[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Daumenschutzeinrichtung, bei der am Daumen einer
Hand einer Person ein vom Daumenkapselgelenk beabstandetes Zugmittel befestigt ist,
das zumindest mittelbar an der Hand befestigt ist und einen vorbestimmten Abspreizwinkel
zwischen Daumen und Hand begrenzt.
[0002] Der Daumen an der Hand einer Person ist aufgrund seiner physischen Anordnung an der
Hand besonders verletzungsgefährdet. Insbesondere beim Sport ist der von der Hand
abstehende Daumen gefährdet. Zum Beispiel kommt es beim Skifahren oder Snowboarden
häufig dazu, daß bei einem Sturz oder beim schnellen Kurvenfahren beim Snowboarden
die Hand den Boden berührt und der von der Hand abstehende Daumen sich in den Schnee
eingräbt. Dabei wird der Daumen von der Hand unfreiwillig abgespreizt und kann dabei
erheblich verletzt werden. Solche Verletzungen sind z.B. Bänderrisse oder Daumenkapselgelenkschäden
oder können sogar zu einem Bruch der Knochen des Daumens führen. Zum einen sind derartige
Verletzungen äußerst schmerzhaft, zum anderen erfordern sie einen großen Behandlungsaufwand
und bedingen eine langwierige Heilung.
[0003] Aus der DE-A-8706816 ist eine derartige Daumenschutzeinrichtung bekannt. Bei dieser
Daumenschutzeinrichtung ist ein Handschuh vorgesehen, bei dem das Daumenteil und ein
Fingerteil jeweils an der Spitze miteinander fest verbunden sind. Zwar läßt sich dadurch
ein Schutz des Daumens erzielen, jedoch wird die Bewegungsfreiheit des Daumens erheblich
eingeschränkt.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Daumenschutzeinrichtung bereitzustellen,
die einerseits eine nahezu unbeschränkte Bewegungsfreiheit des Daumens ermöglicht
und andererseits dennoch einen sicheren Schutz vor Verletzungen der Hand im Bereich
des Daumens sicherstellt.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Zugmittel wenigstens eine
Schlinge aufweist, welche den Daumen von der Daumenspitze beabstandet umschlingt.
[0006] Diese Lösung ist einfach und ermöglicht einen zuverlässigen Schutz vor Verletzungen
an der Hand einer Person im Bereich des Daumens. Insbesondere Verletzungen, wie sie
beim Skifahren oder Snowboarden auftreten, können durch die erfindungsgemäße Daumenschutzeinrichtung
wirkungsvoll verhindert werden. Gleichzeitig erlaubt die Schlinge eine genügend große
Bewegungsfreiheit des Daumens der Person, so daß nur geringfügige Beeinträchtigungen
der Brauchbarkeit der Hand auftreten. Der abgespreizte Daumen hingegen stützt sich
an der Schlinge ab, wobei die Schlinge sich wiederum an der Hand abstützt. Dadurch
wird verhindert, daß der Daumen über den maximal möglichen Spreizwinkel hinaus von
der Hand abgespreizt wird. Auf diese Weise läßt sich wirkungsvoll der sogenannte "Skidaumen"
verhindern.
[0007] Gleichzeitig ist die erfindungsgemäße Daumenschutzeinrichtung auf einfache Weise
zu verwirklichen.
[0008] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann der maximale Spreizwinkel
ca. 90° betragen. Dieser Wert hat sich als günstig herausgestellt, da bei den meisten
Personen der Spreizwinkel zwischen Zeigefinger und Daumen nur wenig mehr als 90° betragen
kann. Dadurch wird ein Sicherheitsbereich geschaffen für falsches Handhaben der Daumenschutzeinrichtung.
[0009] Darüber hinaus kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn die Schlinge als flaches
Band ausgebildet ist, dessen Breite in Richtung der Daumenlängserstreckung bei angelegter
Daumenschutzeinrichtung wesentlich größer als die Dicke senkrecht zur Daumenlängserstreckung
ist, wobei die Schlinge den Daumen mit ihrer Unterseite umschlingt. Auf diese Weise
lassen sich auch große Kräfte über die Schlinge übertragen, ohne daß ein Einschneiden
der Schlinge in das Fleisch des Daumens zu befürchten ist.
