[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Schienengleis mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1.
[0002] Das deutsche Patent 40 04 208 zeigt eine Schalldämmvorrichtung an Straßenbahnschienen,
bei der stangenartige Formteile vornehmlich aus Polyurethan-gebundenem Altgummi verwendet
werden. Diese Formteile sind den sogenannten Kammern der Schiene angepaßt, um den
Schall, der in den Schienen entsteht, großflächig aufzunehmen und möglichst zu dämpfen.
Der Schienenkopf weist notgedrungen freie Flächen auf, über die die Räder der Schienenfahrzeuge
rollen und über die Schall in die Luft abgegeben wird.
[0003] Straßenbahnschienen und Eisenbahnschienen werden entweder im Schotterbett oder in
sogenannter fester Fahrbahn verlegt. Es ist bekannt, daß die Schallabstrahlung bei
Schotterbetten geringer ist als bei festen Fahrbahnen. Zur Verringerung der Schallemission
hat man auch bereits Absorptionsbeläge an den Gleisen angebracht. Dabei handelt es
sich um Altreifengranulat, das vor Ort als Belag aufgeschüttet und mit Kunststoff
gebunden wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Schallabstrahlung bei Schienengleisen
mit festen Fahrbahnen zu verringern.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird aufgrund der Maßnahmen des Anspruchs 1 gelöst und durch
die weiteren Merkmale der Unteransprüche ausgeschaltet und weiterentwickelt.
[0006] Mit der Erfindung werden vorgefertigte Elemente bereitgestellt, die rasch und bequem
an der Baustelle eingebaut werden können und sowohl der Luftschall- als auch der Körperschalldämpfung
dienen.
[0007] Ausführungsbeispiele werden anhand der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch ein Eisenbahn-Schienengleis,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Einzelheit aus Fig. 1 und
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch eine Rillenschiene.
[0008] Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch ein Eisenbahn-Schienengleis mit sogenannter
fester Fahrbahn. Bei dieser enthält die Gleisunterkonstruktion eine Betonplatte 2,
an der die Schienen 10 befestigt sind. An den Flanken der Schienen 10 liegen Ausfüllkörper
30 und 40 aus Polyurethangebundenem Altgummi an, und zwischen den Schienen 10 erstrecken
sich Schallschluckmatten 50.
[0009] Fig. 2 stellt einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1 im Bereich einer Schiene 10
dar. Wie ersichtlich, weist die Schiene 10 einen Schienenkopf 11, einen Schienensteg
12 und einen Schienenfuß 13 unter Bildung von Schienenkammern 14 und 15 auf. Der Schienenfuß
13 ruht unter Zwischenlage einer Gummi- oder Kunststoffschicht 22 auf der Betonplatte
2 auf und wird paarweise mittels Schienenfuß-Klemmeinrichtungen 20 an dieser Platte
befestigt.
[0010] Der Ausfüllkörper 30 weist im großen und ganzen gesehen einen trapezförmigen Querschnitt
mit vier Seiten auf, die als Kammeranlageseite 31, Randseite 32, Oberseite 33 und
Unterseite 34 bezeichnet werden. Die Breite des Ausfüllkörpers 30 übersteigt seine
Höhe. Die Kammeranlageseite 31 schmiegt sich dem Umriß der Schiene 10 im Bereich der
Kammer 15 und teilweise auch des Kopfes 11 an und wird beim Einbau eingeklemmt sowie
gegebenenfalls auch eingeklebt. Die Randseite 32 ist hier gerade, abgeschnitten dargestellt,
kann aber auch Ausbildungen aufweisen, wie sie zu weiterführenden Schallschluckmaßnahmen
passen. Die Unterseite 34 ist mit einer Aussparung 35 zur Aufnahme des Klemmenkopfes
21 versehen.
[0011] Die Oberseite 33 des Ausfüllkörpers 30 ist im Hinblick auf Absorption von Luftschall
gestaltet, der von den freien Flächen des Schienenkopfes 11 ausgeht. Zum Befahren
der Schiene wird ein strichpunktiert dargestellter Freiraum am Schienenkopf 11 benötigt,
der demgemäß nicht durch die balkenartigen Ausfüllkörper 30 und 40 eingenommen werden
darf. Die Oberseite 33 des Ausfüllkörpers 30 führt um diesen Freiraum herum generell
nach oben ansteigend und weist Noppen 36 und Vertiefungen 37 auf, die zur Luftschallabsorption
dienen. Zusätzlich können schräge Bohrungen 38 vorgesehen sein, um Regenwasser in
Richtung der Seite 32 abzuleiten. Die Bohrungen 38 dienen auch der Schallabsorption.
[0012] Der obere Bereich 39 des Ausfüllkörpers 30 kann auch durch geschüttetes, grobkörniges,
jedoch Polurethan-gebundenes Material gebildet werden, um Lücken zum Abfluß des Regenwassers
zu bilden und um den Luftschall in den Lücken aufzunehmen und zu absorbieren. Der
restliche Ausfüllkörper besteht aus verdichtetem Material, das auch wasserundurchlässig
hergestellt werden kann. Der Bereich 39 stellt einen Luftschallabsorptionsbereich
und der verdichtete Bereich des Ausfüllkörpers einen Körperschalldämmbereich dar.
[0013] Der balkenartige Ausfüllkörper 40 ist ähnlich gestaltet wie der Ausfüllkörper 30.
