[0001] Die Erfindung betrifft eine Installationsbodenstütze mit einem plattenförmigen Trittschalldämmelement.
[0002] Bei Installationsböden wird eine Vielzahl von Installationsbodenstützen in einem
vorbestimmten Raster auf einem Rohboden angeordnet, um eine Installationsbodenlage
zu tragen. Letztere kann aus Bodenplatten oder aus eine Estrichschicht bestehen, die
gegebenenfalls auf einer Lage von als Schalung dienenden dünneren Bodenplatten angeordnet
ist. Hierbei ist es bekannt, Trittschalldämmplatten zu verwenden, die beispielsweise
auf säulenartige, aus mineralischen Material, hydraulisch durch ein Bindemittel abgebunden,
bestehende Installationsbodenstützen aufgelegt sind und die Bodenplatten tragen. Derartige
Trittschalldämmplatten führen jedoch nur zu einem relativ geringen Trittschallschutz,
da man etwa aus Hartkunststoff bestehende Trittschalldämmplatten nicht genügend dick
machen kann, da dann ihre mechanischen Eigenschaften - die Lasteinleitung vom Installationsboden
zur Rohdicke erfolgt über die Installationsbodenstützen und damit zwangsläufig auch
über die Trittschalldämmplatten - nicht ausreichen, so daß der Trittschallschutz hauptsächlich
über die Rohdecke erfolgen müßte.
[0003] In DE-A-19 648 101 ist beispielsweise eine Installationsbodenstütze beschrieben,
die einen Schaft aus mineralischem, hydraulisch abgebundenem Material und eine Einrichtung
zur Höheneinstellung des Schaftes aufweist, wobei letztere eine konkave Oberseite
aufweist, die ein Trittschalldämmelement trägt, dessen Unterseite entsprechend der
konkaven Oberseite der Einrichtung zur Höhenverstellung entspricht, so daß sich dessen
Oberseite unabhängig vom Rohboden horizontal ausrichtet. Allerdings ist die mit einem
Trittschalldämmelement aus einem einheitlichen Material erhaltene Dämmung häufig unzureichend.
[0004] Aus DE-A-3 403 386 ist ein bodenverlegbares Trittschalldämmaterial bekannt, das aus
Polystyrolschaum in Form von Bahnen oder Platten besteht, wobei die Lage aus Polystyrolschaum
mit mindestens einer Lage aus Polyethylenschaum fest verbunden ist, wobei der Verbund
durch Heißklebebeschichtung, eine Schmelzfolie oder durch Anschmelzen des Polyethylens
und Verpressen bewirkt wird. Durch die Beschichtung mit Polyethylenschaum wird dem
Bahn- oder Plattenmaterial die vom Polystyrolschaum eingebrachte Sprödigkeit genommen
und genügende Bruchfestigkeit erhalten. Selbst bei Verwendung von bereits gewalktem
Polystyrolschaum läßt sich ein Zusammendrücken nicht vermeiden. Bei Installationsböden
ist derartiges Material zur Anordnung zwischen dem Unterboden und der darüber befindlichen
Installationsbodenlage im Bereich der Installationsbodenstützen, die die Schallbrücken
bilden, aufgrund seiner Zusammendrückbarkeit ungeeignet.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Trittschalldämmelement für eine Installationsbodenstütze
zu schaffen, das zu einer wesentlich verbesserten Dämmung des Trittschalls vor Erreichen
des Rohbodens führt.
[0006] Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Durch ein Trittschalldämmelement in Form eines Schichtkörpers aus mindestens vier
übereinander geschichteten und miteinander verbundenen Scheiben aus wenigstens zwei
Materialien, die unterschiedliche mechanische Eigenschaften besitzen und unter den
vorgegebenen Belastungen des Installationsbodens formstabil sind, läßt sich eine erheblich
verbesserte Trittschalldämmung bei Installationsböden wie Hohl- und Doppelböden erreichen,
ohne daß die mechanische Tragfähigkeit der Installationsbodenstütze beeinträchtigt
wird, da entsprechend tragfähige Materialien für die Scheiben des Trittschalldämmelements
eingesetzt werden. Hierdurch wird eine mehrfache Stoßflächenschalldämpfung erzielt.
