Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft thermostabile textile Glättemittel erhältlich durch Umsetzung
von Polyolen mit C
6-22-Fettsäuren in Gegenwart geringer Mengen an speziellen Estern von Thiocarbonsäuren
sowie Spinnpräparationen, die diese textilen Glättemittel enthalten.
Stand der Technik
[0002] Bei der Herstellung und Verarbeitung synthetischer Fasern werden Spinnpräparationen
eingesetzt. Diese Spinnpräparationen enthalten alle sogenannte textile Glättemittel,
um Reibungen zwischen Filamenten bzw. Fasern und zwischen Filamenten und Führungsorganen
herabzusetzen. Als textile Glättemittel werden in zunehmendem Maße Ester eingesetzt.
Die zunehmende Automatisierung der Fertigungsprozesse hat dazu geführt, daß an die
textilen Glättemittel extrem hohe Anforderungen in Bezug auf ihre thermische Stabilität
(Thermostabilität) gestellt werden. Diesen hohen Anforderungen können selbst die als
thermisch stabil bekannten Ester ohne weitere Zusätze kaum mehr in ausreichendem Maße
entsprechen.
[0003] Es ist daher vorgeschlagen worden, Antioxidantien wie butyliertes Hydroxytoluol (BHT)
einzusetzen, weil derartige Verbindungen bereits in geringen bis mittleren Mengen
die Thermostabilität wirksam verbessern.
[0004] Unglücklicherweise haben BHT und verwandte Antioxidantien bei den Temperaturen, die
bei der Herstellung und Verarbeitung textiler Fasern auftreten, eine relativ hohe
Flüchtigkeit. Dies führt dazu, daß diese Klasse von Antioxidantien sich rasch verflüchtigt
und daher seinen Zweck, eine oxidative Schädigung des textilen Glättemittels zu verhindern,
nur anfänglich, aber nicht für den gesamten Prozeß erfüllen kann.
[0005] Es ist weiter vorgeschlagen worden, sterisch gehinderte Phenole als Antioxidantien,
z. B. das dem Fachmann bekannte handelsübliche Irganox
R 1010, deren Flüchtigkeit relativ gering ist, einzusetzen. Dieses Vorgehen ist jedoch
mit dem Nachteil verbunden, daß diese Gruppe von Antioxidantien nur eine begrenzte
Löslichkeit in den Estern aufweist. Daraus ergibt sich, daß die erforderliche Konzentration
an gelöstem Antioxidans nicht in ausreichendem Maße erreicht werden kann.
[0006] Aus WO 91/13134 ist ein Verfahren zur Verbesserung der Löslichkeit von Antioxidantien
in Glättemitteln bekannt, wobei das Antioxidans über kovalente Bindungen in ein Trägermedium
eingebaut wird. Die Lehre der WO 91/13134 bezieht sich dabei in ihrer bevorzugten
Ausführungsform darauf, daß sogenannte "superstable lubricants" dann erhalten werden,
wenn der Anteil des kovalenten gebundenen Antioxidans in dem Trägermedium im Bereich
von größer 0 bis 30 Gew.-% liegt. In den Ausführungsbeispielen beträgt der Anteil
des kovalent gebundenen Antioxidans in dem Trägermedium jeweils 10 bzw. 20 Gew.-%.
Als Beispiel für ein besonders geeignetes Produkt wird ein textiles Glättemittel genannt,
bei dem 10 Gew.-% Irganox
R 1010 mit Pentaerythritpelargonat als Träger kovalent verbunden ist. Aus ökonomischer
und ökologischer Sicht ist es jedoch wünschenswert, den Gehalt an Antioxidantien zu
minimieren.
[0007] GB-A-454 449 beschreibt die Verwendung bestimmter Carbonsäuren oder Thiocarbonsäuren
als Ersatz für Olsäure als Spinnöl.
