(19)
(11) EP 0 867 679 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.09.1998  Patentblatt  1998/40

(21) Anmeldenummer: 98890077.5

(22) Anmeldetag:  23.03.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F28D 9/00, F28F 3/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 25.03.1997 AT 515/97

(71) Anmelder: KTM-Kühler GmbH
5230 Mattighofen (AT)

(72) Erfinder:
  • Bachinger, Harald, Ing.
    4400 Steyr (AT)

(74) Vertreter: Hübscher, Heiner, Dipl.-Ing. et al
Spittelwiese 7
4020 Linz
4020 Linz (AT)

   


(54) Plattenwärmetauscher, insbesondere Ölkühler


(57) Es wird ein Plattenwärmetauscher, insbesondere ein Ölkühler, mit mehreren ineinandergesteckten Strömungswannen (1) beschrieben, deren Böden (2) je eine Wärmetauscherplatte zwischen zwei wärmeaustauschenden Medien sowie tiefgezogene Leiteinrichtungen aus zwei einander kreuzenden Scharen paralleler Rippen (15) bilden, deren Höhe dem halben gegenseitigen Abstand der Böden (2) entspricht. Um vorteilhafte Konstruktionsbedingungen zu schaffen, wird vorgeschlagen, daß die Böden (2) der Stömungswannen (1) jeweils lediglich eine Schar paralleler Rippen (15) aufweisen und daß die einander kreuzenden Scharen paralleler Rippen (15) unmittelbar benachbarter Wärmetauscherplatten entweder auf der einander zugekehrten Seite oder auf der voneinander abgekehrten Seite der Wärmetauscherplatten vorgesehen sind und ausschließlich in die Strömungswege für eines der beiden Medien ragen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Plattenwärmetauscher, insbesondere Ölkühler, mit mehreren ineinandergesteckten Strömungswannen, deren Böden je eine Wärmetauscherplatte zwischen zwei wärmeaustauschenden Medien sowie tiefgezogene Leiteinrichtungen aus zwei einander kreuzenden Scharen paralleler Rippen bilden, deren Höhe dem halben gegenseitigen Abstand der Böden entspricht.

[0002] Bei üblichen Plattenwärmetauschern aus mehreren ineinandergesteckten Strömungswannen bilden die Strömungswannen jeweils einen durch den Boden der anschließenden Strömungswanne begrenzten Strömungsweg, so daß bei einer abwechselnden Beschickung der aufeinanderfolgenden Strömungswannen mit den beiden wärmeaustauschenden Medien die Wannenböden Wärmetauscherplatten bilden. Die Zu- und Ableitung der Medien erfolgt dabei durch die Wannenböden, die tiefgezogene Ansätze mit entsprechenden Durchtrittsöffnungen aufweisen. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß diese Ansätze die zwischen den Wannenböden gebildeten Strömungswege abwechselnd flüssigkeitsdicht durchsetzen, um die abwechselnde Beschickung dieser Strömungswege mit den beiden wärmeaustauschenden Medien sicherstellen zu können. Damit innerhalb der einzelnen Strömungswannen eine vorteilhafte Strömungsaufteilung zwischen den Medienzu- und -abflüssen durch die tiefgezogenen Ansätze sichergestellt wird, werden in die einzelnen Strömungswannen Turbulenzbleche eingelegt. Diese Turbulenzbleche bilden aus der Blechebene wellenartig ausgebogene, durch parallele Schlitze begrenzte Laschen, die entsprechende Strömungsdurchtritte quer zu den einzelnen Laschenreihen ergeben, so daß ein in Richtung der Laschenreihen angeströmtes Turbulenzblech eine entsprechende Querverteilung des Strömungsmediums mit sich bringt, allerdings mit einer erheblichen Vergrößerung des Strömungswiderstandes in Richtung der Laschenreihen. Um den mit dem Einsatz gesonderter Turbulenzbleche vermehrten Aufwand herabzusetzten, ist es bekannt (DE 195 19 312 A1), die Böden der Strömungswannen mit tiefgezogenen Noppen zu versehen, die über die Grundfläche der Strömungswannen verteilt eine Leiteinrichtung für das die jeweilige Strömungswanne durchströmende Medium bilden, das zufolge dieser ein Turbulenzblech ersetzenden Leitnoppen ebenfalls verwirbelt wird, allerdings nur unzureichend. Wegen der begrenzten Tiefzieheigenschaften von höherfestem Aluminium, das insbesondere für Ölkühler im Fahrzeugbau eingesetzt wird, werden die für die Wasserführung vorgesehenen Strömungswannen mit einer entsprechend geringeren Tiefe als die das Öl aufnehmenden Strömungswannen ausgeführt, die mit herkömmlichen Turbulenzblechen versehen werden. Der gegenüber den Strömungswannen für die Ölführung verminderte Strömungsquerschnitt der Strömungswannen für das Kühlwasser muß jedoch als nachteilig angesehen werden.