[0010] Dabei kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn die Schlinge eine Mindestbreite
aufweist, die etwa ein Drittel der Länge des Daumens entspricht. Hierbei handelt es
sich um eine Mindestbreite, die nicht überschritten werden sollte, um einem Einschneiden
der Schlinge in den Daumen bei Krafteinwirkung zu begegnen.
[0011] Es ist auch denkbar, daS die Breite der Schlinge etwa zwei Drittel der Länge des
Daumens entspricht. Dadurch wird der Daumen besonders weich abgefangen und wird das
Risiko eines Falschanlegens der Daumenschutzeinrichtung vermindert.
[0012] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann das Zugmittel über einen
Befestigungsabschnitt fest mit einem Handschuh für die den Daumen aufweisende Hand
verbunden sein. Dann läßt sich die Daumenschutzeinrichtung integral mit dem Handschuh
ausbilden. Dadurch läßt sich ein falsches Anlegen der Daumenschutzeinrichtung verhindern.
Gleichzeitig vereinfacht sich die Handhabung der Daumenschutzeinrichtung.
[0013] Von Vorteil kann es dabei sein, wenn der Handschuh aus flexiblem, reißfestem Material
von geringer Elastizität besteht. Dadurch wird eine sichere Funktion der Daumenschutzeinrichtung
gewährleistet.
[0014] In diesem Zusammenhang kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn der Handschuh
im wesentlichen aus Leder gefertigt ist. Leder weist die erforderliche Festigkeit
auf und verfügt gleichzeitig über die notwendige Flexibilität.
[0015] Zudem kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn der Befestigungsabschnitt im wesentlichen
bandförmig ausgebildet ist. Dann lassen sich große Kräfte über den Befestigungsabschnitt
z.B. auf den Handschuh übertragen.
[0016] Damit der Befestigungsabschnitt das Erscheinungsbild des Handschuhs wenig stört,
kann der Befestigungsabschnitt eine Breite aufweisen, die deutlich größer als seine
Dicke ist. Dadurch kann der Befestigungsabschnitt im wesentlichen integral mit dem
Handschuh ausgebildet werden.
[0017] Damit besonders große Kräfte übertragen werden können, kann es sich als vorteilhaft
erweisen, wenn der Befestigungsabschnitt eine solche Länge aufweist, daß er sich zumindest
abschnittsweise, vorzugsweise vollständig, über den Handrücken der Hand erstreckt.
Dies läßt einen großen Bereich für die Kraftübertragung zu. Der Befestigungsabschnitt
kann dabei z.B. mit dem Handschuh vernäht sein.
[0018] Als besonders vorteilhaft kann es sich zudem erweisen, wenn sich der Befestigungsabschnitt
bei angelegter Daumenschutzeinrichtung im wesentlichen quer zur Längserstreckung der
Finger über den Handrücken erstreckt. Dies läßt eine besonders günstige Krafteinleitung
zu. Gleichzeitig wird die Bewegungsfreiheit der Finger nicht beeinträchtigt.
[0019] Auch kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn der Handschuh im wesentlichen aus
Textilmaterialien hergestellt ist und der bandförmige Befestigungsabschnitt fest mit
dem Handschuh vorzugsweise durch Vernähen verbunden ist. Besonders bei Kunststoffen
läßt sich z.B. ein wasserdichter Handschuh verwirklichen, der einerseits eine hohe
Festigkeit und andererseits eine nur geringe Elastizität aufweist.
[0020] Die Wirkung der Daumenschutzeinrichtung kann zusätzlich verbessert werden, wenn die
Schlinge zwischen Daumen und Zeigefinger vorzugsweise durch Vernähen geschlossen ist.
Gleichzeitig paßt sich die Daumenschutzeinrichtung optisch besser an den Handschuh
an.
