[0001] Die Erfindung betrifft einen Frankierautomaten nach dem Oberbegriff des Anspruches
1. Von der Anmelderin wurde im EP 571 061 bereits eine Anordnung zur Erzeugung einer
flexiblen Benutzeroberfläche für Frankierautomaten vorgeschlagen. Solche Frankierautomaten
sind zum Frankieren von Postgut einsetzbar und mit mindestens einem Eingabemittel,
einem Ein/Ausgabe-Steuermittel und einem Ausgabemittel ausgerüstet.
[0002] Herkömmliche Frankierautomaten besitzen Eingabemöglichkeiten, um Werte oder Vorgaben
einzustellen oder um Kommandos einzugeben. Bekannt ist es bereits Stellräder, Schalter,
Tasten oder mehrere dieser Elemente zusammengefaßt zu Feldern, wie z.B. Tastaturen
als Eingabemittel einzusetzen.
[0003] Aus der DE 24 38 055 C2 ist eine Frankiermaschine mit einer Eingabeeinrichtung bekannt,
die Funktionstasten (Wähl- bzw. Testtasten) aufweist. Die Wähltasten bestimmen, ob
durch eine 1 0-stellige numerische Anzeige die Betröge des steigenden oder fallenden
Portoregisters oder der Zählerstand eines Stückezählers angezeigt werden. Die Testtasten
werden zu Testzwecken benötigt, wobei das Ein/Ausschalten weiterer Anzeigeelemente
erfolgt. Die Eingabeeinrichtung umfaßt weiter ein Tastenfeld für eine Eingabe der
Schloßkombination und einen besonderen selbstverschlüsselnden Kombinationsschloßschalter,
der zur erneuten Ladung des Portoverrechnungsbetrages unter gesicherten Bedingungen
dient, und bei richtiger Eingabe der Schloßkombination über einen Knopf betätigt werden
kann. Die einstellbaren Funktionen sind hierbei aber durch die gewählte Anordnung
und Folgeschaltung für die sequentielle Auswahl der Funktionen auf eine geringe Anzahl
von drei Funktionen (Portodruck, Abrechnung, Wiederauffüllen des Guthabenregisters)
eingeschränkt.
[0004] Ein Streifendrucker gemäß der EP 456 284 A2 weist zwar auf einem oberen Gehäuseteil
ebenfalls einen Knopf mit einer Zeichenskala für Symbole oder andere Kennzeichen auf,
wobei die Übernahme der Einstellung in einen Speicher bzw. in eine Anzeige insbesondere
Liquid Crystal Display (LCD) durch ein Herunterdrücken des Knopfes ausgelöst wird.
Eine gesicherte Eingabe, die für eine Frankiermaschine Voraussetzung ist, kann hiermit
jedoch nicht durchgeführt werden. Auch ist ebenfalls die darstellbare Auswahlmöglichkeit
an Funktionen, durch die angeordnete Zeichenskala am Umfang des Knopfes schon vom
Platz her beschränkt. Weiterhin sind zwar mehrere Funktionstasten und eine Print-Taste
vorgesehen, ein Userinterface für einen Frankierautomaten ist jedoch wesentlich komplexer
auszustatten.
[0005] Die Frontplatte einer anderen aus der DE 30 40 559 C2 bekannten Frankiermaschine
weist für ein komplexeres Userinterface eine Tastatur und eine numerische Anzeigeeinheit
auf. Mit einer Steuereinrichtung für den Betrieb der Frankiermaschine wird die Schnittstelle
Mensch/Maschine angesteuert und werden die Funktionen der Tastatur, der Anzeigeeinheit
und der LED-Anzeigeelemente realisiert. Dazu ist eine Zentralprozessoreinheit (CPU)
über Daten-, Adressen- und Steuerleitungen mit einem Vielzweckschaltkreis, der RAM/ROM-Speicher-,
Eingabe/Ausgabe- und Zeitgebermittel enthält, verbunden. Die Tastatur ist über einen
Decoder und die Anzeigeeinheit ist über Treiber mit der Schnittstellen-Hardware verbunden.
Die Tastatur umfaßt Tasten für numerische Eingabewerte, eine Dezimaltaste für ein
Ausdrucken, eine Löschtaste, eine Portoeinstelltaste und weitere Funktionstasten für
den - dem verbrauchten Portogebührenbetrag entsprechenden - Registerinhalt des steigenden
Registers und für den - dem vorhandenen Restbetrag entsprechenden-Registerinhalt des
fallenden Registers, für Kontroll- oder Portogebührensumme, Stückzahl, Stapelwert
und Stapelzahl. Jedoch ist eine unterschiedliche Belegung der Funktionstasten nicht
ohne weiteres möglich.
[0006] Eine Umschaltung der Funktion der Tasten ist nur durch einen rückseitigen Wartungsschalter
möglich. Für das Rückstellen, in Betrieb setzen und Nachladen der Frankiermaschine
ist zwar ein seitlicher Schlüsselschalter mit Schloßzylinder eingesetzt, dessen Stellung
durch ein Fenster beobachtet werden kann. Jedoch sind die Einstellmöglichkeiten prinzipbedingt
auf eine geringe Anzahl von Eingabe-Funktionen beschränkt.
[0007] Mit fortschreitender Komplexität aufgrund hinzugekommender Eingabe-Funktionen nehmen
diese Eingabemöglichkeiten einen ständig steigenden Umfang ein. Durch Mehrfachbelegung
einzelner Elemente sinkt die Übersichtlichkeit der Eingabemöglichkeiten und die Möglichkeiten
der Fehlbedienung steigen.
[0008] Als Ausgabemöglichkeiten, um Werte oder Ergebnisse darzustellen oder um Zustände
anzuzeigen, sind Skalen, Lampen, Lichtemitterdioden (LED) und Flüssigkeitskristallanzeigen
(LCD) bekannt. Mit zunehmender Komplexität sinkt auch hier die Übersichtlichkeit und
steigen die Möglichkeiten der Fehlinterpretation.
[0009] Es ist zwar eine Frankiermaschinensystem mit Anzeige über eine mit einem Anzeigeprozessor
gekoppelte und mit einer CRT-Steuerung verbundene Kathodenstrahlröhre (CRT) bekannt
(DE 34 16 590 A1), jedoch ist der Aufwand für diese Anzeige hoch.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Benutzeroberfläche für Frankierautomaten
mit geringem Aufwand zu schaffen, die die beste wechselseitige Anpassung zwischen
dem bedienenden Menschen und dem Frankierautomaten bietet. Ohne daß durch viele Eingabemittel
die Unübersichtlichkeit erhöht wird, sollen beliebig viele Funktions-Eingabemöglichkeiten
bestehen.
[0011] Eine weitere Forderung war eine hohe Flexibilität in bezug auf die Möglichkeiten
der Ein- und Ausgabe. Für spätere Erweiterungen des Frankierautomaten um weitere Funktionen
oder Merkmale, soll eine Anpassung der Benutzeroberfläche einfach, schnell und kostengünstig
durchzuführen sein.
[0012] Die Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0013] Die Benutzeroberfläche für Frankierautomaten besteht aus ergonomischen Ein- und Ausgabemitteln.
Dabei wird eine extrem einfache Benutzerführung durch eine vorrangige Platzierung
von häufig benutzten Eingabe-Funktionen in einer Anzeigestruktur durch eine optimale
Anpassung der Ein-, Ausgabemittel an die Sinnesorgane des Menschen und durch eine
Abstimmung der Ein- und Ausgabemittel aufeinander erreicht.
[0014] Die Erfindung geht davon aus, daß die Bedienung des Frankierautomaten auf einem oder
mehreren Vorgängen zum Einstellen der Parameter einzelner Eingabe-Funktionen beruht.
Ein Vorgang besteht grundsätzlich aus zwei Bedienschritten, nämlich der Auswahl einer
Eingabe-Funktion und dem Einstellen seiner Parameter. Für den ersten Bedienschritt
wird der Zugang zu häufig benutzten Eingabe-Funktionen erleichtert und für den zweiten
Bedienschritt erfolgt die Einstellung aufgrund einer schnell möglichen Auswahl.
