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EP 0 729 004 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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30.09.1998 Patentblatt 1998/40 |
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Anmeldetag: 08.02.1996 |
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Handgriff für eine Schusswaffe
Grip for hand gun
Crosse pour arme de poing
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE ES FR IT LI |
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Priorität: |
21.02.1995 DE 19505829
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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28.08.1996 Patentblatt 1996/35 |
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Patentinhaber: Carl Walther GmbH |
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89073 Ulm (DE) |
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Erfinder: |
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- Wesp, Horst
D-89160 Ulm (DE)
- Dallhammer, Peter
D-89073 Ulm (DE)
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Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 468 807 US-A- 1 893 095 US-A- 5 231 237
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DE-A- 2 731 903 US-A- 4 586 282
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft einen Teilesatz für eine Schußwaffe aus einem Handgriff für
die Schußwaffe, insbesondere Pistolengriff, und mehreren austauschbaren Rückenteilen.
[0002] Der Handgriff einer Schußwaffe ist in der Regel so geformt, daß die Schußwaffe gut
in der Hand des Schützen liegt, um damit eine möglichst optimale Schuß- und Treffsicherheit
zu gewährleisten. Bedingt durch die unterschiedlichen Handformen und Handgrößen der
Schützen wird jedoch in den seltensten Fällen die jeweils günstigste Form des Handgriffs
erreicht.
[0003] Durch die EP-A-0 468 807 ist ein veränderbarer Handgriff für Werkzeuge, Sportgeräte
und dergleichen offenbart. Der Handgriff besitzt ein Basisteil, welches durch Zusatzteile
in der Größe veränderbar ist. Die Zusatzteile werden durch geeignete Befestigungsmittel
mit dem Basisteil verbunden.
[0004] Die EP-A-468 807 ist als den nächstliegenden Stand der Technik anzusehen.
[0005] Durch die US-A-4,586,282 ist eine Pistole mit einem Handgriff bekannt geworden, der
sich aus mehreren Teilen zusammensetzt. Auf ein Rahmenteil des Handgriffs werden zwei
Seitenteile aus Kunststoff und ein Rückenteil, ebenfalls aus Kunststoff, lösbar befestigt.
[0006] Durch die DE 27 31 903 C2 ist eine Pistolengriffabdeckung bekannt, die aus zwei Seitenteilen
und einem Querstück besteht, das sich über das hintere Ende des Pistolengriffstücks
erstreckt. Während die Seitenteile durch Schrauben am Griffstück befestigt sind, wird
das Querteil ohne Befestigung am Griffstück nur durch die beiden Seitenteile gehalten.
Diese bekannte Pistolenabdeckung, deren Teile aus elastomerem Material bestehen, dient
in erster Linie zur Dämpfung der Stöße und Erschütterungen, die durch den Abschuß
verursacht werden und auf die Hand des Schützen einwirken.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Teilesatz für eine Schußwaffe, insbesondere
für eine Pistole, der eingangs genannten Art zu schaffen, der eine individuelle Anpassung
des Handgriffs der Schußwaffe an die Hand des Schützen erlaubt.
[0008] Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
2 bis 13 beschrieben.
[0009] Entsprechend den individuellen Erfordernissen der Schützen kann das Rückenteil aus
einem weichen oder einem harten Material bestehen und eine glatte oder rauhe Oberfläche
besitzen.
[0010] Vorzugsweise ist das Rückenteil aus einem Kunststoffmaterial gefertigt.
[0011] Um den individuellen Wünschen der Schützen Rechnung zu tragen, sind mehrere Rückenteile
mit unterschiedlichen Formen und/oder unterschiedlichem Material zur Auswahl vorgesehen.
[0012] Zur Befestigung des Rückenteils an der Rückseite des Handgriffs weist das Rückenteil
an seinem oberen Ende mindestens eine Nase auf, die eine Rückwand des Handgriffs hintergreift.
Das untere Ende des Rückenteils wird durch zwei Stege gebildet, die in einen sich
an die Aussparung im Handgriff anschließenden Einschnitt des Handgriffs eingreifen.
