[0001] Die Erfindung betrifft einen Hydraulikgreifer mit Hydraulikzylinder mit Kolben und
Kolbenstange sowie einem Druckbegrenzungsventil und betrifft außerdem ein solches
Druckbegrenzungsventil.
[0002] Es ist bekannt, Bagger und Autoladekräne mit verschiedenen Anbaugeräten anzubieten.
Anbaugeräte sind dabei beispielsweise verschiedene Arten von Greifern, insbesondere
Polypengreifer, Zweischalengreifer oder dergleichen. Bagger und Ladekräne stellen
dabei vorbestimmte Drücke zur Verfügung, die durch Anschluß eines entsprechenden Anbaugerätes
auch in diesem wirken.
[0003] Es kann dabei wie von J. Martens,

Hydrostatische Antriebe für Hüttenwerkskräne

, in: Klepzig Fachberichte 81 (1973), 51 - 59 erörtert, vorkommen, daß für bestimmte
Anlagenbereiche höhere Drücke gewünscht werden als für die Anlage insgesamt. Dafür
ist dort ein Druckübersetzer vorgesehen, der den Druck innerhalb eines Stripperzylinders
auf das Doppelte des Druckes in den Rohrleitungen etc. erhöht. Dies ist jedoch ein
Spezialproblem, das in Großanlagen, Hüttenwerken oder bei Zangenkränen in Hafenanlagen
auftreten kann.
[0004] Bei Baggem oder anderen auf Baustellen benutzten fahrbaren Vorrichtungen mit Hydraulikgreifem
stellen sich andere Probleme. Oftmals kommt es vor, daß die von Bagger und Ladekran
zur Verfügung gestellten Drücke die Drücke überschreiten, die in einem Anbaugerät
maximal herrschen dürfen. Um eine diesbezügliche Zerstörung des Anbaugerätes durch
zu hohe Drücke zu vermeiden, werden zwischen Bagger oder Ladekran und dem entsprechenden
Anbaugerät Druckbegrenzungsventile vorgesehen. Diese werden als separate Geräte zugekauft,
beispielsweise von den Herstellen der Anbaugeräte zusätzlich angeboten. Die separaten
Druckbegrenzungsventile begrenzen als zwischengeschaltetes Element den von dem Bagger
oder Ladekran zur Verfügung gestellten maximalen Druck. An dem Anbaugerät wirkt dann
also jeweils ein geringerer Maximaldruck als an dem Bagger oder Ladekran. Die Anbaugeräte
werden dadurch hinsichtlich ihrer Hydraulikzylinder gegen eine Zerstörung durch zu
hohe wirksame Drücke geschützt.
[0005] Ein Druckbegrenzungsventil soll den Arbeitsdruck des Hydrauliköls auf einen maximalen
Druck begrenzen. Außerdem soll es eine kleine Ansprechzeit haben und dennoch schwingungsfrei
arbeiten. Die Hysterese zwischen Öffnungs- und Schließdruck und der Leckölstrom sollen
möglichst gering sein. Bekannt sind Druckbegrenzungsventile mit einer Verschluß- und
Federspannschraube, welche mit einem Schlüssel oder Handrad betätigt und verstellt
werden kann. Solche Druckbegrenzungsventile weisen einen Dämpfungskolben mit Ventilkegel,
eine Spannfeder mit Anschlag und eine Stellschraube, die von außen zugänglich und
von einer Schutzkappe abgedeckt ist, auf. Hydrauliköl wird seitlich dem Druckbegrenzungsventil
zugeführt im Bereich einer Dämpfungskolben und Ventilkegel verbindenden Stange quer
zu dieser. Es stellt sich ein Gleichgewichtszustand zwischen dem gegen den Ventilkegel
wirkenden Öldruck und der Federkraft ein. Mit zunehmendem Öldruck steigt zugleich
der Druck auf den Ventilkegel. Dieser spricht an in Abhängigkeit von der Steifigkeit
der Feder. Durch Betätigen der Stellschraube kann die Feder verstellt werden. Der
Ventilkegel öffnet dann bei einem anderen Druck als zuvor eingestellt war. Dadurch
kann ein mit dem Druckbegrenzungsventil versehener Hydraulikzylinder an verschiedene
Anwendungsmöglichkeiten, also insbesondere verschiedene Typen von Hydraulikgreifem,
hinsichtlich der Maximaldrücke angepaßt werden.