[0015] Die Erfindung basiert weiterhin auf der Überlegung, daß es notwendig ist, die Auswirkungen
der Funktionswahl und das Einstellen der Parameter unmittelbar in leicht verständlicher
Form anzuzeigen. Dies läßt sich durch eine Klardarstellung des zu erwartenden Klischees
in einem einzigen Anzeigemittel am besten erreichen. Die Klardarstellung erfolgt in
der Form: What you see is what you get (WYSIWYG).
[0016] Der Benutzer ist durch die erfindungsgemäße Lösung zu führen, um das Bedienen so
einfach wie möglich zu gestalten. Das bedeutet, das Userinterface weist den Benutzer
auf die einzelnen Bedienschritte hin oder gibt einzelne Bedienschritte vor. Fehlbedienungen
können weitgehend ausgeschlossen werden, wenn das Userinterface nur sinnvolle Bedienschritte
vorschlägt. Unmittelbar nach dem Einschalten ist eine Starteinstellung wirksam, die
nachträglich gezielt verändert werden kann. Das wird durch eine programmierbare normal
adaptive Konfiguration oder durch eine autoadaptive Konfiguration der Eingabe-Funktion
in der Anzeigestruktur erreicht.
[0017] Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Bedienoberfläche ist es, daß der Frankiervorgang
zu jeder Zeit durchgeführt werden kann. Es brauchen nur die notwendigen Einstellungen
durchgeführt zu werden, falls mit einer gegenüber der Grundeinstellung veränderten
Einstellung bzw. nicht mit der vorherigen Einstellung frankiert werden soll. Alle
vorgenommenen Einstellungen bleiben gespeichert. Eine zusätzliche Löschmöglichkeit
für die Werteinstellung erübrigt sich durch die Art und Weise der Einstellung der
Parameter, die über eine Anwahl von vorgegebenen Einstellpositionen erfolgt. Die Anzahl
an Eingabeelementen ist stark reduziert. Damit wird die Übersichtlichkeit der Eingabemöglichkeit
erhöht. Gleichzeitig kann die Anzahl an Eingabe-Funktionen und Einstellmöglichkeiten
beliebig groß gewählt werden.
[0018] Ein großer Vorteil der Bedienoberfläche ist die extreme Flexibilität. Es können nicht
nur einzelne Teile der Darstellung geändert werden, sondern auch Funktionen hinzugefügt,
gelöscht, anders eingebunden oder dargestellt werden. Eine kundenspezifische Anpassung
ist durch Software-Änderung leicht möglich, auch in Hinsicht auf Fremdsprachendarstellung.
Benutzerfreundlich ist vor allem die Klardarstellung des Klischees. Die eigentliche
Komplexität wird durch eine entsprechende Software erreicht. Bei der Entwicklung wurde
auf ein sorgfältiges Software-Engineering und ausreichend großen und erweiterbaren
Speicherbereich geachtet.
[0019] Die Einordnung in die verschiedenen Ebenen nach Kundenwunsch bedeutet, daß ein Kunde
im einfachsten Fall neben den klassischen Grundfunktionen keine weiteren Funktionen
benötigt und damit einen Frankierautomaten zu einem günstigen Preis erwerben kann.
Das andere Extrem bedeutet, daß zuzüglich zu einer Maximalausstattung die Möglichkeit
besteht, später hinzukommende Funktionen in die Benutzeroberfläche zu integrieren.
Denkbar ist auch das Löschen von Funktionen aus besonderen Gründen.
[0020] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der
Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
- Figur 1,
- Blockschaltbild einer Frankiermaschine mit der erfindungsgemäßen Anordnung zur Erzeugung
eines flexiblen Userinterfaces,
- Figur 2,
- Anordnung für eine erste Variante eines Userinterfaces,
- Figur 3,
- Anzeigemöglichkeiten in der ersten Variante eines Userinterfaces,
- Figur 4,
- Anzeigestruktur für eine zweite Variante des Userinterfaces,
- Figur 4a bis 4j
- der Darstellungen der Anzeigefelder in den Ebenen des Userinterfaces,
- Figur 5,
- Anordnung für die zweite Variante des Userinterfaces,
- Figur 6,
- Anzeigestruktur für eine dritte Variante des Userinterfaces mit autoadaptiver Konfiguration,
- Figur 7,
- Programmablaufplan für das Userinterfaces mit autoadaptiver Konfiguration,
[0021] In der Figur 1 wird anhand eines Blockschaltbildes der prinzipielle Aufbau eines
Frankierautomaten, der die erfindungsgemäße Anordnung 10 zur Erzeugung eines flexiblen
Benutzerinterfaces enthält, näher erläutert.
[0022] In einem gemeinsamen Gehäuse sind Ein- und Ausgabemittel 1 bis 3 über ein Ein/Ausgabe-Steuermittel
5 mit einem Prozessorsystem 11, das einen posttechnischen Sicherheitsbereich aufweist,
direkt oder über einen BUS verbunden, an dem mindestens ein Speichermittel 7 und eine
Verarbeitungseinheit (CPU) 8 sowie ein Uhr/Datums-Modul 9 angeschlossen. Die Basis
des Frankierautomaten besteht aus einem mit dem Prozessorsystem gekoppelten Druckermodul
4 und einer Leistungselektronik 6, die eine Energieversorgung und Steuerung für die
Antriebe (Papiertransport, Drucker, Band, Streifengeber) und Sensorik enthält. Gelangt
ein Postgut (Brief) an die Eingangsöffnung des Frankierautomaten, wird automatisch
ein Frankieren entsprechend der gespeicherten Einstellung durchgeführt. An dem Prozessorsystem
11 können auch noch weitere - hier nicht mit dargestellte - periphere Ein/Ausgabemittel
angeschlossen sein.
[0023] Das erste Eingabemittel 1, das erste Ausgabemittel 3 und das Ein/Ausgabe-Steuermittel
5 bilden dabei die Anordnung 10 zur Erzeugung einer flexiblen Benutzeroberfläche.
Das Ausgabemittel 3 ist das Anzeigemittel der Benutzeroberfläche und das erste Eingabemittel
1 dient der Auswahl von Eingabe-Funktionen und/oder dem Einstellen der Parameter.
[0024] Der Frankierautomat ist in bekannter Weise mit mindestens einem weiteren Eingabemittel
2 und mit mindestens einem zweiten Ausgabemittel 4, beispielsweise dem zugehörigen
Druckermodul 4 des Frankierautomaten ausgerüstet. In der Figur 1 sind zwei mit einer
seriellen Schnittstelle gekoppelte Aus/Eingabemittel 2a, 2b vorgesehen, für Programme
und/oder Daten, die von einem - in der Figur 1 nicht mit dargestellten - Übertragungsmittel
geliefert oder über eine Schnittstelle übertragen werden.
[0025] Das Speichermittel 7 besteht in üblicher Weise aus mehreren Permanenttemporären und
aus nichtflüchtigen Speichern. Ein Teil der Speicher bildet mit der CPU in bekannter
Weise einen geschützten postalischen Bereich innerhalb des Prozessorsystems 11. Im
Permanentspeicher der Frankiermaschine sind darüber hinaus auch die Programme für
die Bedienoberfläche und adressierbare Tabellen mit adressierbaren Daten gespeichert,
wobei jede Tabelle einer bestimmten Eingabe-Funktion zugeordnet aufrufbar ist.
[0026] Im Programm wird als erste Anzeigemöglichkeit eine erste Darstellung der flexiblen
Benutzeroberflöche im Fenster des Anzeigemittels definiert, womit Symbole und alphanumerische
Zeichen dargestellt werden. Es wird beispielsweise eine erste Ebene mit vier Feldern
und ein erstes Feld der ersten Ebene definiert, mit dem die Eingabe von Parametern
beginnen sollte. Vom Prozessorsystem 11 werden, im Rahmen der flexiblen Benutzerführung,
die häufigsten Eingabe-Funktionen für die erste Darstellung in einer Starteinstellung
vorgegeben.
