[0001] Die Erfindung betrifft ein einen Zugsensor zur Warnung von Personen im Gleisbereich.
Bekannt sind Zugsensoren zur Warnung Von Personen im Gleisbereich vor herannahenden
Zügen, deren der Warngebung dienenden Signale über einen Nachrichtenkanal an im Arbeitsbereich
von Personen gelegene Warnstationen geleitet werden, die entsprechend den Signalen
eine Warnung abgeben (LENGEMANN,

Von der Erkennung bis zur Alarmgebung - die zukünftige Rottenwarnung bei der Deutschen
Bundesbahn" in Elektrische Bahnen, 1983, H.6, S.204-209; DE-AS 1 755 589). Es werden
induktive Sensoren oder Vibrationssensoren genannt. Vibrationssensoren sind untauglich,
da sie langsam fahrende Züge wegen zu geringer Erschütterungen nicht detektieren.
Um eine Warnanlage in Betrieb zu nehmen, muß ein Monteur in langwieriger Arbeit die
induktiven Sensoren dem Schienentyp anpassen, an die Schiene montieren und justieren.
Dabei muß der Monteur selbst vor herannahenden Zügen gewarnt werden. Bei langsam wandernden
Baustellen ist durch diese notwendige Sicherung der Nutzen einer Warnanlage nicht
mehr gegeben. Außerdem sind induktive Sensoren anfällig gegen magnetische Felder durch
Bremsen und Triebströme; eine Detektierung von Rädern aus NE-Metall ist nicht möglich.
[0002] Bekannt ist ein pneumatischer Zugsensor (Firmenschrift SIEMENS: Elektrotechnik im
Bahnbetrieb, Schienenstromschließer S44, Druckvermerk SH 3226/2561.5 T ES), der eine
mit 4 Befestigungsklauen an der Schiene befestigte Druckkammer aufweist, wobei bei
Überfahren eines Zugrades ein entstehender Druck in der Druckkammer über einen Schlauch
galvanisch getrennt an einen den Zug detektierenden Membrankontakt geleitet wird.
Die Montage und die zeitraubende Justierung muß im Gefahrenbereich vorgenommen werden.
Mittel zur Kontrolle des Abfalls des Zugsensors von der Schiene sind nicht genannt.
[0003] Bekannt sind Meßeinrichtungen zur Feststellung des Gewichtes von Eisenbahnfahrzeugen
aus der DE-PS 822 019, wobei die Durchbiegung der Schiene infolge des auf dem Zugrad
lastenden Gewichts mit einer am Schienenfüß angeschraubten Druckkammer gemessen wird.
Die Druckänderungen können dabei direkt auf Steuereinrichtungen wirken. Die nächstliegenden
Schwellen sind zur richtigen Funktion der Druckkammer fest gelagert und versteift.
Die Schrift spricht aber nicht an, das aus ihr bekannte

Gewichtsmeßprinzip" auf eine Einrichtung zur Warnung von Menschen anzuwenden. Sicherheitsprinzipien
sind nicht angegeben.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Zugsensor anzugeben, durch dessen Signale es
möglich ist, Personen im Gleisbereich vor herannahen Zügen zu warnen, wobei der Zugsensor
die erforderliche Sicherheit aufweist sowie gefahrlos und schnell montiert werden
kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Der Zugsensor ist einfach aufgebaut. Zur Montage muß man sich nicht im Gefahrenbereich
aufhalten, da jegliche Verschraubung mit der Fahrschiene entfällt. Eine Justierung
im Gefahrenbereich entfällt.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben. Die
Überwachung des Druckes gewährleistet die Erkennung des Versagens oder des gefährlichen
Entfernens des Zugsensors. Führungen an der Oberseite des Zugsensors verhindern ein
seitliches Verrutschen.
[0008] Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Anordnung der Zugsensoren,
Fig. 2 eine Anordnung der Druckkammer.
[0009] In
Fig. 1 ist eine typische Anordnung von zwei Zugsensoren 21,41,13 mit ihrer Verbindung 11
zu einer Warnstation 15 dargestellt. Eine Fahrschiene 1 ist durch Schwellen 3 auf
einen Unterbau 2 abgestützt. Bei der Überfahrt eines Zugrades werden sowohl die Fahrschiene
1 als auch die Schwellen 3 und der Unterbau 2 unter den Schwellen 3 belastet. Bei
der Belastung ändert sich die Entfernung des Schienefußes zum Unterbau 2 in der Mitte
zwischen den Schwellen 3 am meisten und ist wesentlich größer als die Durchbiegung
der Fahrschiene 1 allein. Diese Eigenschaft wird bei dem Zugsensor zur Erlangung störungsfreier,
großer Druckänderungen in Druckkammern 21,41 genutzt, indem die Druckkammern 21,41
an dieser Stelle eingeschoben werden. Das Einschieben der Druckkammer 21,41 unter
den Schienenfuß kann bei drucklosem Zylinder mit einem Handgriff erfolgen und ohne
sich einer Gefahr auszusetzen. Anschließend wird die Druckkammer 21,41 solange gefüllt,
bis sich der gewünschte Druck einstellt, bzw. die Druckkammer 21,41 kraftschlüssig
zwischen dem Fuß der Fahrschiene 1 und dem Unterbau 2 eingeklemmt ist. Eine Befestigung