[0006] Zumeist werden die bekannten Druckbegrenzungsventile außerhalb des Greifers zwischen
der Schlauchverbindung von Bagger oder Ladekran und Greifer vorgesehen. Oftmals werden
sie in Form eines rechteckigen Metallblocks, der voreingestellt und versiegelt wird,
dort integriert. Da diese von außen zugängliche Anordnung des Druckbegrenzungsventils
manipulierbar ist, können auch Schäden durch Überschreiten des ursprünglich eingestellten
Maximaldruckes oder durch falsche Einstellung, nämlich beispielsweise Einstellung
für ein anderes Anbaugerät auftreten.
[0007] Eine ähnliche Anordnung ist beispielsweise auch in der DE 195 00 606 A1 vorgesehen.
Dort ist im Gehäuse eines Senkbremsventils zusätzlich noch ein Druckbegrenzungsventil
vorgesehen. Eine Ventilfeder ist zwischen das Ventilglied und eine verstellbare Schließschraube
eingespannt. Die Schließschraube ist über eine Plombe versiegelt.
[0008] Im rauhen Betrieb auf Baustellen reißen derartige Plomben erfahrungsgemäß nach einigen
Monaten durch Unachtsamkeit ab oder werden auch vorsätzlich entfemt. Eine nicht nachprüfbare
Manipulation ist ohne weiteres möglich.
[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Hydraulikgreifer mit Druckbegrenzungsventil
zu schaffen, welcher sich selbst schützt und welcher nach Inbetriebnahme nicht mehr
hinsichtlich seines eingestellten Maximaldruckes manipulierbar ist.
[0010] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Druckbegrenzungsventil in dem Hydraulikzylinder
von außen unzugänglich eingebaut und integriert ist.
[0011] Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen definiert.
[0012] Dadurch wird ein Hydraulikgreifer mit Druckbegrenzungsventil vorgesehen, durch welches
die Kosten für ein separates Druckbegrenzungsventil zum Schutz eines Anbaugerätes
für einen Bagger oder einen Ladekran eingespart werden. Damit können Kosten in Höhe
von bis zu 20 % des Greiferpreises eingespart werden. Da nur ein spezifisch auf den
speziellen Greifer abgestimmtes Druckbegrenzungsventil in diesem eingebaut ist, ist
eine Schädigung durch zu großen wirkenden Druck nicht mehr möglich. Einbau oder korrektes
Einstellen kann nicht, wie bei bekannten separaten Ventilen, vergessen werden. Da
das Druckbegrenzungsventil in den Hydraulikzylinder integriert ist, ist auch keine
Manipulation von außen mehr möglich.
[0013] In dem Moment, in dem ein zu großer Druck, beispielsweise mehr als 250 bar bzw. 25
MPa, auf den Hydraulikzylinder wirkt, schaltet das Druckbegrenzungsventil. Es findet
dann kein größerer Druckaufbau im Zylinder mehr statt, da das einströmende Öl durch
das im Kolben/Zylinder angeordnete Druckbegrenzungsventil hindurch und durch die Kolbenstange
des Hydraulikzylinders hindurch wieder zurück in den Öltank fließt. Es greift dadurch
nicht mehr an dem Kolben an. Ein voreingestellter Öffnungs- oder Schließdruck, beispielsweise
eines Greifers, kann dadurch nicht mehr überschritten werden. Schäden durch Überschreiten
eines vorgegebenen Druckes können an den Hydraulikzylindern dadurch nicht mehr auftreten.
[0014] Durch den bereits herstellerseitigen Einbau des Ventils in einem Anbaugerät, wie
den Greifern, ist eine gerätespezifische Druckbegrenzung bereits im Gerät vorgesehen.
Unbewußte oder bewußte Falscheinstellungen, wie bei bekannten extemen Ventilen, werden
also vermieden. Der Fertigungsaufwand der Hydraulikzylinder mit erfindungsgemäßem
Druckbegrenzungsventil ist gegenüber herkömmlichen Bauweisen nicht größer, da Bohrungen
an der betreffenden Stelle bereits zum Zusammenstecken und Anschließen von Druckleitungen
vorhanden sind.