[0027] Es wird für alle Darstellungen, die in einem einzigem Anzeigefenster des Ausgabemittels
3 in mehreren, vorzugsweise in vier nebeneinander angeordneten Feldern erfolgen, durch
die Benutzerführung die Position der aktuellen Eingabe-Funktion in einer Anzeigestruktur
vorgeschrieben und abhängig von der erforderlichen Eingabesituation gegebenenfalls
in einem Feld des Anzeigemittels 3 durch eine Signalisierung gekennzeichnet.
[0028] Bei Betätigung eines der Elemente des ersten Eingabemittels 1 soll die Bereitschaft
zum Verlassen der Starteinstellung kenntlich gemacht werden. Dazu erfolgt eine geeignete
Kennzeichnung des ersten Feldes, von dem aus der Benutzer durch eine Benutzerführung
geführt wird. Dem Feld ist eine bestimmte Funktion zugeordnet. Die Kennzeichnung kann
durch komplementäre Farb- und/oder Schwarz/Weiß-Darstellung oder durch Blinken erfolgen.
Es ist möglich, die Bedienoberfläche derart zu gestalten, daß die Anzeige nach einer
einstellbaren Zeit (bspw. 10 sec.) in eine Ruhestellung umschaltet, bei der kein Bereich
der Anzeige mehr blinkt. Bei Betätigen eines Elementes des Eingabemittels 1 beginnt
beispielsweise der Portowert in einem Feld zu blinken und läßt sich über das Eingabemittel
1 einstellen. Eine andere Form läßt sich durch passive Signalisierung im unteren Teil
des Feldes, insbesondere einen Aufdruck, realisieren. Die Darstellung im Feld muß
hierbei gerollt werden.
[0029] Zum Eingabemittel 1 für die Funktion bzw. Parameter sind erste Auswahlmittel 108
bzw. zweite Auswahlmittel 109 zugeordnet, die in einer bevorzugten Variante in der
Verarbeitungseinheit (CPU) hard- und/oder softwaremäßig realisiert sind. Das erste
Auswahlmittel 108 für die Eingabe-Funktion besteht zum Beispiel mindestens aus einem
Zähler, der mit einem Zeittakt verbunden ist und/oder mit einem Quittiersignal Q beaufschlagt
wird. Der Zähler wählt die Eingabe-Funktion aus, die in einem eine parallele Schnittstelle
aufweisenden I/O-Controller 51 des Ein/Ausgabesteuermittels 5 eingegeben wird. Der
I/O-Controller steuert das Anzeigemittel 3 an, das die ausgewählte Eingabe-Funktion
in einem von mehreren, vorzugsweise vier, Feldern des Anzeigemittels 3 zur Anzeige
bringt.
[0030] Im Prozessorsystem 11 ist softwaremäßig ebenfalls das zweite Auswahlmittel 109 als
Zähler sowie ein Mittel 107 programmierbar für mindestens eine Konfiguration der Funktionen
in einer Anzeigestruktur realisiert und zur weiteren Benutzerführung vorgesehen.
[0031] Das zweite Auswahlmittel 109 wirkt mit dem ersten Eingabemittel 1 zusammen, um aus
einer jeweils der angewählten Eingabe-Funktion zugeordneten gespeicherten Tabelle
einstellbare Parameter und Funktionen zur Auswahl weiterer Darstellungen im Anzeigefenster
oder im gleichen Feld zu kennzeichnen. Das Mittel für die Konfiguration 107 steuert
im Rahmen der Benutzerführung den Ablauf so, daß nach Quittierung weitere aufrufbare
Ebenen und/oder Bedienschritte aufgerufen und im Anzeigefenster und/oder im gleichen
Feld vorgeben werden und wobei das erste Auswahlmittel 108 nach einer Quittierung
der Eingabe die in den Feldern angezeigten Eingabe-Funktionen schrittweise in einer
definierten Reihenfolge weitergeschaltet.
[0032] Das zweite Auswahlmittel 109 für die Parameter kann andererseits auch ein Zähler
mit Decoder im Ein/Ausgabe-steuermittel 5 bzw. im I/O-Controller 51 sein, der mit
Elementen des ersten Eingabemittels zusammenarbeitet.
[0033] In der Figur 2 ist ein Userinterface mit einem I/O-Controller 51, mit einem Anzeigemittel
(LCD) 30 und mit einem ersten Eingabemittel 1, für das vorzugsweise ein einziges Einstellmittel
110 und ein Quittiermittel 111 eingesetzt sind, dargestellt. Der I/O-Controller 51
ist entweder direkt über Daten-, Adressen- und Steuerleitungen mit dem Prozessorsystem
11 oder über einen BUS mit dem Mikroprozessor-BUS des Prozessorsystems 11 verbunden
und weist Ansteuermittel für das LCD 30 und Auswertemittel für das Einstellmittel
110 auf.
[0034] Wird als einziges Einstellmittel ein Drehgeber (Rotationscodierer) 110 eingesetzt,
lassen sich durch unbegrenzte Links- und Rechtsdrehungen digitale Werte de- und incrementieren.
Mit diesen Werten sind im Mikroprozessor Adressen erzeugbar, über die in Tabellen,
die in einem - in der Figur 3 nicht mit dargestellten - Speicher gespeichert sind,
Daten oder weitere Adressen für Funktionen ausgewählt werden können.
[0035] Eine solche Tabelle ist jeder der Eingabe-Funktionen zugeordnet und im Permanentspeicher
des Speichermittels 7 gespeichert. Die ausgewählten Daten entsprechen Parametern und
die ausgewählten Adressen entsprechen Funktionen, die in dem jeweils ausgewählten
Feld des Display (LCD) 30 als Symbol oder alphanumerisch dargestellt werden. Das Quittiermittel
111 kann mit dem Einstellmittel 110 mechanisch gekoppelt sein.
[0036] Durch axialen Druck auf den Drehgeber läßt sich eine Tastfunktion auslösen mit der
das Quittierungssignal Q erzeugt wird. In einer ersten Variante wird eine Benutzerführung
mit einer zyklisch zu durchlaufenden Reihenfolge von Eingabe-Funktionen eingesetzt,
wobei die Weiterschaltung durch das Quittierungssignal ausgelöst wird.
[0037] In der Figur 3 sind zwei bevorzugte Anzeigemöglichkeiten Face 1 und 2 für jeweils
vier durch das erste Auswahlmittel 108 nacheinander auswählbare Eingabe-Funktionen
für eine erste Variante des Userinterfaces dargestellt. Im Display 30 erscheint anfangs
die Darstellung Face 1 mit einer Starteinstellung für die Parameterwerte. Die im Display
30 gezeigten Felder werden in der Reihenfolge von rechts nach links von einer Kennzeichnung
in mit jeder Quittierung weiterschaltbaren Schritten durchlaufen. Die Reihenfolge
der aufrufbaren Eingabe-Funktionen kann jedoch ebenso anders als in den Feldern von
Face 1 und 2 des - in der Figur 3 gezeigten - Userinterfaces festgelegt sein.
[0038] Der Vorgang einer jeden Bedienung zum Einstellen der zu bestimmenden einzelnen Eingabe-Funktionen
zugehöriger Parameter besteht aus der Auswahl einer Eingabe-Funktion und dem Einstellen
definierter Parameter. Der Vorgang endet mit dem Quittieren.
[0039] Die Auswirkungen der Funktionswahl und das Einstellen der Parameter werden dabei
vor dem Quittieren unmittelbar im Anzeigemittel in einer ersten Ebene der Benutzeroberfläche
in leicht verständlicher Form über eine Klardarstellung (WYSIWYG) des zu erwartenden
Klischees dem Benutzer angezeigt. Ein Klischee läßt sich auf einem grafikfähigen Liquid
Crystal Display (240 * 64 Dots) im Maßstab 1:1 in ausreichender Qualität darstellen.
