[0001] Die Erfindung offenbart eine neuartige Verwendung an sich bekannter Hohlkammerplatten
aus Acrylglas.
[0002] Hohlkammerplatten aus thermoplastischen Kunststoffen werden in transparenter Ausführung
seit nunmehr fast 25 Jahren für Verglasungen im gewerblichen und privaten Bereich
eingesetzt. Hohlkammerplatten bestehen grundsätzlich aus zwei oder mehreren Gurtplatten
mit dazwischenliegenden Vertikal- und/oder Diagonalstegen. Diese Struktur verleiht
den Platten eine hohe Steifigkeit bei geringem Eigengewicht und gute wärmedämmenden
Eigenschaften. Aufgrund dieser Eigenschaften sowie der hohen Lichtdurchlässigkeit
und Witterungsbeständigkeit bei gutem Brandverhalten finden Hohlkammerplatten, vorzugsweise
hergestellt aus den Kunststoffen Polymethylmethacrylat, Polycarbonat oder Polyvinylchlorid,
üblicherweise Verwendung im gewerblichen Bereich, z. B. für Gewächshäuser, Industrie-
und Sporthallen, und im privaten Bereich, z. B. für Pergolen-, Terrassenüberdachungen
und Wintergärten.
[0003] Polyolefinhohlkammerplatten finden bislang Anwendung als Verpackungsmaterial.
[0004] Hohlkammerplatten werden durch Extrusion mittels eines dem Querschnitt entsprechenden
Werkzeuges durch gleichzeitige Ausbildung der Außen- und Mittelschichten (Außen- und
Mittelgurte) und der Stege erzeugt. Nach dem Austritt des Hohlstranges aus der Extrusionsdüse
werden die Außengurte beim Durchlaufen eines Vakuumformkanals (Kalibrierung) unter
die Erweichungstemperatur abgekühlt. Die Mittelschichten und Stege bleiben länger
thermoplastisch als die Außenschichten. Da sie nicht gestützt werden, neigen die Mittelschichten
im allgemeinen bei waagerechter Extrusion zum Durchhängen zwischen den Stegen. Dieser
Effekt läßt sich vermindern, wenn die Mittelschichten sehr dünn ausgeführt werden,
weil dann weniger Wärme bis zum Unterschreiten der Erweichungstemperatur abzuführen
ist, und wenn darüber hinaus sehr langsam extrudiert wird.
[0005] Häufigste Ausführungsform ist die Stegdoppel-/Stegdreifachplatte, bei der die Stege
in regelmäßigen Abständen zueinander senkrecht zur Plattenebene verlaufen, so daß
im Querschnitt das Bild von sich aneinanderreihenden rechteckigen Kammern entsteht.
[0006] Wegen des anisotropen Verhaltens solcher Platten im Hinblick auf die Biegesteifigkeit
wurden insbesondere für Produkte aus PMMA andere Geometrien wie z. B. die sog. Fachwerkgeometrie
entwickelt.
[0007] Bei diesen Geometrien bilden die Stege mit den Platten einen Winkel von ca. 45 °,
was infolge verbesserter Übertragung von Querkräften zu geringeren Spannungen und
zu einer höheren Steifigkeit, bei ähnlichem Flächengewicht, führt.
[0008] Infolge dieser Maßgaben können beim Einbau dieser Produkte weitere Unterstützungsabstände
der tragenden Elemente gewählt werden, wodurch sich der Materialaufwand für die Tragekonstruktion
und der Zeitaufwand für die Installation vermindern.
[0009] Für Polycarbonat sind Schrägstegmehrfachplatten bekannt geworden (EP-A-0 530 545),
bei denen zwei im vorgegebenen Abstand parallel zueinander angeordnete Platten durch
sowohl Schrägstege als auch lotrecht verlaufende Vertikalstege verbunden sind.
[0010] Dadurch, daß ein Teil der Stege - im Querschnitt gesehen - die obere und untere Platte
im Zick-Zack verbindet, während der andere Teil in den Knotenpunkten der schräglaufenden
Stege mit der oberen oder unteren Platte ansetzt und lotrecht zur gegenüberliegenden
Platte verläuft, soll die Schrägstegmehrfachplatte aus Polycarbonat eine ausreichende
Belastbarkeit aufweisen, da das Knicken nach jenseits des Belastungsmaximums verschoben
wird, wobei dieses so definiert ist, daß die Durchbiegung bei einer Last von 750 N/m
2 nicht mehr als 5 % beträgt, bezogen auf die Breite der Platte.