[0008] GB-A-738 749 beschreibt eine Mischung aus wasserlöslichem Alkalisalz einer organischen
Säure und wasserunlöslichem Fettsäureglykolester oder Fettalkoholether als Zusatz
in Spinnpräparationen zur Verbesserung der Emulsionseigenschaften.
[0009] GB-A-930 336 beschreibt Ester von Polyolen und Fettsäuren in Mischung mit weiteren
Bestandteilen als Spinnöle. Thiocarbonsäureester sind nicht enthalten.
[0010] GB-A-499 371 schließlich beschreibt die Zugabe bestimmter Schwefelhaltiger Verbindungen
als Oxidationsverhinderer zu Glättemitteln, die ungesättigte Verbindungen enthalten.
Beschreibung der Erfindung
[0011] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, thermostabile textile Glättemittel bereitzustellen,
die die genannten Nachteile des bekannten Standes der Technik vermeiden. Insbesondere
war angestrebt, thermostabile textile Glättemittel zu entwickeln, die einen nur minimalen
Anteil an Antioxidantien benötigen.
[0012] Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß gelöst durch Glättemittel, die erhältlich sind
durch Umsetzung von
a) Polyolen mit
b) Fettsäuren mit 6 bis 22 C-Atomen
in Gegenwart von 0,05 bis 8 Gew.-% - bezogen auf die Summe der Komponenten a) und
b) - an
c) Estern von Thiocarbonsäuren der allgemeinen Formel (I) und/oder (II)
R1 - S - R2 - COOH (I)
HOOC - R3 - S - R4 - COOH (II)
worin R
1 einen einwertigen Rest und R
2, R
3, R
4 gleiche oder verschiedene zweiwertige Reste von Alkanen, Cycloalkanen, Aromaten oder
Alkylaromaten mit 1 bis 22 C-Atomen bedeuten.
[0013] Die Polyole a) sowie die Fettsäuren b) können gesättigt oder olefinisch ungesättigt
und in Bezug auf ihr Kohlenstoffgerüst geradkettig oder verzweigt sein.
[0014] Die Reste R
1 bis R
4 können gesättigt oder olefinisch ungesättigt, geradkettig oder verzweigt sein, insoweit
als es sich dabei um eine Alkyl-, Alkylen-, Cycloalkylen- oder Cycloalkylgruppe bzw.
den Alkylteil einer Alkarylgruppe handelt.
[0015] Unter Polyolen werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung mehrwertige Alkohole mit
mindestens 2 OH-Gruppen verstanden. Die chemische Konstitution der Polyole unterliegt
dabei an sich keinen besonderen Beschränkungen, d.h. sie können geradkettig oder auch
verzweigt sein. Bevorzugt sind die Polyole ausgewählt aus der von Glycerin, Trimethylolpropan,
Neopentylglykol und Pentaerythrit gebildeten Gruppe.
[0016] In Bezug auf die Komponente b) sind die Fettsäuren mit 8 bis 18 C-Atomen bevorzugt,
die zudem vorzugsweise gesättigt sind. Die besten Effekte werden im Rahmen der vorliegenden
Erfindung dann erzielt, wenn als Komponente b) Fettsäuren mit 8 bis 10 C-Atomen eingesetzt
werden. Die letztgenannten Säuren sind dem Fachmann als Caprylsäure, Pelargonsäure
und Caprinsäure bekannt. Diese Säuren können als Komponente b) entweder einzeln oder
in Mischungen eingesetzt werden. Dabei sind Mischungen von C
8- und C
10-Fettsäure als sogenannte Vorlauf-Fettsäuren bekannt.