[0040] Anhand der Figuren 2 und 3 wird im folgenden die Bedienung eines Frankierautomaten
mit den beschriebenen Ein/Ausgabemitteln an einem einfachen Realisierungsbeispiel
mit den vier Eingabe-Funktionen: Portowert, Datum, Werbeklischee und Versendungsart
erklärt. Das Face 1 der Figur 3 zeigt dabei eine bevorzugte erste Ebene des Userinterface.
[0041] Nach dem Einschalten des Frankierautomaten erscheint im Anzeigefenster des Displays
eine Standardanzeige. Im Feld 4 ist als Portowert ist 0100 (1,- DM) angegeben. Das
Datum wird aus dem Uhr/Datums-Modul 9 übertragen und im Feld 3 dargestellt. Ein Standard-Werbeklischee
Nummer 1 wird im Feld 2 angezeigt. Eine Versendungsart wird im Feld 1 zunächst nicht
dargestellt. Damit kann unmittelbar nach dem Einschalten ohne weitere Eingaben das
häufigste Postgut frankiert werden.
[0042] Der Portowert wird nach dem Einschalten blinkend im Feld 4 des Displays 30 dargestellt.
Durch Drehen am Drehgeber wird der Portowert verändert. Dabei werden nur Frankierwerte
dargestellt, die auch in der Portotabelle vorhanden sind. Das versehentliche Einstellen
eines Wertes von 1,01 DM ist daher unmöglich. Durch Druck auf den Drehgeber 110 wird
das Quittierungsmittel 111 betätigt und die Eingabe quittiert.
[0043] Nun wird das Datum blinkend im Feld 3 des Displays 30 dargestellt. Ebenfalls durch
Drehen am Drehgeber 110 kann das Datum verändert werden.
[0044] Nach Quittierung blinkt das Werbeklischee im Feld 2. Durch Drehen am Drehgeber 110
können die im Speichermittel 7 abgelegten Werbeklischees aus dem Speicher ausgewählt
und zur Anzeige gebracht werden.
[0045] Die Versendungsart wird in der gleichen Weise ausgewählt. Nach der Quittierung erscheint
Face 2 mit den Feldern 1 bis 4 im Display 30. Das jeweils blinkende Feld gestattet
eine Parametereingabe. Die Beendigung der Eingabe von Parametern zu Funktionen in
den Feldern der in Face 2 gezeigten Darstellung bewirkt ein Zurückschalten in die
im Face 1 der Figur 3 gezeigte bevorzugte erste Darstellung des Userinterface.
[0046] Die Bezeichnungen der Felder können in Klartext oder als Symbol dargestellt werden.
Als LCD kann beispielsweise der Typ Toshiba TLX-711A mit dem Controller T6963C eingesetzt
werden. Für den der Parametereinstellung dienenden Drehgeber 110 eignet sich ein Optically
Coupled Rotary Encoder Switch, insbesondere das Bauelement Grayhill 61 C11-01-08-02,
zusammen mit dem Interface-Baustein HCTL-2000 von Hewlett-Packard.
[0047] In vorteilhafter Weise ist wegen der Reduzierung auf das Mindestmaß von mechanischen
Komponenten eine hohe Ausfallsicherheit gegeben. Im gesamten Steuerkreis befinden
sich nur noch elektronische Komponenten, da die Stellglieder durch Fototransistoren
realisiert sind. Der geringe Stückpreis und der einfache Aufbau des Drehgebers führt
über einen minimalen Verdrahtungs- und Einbauaufwand zu minimalen Kosten.
[0048] Das Eingeben der Werte geschieht nach einer durch die Maschine vorgegebenen Sequenz,
z.B. Portowert, Datum, Werbeklischee usw. Mit dem Quittierungs-Tastendruck wird auch
die Eingabe-Funktion abgeschlossen. Das führt zur nächsten Eingabe-Funktion. Wird
durch die Auswahl einer Leerstelle oder mit "Normal" in der Anzeige gekennzeichneten
Position im Anzeigefeld für eine Eigabe-Funktion kein neuer oder gar kein Wert eingegeben,
muß auch durch Tastendruck quittiert und auf die nächste Eingabe-Funktion weitergeschaltet
werden. Wenn in einem extremen Anwendungsfall lediglich eine Funktion am Ende der
Sequenz benötigt wird, muß sich der Benutzer durch mehrmaliges Drücken der Quittierungstaste
bis nach hinten durcharbeiten. Dies kann durch die nachfolgend beschriebene zweite
Variante der bisher beschriebenen Benutzeroberfläche für höhere Ansprüche modifiziert
werden.
[0049] In der Figur 4 ist eine zweite Variante des Userinterface mit einer speziellen Anzeigestruktur
dargestellt, wobei die Benutzerführung durch eine verkettete Struktur eine Wahlfreiheit
für die Reihenfolge des Funktionsaufrufes läßt. Durch die nach jeder Eingabe von Parametern
zur gerade eingestellten Eingabe-Funktion erfolgenden Quittierung können im nächsten
Feld oder ohne Parametereingabe im selben Feld weitere durch die Benutzerführung vorgegebene
Eingabe-Funktionen aufgerufen oder ein Abbruch der Eingabe mit einer Zurückschaltung
in die Anfangsdarstellung Face 1 bewirkt werden.
[0050] Für eine Ausführung mit vielen in einem Anzeigefeld auswählbaren Funktionen wird
ein LCD mit einer doppelt so hohen Darstellungsfläche eingesetzt. Die Anzeige im Feld
wird bei der Auswahl gerollt. In der oberen Hälfte des Displays 30 im Face 1.0 wird
beispielsweise im Feld 2 das Klischee dargestellt. Eine andere Versendungsart soll
nicht mit eingegeben, bzw. eine Weiterschaltung auf Feld 1 des Face 1 soll vermieden
werden. In der unteren Hälfte von Feld 2 sind nun Bezeichnungen für die weiteren Funktionen
sichtbar.
[0051] Die Anzahl der Funktionsfelder im unteren Teil der Klischeedarstellung ist aus Platzgründen
begrenzt. Um weitere Funktionen darzustellen, besteht mit einer der angezeigten Funktion
die Möglichkeit der Einschaltung einer weiteren Ebene. In einem oder allen Feldern,
vorzugsweise im Face 1.0 Feld 2 der Klischeedarstellung (der ersten Ebene) befindet
sich eine - in der Figur 4a nicht dargestellte - Funktionseingabemöglichkeit, über
die in die zweite Ebene umgeschaltet werden kann. In dieser zweiten Ebene sollten
sich weniger wichtige und nicht häufig aufzurufende Funktionen befinden. Es ist nachträglich
leicht eine Erweiterung vorzunehmen, damit neue etablierte Funktionen integriert werden.
[0052] In der unteren Hälfte von Feld 2 von Face 1.0 sind beispielsweise Symbole oder Bezeichnungen
für die Ebenen 1 bis 4 sichtbar. Eine Kennzeichnung dieser Funktionseingabemöglichkeit
wird aktiv, wenn die Einstellungen im Klischee durchgeführt worden sind. Das bedeutet
für Feld 2 des Face 1.0, nach dem Einstellen und Quittieren der ausgewählten Klischeenummer
blinkt beispielsweise das Symbol für Ebene 2 der Ebenen 2, 3 oder 4 im unteren Teil
des Displays, wobei nach einer Auswahl über ein Element des Einstellmittels 110 und
nach einer Quittierung eine Ebenenumschaltung auf eine zweite im Face 2.0 gezeigte
Ebene bewirkt wird.
[0053] Dann stellt beispielsweise Feld 3 in Face 2.0 die Funktion einer automatischen Portoermittlung
durch das Anzeigen eines Symbols für eine Waage oder in Klartext durch die Worte "Portocomputer"
dar. Dahinter sind die Optionen (JA/NEIN) bzw. (automatische/manuelle Gewichtseingabe)
sichtbar. Mit dem Drehgeber 110 wird eine der Optionen beispielsweise NEIN bzw. manuelle
Gewichtseingabe ausgewählt. Im Anzeigefenster des Displays 30 erscheint laut Anzeigestruktur
nach Figur 4 nun die - in der Figur 4f gezeigte - tabellarische Auflistung von Gewichtswerten
in Feld 4, zusätzlich in Feld 3 das Ziel des Postgutes, Feld 2 die Form des Postgutes
und Feld 1 die Versendeart des Postgutes, wobei entsprechende Zuschläge zu berücksichtigen
sind. Bei der Eingabe JA bzw. "automatische Gewichtseingabe" erscheint in Feld 4 keine
Liste. Möglich ist dann die Darstellung des von der Waage übermittelten Gewichtswertes.
