[0001] Relais werden in der Elektrotechnik zur Realisierung von Schaltvorgängen vielfältig
eingesetzt, insbesondere zur Ansteuerung von Lasten wie Motoren, Lampen, Ventile etc.
Übliche Relais bestehen aus einem magnetischen Kreis mit einer auf einen Kern aus
magnetisch leitfähigem Material gewickelten Magnetspule (Erregerspule), mit einem
magnetischen Joch, und mit einem mittels einer Feder (bsp. einer Metallfeder) gehaltenen
Anker und aus einem Kontaktsatz mit Kontakten (bsp. einem Arbeitskontakt, einem Wechselkontakt
und einem Ruhekontakt) und mit Kontaktelementen. Das Schaltverhalten des Relais, d.
h. der jeweilige Schaltzustand (insbesondere der ohne Erregung eingenommene Ruhezustand
und der beim Erreichen der Ansprechschwelle eingenommene Arbeitszustand) wird durch
die AnSteuerung der Erregerspule und deren Wirkung auf den Kontaktsatz gesteuert:
in Abhängigkeit von der Stromstärke des Erregerstroms durch die Erregerspule wird
im magnetischen Kreis ein Magnetfeld erzeugt, das eine Bewegung der Kontakte des Kontaktsatzes
bewirkt, wodurch am Ausgang des Relais (bsp. zur Artsteuerung der dort angeschlossenen
Last) ein bestimmtes Ausgangssignal (eine Wechselfunktion) generiert wird. Bsp ist
beim erwähnten Kontaktsatt mit den Kontakten Arbeitskontakt, Wechselkontakt und Ruhekontakt
im Ruhezustand (kein Stromfluß in der Erregerspule) der Wechselkontakt mit dem Ruhekontakt
verbunden; durch einen (Erreger-)Strom in der Erregerspule (dieser bewirkt eine bestimmte
Kraft auf den Anker) wird der Wechselkontakt vom Ruhekontakt wegbewegt und beim überschreiten
einer bestimmten Stromstärke des Erregerstroms (bei der Ansprechschwelle des Relais)
der Wechselkontakt auf den Arbeitskontakt gezogen.
[0002] Zur Realisierung von Umpolfunktionen - hier soll das Ausgangsignal Polaritätswechsel
aufweisen (was bei vielen Anwendungsfällen, bsp. bei Motorumpolungen erforderlich
ist), können Relaisanordnungen aus zwei miteinander verschalteten Relais mit Wechselfunktion
eingesetzt werden. Zur konstruktiven Vereinfachung derartiger Relaisanordnungen können
Komponenten des magnetischen Kreises und/oder des Kontaktsatzes (Kontakte und/oder
Kontaktelemente) beiden Relais gemeinsam zugeordnet werden: üblicherweise ist ein
magnetischer Kreis aus zwei unabhängig voneinander ansteuerbaren Erregerspulen, ein
gemeinsames Joch und ein zwischen den beiden Erregerspulen labil gelagerter Anker
vorgesehen; bei dem bereits erwähnten Kontaktsatz kann zudem (neben den beiden Wechselkontakten
und den beiden Arbeitskontakten) ein gemeinsamer Ruhekontakt vorgesehen werden. Mittels
des labil gelagerten Ankers werden die Kontaktelemente des Kontaktsatzes betätigt
und hierdurch das gewünschte Schaltverhalten am Ausgang der Relaisanordnung (Polaritätswechsel
des Ausgangssignals) realisiert; bsp. können die Arbeitskontakte mittels zweier jeweils
mit einem Wechselkontakt verbundenen Kontaktfedern "geschlossen" werden (mit dem Wechselkontakt
verbunden werden). Vorteilhaft bei dieser Relaisanordnung mit ab gelagertem Anker
ist, daß Platzbedarf, Herstellungsaufwand und damit auch Herstellungskosten minimiert
sind. Nachteilig ist jedoch, daß der labil gelagerte Anker im Ruhezustand (kein Stromfluß
in den beiden Erregerspulen, der Anker wird mittels Federkraft von den beiden Erregerspulen
weggezogen) bei externen Beschleunigungseinflüssen Klappergeräusche verursacht, die
in vielen Anwendungsfällen störend wirken (bsp. im Innenraum eines Kraftfahrzeuges
bei der elektrischen Betätigung von Fensterhebern, Sitzverstellung, Schiebedach etc.).
