[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Stanzpresse mit mindestens einer Werkzeugvorrichtung,
welche Stanzpresse mindestens einen Stössel und ein Maschinengestell aufweist, und
welcher Stössel mittels Stösselführungen im Maschinengestell geführt ist, welche Werkzeugvorrichtung
eine Oberwerkzeugeinheit, eine Unterwerkzeugeinheit und eine Anordnung von Führungseinrichtungen
aufweist, mittels welchen die Oberwerkzeugeinheit für eine in Hubrichtung des Stössels
gerichtete Bewegung in der Unterwerkzeugeinheit geführt ist.
[0002] Bei der modernen Stanztechnik geht die Entwicklung in Richtung einer vollständigen
Verarbeitung eines Rohmaterials, also ein vollständiges spanloses Fertigen eines Erzeugnisses.
Das heisst, dass eine Stanzpresse mit dem dazugehörigen Werkzeug zu einem vollständigen
Fertigungszentrum ausgebildet wird. Nebst den üblichen Schneide- und Umform(Biege)-Operationen
werden in Stanzpressen vermehrt auch Montage- und Fügearbeiten ausgeführt, es wird
geschweisst, genietet und es werden auch Gewinde geformt. Entsprechend hergestellte
Produkte bzw. Stanzteile weisen eine grosse Formvielfalt auf und benötigen folglich
immer mehr Bearbeitungsfolgen, d.h. Bearbeitungsschritte. Dieses erfordert immer längere
Werkzeuge und somit Stanzpressen mit immer längeren Werkzeugeinbauräumen. Lange Werkzeuge
können zu verschiedenen Nachteilen führen. Beispielsweise wird die Herstellungsgenauigkeit
beeinträchtigt und Wärmedehnungen können zu erheblichen Schwierigkeiten führen, die
bezüglich der Ausbildung solcher langer Werkzeuge, deren Montage in den Stanzpressen
und dem Erreichen von hochpräzisen Erzeugnissen äusserst schwer, wenn überhaupt, beherrscht
werden können.
[0003] Aus diesen Gründen hat sich beim Werkzeugbau die Modulbauweise durchgesetzt. Jedes
Modul bildet ein vollständiges Werkzeug mit einem Werkzeugoberteil und einem Werkzeugunterteil
und führt einige, jedoch nicht alle Bearbeitungsschritte auf dem zu verarbeitenden
Band durch. Das heisst, dass in der Stanzpresse mehrere in Durchlaufrichtung des zu
verarbeitenden Bandes aufeinanderfolgend angeordnete Module eingebaut sind, die in
bezug auf den gesamten Verarbeitungsprozess zusammen ein langes Folgewerkzeug bilden.
In jedem einzelnen Modul ist das Werkzeugoberteil, das sich im Betrieb der Stanzpresse
bewegt, relativ zum unteren Werkzeugteil durch Säulenführungen geführt, wobei das
Werkzeugoberteil sich im Betrieb bewegende Führungsglieder in Form von Führungssäulen
aufweist, die in als feststehende Führungsglieder wirkende Säulenführungen im Werkzeugunterteil
geführt sind, d.h. die Führungssäulen sind bei Führungsstellen in den Säulenführungen
geführt, und da in der Regel vier Führungssäulen und Säulenführungen vorhanden sind,
bestimmen die Führungsstellen zusammen die Führungsebene des Moduls.
[0004] Der Vorteil der Modulbauweise liegt allgemein in der rationellen Fertigung der Werkzeuge,
in der Austauschbarkeit (z.B. zum Nachschleifen einiger abgenützter Werkzeugteile),
und einer leichteren Handhabung.
[0005] Gemäss bekannten Ausführungen sind die einzelnen Module in einem Muttergestell mit
einem oberen Gestellteil und einem unteren Gestellteil angeordnet, welches Muttergestell
wiederum eigene zwischen dem oberen Gestellteil und dem unteren Gestellteil wirkende
Säulenführungen aufweist.
