[0001] Die Erfindung betrifft einen Mehrzweckschuh, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Bei derartigen Mehrzweckschuhen, die sich sowohl als Rollschuh oder In-Line-Skate
als auch als Schlittschuh einsetzen lassen können, besteht häufig das Problem, daß
die Lösung insgesamt recht schwergewichtig wird. Eine solche Lösung ist beispielsweise
aus der US-PS 3,026,118 oder der US-PS 3,351,353 bekannt. Außerdem ist bei bekannten
Lösungen nachteilig, daß das Wechseln zwischen Kufen und Rollensätzen zur Umbildung
des Mehrzweckschuhs von einem Schlittschuh in einen Rollschuh umständlich ist und
teilweise auch besonderer Werkzeuge bedarf.
[0003] Daher ist es beispielsweise aus der US-PS 4,492,385 bekanntgeworden, eine komplette
Untersatzeinheit manuell wechselbar an dem Schuh zu lagern. Es wird ein Rahmen gebildet,
der das Austauschen vereinfachen soll. Auch diese Lösung ist jedoch vergleichsweise
schwergewichtig. Nachdem hinten eine Befestigungsmechanik offenliegt, besteht Verletzungs-
und Beschädigungsgefahr, wobei erschwerend hinzu kommt, daß der unter der Schuhsohle
gebildete, starre Kanal recht fest ausgebildet sein muß, um ausreichende Stabilitätsreserven
bei unterschiedlichen Belastungssituationen zu bieten. Ferner ist ungünstig, daß die
maximale Schräglage auf etwa 45° beschränkt ist, so daß bei Verwendung des Mehrzweckschuhs
beispielsweise beim Eishockey keine Sicherheitsreserven zur Verfügung stehen.
[0004] Ferner ist es aus der US-PS 5,184,834 bekanntgeworden, einen Mehrzweckschuh hinsichtlich
der Länge variabel auszugestalten. Zwar ist diese Konstruktion günstig, wenn bei Heranwachsenden
von der regelmäßigen Neubeschaffung von Schuhwerk Abstand genommen werden soll. Nachteilig
hierbei sind fußorthopädische Gesichtspunkte, aber auch eine relative Unelegantheit
dieses Schuhs.
[0005] Ferner ist aus DE-OS 27 45 040 ein Schuh mit anbringbaren und austauschbaren Roll-
und Schlittschuhzusatzgeräten bekannt, der wahlweise auch als Laufschuh verwendet
werden können soll. Dieser Schuh weist eine Mittelnut auf, die sich nahezu über die
gesamte Breite des Schuhs erstreckt. Die Mittelnut allein soll praktisch die Abstützung
der Gegenelemente für den Schlittschuh bzw. Rollschuh sicherstellen, so daß eine vergleichsweise
große Bauhöhe der Sohle notwendig ist, um der Sohle noch die erforderliche Stabilität
zu verleihen. Diese Bauhöhe ist jedoch ausgesprochen ungünstig, wenn es um das Abrollverhalten
eines Laufschuhs geht, so daß die aus dieser Druckschrift bekannte Anwendung des Schuhs
als Laufschuh eher theoretisch ist. Außerdem wäre in der Praxis zu befürchten, daß
der vorgesehene Schlitz sich mit Schmutz zusetzt, so daß im Laufe der Zeit weder die
Verwendung als Schlittschuh noch die Verwendung als Rollschuh möglich ist.
[0006] Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Mehrzweckschuh gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 zu schaffen, der universell verwendbar ist, Gewichtsvorteile bietet
und dennoch keine ästhetischen Nachteile mit sich bringt.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Der erfindungsgemäße Mehrzweckschuh zeichnet sich zunächst dadurch aus, daß erstmals
eine wirklich völlig universelle Verwendbarkeit gegeben ist, nämlich entweder als
Abfahrts-Skischuh oder als Touren-Skistiefel - und damit ggf. als Wanderschuh -, als
Rollschuh, als In-Line-Skate und als Schlittschuh, wobei bei Bedarf durch Austausch
der Kufenausgestaltung eine Anpassung an Eisschnellauf/Eistanzen einerseits und Eishockey
andererseits erfolgen kann.