[0011] Aus der EP-A-0 054 856 sind viele mögliche Querschnitte für Hohlkammerplatten bekannt,
in denen zumindest ein Teil der Stege in jedem periodisch wiederkehrenden Abschnitt
schräggestellt ist. Die Figuren 3e und 3f gemäß EP-A-0 054 856 zeigen dabei Geometrien
mit jeweils 3 Gurten, die jedoch nur im Falle der Ausführungsform gemäß Figur 3e zur
Produktion reiften.
[0012] Des weiteren gab es auch Ansätze, Stegmehrfachplatten mit erhöhter Wärmeisolierung
unter weitgehendem Ausschluß von Lichtverlusten zu erzielen, wobei u. a. aus der EP-A-0
286 003 eine Stegvierfachplatte bekannt geworden ist, die gegenüber beispielsweise
Stegdreifachplatten einen um 30 % erniedrigten k-Wert von in etwa 1,8 W/m
2K aufweist. Trotz der Vermeidung einer Zunahme des Flächengewichts hat sich die in
der EP-A-0 286 003 vorgestellte Platte nicht am Markt durchgesetzt.
[0013] Aus der EP-A-0 109 388 ist die Verwendung einer Verbundplatte bekannt, die eine Stegplatte
aus Kunststoff enthält, bei welcher mindestens zwei durchgehende Platten durch Stege
miteinander verbunden sind, wobei die Stegplatte auf mindestens einer ihrer beiden
Seiten mit einer Verfestigungsschicht aus einem vom Kunststoffmaterial der Stegplatte
unterschiedlichen Kunststoff verbunden ist, daß zwischen der Stegplatte und der Verfestigungsschicht
insbesondere eine haftvermittelnde Ausgleichsschicht vorgesehen ist und daß die Hohlräume
in der Stegplatte ggf. mit einem Kunststoffschaum ausgeschäumt sind. Die gezeigte
Verbundplatte wird zur Herstellung gewölbter Platten, insbesondere für Glaskuppeln
u. dgl., durch Verformung in der Wärme oder zur Herstellung gekrümmter, vorzugsweise
mit Textilmaterial überzogenen Formkörpern durch Verformung in der Wärme verwendet.
[0014] Obwohl es eine Vielzahl weiterer Druckschriften gibt, die sich mit der Herstellung
und Verwendung von Hohlkammerplatten befassen, ist allen bislang bekanntgewordenen
Anwendungsgebieten gemeinsam, daß sie sich im wesentlichen auf Außenüberdachungen
beziehen.
[0015] Es wurde nun gefunden, daß sich Hohlkammerplatten aus Acrylglas hervorragend als
Ersatz von Holzwerkstoffplatten, insbesondere MDF-Platten, bei der Möbelherstellung
eignen. Hier können Hohlkammerplatten aus Acrylglas erfindungsgemäß sowohl als Frontteile
als auch als Korpus eingesetzt werden.
[0016] Standardmäßig werden heute im Möbel- und vor allem auch im Küchenmöbelbereich Holzwerkstoffplatten,
insbesondere die beschichtete MDF-Platte (d. h. mitteldichte Faserplatte) eingesetzt.
Die MDF-Platte besteht in der Regel aus Lignozellulosefasern und einem synthetischen
Bindemittel und hat den Vorteil, daß sie eine hohe Stabilität mit einer relativ leichten
Verarbeitbarkeit verbindet. Wird jedoch z. B. eine Sichtseite mit hochglänzender Oberfläche
gewünscht, so muß die MDF-Platte entweder hochglanzlackiert oder mit einem hochglänzenden
Furnier beklebt werden. Andere Dekore und Oberflächenstrukturen werden durch Aufbringen
von bedruckten und/oder geprägten Folien, meist aus PVC, oder durch hochdrucklaminierte
Papiere erzeugt.
[0017] Der Kern der MDF-Platte ist durch Beschichtung oder Lackierung dann zwar relativ
dauerhaft und die Oberfläche kann auch kratzfest vergütet sein, die hierzu benötigten
Materialien erschweren jedoch das Entsorgen oder Recycling der Verbundkörper erheblich,
ja machen es ohne vorherige Trennung der Bestandteile nahezu unmöglich. Die sortenreine
Trennung wiederum ist, wenn überhaupt möglich, mit zu hohen Kosten verbunden und daher
nicht praktikabel. Außerdem sind die Holzwerkstoffplatten, insbesondere aber die MDF-Platten,
in der Regel nicht feuchtigkeitsresistent.