[0006] Das heisst, der obere Gestellteil weist Führungssäulen als sich im Betrieb bewegende
Führungsglieder auf und der untere Gestellteil weist Säulenführungen als im Betrieb
feststehende Führungsglieder auf. Damit sind auch beim Muttergestell Führungsstellen
vorhanden, die ihrerseits zusammen eine weitere Führungsebene, nämlich die Führungsebene
des Muttergestells bestimmen. Im in der Stanzpresse eingebauten Zustand ist der obere
Gestellteil des Muttergestells mit dem Stössel der Stanzpresse und der untere Gestellteil
mit der Aufspannplatte verbunden, welch letztere mit dem Maschinenrahmen der Stanzpresse
fest verbunden ist. Wenn äusserst präzise Stanzteile hergestellt werden, wozu der
Schneidspalt, d.h. der Abstand zwischen dem Aussenumfang eines Stempels und dem Innenumfang
der dazugehörigen Matrize sehr klein ist, wird der Werkzeugoberteil des betreffenden
Moduls oft im oberen Gestellteil des Muttergestells horizontal verschiebbar gelagert.
[0007] Der im Betrieb der Stanzmaschine Hubbewegungen durchführende Stössel ist mit Führungssäulen
ausgerüstet, die in Säulenführungen im Maschinenrahmen geführt sind. Somit sind auch
bei der Stanzpresse ebenfalls Führungsstellen (in den Säulenführungen) vorhanden,
die zusammen eine noch weitere, d.h. dritte Führungsebene bestimmen.
[0008] Damit sind bei Stanzpressen mit mehrere Module aufweisenden Werkzeugen also drei
Führungsebenen vorhanden. Die erste Führungsebene ist durch Modulführungen zwischen
dem Modul-Werkzeugoberteil und dem Modul-Werkzeugunterteil bestimmt. Die zweite Führungsebene
ist durch die Muttergestellführungen zwischen dem oberen Gestellteil und dem unteren
Gestellteil des Muttergestells bestimmt. Die dritte Führungsebene ist durch die Stösselführungen
zwischen dem Stössel und dem Maschinenrahmen der Stanzpresse bestimmt.
[0009] Moderne Stanzpressen arbeiten mit hohen Hubzahlen. Diese Tatsache führt zu höheren
Reibungsverlusten und folglich einer Erhöhung der insgesamten Maschinentemperatur.
Es wird wohl angestrebt, eine gleichmässige Erwärmung der einzelnen Bauteile der Stanzpressen
zu erreichen und bekanntlich werden hierzu Heiz- und Kühlgeräte verwendet. Es ist
jedoch nicht zu vermeiden, dass sich nach dem Anfahren der Stanzpresse beim Erreichen
der Betriebstemperatur zwischen dem Pressenstössel und dem Maschinenrahmen eine Temperaturdifferenz
einstellt. Die folglich vorhandenen unterschiedlichen Wärmedehnungen führen zu einem
äusserst unerwünschten Zustand der Verspannung zwischen den einzelnen oben beschriebenen
Führungen und zu einer unerwünschten Verlagerung zwischen z.B. einem Stempel und der
dazugehörigen Matrize der Werkzeuge. Verspannte Führungen ergeben höhere Reibungsverluste,
erhöhten Energiebedarf, schnellere Abnützung der betreffenden Bauteile und bei kleinen
Schneidspalten für Präzisionsteile einen erhöhten Werkzeugverschleiss.
[0010] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, eine Stanzpresse mit einer Werkzeugvorrichtung
zu schaffen, die eine minimale Anzahl Lagerstellen zur Führung in Hübrichtung benötigt
und mittels welcher unterschiedliche Wärmedehnungen praktisch verlustlos aufgenommen
werden können, indem die Oberwerkzeugeinheit der Werkzeugvorrichtung mittels Verbindungseinheiten
unmittelbar mit einem Abschnitt des Stössels der Stanzpresse verbunden ist, die ausschliesslich
eine quer zur Hubrichtung verlaufende Verschiebung zwischen der Oberwerkzeugeinheit
und dem Stössel erlauben.
[0011] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass die Werkzeugvorrichtung in nur noch einer Ebene geführt wird und dass damit Verspannungen
und Reibverluste bei den Führungen beträchtlich vermindert werden. Bei der Stanzpresse
mit den eingebauten Werkzeugvorrichtungen sind dieselben direkt mit einem Abschnitt
des Stössels verbunden, so dass unterschiedliche Wärmedehnungen zwischen dem Stössel
und dem Maschinenrahmen und auch Verspannungen und Reibverluste beträchtlich vermindert
sind. Weiter ist die sich bewegende Masse der Werkzeugvorrichtung und der Stanzpresse
verkleinert.
[0012] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert.