[0015] Im Prinzip wird ein Druckbegrenzungsventil für Hydraulikgreifer mit Hydraulikzylinder
mit Kolben und Kolbenstange geschaffen, bei dem das Druckbegrenzungsventil einmal
voreinstellbar, integriert und gedämpft ist. Die einmalige Voreinstellbarkeit des
Druckbegrenzungsventiles wird durch eine Feder, vorzugsweise eine Spiralfeder, bewirkt,
die einerseits in einem Gehäuse gegen eine Wandung gelagert, andererseits gegen eine
Kolbenplatte gedrückt ist. Von der entgegengesetzten Seite drückt gegen diese Kolbenplatte
ein Kegelkolben. Der Kegelkolben weist eine Kegelfläche auf und lagert in einer vorderen
Öffnung eines inneren Gehäuses. An dem Kegelkolben strömt im Normalfall das Hydrauliköl
vorbei. Dabei trifft das Hydrauliköl schräg auf die Kegelfläche. Wird der Druck des
Hydrauliköls auf die Kegelfläche größer als die voreingestellte Kraft der Feder, wird
der Kegelkolben gegen die Kolbenplatte gedrückt und gibt einen Spalt in der vorderen
Öffnung des inneren Gehäuses zum Durchtritt des Hydrauliköles frei. Das Hydrauliköl
gelangt dadurch in eine Kammer im Inneren der Kolbenstange. Von dort gelangt es wieder
zurück in den Öltank. Das Druckbegrenzungsventil ist im Inneren des Hydraulikzylinders
im Bereich von Kolben und Kolbenstange vorgesehen. Es ist also im Hydraulikzylinder
integriert. Durch das Vorsehen der Feder in Durchströmungsrichtung des Öles für den
Überlastfall werden Schwingungen und Druckstöße des strömenden Hydrauliköls nicht
mehr unmittelbar wirksam, sondern gedämpft. Anstelle eines Kegelkolbens kann auch
eine Kugel vorgesehen werden.
[0016] Besonders bevorzugt wird ein einstellbares, direktgesteuertes Kegelsitzventil in
Patronenbauweise verwendet. Dies wirkt gegenüber bekannten Druckbegrenzungsventilen
in Patronenbauweise umgekehrt, weswegen es besonders bevorzugt bei Hydraulikzylindern
verwendet wird. Das Druckbegrenzungsventil ist nämlich bevorzugt so aufgebaut, daß
ein gehärteter und geschliffener Sitz des Kegelkolbens vorgesehen ist, der hohe Dichtheit
gewährt. Der Kegelkolben bleibt so lange geschlossen, bis der im Hydraulikölanschluß
wirkende Druck auf der diesem ausgesetzten Ventilkegelfläche eine Kraft größer als
die eingestellte Federkraft erzeugt. Das Ventil öffnet und gibt den Durchfluß an dem
Kegelkolben vorbei frei in Richtung durch die Feder hindurch in die Kolbenstange und
in das Zylinderrohr des Hydraulikzylinders hinein.
[0017] Bei den bekannten Druckbegrenzungsventilen fließt bei einem Druckanstieg das Hydrauliköl
an dem Ventilkegel vorbei, nicht jedoch durch die Feder hindurch in die Kolbenstange/Zylinderrohranordnung
hinein. Im wesentlichen behält das Hydrauliköl dabei seine eigentliche Fließrichtung
(von rechts nach links), ohne eine Umlenkung und Dämpfung, durch die Feder bei.
[0018] Patronenbauweise bedeutet, daß das Ventilgehäuse als Einschraubpatrone mit einem
Außengewinde versehen ist und als fertiges Bauteil an entsprechender Stelle im Hydraulikzylinder
eingeschraubt werden kann.
[0019] Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird im folgenden ein Ausführungsbeispiel eines
Hydraulikgreifers mit Druckbegrenzungsventil anhand der Zeichnungen beschrieben. Diese
zeigen in:
- Figur 1
- eine Schnittansicht eines Druckbegrenzungsventiles,
- Figur 2
- eine Schnittansicht eines Hydraulikzylinders mit eingebautem Druckbegrenzungsventil
gemäß Figur 1,
- Figur 3
- eine Seitenansicht des Hydraulikzylinders gemäß Figur 2,
- Figur 4
- eine Seitenansicht eines Zweischalengreifers mit einem Hydraulikzylinder gemäß Figur
3, in geöffneter und in geschlossener Position und
- Figur 5
- eine Seitenansicht des Zweischalengreifers gemäß Figur 4 in 90°-Drehung.
