(19)
(11) EP 0 870 895 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.10.1998  Patentblatt  1998/42

(21) Anmeldenummer: 98890092.4

(22) Anmeldetag:  02.04.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E06B 3/54
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 07.04.1997 AT 204/97 U

(71) Anmelder: INTERNORM FENSTER AKTIENGESELLSCHAFT
A-4050 Traun (AT)

(72) Erfinder:
  • Stundner, Wolfgang
    4611 Buchkirchen (AT)

(74) Vertreter: Hübscher, Helmut, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Gerhard Hübscher Dipl.-Ing. Helmut Hübscher Dipl.-Ing. Heiner Hübscher Spittelwiese 7
4020 Linz
4020 Linz (AT)

   


(54) Fenster od. dgl.


(57) Ein Fenster (1) od. dgl. weist einen Rahmen (2) und eine zwischen einer außenseitigen Verglasungsdichtung (5) und einer innenseitigen Gegenhalterung (6) einspannbare Verglasung (3) auf. Um auf einfache Weise eine innenseitig dichte Trockenverglasung zu erreichen, umfaßt die Gegenhalterung (6) rahmenfest einsetzbare Glashalter (7) und die Glashalter (7) überdeckende Glasleisten (8), wobei die unter Zwischenlage einer Innendichtung (10) an der Verglasung (3) andrückbaren und in Längsführungen (91) der Glashalter (7) mit Bewegungsspiel in Andrückrichtung eingreifenden Glasleisten (8) mittels eines Dichtsteges (93) in einem verglasungsseitig einspringenden Falz (94) des Rahmens (2) formschlüssig abstützbar sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Fenster od. dgl. mit einem Rahmen und einer zwischen einer außenseitigen Verglasungsdichtung und einer innenseitigen Gegenhalterung einspannbaren Verglasung.

[0002] Eine Trockenverglasung verlangt das Einspannen des Glaselementes zwischen einer gummielastischen Verglasungsdichtung einerseits und einer formstabileren Gegenhalterung anderseits, damit die Verglasungsdichtung durch die aufgebrachte Vorspannung ihre Dichtungsfunktion ordnungsgemäß erfüllen kann. Dieses Einspannen der Glaselemente bereitet bei Kunststoffenstern kaum Schwierigkeiten, da die als Gegenhalterung verwendeten Glasleisten, die ebenfalls aus Kunststoff bestehen, wegen der federelastischen Materialeigenschaften unter Druckbeaufschlagung des Glaselementes mit dem Rahmen verrastet bzw. geklipst werden können. Insbesondere bei Holzrahmen hingegen ist ein federndes Verrasten bzw. Klipsen nicht möglich, so daß Holzfenster, also Fenster mit einem Holzrahmen, der je nach Wunsch selbstverständlich auch mit Aluminium- oder Kunststoffprofilen od. dgl. verkleidet sein kann, bisher meist eine Naßverglasung mittels Silikon od. dgl. Dichtmassen erfordern. Bei Einzefällen kann die Glasleiste unter entsprechender Belastung durch den Verglasungsdruck mit dem Holzrahmen verschraubt werden, was aber eine recht umständliche Montage und eine sichtbare Schraubbefestigung mit sich bringt, und es wurde auch schon eine Trockenverglasung vorgeschlagen, die allerdings spezieller Holzrahmenprofile mit integrierten Glasleisten bedarf und eine Vorspannung der Verglasungsdichtung von der Außenseite über die Dichtungshalterung her erzwingt, so daß ein beträchtlicher Herstellungsaufwand in Kauf zu nehmen ist. Darüber hinaus entsteht bei allen bekannten Trockenverglasungen durch die Glasleisten zwar eine entsprechende Gegenhalterung für das Verspannen der Verglasung, doch bleibt dabei die Innenseite im wesentlichen dichtungsfrei, so daß Wasserdampf von der Rauminnenseite her in den Glasfalz des Rahmens eindringen kann und die Verglasung gefährdet.

[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und ein Fenster od. dgl. der eingangs geschilderten Art zu schaffen, das sich durch seine einfach herstellbare und dennoch überaus dichte Verglasung auszeichnet.

[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Gegenhalterung rahmenfest einsetzbare Glashalter und die Glashalter überdeckende Glasleisten umfaßt, wobei die unter Zwischen- lage einer Innendichtung an der Verglasung andrückbaren und in Längsführungen der Glashalter mit Bewegungsspiel in Andrückrichtung eingreifenden Glasleisten mittels eines Dichtsteges in einem verglasungsseitig einspringenden Falz des Rahmens formschlüssig abstützbar sind.