[0018] Ein Werkstoff, der bekanntermaßen sowohl Oberflächen von höchstem Glanz als auch
eine hundertprozentige Recyclierbarkeit miteinander verbindet, ist gegossenes oder
extrudiertes Acrylglas. Es hat nun schon Versuche gegeben, sich bei der Schaffung
von Möbelfronten, die dem Anforderungsprofil : "Hochglanzoberfläche
und vollständige Recyclierbarkeit" genügen, dieses Werkstoffs in Form von gegossenen
Acrylglasplatten zu bedienen, die Akzeptanz am Markt war bislang allerdings eher gering.
Massives Acrylglas kann zwar sowohl die Forderungen nach Gefälligkeit und Hochglanzoberfläche
als auch nach vollständiger Wiederverwertbarkeit ohne den gefürchteten Effekt des
"Downcyclings" befriedigen, ist jedoch in massiver Ausführung sehr schwer und teuer
und damit bislang meist nur für Musterstücke, nicht aber für eine Massenproduktion
von Teilen für die Möbelindustrie, insbesondere Möbelfronten, geeignet. Vorteilhaft
beim Acrylglas ist jedoch in jedem Fall seine Feuchtigkeitsunempfindlichlichkeit.
[0019] Durch die Verwendung von Hohlkammerplatten aus Acrylglas als Ersatz der MDF-Platten
gelingt es erfindungsgemäß besonders vorteilhaft,
1. den Wunsch nach Glanz-Oberflächen zu befriedigen;
2. einen vollständig recyclierbaren Werkstoff bereitzustellen, und zwar ohne die Notwendigkeit
vorhergehender Trennoperationen;
3. eine Platte zu schaffen, deren Oberfläche leicht dekorierbar ist, und zwar sowohl
während der Fertigung (d. h. während der Extrusion durch Strukturierung) als auch
nachträglich (Bedruckung); und
4. die ein relativ günstiges Gewicht bei ausreichender Stabilität aufweist.
[0020] Im Rahmen der Erfindung ist es grundsätzlich besonders vorteilhaft, daß aufgrund
des Vorhandenseins von Hohlkammern, die Platten der Erfindung eine deutliche Gewichtsersparnis
gegenüber einer massiven Ausführungsform bereitstellen, während die Oberfläche des
Acrylglases den hohen Glanz oder ein beliebiges Dekor zum gefälligen Erscheinungsbild
der gesamten Platte liefern kann.
[0021] Da Stege als auch Gurte aus Acrylglas bestehen, erfüllt das erfindungsgemäße Bauteil
insbesondere vorteilhaft die Forderung nach einer 100 %igen Recyclierbarkeit. Da eine
erfindungsgemäß in der Möbelfabrikation verwendete Hohlkammerplatte unter den Depolymerisationsbedingungen
des Acrylglases 100 %ig in seine Bestandteile depolymerisiert, ist bei der Wiederaufarbeitung
von gebrauchten Platten kein Aufwand in Form von Trennung von etwaigen Bestandteilen
zu betreiben. Vielmehr ist das gesamte Material als Wertstoff wiederzugewinnen. Nach
entsprechendem Vorbereiten von Altplatten oder Fronten, beispielsweise durch Schreddern
oder Zerkleinern in geeigneten Mühlen oder ggf. auch gänzlich unzerkleinert, können
die erfindungsgemäß verwendeten Hohlkammerplatten einem standardmäßigen Recycling-Verfahren
für Acrylglas unterworfen werden. Hierbei depolymerisiert das Acrylglas und wird durch
Extraktion, Destillation und/oder Rektifikation ohne jeglichen Qualitätsverlust als
Monomeres wiedergewonnen.
[0022] Im Rahmen der Erfindung sind grundsätzlich alle für Acrylglas bekannten Hohlkammerplattengeometrien
als Möbelplatten verwendbar. So können Platten mit zwei, drei oder vier Gurten mit
vertikalen Stegen oder schrägen Stegen oder Kombinationen davon eingesetzt werden.