[0020] In
Figur 1 ist eine Schnittansicht eines Druckbegrenzungsventils 1 dargestellt. Das Druckbegrenzungsventil
weist Patronenbauweise auf. Es ist ein Gehäuse 2 vorgesehen. In seinem verdickten
Bereich 3 weist das Gehäuse eine senkrecht verlaufende Durchgangsbohrung 4 auf. Im
vorderen schmaleren Bereich 5 ist ebenfalls eine senkrecht verlaufende Durchgangsbohrung
6 vorgesehen. In den vorderen schmalen Bereich 5 ist eine Hülse 7 mit einer Durchgangsöffnung
8 in einer Abschlußplatte 9 eingefügt.
[0021] In der Hülse 7 ist eine Spiralfeder 10 angeordnet. Die Spiralfeder lagert mit ihrem
einen Ende auf der Innenseite 11 der Abschlußplatte 9 an. Mit ihrem anderen Ende lagert
die Spiralfeder an einer Kolbenplatte 12 an. Die Kolbenplatte ragt mit einem inneren
auskragenden Element 13 in die Spiralfeder 10 hinein.
[0022] Auf der Rückseite des auskragenden Elementes 13 der Kolbenplatte 12 ist eine Ausnehmung
14 vorgesehen. In dieser Ausnehmung lagert ein Kegelkolben 15 mit seinem nahezu kugelförmigen
Kopfteil 16. Das kugelförmige Kopfteil geht über in ein kegelförmiges Zwischenteil.
An das kegelförmige Zwischenteil 17 schließt sich ein stangenförmiges Teil 18 an.
Das stangenförmige Teil 18 geht über in ein mit einer Nut 19 versehenes im Vergleich
zum stangenförmigen Teil 18 auskragendes Endteil 20. Das Endteil 20 ist verschiebbar
in einem inneren Gehäuse 21 gelagert. Das innere Gehäuse ist seinerseits in einer
Ausnehmung 22 in dem Gehäuse 2 vorgesehen.
[0023] Das innere Gehäuse 21 weist im Bereich des kegelförmigen Zwischenteils 17 und des
stangenförmigen Teils 18 des Kegelkolbens 15 schräg auf die Kegelfläche des kegelförmigen
Zwischenteils 17 zulaufende Durchgangsbohrungen 23 auf. Der Kegelkolben 15 ist in
eine vordere Öffnung 24 des inneren Gehäuses 21 als Sitz so eingefügt, daß das kugelförmige
Kopfteil 16 das innere Gehäuse 21 zur Kolbenplatte 12 hin gegenüber dem Gehäuse 2
verschließt.
[0024] Wird Hydrauliköl von einem Hydrosystem in die Durchgangsbohrung 4 hineingepumpt,
tritt dieses normalerweise durch die Durchgangsbohrungen 23 des inneren Gehäuses 21
hindurch und auf der anderen Seite der Durchgangsbohrung 4 wieder hinaus. Dies ist
durch Pfeile in Figur 1 angedeutet. Die Spiralfeder 10 drückt den Kegelkolben 15 gegen
seinen Sitz und sperrt dadurch in Ruhestellung die Verbindung des Hydrosystem-Hydrauliköls
zum Öltank. Steigt der Widerstand von außen über ein Hydrometer im Hydrosystem an,
wirkt der entstehende Druck zugleich allseitig, auch senkrecht auf die Wirkfläche,
den Kegel des Kegelkolbens 15, des Ventils. Wird der Druck des Hydrauliköls so weit
erhöht, daß er größer ist als der Gegendruck der Spiralfeder 10, wird über die Kegelfläche
des kegelförmigen Zwischenteils 17 des Kegelkolbens 15 letzterer gegen die Spiralfeder
10 gedrückt. Dadurch wird das kugelförmige Kopfteil 16 von dem Sitz des Kegels im
inneren Gehäuse 21 abgehoben und weg gedrückt. Es öffnet dadurch die vordere Öffnung
24 des inneren Gehäuses 21, wodurch das Hydrauliköl an dem kugelförmigen Kopfteil
16 des Kegelkolbens vorbei in eine in dem Gehäuse 2 gebildete Kammer 25 eintreten
kann. Aus der Kammer 25 gelangt das Hydrauliköl dann durch die Durchgangsbohrung 6
und/oder die Durchgangsöffnung 8, in Richtung der Pfeile aus dem Gehäuse 2 wieder
hinaus, da es vom Verbraucher (Hydraulikzylinder) nicht abgenommen wurde. Vorzugsweise
wird es unter Umwandlung der Druckenergie in thermische Energie wieder zurückgeleitet
in den Öltank für das Hydraulköl. Dies ist in Figur 1 durch "T" angedeutet. Der Druck
des Hydrauliköles, welches durch die Durchgangsbohrung 4 in das Gehäuse eintritt,
ist durch "P" angedeutet.