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 anzugeben, das auf einfache Weise eine Geräuschminderung der Relaisanordnung
im Ruhezustand ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichen des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
[0006] Beim vorgestellten Verfahren wird dem labil gelagerten Anker der Relaisanordnung
im Ruhezustand zur Geräuschminderung eine spielfreie Vorzugsage ohne mechanische Mittel
aufgeprägt; diese spielfreie Vorzugsage im Ruhezustand der Relaisanordnung wird erzwungen,
indem eine definierte geringfügige elektromagnetische Erregung des magnetischen Kreises
dadurch generiert wird, daß eine der beiden Erregerspulen mit einem bestimmten geringfügigen
(Ruhezustand-)Erregerstrom beaufschlagt wird und hierdurch eine geringfügige Kraft
auf den Anker und damit auf mindestens ein Kontaktelement des Kontaktsatzes (bsp.
auf eine Kontaktfeder) ausgeübt wird (d.h. eine geringfügige Ruhezustand-Ankerkraft,
bsp. eine geringfügige Federkraft, erzeugt wird).
[0007] Die elektromagnetische Erregung des magnetischen Kreises (und somit der Ruhezustand-Erregerstrom
durch eine der beiden Erregerspulen) im Ruhezustand der Relaisanordnung wird so gewählt,
daß die hieraus resultierende wirksame Ruhezustand-Ankerkraft auf das mindestens eine
Kontaktelement des Kontaktsatzes (bsp. auf eine Kontaktfeder) einerseits eine Geräuschentwicklung
bei externen Beschleunigungseinflüssen (d.h. bei mechanischer Anregung) zuverlässig
verhindert, andererseits aber die zwischen den Kontakten des Kontaktsatzes (bsp. zwischen
dem Ruhekontakt und dem Wechselkontakt) wirksame Kontaktkraft nur in einem geringen
Maße reduziert wird; d.h. der Ruhezustand-Erregerstrom wird so gewählt, daß die Ruhezustand-Ankerkraft
einerseits groß genug ist, um Klappergeräusche des Ankers bei externen Beschleunigungseinflüssen
(bei mechanischer Anregung) zuverlässig zu verhindern, andererseits jedoch klein genug
ist, damit die Ruhezustand-Ankerkraft die Kontaktkraft - diese gewährleistet eine
zuverlässige Stromübertragung zwischen den Kontakten des Kontaktsatzes (bsp. zwischen
den Wechselkontakten und den Arbeitskontakten bzw. dem gemeinsamen Ruhekontakt) sowie
einen der Ruhelage des Ankers eindeutig zugeordneten Ruinezustand der Relaisanordnung
- nicht negativ beeinflußt.
[0008] Bei der zur Gewährleistung einer definierten Vorzugslage des Ankers im Ruhezustand
der Relaisanordnung gewählten geringen Stromstärke des Ruhezustand-Erregerstroms (diese
liegt unterhalb der Ansprechschwelle der Relaisanordnung, da keine nennenswerte Auslenkung
eines der Kontaktelemente, bsp. einer Kontaktfeder auftritt), bei nahezu konstanten
Luftspaltverhältnissen und ohne Sättigungserscheinungen im magnetischen Kreis (aufgrund
der geringen Flußdichte kann dies vorausgesetzt werden), ist die Ankerkraft und damit
auch die Ruhezustand-Ankerkraft näherungsweise eine lineare Funktion des Erregerstromes;
d.h. bei Kenntnis der elektromagnetischen Parameter der Relaisanordnung und der Stromstärke
des Ruhezustand-Erregerstromes kann demzufolge die Ruhezustand-Ankerkraft auf einfache
Weise bestimmt werden.
[0009] Die elektromagnetische Erregung des magnetischen Kreises im Ruhezustand der Relaisanordnung
kann entweder durch (zeit-)kontinuierliche oder diskontinuierliche (insbesondere gepulste)
Ansteuerung der Relaisanordnung generiert werden: bei kontinuierlicher Ansteuerung
der Relaisanordnung wird die Amplitude der zur Generierung des Ruhezustand-Erregerstroms
herangezogenen Betriebsspannung der Relaisanordnung variiert, insbesondere wird die
Amplitude der Betriebsspannung gegenüber dem Normalbetrieb (dem "normalen" Wechselbetrieb)
signifikant reduziert (bsp. von 12 V auf 1 V); bei gepulster Ansteuerung der Relaisanordnung
wird die Amplitude der Betriebsspannung der Relaisanordnung beibehalten, jedoch das
zeitliche verhalten der Betriebsspannung variiert, insbesondere wird die wirksame
Zeitdauer der angelegten Betriebsspannung gegenüber dem Normalbetrieb (dem "normalen"
Wechselbetrieb) signfikant reduziert.