[0017] In Bezug auf die Komponente c) sind solche Ester der Thiocarbonsäuren bevorzugt,
bei denen die Thiocarbonsäuren der allgemeinen Formel (I) und/oder (II) mit monofunktionellen
aliphatischen Alkoholen mit 1 bis 22 C-Atomen, Neopentylglykol, Glycerin, Trimethylolpropan
oder Pentaerythrit verestert sind. Bei den mehrfunktionellen Alkoholen Neopentylglykol,
Glycerin, Trimethylolpropan und Pentaerythrit kann es sich um reine oder aber auch
um gemischte Ester handeln. Unter "reinen" Estern werden solche Ester verstanden,
in denen alle Hydroxylgruppen der mehrfunktionellen Alkohole mit einer oder mehreren
Thiocarbonsäuren der allgemeinen Formel (I) und/oder (II) verestert sind. Unter "gemischten"
Estern werden solche Ester verstanden, in denen wenigstens eine Hydroxylgruppe mit
einer Thiocarbonsäure der allgemeinen Formel (I) oder (II) verestert ist. Die anderen
Hydroxylgruppen sind dann mit Fettsäuren mit 6 bis 22 C-Atomen, wie sie im Zusammenhang
mit der Komponente b) beschrieben sind, verestert. Besonders bevorzugt werden die
Ester von monofunktionellen aliphatischen Alkoholen der beschriebenen Art und die
"reinen" Ester des Pentaerythrits. Bei den monofunktionellen aliphatischen Alkoholen
eignen sich insbesondere n- und i-Butanol, 2-Ethylhexanol, Isotridecanol, Laurylalkohol,
Isostearylalkohol und/oder Oleylalkohol.
[0018] Unter den Thiocarbonsäuren der allgemeinen Formel (I) werden solche bevorzugt, in
der R
1 eine Alkylgruppe mit 6 bis 18 C- Atomen und R
2 eine Alkylengruppe mit 1 oder 2 C-Atomen bedeutet. Besonders geeignete Beispiele
sind β-Laurylthiopropionsäure (C
12H
25SCH
2CH
2COOH) und β-Octylthiopropionsäure (C
8H
17SCH
2CH
2COOH).
[0019] Unter den Thiocarbonsäuren der allgemeinen Formel (II) werden solche bevorzugt, in
der R
3 und R
4 eine Alkylengruppe mit 2 C-Atomen bedeutet, d.h. die Thiodipropionsäure (HOOCCH
2CH
2SCH
2CH
2COOH).
[0020] Die Ester der Thiocarbonsäure sind im Handel erhältliche Verbindungen, die aber auch
leicht durch bekannte Veresterungsreaktionen zugänglich sind. Die gemischten Ester
kann man leicht durch Umesterung der reinen Thiosäureester mit den beschriebenen Fettsäuren
erhalten.
[0021] Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen thermostabilen textilen Glättemittel werden
die Ester der Thiocarbonsäuren in einer Menge von 0,05 bis 8 Gew.-% - bezogen auf
die Summe der Komponenten a) und b) - eingesetzt. Dabei ist es bevorzugt, die Ester
der Thiocarbonsäuren in einer Menge von 0,5 bis 5 Gew.-%, insbesondere von 1,0 bis
3,0 Gew.-%, einzusetzen. Diese Angabe der eingesetzten Mengen beziehen sich auf die
oben definierten Mengen an reinen Estern der Thiocarbonsäuren. Bei gemischten Estern
der Thiocarbonsäuren sind entsprechend dem Gehalt an Thiocarbonsäuren im Ester höhere
Mengen einzusetzen. Die Ester der Thiocarbonsäuren können bei der Umsetzung zwischen
Polyolen a) und Fettsäuren b) von Anfang an zugegen sein oder aber auch erst während
der Umsetzung zugegeben werden. Desweiteren können sie in ihrer gesamten Menge oder
auch portionsweise zugegeben werden. Die Umsetzung zwischen Polyolen a) und den Fettsäuren
b) erfolgt unter den für Veresterungsreaktionen üblichen Bedingungen. Die Gegenwart
der Ester der Thiocarbonsäuren der allgemeinen Formel (I) und/oder (II) bewirkt zum
einen eine Verbesserung der Thermostabilität und zum anderen eine Farbverbesserung
der dabei erhaltenen textilen Glättemittel, da diese in ihrer Farbe heller sind als
bei Herstellung ohne die Gegenwart der beschriebenen Ester der Thiocarbonsäuren.