[0009] Begünstigt wird dieser Gesichtspunkt durch das Konzept, die Längsstabilität und Durchbiegefestigkeit
dann und nur dann bereitzustellen, wenn sie erforderlich, hingegen beispielsweise
bei Verwendung als Wanderstiefel eine der Geh-Bequemlichkeit zuträgliche Biegefähigkeit
bereitzustellen.
[0010] Überraschend läßt sich sowohl die Schlittschuhkufe, aber auch die Lagerkufe der Rollenanordnung
eines In-Line-Skates zur Sicherstellung der erforderlichen Durchbiegefestigkeit verwenden.
Die Schlittschuhkufe ist ohnehin in vertikaler Richtung, d.h., bei Biegeversuch um
eine horizontale Achse, am steifsten. Dadurch, daß nicht zusätzlich versucht wird,
eine entsprechend dimensionierte, stabile Platte für die Bereitstellung der Biegesteifheit
der Schuhsohle zu verwenden, lassen sich erhebliche Gewichtsvorteile erzielen.
[0011] Wesentlich in diesem Zusammenhang ist es, daß hier keine vorspringenden Zapfen aus
der Schuhsohle herausragen, sondern eine Hinterschneidung bildende Ausnehmungen vorgesehen
sind, die bevorzugt bei Verwendung als Abfahrts-Skischuh, als Touren-Skischuh und
damit ggf. als Wanderschuh, verschließbar sind. Beispielsweise können im vorderen
Bereich der Schuhsohle sechs derartige Befestigungsausnehmungen vorgesehen sein, und
im Fersenbereich vier. Mit dieser Anordnung wird dann der Schuh insgesamt bei Verwendung
mit einer Rollenanordnung oder Kufenanordnung über letztere stabilisiert, so daß auch
keine Durchbiegung möglich ist. Dennoch kann der Schuh ohne weiteres eine Trittfläche
mit einem wandergünstigen Profil und ein entsprechendes Abrollvermögen aufweisen,
wenn die Rollenanordnung und die Kufenanordnung je nicht montiert sind.
[0012] Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist an der vorderen Sohle und an der
Ferse einen Schieber vorgesehen, mit dem die Befestigungsausnehmungen in drei Stellungen
je verschließbar sind, in der Befestigungsstellung oder in der Offenstellung vorliegen
können. Die Befestigung von Kufen- und Rollenanordnungen kann bei dieser Lösung dann
sogar erfolgen, ohne daß der Schuh ausgezogen werden müßte, wobei es sich versteht,
daß es günstig ist, je eine Rastung vorzunehmen.
[0013] Der Schieber selbst kann hierbei durchaus leicht und flexibel, beispielsweise aus
Federstahl sein, so daß die gewünschte Elastizität vorliegt, ohne daß die Stabilität
der Befestigung der Rollen- oder Kufenanordnungen in den Hinterschnitt-Ausnehmungen
leiden würde.
[0014] Besonders günstig ist es ferner, daß der Bereich zwischen Fersen- und vorderem Sohlenbereich
völlig frei von Befestigungs-Ausnehmungen verbleiben kann, so daß dort auch eine entsprechende
Versteifung der Sohle nicht vorliegt. Dementsprechend ist das Abrollverhalten des
Schuhs durch die Befestigungs-Ausnehmungen nicht beeinträchtigt.
[0015] Ein weiterer, besonders günstiger Gesichtspunkt ergibt sich daraus, daß Ausnehmungen
vorgesehen sind, um die Befestigung sicherzustellen. Diese können sich harmonisch
in das ohnehin vorhandene, grobstollige Sohlenprofil einfügen, so daß die Verwendungsmöglichkeit
als Bergschuh und als Touren-Skistiefel ohne weiteres gegeben ist.
[0016] Besonders günstig läßt sich die Tatsache ausnutzen, daß für Touren-Skistiefel ebenso
wie für Schlittschuhe und Rollschuhe die Verwendung von formsteifen Materialien zur
Erzeugung eines relativ festen Stiefels üblich ist. Damit lassen sich für alle fußbezogenen
Sportarten, Sportarten also, bei denen es auf besonders ausgebildetes, festes Schuhwerk
ankommt, ein einheitliches Paar Schuhe verwenden.
[0017] Wenn die Fersenaussteifung oder Feststellmechanik des Schuhs in an sich bekannter
Weise lösbar ist, läßt sich der Mehrzweckschuh zudem auch als Wanderstiefel verwenden.
