[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Schleifen der Messer
eines Messerringzerspaners.
[0002] Messerringzerspaner dienen zum Erzeugen von Spänen, die vor allem zum Herstellen
von Spanplatten verwendet werden. Ein solcher Messerringzerspaner weist einen Messerring
auf. Dieser umfaßt seinerseits zahlreiche Messereinheiten. Jede Messereinheit weist
einen Tragklotz auf, der ein Messer trägt und der eine Verschleißfläche hat. Die Verschleißfläche
ist einem Rotor zugewandt, der innerhalb des Messerringes drehbar gelagert ist. Der
Messerring ist seinerseits von einem Gehäuse umgeben.
[0003] Die Messer sind in starkem Maße dem Verschleiß ausgesetzt. Sie haben eine Standzeit,
die nur nach wenigen Stunden zählt. Sie müssen daher häufig nachgeschliffen werden.
Zum Nachschleifen mußte man früher die Messer ausbauen. Inzwischen sind Vorrichtungen
bekanntgeworden, mit denen es möglich ist, die Messer auch während des Schleifens
im Messerring zu belassen. Nur beispielsweise wird verwiesen auf DE 43 16 514 B1.
Hierbei ist der Messerring aus dem Zerspaner ausfahrbar und in ein Gestell einsetzbar.
Darin ist er drehbar gelagert. Er umschließt in dieser Position zum Zwecke des Schleifens
eine Schleifeinheit. Die Schleifeinheit führt zum Zwecke des Schleifens eine translatorische
Bewegung parallel zur Messerringachse aus, während der Messerring eine langsame Drehbewegung
um die eigene Achse ausführt. Die Schleifscheibe liegt dabei mir ihrer Stirnseite
nacheinander an den Messern an. Aufgrund ihrer translatorischen Bewegung wandert sie
im Laufe eines Zeitraumes von ca. 1 bis 2 Stunden entlang der Messerringachse von
dessen einer Stirnseite zu dessen anderer Stirnseite.
[0004] Aus DE 19 641 810 A1 sind ein weiteres Verfahren mit zugehörender Vorrichtung zum
Schleifen der Messer im Messerring bekanntgeworden. Dieses Verfahren arbeitet grundlegend
anders. Hierbei ist ebenfalls eine Schleifeinrichtung vorgesehen, die genau wie bei
der erstgenannten Vorrichtung innerhalb des Messerringes plaziert werden kann und
die eine translatorische Bewegung parallel zur Messerringachse ausführt. Dabei ist
jedoch der Messerring während des Schleifvorganges drehfest verriegelt, und steht
somit so lange still, bis ein Messer bzw. eine Gruppe von Messern geschliffen ist.
Sodann führt der Messerring eine begrenzte Drehbewegung aus, entsprechend der Teilung
der Messer über den Umfang des Messerringes.
[0005] Das Vorsehen einer Mehrzahl von Messern, die mechanisch zu einer Messergruppe zusammengekoppelt
sind, ist insofern vorteilhaft, als gleich mehrere Messer bei einer translatorischen
Bewegung geschliffen werden können. Sind beispielsweise vier Schleifwerkzeuge vorhanden,
so können vier Messer gleichzeitig geschliffen werden. Nach dem Schleifen dieser vier
Messer wird der Messerring um ein solches Bogenmaß weiterverdreht, daß sich die Schleifwerkzeuge
in den Positionen der vier nächsten Messer befinden.
[0006] In letzter Zeit haben sich die Anforderungen an die Spanqualität erhöht. Die Spanqualität
hängt von zahlreichen Parametern ab, unter anderem dem Messervorstand, der Holzqualität,
aber auch der Qualität des Schiffes. Dabei hat sich gezeigt, daß die Spanqualität
den Anforderungen nicht mehr genügt. Die verwirrende Vielzahl von Parametern gibt
immer wieder Anlaß zu Spekulationen, um Störeinflüsse ausfindig zu machen. Dies ist
bisher nicht im notwendigen Maße gelungen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum
Schleifen von Messern anzugeben, bei Schleifen der Messer innerhalb des Messerringes,
um die Spanqualität zu steigern.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0009] Der Erfinder hat erkannt, daß die Qualität des Schliffes der Messer einen entscheidenden
Einfluß auf die Spanqualität hat, und daß bei den bisher bekannten Verfahren bzw.