[0022] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden den erfindungsgemäßen
Mitteln zusätzlich Antioxidantien als Additiv d) zugegeben. Diese Antioxidantien werden
nach der Umsetzung der Polyolen a) mit Fettsäuren b) in Gegenwart der Ester der Thiocarbonsäuren
zugegeben. Als Antioxidantien eignen sich butyliertes Hydroxytoluol, Dialkyl- oder
Diarylphosphonate, Trialkyl- oder Triarylphosphite, Ascorbin- oder Zitronensäure und
deren Derivate und in besonderem Maße sterisch gehinderte Phenole.
[0024] Besonders bevorzugt werden als zusätzliche Additive die sterisch gehinderten Phenole
der Struktur (A-1 und/oder A-6) eingesetzt.
[0025] Durch die zusätzlichen Additive d) wird erreicht, daß die an sich schon gute Thermostabilität
der erfindungsgemäßen textilen Glättemittel in synergistischer Weise weiter verbessert
wird. Dies ist unter anderem daran zu erkennen, daß wesentlich geringere Mengen an
den Antioxidantien d) zugesetzt werden müssen als beispielsweise in der WO 91/13134
(10 bis 20 Gew.%) beschrieben, um vergleichbare Thermostabilitäten zu erreichen. So
ergeben beispielsweise schon Mengen von 1,0 Gew.% an dem sterisch gehinderten Phenol
Irganox
R 1010 - bezogen auf die Komponenten a) bis c) - hervorragende Thermostabilitäten.
[0026] Generell gesehen, empfiehlt es sich im Sinne der Erfindung, die Antioxidantien d)
im Verhältnis zu den Estern der Thiocarbonsäuren in einer Menge von 1:1 bis 1:4 zuzugeben.
Dabei werden bei den sterisch gehinderten Phenolen besonders gute Ergebnisse erzielt,
wenn die Menge der zusätzlichen Antioxidantien d) 10 bis 50 Gew.% - bezogen auf die
Ester der Thiocarbonsäuren - beträgt, wobei der Bereich von 20 bis 30 Gew.-% besonders
bevorzugt ist.
[0027] Die erfindungsgemäßen textilen Glättemittel, mit und ohne zusätzliche Antioxidantien
d), können aufgrund ihrer hohen Thermostabilität unter anderem in Spinnpräparationen
verwendet werden. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher Spinnpräparationen
für synthetische Filamente, dadurch gekennzeichnet, daß sie die beschriebenen thermostabilen
textilen Glättemittel enthalten. Wobei die textilen Glättemittel wiederum die zusätzlichen
Antioxidantien d) enthalten können. Die Spinnpräparationen enthalten dabei mindestens
zu etwa 35 Gew.% die textilen Glättemittel. Weitere Bestandteile der Spinnpräparationen
können Emulgatoren, Netzmittel und/oder Antistatika sowie die aus dem Stand der Technik
bekannten Hilfsmittel wie Fadenschlußmittel, pH-Wert- Regulatoren, Bakterizide und/oder
Korrosionsschutzmittel sein.
