann. Infolge der Verjüngung des Schlitzes 11 in Richtung auf den V-förmigen
Einschnitt ist die Reibung zwischen Dokumentenstapel 17 und Schlitz 11 sehr gering.
Der untere Bereich 9 weist eine Aushöhlung 12 mit einem im wesentlichen kreisförmigem
Querschnitt auf. Diese Ausgestaltung verbessert das Einführen des Dokumentenstapels
17 in die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 insoweit, als das Bedienpersonal klar fühlt
und erkennt, wenn der Dokumentenstapel 17 eine passende Dicke aufweist, da er dann
bis zum Boden der Aushöhlung 12 fällt.
[0018] In Fig. 3 ist eine in den Kanal 6 einklipsbare Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung
1 dargestellt. Der Kanal weist beidseitig jeweils ein Rastelement 14 auf, das mit
den Rastelementen 13 in den Seitenteilen der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 wechselwirkt,
so daß die Vorrichtung 1 in dem Kanal 6 und damit an dem Akten-/Dokumentenvernichter
2 befestigt ist. Ein Herausnehmen der Vorrichtung 1 aus dem Kanal 6 wird dadurch erleichtert,
daß die Seitenteile 15 in Richtung auf die Mittelöffnungen 10, 11, 12 der Vorrichtung
1 eine gewisse Flexibilität aufweisen.
[0019] Fig. 4 zeigt eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
1 in Seitenansicht. Die Vorrichtung 1 besteht in diesem Fall aus zwei im wesentlichen
klappsymmetrischen Teilen. Der untere Bereich 9 des einen Teils ist doppelwandig ausgeführt
und bildet so eine Einschuböffnung 21, in die der untere Bereich 9 des anderen Teils,
der einfach ausgebildet ist, einschiebbar ist. Beide Teile haben an korrespondierenden
Stellen jeweils ein Langloch 19 und können über das Verbindeelement 20 in einem gewünschten
Abstand miteinander verbunden werden. Je nach gewählter Einstellung ändert sich die
Breite des Schlitzes 11, so daß die Vorrichtung nunmehr zur Messung unterschiedlicher
Dicken von Dokumentenstapeln 17 geeignet ist.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1
- erfindungsgemäße Vorrichtung
- 2
- Akten-/Dokumentenvernichter
- 3
- Sammelbehälter
- 4
- Abdeckung
- 5
- Einzugsspalt
- 6
- Kanal
- 7
- oberer Bereich
- 8
- mittlerer Bereich
- 9
- unterer Bereich
- 10
- V-förmiger Einschnitt
- 11
- Schlitz
- 12
- Aushöhlung
- 13
- Rastelement der erfindungsgemäßen Vorrichtung
- 14
- Rastelement im Kanal
- 15
- Seitenteil
- 16
- seitlicher Bereich
- 17
- Dokumentenstapel
- 18
- Öffnung
- 19
- Langloch
- 20
- Verbindeelement
- 21
- Einschuböffnung
1. Vorrichtung zum Messen der Dicke eines sich aus mehreren Blättern zusammensetzenden
Dokumentenstapels (17), der nachfolgend einem Akten-/Dokumentenvernichter (2), einem
Bindegerät oder ähnlichem zugeführt wird,
wobei die Vorrichtung (1) einen oberen Bereich (7), einen mittleren Bereich (8) und
einen unteren Bereich (9) aufweist,
wobei der obere Bereich (7) mit einem im wesentlichen V-förmigen Einschnitt (10) versehen
ist,
wobei der mittlere Bereich (8) einen Schlitz (11) aufweist, dessen Breite der maximal
erlaubten Dicke des Dokumentenstapels (17) entspricht, und
wobei der untere Bereich (9) eine in Richtung des Schlitzes (11) des mittleren Bereichs
(8) offene Aushöhlung (12) hat.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
wobei der Schlitz (11) des mittleren Bereichs (8) sich in Richtung des oberen Bereiches
(9) hin verjüngt, wobei die minimale Breite des Schlitzes (11) die maximal erlaubte
Dicke des Dokumentenstapels (17) definiert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
wobei der Durchmesser der Aushöhlung (12) des unteren Bereichs eine größere Weite
bzw. einen größeren Durchmesser besitzt als die maximale Breite des Schlitzes (11).
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 3,
wobei die Aushöhlung (12) einen im wesentlichen kreisförmigen Querschnitt aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Vorrichtung (1) integraler Teil des Akten-/Dokumentenvernichters (2) ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Vorrichtung (1) in einem Einzugsspalt (5) angeordnet ist, über den der Dokumentenstapel
(17) dem Akten-/Dokumentenvernichter (2) zugeführt wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
wobei die Vorrichtung (1) im seitlichen Bereich (16) des Einzugsspaltes (5) angeordnet
ist, über den der Dokumentenstapel (17) dem Akten-/Dokumentenvernichter (2) zugeführt
wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 6 oder 7,
wobei im seitlichen Bereich (16) des Einzugsspaltes (5) ein Kanal (6) vorgesehen ist,
in den die Vorrichtung (1) einschiebbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
wobei die Vorrichtung (1) in den Kanal (6) einklipsbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
wobei die äußeren Seitenteile (15) jeweils ein Rastelement (13) aufweisen, die mit
entsprechenden Rastelementen (14) in dem Kanal (14) wechselwirken.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1,
wobei die Vorrichtung (1) als Spritzgußteil gefertigt ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Vorrichtung aus zwei im wesentlichen klappsymmetrischen Teilen besteht,
deren Abstand zueinander einstellbar ist.