[0018] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
mehrerer Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung.
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Mehrzweckschuh mit montierter Kufenanordnung;
- Fig. 2
- den Mehrzweckschuh in der Ausgestaltung gemäß Fig. 1, wobei jedoch eine Rollenanordnung
montiert ist;
- Fig. 3
- eine Ansicht des Mehrzweckschuhs von unten, ohne daß eine Kufenanordnung oder eine
Rollenanordnung montiert wäre;
- Fig. 4
- eine Ansicht einer anderen Ausführungsform eines Mehrzweckschuhs von unten, zur Darstellung
der Befestigung, wobei die Profildarstellung der Übersichtlichkeit halber entfallen
ist;
- Fig. 5
- eine Darstellung eines Details der Ausgestaltung gemäß Fig. 4, jedoch in einer anderen
Stellung;
- Fig. 6
- eine weitere Darstellung eines Details der Ausgestaltung gemäß Fig. 4, jedoch in einer
dritten Stellung; und
- Fig. 7
- eine Darstellung eines Befestigungselements zum Eingriff in die Hinterschnitt-Ausnehmung
gemäß Fig. 4, welches an einer Kufen- oder Rollenanordnung befestigt ist.
[0020] Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, weist ein erfindungsgemäßer Mehrzweckschuh 10 einen
Schaft 12 auf, der mit einem Fußteil 14 an einem Gelenk 16 verbunden ist. In an sich
bekannter Weise ist an dem hinteren Übergang zwischen Schaft 12 und Fußteil 14 eine
Feststellmechanik 18 vorgesehen, mit welcher der Schaft 12 gegen das Fußteil 14 bei
Bedarf arretierbar ist und mit welcher die Arretierung lösbar ist, so daß eine Beweglichkeit
im Gelenk 16 vorliegt, wenn dies gewünscht ist.
[0021] Der Mehrzweckschuh 10 ist aus festem Material, wie starkem Leder oder Kunststoff
ausgebildet, jedoch so weich, daß ohne montierte Kufen- oder Rollenanordnung ein Abrollen
an der Sohle 20 möglich ist. Die Sohle 20 weist in der Ausgestaltung gemäß Fig. 1
ein Profil 46 auf, das aus Fig. 3 besser ersichtlich ist, und besteht aus einem vorderen
Bereich 22 und einem Fersenbereich 24, die zusammen die Trittfläche bilden und sich
je um die Hinterschnitt-Ausnehmungen erstrecken.
[0022] Zur Befestigung einer Kufenanordnung 26 an der Sohle 20 sind in Profilvorsprüngen
28 der Sohle 20 Hinterschnitt-Ausnehmungen 30 vorgesehen, die in diesem Ausführungsbeispiel
als Innengewinde ausgebildet sind. Im Grunde können die Hinterschnitt-Ausnehmungen
30 auch neben den Profilvorsprüngen 28 vorgesehen sein, insofern in den Profilnuten
also. Die für die Befestigung zur Verfügung stehende Einschraubtiefe ist jedoch bei
der Anordnung in den Profilvorsprüngen 28 größer, so daß diese Ausgestaltung bevorzugt
ist.
[0023] Entsprechende Ausnehmungen 32 sind in der Kufenanordnung 26, aber auch in Fig. 2
dargestellten Rollenanordnung 34 an je sich seitlich T-förmig erstreckenden Flanschen
vorgesehen. Die Ausnehmungen 32 weisen an ihrem unteren Ende eine Konuserweiterung
auf, so daß Senkkopfschrauben 36 als Befestigungselemente vollständig in den Ausnehmungen
32 aufnehmbar sind. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind insgesamt zehn Senkkopfschrauben
36 zur Befestigung zwischen Kufenanordnung 26 bzw. Rollenanordnung 34 und der Sohle
20 vorgesehen, und zwar sechs im vorderen Bereich 22 und vier im Fersenbereich 24.
[0024] Die Kufenanordnung 26 gemäß Fig. 1 ist vergleichsweise lang und könnte beispielsweise
für das Eisschnellaufen eingesetzt werden. Es versteht sich, daß wahlweise eine andere
Kufenanordnung, wie beispielsweise eine kürzere Kufenanordnung zur Bildung eines Eishockey-Schuhs
ausgewählt werden kann und wahlweise montierbar ist.