Wenn die Größe und Auflösung des Displays 30 die Anzeige einer vollständigen Liste
nicht gestattet, wird nur ein erster Teil der Liste angezeigt. Die Auflistung kann
durch eine in die Listen eingefügte - in der Figur 4f nicht gezeigte - Funktion WEITER
fortgesetzt werden.
[0054] Die Funktion WEITER kann auch am Ende des zweiten Teils einer Liste vorgesehen werden,
um auf den ersten Teil der Liste umschalten zu können. Nach dem Quittieren wird von
der Benutzerführung eine Kennzeichnung in der nächsten Liste vorgenommen. Über den
Drehgeber 110 wird wieder eine Auswahl getroffen bevor eine Quittierung erfolgt. Dann
wird in der nächsten Liste eine Auswahl getroffen usw. Nach der Quittierung der letzten
Liste in der Darstellung Face 2.3 der zweiten Ebene erfolgt ein Rücksprung in die
Darstellung Face 1.0 der ersten Ebene, von der weitere Ebenen über die Ebenenumschaltung
anwählbar sind.
[0055] In einer - in der Figur 4c dargestellten - dritten Ebene ist ein Feld 1 im Face 3.0
zur Einstellung des Stempelversatzes vorgesehen. Es zeigt sich, daß trotz der Einfachheit
des Drehgebers eine Multifunktionalität gegeben ist, die sich zudem noch sehr stark
den menschlichen Anforderungen anpaßt. Der Drehrichtung entsprechend wird die Parametergröße
in dem Anzeigefeld für den Stempelversatz in Millimetern erhöht oder erniedrigt.
[0056] In der Figur 4j ist eine Darstellung der vierten Ebene Face 4.0 angedeutet. Aus dem
Feld 1 kann in eine Oberfläche für den Service umgeschaltet werden. Die Klischeedarstellung
verlischt und es erscheint bei einem geschützten Umschalten in den Bereich für den
Service die Frage nach einem Sicherheitscode. Ein autorisierter Benutzer hat nun die
Möglichkeit durch quittierte Links/Rechtsdrehungen den Code einzugeben. Dieses Verfahren
ist an sich schon von Frankiermaschinen mit Kombinationsschloßschalter beispielsweise
aus der DE 24 38 055 C2 oder von Codeschlösser an Tresoren bekannt. Nach Freigabe
des Servicebereichs kann der Berechtigte Zustände oder Werte des Automaten abfragen
oder Eingaben vornehmen. Nach Abschluß der Servicearbeiten wird wieder in die Klischeedarstellung
zurückgeschaltet.
[0057] Zur Lösung der weiteren Aufgabe nach einer hohen Flexibilität in bezug auf die Möglichkeiten
der Ein- und Ausgabe wird in einer Weiterbildung des Erfindungsgedanken auch die Konfiguration
der Eingabe-Funktionen in der Anzeigestruktur als auch die Anzeigestruktur selbst
adaptiert. Dazu ist in der Darstellung Face 4.0 der vierten Ebene im Feld 2 eine Umschaltung
in eine Oberfläche zur Einstellung des Userinterface vorgesehen. Wie bei der Umschaltung
in eine Oberfläche für den Service (Feld 19 wird ebenfalls eine Autorisierungsroutine
abgearbeitet, bevor eine adaptive Konfiguration programmiert werden kann. Der Benutzer
kann später eine Umschaltung zwischen der normalen beispielsweise in Figur 4, 4a bis
4i gezeigten Konfiguration und der adaptiven Konfiguration vornehmen.
[0058] Bei einer umfangreichen Benutzeroberfläche mit vielen Eingabe-Funktionen kann die
Ein-Knopf-Eingabe in besonderen Fällen zu umständlich werden. In einer weiteren -
in der Figur 5 gezeigten - Anordnungsvariante der erfindungsgemäßen Lösung werden
deshalb zusätzliche seitliche Funktionseingabemittel vorgesehen, um eine Ebenenumschaltung
auszuführen. Außerdem sind Funktionseingabemittel in einer definierten Zuordnung zu
den Feldern des Anzeigemittels angeordnet.
[0059] Im folgenden werden die - in den Figuren 4, 4a bis 4j dargestellten - Möglichkeiten
der Bedienoberfläche in einer vorteilhaften Ausführungsform beschrieben, wobei die
von den Elementen des ersten Eingabemittels gewährte Bedienmöglichkeit durch zusätzliche
Bedienelemente 101 bis 106 zur Ebenen- und Funktionsauswahl erweitert wird. Die Aufgaben
der Elemente des Eingabemittels sind strikt getrennt. Sie sind durch eine typische
Form und Ausführung gekennzeichnet, die dem Benutzer mitteilen, welche Aufgaben hinter
den einzelnen Elementen stehen: Bedienelemente zum Auswählen von Eingabe-Funktionen,
Drehgeber zum Einstellen von Parametern, Bedienelemente zum Weiterschalten der Menue-Ebenen.
Damit bleibt die Übersichtlichkeit gewährt und die Schnittstelle Mensch Maschine ist
besonders ergonomisch ausgeführt. Unter dem LCD 30 kommen vorzugsweise - in der Figur
4 nicht mit dargestellte - Softkeys 101 bis 104 zum Einsatz, mit welchen zu mindestens
einem vorbestimmten Feld in jeder Ebene eine zugehörige Darstellung weiterer Eingabe-Funktionen
in jeweils vier Feldern des Displays 30 aufrufbar ist. Mit dem Bedienelement 106 wird
eine Ebenenumschaltung ausgelöst. Anhand der Figuren 4a bis 4j wird wieder die Bedienung
eines Frankierautomaten mit den beschriebenen Ein/Ausgabemitteln an einem Realisierungsbeispiel
mit vier Funktionen in jeder der Darstellungen in den vier Ebenen erklärt.
[0060] Die Figur 4a betrifft eine Darstellung Face 1.0 einer ersten Ebene des Userinterface.
Eine Darstellung Face 2.0 der zweiten Ebene - die in der Figur 4b dargestellt ist
-, kann mit dem Bedienelement 106 aufgerufen werden. Weitere - in den Figuren 4e und
4d gezeigte - Darstellungen der zweiten Ebene Face 2.4 und Face 2.3 sind durch die
den einzelnen Anzeigefeldern der Anzeige der ersten zweiten Ebene zugeordneten Bedienelemente
103 und 104 aufrufbar.
[0061] Ist also - wie in der Figur 4b sichtbar - über eine zu dem Feld 3 "Portocomputer"
zugeordnete Softkey 103 erst die in der Figur 4e gezeigte Darstellung aufzurufen,
dann ist die Auswahl der Optionen "automatische bzw. manuelle Gewichtseingabe" über
- in der Figur 4e nicht mit dargestellte - Softkeys 103 bzw. 102, d.h. nicht über
den Drehgeber 110 zu treffen.
[0062] In Figur 4b kann das Feld 2 im Face 2.0 die Bezeichnung der Kostenstelle anzeigen.
Die Kostenstelle kann numerisch dargestellt sein oder in Klartext verschiedene Abteilungen
anzeigen. Durch Betätigen des Drehgebers kann eine Kostenstelle aus einer Liste ausgewählt
werden.
[0063] Ein weiteres Feld 1 im Face 2.0 kann die Umschaltung auf den Streifengeber durch
(JA/NEIN)-Auswahl entsprechend der Portocomputer-Funktion vorsehen.
[0064] Die Registerinhalte können durch Einstellung in einem weiteren Feld 4 im Face 2.0
ausgelesen werden. Sollte die Darstellung der Werte viel Platz benötigen, ist es möglich,
die gesamte Darstellung auf dem Display zu löschen und statt dessen - wie in der Figur
4d gezeigt - die Registerinhalte darzustellen. Das Zurückschalten in die Klischeedarstellung
geschieht durch Quittieren oder Betätigen des Drehgebers.
