[0001] Die Erfindung betrifft ein System zur optischen Darstellung von Verkehrsinformationen,
die für ein Verkehrsgebiet über ein Broadcast-Medium an ein Endgerät eines Benutzers
übermittelt werden.
[0002] Es gibt eine Vielzahl von Systemen, mit denen Verkehrsinformationen an interessierte
Nutzer übermittelt werden. Ein Beispiel hierfür ist die Übermittlung von Verkehrsinformationen
im Rahmen des Verkehrsfunks von Rundfunkanstalten. Für diese Informationen werden
vom Benutzer keine besonderen Gebühren entrichtet, da dieser Dienst im Rahmen der
Rundfunkgebühr mit abgegolten wird. Es gibt aber auch Systeme, die von speziellen
Dienstleistungsunternehmen betrieben werden, bei denen der Informationsbezug kostenpflichtig
ist. Für solche Systeme sind üblicherweise spezielle Gerate erforderlich, mit denen
die Verkehrsinformation empfangen und in einer für den Benutzer verwertbaren Form
präsentiert werden kann.
[0003] So ist etwa aus der US 5 317 311 ein System zur Verkehrslageerfassung mit ortsfest
installierten Detektoren bekannt. Die Detektoren, deren Sensorik z.B. an Brückenbauwerken
über den Fahrspuren einer Autobahn angebracht sind, messen die Durchschnittsgeschwindigkeit
der vorbeifahrenden Fahrzeuge und stellen die Zahl der in einer Zeiteinheit passierenden
Fahrzeuge fest. Diese erfaßten Daten werden z.B. mittels einer Telefonleitung an eine
Verkehrslageerfassungszentrale übertragen. Diese Zentrale übermittelt nun mittels
einer entsprechenden Broadcast-fähigen Sendeeinrichtung (z.B. Paging-Netz) die erfaßten
Werte der Durchschnittsgeschwindigkeiten an Fahrzeuge, die mit entsprechenden speziellen
Verkehrsinformationsgeräten ausgestattet sind. Solche Verkehrsinformationsgeräte weisen
einen Empfangsteil mit Antenne und ein Display zur grafischen Darstellung eines Landkartenausschnitts
auf. Entsprechend den Standorten der jeweiligen Detektoren werden die übermittelten
Werte der Durchschnittsgeschwindigkeiten ortsgerecht im jeweiligen Landkartenausschnitt
auf dem Display angezeigt. Auf diese Weise können die Verkehrsteilnehmer aktuell über
problematische Bereiche des Straßennetzes informiert Werden.
[0004] Nachteilig bei solchen Systemen sind in der Regel die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten
für die benötigte Geräteausstattung. Außerdem ist die Nutzung dieser Geräte im Regelfall
nur innerhalb eines Fahrzeugs möglich, da meistens eine feste Installation im Fahrzeug
vorgesehen wird.
[0005] Im Rahmen des Internets oder sogenannter Online-Dienste ist es grundsätzlich möglich,
Verkehrsinformationen mit Hilfe eines herkömmlichen Rechnersystems abzurufen und grafisch
auf einem Bildschirmgerät darzustellen. Für Mitarbeiter von Firmen ist jedoch aus
Kostengründen und/oder aus Sicherheitsgründen der Zugriff zum Internet oder zu solchen
Online-Diensten vielfach nicht erlaubt.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein System der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden,
daß eine kostengünstige, effiziente und ergonomisch vorteilhafte Nutzung von aktuellen
Verkehrsinformationen ermöglicht wird, die in Form von digitalen Meldungen durch einen
Verkehrsinformationsdienst mittels eines Broadcast-fähigen Mediums ausgestrahlt werden,
ohne daß es hierzu der herkömmlichen aufwendigen Gerätetechnik eines speziellen Verkehrsinformationsgerätes
bedarf.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 angegebenen Merkmalen. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen
des erfindungsgemäßen Systems beschrieben.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in der einzigen Figur dargestellten schematischen
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0009] Ein wesentlicher Grundgedanke der Erfindung besteht darin, zur optischen Darstellung
von Verkehrsinformationen auf eine bereits beim Benutzer vorhandene Geräteausstattung,
nämlich auf ein herkömmliches Rechnersystem (z.B. PC, Laptop, PDA) zurückzugreifen
und dieses Rechnersystem mit einer geeigneten Software zur grafischen Darstellung
der Informationen zu versehen, die von einem einfachen Zusatzgerät empfangen werden,
das an das Rechnersystem angeschlossen ist.