[0025] Bevorzugt haben die Senkkopfschrauben 36 einen Münzschlitz, so daß sie ohne besonderes
Werkzeug beispielsweise mit Hilfe einer Münze eingeschraubt werden können.
[0026] Wenn der Mehrzweckschuh 10 als Wanderschuh verwendet werden soll, ist es günstig,
die Hinterschnitt-Ausnehmungen 30 abzudecken. Hierzu können entweder entsprechend
geformte, einsteckbare oder bevorzugt ebenfalls einschraubbare Abdeck-Kunststoffelemente
als Schutzeinsätze verwendet werden, die beispielsweise ebenfalls einen Münzschlitz
aufweisen können, und in den Hinterschnitt-Ausnehmungen 30 vollständig oder zumindest
überwiegend versenkbar sind. Alternativ können die Ausnehmungen 30 auch mit einem
nicht dargestellten Zapfen aufweisenden Rahmen abgedeckt werden.
[0027] Es versteht sich, daß bei Bedarf auch Stollen oder Stahlstifte dort einschraubbar
wären, wenn beispielsweise der Schuh zu anderen Zwecken verwendet werden soll, beispielsweise
zum Eisklettern.
[0028] Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, läßt sich als Rollenanordnung 34 bevorzugt eine Rollenanordnung
mit einer Mehrzahl hintereinander angeordneter Rollen zur Bildung sogenannter In-Line-Skates
verwenden. In an sich bekannter Weise kann die Rollenanordnung 34 auch einen Stopper
38 tragen. Die Kufe 40 der Kufenanordnung 26 ist ebenso wie die Lagerschiene 42 der
Rollenanordnung 34 schmal und hoch und weist eine hohe Steifheit gegen Durchbiegung
in vertikaler Richtung auf. Hierdurch bedingt, liegen sämtliche Rollen 44 der Rollenanordnung
34 gleichmäßig auf und sind in einer Reihe geführt. Die Steifheit der Kufe 40 und
der Lagerschiene 42 wird jedoch erfindungsgemäß gleichzeitig zur Bereitstellung der
erforderlichen Steifheit und Festigkeit des Mehrzweckschuhs 10 verwendet. Durch die
Befestigung über die Hinterschnitt-Ausnehmungen 30 erfährt die Sohle 20 die erforderliche
Aussteifung, so daß sie für sich genommen abrollfähig ausgestaltet sein kann.
[0029] Es versteht sich, daß bei Bedarf die Rollenanordnung 34 auch zur Bildung eines üblichen
Rollschuhs oder Rollerskates mit je zwei hintereinander und nebeneinander angeordneten
Rollen vorgesehen sein kann.
[0030] Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, sind die Hinterschnitt-Ausnehmungen 30 gleichmäßig
über die Sohle 20 verteilt. Die Befestigungs-Ausnehmungen finden sich je paarweise
ziemlich weit außen an dem vorderen Bereich 22 und dem Fersenbereich 24, so daß günstige
Hebelverhältnisse vorliegen, nachdem Schlittschuhe und auch In-Line-Skates in der
Praxis starken seitlichen Belastungen unterliegen. Die durch die Kufe 40 eingeleiteten
Kippmomente werden jedoch über die durch die ebenfalls durch die Kufe 40 ausgesteifte
Sohle 20 und den so stabilisierten Mehrzweckschuh 10, einschließlich des Schaftes
12 auf den Fuß des Benutzers übertragen, wobei durch den hochgezogenen Schaft 12 zugleich
der Knöchel entlastet wird.
[0031] Es versteht sich, daß ein beliebiges Profil 46 verwendet werden kann, wobei es jedoch
günstig ist, die Profilvorsprünge 28 an den entsprechenden Stellen so groß zu wählen,
daß sie die Hinterschnitt-Ausnehmungen 30, die hier als Sacklöcher ausgebildet sind,
aufnehmen können. In an sich bekannter Weise können die Hinterschnitt-Ausnehmungen
30 durch von der Kunststoffsohle umspritzte Messing-Innengewindehülsen gebildet werden.