Vorrichtungen die Schliffqualität von Messer zu Messer erhebliche Abweichungen aufweist,
was zu entsprechenden Abweichungen der Spanqualität führt. Somit erzeugt ein bestimmtes
Messer eine bestimmte Spanqualität, und ein anderes Messer eine andere Spanqualität.
Die Qualität des Schliffes hängt aber wiederum vom Schleifwerkzeug ab. Der Erfinder
hat weiterhin erkannt, daß bei Bearbeiten ein und desselben Messers mit mehreren Schleifwerkzeugen
sich die - günstigen oder ungünstigen - Eigenschaften der einzelnen Schleifwerkzeuge
überlagern und gewissermaßen vermischen, so daß die Qualität des Schliffes aller Messer
gleich ist. Demgemäß ist auch die Qualität der Späne, die ein bestimmtes Messer erzeugt,
gleich der Spanqualität der übrigen Messer. Im Gegensatz zum Stand der Technik wird
somit ein bestimmtes Messer nicht von einem einzigen Schleifwerkzeug nachgeschliffen,
sondern der Schliff des einzelnen Messers ist das Ergebnis des Schleifens sämtlicher
Schleifwerkzeuge einer Gruppe von Schleifwerkzeugen.
[0010] Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin ist im einzelnen folgendes
dargestellt:
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum Konditionieren von Messern eines Zerspaners. Der
Zerspaner ist hier nicht dargestellt.
[0011] Die Konditioniervorrichtung 1 ist auf Rollen 1.2 relativ zum Zerspaner verfahrbar,
derart, daß ein Messerkorb am Zerspaner in Empfang genommen und von diesem hinwegtransportiert
werden kann, zur Arbeitsposition der Konditioniervorrichtung 1. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist ein Messerkorb 2 in die Konditioniervorrichtung 1 eingesetzt. Er ruht auf Rollen
1.3, so daß er in der Konditioniervorrichtung 1 um seine eigene Achse getaktet werden
kann.
[0012] Fig. 2 zeigt die Konditioniervorrichtung 1 in einer Seitenansicht.
[0013] Der Messerkorb 2 weist eine Vielzahl von Messerpaketen 3 auf, die am besten aus Figur
3 erkennbar sind. Man sieht dort jeweils einen Tragklotz 3.1, eine Klemmplatte 3.2,
ein zwischen diesen beiden befindliches Messer 3.3, eine Spannschraube 3.4 sowie eine
Verschleißplatte 3.5.
[0014] Das entscheidende Element der gesamten Vorrichtung ist das Werkzeug, im vorliegenden
Falle eine Schleifeinrichtung 4. Diese ist aus Figur 1 erkennbar, aber noch genauer
aus Fig. 3. Die Schleifeinrichtung 4 umfaßt eine Mehrzahl von Schleifscheiben 4.1.
Im vorliegenden Falle handelt es sich um vier Schleifscheiben. Diese vier Schleifscheiben
sitzen auf einer gemeinsamen Welle 4.2. Diese ist antreibbar mittels eines Motors
4.3 und ein Kegelradgetriebe 4.4. Man erkennt ferner einen Spindelantrieb mit Schrittschaltmotor
4.5.
[0015] Die gesamte Vorrichtung arbeitet wie folgt:
Sobald die Messer 3.3 nicht mehr die notwendige Schärfe haben, wird der gesamte Messerkorb
aus dem Zerspaner mittels der Konditioniervorrichtung 1 herausgenommen. Sodann wird
die Schleifvorrichtung 4 in den vom Messerkorb 2 umschlossenen Innenraum eingeführt.
Dabei wird die Schleifvorrichtung 4 derart positioniert, daß jede Schleifscheibe 4.1
einem zu schleifenden Messer 3.3 gegenüberliegt. Der Antriebsmotor 4.3 setzt die Schleifscheiben
4.1 über das Kegelradgetriebe 4.4 und die Antriebswelle 4.2 in Umdrehung, und der
Schrittmotor 4.5 fährt die gesamte Einheit in Richtung des Doppelpfeiles - in Fig.
3 gesehen - nach links, so daß die Umfangsflächen der Schleifscheiben 4.1 an den zu
schleifenden Flächen der Messer 3.3 zum Anliegen kommen.