[0025] Mit steigendem Durchflußstrom wird auch der Durchflußquerschnitt vergrößert. Dies
bedeutet, daß sich der Hub des Kegelkolbens vergrößert und gegen die Feder drückt.
Die Rückstellkraft der Feder nimmt dadurch entsprechend ihrer Charakteristik zu.
[0026] Das in Figur 1 dargestellte Druckbegrenzungsventil wird als direkt gesteuertes Kegelsitzventil
in Patronenbauweise bezeichnet. Es ist vorzugsweise mit einem gehärteten und geschliffenen
Sitz und Kegel versehen. Dadurch wird eine hohe Dichtheit des Ventils gewährleistet.
Durch das Zusammenwirken von Kegelkolben 15 und Spiralfeder 10 wird ein Schwingen
des Ventils, welches durch einen Wechsel statischer und dynamischer Kräfte am Kegel
auftreten könnte, verhindert. Die Öffnungsweite des Ventils, also der Grad des Abhebens
des kugelförmigen Kopfteiles 16 von dem inneren Gehäuse 21 ist abhängig vom Druckanstieg
bei "P". Die maximal wirksame Hydraulikölkraft vor Ansprechen des Druckbegrenzungsventils
wird durch geeignete Wahl der Charakteristik der Spiralfeder 10 vorgenommen. Beispielsweise
wird der Druck bei Zweischalengreifern auf 250 bar + 10 bar (25 MPa + 1 MPa) begrenzt,
wenn diese für einen Maximaldruck von ca. 250 bar entsprechend 25 MPa ausgelegt sind.
[0027] Das Eindrehen der Nut 19 in den Kolben 15 trägt dazu bei, daß diese als Entlastungsrille
wirkt und durch sie die auf den Kolben wirkende hydraulische Querkraft wesentlich
reduziert werden kann. Es wird ein Druckausgleich auf den Kolbenumfang erzielt. Dadurch
kann die eventuell mit unterschiedlichen Drücken beaufschlagte Umfangsfläche des Kolbens
klein gehalten werden. Durch das Schwimmen des Kegelkolbens im Hydrauliköl ist ein
sauberer Sitz, eine gute Funktionsfähigkeit und ein verschleißarmes Arbeiten ermöglicht.
[0028] Figur 2 zeigt eine Schnittansicht eines Hydraulikzylinders 26 mit eingebautem Druckbegrenzungsventil
1. Der Hydraulikzylinder 26 weist ein Gehäuse 27 auf. An dem Gehäuse 27 sind vier
Anschlußelemente 28 zum Anschließen von Gelenken eines Anbaugerätes, beispielsweise
eines Polypengreifers oder eines Zweischalengreifers vorgesehen. Die Anschlußelemente
weisen zu diesem Zweck Durchgangsbohrungen 29 und kleine vorgesetzte Hülsen 30 auf.
[0029] In seinen beiden stirnseitigen Abschlußplatten 31, 32 sind Bohrungen 33, 34 für die
Ölzu- und -abfuhr vorgesehen. An den Bohrungen sind jeweils außen auf der Abschlußplatte
31, 32 Gewindestopfen 35 vorgesehen zum Anschluß von Ölleitungen. Die dargestellten
Bohrungen sind jeweils um 90° gedreht gezeichnet.
[0030] An der Abschlußplatte 32 ist ein Zylinderrohr 36 angeschweißt. Am Ende des Zylinderrohres
36 ist eine Führungsbuchse 37 vorgesehen. In dieser Führungsbuchse lagert verschiebbar
eine Kolbenstange 38. Die Kolbenstange ist mit der Abschlußplatte 31 verschweißt.
Gegenüber der Führungsbuchse 37 ist die Kolbenstange 38 durch Dichtungen 39 und einen
Abstreifer 40 abgedichtet.