Hierbei werden insbesondere schwer oder vorzugsweise nichtentflammbare Materialien
aus Brandschutzgründen bevorzugt.
[0008] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0009] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den beigefügten Abbildungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0010] Fig. 1 zeigt ausschnittweise einen Installationsboden.
[0011] Fig. 2 zeigt schematisch im Schnitt ein Trittschallschutzelement.
[0012] Der in Fig. 1 dargestellte Installationsboden umfaßt eine Vielzahl von auf einem
Rohboden 1 angeordneten Installationsbodenstützen 2, die eine Lage von Bodenplatten
3 tragen.
[0013] Die Installationsbodenstützen 2 sind gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel
säulenartig vorzugsweise mit kreiszylindrischem Querschnitt, jedoch können sie beispielsweise
auch einen quadratischen oder rechteckigen Querschnitt aufweisen.
[0014] Die Installationsbodenstützen 2 bestehen aus einem mineralischen Material, das durch
ein hydraulisch abbindendes Bindemittel, beispielsweise Calciumsulfat-Alphahalbhydrat,
abgebunden ist oder daraus besteht. Die Bodenplatten 3 bestehen vorzugsweise ebenfalls
aus derartigem Material.
[0015] Die Installationsbodenstützen 2 umfassen gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel
einen Schaft 4 und einen aus zwei Ausrichtelementen 5, 6 bestehenden Aufsatz, wobei
die beiden Ausrichtelemente 5, 6 ober- bzw. unterseitig mit zueinander korrespondierenden
Kugelausschnittflächen 7 versehen sind, so daß das obere Ausrichtelement 6 immer mit
seiner Oberseite horizontal ausrichtbar ist. Das untere Ausrichtelement 5 könnte gegebenenfalls
auch mit dem Schaft 4 einstückig verbunden sein. Das Ausrichtelement 6 könnte auch
ohne das Ausrichtelement 5 mit seiner flachen Seite auf den Schaft 4 aufgesetzt sein.
- Die Ausrichtelemente 5, 6 werden vorzugsweise auch höhenverstellbar und als Metallteile
ausgebildet, während der zylindrische Schaft 4 in diesem Zusammenhang vorzugweise
aus mineralischem, hydraulisch abgebundenem Material besteht und eine dementsprechende,
große Aufstands- bzw. Auflagefläche liefert.
[0016] Ein Trittschallschutzelement 8 kann, wie dargestellt, zwischen dem Schaft 4 und dem
Rohboden 1, oder zwischen dem Schaft 4 und dem Ausrichtelement 5 oder auf dem Ausrichtelement
6 angeordnet sein.
[0017] Das Trittschallelement 8 besteht, wie aus Fig. 2 ersichtlich, aus einer Vielzahl
(hier sieben) von aufeinander geschichteten und miteinander verbundenen Scheiben 9',
9'' aus Materialien mit unterschiedlichen mechanischen Eigenschaften. Die unterschiedlichen
mechanischen Eigenschaften bedingen auch unterschiedliche schalltechnische Eigenschaften
der verschiedenen Materialien. Zudem kommt es zu Teilreflexionen des Trittschalls
an den Grenzflächen, so daß sich eine entsprechend effektive Schallenergieumwandlung
im Trittschallelement 8 ergibt.
[0018] Insbesondere besteht das Trittschallelement 8 aus mehreren dickeren, d.h. mehrere
mm bis ca. 2 cm dicken Scheiben 9' und dazwischen angeordneten dünneren, bis wenige
mm dicken Scheiben 9'', wobei die Scheiben 9' aus einem und die Scheiben 9'' aus einem
anderen Material bestehen und die Scheiben 9' ebenso wie die Scheiben 9'' unterschiedliche
Dicken besitzen können.
[0019] Die Scheiben 9' können beispielsweise aus einem mineralischen Material, das durch
ein hydraulisch abbindendes Bindemittel, beispielsweise Calciumsulfat-Alphahalbhydrat,
abgebunden ist oder daraus besteht, gefertigt sein.