[0023] In jedem Fall ist aber die Verwendung von Hohlkammerplatten bevorzugt, die wenigstens
zwei Gurte sowie diese unter Ausbildung von benachbarten Hohlkammern beabstandende
Stege aufweisen, wobei die endständigen Stege der randseitigen Kammern verstärkt sind.
Durch eine dickere Ausbildung der endständigen Stege der jeweils äußeren Kammern gelingt
es besonders vorteilhaft, eine Verwendung zur Fertigung von Möbeln zu erleichtern,
da die dickeren Kanten eine Nachbearbeitung der Formen ermöglichen. Darüber hinaus
wird insgesamt auch die Schlagfestigkeit der als Holzwerkstoff- und vor allem MDF-Platten-Ersatz
verwendbaren Hohlkammerplatten verbessert.
[0024] Die Dicke der Gurte ist im allgemeinen unkritisch. Die Dicke soll jedoch hinreichend
groß sein, um zum einen eine ausreichende Gesamtstabilität der Hohlkammerplatte zu
gewährleisten, und zum anderen soll eine Planlage der gesamten Platte erreicht werden.
Ist die Dicke der Gurte zu gering, so entstehen im Fertigungsprozeß der Hohlkammerplatte
Schwankungen der Dicke, insbesondere in den Bereichen der Stege, welche nach Möglichkeit
zu vermeiden sind. Bevorzugt werden daher Hohlkammerplatten aus Acrylglas als Ersatz
von MDF-Platten in der Möbelfabrikation verwendet, bei welchen die Dicke der Gurte
zwischen ca. 2 und 6 mm beträgt. Ist die Dicke der Gurte über 6 mm, so werden die
Bauteile als Möbelfronten schon zu schwer, während bei einer Dicke unterhalb von 2
mm, wie erwähnt, eine u. U. nicht ausreichende Stabilisierung der Gurtdicke im Bereich
der Stege erreicht wird.
[0025] Die Stärke oder Dicke der endständigen Stege der erfindungsgemäß zu verwendenden
Hohlkammerplatten ist im Bezug auf die Dicke der Gurte bevorzugt so zu wählen, daß
die Dicke der endständigen Stege der randseitigen Kammern der Hohlkammerplatte gleich
oder größer ist als die Dicke der Gurte, insbesondere als die des stärksten Gurtes.
Damit wird ein für die gesamte Nachbearbeitung der Formen an den Kanten und Randseiten
ausreichendes Materialpolster zur Verfügung gestellt, wodurch insbesondere bei der
Nachbearbeitung bzw. bei der Montage eine unbeabsichtigte Beschädigung der Hohlkammerplatten
vermieden wird.
[0026] Aufgrund der Einfachheit der Fertigung und des geringen Preises sind Hohlkammerplatten
mit vertikalen Stegen für die erfindungsgemäße Verwendung ausreichend und besonders
bevorzugt. Des weiteren ist besonders bevorzugt die Verwendung einer Hohlkammerplatte,
die in Form einer Schrägstegdoppelplatte bzw. einer Fachwerkplatte ausgeführt ist.
[0027] Obwohl auch der Einsatz von transparenten Hohlkammerplatten in der Möbelindustrie
durchaus denkbar wäre, ist es aus ästhetischen Gründen jedoch bei weitem bevorzugt,
Platten einzusetzen, die zumindest in den nach der Montage der Hohlkammerplatten sichtbaren
Teilen der Platten nicht transparent sondern eingefärbt sind. Es läßt sich mit der
Reihe dem Fachmann geläufiger Pigmente eine Vielzahl von ästhetisch ansprechenden
Färbungen erzeugen. Diese können des weiteren mit bestimmten Effekten, wie Glanz,
Struktur, metallic, etc., kombiniert werden. Grundsätzlich sind alle auf dem Markt
erhältlichen und dem Fachmann bekannten Verbindungen zum Färben von Acrylglasmassen
geeignet.
[0028] Die bekannten Hohlkammerplatten aus Acrylglas werden erfindungsgemäß bevorzugt als
Möbelfronten verwendet. Solche Fronten sind mit allen Standardmaterialien kombinierbar.
So kann die Front aus einer Hohlkammerplatte bestehen, während der Korpus aus Holzwerkstoffplatten
gefertigt ist.