[0031] Innerhalb der Kolbenstange 38 ist eine Durchgangsbohrung 41 vorgesehen. Die Durchgangsbohrung
führt zu einer Kammer 42. In diese Kammer 42 ist das Druckbegrenzungsventil 1 gemäß
Figur 1 eingefügt. Im Übergangsbereich von Kolbenstange 38 zum Kolben 44 ist senkrecht
zu der Durchgangsbohrung 41 der Kolbenstange 38 eine weitere Durchgangsbohrung 43
vorgesehen. Die Durchgangsbohrung 43 verbindet die Kammer 42 mit dem Raum zwischen
Zylinderrohr 36 und Kolbenstange 38 zweifach.
[0032] Die Kolbenstange 38 ist im Bereich des Druckbegrenzungsventils 1 mit einem Kolben
44 fest verbunden, beispielsweise verschweißt. Der Kolben 44 ist über eine Kolbendichtung
45 sowie einen Kolbenführungsring 46 gegenüber dem Zylinderrohr 36 verschiebbar abgedichtet.
[0033] Bei Normalbetrieb tritt Öl durch die Bohrung 33 für die Ölzufuhr in eine Kammer 47
in der Abschlußplatte 32 ein. Der Öldruck wirkt auf den Kolben 44. Der Kolben 44 wird
dadurch innerhalb des Zylinderrohres 36 in Pfeilrichtung bewegt. Die Kolbenstange
38 wird in Pfeilrichtung von dem Öl weggedrückt. Der Hydraulikzylinder wird ausgefahren.
Die Durchgangsbohrung 4 des Druckbegrenzungsventiles, welche mit der Kammer 47 verbunden
ist, wird von dem Öl ohne Betätigung des Druckbegrenzungsventiles durchströmt. Zum
Einfahren des Hydraulikzylinders strömt Öl in die Bohrung 34 ein. Es gelangt in die
Kammer 42, von dort durch die Durchgangsöffnung 8 des Druckbegrenzungsventils in dieses
hinein. Es drückt gegen die Kolbenplatte 12 und dadurch den Kegel des Kegelkolbens
15 in seinen Sitz. Durch die Schlitze der Feder 10 strömt das Öl durch die Durchgangsbohrungen
6 aus dem Ventil wieder heraus, durch die Bohrungen 43 hindurch in die Kammer zwischen
Zylinderrohr 36 und Kolbenstange 38 hinein. Der Öldruck des in diese Kammer einströmenden
Öls richtet sich gegen den Kolben 44, wodurch dieser entgegen Pfeilrichtung wieder
zurückbewegt wird. Der Hydraulikzylinder wird eingefahren.
[0034] Durch Vorsehen von zwei Durchgangsbohrungen 6 und einer Durchgangsöffnung 8 weisen
die Bohrungen 6 den gleichen Durchlaß auf wie die Öffnung 8.
[0035] Bei bekannten Hydraulikzylindern ist eine Bohrung 6 ausreichend, da bei diesen keine
Kolbenstangen-Durchgangsbohrung 41 vorgesehen ist.
[0036] Erst in dem Augenblick, in dem ein - durch die Federkraft der Spiralfeder 10 des
Druckbegrenzungsventils vorbestimmter - Öldruck überschritten wird, wird das Druckbegrenzungsventil
betätigt. Das Öl tritt dann, wie in Figur 1 beschrieben, aus dem Druckbegrenzungsventil
aus. Es gelangt dadurch in die Kammer 42 innerhalb der Kolbenstange 38. Von dort aus
gelangt es durch die Durchgangsbohrung 41 zur Bohrung 34 für die Ölabfuhr. Das Öl
strömt also direkt von der Bohrung für die Ölzufuhr zu der Bohrung für die Ölabfuhr.
Dabei wird der Kolben 44 nicht betätigt. Der Hydraulikzylinder verbleibt in der zuvor
innegehabten Stellung. Erst bei nachlassendem Öldruck kann wieder eine Betätigung
des Kolbens erfolgen. Diese Wirkweise ist konträr zu der bei herkömmlichen bekannten
Druckbegrenzungsventilen, welche manuell eingestellt und von außen zugänglich an einem
Hydraulikzylinder vorgesehen sind und bei denen das Öl quer zum Ventilkegel an diesem
vorbeiströmt, nicht jedoch durch die Feder hindurch.