Figur 1 zeigt den Bereich des Werkzeugeinbauraums sowie den Stössel und die Aufspannplatte
einer Stanzpresse, teilweise im Schnitt und teilweise in der Ansicht gezeichnet,
Figur 2 zeigt einen Schnitt entlang der Linie II-II der Figur 1,
Figur 3 ist eine Darstellung gleich der Figur 1, jedoch durch eine Stanzpresse mit
einem sehr langen Werkzeugeinbauraum,
Figur 4 zeigt einen Schnitt entlang der Linie IV-IV der Figur 3,
Figur 5 zeigt einen Schnitt durch ein Werkzeugmodul entlang der Linie V-V der Figur
6, und
Figur 6 zeigt einen Schnitt entlang der Linie VI-VI der Figur 5.
[0013] Figur 1 zeigt den Stössel 1 einer Stanzpresse, der in bekannter Weise an Drucksäulen
2 angelenkt ist, welche ihrerseits an einarmigen Hebeln 3 angelenkt sind. Das eine
Ende der einarmigen Hebel 3 ist an einem Pleuel 4 angelenkt, der in bekannter Weise
auf einer (nicht gezeigten) Exzenterwelle oder Kurbelwelle gelagert ist. Beim entgegengesetzten
Ende sind die einarmigen Hebel 3 an Vorrichtungen 5 zur Stösselhöhenverstellung angelenkt.
Im Betrieb wird die Drehbewegung der Exzenter- oder Kurbelwelle durch die Pleuelstange
in eine translatorische Bewegung umgesetzt, die mittels der einarmigen Hebel 3 auf
den Stössel 1 übertragen wird. Diese Anordnung und Arbeitsweise einschliesslich der
Stösselhöhenverstellung ist allgemein bekannt und muss somit nicht näher beschrieben
werden.
[0014] Der Stössel ist mit Führungssäulen 6 verbunden, die in Säulenführungen 7 geführt
sind. Diese aus den Führungssäulen 6 und Säulenführungen 7 bestehende Führungsanordnung
und deren Arbeitsweise ist in der CH-A-568 848 bzw. US-A-3 998 498 im Einzelnen beschrieben
und es wird hiermit ausdrücklich auf die Offenbarung dieser Dokumente hingewiesen.
Die spezifische Anordnung der Säulenführungen 7 und insbesondere der Verlauf deren
Gleitflächen ist aus der Figur 2 ersichtlich. Die durch die Führungssäulen 6 und Säulenführungen
7 bestimmte Führungsebene fällt mit der Bandlaufebene zusammen, welche durch die zwei
äusseren Abschnitte der Schnittlinie II-II in Fig. 1 aufgezeigt ist. Die Säulenführungen
7 sind mit dem Maschinengestell 8 verbunden. Auf dem Maschinengestell 8 ist eine Aufspannplatte
9 aufgeschraubt. Weiter ist eine Ausrichtplatte 10 mit der Aufspannplatte 9 verschraubt.
Der in den Zeichnungsfiguren dargestellte Stössel 1 weist einen unteren Abschnitt
11 auf, der plattenförmig ausgebildet und starr mit dem restlichen Stössel 1 verbunden
ist. Es soll jedoch deutlich festgehalten werden, dass der gesamte Stössel 1, 11 einstückig
ausgebildet sein kann, so dass die Teile 1, 11 ein ungetrenntes Werkstück bilden.
[0015] Nachfolgend werden nun die Wärmedehnungen während dem Betrieb der Stanzpresse erläutert.
[0016] Beim Punkt O (Fig. 1) wird die Wärmedehnung grundsätzlich in Richtung der Pfeile
a und b erfolgen (und auch umgekehrt). Offensichtlich sind die Module 12, die die
grösste Entfernung von Punkt O aufweisen von der Längenveränderung des Stössels 1,
mit dem sie verbunden sind, von der Längenveränderung am meisten betroffen.
[0017] Bei Betrachtung der Figur 2 wird es ersichtlich, dass aufgrund der Stösselführungen
die Wärmeausdehnung von den Punkten c und d aus nur in Richtung der Pfeile e, f, g
und h, i, j erfolgen kann (siehe die bereits genannten CH-A-568 848 oder US-A-3 998
498), wobei in Richtung der Pfeile g und j, insbesondere bei längeren Stösseln, beträchtliche
Druckspannungen entstehen, was zu Verspannungen in den Führungen des Stössels führt.
[0018] Eine Stanzpresse mit einem sehr langen Werkzeugeinbauraum ist in den Figuren 3 und
4 dargestellt. Diese Stanzpresse ist in der EP-A-724 953 ausführlich offenbart und
es wird aus Gründen der Offenbarung ausdrücklich auf diese EP-A-724 953 hingewiesen.