[0013] Die Befestigung des Steges am Handgriff erfolgt durch einen Steckbolzen, der eine
in den Stegen und im Handgriff angeordnete, quer zur Schußrichtung verlaufende Bohrung
durchsetzt.
[0014] Eine Tragesicherung der Pistole mit Hilfe einer Kordel wird dadurch erreicht, daß
durch den zwischen den Stegen gebildeten Zwischenraum der mittlere Teil des Steckbolzens
für die Befestigung der Kordel freigelegt wird.
[0015] Zur Zentrierung des Rückenteils am Handgriff weist die Rückseite des Handgriffs mindestens
einen Vorsprung auf, der in eine entsprechende Vertiefung an der Innenseite des Rückenteils
eingreift.
[0016] Eine besonders exakte Zentrierung ergibt sich dadurch, daß der Vorsprung als Prismenkörper
mit einem rechteckigen Querschnitt ausgebildet ist, dessen Längsseite in Längsrichtung
des Rückenteils verläuft. Neben der Zentrierung wird durch das Ineinandergreifen von
Vorsprung und Vertiefung insbesondere auch die Stabilität der Verbindung zwischen
Rückenteil und Handgriff erhöht. Durch die Länge des Vorsprungs wird außerdem die
Entstehung eines sichtbaren Lichtspalts zwischen Rückenteil und Handgriff vermieden.
[0017] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß der Schütze
entsprechend seinen individuellen Wünschen und körperlichen Gegebenheiten den für
ihn richtigen Handgriff wählen kann, um optimale Schießbedingungen zu schaffen und
bessere Schießergebnisse zu erzielen. Es hat sich gezeigt, daß hierbei besonders die
Form und Oberflächenbeschaffenheit des Griffrückens von Bedeutung ist. Entsprechend
der Anatomie der Hand kann das erfindungsgemäße Rückenteil beispielsweise eine stärkere
oder schwächere Wölbung besitzen, die sich an die Innenfläche der Hand anlegt. Es
gibt Schützen, die eine relativ rauhe Oberfläche des Rückenteils wünschen, um einen
sicheren Halt zu erreichen. Andere bevorzugen eine glatte Oberfläche, damit das Rückenteil
selbsttätig die richtige Lage an der Handinnenfläche findet. Das gleiche gilt für
hartes oder weiches Material, aus dem das Rückenteil bestehen kann. Dadurch, daß gemäß
der Erfindung verschiedene Rückenteile vorgesehen sind, steht dem Schützen eine individuelle
Auswahlmöglichkeit zur Verfügung, wobei der Schütze das Auswechseln der Rückenteile
auf einfache Art und Weise problemlos selbst durchführen kann.
[0018] Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung und der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel
darstellt, näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Pistolen-Handgriffs mit eingesetztem Rückenteil, teilweise
geschnitten,
- Fig. 2
- eine Rückansicht des Handgriffs gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- das Rückenteil allein in einer anderen Ausführungsform und
- Fig. 4
- eine weitere Ausführungsform des Rückenteils.
[0019] An der Rückseite eines Handgriffs 1 einer Selbstladepistole 2 ist eine Aussparung
3 zur Aufnahme eines Rückenteils 4 vorgesehen. Das Rückenteil 4 weist an seinem oberen
Ende eine Nase 5 auf, die eine obere Rückwand 6 des Handgriffs 1 hintergreift. Das
untere Ende des Rückenteils 4 ist durch zwei Stege 7 nach unten verlängert, die in
einen sich an die Aussparung 3 anschließenden Einschnitt 8 des Handgriffs 1 eingreifen.
Mit einem Steckbolzen 9, der eine Bohrung 10 in den Stegen 7 und im Handgriff 1 durchsetzt,
ist das Rückenteil 4 am Handgriff 1 befestigt. Durch den zwischen den beiden Stegen
7 gebildeten Zwischenraum 11 wird der mittlere Teil des Steckbolzens 9 zur Befestigung
einer Kordel 12 freigelegt (Fig. 2). Mit Hilfe der Kordel 12 kann die Pistole am Schützen
befestigt und gesichert werden.