[0021] Um die Herstellung zu vereinfachen kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn die
Schlinge außen am Handschuh angeordnet ist. Gleichzeitig wird für jedermann ersichtlich,
ob der Handschuh mit einer Daumenschutzeinrichtung versehen ist.
[0022] Um die Daumenschutzeinrichtung sowohl kompakt zu gestalten, als auch ihre Handhabung
zu vereinfachen, kann die Schlinge und/oder der Befestigungsabschnitt integral mit
dem Handschuh ausgebildet sein. Dadurch läßt sich auch das optische Erscheinungsbild
der Daumenschutzeinrichtung verbessern.
[0023] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der Befestigungsabschnitt
auch als Schlaufe ausgebildet sein, welche bei angelegter Daumenschutzeinrichtung
die den Daumen aufweisende Hand umschlingt. Dadurch läßt sich besonders gut die Kraft
auf die Hand übertragen.
[0024] Dabei kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn der Befestigungsabschnitt schmäler
als die Schlinge ist. Auf diese Weise läßt sich einerseits eine gute Krafteinleitung
in die Schlinge durch den Daumen bewerkstelligen und andererseits eine Beeinträchtigung
der Bewegungsfreiheit der Finger durch den Befestigungsabschnitt vermeiden.
[0025] Ebenso ist es denkbar, daß der Befestigungsabschnitt die gleiche Breite wie die Schlinge
aufweist. Dadurch lassen sich besonders große Kräfte übertragen.
[0026] Für die Herstellung kann es sich zudem als vorteilhaft erweisen, wenn der Befestigungsabschnitt
und die Schlinge einstükkig ausgebildet sind, wobei der Befestigungsabschnitt und
die Schlinge der Daumenschutzeinrichtung im nicht angelegten Zustand zusammen einen
geschlossenen Ring bilden. Dann lassen sich Befestigungsabschnitt und Schlinge z.B.
in einem Arbeitsgang herstellen.
[0027] Dabei kann es sich insbesondere als vorteilhaft erweisen, wenn der Befestigungsabschnitt
und die Schlinge aus dem gleichen Material gefertigt sind. Auch dadurch läßt sich
die Herstellung vereinfachen.
[0028] Um die Wirksamkeit der Daumenschutzeinrichtung zu verbessern, kann vorgesehen sein,
daS der Befestigungsabschnitt und die Schlinge zwischen Daumen und Zeigefinger sich
kreuzend ausgebildet sind. Dadurch wird die Schlinge besonders gut geführt, da sie
nicht mehr vom Daumen in Richtung Handgelenk abrutschen kann.
[0029] Um die Stabilität der Daumenschutzeinrichtung zu erhöhen, kann dabei der Befestigungsabschnitt
und die Schlinge zwischen Daumen und Zeigefinger im Bereich des Kreuzens fest miteinander
verbunden sein.
[0030] Wenn der Befestigungsabschnitt mit einer Durchführungsöffnung versehen ist, durch
welche die Schlinge in sich kreuzenden Bereichen durchgeführt ist, läßt sich vermeiden,
daS Schlinge und Befestigungsabschnitt im sich kreuzenden Bereich quer zu ihrer Längserstreckung
zusammengedrückt werden. Von Vorteil kann es dabei sein, wenn der Befestigungsabschnitt
im Bereich der Durchführungsöffnung verbreitert ist.
[0031] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann der einstückig mit der Schlinge
ausgebildete Befestigungsabschnitt zusammen aus einem bandförmigen Material, das eine
Ober- und eine Unterseite und eine größere Länge als Breite aufweist hergestellt sein,
bei dem die Enden miteinander verbunden sind derart, daß die Oberseite des einen Endes
an die Unterseite des anderen Endes angrenzt, oder die Oberseite des einen Endes abschnittsweise
auf der Oberseite des anderen Endes zu liegen kommt. Die Enden können dabei miteinander
vernäht sein. Dadurch läßt sich verhindern, daS das bandförmige Material beim Anlegen
der Daumenschutzeinrichtung verdrillt ist.