[0003] Schließlich ist es bekannt (WO 93/00563 A1), die Böden der Strömungswannen mit tiefgezogene Leiteinrichtungen aus zwei einander kreuzenden Scharen paralleler Rippen zu versehen, um einerseits zu steigern und anderseits den Strömungswiderstand für die beiden durch den Wannenboden voneinander getrennten, wärmeaustauschenden Medien zu erhöhen. Zu diesem Zweck weisen die Böden der Strömungswannen jeweils zwei einander kreuzende Scharen von parallelen Rippen auf, die scharenweise nach entgegengesetzten Seiten über den Wannenboden vorragen, und zwar um den halben gegenseitigen Abstand der Wannenböden. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß die zwischen zwei benachbarten Wannenböden gegeneinander paarweise vorragenden, parallelen Rippen einander entlang ihres Rückens berühren, so daß diese paarweise gegeneinander vorragenden Rippen zwischen den benachbarten Wannenböden Trennwände bilden, die für den Mediendurchtritt lediglich im Kreuzungsbereich mit den dazu querverlaufenden, auf die andere Bodenseite vorstehenden Rippen unterbrochen sind. Aus diesem Grunde ergeben sich vor allem parallele Strömungskanäle zwischen den die Trennwände bildenden Rippen, was im Zusammenwirken mit den begrenzten Strömungsdurchtritten durch diese Trennwände ungünstige Strömungsverhältnisse schafft, und zwar im Strömungsbereich beider Medien. Außerdem ergibt sich eine aufwendige Bodenform, weil die Bodenbereiche zwischen den einander kreuzenden Rippenscharen zusätzlich unterschiedlich weit aus der Bodenebene ausgeformt und mit Sicken versehen sind, was hohe Anforderungen an das Tiefziehverhalten des Werkstoffes der Strömungswannen stellt.

[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Plattenwärmetauscher, insbesondere einen Ölkühler, der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, daß für eines der beiden wärmeaustauschenden Medien die Strömungsverteilung in den Strömungswannen durch Turbulenzbleche erzwungen, für das andere Medium aber in vorteilhafter Weise durch die tiefgezogenen Leiteinrichtungen der Wannenböden sichergestellt wird.

[0005] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Böden der Stömungswannen jeweils lediglich eine Schar paralleler Rippen aufweisen und daß die einander kreuzenden Scharen paralleler Rippen unmittelbar benachbarter Wärmetauscherplatten entweder auf der einander zugekehrten Seite oder auf der voneinander abgekehrten Seite der Wärmetauscherplatten vorgesehen sind und ausschließlich in die Strömungswege für eines der beiden Medien ragen.