[0065] In der Figur 4c ist eine Darstellung Face 3.0 der dritten Ebene dargestellt, von
der über die Bedienelemente 102 und 103 der Benutzeroberfläche, zwei weitere Darstellungen
der dritten Ebenen Face 3.3 und Face 3.2 aufgerufen werden können, in denen vom Benutzer
eine Auswahl getroffen werden kann.
[0066] In der Figur 4j ist eine Darstellung der vierten Ebene Face 4.0 gezeigt, aus der
mittels der Bedienelemente 105, 106 ein Umschalten in die Anzeige einer anderen Oberfläche
vorgenommen werden kann.
[0067] Diese und beliebig weitere Ebenen sind vorzugsweise durch mehrmaliges Betätigen des
als Ebenenschalter dienenden Bedienelementes 106 auswählbar. Die Anordnung eines weiteren
Bedienelementes 105 erlaubt den Rücksprung zur ersten Ebene, aus jeder anderen Darstellung
einer Ebene.
[0068] In einer weiteren - in der Figur 5 nicht dargestellten Ausführungsform - sind ober-
und unterhalb des Displays Tasten angeordnet, die einzelnen Bereichen der Darstellung
zugeordnet sind. Vier Tasten befinden sich über dem Klischee und sind dem Portostempel,
dem Datumsstempel, dem Werbeklischee und der Versendungsart zugeordnet. Unterhalb
des Displays sind Tasten angeordnet, die den dargestellten Funktionsfeldern entsprechen.
Nach dem Einschalten des Geräts wird eine Eingabe-Funktion durch Druck auf die ihr
zugeordnete Taste ausgewählt. Die entsprechende Anzeige blinkt und kann mit dem Drehgeber
eingestellt werden. Beim Betätigen einer dem nächsten Feld zugeordneten Taste wird
quittiert. Die Quittierungstaste am Drehgeber kann entfallen. Damit kann die Bedienung
jeder Funktion unabhängig von der vorherigen durchgeführt werden. Bei einer Quittierung
mit einer dem gleichen Feld zugeordneten Taste, erfolgt die Weiterschaltung in Abhängigkeit
von der durch die Benutzerführung vorgenommenen Reihenfolge der Bedienung. Dabei kann
zwischen einer normalen, adaptiven und der autoadaptiven Konfiguration eine Auswahl
für jeden Benutzer (Kostenstelle) getroffen werden. Während die normale Konfiguration
vom Hersteller fest vorgegeben ist und die adaptive von einem Sachkundigen programmiert
werden muß, wird die autoadaptive Neukonfiguration selbsttätig vom Frankierautomaten
ermittelt und gespeichert.
[0069] In einer weiteren - in der Figur 6 gezeigten - Anzeigestruktur für eine dritte Variante
des Userinterfaces mit autoadaptiver Konfiguration, werden in einer ersten Ebene zwar
ebenfalls Funktionseingabemittel, wie bereits zur Figur 5 erläutert wurde, vorgesehen,
um eine Ebenen- und/oder Funktionsumschaltung durchzuführen, jedoch ist ab der zweiten
Ebene die Zuordnung der Funktion zu den Funktionseingabemitteln 101, 102, 103 und
104 für die Funktionsumschaltung variabel und wird entsprechend der Häufigkeit des
Gebrauches der Funktion vorgenommen.
[0070] Die ergonomische autoadaptive Benutzeroberfläche weist ein LCD 30 (240 * 64 Dots)
auf, das als Ausgabemittel 3 dient. Unter dem LCD sind vier Tasten (Soft Keys) angeordnet,
die den Darstellungen im Display zugeordnet sind. Links neben dem LCD 30 befinden
sich zwei übereinander angeordnete Tasten 105 und 106 (Ebenentaste und Grundstellungstaste).
Auf der rechten Seite ist der Drehgeber 110 installiert. Auf dem LCD wird im oberen
Teil der Felder nach dem Einschalten ein Standard-Druckbild dargestellt. Die vier
Soft Keys wirken als Funktionstasten und sind den vier Elementen des Druckbildes zugeordnet:
Portostempel, Tagesstempel, Werbeklischee und Versandart. Nach Betätigung eines Soft
Keys beginnt der entsprechende Teil in der Anzeige zu blinken. Mit dem Drehgeber können
numerische Werte geändert oder ein Element aus einer Liste ausgewählt werden. Das
Einstellen von Porto und Datum und die Auswahl des Werbeklischees und der Versandart
sind die vier klassischen Funktionen bei der Bedienung eines Frankierautomaten und
werden daher einer Ebene 1 zugeordnet.
[0071] Für weitere Funktionen stehen mehrere Ebenen zur Verfügung, die mit den beiden Tasten
vorzugsweise links vom LCD angesteuert werden können. Die untere Taste (Ebenentaste)
106 ist beispielsweise mit einem nach unten weisenden Pfeil versehen. Dies soll dem
Benutzer vermitteln, daß bei Betätigung tiefer liegende Ebenen angesteuert werden.
Die obere Taste (Grundstellungstaste) 105 trägt eine Kennzeichnung, vorzugsweise einen
nach oben weisenden Pfeil, der auf einen ausgefüllten Kreis zeigt.
[0072] Dies soll symbolisieren, daß bei Betätigung der Taste aus allen Ebenen in die Grundstellung
mit der Darstellung des Klischees gesprungen wird.
[0073] Beim Ansteuern unterer Ebenen erscheinen leicht verständliche Darstellungen weiterer
Eingabe-Funktionen auf dem Display. Wichtige Eingabe-Funktionen, bzw. solche, die
häufig benutzt werden, sind auf höheren Ebenen angeordnet. Dies sind bspw. Aktivierung
des Streifengebers, Auswahl der Kostenstelle oder Anzeige der Register. Die Darstellung
einer Ebene umfaßt nicht mehr als vier Eingabe-Funktionen. Damit wird der Benutzer
bei der Funktionsauswahl nicht überfordert und die Zuordnung der vier Soft Keys bleibt
nur zu den Feldern 1 bis 4 erhalten.
[0074] Der autoadaptiven Konfiguration liegt eine durch den Frankierautomat zu unterhaltende
Statistik zugrunde, die Bedienung des Geräts protokolliert und auswertet. Ein diesbezügliches
Expertensystem mit einem Statistikmittel 114 ist in der Software des Frankierautomaten
zu integrieren. Ein Ergebnis dieser Auswertung von Daten kann die selbsttätige Anpassung
der Benutzeroberfläche an die vom Einsatzgebiet abhängigen Bedürfnisse des Benutzers
sein.
[0075] Eine vorteilhafte Arbeitsweise für die vom Frankierautomaten vorgenommene Ermittlung
besteht aus zwei Phasen: Einer Statistikphase, in der unter der normalen oder adaptiven
Konfiguration nur Daten für eine Neukonfiguration ermittelt werden, und einer Konfigurationsphase
zur Erstellung der Neukonfiguration. In der Statistikphase wird jede Kostenstelle
einzeln berücksichtigt, wenn die Daten in einem Speicherbereich 115 gespeichert werden.
Abhängig vom Einsatzgebiet besitzen die einzelnen Funktionen unterschiedliche Priorität,
bzw. Häufigkeit der Ausführung. In der Realisierung kann beispielsweise ein Softwaremodul
(Autoadapter 116) die Ausführung einzelner Funktionen auswerten. Stellt der Autoadapter
116 fest, daß eine Funktion sehr oft ausgeführt wird, die auf einer tiefen Ebene etabliert
ist, kann eine Neukonfiguration vorgenommen werden. Dazu wird die Position der betreffenden
Funktion mit der einer Funktion getauscht, die nicht so häufig benutzt wird. Die Steuerung
für die Neukonfiguration erfolgt durch die in einem Speicherbereich eines Speichers
bzw. Mittels 112 abgespeicherten Steuerdaten, aufgrund einer in einem Speicher 117
des Mittels 107 gespeicherten Anzeigestruktur und aufgrund einer in einem Rangspeicher
120 zwischengespeicherten Rangfolge der Eingabe-Funktionen.
