(19)
(11) EP 0 867 580 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.09.1998  Patentblatt  1998/40

(21) Anmeldenummer: 98105155.0

(22) Anmeldetag:  21.03.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04F 15/024, E04F 15/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 28.03.1997 DE 19713206

(71) Anmelder:
  • SICOWA Verfahrenstechnik für Baustoffe GmbH & Co. KG
    D-52072 Aachen (DE)
  • ProMineral Gesellschaft zur Verwendung von Mineralstoffen mbH
    50129 Bergheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmitz, Wolfgang, Dr.
    52511 Geilenkirchen (DE)

(74) Vertreter: Sparing - Röhl - Henseler Patentanwälte 
Rethelstrasse 123
40237 Düsseldorf
40237 Düsseldorf (DE)

   


(54) Installationsbodenstütze mit einem Trittschalldämmelement


(57) Die Erfindung betrifft eine Instalationsbodenstütze mit einem Trittschalldämmelement (8) mit mindestens vier übereinander geschichteten und miteinander verbundenen Scheiben (9', 9'') aus formstabilen Materialien mit unterschiedlichen mechanischen Eigenschaften.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Installationsbodenstütze mit einem plattenförmigen Trittschalldämmelement.

[0002] Bei Installationsböden wird eine Vielzahl von Installationsbodenstützen in einem vorbestimmten Raster auf einem Rohboden angeordnet, um eine Installationsbodenlage zu tragen. Letztere kann aus Bodenplatten oder aus eine Estrichschicht bestehen, die gegebenenfalls auf einer Lage von als Schalung dienenden dünneren Bodenplatten angeordnet ist. Hierbei ist es bekannt, Trittschalldämmplatten zu verwenden, die beispielsweise auf säulenartige, aus mineralischen Material, hydraulisch durch ein Bindemittel abgebunden, bestehende Installationsbodenstützen aufgelegt sind und die Bodenplatten tragen. Derartige Trittschalldämmplatten führen jedoch nur zu einem relativ geringen Trittschallschutz, da man etwa aus Hartkunststoff bestehende Trittschalldämmplatten nicht genügend dick machen kann, da dann ihre mechanischen Eigenschaften - die Lasteinleitung vom Installationsboden zur Rohdicke erfolgt über die Installationsbodenstützen und damit zwangsläufig auch über die Trittschalldämmplatten - nicht ausreichen, so daß der Trittschallschutz hauptsächlich über die Rohdecke erfolgen müßte.

[0003] In DE-A-19 648 101 ist beispielsweise eine Installationsbodenstütze beschrieben, die einen Schaft aus mineralischem, hydraulisch abgebundenem Material und eine Einrichtung zur Höheneinstellung des Schaftes aufweist, wobei letztere eine konkave Oberseite aufweist, die ein Trittschalldämmelement trägt, dessen Unterseite entsprechend der konkaven Oberseite der Einrichtung zur Höhenverstellung entspricht, so daß sich dessen Oberseite unabhängig vom Rohboden horizontal ausrichtet. Allerdings ist die mit einem Trittschalldämmelement aus einem einheitlichen Material erhaltene Dämmung häufig unzureichend.

[0004] Aus DE-A-3 403 386 ist ein bodenverlegbares Trittschalldämmaterial bekannt, das aus Polystyrolschaum in Form von Bahnen oder Platten besteht, wobei die Lage aus Polystyrolschaum mit mindestens einer Lage aus Polyethylenschaum fest verbunden ist, wobei der Verbund durch Heißklebebeschichtung, eine Schmelzfolie oder durch Anschmelzen des Polyethylens und Verpressen bewirkt wird. Durch die Beschichtung mit Polyethylenschaum wird dem Bahn- oder Plattenmaterial die vom Polystyrolschaum eingebrachte Sprödigkeit genommen und genügende Bruchfestigkeit erhalten. Selbst bei Verwendung von bereits gewalktem Polystyrolschaum läßt sich ein Zusammendrücken nicht vermeiden. Bei Installationsböden ist derartiges Material zur Anordnung zwischen dem Unterboden und der darüber befindlichen Installationsbodenlage im Bereich der Installationsbodenstützen, die die Schallbrücken bilden, aufgrund seiner Zusammendrückbarkeit ungeeignet.

[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Trittschalldämmelement für eine Installationsbodenstütze zu schaffen, das zu einer wesentlich verbesserten Dämmung des Trittschalls vor Erreichen des Rohbodens führt.

[0006] Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.