[0020] Zur genauen Positionierung des Rückenteils 4 weist die Rückseite des Handgriffs 1
einen Vorsprung 13 auf, der in eine entsprechende Vertiefung 14 an der Innenseite
des Rückenteils 4 paßt. Der Vorsprung 13 ist als länglicher, prismatischer Körper
mit einem rechteckigen Querschnitt ausgebildet. Der Vorsprung 13 ist so angeordnet,
daß seine Längsseite etwa parallel zur Längsrichtung des Rückenteils 4 verläuft.
[0021] Die Fig. 3 zeigt eine Ausführung des Rückenteils 4 mit einer gegenüber der Ausführung
nach Fig. 1 anderen Formgebung. Außerdem weist das Rückenteil 4 anstelle der Riffelung
gemäß Fig. 1 eine glatte Oberfläche auf. Eine weitere Ausführungsvariante ist in Fig.
4 dargestellt, bei der die Oberfläche des Rückenteils 4 mit Noppen besetzt ist. Darüberhinaus
ist eine Vielzahl von austauschbaren Rückenteilen 4 mit je nach Wunsch des Schützen
unterschiedlicher Formgebung und Ausgestaltung möglich.
1. Teilesatz für eine Schußwaffe, bestehend aus
- einem Handgriff (1) für die Schußwaffe, insbesondere Pistolengriff, bei dem ein
austauschbares Rückenteil (4) mit dem Handgriff (1) der Schußwaffe lösbar verbunden
werden kann, und
- mehreren austauschbaren Rückenteilen (4), die zur Auswahl vorgesehen sind, geometrisch
unterschiedlich geformt sind und eine unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheit aufweisen.
2. Teilesatz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rückenteil (4) aus einem weichen Material besteht.
3. Teilesatz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rückenteil (4) aus einem harten Material besteht.
4. Teilesatz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rückenteil (4) eine glatte Oberfläche besitzt.
5. Teilesatz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rückenteil (4) eine rauhe Oberfläche besitzt.
6. Teilesatz nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rückenteil (4) aus Kunststoff besteht.
7. Teilesatz nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rückenteil (4) in eine am Rücken des Handgriffs (1) vorgesehene Aussparung
(3) einsetzbar ist.
8. Teilesatz nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rückenteil (4) an seinem oberen Ende mindestens eine Nase (5) aufweist, die
eine Rückwand (6) des Handgriffs (1) hintergreift.
9. Teilesatz nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das untere Ende des Rückenteils (4) durch zwei Stege (7) gebildet ist, die in
einen sich an die Aussparung (3) anschließenden Einschnitt (8) des Handgriffs (1)
eingreifen.
10. Teilesatz nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Steckbolzen (9) vorgesehen ist, der eine in den Stegen (7) und im Handgriff
(1) angeordnete Bohrung (10) durchsetzt.
11. Teilesatz nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch den zwischen den Stegen (7) gebildeten Zwischenraum (11) der mittlere Teil
des Steckbolzens (9) zur Befestigung einer Kordel (12) freigelegt ist.
12. Teilesatz nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückseite des Handgriffs (1) mindestens einen Vorsprung (13) aufweist, der
zur Zentrierung in eine entsprechende Vertiefung (14) an der Innenseite des Rückenteils
(4) eingreift.
13. Teilesatz nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung (13) als Prismenkörper mit einem rechteckigen Querschnitt ausgebildet
ist, dessen Längsseite in Längsrichtung des Rückenteils (4) verläuft.
1. A kit of parts for a firearm, comprising
- a hand grip (1) for the firearm, in particular a pistol grip, wherein an interchangeable
back part (4) can be releasably connected to the hand grip (1) of the firearm, and
- a plurality of interchangeable back parts (4) which are intended for selection,
which are of different geometrical shapes and which have a different surface nature.
2. A kit of parts according to claim 1 characterised in that the back part (4) comprises
a soft material.
3. A kit of parts according to claim 1 characterised in that the back part (4) comprises
a hard material.
4. A kit of parts according to claim 1 characterised in that the back part (4) has a
smooth surface.