Für die hier zu machenden Ueberlegungen ist lediglich zu bemerken, dass in Banddurchlaufrichtung
zwei aufeinanderfolgende Stössel 13 und 14 vorhanden sind.
[0019] Der Antrieb erfolgt vom Pleuel 4 her über die einarmigen Hebel 3, 3'. An den einarmigen
Hebeln sind Laschen 29, 30 angelenkt, die ihrerseits an Doppelhebeln 31, 32, 33, 34
angelenkt sind. Diese Doppelhebel 31, 32, 33, 34 wirken über Drucksäulen 35, 36, 37,
38 auf die Stössel 13,11, und 14,11'. Die Stössel 13, 11 und 14, 11' sind an drei
Stellen geführt, wobei die zwei in den Figuren 3 und 4 äussersten Führungen gleich
der in der Figur 1 und 2 gezeigten Führungen ausgebildet sind.
[0020] Es wird jedoch auf die Stösselführungen 15 und 16 aufmerksam gemacht. Die Stössel
13. 11 und 14, 11' können sich von den Punkten O, O' aus in Richtung der Pfeile k,
l, m und n, o, p frei ausdehnen, wobei die von den Punkten O, O' am weitesten entfernten
Module 12 am stärksten von den auftretenden Längenveränderungen betroffen sind und
insbesondere können sie sich ungehindert in Richtung der Pfeile m und n ausdehnen.
[0021] Unter Bezugnahme auf die Figuren 5 und 6 wird nun eine bevorzugte Ausführung einer
Werkzeugvorrichtung gemäss der Erfindung beschrieben, die den genannten Nachteilen
entgegenwirkt und als eines der Module ausgebildet ist.
[0022] Das Modul 12, also die Werkzeugvorrichtung, weist eine Oberwerkzeugeinheit 17 auf.
Diese Oberwerkzeugeinheit 17 liegt direkt an der Unterseite des Stössels 1, 11 an,
wobei bei der gezeichneten Ausführung der Stösselabschnitt 11 als eine mit dem restlichen
Stössel 1 verschraubte Platte dargestellt ist, welche zweiteilige Stösselausführung
jedoch nicht zwingend ist. Die Platte 11 könnte geradesogut ein einteiliger Abschnitt
des gesamten Stössels sein.
[0023] Die Unterwerkzeugeinheit 20 ist in einer noch zu beschreibenden Weise mittels Schraubbolzen
21, 22 mit einer Ausrichtplatte 10 fest verschraubt, die ihrerseits mittels Schraubbolzen
23, 24 mit der Aufspannplatte 9 verschraubt ist.
[0024] Das dargestellte Modul 12 ist eine beispielsweise Ausführung eines Werkzeuges und
es ist für den Fachmann offensichtlich, dass es bei Werkzeugen für Stanzpressen sehr
unterschiedliche Ausführungen gibt, je nach den am Band durchzuführenden Bearbeitungen.
[0025] Das Modul 12, d.h. Werkzeugvorrichtung weist als Oberwerkzeugeinheit 17 eine Stempelhalte-
und Druckplatte 25 auf, in welcher ein Stempel 26 eingesetzt ist, und weist eine Führungs-
bzw. Abstreifplatte 27 auf.
[0026] Das Unterwerkzeug 20 weist eine Schnitt- und Druckplatte 28 auf.
[0027] In die Platte 25 sind vier Führungssäulen 35, 36, 37, 38 eingepresst. Diese Führungssäulen
35, 36, 37, 38 sind in spielfreien Säulenführungen 39, 40, 41, 42 im Unterwerkzeug
20 geführt. Diese Säulenführungen sind als Linearkugellager ausgebildet.
[0028] Die Führungsplatte 27 ist ebenfalls mittels Linearkugellager 45 an den Führungssäulen
35, 36, 37, 38 geführt. Der Stempel 26, der mit dem Stempelhalter 25 verbunden ist,
erstreckt sich durch diese Führungsplatte 27. Die Führungsplatte 27 ist über in sie
eingeschraubte Bolzen 43 in der Stempelhalteplatte 25 getragen und durch Druckfedern
44 von derselben weggespannt. Durch die Führungen 39-42 und 45 ergibt sich eine optimale
Schneidspaltverteilung zwischen dem Stempel 26 und der Matrize 46 im Unterwerkzeug
20. Die Bezugsziffer 47 bezeichnet das zu verarbeitende Blechband.
[0029] Zum Zusammenbauen wird jedes Modul 12 mit der in der Unterwerkzeugeinheit 20 eingesetzen
Oberwerkzeugeinheit 19 auf die Ausrichtplatte 10 gestellt und zur groben Ausrichtung
in Richtung des Pfeiles R gegen die Anschläge 48, 49 geschoben und damit grob ausgerichtet.