[0076] In der Figur 6 ist ein Beispiel dargestellt. In der Ebene 4 ist in einem definierten
ausgewerteten Zeitbereich in der Darstellung 4.0 die Funktion des Feldes 3 sehr häufig
benutzt worden, was durch ein Zeichen + kenntlich gemacht ist, und in der Ebene 2.0
die Funktion des Feldes 2 der Darstellung 2.0 am wenigsten benutzt worden, was durch
ein Zeichenkenntlich gemacht worden ist.
[0077] Die Funktion des Feldes 3 in Face 4.0 wird nun in der zweiten Ebene in Feld 2 des
Face 2.0 installiert. Die bisherige Funktion des Feldes 2 wird in der vierten Ebene
in Feld 3 des Face 4.0 installiert. Gleichzeitig wird die Positionen der den beiden
Darstellungen Face 4.3 und 2.2 zugeordneten Funktionen getauscht.
[0078] Aus der Figur 7 geht der prinzipielle Ablauf für ein Userinterface mit autoadaptiver
Konfiguration hervor. Die Frankiermaschine weist nach dem Start in bekannter Weise
eine Start- und eine Initialisierungsroutine sowie eine Durchführung der Benutzer-Identifikation
auf. Dem Benutzer ist eine Kostenstelle zugeordnet.
[0079] Im Arbeitsspeicher sind für diese Kostenstelle Daten für eine normal/adaptive Zuordnung
der Funktionen zu Plätzen in der Anzeigestruktur gemäß der - in der Figur 6 gezeigten
Art - geladen. In einer Konfigurationsroutine wird festgestellt, ob ein Flag 113 für
diese oder eine andere Zuordnung gesetzt ist.
[0080] Im Feld 2 der vierten Ebene der Darstellung Face 4.0 besteht bei der normal/adaptiven
Zuordnung zunächst einmal eine diesbezügliche Möglichkeit einer Veränderung, falls
keine normal/adaptive Zuordnung zuletzt eingestellt worden war. Durch Aufruf der Funktion
"Userinterface", wird die Darstellung Face 4.2 aufgerufen, um ein Flag für die normal/adaptive
Zuordnung zu setzen. Eine weitere Möglichkeit besteht im Feld 1 im Face 4.0 wenn nach
dem Aufruf der Funktion "Service" der Sicherheitscode eingegeben worden ist. Somit
lassen sich normal/adaptive Zuordnungen für jede Kostenstelle unterschiedlich einstellen.
Ist ein Flag 113 auf normale oder adaptive Zuordnung gesetzt, wird die Neukonfiguration
zwar ermittelt, bleibt im Betriebsmodus aber noch unwirksam. Ist das Flag auf Neukonfiguration
gesetzt, wird die Neukonfiguration wirksam.
[0081] Aufgrund der gewählten Zuordnung werden im Betriebsmodus Konfigurationsdaten in den
Arbeitsspeicher 112 übernommen. Diese betreffen die in dem Speicher 117 abgespeicherte
Anzeige-Struktur in allen Anzeige-Ebenen, innerhalb derer unter der Steuerung des
programmierbaren Mittels 107 für die Konfiguration und mittels des ersten Auswahlmittels
108 von einer Eingabe-Funktion zur nächsten weitergeschaltet wird. Den einzelnen Felder
der Darstellung Face 1.0 sind Funktionen Versendeart, Werbeklischee, Datum und Portowert
zugeordnet. Zu diesen Funktionen zugehörige Wertetabellen werden vom Permanentspeicher
in den Arbeitsspeicher übernommen. Der gleiche Vorgang erfolgt auch bei der Übernahme
der Konfigurationsdaten für Face 2.0, 2.4, 2.3, 2.2 und 2.1 sowie der Übernahme der
Konfigurationsdaten für Face 3.0, 3.4, 3.3, 3.2 und 3.1 sowie der Übernahme der Konfigurationsdaten
für Face 4.0, 4.4, 4.3, 4.2 und 4.1 usw.
[0082] In den Arbeitsspeicher werden nun während des Eingabemodus die erforderlichen Eingabedaten
übernommen, wobei bei den ausgewählten Funktionen je ein Zähler gestellt oder ein
Flag bei den ausgewählten Funktionen gesetzt und wobei ebenso bei entsprechend eingestellten
Tabellenwerten ein Zähler gestellt oder ein Flag gesetzt wird. Nach dem ein Tabellenwert
gesetzt ist, bewirkt das Quittierungssignal Q die Weiterschaltung eines Zählers für
die Funktionsauswahl bzw. das Setzen eines Flags. Die Quittierung veranlaßt auch die
Dekomprimierung von Klischee-Daten und deren Aufbereitung sowie die Einfügung von
zusätzlichen aus Eingabedaten erzeugten Grafik-Pixeln im Datenaufbereitungsmodus und
eine teilweise Anzeige der bisher eingestellten Daten sowie im Rahmen der Benutzerführung
durch das Userinterface auch der weiteren Eingabemöglichkeiten im Anzeigemodus.
[0083] Das letzte Quittierungssignal einer Eingaberoutine bewirkt im Statistikmodus neben
der Fehlerregistrierung auch den Beginn der Statistikphase. In dieser erfolgt die
Übergabe jedes Funktionscodes einer quittierten und benutzten Funktion an ein entsprechendes
Register R1. Die Auswahl des entsprechenden Registers erfolgt in Abhängigkeit von
der Kostenstelle über einen Demultiplexer D.
[0084] Das Register R1 ist zusammen mit weiteren Registern R für alle Funktionen in einem
besonderen der Kostenstelle a zugeordneten und der Statistik dienenden Arbeitsspeicherbereich
A zugeordnet. In diesem Arbeitsspeicherbereich wird beim Frankiervorgang das Weiterzählen
eines jeden Häufigkeitszählers Hx bewirkt, welcher einer beim Frankieren benutzten
Funktion x zugeordnet ist. Zählerstäde von Häufigkeitszählern Ay, die einer nicht
benutzten Funktion zugeordnet sind, werden nicht erhöht. Somit entsprechen die Zählerstände
der Häufigkeit der Benutzung von Funktionen.
[0085] Zu jeder Kostenstelle kann auch die Anzahl der Frankierungen oder Betriebsstunden
in einem weiteren gesonderten Zähler Z gezählt und überwacht werden. Wird ein für
den gesonderten Zähler und für jede Kostenstelle getrennt voreinstellbarer Grenzwert
erreicht, werden alle Zählerstände der Häufigkeitszähler H zu einer Kostenstelle a
um ein Bit verringert und ein Signal
an den Autoadapter abgeschickt.
[0086] Vom Autoadapter 116 wird nach vorgegebenen Betriebszeiten oder beim Auftreten des
Signals Ü der Zählerstand aller den Kostenstellen zugeordneten Häufigkeitszählern
H ausgewertet und anschließend auf Null zurückgesetzt.
[0087] Die Auswertung erfolgt durch gleichzeitiges Aufwärts- und/oder Abwärtszählen der
Zählerstände, wobei das erste Erreichen eines voreinstellbaren Grenzwertes von einem
der Häufigkeitszähler einen obersten ersten Rang und ein Weiterzählen der Zählerstände
und das Erreichen des Grenzwertes durch einen weiteren Häufigkeitszähler eine zweiten
Rang signalisiert. Der Code der zugehörigen Funktion mit dem ersten Rang wird vom
Autoadapter 116 aus dem Register R des Arbeitsspeicherbereiches A übernommen und entsprechend
der Rangfolge in einem von n Speicherbereichen im Rangspeicher 120 gespeichert. Auf
gleiche Weise wird der Code der in der Rangfolge tiefer stehenden Funktionen übernommen,
bevor alle Häufigkeitszähler zurückgesetzt werden.