[0032] Eine weitere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Befestigungs-Hinterschnittanordnung
30 ist aus Fig. 4 ersichtlich. Bei dieser Ausgestaltung sind die Hinterschnitt-Ausnehmungen
30 über je einen Schließschieber 50 und 52 gebildet, wobei der Schließschieber 50
für den vorderen Bereich 22 und der Schließschieber 52 für den Fersenbereich 24 der
Sohle 20 vorgesehen ist. Die Schließschieber 50 und 52 bestehen aus ausgestanztem
Federstahl und sind für die Betätigung in drei Stellungen vorgesehen. In Fig. 4 ist
die Befestigungsstellung für die Anbringung der Kufenanordnung 26 oder der Rollenanordnung
34 dargestellt. In dieser Stellung sind Sacklöcher 54 in der Sohle 20 schlitzförmig
abgedeckt, wobei die Seitenbereich der Schlitze die Hinterschneidungen der Hinterschnitt-Ausnehmungen
30 bilden. Sie werden von Verdickungen 56 an den in Fig. 7 dargestellten Befestigungselementen
58 hintergriffen.
[0033] Die Schließschieber 50 und 52 sind je nach vorne und hinten teilsweise ausziehbar,
um die drei Stellungen zu ermöglichen. Hierzu weisen sie an ihrem vorderen bzw. hinteren
Ende je einen entsprechend ausgebildeten, jedoch nicht dargestellten Griff auf. Jeder
Schließschieber 50 weist in Bereichen außerhalb der Befestigungsausnehmungen 30 große
Ausschnitte 60 auf. Damit sind die Schließschieber 50 und 52 insgesamt je keineswegs
steif und es ergeben sich außerdem Gewichtsvorteile.
[0034] Im Bereich der Ausschnitte 60 sind obere und untere Teile der Sohle 20 miteinander
intensiv großflächig verbunden. Die Herstellung dieser Ausführungsform erfolgt so,
daß zunächst der obere Teil der Sohle fertiggestellt wird, dann die Schließschieber
50 und 52 aufgelegt werden und dann über ein entsprechend gestaltetes Werkzeug, das
auch die Sacklöcher 54 abdeckt, der untere Teil der Sohle 20 aufgespritzt wird, wobei
sich an den freien Bereichen eine intensive Verbindung zwischen dem unteren und dem
oberen Teil einstellt. Bei Bedarf kann auch eine Schließschieberscheide vorgesehen
sein, in welcher das Gleiten des Schließschiebers reibungsarm ermöglicht ist, und
die vollständig einspritzbar ist.
[0035] Wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, schließen sich an die Schlitzbereiche 62 der Hinterschnitt-Ausnehmungen
30 Freigabebereiche 64 an. Der Durchmesser und die Abmessungen der Freigabebereiche
64 sind so gewählt, daß sie mindestens den Durchmesser der Sacklöcher 54 aufweisen,
so daß die Entnahme der Befestigungselemente 58 in der in Fig. 6 dargestellten Stellung
ohne weiteres möglich ist.
[0036] In der Stellung gemäß Fig. 5 ist das Sackloch 54 je von dem Schließschieber 50 abgedeckt.
In der in Fig. 5 dargestellten Stellung ist der Schließschieber 50 vollständig eingeschoben,
so daß die Wanderstellung vorliegt und die Sacklöcher 54 nicht verschmutzen können.
[0037] Demgegenüber ist in Fig. 6 die Freigabestellung dargestellt, wobei die Freigabebereiche
64 mit den Sacklöchern 54 fluchten und die Verdickungen 56 freigegeben werden können,
so daß beispielsweise die Kufenanordnung 26 gewechselt werden kann.
[0038] Besonders günstig ist es, daß die Griffe der Schließschieber 50 und 52 auch dann
betätigt werden können, wenn der Benutzer den Mehrzweckschuh an seinem Fuß hat. Damit
läßt sich ein sehr rascher Wechsel der Anwendungsfunktionen des Mehrzweckschuhs 10
erzielen. In der Freigabe- oder Wechselstellung werden die Schließschieber 50 und
52 nach vorne und hinten je maximal herausgezogen. In der Kufen/Rollenverankerungsstellung
sind die Schließschieber 50 und 52 je halb eingeschoben, und in der Wanderstellung,
in welcher die Sacklöcher 54 abgedeckt werden sollen, sind die Schließschieber 50
und 52 je vollständig eingeschoben.