[0030] In der Ausrichtplatte 10 sind präzise Bohrungen 50 und in der Druckplatte 28 sind
präzise Positionierbohrungen 51 ausgebildet. Nachdem das Modul 12 mittels der Anschläge
48, 49 grob ausgerichtet worden ist, werden die Positionierbohrungen 50, 51 miteinander
genau ausgerichtet und präzise gearbeitete Positionierbüchsen 52 durch die Positionierbohrungen
51 hindurch in die Positionierbohrungen 50 gesteckt, so dass die Unterwerkzeugeinheit
20 genau auf der Ausrichtplatte 10 angeordnet ist und folglich mit der Oberwerkzeugeinheit
17 ausgerichtet ist. Danach erfolgt das Befestigen mittels der Schraubbolzen 21, 22,
die jedoch nur als Verbindungselemente zwischen der Unterwerkzeugeinheit 20 und der
Ausrichtplatte 10 und nicht als seitliche Führungselemente dienen.
[0031] Die obere Stempelhalte- bzw. Druckplatte 25 ist mittels Schraubbolzen 58 mit der
Platte 11, also direkt mit einem Abschnitt des Stössels der Stanzpresse, verbunden,
die von Büchsen 54 umgeben sind. In der Stempelhalteplatte 25 sind Bohrungen 55 ausgebildet.
Zum erstweiligen Ausrichten der Platte 11 bezüglich der Stempelhalteplatte 25 werden
(nicht gezeichnete) Hilfsbüchsen verwendet, deren Aussendurchmesser dem Innendurchmesser
der Bohrungen 55 entspricht. Damit der Stössel relativ zur Oberwerkzeugeinheit 17
ausgerichtet und zentriert.
[0032] Danach werden die Schraubbolzen 58 wieder gelöst und die zum Ausrichten verwendeten
Hilfsbüchsen durch Büchsen 54 ersetzt, deren Aussendurchmesser kleiner als der Innendurchmesser
der Bohrungen 55 ist, so dass ein eine horizontale Verschiebung erlaubendes Spiel
S vorhanden ist. Die Länge der Büchsen 54 ist auf die Dicke des Flansches 56 derart
abgestimmt, dass nach dem Festziehen der Schraubbolzen 53 mit einem festgelegten Drehmoment
zwischen der Druckscheibe 57 und dem Flansch 56 ein minimales Spiel vorhanden ist.
[0033] Damit können seitliche Verlagerungen des Stössels 1,11, relativ zum Oberwerkzeug
17 aufgenommen werden, ohne dass Verspannungen zwischen den Modulführungen 39, 45
und den Stösselführungen 15, 16 auftreten und Verlagerungen zwischen Stempel 26 und
Matrize 46 sind ausgeschlossen.
[0034] Falls der Stösselabschnitt als separate Platte 11 ausgebildet ist, könnte ein Stössel
mehrere solche Platten aufweisen. In gleicher Weise könnte die Ausrichtplatte 10 aus
mehreren Teilen bestehen, wobei jeder "Plattenabschnitt" 11 und jeder "Ausrichtplattenabschnitt"
10 einen Teil der insgesamten Module 12 trägt.
1. Stanzpresse mit mindestens einer Werkzeugvorrichtung (12), welche Stanzpresse mindestens
einen Stössel (1, 11; 13, 11; 14, 11') und ein Maschinengestell (8) aufweist, und
welcher Stössel (1, 11; 13, 11; 14, 11') mittels Stösselführungen (6, 7; 15, 16) im
Maschinengestell (8) geführt ist, welche Werkzeugvorrichtung (12) eine Oberwerkzeugeinheit
(17), eine Unterwerkzeugeinheit (20) und eine Anordnung von Führungseinrichtungen
(35 - 38; 39 - 42) aufweist, mittels welchen die Oberwerkzeugeinheit (17) für eine
in Hubrichtung des Stössels (1, 11; 13, 11; 14, 11') gerichtete Bewegung in der Unterwerkzeugeinheit
(20) geführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Stössel (1, 11;, 13, 11; 14, 11')
einen Abschnitt (11, 11') aufweist, der mittels als Führungselemente ausgebildete
Verbindungseinheiten (54-58) unmittelbar mit der Oberwerkzeugeinheit (17) der jeweiligen
Werkzeugvorrichtung (12) verbunden ist, die ausschliesslich eine quer zur Hubrichtung
verlaufende Relativbewegung zwischen dem Stössel (1, 11; 13, 11; 14, 11') und der
Oberwerkzeugeinheit (17) erlauben.