[0028] Als Emulgatoren, Netzmittel und/oder Antistatika kommen anionische, kationische und/oder
nichtionische Tenside in Betracht, wie Mono- und/oder Diglyceride, beispielsweise
Glycerinmono- und/oder Glycerindioleat, alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte und/oder
propoxylierte Fette bzw. Öle, Fettalkohole mit 8 bis 24 C-Atomen und/oder C
8-18-Alkylphenole, beispielsweise Anlagerungsprodukte von 25 mol Ethylenoxid an Rizinusöl
und/oder Anlagerungsprodukte von 8 mol Propylenoxid und 6 Mol Ethylenoxid an C
16-18-Fettalkohole, gewünschtenfalls alkoxylierte C
8-24-Fettsäuremono- und/oder Diethanolamide, beispielsweise - gegebenenfalls ethoxyliertes
- Ölsäuremono- und/oder -diethanolamid, Talgfettsäuremono- und/oder -diethanolamid
und/oder Kokosfettsäuremono- und/oder -diethanolamid, Alkali- und/oder Ammoniumsalze
alkoxylierter, vorzugsweise ethoxylierter und/oder propoxylierter, gegebenenfalls
endgruppenverschlossener C
8-22-Alkyl- und/oder C
8-22-Alkylenalkoholsulfonate, Umsetzungsprodukte aus gegebenenfalls alkoxylierten C
8-22-Alkylalkoholen mit Phosphorpentoxid oder Phosphoroxychlorid in Form ihrer Alkali-,
Ammonium- und/oder Aminsalze, beispielsweise Phosphorsäureester von ethoxylierten
C
12-14-Fettalkoholen, neutralisiert mit Alkanolamin, Alkali- und/oder Ammoniumsalze von
C
8-22-Alkylsulfosuccinaten, beispielsweise Natriumdioctylsulfosuccinat und/oder Aminoxiden,
beispielsweise Dimethyldodecylaminoxid. Bei dieser beispielhaften Aufzählung ist zu
berücksichtigen, daß eine Vielzahl der genannten Substanzen nicht nur eine Funktion,
sondern auch mehrere Funktionen besitzen können; so kann ein Antistatikum etwa gleichzeitig
als Emulgator wirken.
[0029] Weitere fakultative Bestandteile können die üblichen Hilfsstoffe sein. Als Fadenschlußmittel
sind die aus dem Stand der Technik bekannten Polyacrylate, Fettsäuresarcoside und/oder
Mischpolymerisate mit Maleinsäureanhydrid geeignet. Geeignete pH-Wert-Regulatoren
sind C
1-4-Carbonsäuren und/oder C
1-4-Hydroxycarbonsäuren, z. B. Essigsäure und/oder Glykolsäure, Alkalihydroxide wie Kaliumhydroxid
und/oder Amine wie Triethanolamid, auch die Anwesenheit von Bakteriziden und/oder
Korrosionsschutzmittel ist möglich.
[0030] Die erfindungsgemäßen Spinnpräparationen lassen sich durch intensives Vermischen
der erfindungsgemäßen textilen Glättemittel ggf. mit den Emulgatoren, Netzmittel,
Antistatika und ggf. mit den üblichen Hilfsstoffen bei ca. 18-25 °C herstellen.
[0031] Wie in der Textilindustrie üblich, werden die Spinnpräparationen in Form ihrer wäßrigen
Dispersionen auf die synthetischen Filamentfasern unmittelbar nach Austritt aus der
Spinndüse appliziert. Die Spinnpräparationen, die eine Temperatur zwischen 18 und
60 °C haben, werden dabei mit Hilfe von Auftragswalzen oder Dosierpunkten über geeignete
Applikatoren aufgebracht. Bevorzugt werden Spinnpräparationen in Form ihrer wäßrigen
Dispersion, die einen Gesamtaktivsubstanzgehalt zwischen etwa 3 und 40 Gew.-%, vorzugsweise
zwischen 5 und 30 Gew.-%, aufweisen. Bezogen auf den Gesamtaktivsubstanzgehalt enthalten
dabei die erfindungsgemäßen Spinnpräparationen
a) 35 bis 100 Gew.-% erfindungsgemäße textile Glättemittel,
b) 0 bis 65 Gew.-% Emulgatoren, Antistatika und/oder Netzmittel
c) 0 bis 10 Gew.-% pH-Wert-Regulatoren, Bakterizide und/oder Korrosionsschutzmittel,
wobei die Mengen so gewählt werden, daß sie sich zu 100 Gew.-% addieren.