[0006] Da zufolge dieser Maßnahmen die einen Strömungswannen eine Schar paralleler Rippen aufweisen, die in den Strömungsweg dieser Strömungswannen vorragen, während die anderen Strömungswannen Rippen bilden, die auf der der Wanne abgekehrten Seite des Wannenbodens verlaufen, erhält man durch ein abwechselndes Ineinanderstecken dieser unterschiedlichen Strömungswannen im Bereich des Strömungsweges jeder zweiten Strömungswanne eine wirksame Leiteinrichtung für das durch diese Wannen strömende Medium aus einander kreuzenden Scharen von parallelen Rippen, die lediglich im Bereich der Kreuzungsstellen aneinander anliegen und aufgrund der sich dadurch ergebenden Gitterstruktur für eine vorteilhafte Turbulenz des zwischen ihnen strömenden Mediums sorgen, ohne den Strömungswiderstand übermäßig zu erhöhen, weil ja die Rippen mit Ausnahme der Kreuzungsbereiche lediglich die halbe Höhe der Strömungswannen sperren. Da die Rippenhöhe nur dem halben gegenseitigen Abstand der Böden unmittelbar ineinandergesteckter Strömungswannen entspricht und die Rippen ausschließlich auf einer Seite des sonst ebenen Bodens vorragen, können erheblich geringere Anforderungen an die Tiefzieheigenschaften des Wannenwerkstoffes gestellt werden, was den Einsatz auch höherfester Aluminiumlegierungen zur Herstellung solcher Wärmetauscher erlaubt, insbesondere wenn auch die tiefgezogenen Ansätze zur Führung der Medien zwischen den einzelnen Strömungswannen im Bereich der unmittelbar ineinandergesteckten Strömungswannen gegeneinander paarweise vorragen und eine den Rippen entsprechende Höhe aufweisen.

[0007] Um eine besonders gleichmäßige Verteilung und Durchwirbelung des einen Mediums mit Hilfe der Leiteinrichtung zu erhalten, können die beiden Scharen paralleler Rippen einander unter einem Winkel von 90° kreuzen, wie dies an sich bekannt ist.

[0008] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1
einen erfindungsgemäßen Plattenwärmetauscher in einer Draufsicht auf eine Strömungswanne,
Fig. 2
diesen Plattenwärmetauscher in einem Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1 in einem größeren Maßstab, und
Fig. 3
einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 1 durch zwei ineinandergesteckte Strömungswannen ebenfalls in einem größeren Maßstab.


[0009] Wie das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt, ist der Plattenwärmetauscher aus einzelnen, ineinandergesteckten Strömungswannen 1 aufgebaut, die jeweils aus einem Boden 2 mit einem hochgezogenen, umlaufenden Rand 3 gebildet werden, der mit einer Erweiterung 4 den Rand 3 des Bodens 2 der jeweils benachbarten Strömungswanne 1 übergreift. Diese Wannenböden 2 weisen einander paarweise zugeordnete Durchtrittsöffnungen 5 und 6 für die wärmetauschenden Medien, beispielsweise Öl und Wasser, auf. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß die Durchtrittsöffnungen 5 und 6 im Bereich von tiefgezogenen Ansätzen 7 liegen, deren Höhe dem halben Abstand a zwischen den benachbarten Wannenböden 2 entspricht. Da die Durchtrittsöffnungen 5 und 6 kleiner als der Boden dieser Ansätze 7 sind, ergibt sich zwischen den Böden der gegeneinander vorragenden Ansätze 7 benachbarter Wärmetauscherplatten 2 eine die dichte Verbindung der Ansätze 7 unterstützende flächige Anlage um den jeweiligen Öffnungsrand. Wie der Fig. 2 entnommen werden kann, sind die Ansätze 7 im Bereich fluchtender Durchtrittsöffnungen 5 und 6 abwechselnd auf entgegengesetzten Plattenseiten vorgesehen, so daß sich über die Ansätze 7 jeweils ein flüssigkeitsdichter Durchtritt durch jede zweite Strömungswanne 1 ergibt. Zusätzlich müssen die Ansätze 7 für den Durchtritt des einen Mediums gegenüber den Ansätzen 7 für den Durchtritt des anderen Mediums auf gegenüberliegenden Plattenseiten liegen.