[0032] Zudem kann es sich als günstig erweisen, wenn die Länge des Befestigungsabschnittes
derart bemessen ist, daS sich bei angelegter Daumenschutzeinrichtung der Befestigungsabschnitt
im wesentlichen senkrecht zu den Fingern erstreckt. Dadurch lassen sich Fehler beim
Anlegen vermeiden, wie sie auftreten können, wenn der die Schlaufe bildende Befestigungsabschnitt
zu lang ist. Dann kann es vorkommen, daß der Befestigungsabschnitt sich nicht senkrecht
zu den Fingern erstreckt` sondern seitlich verrutscht.
[0033] Zudem kann es sich als günstig erweisen, wenn die Schlinge aus Leder gefertigt ist.
Leder weist die nötige Festigkeit und Flexibilität auf, verfügt jedoch über eine nur
geringe Elastizität.
[0034] Auch ist es denkbar, daß die Schlinge aus Textilmaterial gefertigt ist. Besondere
Textilmaterialien können ähnliche Eigenschaften wie Leder aufweisen hinsichtlich Flexibilität
und geringer Elastizität sowie Festigkeit.
[0035] Auch kann die Schlinge aus Kunststoff gefertigt sein. Auch Kunststoffmaterialien
können die Anforderungen hinsichtlich Festigkeit und Flexibilität und geringe Elastizität
erfüllen.
[0036] Ferner ist es denkbar, die Schlinge aus Metallwerkstoffen herzustellen. Dann lassen
sich die Schlingen besonders raumsparend herstellen bei hoher Festigkeit und Flexibilität
und gleichzeitig geringer Elastizität.
[0037] Im folgenden wird die Erfindung anhand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert:
[0038] Es zeigen:
- Fig. 1
- die erfindungsgemäße Daumenschutzeinrichtung in Verbindung mit einem Handschuh in
einer Draufsicht; und
- Fig. 2
- die erfindungsgemäße Daumenschutzeinrichtung aus Fig. 1 in einer Vorderansicht;
- Fig. 3
- eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Daumenschutzeinrichtung im angelegten
Zustand in einer Draufsicht mit der Hand einer Person;
- Fig. 4
- die Daumenschutzeinrichtung aus Fig. 3 in einer Vorderansicht.
[0039] Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Daumenschutzeinrichtung. Die Daumenschutzeinrichtung
1 weist ein Zugmittel 2 auf, das eine Schlinge 3 und einen Befestigungsabschnitt 4
aufweist. Die Daumenschutzeinrichtung ist auf einem Handschuh 5 angebracht, in dem
eine Hand 6 einer nicht dargestellten Person angeordnet ist.
[0040] Der Handschuh 5 ist als Fingerhandschuh ausgebildet und besteht im vorliegenden Beispiel
aus einem wenig elastischen, reißfesten und flexiblen Textilmaterial. Dadurch, daß
der Handschuh 5 als Fingerhandschuh ausgebildet ist, sind sowohl ein Zeigefinger 7,
als auch ein Daumen 8 der Hand 6 gut erkennbar. Der Daumen 8 verfügt über ein nur
andeutungsweise erkennbares Daumenkapselgelenk 9 und erstreckt sich von dem Daumenkapselgelenk
aus. Darüber hinaus endet es in einer Daumen-spitze 10. Die Gelenkkapsel 9 ist im
zweiten, weiter unten beschriebenen Ausführungsbeispiel besser erkennbar. Seitlich
des Daumens 8 erstreckt sich der ebenfalls vom Handschuh 5 abgedeckte Handrücken 11,
der sich etwa seitlich neben dem Daumen 8 bis zum Ansatz von durch den Handschuh 5
abgedeckten Fingern 12 erstreckt.
[0041] Die Daumenschutzeinrichtung 1 ist durch ihren Befestigungsabschnitt 4 im Bereich
des Handrückens 11 am Handschuh 5 durch eine Befestigungsnaht 13 befestigt. Der Befestigungsabschnitt
4 ist im wesentlichen bandförmig und weist eine größere Längserstreckung senkrecht
zu den Fingern 12, als Breite in Längserstreckung der Finger 12 auf. Gleichzeitig
ist die Dicke des Befestigungsabschnittes erheblich geringer als seine Breite.