Beispiel
A) Herstellung der erfindungsgemäßen textilen Glättemittel
AA) Pentaerythrittetrapelargonat mit 5 Gew.-% Pentaerythrittetrakisoctylthiopropionate
[0032] In einem 3-Liter Dreihalskolben versehen mit Rührer, Wasserabscheider und Stickstoffeinleitung
wurden 1670 g (10,44 Mol) Pelargonsäure, 344 g (2,53 Mol) Pentaerythrit, 1 g 50 gew.-%ige
Hypophosphorigesäure und 101 g Pentaerythrittetrakisoctylthiopropionat gegeben und
bei 200 °C gerührt. Nachdem die Veresterung praktisch vollständig war, wurde die restliche
Säure entfernt, das Produkt abgekühlt und mit 40 g Calciumsilikat behandelt. Nach
Filtration erhielt man flüssiges Produkt.
AB) Pentaerythrittetrapelargonat mit 4 Gew.-% Pentaerythrittetrakisoctylthiopropionat
und 1 Gew.-% IrganoxR 1010
[0033] Analog AA) wurden 1699 g Pelargonsäure, 350 g Pentaerythrit, 1 g 5 gew.-%ige Hypophosphorigesäure,
82 g Pentaerythrittetrakisoctylpropionat und 20,5 g Irganox
R 1010 umgesetzt und aufgearbeitet.
AC) Pentaerythrittetrapelargonat mit 2 Gew.-% Diisotridecylthiodipropionat und 1 Gew.-%
IrganoxR 1010
[0034] Analog AA) wurden 1719 g Pelargonsäure, 355 g Pentaerythrit, 1 g 50 gew.-%ige Hypophosphorigesäure,
41,5 g Diisotridecylthiodipropionat und 20,7 g Irganox
R 1010 umgesetzt und aufgearbeitet.
B) Untersuchung der Thermostabilität
BA)
[0035] Die Thermostabilität wurde mittels Schälchentest bestimmt. Dazu wurden 3 g Substanz
in ein Alu-Schälchen gegeben und dies in einem Ofen 3 Stunden einer Temperatur von
250 °C ausgesetzt. Anschließend wurde ermittelt, wieviel der Substanz (in %) noch
nach der thermischen Behandlung vorhanden ist. Je höher der Wert ist, desto besser.
Als Vergleich diente der reine Pentaerythritvollester der Pelargonsäure ohne jeden
Zusatz an Antioxidantien (Vergleich).
Beispiel |
% Rückstand |
Vergleich |
69,8 |
AA) |
76,7 |
AB) |
96,6 |
AC) |
89,2 |
BB)
[0036] Die langfristige Thermostabilität wurde ermittelt nach der Thermogravic Analyses-Methode
(TGA-Isotherm- Methode); mit Thermowaage TGA 951, DuPont, bei 230 °C nach 10, 13 und
16 Stunden. Auch hier wurde der Rückstand der Substanz in % nach der thermischen Behandlung
angegeben. Das Ergebnis ist umso besser, je höher der Wert ist.
Beispiel |
% Rückstand nach |
|
10 |
13 |
16 Stunden |
Vergleich |
48,1 |
42,3 |
38,7 |
AA) |
52,1 |
48,6 |
46,0 |
AB) |
83,4 |
78,6 |
74,0 |
AC) |
66,0 |
52,1 |
43,2. |
[0037] Die Anwendungsbeispiele zeigen, daß die erfindungsgemäßen textilen Glättemittel eine
höhere Thermostabilität aufweisen als der reine Ester (Vergleich), trotz nur geringer
Zugaben an den Thiocarbonsäureestern. Desweiteren zeigt sich, daß die Zugabe geringster
Mengen an den sterisch gehinderten Phenolen die Thermostabilität in synergistischer
Weise verbessern (siehe AB) und AC)). Zusätzlich bleiben bei Einsatz der erfindungsgemäßen
textilen Glättemittel die Rückstände hellfarbiger und flüssig als vergleichbare Ester
ohne Zusatz der Ester der Thiocarbonsäuren.