[0016] Es ist ein weiterer Antrieb vorgesehen, von dem hier nur die Welle 5 symbolisch dargestellt
ist. Dieser Antrieb erzeugt eine Bewegung der Schleifvorrichtung 4 parallel zur Achse
des Messerkörpers 2 und zugleich parallel zu den Schneiden der Messer 3.3. Dabei kann
das Schleifen eines jeden Messers mit einem einzigen Hin- oder Hergang der Schleifvorrichtung
4 vollendet sein. Es ist aber auch möglich, zwei oder mehrere Bewegungen in einen
und in der anderen Richtung auszuführen.
[0017] Die Schleifvorrichtung 4 kann eine andere Zahl von Schleifscheiben 4.1 aufweisen
als die hier dargestellte Zahl von vier Schleifscheiben. So braucht nur eine einzige
Schleifscheibe vorgesehen zu werden. Es können aber auch mehr als vier Schleifscheiben
vorgesehen werden.
[0018] Es ist ferner möglich, die Schleifscheiben 4.1 derart anzuordnen, daß sie in Radialebenen
verlaufen, die somit durch den Mittelpunkt des Messerkorbes 2 verlaufen. Dies gilt
sowohl für den Fall einer einzigen Schleifscheibe pro Schleifeinrichtung 4, als auch
für den Fall, daß eine Schleifeinrichtung 4 eine Mehrzahl von Schleifscheiben aufweist.
[0019] Auch ist es denkbar, die Neigung der einzelnen Schleifscheiben 4.1 zu verändern,
so daß der Winkel, der den Messern 3.3 angeschliffen wird, variabel ist.
[0020] Ganz entscheidend ist gemäß der Erfindung folgendes:
Jede einzelne Schleifscheibe 4.1 schleift jedes einzelne Messer 3.3 derart, daß der
erwünschte Gesamt-Schleifabtrag mit dem im Umlaufsinne des Messerringes letzten Schleifwerkzeug
erreicht wird. Dies kann beispielsweise erfolgen durch unterschiedlich starkes Andrücken
der Schleifscheiben gegen die zu schleifenden Messer. In der Regel wird man die erfindungsgemäße
Lehre dadurch verwirklichen, daß man die einzelnen Schleifscheiben in Bezug auf die
zu schleifenden Messer entsprechend positioniert.
[0021] Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei welcher mit Topfscheiben als
Schleifwerkzeugen gearbeitet wird. Jede der dort dargestellten Schleifwerkzeuge 4.1
hat die Gestalt eines Topfes, der gegen die zu schleifende Messerschneide hin offen
ist; der Boden des Topfes ist somit von der Messerschneide abgewandt. Geschliffen
wird mit dem Topfrand. Die Drehachse einer jeden Topfscheibe 4.1 verläuft im wesentlichen
radial zum Messerkorb. Durch eine Abweichung von der Radialen wird dem Messer ein
Freiwinkel angeschliffen, so wie in Fig. 4 dargestellt.
[0022] Grundsätzlich kann jedes Schleifwerkzeug jedes Messer anteilig schleifen. Es ist
aber auch möglich, daß ein einziges Schleifwerkzeug ein und dasselbe Messer komplett
fertigschleift.
1. Verfahren zum Schleifen der Messer, die im Messerring eines Zerspaners eingespannt
sind und deren Schneiden im wesentlichen parallel zur Messerringachse verlaufen;
1.1 wobei mehrere Schleifwerkzeuge in Richtung der Messerringachse intermittierend
und gleichzeitig verfahrbar sind, um einzelne Messer zu schleifen;
1.2 wobei der Messerring während des Schleifens stillsteht und während der Schleifpausen
entsprechend der Teilung der Messer über den Umfang des Messerringes um seine eigene
Achse verdreht wird; gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
1.3 jedes Schleifwerkzeug schleift jedes der Messer derart, daß der erwünschte Gesamt-Schleifabtrag
mit dem im Umlaufsinne des Messeringes letzten Schleifwerkzeug erreicht wird.
2. Vorrichtung zum Schleifen der Messer eines Messerringzerspaners, der um seine Achse
schrittweise um Bogenstrecken entsprechend des Messerabstandes verdrehbar ist;
2.1 mit mehreren Schleifwerkzeugen, die in Richtung der Messerringachse verfahrbar
sind, um einzelne Messer zu schleifen, und die bezüglich der Verfahrbewegung fest
miteinander verbunden sind; gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
2.2 die den Schleifabtrag bestimmenden Parameter sind derart bemessen daß der erwähnte
Gesamt-Schleifabtrag erst mit dem im Umlaufsinne des Messerringes letzten Schleifwerkzeug
erreicht wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eines der Schleifwerkzeuge
eine Topfscheibe ist.