[0010] Wird beispielsweise das zu kühlende Öl durch die Durchtrittsöffnungen 5 und das die Ölwärme aufnehmende Wasser durch die Durchtrittsöffnungen 6 geleitet, wobei das Öl jeweils vom Zulauf 8 zum Ablauf 9 und das Wasser im Gegenstrom vom Zulauf 10 zum Ablauf 11 die Strömungswannen 1 durchströmen, so ergibt sich für das Öl eine durch die Pfeile 12 und für das Wasser eine durch die Pfeile 13 in der Fig. 2 angedeutete Strömung, die hinsichtlich ihrer Verteilung über die Wärmetauscherplatten von der Anordnung entsprechender Leiteinrichtungen in den einzelnen Strömungswannen 1 abhängt. Während für die Ölströmung übliche Turbulenzbleche 14 eingesetzt werden, wird die Leiteinrichtung in den dazwischenliegenden Strömungswannen 1 durch tiefgezogene Rippen 15 in den Wannenböden 2 gebildet. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß die parallelen Rippen 15 der einen Strömungswanne 1 die Schar der ebenfalls parallelen Rippen 15 der unmittelbar anschließenden Strömungswanne vorzugsweise unter einem Winkel von 90° kreuzen, wie dies der Fig. 1 entnommen werden kann. Da die Rippen 15 jeweils in den Strömungsweg für das Kühlwasser vorragen und eine Höhe h aufweisen, die dem halben Abstand a der Wannenböden 2 entspricht, liegen die gegeneinander vorragenden Rippen 15 im Bereich der Kreuzungsstellen aneinander an. Dies bringt im Zusammenhang mit dem durchgehenden Rippenverlauf zwischen den Kreuzungsstellen eine vorteilhafte Durchwirbelung des Kühlwassers mit sich, was wohl keiner näheren Erklärung bedarf. Durch die Rippen 15 wird außerdem die Oberfläche der Wärmetauscherplatte vergrößert, so daß insgesamt vorteilhafte Wärmeaustauschbedingungen sichergestellt werden können.

[0011] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. So könnte auch das zukühlende Öl durch die Strömungswannen 1 mit der aus den einander kreuzenden Rippenscharen gebildeten Leiteinrichtung geleitet werden. Außerdem ist die konstruktive Ausgestaltung der Strömungswannen 1 weitgehend frei, weil es ja lediglich darauf ankommt, die Wannenböden 2 mit parallelen Rippenscharen zu versehen, die abwechselnd auf entgegengesetzten Seiten der Wannenböden 2 vorragen, um innerhalb jeder zweiten Strömungswanne 1 eine entsprechende Leiteinrichtung für das diese Strömungswanne 1 durchströmende Medium zu erhalten.


Ansprüche

1. Plattenwärmetauscher, insbesondere Ölkühler, mit mehreren ineinandergesteckten Strömungswannen (1), deren Böden (2) je eine Wärmetauscherplatte zwischen zwei wärmeaustauschenden Medien sowie tiefgezogene Leiteinrichtungen aus zwei einander kreuzenden Scharen paralleler Rippen (15) bilden, deren Höhe (h) dem halben gegenseitigen Abstand (a) der Böden (2) entspricht, dadurch gekennzeichnet, daß die Böden (2) der Stömungswannen (1) jeweils lediglich eine Schar paralleler Rippen (15) aufweisen und daß die einander kreuzenden Scharen paralleler Rippen (15) unmittelbar benachbarter Wärmetauscherplatten entweder auf der einander zugekehrten Seite oder auf der voneinander abgekehrten Seite der Wärmetauscherplatten vorgesehen sind und ausschließlich in die Strömungswege für eines der beiden Medien ragen.
 
2. Plattenwärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Scharen paralleler Rippen (15) einander unter einem Winkel von 90° kreuzen.
 




Zeichnung