[0029] Die Acrylglashohlkammerplatten können jedoch genauso gut zur Fertigung von Korpussen,
d.h. zur Herstellung des massiven, die eigentliche Gestalt des Möbels ausmachenden
Teils, eingesetzt werden. Diese Ausführungsform hat den Vorteil bei ausreichender
Stabilität besonders leicht zu sein. In diesem Fall können die Fronten ebenfalls aus
Acrylglas-Hohlkammerplatten aber auch aus einem anderen Material bestehen.
[0030] Bevorzugt sind die Acrylglas-Hohlkammerplatten zur Schaffung von Möbelstücken oder
ganzen Möbelsystemen geeignet, die vollständig aus Acrylglas bestehen. Möglich ist
in diesem Zusammenhang die Kombination mit teilweise oder vollständig massiven Platten
aus gegossenem Acrylglas. Zweckmäßig ist der Korpus aus massivem Acrylglas während
die Front oder Tür aus Hohlkammerplattenmaterial besteht.
[0031] Zur Fertigung von Möbelstücken können Fronten und Korpusse aus Hohlkammerplatten
gegebenenfalls in Kombination mit massiven Acrylglasteilen oder auch anderen Materialien
auf an sich bekannte Weise verarbeitet werden. So kann eine Front in Form einer Hohlkammerplatte
mit einem beliebigen Korpus (Hohlkammerplatte aus Acrylglas, massives Acrylglas, Holzwerkstoffplatte,
MDF-Platte etc.) z. B. durch sogenannte Topfbänder oder Topfscharniere verbunden werden.
Zur Befestigung dieser Verbindungselemente werden - wie von anderen herkömmlichen
Möbelwerkstoffen bekannt - entsprechende Öffnungen in einen Gurt der Hohlkammerplatte
eingebracht, beispielsweise durch Bohren oder Fräsen. Hierbei ist besonders hervorzuheben,
daß die Festigkeit der Hohlkammerplatten bei einer Gurtstärke von 2 bis 6 mm ohne
weiteres zur Aufnahme der beim Gebrauch der Möbelelemente auftretenden Kräfte ausreicht.
[0032] Die erfindungsgemäß zu verwendenden Hohlkammerplatten werden vorteilhaft durch kontinuierliche
Extrusion hergestellt. Durch entsprechende Ausbildung des Austrittsdüsenprofils des
zur Herstellung der Platte verwendeten Extruders können beliebige gitter- oder fachwerkartige
Anordnung der Stege (Versteifungszwischenwände) erhalten werden, die dem Hohlplattenprofil
nicht nur in der Längsrichtung, sondern auch in seiner Breite bei relativ geringem
Materialaufwand ein hohes Widerstandsmoment geben, selbst bei verhältnismäßig geringer
gesamter Profilhöhe. Man erhält hierbei eine Meterware, mit einer an die Erfordernisse
der Möbelindustrie beliebig anpaßbaren Breite. Bevorzugt wären z. B. Breiten die an
die Rastermaße (Standardbreite für Küchenmöbel), beispielsweise also etwa 600 mm,
angepaßt sind. Die Stegabstände sind dabei im allgemeinen frei wählbar, da die Stege
im wesentlichen als Abstandhalter zwischen den einzelnen Gurten dienen. Speziell für
die Verwendung als Möbelelement sind Stegabstände bevorzugt, die in etwa der gesamten
Plattendicke entsprechen.
[0033] Im nachfolgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert.
[0034] Die Figur zeigt einen schematischen, teilweise weggebrochenen Querschnitt durch ein
Hohlplattenprofil mit vertikalen Versteifungsstegen.
[0035] In der Figur bedeutet das Bezugszeichen 1 eine als Ersatz von Holzwerkstoffplatten,
bevorzugt von MDF-Platten, in der Möbelfabrikation einzusetzende Hohlkammerplatte.
Die Hohlkammerplatte ist aus Acrylglas gefertigt. Der Schnitt erfolgte quer zur Längsrichtung
der Platte 1.
[0036] Die Platte 1 weist sogenannte Gurte 2a,2b auf, die im wesentlichen planparallel zueinander
angeordnet sind. Die Gurte 2a,2b werden durch im wesentlichen vertikale Stege 3a,3b
beabstandet. Gurte 2a,2b und Stege 3a,3b sind miteinander integral ausgebildet. Jeweils
zwei benachbarte Stege 3a,3a oder 3a,3b bilden mit dem oberen Gurt 2a und dem unteren
Gurt 2b eine hohle Kammer 4a, 4b aus.