2. Stanzpresse mit mindestens einer Werkzeugvorrichtung (12) nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass der mit der Oberwerkzeugeinheit (17) einer jeweiligen Werkzeugvorrichtung
(12) verbundene Abschnitt (11, 11') des Stössels (1, 11; 13, 11; 14, 11') ein Plattenglied
ist, an welchem die Oberwerkzeugeinheit (17) seitlich verschiebbar anliegt, welches
mit der jeweiligen Werkzeugvorrichtung (12) verbundene Plattenglied (11, 11') ausschliesslich
durch die Stösselführungen (6, 7; 15, 16) seitlich unverschiebbar geführt ist, so
dass für eine jeweilige Werkzeugvorrichtung (12) in der Stanzpresse die insgesamte
Führung aus den Stösselführungen (6, 7; 15, 16) und den zwischen der Oberwerkzeugeinheit
(17) und Unterwerkzeugeinheit (20) wirkenden Führungseinrichtungen (35 - 38; 39 -
42) besteht.
3. Stanzpresse nach Anspruch 2, mit einer Mehrzahl modulförmig ausgebildeten Werkzeugvorrichtungen
(12), dadurch gekennzeichnet, dass die Oberwerkzeugeinheiten (17) mehrerer Werkzeugvorrichtungen
(12) mit ein und demselben Plattenglied (11, 11')zu demselben unabhängig voneinander
seitlich verschiebbar verbunden sind, welches mit den Oberwerkzeugeinheiten (17) einer
Mehrzahl Werkzeugvorrichtungen (12) verbundene Plattenglied (11, 11') bezüglich seiner
Stellung in horizontaler Richtung ausschliesslich durch die Stösselführungen (6, 7;
15, 16) geführt ist.
4. Stanzpresse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede
Unterwerkzeugeinheit (20) auf einem plattenförmigen Tragglied (10) angeordnet ist,
dass in jeder Unterwerkzeugeinheit (20) eine Anzahl erste Positionierbohrungen (51)
und im plattenförmigen Tragglied (10) eine Anzahl zweite, mit den ersten ausgerichtete
Positionierbohrungen (50) ausgebildet sind, und dass jeweilige einander zugeordnete
erste (51) und zweite Positionierbohrungen (50) durch eine gemeinsame, in dieselben
eingesetzte Positionierbüchse (52) miteinander ausgerichtet sind, so dass die Unterwerkzeugeinheit
(20) auf dem plattenförmigen Tragglied (10) und damit gegenüber der Oberwerkzeugeinheit
(17) genau positioniert ist.
5. Stanzpresse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Verbindungseinheiten (54 - 58) durch in Flanschen (56) einer Baueinheit (25) der Oberwerkzeugeinheit
(17) ausgebildete Durchtrittslöcher (55) und vom Abschnitt (11, 11') des Stössels
(1, 11; 13, 11; 14, 11') abstehende, von Büchsen (54) umringte Tragbolzen (58) gebildet
sind, die durch die Durchtrittslöcher (55) verlaufen, wobei der Aussendurchmesser
der Büchsen (54) kleiner als der Innendurchmesser der Durchtrittslöcher (55) ist,
und beim vom Stösselteil (11, 11') entfernten Ende der Tragbolzen (58) ein von denselben
getragener Tragring (57) angeordnet ist, auf welchem die Baueinheit (25) der Oberwerkzeugeinheit
(17) mit ihren Flanschen (56) aufliegt, so dass die Baueinheit (25) unmittelbar am
Abschnitt (11, 11') des Stössels (1, 11; 13, 11; 14, 11') seitlich verschiebbar angeordnet
ist.
6. Stanzpresse nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Mehrzahl
in Durchlaufrichtung eines in der Stanzpresse zu verarbeitenden Gegenstandes (47)
aufeinanderfolgend angeordnete modulförmige Werkzeugvorrichtungen (12), die zusammen
eine Folgewerkzeuganordnung bilden.
7. Stanzpresse nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens
zwei in Durchlaufrichtung eines in der Stanzpresse zu verarbeitenden Gegenstandes
(47) aufeinanderfolgend angeordnete Stössel (13, 11; 14, 11').