5. A kit of parts according to claim 1 characterised in that the back part (4) has a
rough surface.
6. A kit of parts according to one of claims 1 to 5 characterised in that the back part
(4) comprises plastics material.
7. A kit of parts according to one of claims 1 to 6 characterised in that the back part
(4) can be fitted into a recess (3) provided at the back of the hand grip (1).
8. A kit of parts according to one of claims 1 to 7 characterised in that at its upper
end the back part (4) has at least one nose (5) which engages behind a rear wall (6)
of the hand grip (1).
9. A kit of parts according to one of claims 1 to 8 characterised in that the lower end
of the back part (4) is formed by two legs (7) engaging into a slot (8) adjoining
the recess (3) in the hand grip (1).
10. A kit of parts according to claim 9 characterised in that there is provided a cotter
pin (9) which passes through a bore (10) provided in the legs (7) and in the hand
grip (1).
11. A kit of parts according to claim 9 or claim 10 characterised in that the central
part of the cotter pin (9) is exposed through the intermediate space (11) formed between
the legs (7), for fixing a cord (12).
12. A kit of parts according to one of claims 1 to 11 characterised in that the back side
of the hand grip (1) has at least one projection (13) which for centering purposes
engages into a corresponding depression (14) at the inward side of the back part (4).
13. A kit of parts according to claim 12 characterised in that the projection (13) is
in the form of a prism of rectangular cross-section, whose longitudinal side extends
in the longitudinal direction of the back part (4).
1. Jeu de pièces pour une arme à feu, constitué
- d'une crosse (1) pour l'arme à feu, en particulier d'une crosse de pistolet, dans
laquelle une pièce de dos (4) interchangeable peut être fixée de manière amovible
à la crosse (1) de l'arme à feu, et
- de plusieurs pièces de dos (4) interchangeables, qui sont prévues au choix, ont
des formes géométriques différentes et présentent un état de surface différent.
2. Jeu de pièces selon la revendication 1, caractérisé en ce que la pièce de dos (4)
est faite dans un matériau souple.
3. Jeu de pièces selon la revendication 1, caractérisé en ce que la pièce de dos (4)
est faite dans un matériau dur.
4. Jeu de pièces selon la revendication 1, caractérisé en ce que la pièce de dos (4)
présente une surface lisse.
5. Jeu de pièces selon la revendication 1, caractérisé en ce que la pièce de dos (4)
présente une surface rugueuse.
6. Jeu de pièces selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que la pièce
de dos (4) est en matière plastique.
7. Jeu de pièces selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que la pièce
dos (4) peut être insérée dans un évidement (3) prévu au dos de la crosse (1).
8. Jeu de pièces selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que la pièce
de dos (4) présente à son extrémité supérieure au moins un ergot (5), qui passe et
s'accroche derrière une paroi arrière (6) de la crosse (1).
9. Jeu de pièces selon l'une des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que l'extrémité
inférieure de la pièce de dos (4) est formée par deux pattes (7), qui s'engagent dans
une entaille (8) de la crosse (1), faisant suite à l'évidement (3).
10. Jeu de pièces selon la revendication 9, caractérisé en ce qu'il est prévu une goupille
(9), qui traverse un perçage (10) situé dans les pattes (7) et dans la crosse (1).
11. Jeu de pièces selon la revendication 9 ou 10, caractérisé en ce que la partie centrale
de la goupille (9) est à nu dans l'espace intermédiaire (11) formé entre les pattes
(7), en vue de la fixation d'un cordon (12).
12. Jeu de pièces selon l'une des revendications 1 à 11, caractérisé en ce que le côté
arrière de la crosse (1) présente au moins une saillie (13) qui s'engage à l'intérieur
d'un évidement (14) correspondant sur le côté interne de la pièce de dos (4), en vue
du centrage.
13. Jeu de pièces selon la revendication 12, caractérisé en ce que la saillie (13) est
un corps prismatique ayant une section transversale rectangulaire, dont le côté longitudinal
s'étend dans la direction longitudinale de la pièce de dos (4).