Diesem entsprechende Teile sind mit Bezugszeichen belegt, deren Endziffer den korrespondierenden
Ziffern des Teils 30 entsprechen. Das Element 40 ist aber an der Seite 41 schmäler
ausgebildet, weil der Schienenkopf 11 an der Innenseite des Gleises frei bleiben muß,
um den Radkranz aufzunehmen. Demgemäß beginnt die Oberseite 43 erst in einem gewissen
Abstand von der Schiene zu steigen. Die Unterseite 44 weist entweder eine Aussparung
44a auf oder verläuft insgesamt parallel zur Unterseite 34 des anderen Elements 30,
um den Rand der Matte 50 einzuklemmen. Die Oberseite 43 weist wiederum Noppen 46 und
Vertiefungen 47 auf, um als Luftschallabsorptionseinrichtung zu wirken. Es sind wiederum
entweder durchgehende Bohrungen 48 vorgesehen, oder der Abschnitt 49 enthält genügend
Lücken, um Regenwasser abzuführen.
[0014] Die Matte 50 ist aus Altgummigranulat mit Polyurethan-Bindung hergestellt und kann
gegebenenfalls eine genoppte Oberfläche aufweisen, um den Luftschall besser absorbieren
zu können.
[0015] Fig. 3 zeigt Ausfüllkörper 30 und 40, die an die Verhältnisse bei Rillenschienen
angepaßt sind. Solche Rillenschienen werden vornehmlich als Straßenbahnschienen verwendet,
die in eine Fahrbahn einzubinden sind. Deshalb wird ein ebener Freiraum oberhalb des
Schienenkopfes 11 vorausgesetzt. Die Rillenschiene umfaßt außer Kopf 10, Steg 12,
Fuß 13 noch eine Rille 16 und einen Führungssteg 17. Ferner^ werden Straßenbahnschienen
über Spurstangen 18 miteinander verbunden, die am Schienensteg über eine Kopfschraube
19 befestigt werden. Um diese Befestigungsmittel aufzunehmen, sind Aussparungen 31a
und 41a an den Seiten 31 und 41 der Ausfüllkörper 30 und 40 vorgesehen. Einige der
balkenartigen Ausfüllkörper 40 weisen außerdem an ihren Enden jeweils eine Aussparung
40a auf, um die Spurstange 18 aufzunehmen.
[0016] Wie im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 sind obere Bereiche 39 und 49 vorgesehen, die
im Hinblick auf Luftschallabsorptionen mit Noppen 36, Vertiefungen 37 und Bohrungen
38 versehen sind. Außerdem können diese Bereiche 39, 49 aus grobkörnigem Altgummi
hergestellt sein, um trotz Polyurethanbindung genügend Lücken zum Abfluß von Regenwasser
zu bilden und um den Luftschall in den Lücken aufzunehmen und zu absorbieren. Der
restliche Ausfüllkörper besteht vorzugsweise aus stärker verdichtetem Material und
kann wasserundurchlässig sein.
[0017] Die übrigen Teile der Fig. 3 entsprechen der Ausführung nach Fig. 2 und sind mit
den gleichen Bezugszeichen versehen worden.
1. Schienengleis mit folgenden Merkmalen:
eine feste Fahrbahn (2) als Gleisunterkonstruktion;
wenigstens zwei Schienen (10), die einen Schienenkopf (11), gegebenenfalls mit Rille
(16), einen Schienensteg (12) und einen Schienenfuß (13) unter Bildung von Schienenkammern
(14, 15) aufweisen und an der Gleisunterkonstruktion befestigt sind;
Schallschluckeinrichtungen, die im Bereich der Schienen und der Gleisunterkonstruktion
angeordnet sind, wobei die Schallschluckeinrichtungen Ausfüllkörper (30, 40), vornehmlich
aus zerkleinertem Altgummi mit Polyurethan-Bindung umfassen, die eine Kammeranlageseite
(31, 41), eine Randseite (32, 42), eine Oberseite (33, 43) und eine Unterseite (34,
44) aufweisen;
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
die Ausfüllkörper (30, 40) sind balkenartig ausgebildet;
die Oberseite (33, 43) der Ausfüllkörper (30, 40) ist dem geforderten Freiraum angepaßt
gestaltet und mit Luftschallabsorptionseinrichtungen versehen.
2. Schienengleis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schallabsorptionseinrichtung
an der Oberseite (33, 43) der balkenartigen Ausfüllkörper (30, 40) Noppen (36) und
Vertiefungen (37) enthält.
3. Schienengleis nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schallabsorptionseinrichtung
an der Oberseite (33, 34) der Ausfüllkörper Bohrungen (38) enthält.
4. Schienengleis nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausfüllkörper
(30, 40) an der Oberseite (33, 43) wasserdurchlässig-porös aufgebaut ist.
5. Schienengleis nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die balkenartigen
Ausfüllkörper (40), welche für die innenliegenden Kammern (14) vorgesehen sind, eine
Aussparung (44a) an der Unterseite (44) aufweisen.
6. Schienengleis nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schallschluckeinrichtungen
Matten (50) mit oberseitigen Schallabsorptionseinrichtungen umfassen, die sich im
Raum zwischen den Schienen des Gleises erstrecken.
7. Schienengleis nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseiten
(33, 43) der Ausfüllkörper (30, 40) vom Schienenkopf (11) ausgehend generell ansteigend
ausgebildet sind.
8. Schienengleis nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseiten
(33, 43) der Ausfüllkörper (30, 40) im wesentlichen dem Straßenniveau folgen, in welchem
das Gleis eingebaut ist.