[0037] Die Kammern 4a,4b verlaufen nebeneinandergeordnet parallel zueinander in Längsrichtung
der Platte 1. Wenn eine Kammer nur eine einzige unmittelbar benachbarte Kammer aufweist,
dann handelt es sich um eine randseitige Kammer 4b. Die randseitigen Kammern 4b werden
von Stegen 3a und jeweils einem endständigen Steg 3b begrenzt. Man erkennt, daß die
Dicke der Stege 3b größer ist als die Dicke der Stege 3a, wobei die Dicke der Stege
3b in etwa der Dicke der Gurte 2a oder 2b entspricht.
1. Verwendung von Hohlkammerplatten aus Acrylglas als Ersatz von Holzwerkstoffplatten,
insbesondere MDF-Platten d.h. mitteldichte Faserplatten, in der Möbelfabrikation.
2. Verwendung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlkammerplatten (1) wenigstens zwei Gurte (2a,2b) und diese unter Ausbildung
von benachbarten Hohlkammern (4a,4b) beabstandende Stege (3a,3b) aufweisen, wobei
die endständigen Stege (3b) der randseitigen Kammern (4b) verstärkt sind.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicke der Gurte (2a,2b) zwischen 2 und 6 mm beträgt.
4. Verwendung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicke der endständigen Stege (3b) der randseitigen Kammern (4b) größer als
die Dicke des stärksten Gurtes (2a,2b) ist.
5. Verwendung nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stege (3a,3b) der Hohlkammerplatte (1) vertikal sind.
6. Verwendung nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlkammerplatte eine Schrägstegdoppelplatte ist.
7. Verwendung nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest die nach Montage der Hohlkammerplatte sichtbaren Teile der Platte nicht
transparent sondern gefärbt sind.
1. Use of cellular panels made of acrylic glass as a substitute for derived timber product
panels, in particular MDF panels, i.e. medium-density fibre panels, in furniture manufacture.
2. Use according to claim 1,
characterized in
that the cellular panels (1) comprise at least two flanges (2a, 2b) spaced apart by
means of webs (3a, 3b) so as to form adjacent cavities (4a, 4b), the end webs (3b)
of the edge-side cavities (4b) being strengthened.
3. Use according to claim 1 or 2,
characterized in
that the thickness of the flanges (2a, 2b) is between 2 and 6 mm.
4. Use according to claim 3,
characterized in
that the thickness of the end webs (3b) of the edge-side cavities (4b) is greater
than the thickness of the thickest flange (2a, 2b).
5. Use according to claims 1 to 4,
characterized in
that the webs (3a, 3b) of the cellular panel (1) are vertical.
6. Use according to claims 1 to 4,
characterized in
that the cellular panel is an oblique-web double panel.
7. Use according to claims 1 to 7,
characterized in
that at least the parts of the panel which are visible after installation of the cellular
panel are not transparent but tinted.
1. Utilisation de panneaux alvéolaires en verre acrylique comme matériau de remplacement
de plaques de matériau en bois, en particulier des plaques en MDF, c'est-à-dire des
plaques de fibres d'épaisseur moyenne, dans la fabrication des meubles.
2. Utilisation selon la revendication 2,
caractérisée en ce que
les panneaux alvéolaires (1) possèdent au moins deux membrures (2a, 2b) et en ce que
celles-ci tout en formant des alvéoles voisines (4a, 4b) possèdent des traverses qui
assurent l'espacement (3a, 3b), dans lesquels les traverses terminales (3b) des alvéoles
du côté du bord sont renforcées.
3. Utilisation selon la revendication 1 ou la revendication 2,
caractérisée en ce que
l'épaisseur des membrures (2a, 2b) se situe entre 2 et 6 mm.
4. Utilisation selon la revendication 3,
caractérisée en ce que
l'épaisseur des traverses terminales (3b) des alvéoles du côté du bord (4b), est plus
grande que l'épaisseur des membrures les plus épaisses (2a, 2b).
5. Utilisation selon les revendications 1 à 4,
caractérisée en ce que
les traverses (3a, 3b) des panneaux alvéolaires (1) sont verticales.
6. Utilisation selon les revendications 1 à 4,
caractérisée en ce que
les panneaux alvéolaires est une plaque double à traverse inclinée.
7. Utilisation selon les revendications 1 à 6,
caractérisée en ce qu'
au moins les parties visibles après assemblage des panneaux alvéolaires des plaques
sont non transparentes mais colorées.