[0042] Wie insbesondere aus Fig. 2 gut zu erkennen ist, ist die Schlinge 3 um den Daumen
8 herumgeschlungen und an einer Verbindungsnaht 14 mit dem Befestigungsabschnitt 4,
bzw. der Schlinge 3 verbunden. Die Schlinge 3, wie auch der Befestigungsabschnitt
4 sind einstückig ausgeführt und weisen eine Oberseite 15 und eine Unterseite 16 auf,
wobei die Unterseite 16 auf dem Handschuh 5 aufliegt und dem Bereich der Schlinge
3 um den Handschuh 5 geschlungen ist.
[0043] Die Schlinge 3 weist ebenfalls eine weitaus geringere Dicke als Breite in Längsrichtung
des Daumens 8 auf. Die Länge der Schlinge 3 zusammen mit dem Befestigungsabschnitt
4 ist derart bemessen, daß innerhalb eines vorbestimmten Abspreizwinkels zwischen
Zeigefinger 7 und Daumen 8 die Schlinge 3 den Handschuh 5, bzw. den Daumen 8 im wesentlichen
lose umschlingt. Sobald der Daumen 8 einen vorgegebenen Abspreizwinkel erreicht, stützt
sich der Daumen 8 an der Schlinge 3 ab, wobei sich der Befestigungsabschnitt 4 über
den Handschuh 5 an der Hand 6 im wesentlichen quer zur Längserstreckung des Zeigefingers
7 abstützt. Dadurch wird der maximale Abspreizwinkel innerhalb vorbestimmter Grenzen
begrenzt. Im vorliegenden Beispiel beträgt der Abspreizwinkel maximal 90°. Der Abspreizwinkel
ist in Fig. 1 mit α gekennzeichnet.
[0044] Wie aus Fig. 1 erkennbar, beträgt die Breite der Schlinge 3 im wesentlichen ungefähr
die Hälfte der Länge des Daumens 8. Dadurch wird ein Einschneiden der Schlinge 3 in
den Daumen 8 verhindert.
[0045] Nachfolgend wird die Wirkung und die Funktionsweise der Erfindung näher erläutert:
[0046] Zur Benutzung der Daumenschutzeinrichtung zieht z.B. ein Skifahrer den Handschuh
5 an, an dem die Daumenschutzeinrichtung 1 angebracht ist. In einem ungespannten Zustand
erlaubt ihm die Beweglichkeit zwischen der Schlinge 3 und der Befestigungsabschnitt
4 den Daumen innerhalb des vorgegebenen Spreizwinkels von 90° frei zu bewegen.
[0047] Berührt nun der Skifahrer z.B. beim Snowboarden mit der Hand den Boden, bzw. den
Schnee und der Daumen 8 gräbt sich in den Schnee ein, wird eine Kraft auf den Daumen
8 ausgeübt, die zu einem ungewollten Abspreizen in Richtung des Abspreizwinkels α
führt. Dadurch wird die Daumenschutzeinrichtung in einen gespannten Zustand überführt,
in dem sich der Daumen 8 an der Schlinge 3 abstützt und gleichzeitig der Befestigungsabschnitt
4 am Handschuh 5 abstützt. Dadurch wird der Abspreizwinkel auf maximal 90° begrenzt.
Dadurch läßt sich wirksam das Phänomen des "Skidaumens" vermeiden. Gegenüber herkömmlichen
Lösungen zeichnet sich die erfindungsgemäße Daumenschutzeinrichtung dadurch aus, daß
sie einerseits die Bewegungsfreiheit des Daumens 8 des Skifahrers oder dergleichen
nur unwesentlich einschränkt und andererseits auf einfache Weise einen sicheren Schutz
gegen Verletzungen bietet. Die Bewegungseinschränkung wird lediglich durch die Begrenzung
des Abspreizwinkels auf 90° hervorgerufen. Innerhalb des Abspreizwinkels von 90° ist
der Daumen 8 voll funktionsfähig. Gleichzeitig ist die Daumenschutzeinrichtung von
einfacher und leichter sowie kostengünstiger Bauart.