[0007] Durch ein Trittschalldämmelement in Form eines Schichtkörpers aus mindestens vier übereinander geschichteten und miteinander verbundenen Scheiben aus wenigstens zwei Materialien, die unterschiedliche mechanische Eigenschaften besitzen und unter den vorgegebenen Belastungen des Installationsbodens formstabil sind, läßt sich eine erheblich verbesserte Trittschalldämmung bei Installationsböden wie Hohl- und Doppelböden erreichen, ohne daß die mechanische Tragfähigkeit der Installationsbodenstütze beeinträchtigt wird, da entsprechend tragfähige Materialien für die Scheiben des Trittschalldämmelements eingesetzt werden. Hierdurch wird eine mehrfache Stoßflächenschalldämpfung erzielt. Hierbei werden insbesondere schwer oder vorzugsweise nichtentflammbare Materialien aus Brandschutzgründen bevorzugt.

[0008] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den Unteransprüchen zu entnehmen.

[0009] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den beigefügten Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

[0010] Fig. 1 zeigt ausschnittweise einen Installationsboden.

[0011] Fig. 2 zeigt schematisch im Schnitt ein Trittschallschutzelement.

[0012] Der in Fig. 1 dargestellte Installationsboden umfaßt eine Vielzahl von auf einem Rohboden 1 angeordneten Installationsbodenstützen 2, die eine Lage von Bodenplatten 3 tragen.

[0013] Die Installationsbodenstützen 2 sind gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel säulenartig vorzugsweise mit kreiszylindrischem Querschnitt, jedoch können sie beispielsweise auch einen quadratischen oder rechteckigen Querschnitt aufweisen.

[0014] Die Installationsbodenstützen 2 bestehen aus einem mineralischen Material, das durch ein hydraulisch abbindendes Bindemittel, beispielsweise Calciumsulfat-Alphahalbhydrat, abgebunden ist oder daraus besteht. Die Bodenplatten 3 bestehen vorzugsweise ebenfalls aus derartigem Material.

[0015] Die Installationsbodenstützen 2 umfassen gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel einen Schaft 4 und einen aus zwei Ausrichtelementen 5, 6 bestehenden Aufsatz, wobei die beiden Ausrichtelemente 5, 6 ober- bzw. unterseitig mit zueinander korrespondierenden Kugelausschnittflächen 7 versehen sind, so daß das obere Ausrichtelement 6 immer mit seiner Oberseite horizontal ausrichtbar ist. Das untere Ausrichtelement 5 könnte gegebenenfalls auch mit dem Schaft 4 einstückig verbunden sein. Das Ausrichtelement 6 könnte auch ohne das Ausrichtelement 5 mit seiner flachen Seite auf den Schaft 4 aufgesetzt sein. - Die Ausrichtelemente 5, 6 werden vorzugsweise auch höhenverstellbar und als Metallteile ausgebildet, während der zylindrische Schaft 4 in diesem Zusammenhang vorzugweise aus mineralischem, hydraulisch abgebundenem Material besteht und eine dementsprechende, große Aufstands- bzw. Auflagefläche liefert.

[0016] Ein Trittschallschutzelement 8 kann, wie dargestellt, zwischen dem Schaft 4 und dem Rohboden 1, oder zwischen dem Schaft 4 und dem Ausrichtelement 5 oder auf dem Ausrichtelement 6 angeordnet sein.

[0017] Das Trittschallelement 8 besteht, wie aus Fig. 2 ersichtlich, aus einer Vielzahl (hier sieben) von aufeinander geschichteten und miteinander verbundenen Scheiben 9', 9'' aus Materialien mit unterschiedlichen mechanischen Eigenschaften. Die unterschiedlichen mechanischen Eigenschaften bedingen auch unterschiedliche schalltechnische Eigenschaften der verschiedenen Materialien. Zudem kommt es zu Teilreflexionen des Trittschalls an den Grenzflächen, so daß sich eine entsprechend effektive Schallenergieumwandlung im Trittschallelement 8 ergibt.

[0018] Insbesondere besteht das Trittschallelement 8 aus mehreren dickeren, d.h. mehrere mm bis ca. 2 cm dicken Scheiben 9' und dazwischen angeordneten dünneren, bis wenige mm dicken Scheiben 9'', wobei die Scheiben 9' aus einem und die Scheiben 9'' aus einem anderen Material bestehen und die Scheiben 9' ebenso wie die Scheiben 9'' unterschiedliche Dicken besitzen können.