[0010] Bei gepulster Ansteuerung der Relaisanordnung kann die Variation des zeitlichen Verhaltens
(der Zeitdauer) der angelegten Betriebsspannung bsp. mittels Pulsweitenmodulation
mit vorgebbarem Tastverhältnis (bzw. vorgebbarem Verhältnis von Pulsdauer zu Pausenzeit)
realisiert werden, wobei die Stromstärke des Ruhezustand-Erregerstroms, d.h. die Höhe
der elektromagnetischen Erregung und damit der Betrag der Ruhezustand-Ankerkraft durch
das Tastverhältnis eingestellt werden kann. Das Tastverhältnis kann durch eine (bsp.
als Mikrocontroller ausgeführte) Steuereinheit erzeugt werden (eine derartige Steuereinheit
ist meist bereits vorhanden); die Erregerspule kann mittels einer Treiberstufe mit
dem pulsförmigen Ruhezustand-Erregerstrom beaufschlagt werden (eine derartige Treiberstufe
ist meist ebenfalls bereits vorhanden): demnach werden in der Regel zur Ansteuerung
der Relaisanordnung im Ruhezustand keine zusätzlichen Bauelemente benötigt, so daß
auch keine zusätzlichen Kosten entstehen. Die Wiederholrate (Pulsfrequenz) bei der
gepulsten Ansteuerung muß wesentlich höher als die Resonanzfrequenz des aus der trägen
Masse des labil gelagerten Ankers und den Kontaktelemten (bsp. der Federrate der beiden
Kontaktfedern) gebildeten mechanischen Resonanzkreises gewählt werden, um die infolge
der gepulsten Ansteuerung ggf. entstehende Kraftmodulation der Kontaktkräfte (bsp.
der Anpreßkraft der Wechselkontakte auf den gemeinsamen Ruhekontakt) möglichst gering
zu halten, da die Kontaktkräfte für ein zuverlässiges Schaltverhalten der Relaisanordnung
näherungsweise konstant sein sollten.
[0011] In einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens wird die elektromagnetische Erregung
des magnetischen Kreises im Ruhezustand adaptiv an die Randbedingungen (bsp. Exemplarstreuungen
der Bauelemente, Alterungseffekte, Betriebsspannung) und/oder die Umgebungsbedingungen
(bsp. die auf die Relaisanordnung einwirkende äußere Beschleunigung, die Masse des
Ankers, die Kontaktkraft zwischen den Kontakten) angepaßt, da die elektromagnetische
Erregung in Abhängigkeit dieser den Zusammenhang zwischen Erregerstrom und Ankerkraft
beeinflußenden Parameter schwanken kann. Bei diesem adaptiven verfahren wird in einer
"Lernprozedur" durch kontinuierliche oder schrittweise Erhöhung der elektromagnetischen
Erregung (und damit des Erregerstroms) der aktuelle wert der Ansprechschwelle der
Relaisanordnung ermittelt, wobei dieser aktuelle Wert für die Ansprechschwelle der
Relaisanordnung entweder direkt durch elektrische Überwachung der Kontakte des Kontaktsatzes
der Relaisanordnung oder indirekt durch eine überwachung der am Ausgang der Relaisanordnung
angesteuerten Last bestimmt werden kann; unter Zugrundelegung dieses anhand der aktuellen
Randbedingungen ermittelten aktuellen Werts der Ansprechschwelle als Referenzwert
wird der Wert für die elektromagnetische Erregung im Ruhezustand interpoliert, wobei
dieser Interpolation entweder ein lineares oder ein nicht-lineares Verhalten zugrundegelegt
werden kann. Je nach Applikation und den zu erwartenden Umgebungsbedingungen/Randbedingungen
sowie deren zeitlichen Verhalten wird diese "Lernprozedur" einmal, mehrmals oder zyklisch
durchgeführt. Der wert der adaptiv bestimmten elektromagnetischen Erregung im Ruhezustand
berücksichtigt somit die aktuellen Umgebungsbedingungen bzw. Randbedingungen, wodurch
die Zuverlässigkeit des Verfahrens erhöht wird.
[0012] Das vorgestellte Verfahren soll im folgenden im Rahmen eines Ausführungsbeispiels
für eine Relaisanordnung beschrieben werden, die mit einem bestimmten Kontaktsatz
ausgebildet ist, nämlich mit zwei Arbeitskontakten, zwei Wechselkontakten und einem
gemeinsamen Ruhekontakt als Kontakte sowie mit Kontaktfedern als Kontaktelemente.