[0048] Nachfolgend wird eine zweite Ausführungsform der Erfindung näher erläutert, wobei
lediglich auf die Unterschiede zur ersten Ausführungsform hingewiesen wird:
[0049] Die in Fig. 3 dargestellte Daumenschutzeinrichtung 1 ist von einem Handschuh 5 unabhängig.
Sie besteht aus einem durchgängigen Band 17, welches das den Befestigungsabschnitt
4 und die Schlinge 3 aufweisende Zugmittel 2 bildet. Der Befestigungsabschnitt 4 wird
hierbei als Schlaufe 18 ausgebildet, die sowohl den Handrücken, als auch die Handfläche
19 der Hand 6 umgibt. Das Band 17 ist derart um die Hand 6 und den Daumen 8 geschlungen,
daß zwischen Zeigefinger 7 und Daumen 8 ein Kreuzungsbereich 20 entsteht. Dieser Kreuzungsbereich
ist insbesondere aus Fig. 4 gut erkennbar.
[0050] Die Wirkungs- und Funktionsweise der zweiten Ausführungsform ist im wesentlichen
identisch zur ersten Ausführungsform. Sie unterscheidet sich dadurch, daß sie auch
ohne Handschuh 5 an der Hand der Person anlegbar ist. Durch den Kreuzungsbereich 20
wird wirksam verhindert, daß die Daumenschutzeinrichtung nach hinten in Richtung eines
Handgelenkes 21 der Hand 6 verrutscht. Die Länge des Bandes 17 ist in der gleichen
Weise bemessen wie bei der ersten Ausführungsform, so daß ein maximaler Abspreizwinkel
von 90° eingehalten wird. Als vorteilhaft bei der zweiten Ausführungsform erweist
es sich, daß die Daumenschutzeinrichtung auch mit normalen Handschuhen 5 verwendbar
ist. Ein solcher Handschuh kann dann z.B. über die Daumenschutzeinrichtung gemäß der
zweiten Ausführungsform gestülpt werden. Gleichzeitig kann sie auch verwendet werden,
ohne daß es erforderlich ist, einen Handschuh zu verwenden. Dadurch eignet sich die
Daumenschutzeinrichtung gemäß der zweiten Ausführungsform auch für andere Sportarten,
wie z.B. Sommersportarten. Zudem ist die Herstellung außerordentlich kostengünstig.
[0051] Beiden Daumenschutzeinrichtungen ist gemeinsam, daß sie aus Leder hergestellt sind.
Leder hat die nötige Festigkeit und geringe Elastizität, die erforderlich ist, um
die Kräfte aufnehmen zu können. Gleichzeitig verfügt Leder über die nötige Flexibilität,
um die Bewegungsfreiheit des Daumens 8 nicht einschränken zu müssen.
1. Daumenschutzeinrichtung, bei der am Daumen (8) einer Hand (6) einer Person ein vom
Daumenkapselgelenk (9) beabstandetes Zugmittel (2) befestigt ist, das zumindest mittelbar
an der Hand befestigt ist und einen vorbestimmten Abspreizwinkel zwischen Daumen und
Hand begrenzt, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel wenigstens eine Schlinge (3) aufweist, welche den Daumen von der
Daumenspitze (10) beabstandet umschlingt.
2. Daumenschutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der maximale Spreizwinkel ca. 90° beträgt.
3. Daumenschutzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlinge als flaches Band ausgebildet ist, dessen Breite in Richtung der
Daumenlängserstreckung bei angelegter Daumenschutzeinrichtung wesentlich größer als
die Dicke senkrecht zur Daumenlängserstreckung ist, wobei die Schlinge den Daumen
mit ihrer Unterseite umschlingt.
4. Daumenschutzeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlinge eine Mindestbreite aufweist, die etwa ein Drittel der Länge des
Daumens entspricht.
5. Daumenschutzeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Schlinge etwa zwei Drittel der Länge des Daumens entspricht.
6. Daumenschutzeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel über einen Befestigungsabschnitt fest mit einem Handschuh für
die den Daumen aufweisende Hand verbunden ist.
7. Daumenschutzeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Handschuh aus flexiblem, reißfestem Material von geringer Elastizität besteht.
8. Daumenschutzeinrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Handschuh im wesentlichen aus Leder gefertigt ist.
9. Daumenschutzeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsabschnitt im wesentlichen bandförmig ausgebildet ist.
10. Daumenschutzeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsabschnitt eine Breite aufweist, die deutlich größer als seine
Dicke ist.
11. Daumenschutzeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsabschnitt eine solche Länge aufweist, daß er sich zumindest
abschnittsweise, vorzugsweise vollständig über den Handrücken der Hand erstreckt.
12. Daumenschutzeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Befestigungsabschnitt bei angelegter Daumenschutzeinrichtung im wesentlichen
quer zur Längserstreckung der Finger über den Handrücken erstreckt.
13. Daumenschutzeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Handschuh im wesentlichen aus Textilmaterialien hergestellt ist und der
bandförmige Befestigungsabschnitt fest mit dem Handschuh, vorzugsweise durch Vernähen,
verbunden ist.
14. Daumenschutzeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlinge zwischen Daumen und Zeigefinger vorzugsweise durch Vernähen geschlossen
ist.
15. Daumenschutzeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlinge außen am Handschuh angeordnet ist.
16. Daumenschutzeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlinge und/oder der Befestigungsabschnitt integral mit dem Handschuh ausgebildet
ist.
17. Daumenschutzeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsabschnitt als Schlaufe ausgebildet ist, welche bei angelegter
Daumenschutzeinrichtung die den Daumen aufweisende Hand umschlingt.
18. Daumenschutzeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsabschnitt schmäler als die Schlinge ist.
19. Daumenschutzeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsabschnitt die gleiche Breite wie die Schlinge aufweist.
20. Daumenschutzeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsabschnitt und die Schlinge einstückig ausgebildet sind, wobei
der Befestigungsabschnitt und die Schlinge der Daumenschutzeinrichtung im nicht angelegten
Zustand zusammen einen geschlossenen Ring bilden.
21. Daumenschutzeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsabschnitt und die Schlinge aus dem gleichen Material gefertigt
sind.
22. Daumenschutzeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsabschnitt und die Schlinge zwischen Daumen und Zeigefinger sich
kreuzend angeordnet sind.
23. Daumenschutzeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsabschnitt und die Schlinge zwischen Daumen und Zeigefinger im
Bereich des Kreuzens fest miteinander verbunden ist.
24. Daumenschutzeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsabschnitt mit einer Durchführungsöffnung versehen ist, durch
welche die Schlinge im sich kreuzenden Bereich hindurchgeführt ist.
25. Daumenschutzeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der einstückig mit der Schlinge ausgebildete Befestigungsabschnitt zusammen
aus einem bandförmigen Material, das eine Ober- und eine Unterseite und eine größere
Länge als Breite aufweist, hergestellt sind, bei dem die Enden miteinander verbunden
sind derart, daß die Oberseite des einen Endes an die Unterseite des anderen Endes
angrenzt, oder die Oberseite des einen Endes abschnittsweise auf der Unterseite des
anderen Endes zu liegen kommt.
26. Daumenschutzeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Befestigungsabschnittes derart bemessen ist, daß sich bei angelegter
Daumenschutzeinrichtung der Befestigungsabschnitt im wesentlichen senkrecht zu den
Fingern erstreckt.
27. Daumenschutzeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlinge aus Leder gefertigt ist.
28. Daumenschutzeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlinge aus Textilmaterial gefertigt ist.
29. Daumenschutzeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlinge aus Kunststoff gefertigt ist.
30. Daumenschutzeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlinge aus Metallwerkstoffen gefertigt ist.