[0005] Durch die Verwendung eigener Glashalter, die für die Haltefunktion der Verglasung und deren Einspannung sorgen, können die Glasleisten neben ihrer ästhetisch optischen Abdeckfunktion nun zusätzlich eine Abdichtfunktion übernehmen, so daß auch an der Rauminnenseite des Fensters, der Tür od. dgl. eine sichere Abdichtung möglich ist. Die Glasleisten lassen sich einfach und schnell montieren und auch demontieren, wobei die Elastizitätseigenschaften der Innendichtung und das Bewegungsspiel in den Längsführungen die Glasleisten quer zur Verglasungsebene für den Einsetz- bzw. Abnahmevorgang verschiebbar machen. Im eingesetzten Zustand ergibt dann die Vorspannung der Innendichtung zusammen mit der formschlüssigen Anlage des Dichtsteges am Rahmenfalz einen fugendichten Abschluß der Glasleisten sowohl verglasungsseitig als auch rahmenseitig und das Eindringen von Wasserdampf in die Verglasungsfalzbereiche wird sicher unterbunden. Dabei genügen einzelne klotzförmige Glashalter, die über die Rahmenschenkellängen verteilt angeordnet sind und entlang der Rahmenschenkellänge durchgehende Glasleisten, für welche Glashalter sich Kunststoffteile anbieten, welche Glasleisten hingegen aus jedem zum Rahmenwerkstoff passenden Werkstoff bestehen können.

[0006] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise an Hand eines Querschnittes durch einen Rahmenschenkel näher veranschaulicht.

[0007] Ein Fenster 1 weist einen Rahmen 2 und eine Verglasung 3 auf, die zwischen einer außenseitigen, sich über ein Abdeckprofil 4 rahmenfest abgestützten Verglasungsdichtung 5 und einer innenseitigen Gegenhalterung 6 eingespannt ist. Die Gegenhalterung 6 umfaßt einzelne klotzförmige Glashalter 7 und eine Glasleiste 8, wobei die Glashalter 7 zum Einspannen der Verglasung 3 und die Glasleiste 8 als innenseitiger dichter Abschluß der Verglasung 3 dienen.

[0008] Die voneinander beabstandeten Glashalter 7 drücken mit einer Spannfläche 71 gegen die Verglasung 3 und werden zur Befestigung mit einer Stützfläche 72 auf einer Auflagefläche 21des Rahmens 3 aufgesetzt, wobei sie mit einem Befestigungssteg 73 in eine Befestigungsnut 22 der Auflagefläche 21 formschlüssig eingreifen.

[0009] Zur Befestigung der Glasleiste 8 ist eine Formschlußverbindung 9 vorgesehen, die durch das Zusammenwirken einer Längsführung 91 der Glashalter 7 und entsprechender Führungsansätze 92 der Glasleiste 8 einerseits und eines Dichtsteges 93 der Glasleiste 8 und eines diesem zugeordneten verglasungsseitig einspringenden Falzes 94 des Rahmens 2 anderseits entsteht, wobei zur Verspannung und Abdichtung eine Innendichtung 10 in einer verglasungsseitigen Aufnahmenut 81 der Glasleiste 8 eingesetzt ist, so daß auf Grund der auftretenden Vorspannung der Dichtungssteg 93 gegen den Falz 94 fugendicht angedrückt wird. Die Längsführung 91 und der Führungsansatz 92 ergeben die erforderliche Lagesicherung, wobei in Andrückrichtung ausreichend Bewegungsspiel vorgesehen ist, um durch Nutzung dieses Bewegungsspiels die Glasleiste 8 einfach und geschickt montieren und demontieren zu können.


Ansprüche

1. Fenster (1) od. dgl. mit einem Rahmen (2) und einer zwischen einer außenseitigen Verglasungsdichtung (5) und einer innenseitigen Gegenhalterung (6) einspannbaren Verglasung (3), dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenhalterung (6) rahmenfest einsetzbare Glashalter (7) und die Glashalter (7) überdeckende Glasleisten (8) umfaßt, wobei die unter Zwischenlage einer Innendichtung (10) an der Verglasung (3) andrückbaren und in Längsführungen (91) der Glashalter (7) mit Bewegungsspiel in Andrückrichtung eingreifenden Glasleisten (8) mittels eines Dichtsteges (93) in einem verglasungsseitig einspringenden Falz (94) des Rahmens (2) formschlüssig abstützbar sind.
 




Zeichnung