[0019] Die Scheiben 9' können beispielsweise aus einem mineralischen Material, das durch ein hydraulisch abbindendes Bindemittel, beispielsweise Calciumsulfat-Alphahalbhydrat, abgebunden ist oder daraus besteht, gefertigt sein.

[0020] Die Scheiben 9'' können aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Sie können beispielsweise aus einem Hartkunststoff, Graphit, gegebenenfalls mit einer Metalleinlage, wie es aus der Dichtungstechnik bekannt ist, oder aus einem das Flächengewicht partiell stark erhöhenden Material, etwa einem Metall wie Kupfer oder Blei, wobei letzteres wegen seiner mechanischen und schalltechnischen Eigenschaften besonders bevorzugt ist, gefertigt sein. Die Scheiben 9'' können beispielsweise entsprechende Metallfolien, gegebenenfalls von unterschiedlicher Dicke und/oder unterschiedlichen Metallen, sein.

[0021] Die Scheiben 9'' können auch aus einem harten, die Kraft von den Bodenplatten 3 aufnehmenden Ring bestehen, der eine weichere Scheibe in seinem Inneren aufnimmt. Auch können die Scheiben 9'' eine etwa wabenartige Struktur aufweisen, wobei die Wabenöffnungen, die durchgehend oder nicht durchgehend gestaltet sein können, weiche Füllungen aufnehmen. Die Füllungen können beispielsweise aus geschäumtem Polystyrol bestehen.

[0022] Ferner können die Scheiben 9'' gewellt sein, beispielsweise einen gewellten Umfang aufweisen, wobei sich die einzelnen Wellungen radial einwärts erstrecken.

[0023] Die Scheiben 9' und 9'' können beispielsweise durch Verkleben miteinander verbunden werden, gegebenenfalls können die Scheiben 9'' auch mit Verankerungselementen zum Verankern im Material der Scheiben 9' versehen sein. Sie können auch ineinandersteckbar und/oder gleichzeitig als Ausrichtelement 5 oder 6 ausgebildet sein.


Ansprüche

1. Installationsbodenstütze mit einem plattenförmiges Trittschalldämmelement (8), dadurch gekennzeichnet, daß das Trittschallelement (8) ein Schichtkörper aus mindestens vier übereinander geschichteten und miteinander verbundenen Scheiben (9', 9'') aus wenigstens zwei Materialien ist, die unterschiedliche mechanische Eigenschaften besitzen und unter den vorgegebenen Belastungen des Installationsbodens formstabil sind.
 
2. Installationsbodenstütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheiben (9', 9'') aus nicht oder schwer entflammbarem Material bestehen.
 
3. Installationsbodenstütze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Scheiben (9', 9'') unterschiedliche Dicke haben.
 
4. Installationsbodenstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dickere Scheiben (9') aus einem Material und dünnere Scheiben (9'') aus einem anderen Material abwechselnd übereinander geschichtet sind.
 
5. Installationsbodenstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Art von Scheiben (9') aus einem mineralischen Material besteht, das durch ein hydraulisch abbindendes Bindemittel, insbesondere Calciumsulfat-Alphahalbhydrat, abgebunden ist oder aus dem hydraulisch abgebundenen Bindemittel besteht.
 
6. Installationsbodenstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Material einer Art von Scheiben (9'') Metall, insbesondere Blei, ist.
 
7. Installationsbodenstütze nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheiben (9'') aus Metallfolie sind.
 
8. Installationsbodenstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Material einer Art von Scheiben (9'') ein Hartkunststoff ist.
 
9. Installationsbodenstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Material einer Art von Scheiben (9'') gegebenenfalls durch eine Metalleinlage verstärktes Graphit ist.
 
10. Installationsbodenstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß jede zweite Scheibe (9'') aus hartem, die mechanische Kraftaufnahme bewirkenden Material mit wenigstens einer Öffnung versehen ist, die mit einem weichen Material gefüllt ist.
 
11. Installationsbodenstütze nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das weiche Material geschäumtes Polystyrol ist.
 
12. Installationsbodenstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß jede zweite Scheibe (9'') oberflächenkonturiert ist.
 
13. Installationsbodenstütze nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheiben (9'') gewellt sind.
 
14. Installationsbodenstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheiben (9', 9'') miteinander verklebt sind.
 
15. Installationsbodenstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheiben (9', 9'') ineinandergesteckt sind.
 
16. Installationsbodenstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Schaft (4) aus mineralischem, hydraulisch abgebundenem Material umfaßt.
 




Zeichnung