1. Thermostabile textile Glättemittel erhältlich durch Umsetzung von
a) Polyolen mit
b) Fettsäuren mit 6 bis 22 C-Atomen
in Gegenwart von 0,05 bis 8 Gew.-% - bezogen auf die Summe der Komponenten a) und
b) an
c) Ester der Thiocarbonsäuren der allgemeinen Formel (I) und/oder (II)
R1 - S - R2 - COOH (I)
HOOC - R3 - S - R4 - COOH (II)
worin R
1 einen einwertigen Rest und R
2, R
3, R
4 gleiche oder verschiedene zweiwertige Reste von Alkanen, Cycloalkanen, Aromaten oder
Alkylaromaten mit 1 bis 22 C-Atomen bedeuten.
2. Glättemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyole ausgewählt sind
aus der Gruppe Neopentylglykol, Glycerin, Trimethylolpropan und Pentaerythrit.
3. Glättemittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fettsäuren 8
bis 18 C-Atome aufweisen und vorzugsweise gesättigt sind.
4. Glättemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fettsäuren
Capryl-, Pelargon- und/oder Caprinsäure sind.
5. Glättemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Thiocarbonsäuren
mit aliphatischen monofunktionellen Alkoholen mit 1 bis 22 C-Atomen, Neopentylglykol,
Glycerin, Trimethylolpropan oder Pentaerythrit verestert sind.
6. Glättemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Formel (I) R1 eine Alkylgruppe mit 6 bis 18 C-Atomen und R2 eine Alkylengruppe mit 1 oder 2 C-Atomen bedeutet.
7. Glättemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Formel (II) R3 und R4 eine Alkylengruppe mit 2 C-Atomen bedeutet.
8. Glättemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ester
der Thiocarbonsäure in einer Menge von 0,5 bis 5 Gew.-%, insbesondere 1 bis 3 Gew.-%
- bezogen auf die Summe der Komponenten a) und b) - zugegen sind.
9. Glättemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich
Antioxidantien, vorzugsweise sterisch gehinderte Phenole, als Additiv d) enthalten
sind.
10. Glättemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Antioxidantien
im Verhältnis zu den Estern der Thiocarbonsäuren in einer Menge von 1:1 bis 1:4 enthalten
sind.
11. Spinnpräparationen für synthetische Filamente, dadurch gekennzeichnet, daß sie thermostabile
textile Glättemittel nach Anspruch 1 enthalten.
1. Thermally stable textile lubricants obtainable by reaction of
a) polyols with
b) fatty acids containing 6 to 22 carbon atoms
in the presence of 0.05 to 8% by weight, based on the sum of components a) and b),
of
c) esters of thiocarboxylic acids corresponding to general formula (I) and/or (II):
R1 - S - R2 - COOH (I)
HOOC - R3 - S - R4 - COOH (II)
in which R
1, R
2, R
3 and R
4 may be the same or different and represent an alkyl, cycloalkyl, aryl or alkaryl
group containing 1 to 22 carbon atoms.
2. Lubricants as claimed in claim 1, characterized in that the polyols are selected from
the group consisting of neopentyl glycol, glycerol, trimethylol propane and pentaerythritol.
3. Lubricants as claimed in claim 1 or 2, characterized in that the fatty acids contain
8 to 18 carbon atoms and are preferably saturated.
4. Lubricants as claimed in any of claims 1 to 3, characterized in that the fatty acids
are caprylic acid, pelargonic acid and/or capric acid.
5. Lubricants as claimed in any of claims 1 to 4, characterized in that the thiocarboxylic
acids are esterified with aliphatic monohydric C1-22 alcohols, neopentyl glycol, glycerol, trimethylol propane or pentaerythritol.