[0039] Das in Fig. 7 dargestellte Befestigungselement 58 ist fest mit der Rollenanordnung
34 bzw. der Kufenanordnung 26 verbunden. Damit entfällt die Notwendigkeit, einen separaten
Schraubensatz mitführen zu müssen.
1. Mehrzweckschuh, mit einer Befestigungsanordnung an der Sohle, mit welcher eine Rollenanordnung
oder eine Kufenanordnung wahlweise an dem Schuh befestigbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungsanordnung in die Sohle (20) eingeformte Ausnehmungen (30) aufweist,
die Hinterschneidungen bilden, und daß Bereiche der Sohle um die Hinterschnitt-Ausnehmungen
(30) als Trittflächen (22, 24) ausgebildet sind, und den Hinterschnitt-Ausnehmungen
(30) mindestens ein Schließschieber (50, 52) zugeordnet ist, mit welchem bei Betrieb
des Mehrzweckschuhs (10) ohne Rollenanordnung (34) und ohne Kufenanordnung (26) die
Hinterschnitt-Ausnehmungen (30) abdeckbar sind, wobei mehrere Hinterschnitt-Ausnehmungen
(30) über je einen von diesem mindestens einen Schließschieber (50, 52) gebildet sind.
2. Mehrzweckschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hinterschnitt-Ausnehmungen
(30) je als Innengewinde ausgebildet sind.
3. Mehrzweckschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
Schutzeinsätze für die Abdeckung der Hinterschnitt-Ausnehmungen (30) vorgesehen sind,
welche je unverlierbar in diesen befestigbar sind und zur Trittfläche (22, 24) im
wesentlichen plan sind, wenn der Mehrzweckschuh (10) sowohl ohne Rollenanordnung (34)
als auch ohne Kufenanordnung (26) verwendet wird.
4. Mehrzweckschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hinterschnitt-Ausnehmungen (30) 2 bis 15, insbesondere 3 bis 7 mm tief sind und
entsprechend den durch die Rollenanordnung (34) oder die Kufenanordnung (26) eingeleiteten
Belastungen über die Sohle (20) verteilt sind.
5. Mehrzweckschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
an Rollenanordnungen (34) und/oder Kufenanordnungen (26) Befestigungselemente (36;
58) für den Eingriff in die Hinterschnitt-Ausnehmungen (30) unverlierbar gehalten
sind.
6. Mehrzweckschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kombination von Hinterschnitt-Ausnehmungen (30) und dem je dort eingreifenden
Befestigungselement (36; 58) selbsthemmend ausgebildet ist.
7. Mehrzweckschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abdeckelemente steckbar und insbesondere selbsthemmend ausgebildet sind.
8. Mehrzweckschuh nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckelemente über
Stege miteinander verbunden sind, die in Nuten in der Sohle (20) verlaufen, oder daß
die Abdeckelemente auf einer Platte angebracht sind, welche die Sohle (20) mindestens
teilweise abdeckt und an ihrer Unterseite als Trittfläche (22, 24) ausgebildet und
insbesondere profiliert ist.
9. Mehrzweckschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
Abdeckelemente für die Abdeckung der Hinterschnitt-Ausnehmungen (30) in der Sohle
versenkbar sind.
1. Multi-purpose shoe with a fastening device on the sole, with which a roller configuration
or alternatively a skate configuration can be fastened to the shoe, characterised
in that the fastening device has moulded recesses (30) forming undercuts in the sole
(20), and that areas of the sole around the undercut recesses (30) are formed as treading
surfaces (22, 24), and at least one locking slider (50, 52) is allocated to the undercut
recesses (30), with which the undercut recesses (30) can be covered when the multi-purpose
shoe (10) is being used without either the roller configuration (34) or the skate
configuration (26), with several undercut recesses (30) being formed via each one
of these at least one locking sliders (50, 52).
2. Multi-purpose shoe according to claim 1, characterised in that the undercut recesses
(30) are all formed as female threads.
3. Multi-purpose shoe according to one of the preceding claims, characterised in that
protective inserts are provided for covering the undercut recesses (30), which can
each be fastened captively into this and are essentially level with the treading surface
(22, 24), when the multi-purpose shoe (10) is used without either the roller configuration
(34) or the skate configuration (26).
4. Multi-purpose shoe according to one of the preceding claims, characterised in that
the undercut recesses (30) are 2 to 15, in particular 3 to 7 mm deep and are distributed
in accordance with the stresses introduced by the roller configuration (34) or the
skate configuration (26) via the sole (20).