Hierbei zeigen
- Figur 1:
- den schematischen Aufbau dieser Relaisanordnung mit labil gelagertem Anker
- Figur 2:
- das elektrische Funktionsprinzip dieser Relaisanordnung mit labil gelagertem Anker
und
- Figur 3:
- das schematische Blockschaltbild für eine Ansteuermöglichkeit dieser Relaisanordnung
mit labil gelagertem Anker.
[0013] Die Relaisanordnung mit labil gelagertem Anker soll zur Realisierung der Umpolfunktion
eines bsp. zum Betätigen des Schiebedachs eines Kraftfahrzeuges verwendeten Gleichstrommotors
eingesetzt werden. Gemäß der Figur 1 besteht die Relaisanordnung aus zwei Wechselkontakten
1, 2, einem gemeinsamen Ruhekontakt 3, zwei Arbeitskontakten 12, 13, den beiden mit
ihrem ferromagnetischen Kern 6, 7 auf einem gemeinsamen ferromagnetischen Joch 8 angeordneten
Erregerspulen 4, 5, dem labil gelagertem Anker 9 und den beiden Kontaktfedern 10,
11. Die beiden Wechselkontakte 1, 2 werden über den gemeinsamen Anker 9 und die beiden
Kontaktfedern 10, 11 betätigt. Damit im Ruhezustand (kein Stromfluß in den beiden
Erregerspulen 4, 5 und damit keine elektromagnetische Erregung des aus Erregerspule
4 bzw. 5, ferromagnetischer Kern 6 bzw. 7 und ferromagnetisches Joch 8 gebildeten
magnetischen Kreises) eine möglichst hohe (aus der Federkraft der Kontaktfedern 10,
11 resultierende) Kontaktkraft zwischen den beiden Wechselkontakten 1, 2 und dem gemeinsamen
Ruhekontakt 3 auftritt, darf der Anker 9 keine nennenswerte Gegenkraft auf die beiden
Kontaktfedern 10, 11 ausüben; daher wird der Anker 9 labil mit mechanischem Spiel
zwischen den Kontaktfedern 10, 11 gelagert.
[0014] Gemäß der Figur 2 wird je nach Stromfluß in einer der beiden Erregerspulen 4 bzw.
5 infolge eines Ansteuersignals AS durch die hieraus resultierende elektromagnetische
Erregung des aus dieser Erregerspule 4 bzw. 5, dem ferromagnetischen Kern 6 bzw. 7
und dem ferromagnetischen Joch 8 gebildeten magnetischen Kreises einer der beiden
Wechselkontakte 1 bzw. 2 vom gemeinsamen Ruhekontakt 3 zum korrespondierenden Arbeitskontakt
12 bzw. 13 gezogen, wodurch am Ausgang A der Relaisanordnung (an diesem ist die induktive
Last, bsp. der Gleichstrommotor angeschlossen) der gewünschte Spannungspegel eingestellt
wird. Die Betriebsspannung U
B der Relaisanordnung wird zwischen dem gemeinsamen Ruhekontakt 3 (bsp. mit Bezugspotential
GND verbunden) und dem Arbeitskontakt 12 bzw. 13 (bsp. mit positiver Versorgungsspannung
+ verbunden) angelegt.
[0015] Gemäß der Figur 3 wird im Ruhezustand der Relaisanordnung zur Gewährleistung einer
definierten geringfügigen (unterhalb der Ansprechschwelle der Relaisanordnung liegenden)
elektromagnetischen Erregung und damit einer definierten Vorgabe der wirksamen Ankerkraft
(und damit einer definierten Vorgabe der Stellung des Ankers) eine gepulste Ansteuerung
einer der beiden Erregerspulen 4 bzw. 5 vorgenommen. Die Bestromung dieser Erregerspule
4 bzw. 5 mit einem bestimmten Ruhezustand-Erregerstrom erfolgt über eine als Transistorstufe
14 ausgebildete Treiberstufe, die beispielsweise in Emitter-Grundschaltung ausgeführt
ist. Die gepulste Ansteuerung der Transistorstufe 14 und damit der Erregerspule 4
bzw. 5 wird mittels eines Pulsgenerators 17 vorgenommen, dessen (bsp. pulsweitenmodulierte)
Ausgangssignal ein bestimmtes Tastverhältnis (und damit ein bestimmtes Verhältnis
von Einschaltzeit zu Ausschaltzeit der Transistorstufe 14) generiert; das Tastverhältnis
wird bsp. von einem Mikrocontroller unter Berücksichtigung der auf die Stromstärke
des Ruhezustand-Erregerstroms und somit auf die wirksame Ruhezustand-Ankerkraft wirkenden
Einflußfaktoren aktuelle Betriebsspannung U
B der Betriebsspannungsquelle 15 und Widerstandswert R
i des Innenwiderstands 16 der bestromten Erregerspule 4 bzw. 5 vorgegeben.