[0088] Der Autoadapter 116 errechnet nun für Ebene zwei der Anzeigestruktur eine Variante
für eine Neukonfiguration mit jeweils vier Eingabe-Funktionen entsprechend der Rangfolge
für die vier Felder pro Face in jeder Darstellung der Ebene. Eine sehr häufig stattfindende
Veränderung der gespeicherten Daten für eine Umkonfiguration kann durch Schwellwerte
verhindert werden. Diese Schwellwerte können als Grenzwerte den Häufigkeitszählern
H und dem Betriebszeit- bzw. Frankieranzahlzählern Z vorgegeben werden.
[0089] In den übrigen Ebenen der Anzeigestruktur wird entsprechend der weiteren Rangfolge
eine Umstrukturierung vorgenommen, indem die Plätze der vier Felder pro Face neu belegt
werden. Die errechnete Neukonfiguration der Funktionen je Kostenstelle in der Anzeigestruktur
wird in Speicherbereichen B, C des Arbeitsspeichers gespeichert. Die Anzeige aufgrund
der Neukonfiguration erfolgt erst, wenn ein Flag für die Neukonfiguration im Arbeitsspeicher
gesetzt ist. Hierzu wird Feld 2 der vierten Ebene der Darstellung Face 4.0 basiert
auf der normal/adaptiven Zuordnung aufgesucht und die Funktion "Userinterface" aufgerufen,
wird die Darstellung Face 4.2 aufgerufen. Es erscheint dann eine - in der Figur 4j
nicht mit dargestellte - Anzeige mit der Auswahlmöglichkeit, normal/adaptive Zuordnung
oder Neukonfiguration. Die Frankiermaschine kann nach der Benutzung abgeschaltet werden,
ohne Verlust der Einstellung.
[0090] Nach erneutem Start nach der Start- und Initialisierungsroutine sowie nach der Durchführung
der Benutzeridentifikation wird in der Konfigurationsroutine festgestellt, daß ein
Flag für diese andere neue Zuordnung gesetzt ist. Nun werden die Konfigurationsdaten
aufgrund der der Benutzerkostenstelle zugeordneten Neukonfiguration in den Arbeitsspeicher
übernommen. Fehlbedienungen können weitgehend ausgeschlossen werden, da das Userinterface
nur sinnvolle Bedienschritte vorschlagt. Die Komplexität ist mit der Software vorwählbar
und erfordert einen ausreichend großen und erweiterbaren Speicherbereich.
[0091] Die Erfindung ist nicht auf die vorliegenden Ausführungsform beschränkt, da offensichtlich
weitere andere Anordnungen bzw. Ausführungen des Übertragungsmittels und des Empfangsmittels
entwickelt bzw. eingesetzt werden können, die vom gleichen Grundgedanken der Erfindung
ausgehend, von den anliegenden Ansprüchen umfaßt werden.
1. Frankierautomat mit flexibler Benutzeroberfläche, mit mindestens einem ersten Eingabemittel
(1) und mit einen Anzeigefenster eines Ausgabemittels (3), dem zusätzliche Bedienelemente
zugeordnet sind, sowie mit einem Prozessorsystem (11), welches die Darstellungen von
Eingabe-Funktionen im Anzeigefenster steuert,
dadurch gekennzeichnet,
- daß alle Darstellungen (Face 1.0, Face 2.0, 2.1 ) im einzigem Anzeigefenster eines
graphikfähigen Displays (30) in mehreren nebeneinander angeordneten Feldern erfolgen,
- daß dem Anzeigefenster des Displays (30) zusätzliche Bedienelemente zugeordnet sind,
wobei zwei Bedienelemente (105 und 106) zur Ebenenumschaltung vorgesehen sind, und
- daß das Prozessorsystem (11) programmiert ist:
- daß nach dem Einschalten des Frankierautomaten im Anzeigefenster eine Standardanzeige
(Face 1) erscheint, mit einer Starteinstellung für die Parameterwerte, wobei die Standardanzeige
(Face 1) eine erste Ebene des Userinterfaces und mit einer Abdruck-Klardarstellung
und deren Unterteilung in mehrere Felder (Feld 1, Feld 2, Feld 3 ) zeigt,
- daß die unmittelbar nach dem Einschalten wirksame Starteinstellung nachträglich
gezielt verändert werden kann, wobei die von den Elementen des ersten Eingabemittels
(1, 110, 111) gewährte Bedienmöglichkeit durch zusätzliche Bedienelemente (101 bis
106) zur Ebenen- und Funktionsauswahl erweitert wird, wobei ein Bedienelement (105)
den Rücksprung zur ersten Ebene aus jeder anderen Darstellung einer Ebene erlaubt,
sowie
- daß für alle Darstellungen durch die Benutzerführung die Position der aktuellen
Eingabe-Funktion in einer Anzeigestruktur vorgeschrieben und abhängig von der erforderlichen
Eingabesituation durch eine Signalisierung gekennzeichnet wird und
- daß die Anzeigestruktur eine vorrangige Platzierung von häufig benutzten Eingabe-Funktionen
aufweist.
2. Frankierautomat, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß links neben dem Anzeigefenster des Displays (30) zwei übereinander angeordnete
Tasten (105 und 106) als Ebenentaste und Grundstellungstaste vorgesehen sind und daß
für weitere Funktionen mehrere Ebenen zur Verfügung stehen, die mit den beiden Tasten
(105 und 106) angesteuert werden können.
3. Frankierautomat, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß als Bedienelemente für die Funktionsauswahl bzw. Funktionseingabe Tasten angeordnet
sind, die den Darstellungen im Anzeigefenster des Displays (30) zugeordnet sind, so
daß ab der zweiten Ebene die Zuordnung der Funktion zu den Funktionseingabemitteln
(101, 102, 103 und 104) für die Funktionsumschaltung variabel ist.
4. Frankierautomat, nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daβ das Prozessorsystem (11) so programmiert ist, daß Funktionen hinzugefügt, gelöscht,
anders eingebunden oder dargestellt werden.
5. Frankierautomat, nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ober- und unterhalb des Anzeigefensters des Displays (30) Tasten angeordnet
sind, die einzelnen Bereichen der Darstellung zugeordnet sind.
6. Frankierautomat, nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß vier Tasten über dem Anzeigefenster des Displays (30) angeordnet und dem Portostempel,
dem Datumsstempel, dem Werbeklischee und der Versendungsart zugeordnet sind, daß unterhalb
des Anzeigefensters des Displays (30) Tasten angeordnet sind, die den dargestellten
Funktionsfeldern entsprechen und daß beim Betätigen einer dem nächsten Feld zugeordneten
Taste quittiert wird sowie daß bei einer Quittierung mit einer dem gleichen Feld zugeordneten
Taste, die Weiterschaltung in Abhängigkeit von der durch die Benutzerführung vorgenommenen
Reihenfolge der Bedienung erfolgt.
7. Frankierautomat, nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß das Prozessorsystem (11) programmiert ist: daß eine autoadaptive Neukonfiguration
selbsttätig vom Frankierautomaten ermittelt und gespeichert wird.
8. Frankierautomat, nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Prozessorsystem (11) so programmiert ist, daß eine Autorisierungsroutine
abgearbeitet wird, bevor eine adaptive Konfiguration programmiert werden kann.
9. Frankierautomat, nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Prozessorsystem (11) so programmiert ist, daß eine Umschaltung zwischen
der vom Hersteller des Frankierautomaten fest vorgegebenen normalen Konfiguration
und der adaptiven Konfiguration vornehmbar ist.
10. Frankierautomat, nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Prozessorsystem (11) programmiert ist, daß im Zusammenwirken mit dem ersten
Eingabemittel (1, 110, 111) aus einer jeweils der angewählten Eingabe-Funktion zugeordneten
gespeicherten Tabelle einstellbare Parameter und Funktionen zur Auswahl weiterer Darstellungen
im Anzeigefenster oder im gleichen Feld gekennzeichnet werden.
11. Frankierautomat, nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß das erste Eingabemittel (1) ein digitaler Drehgeber (110) mit einem Quittiermittel
(111 ) ist.