5. Multi-purpose shoe according to one of the preceding claims, characterised in that
fastening elements (36; 58) for engaging into the undercut recesses (30) are captively
fastened to roller configurations (34) and/or skate configurations (26).
6. Multi-purpose shoe according to one of the preceding claims, characterised in that
the combination of undercut recesses (30) and the fastening elements (36; 58) thereon
is self-locking.
7. Multi-purpose shoe according to one of the preceding claims, characterised in that
the covering elements are pluggable and in particular are self-locking.
8. Multi-purpose shoe according to claim 7, characterised in that the covering elements
are connected together via webs, which run along grooves in the sole (20), or that
the covering elements are attached to a plate, which the sole (20) covers at least
partially and is formed on its underside as a treading surface (22, 24) and in particular
is profiled.
9. Multi-purpose shoe according to one of the preceding claims, characterised in that
covering elements for covering the undercut recesses (30) are retractable into the
sole.
1. Chaussure à usages multiples avec un dispositif de fixation sur la semelle, par l'intermédiaire
duquel au choix un dispositif à roulettes (34) ou un dispositif à patins (26) puisse
être fixé sur la chaussure, caractérisée en ce que le dispositif de fixation présente
des renfoncements moulus (30) qui forment des contre-dépouilles dans la semelle (20),
et que des zones de la semelle autour des renfoncements de la contre-dépouille (30)
soient formés comme surfaces de marche (22, 24), et qu'au moins un verrou coulissant
(50, 52) soit attribué aux renfoncements de la contre-dépouille (30), avec lequel
les renfoncements de la contre-dépouille (30) peuvent être recouverts à chaque fois
que la chaussure à usages multiples (10) est utilisée sans dispositif à roulettes
(34) ni dispositif à patins (26), plusieurs renfoncements de la contre-dépouille (30)
étant formés par chacun de ces au moins un verrous coulissants (50, 52).
2. Chaussure à usages multiples selon la revendication 1, caractérisée en ce que les
renfoncements de la contre-dépouille (30) soient tous formés comme filet de vis femelle.
3. Chaussure à usages multiples selon l'une ou l'ensemble des revendications précédentes,
caractérisée en ce que des insertions protectrices pour couvrir la contre-dépouille
(30), qui puissent y être fixées de façon imperdable et qui soient essentiellement
plates par rapport à la surface de marche (22, 24) soient prévues, quand la chaussure
à usages multiples (10) est utilisée sans le dispositif à roulettes (34) ni le dispositif
à patins (26).
4. Chaussure à usages multiples selon l'une ou l'ensemble des revendications précédentes,
caractérisée en ce que les contre-dépouilles (30) aient une profondeur de 2 à 15,
en particulier de 3 à 7 mm et soient distribuées selon les tensions introduites par
la semelle (20) par le dispositif à roulettes (34) ou le dispositif à patins (26).
5. Chaussure à usages multiples selon l'une ou l'ensemble des revendications précédentes,
caractérisée en ce que des éléments de fermeture (36; 58) pour engager les contre-dépouilles
(30) soient de façon imperdable fixés sur les dispositifs à roulettes (34) et/ou sur
les dispositifs à patins (26).
6. Chaussure à usages multiples selon l'une ou l'ensemble des revendications précédentes,
caractérisée en ce que la combinaison de la contre-dépouille (30) et les éléments
de fermeture (36; 58) s'y engageant soit auto-verrouillant.
7. Chaussure à usages multiples selon l'une ou l'ensemble des revendications précédentes,
caractérisée en ce que les éléments de couverture soient enfichables et en particulier
soient auto-verrouillant.
8. Chaussure à usages multiples selon la revendication 7, caractérisée en ce que les
éléments de couverture soient reliés entre eux par des barrettes dans des rainures
situées le long de la semelle (20), ou que les éléments de couverture soient attachés
à une plaque, qui couvre la semelle (20 au moins partiellement, et qui est formée
sur le dessous comme une surface de marche (22, 24) et en particulier est profilée.
9. Chaussure à usages multiples selon l'une ou l'ensemble des revendications précédentes,
caractérisée en ce que les éléments de couverture pour couvrir la contre-dépouille
(30) soient escamotables dans la semelle.