[0016] Beispielsweise können bei einer Relaisanordnung mit den Kennwerten:
- Ankermasse: mA = 1,2 g,
- Schließkraft im Ruhezustand: Fs = 500 mN,
- Ankerkraftsteilheit (im Ruhezustand): sA = 10 N/A,
- Innenwiderstand der Erregerspule: Ri = 110 Ω,
- Nominale Betriebsspannung: UB = 13 V,
[0017] Klappergeräusche des Ankers bis zum Beschleunigungswert a durch eine Ruhezustands-Ankerkraft
(Ruheerregung)
unterdrückt werden - beispielsweise ist bei möglichen Beschleunigungswerten a
max bis zu 10 g (98,1 m/s
2) eine Ankerkraft
im Ruhezustand erforderlich.
[0018] Bei kontinuierlicher Ansteuerung der Relaisanordnung ergibt sich der Erregerstrom
zu
[0019] Für den Fall einer gepulsten Ansteuerung der Relaisanordnung ergibt sich ein Tastverhältnis
TV bzw. eine prozentuale Einschaltdauer T
ein von
1. Verfahren zum Betrieb einer Relaisanordnung,
- mit einem magnetischen Kreis aus zwei auf jeweils einem Kern (6, 7) angeordneten
Erregerspulen (4, 5), einem Joch (8) und einem labil gelagerten Anker (9),
- mit einem durch den labil gelagerten Anker (9) betätigbaren Kontaktsatz aus Kontakten
(1, 2; 3; 12, 13) und Kontaktelementen (10, 11),
- die im Ruhezustand und beim Erreichen ihrer Ansprechschwelle unterschiedliche Schaltzustände
einnimmt,
dadurch gekennzeichnet,
- daß der magnetische Kreis im Ruhezustand der Relaisanordnung zur Erzeugung einer
auf den labil gelagerten Anker (9) einwirkenden Ruhezustand-Ankerkraft elektromagnetisch
erregt wird,
- daß die elektromagnetische Erregung mittels eines durch eine der beiden Erregerspulen
(4; 5) fließenden Ruhezustand-Erregerstroms erzeugt wird,
- und daß die Stromstärke des Ruhezustand-Erregerstroms so gewählt wird, daß die Ruhezustand-Ankerkraft
geringer als die bei der Ansprechschwelle der Relaisanordnung auftretende Ankerkraft
ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromstärke des Ruhezustand-Erregerstroms
als anwendungsspezifische Konstante vorgegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die stromstärke des Ruhezustand-Erregerstroms
variierbar vorgegeben wird und adaptiv an die Umgebungsbedingungen bzw. Randbedingungen
der Relaisanordnung angepaßt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromstärke des Ruhezustand-Erregerstroms
nach Durchlaufen einer Lernprozedur vorgegeben wird, und daß als Ausgangswert für
die Lernprozedur die der Ansprechschwelle der Relaisanordnung entsprechende Stromstärke
des Erregerstroms herangezogen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die elektromagnetische
Erregung des magnetischen Kreises durch Ansteuerung einer der beiden Erregerspulen
(4; 5) mit einem zeitkontinuierlichen Ruhezustand-Erregerstrom erzeugt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die elektromagnetische
Erregung des magnetischen Kreises durch Ansteuerung einer der beiden Erregerspulen
(4; 5) mit einem pulsweitenmodulierten Ruhezustand-Erregerstrom erzeugt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Tastverhältnis für die
Ansteuerung einer der beiden Erregerspulen (4; 5) in Abhängigkeit von der auf die
Relaisanordnung einwirkenden äußeren Beschleunigung und/oder der Masse des labil gelagerten
Ankers (9) und/oder der Kontaktkraft zwischen den Kontakten (1, 2; 3; 12, 13) des
Kontaktsatzes vorgegeben wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zum Betrieb einer Relaisanordnung mit einem
durch den labil gelagerten Anker (9) betätigbaren Kontaktsatz aus zwei Arbeitskontakten
(12, 13), zwei Wechselkontakten (1, 2), einem gemeinsamen Ruhekontakt (3) sowie aus
zwei Kontaktfedern (10, 11).
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansteuerung einer der beiden
Erregerspulen (4; 5) in Abhängigkeit von der Kontaktkraft zwischen dem gemeinsamen
Ruhekontakt (3) und den beiden Wechselkontakten (1, 2) vorgenommen wird.