[0010] In der Figur ist ein entsprechendes als PC ausgebildetes Rechnersystem 9 mit einem
Bildschirmgerät 12 dargestellt. Das Rechnersystem 9 ist über ein Datenkabel 8 an ein
Zusatzgerät 1 angeschlossen. Dieses Zusatzgerät 1 besteht aus einer Empfängereinheit
3, die mit einer Antenne 2 versehen ist, einer Prozessoreinheit 4 und einer Chip-Leseeinheit
5. Über die Antenne 2 und die Empfängereinheit 3 können die von einem Diensteanbieter
z.B. in einem Paging-Netz ausgestrahlten Verkehrsinformationen empfangen werden. Dies
ist aber nur möglich, wenn das Zusatzgerät 1 in Empfangsbereitschaft versetzt ist.
Hierzu ist es erforderlich, einen Chip 7 in ordnungsgemäßer Form mittels der Chip-Leseeinheit
5 einzulesen. Der Chip 7, der beim Diensteanbieter in ähnlicher Form wie eine Telefongebührenkarte
oder ggf. auch gegen Entrichtung eines festen Beitrags für einen vorgegebenen Zeitraum
erworben werden kann, vermittelt die Benutzungsberechtigung für das System. Die Empfangsbereitschaft
kann am Zusatzgerät 1 mittels einer Empfangsanzeige 6 optisch dem Benutzer angezeigt
werden. Empfangene Verkehrsinformationen werden von der Prozessoreinheit 4 in einen
seriellen Datenstrom umgewandelt, der über das Datenkabel 8 an das Rechnersystem 9
übermittelt wird. Das im Rechnersystem installierte Software-Programm, das dem Benutzer
von dem Diensteanbieter z.B. zusammen mit dem Kauf des Zusatzgerätes 1 auf einer Diskette
oder einer CD-ROM zur Verfügung gestellt wurde, ist in der Lage, auf dem Bildschirmgerät
12 den übermittelten Datenstrom als visuelle Verkehrsinformation in Form einer Straßenkarte
oder eines Straßenkartenausschnitts dem Benutzer darzubieten. Die auf dem Bildschirmgerät
12 dargestellten Straßenzüge sind in der Figur mit dem Bezugszeichen 10 versehen worden.
Informationen zur aktuellen Verkehrssituation werden nun von dem Software-Programm
ortsgerecht entlang dem Verlauf der Straßenzüge optisch dargestellt. Diese Darstellung
erfolgt vorzugsweise mittels leicht erfaßbarer Symbole und/oder verbaler Bezeichnungen
und/oder von Zahlenangaben, wie dies exemplarisch an der mit dem Bezugszeichen 11
versehenen Stelle der Fall ist.
[0011] Vorzugsweise beinhaltet das dem Benutzer zur Verfügung gestellte Software-Programm
eine Zoom-Funktion, mit der der Benutzer aus dem Gesamtumfang der für das Verkehrsgebiet
angezeigten Verkehrsinformationen diejenigen Informationen auswählen kann, die auf
ein ihn interessierendes Teilgebiet entfallen. In dieser Hinsicht sind verschiedene
Möglichkeiten gegeben. Beispielsweise können Teilgebiete mit fest vorgegebener Größe
hinterlegt sein, die durch einen Mausklick ausgewählt und in vergrößerter Form dargestellt
werden. Es kann aber auch vorgesehen sein, daß mit Hilfe der Maus ein Rechteck manuell
aufgezogen wird, das die Lage und Größe des gewünschten Kartenausschnitts repräsentiert.
