[0001] Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit einer neuen Bauart für eine Zentrifuge
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Das Prinzip des Zentrifugiervorgangs ist bereits seit längerer Zeit bekannt; es werden
in Flüssigkeiten enthaltene Teilchen unterschiedlicher Dichte durch Zentrifugalkraft
separiert.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind hierbei viele unterschiedliche Bauarten bekannt. Eine
erste Bauart, die beispielsweise zur Separation von Blut eingesetzt wird, trennt die
einzelnen Blutbestandteile bereits während des Zentrifugierens voneinander. Diese
Vorgehensweise ist in der Regel allerdings nur dann möglich, wenn die zu zentrifugierende
bzw. separierende Flüssigkeit in relativ großen Mengen vorliegt und der Behälter,
in dem sich diese Flüssigkeit befindet, einen oder mehrere Anschlüsse für die Zufuhr
bzw. das Ableiten aufweist.
[0004] Beim Zentrifugieren von Haematokrit werden kleine Röhrchen, auch als Kapillaren bezeichnet,
verwendet. Die Erfindung richtet sich nun auf die Zentrifugation von Haematokrit.
Bei einer derartigen Zentrifugation mußten bisher nach dem Ende des Zentrlfugiervorgangs
die Röhrchen aus dem Rotor entnommen und in ein Ablesegerät eingelegt werden, oder
es mußte der Deckel des Rotors abgenommen und ein separates Ablesegerät aufgesetzt
werden.
[0005] Dies führt zu einem erhöhten Handhabungsaufwand.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Zentrifuge des eingangs genannten
Typs dahingehend zu verbessern, dass die Handhabung wesentlich vereinfacht wird.
[0007] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe durch die technische Lehre des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Wesentlich hierbei ist, dass der Deckel des Rotors durchsichtig ausgebildet und zur
Erleichterung der Kontrolle mit einer oder mehreren Skalen bzw. Konzentrationslinien
versehen ist. Es können hierbei entweder völlig gleichmässige Skalen und Kreise oder
Konzentrationslinie verwendet werden; es ist aber ebenfalls möglich, Skalen mit unterschiedlichen
Maßstäben oder spiralförmige Konzentrationslinien zu verwenden.
[0009] Bei der zweiten Alternative kann der Deckel für eine größere Vielfalt zu zentrifugierenden
Flüssigkeiten eingesetzt werden.
[0010] Auf diese Weise wird eine optische Kontrollmöglichkeit geschaffen, die für die überwiegende
Vielzahl der Anwendungsfälle ausreichend ist. In der Regel sind nämlich die unterschiedlich
schweren Bestandteile der zu zentrifugierenden Flüssigkeit auch von unterschiedlicher
Farbe, so dass eine optische Kontrolle sehr zuverlässige Ergebnisse liefert. Dies
trifft insbesondere für das Zentrifugieren von Blut oder Haematokrit zu.
[0011] Es kann also nun nach Abschluß des Zentrifugierens der Haematokritwert direkt und
einfach bestimmt werden; separate Ablesegeräte sind nicht mehr erforderlich.
[0012] Selbstverständlich ist es auch möglich, zusätzlich oder alternativ zu den genannten
Skalen und Konzentrationslinien eine Schablone zu verwenden, die auf die jeweilige
zu zentrifugierende Flüssigkeit abgestimmt ist und am Deckel und/oder Rotor befestigt
wird.
[0013] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
[0014] Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung, offenbarten Angaben und
Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind.
[0015] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0016] Dabei zeigt:
- Figur 1:
- eine Querschnittsdarstellung des Deckels der erfindungsgemässen Zentrifuge,
- Figur 2:
- einen Querschnitt durch den Rotor der erfindungsgemässen Zentrifuge,
- Figur 3:
- eine Draufsicht auf den Deckel der erfindungsgemässen Zentrifuge.
[0017] Gemäss den Figuren 1 und 2 besteht die Zentrifuge im wesentlichen aus einem Rotor
1, auf den ein Deckel 2 aufgesetzt werden kann. Der Rotor 1 weist an seinem unteren
Ende einen Anschluss 3 für einen Antrieb und an seinem oberen Ende einen Anschluss
4 für den Deckel 2 auf. Zur Sicherung des Deckels 2 kann dieser mit einem Rastelement
5 versehen sein, das in eine entsprechende Nut am Anschluss 4 einrastet.
[0018] Figur 3 zeigt, dass der Deckel 2 mit mehreren Skalen 6 sowie Konzentrationslinien
7 versehen ist. In der hier gezeigten Ausführungsform laufen die Skalen 6 und Konzentrationslinien
7 etwa spiral- oder schneckenförmig um den Deckel herum. Dies hat den Vorteil, dass
auf dem Deckel unterschiedliche Skalen und Konzentrationslinien vorhanden sind, so
dass der Deckel von vornherein für eine Vielzahl von zu zentrifugierenden Flüssigkeiten
ohne jegliche Abwandlung einsetzbar ist.
[0019] Ergänzend sei noch erwähnt, dass der Deckel 2 an seiner Unterseite mit einem umlaufenden
Vorsprung 8 versehen sein kann, der sich an einer entsprechenden Gegenfläche des Rotors
1 anlegt. Die zu zentrifugierenden Röhrchen werden dann üblicherweise in dem Zwischenraum
zwischen dem Rotor 1 und dem Deckel 2 aufgenommen.
[0020] Insgesamt ergibt sich eine sehr viel besser bedienbare Zentrifuge, die eine rasche
und einfache Kontrolle des zentrifugierten Kapillarröhrchens ermöglicht.
Zeichnungs-Legende
[0021]
- 1
- Rotor
- 2
- Deckel
- 3
- Anschluß
- 4
- "
- 5
- Rastelement
- 6
- Skala
- 7
- Konzentrationslinie
- 8
- Vorsprung
1. Zentrifuge, bestehend im wesentlichen aus einem Rotor und einem durchsichtigen Deckel,
der auf dem Rotor befestigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (2) mit
einer oder mehreren Skalen und/oder mit einer oder mehreren Konzentrationslinien (7)
versehen ist.
2. Zentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Deckel (2) und/oder am
Rotor (1) eine Schablone befestigbar ist.
3. Zentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Skalen mit unterschiedlichen Maßstäben vorhanden sind.
4. Zentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Konzentrationslinien (7) spiralförmig ausgebildet sind.