[0037] In
Figur 3 ist eine Seitenansicht des Hydraulikzylinders gemäß Figur 2 dargestellt. Die Anschlußelemente
28 mit ihren Durchgangsbohrungen 29 und den vorgesetzten Hülsen 30 sind zu erkennen.
Mit strichpunktierter Linie ist der ungefähre Verlauf der Kolbenstange 38 angedeutet.
[0038] Figur 4 zeigt als ein Beispiel für ein Anbaugerät mit Druckbegrenzungsventil in einer Seitenansicht
einen Zweischalengreifer 48 in geschlossener Position A und nur bruchstückhaft in
geöffneter Position B. Über Gelenke 49 sind die Anschlußelemente 28 mit den beiden
Schalen 50, 51 des Zweischalengreifers 48 gelenkig verbunden.
[0039] Wird der Hydraulikzylinder ausgefahren, schließen sich die beiden Schalen 50, 51
des Zweischalengreifers 48. Wird umgekehrt der Hydraulikzylinder zusammengefahren,
öffnen sich die beiden Schalen 50, 51, wie stilisiert angedeutet in Position B.
[0040] In
Figur 5 ist eine Seitenansicht des Zweischalengreifers 48 gemäß Figur 4 in der um 90° gedrehten
Position dargestellt, in der Draufsicht auf Schale 50.
[0041] Das in den Figuren 1 und 2 dargestellte Druckbegrenzungsventil weist einen Kegelkolben
mit Kegelfläche auf. Dadurch wird ein optimales Ansprechen des Druckbegrenzungsventils
ermöglicht. Es findet eine gute Dämpfung statt. In einer anderen alternativen Ausführungsform
kann anstelle des Kegels auch eine Kugel vorgesehen werden. Die vordere Form eines
solchen Kugelkolbens gleicht der des Kegelkolbens. Anstelle des kegelförmigen Zwischenteils
ist bei dem Kugelkolben die kugelige Fläche in der vorderen Öffnung 24 des inneren
Gehäuses 21 als Sitz eingefügt. Das Hydrauliköl trifft auf diese kugelige Fläche.
Durch die Wölbung findet nicht eine gleichförmige Weiterleitung der ausgeübten Kraft
statt, sondern durch überall unterschiedliche Auftreffwinkel eine ungleichförmige
Weiterleitung. Dabei besteht die Gefahr, daß ungedämpfte Vibrationen oder ein Flattern
des Ventiles bei Drucklastschwankungen auftreten können. Dies sind unerwünschte Effekte,
da dadurch eine gewisse Unruhe in den Hydraulikzylinder eingebracht wird. Bevorzugt
wird daher ein Kegelkolben für das Druckbegrenzungsventil verwendet.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Druckbegrenzungsventil
- 2
- Gehäuse
- 3
- verdickter Bereich
- 4
- Durchgangsbohrung
- 5
- schmaler Bereich
- 6
- Durchgangsbohrung
- 7
- Hülse
- 8
- Durchgangsöffnung
- 9
- Abschlußplatte
- 10
- Spiralfeder
- 11
- Innenseite
- 12
- Kolbenplatte
- 13
- auskragendes Element
- 14
- Ausnehmung
- 15
- Kegelkolben
- 16
- kugelförmiges Kopfteil
- 17
- kegelförmiges Zwischenteil
- 18
- stangenförmiges Teil
- 19
- Nut
- 20
- Endteil
- 21
- inneres Gehäuse
- 22
- Ausnehmung
- 23
- Durchgangsbohrung
- 24
- vordere Öffnung
- 25
- Kammer
- 26
- Hydraulikzylinder
- 27
- Gehäuse
- 28
- Anschlußelement
- 29
- Durchgangsbohrung
- 30
- vorgesetzte Hülse
- 31
- stirnseitige Abschlußplatte
- 32
- stimseitige Abschlußplatte
- 33
- Bohrung für Ölzufuhr
- 34
- Bohrung für Ölabfuhr
- 35
- Gewindestopfen
- 36
- Zylinderrohr
- 37
- Führungsbuchse
- 38
- Kolbenstange
- 39
- Dichtungen
- 40
- Abstreifer
- 41
- Durchgangsbohrung
- 42
- Kammer
- 43
- Durchgangsbohrung
- 44
- Kolben
- 45
- Kolbendichtung
- 46
- Kolbenführungsring
- 47
- Kammer
- 48
- Zweischalengreifer
- 49
- Gelenke
- 50
- Schale
- 51
- Schale
- A
- geschlossene Position
- B
- geöffnete Position
1. Hydraulikgreifer mit Hydraulikzylinder (26) mit Kolben (44) und Kolbenstange (38)
sowie einem Druckbegrenzungsventil (1),
dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckbegrenzungsventil (1) in dem Hydraulikzylinder (26) von außen unzugänglich
eingebaut und integriert ist.