[0020] Die Scheiben 9'' können aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Sie können beispielsweise
aus einem Hartkunststoff, Graphit, gegebenenfalls mit einer Metalleinlage, wie es
aus der Dichtungstechnik bekannt ist, oder aus einem das Flächengewicht partiell stark
erhöhenden Material, etwa einem Metall wie Kupfer oder Blei, wobei letzteres wegen
seiner mechanischen und schalltechnischen Eigenschaften besonders bevorzugt ist, gefertigt
sein. Die Scheiben 9'' können beispielsweise entsprechende Metallfolien, gegebenenfalls
von unterschiedlicher Dicke und/oder unterschiedlichen Metallen, sein.
[0021] Die Scheiben 9'' können auch aus einem harten, die Kraft von den Bodenplatten 3 aufnehmenden
Ring bestehen, der eine weichere Scheibe in seinem Inneren aufnimmt. Auch können die
Scheiben 9'' eine etwa wabenartige Struktur aufweisen, wobei die Wabenöffnungen, die
durchgehend oder nicht durchgehend gestaltet sein können, weiche Füllungen aufnehmen.
Die Füllungen können beispielsweise aus geschäumtem Polystyrol bestehen.
[0022] Ferner können die Scheiben 9'' gewellt sein, beispielsweise einen gewellten Umfang
aufweisen, wobei sich die einzelnen Wellungen radial einwärts erstrecken.
[0023] Die Scheiben 9' und 9'' können beispielsweise durch Verkleben miteinander verbunden
werden, gegebenenfalls können die Scheiben 9'' auch mit Verankerungselementen zum
Verankern im Material der Scheiben 9' versehen sein. Sie können auch ineinandersteckbar
und/oder gleichzeitig als Ausrichtelement 5 oder 6 ausgebildet sein.
1. Installationsbodenstütze mit einem plattenförmiges Trittschalldämmelement (8), dadurch
gekennzeichnet, daß das Trittschallelement (8) ein Schichtkörper aus mindestens vier übereinander
geschichteten und miteinander verbundenen Scheiben (9', 9'') aus wenigstens zwei Materialien
ist, die unterschiedliche mechanische Eigenschaften besitzen und unter den vorgegebenen
Belastungen des Installationsbodens formstabil sind.
2. Installationsbodenstütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheiben
(9', 9'') aus nicht oder schwer entflammbarem Material bestehen.
3. Installationsbodenstütze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen
Scheiben (9', 9'') unterschiedliche Dicke haben.
4. Installationsbodenstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß dickere Scheiben (9') aus einem Material und dünnere Scheiben (9'') aus einem
anderen Material abwechselnd übereinander geschichtet sind.
5. Installationsbodenstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Art von Scheiben (9') aus einem mineralischen Material besteht, das durch
ein hydraulisch abbindendes Bindemittel, insbesondere Calciumsulfat-Alphahalbhydrat,
abgebunden ist oder aus dem hydraulisch abgebundenen Bindemittel besteht.
6. Installationsbodenstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Material einer Art von Scheiben (9'') Metall, insbesondere Blei, ist.
7. Installationsbodenstütze nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheiben
(9'') aus Metallfolie sind.
8. Installationsbodenstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Material einer Art von Scheiben (9'') ein Hartkunststoff ist.
9. Installationsbodenstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Material einer Art von Scheiben (9'') gegebenenfalls durch eine Metalleinlage
verstärktes Graphit ist.
10. Installationsbodenstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß jede zweite Scheibe (9'') aus hartem, die mechanische Kraftaufnahme bewirkenden
Material mit wenigstens einer Öffnung versehen ist, die mit einem weichen Material
gefüllt ist.
11. Installationsbodenstütze nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das weiche
Material geschäumtes Polystyrol ist.
12. Installationsbodenstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß jede zweite Scheibe (9'') oberflächenkonturiert ist.
13. Installationsbodenstütze nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheiben
(9'') gewellt sind.
14. Installationsbodenstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Scheiben (9', 9'') miteinander verklebt sind.
15. Installationsbodenstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Scheiben (9', 9'') ineinandergesteckt sind.
16. Installationsbodenstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen Schaft (4) aus mineralischem, hydraulisch abgebundenem Material umfaßt.