6. Lubricants as claimed in any of claims 1 to 5, characterized in that, in formula (I),
R1 is a C6-18 alkyl group and R2 is a C1 or C2 alkyl group.
7. Lubricants as claimed in any of claims 1 to 6, characterized in that, in formula (II),
R3 and R4 represent a C2 alkyl group.
8. Lubricants as claimed in any of claims 1 to 7, characterized in that the thiocarboxylic
acid esters are present in a quantity of 0.5 to 5% by weight and, more particulary,
1 to 3% by weight, based on the sum of components a) and b).
9. Lubricants as claimed in any of claims 1 to 8, characterized in that antioxidants,
preferably sterically hindered phenols, are additionally present as an additive d).
10. Lubricants as claimed in any of claims 1 to 9, characterized in that the antioxidants
are present in a quantity ratio to the thiocarboxylic acid esters of 1:1 to 1:4.
11. Spinning finishes for synthetic filaments, characterized in that they contain the
thermally stable textile lubricants claimed in claim 1.
1. Agents lissants thermostables pour textiles qu'on peut obtenir par réaction :
a) de polyols avec
b) des acides gras ayant de 6 à 22 atomes de carbone en présence de 0,05 à 8 % en
poids, par rapport à la somme des composants a) et b) sur
c) des esters d'acides thiocarboxyliques des formules générales (I) et/ou (II) :
R1 - S - R2 - COOH (I)
HOOC - R3 - S - R4 - COOH (II)
dans lesquelles :
R
1 représente un radical monovalent et R
2, R
3, R
4 des radicaux égaux ou différents bivalents d'alcanes, de cycloalcanes, d'aromates
ou d'alkylaromates ayant de 1 à 22 atomes de C.
2. Agents lissants selon la revendication 1,
caractérisés en ce que
les polyols sont choisis dans le groupe du néopentylglycol, du glycérol, du triméthylolpropane
et du pentaérythritol.
3. Agents lissants selon les revendications 1 ou 2,
caractérisés en ce que
les acides gras comprennent 8 à 10 atomes de carbone et sont de préférence saturés.
4. Agents lissants selon une des revendications 1 à 3,
caractérisés en ce que
les acides gras sont l'acide caprylique, l'acide pélargonique et/ou l'acide caprique.
5. Agents lissants selon une des revendications 1 à 4,
caractérisés en ce que
les acides thiocarboxyliques sont estérifiés par des alcools monofonctionnels ayant
de 1 à 22 atomes de C, le glycol néopentylique, le glycérol, le triméthylolpropane
ou le pentaérythritol.
6. Agents lissants selon une des revendications 1 à 5,
caractérisés en ce que
dans la formule (I) R1 représente un groupe alkyle ayant de 6 à 18 atomes de C et R2 un groupe alkylène ayant 1 ou 2 atomes de C.
7. Agents lissants selon une des revendications 1 à 6,
caractérisés en ce que
dans la formule (II) R3 et R4 représentent en groupe alkylène ayant 2 atomes de C.
8. Agents lissants selon une des revendications 1 à 7,
caractérisés en ce que
les esters de l'acide thiocarboxylique sont présents en une quantité de 0,5 à 5 %
en poids, en particulier de 1 à 3 % en poids, par rapport à la somme des composants
a) et b).
9. Agents lissants selon une des revendications 1 à 8,
caractérisés en ce qu'
en supplément des antioxydants, de préférence des phénols empêchés stériquement, sont
contenus comme additif d).
10. Agents lissants selon une des revendications 1 à 9,
caractérisés en ce que
les antioxydants sont contenus au prorata des esters des acides thiocarboxyliques
dans une quantité de 1:1 à 1:4.
11. Préparations de filage pour des filaments synthétiques,
caractérisées en ce qu'
elles contiennent des agents lissants pour textiles selon la revendication 1.