2. Hydraulikgreifer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckbegrenzungsventil (1) einmal voreinstellbar und gedämpft ist.
3. Hydraulikgreifer nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Druckbegrenzungsventil (1) eine Feder (10) zum Schaffen einer Voreinstellbarkeit
vorgesehen ist.
4. Hydraulikgreifer nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckbegrenzungsventil (1) einen Kegelkolben (15) mit Kegelsitz, der mit der
Feder (10) zusammenwirkt, aufweist.
5. Hydraulikgreifer nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckbegrenzungsventil (1) eine Kugel mit Sitz, die mit der Feder (10) zusammenwirkt,
aufweist.
6. Hydraulikgreifer nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Übersteigen eines vorbestimmten Öldruckes (P) des Hydrauliköls das Druckbegrenzungsventil
(1) direkt anspricht und den Kolben (44) kraftfrei schaltet.
7. Hydraulikgreifer nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Übersteigen eines vorbestimmten Öldruckes (P) des Hydrauliköls der Kegelkolben
(15) oder die Kugel gegen die Feder (10) so gedrückt wird, daß das Öl an ihm vorbei
durch eine vordere Öffnung (24) eines inneren, den Kegelkolben (15) oder die Kugel
umgebenden Gehäuses (21) in eine Kammer (25) des Druckbegrenzungsventils (1) und aus
dieser heraus zu einer Bohrung (34) für die Ölabfuhr gelangt.
8. Hydraulikgreifer nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Durchgangsbohrung (23) eine solche Schräglage zu der Kegelfläche an einem kegelförmigen
Zwischenteil (17) des Kegelkolbens (15) oder zu der Kugelfläche der Kugel aufweist,
daß der Kegelkolben oder die Kugel nur bei einem durch die Vorspannung der Feder (10)
vorbestimmten Druck des Öles anspricht.
9. Hydraulikgreifer nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckbegrenzungsventil (1) in Patronenbauweise innerhalb des Hydraulikzylinders
(26) vorgesehen ist.
10. Hydraulikgreifer nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (44), die Kolbenstange (38) und der Hydraulikzylinder (26) Ausnehmungen
aufweisen, in die das Druckbegrenzungsventil (1) eingefügt, insbesondere eingeschraubt,
ist.
11. Hydraulikgreifer nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckbegrenzungsventil (1) ein direkt gesteuertes Kegelsitzventil in Patronenbauweise
ist.
12. Hydraulikgreifer nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckbegrenzungsventil (1) einen im Kolben (44) fest angeordneten Ventilsitz
aufweist, den ein Kopfteil (16) verschließen kann, welches von einer Feder (10) beaufschlagt
wird, die sich am Kolben (44) abstützt, und durch die durch das Druckbegrenzungsventil
(1) hindurch fließendes Öl von einem ersten Raum, gebildet von dem Kolben (44) mit
dem Zylinder (26), sowie von außen beaufschlagt in einen zweiten Raum innerhalb der
Kolbenstange (38) hineinfließt und Öl aus einem dritten ringzylindrischen Raum, gebildet
von der Kolbenstange (38) mit dem Hydraulikzylinder (26) sowie Öl abgebend an eine
Ölabfuhr, verdrängen kann, wobei ein einziger Kolben (44) mit dem Hydraulikzylinder
(26) den ersten und zweiten Raum bildet, der zweite Raum über Bohrungen (43) in der
Kolbenstange (38) mit dem dritten Raum verbunden ist und der zweite Raum durch eine
sich in der Längsachse der Kolbenstange (38) entstehende bis aus dem Ringraum herausgeführten
Bohrung (41) mit der Ölabfuhr verbunden ist.
13. Druckbegrenzungsventil für einen Hydraulikgreifer nach einem der vorstehenden Ansprüche.