Ebenso ist es möglich, durch Tastatureingaben beispielsweise die Bezeichnungen von
interessierenden Autobahnen oder Autobahnabschnitten oder geografische Gebiete (z.B.
Bundesland oder Stadtgebiet oder Landkreis) einzugeben. Wenn keine Auswahl eines engeren
Landkartenausschnitts erfolgt, werden die Verkehrsinformationen in einer Gesamtdarstellung
des Verkehrsgebiets dargeboten. In diesem Fall kann es zweckmäßig sein, zur Verbesserung
der Übersichtlichkeit lediglich Verkehrsinformationen anzuzeigen, die von größerer
Bedeutung sind. Hierzu können entsprechende Klassifikationen von Verkehrsmeldungen
in der auf dem Rechner installierten Software enthalten sein, so daß die tatsächlich
vorliegenden Verkehrsmeldungen entsprechend selektiert werden können. Die umfangreichen
Informationen zur grafischen Form der digitalisierten Straßenkarte sind ebenfalls
Bestandteil der auf dem Rechnersystem 12 installierten Software.
[0012] In einer vorteilhaften Weiterbildung sieht die Erfindung vor, die Verkehrsinformationen
durch das Software-Programm im Sinne eines Bildschirmschoners während derjenigen Zeiten
dynamisch darzubieten, in denen das Rechnersystem vom Benutzer nicht aktiv genutzt
wird.
[0013] Das im Rahmen der Erfindung einzusetzende Zusatzgerät 1 stellt ein zu außerordentlich
geringen Herstellkosten erzeugbares Einzweckgerät dar, das aus Standardkomponenten
zusammengesetzt werden kann. Da das erfindungsgemäße System auf ein ohnehin vorhandenes
Rechnersystem zurückgreift, ist der zu treibende Geräteaufwand zum Empfang von Verkehrsinformationen
außerordentlich klein. Auf der anderen Seite bietet das Bildschirmgerät ein hoch auflösendes
Display, das in seinen Darstellungsmöglichkeiten üblichen Spezialgeräten für die optische
Anzeige von Verkehrsinformationen überlegen ist. Das Zusatzgerät läßt sich mit beliebigen
Rechnersystemen kombinieren.
1. System zur optischen Darstellung von Verkehrsinformationen, die für ein Verkehrsgebiet
über ein Broadcast-Medium an ein Endgerät eines Benutzers übermittelt werden,
dadurch gekennzeichnet,
- daß das Endgerät aus einem herkömmlichen Rechnersystem (9) mit einem Bildschirmgerät
(12) besteht,
- daß das Rechnersystem (9) mit einem Software-Programm zur Darstellung einer digitalen
Straßenkarte des Verkehrsgebietes versehen ist und
- daß an das Rechnersystem (9) ein Zusatzgerät (1) angeschlossen ist, das aus folgenden
Einheiten besteht:
- eine Empfängereinheit (3),
- eine Antenne (2),
- eine Prozessoreinheit (4) und
- eine Chip-Leseeinheit (5),
- wobei das Zusatzgerät (1) durch Einführen eines ordnungsgemäßen Chips (7) in Empfangsbereitschaff
versetzbar ist und empfangene Verkehrsmeldungen in einen seriellen Datenstrom umwandelt,
der durch das Software-Programm als visuelle Verkehrsinformation mit Symbolen und/oder
verbalen Bezeichnungen und/oder Zahlenangaben ortsgerecht in einer Straßenkarte auf
dem Bildschirm (12) darstellbar ist.
2. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Software-Programm im Sinne eines Bildschirmschoners die Verkehrsinformation
während derjenigen Zeiten dynamisch darbietet, in denen das Rechnersystem nicht aktiv
vom Benutzer genutzt wird.
3. System nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Software-Programm eine Zoom-Funktion vorgesehen ist, mittels derer der Benutzer
gezielt vergrößerte Landkartenausschnitte für die Darstellung auf dem Bildschirm auswählen
kann.