an der Schiene entfällt. Eine Anpassung an den Schienentyp und eine Justage ist nicht
notwendig. Die übrigen Bestandteile 13 des Zugsensors werden zweckmäßigerweise in
einem vom Gleis entfernt befindlichen Gehäuse zusammengefaßt; sie sind nicht elektrisch
mit der Fahrschiene 1 verbunden und daher keinen Störungen durch Triebströme und magnetischen
Feldern ausgesetzt. Die Druckkammer 21,41 ist über einen Druckschlauch 27,47 mit einem
Drucksensor 23,43 verbunden. An dem Drucksensor stehen proportional zu dem Druck in
der Druckkammer 21,41 elektrische Signale 31,51 an, die auf einen Auswerter 5a,5b
geführt sind. Die Drucksignale 31,51 ändern sich positiv bei Belastung der Druckkammer
21,41 durch ein Zugrad. Bei der Entlastung nach dem Überfahren entsteht eine negative
Änderung des Drucksignals 31,51. Diese Druckänderungen werden als ein Rad kennzeichnendes
Radsignal vom Auswerter 5a,5b gewertet, wenn die Druckänderung einen dem Auswerter
5a,5b an seinem Eingang vorgegebenen Wert einer Druckänderung 7 entweder in positiver
oder negativer Richtung überschreitet; dies sichert vor Störungen und Trittbeeinflussungen
von Mensch und Tier. Die positive Druckänderung wird bevorzugt, da sie auch stehende
Zugräder erfaßt. Ein solchermaßen erkanntes Radsignal wird vom Auswerter 5a,5b in
bekannter Weise über einen drahtgebundenen oder drahtlosen Nachrichtenkanal 11 an
Warnstationen 15 geleitet, die direkt oder indirekt entsprechend der Signale des Nachrichtenkanals
11 eine Warnung 17 an die zu warnenden Personen im Gleisbereich abgeben. Ein Zugsensor
21,41,13 kann zum Beispiel den Zug ankündigen, ein weiterer nicht dargestellter Zugsensor
21,41,13 in der Nähe der zu warnenden Personen den Zug wieder abmelden, indem beide
Zugsensoren auf die Warnstation 15 einwirken.
[0010] Besonders einfach und sicher ist es, einen Druckverlust des Zugsensors 21,41,13 oder
die unerwünschte Entfernung der Druckkammer 21,41 oder weiterer Bestandteile 13 des
Zugsensors zu überwachen. Da bei Fehlern der Druck abnimmt, wird dies vom Auswerter
5a,5b erkannt, wenn der Druck unter einen an seinem Eingang vorgegebenen Druckwert
9 sinkt. Der Auswerter 5a,5b gibt ein entsprechendes Störungssignal an den Nachrichtenkanal
11 ab.
[0011] Anstatt den Zug aufgrund der Raderfassung über den Nachrichtenkanal 11 zu melden,
kann ein umlaufender Zahler 10 die Radsignale zählen und der Auswerter 5a,5b den Zahlerstand
über den Nachrichtenkanal 11 abgeben. So können Züge exakter erfaßt werden.
[0012] Auch kann die Zugrichtung vom Auswerter 5a,5b erfaßt werden, indem der Auswerter
5a die Radsignale vom Zugsensor 21,23 und der Auswerter 5b die Badsignale vom benachbarten
Zugsensor 41,43 erfaßt. Die zeitliche Abfolge der Radsignale ist ein Maß für die Richtung
des Zuges, das der Auswerter 5a,5b an den Nachrichtenkanal 11 direkt abgibt oder als
Vorzeichen mit dem Zählerstand 10 verknüpft. Solchermaßen können mit mehreren, nicht
dargestellten Zugsensoren 21,41,13 komplexe Gleisbilder bei der Erfassung von Zügen
beherscht werden.
[0013] Die sicherheitsrelevanten Teile 23, 5a, bzw. 43,5b des Zugsensors sind zweckmäßig
zu verdoppeln und die Ergebnisse des Auswerters 5a mit denen des Auswerters 5b über
eine Verbindung 6 zeitabängig zu vergleichen, wobei eine Karenzzeit 8 am Eingang des
Auswerters 5a,5b vorgegeben ist. Bei Fehlern in einem der beiden parallenen Zweige
stellt der Auswerter 5a,5b nach Ablauf der Karenzzeit 8 eine Ungleichheit fest und
gibt ein Störungssignal an den Nachrichtenkanal 11 ab. In gleicher Weise laßt sich
ein Zugsensor mit nur einer Druckkammer 21 sichern, wobei diese Druckkammer mit beiden
Drucksensoren 23 und 43 verbunden ist (nicht dargestellt).
[0014] Die Montage wird wesentlich erleichtert, wenn die Druckkammern 21,41 und die Drucksensoren
23,43 mit verschließbaren Füllöffnungen 25,45 für ein flüssiges oder gasförmiges Medium
verbunden sind und die Druckkammern 21,41 als Hubzylinder, vorzugsweise als Balgzylinder
ausgebildet sind.
[0015] In
Fig. 2 ist eine typische Anordnung einer Druckkammer 21,41 zwischen dem Fuß der Fahrschiene
1 und dem Unterbau 2 dargestellt. Dem Fuß der Fahrschiene 1 angepaßte Führungen 64
an der Oberseite der Druckkammer 21,41 verhindern ein seitliches Verrutschen der Druckkammer
21,41 und eine weitere Erleichterung der Montage.
1. Zugsensor zur Warnung von Personen im Gleisbereich vor herannahenden Zügen, dessen
der Warngebung dienende Signale über einen Nachrichtenkanal (11) an im Arbeitsbereich
von Personen gelegene Wamstationen (15) geleitet werden, die entsprechend den Signalen
eine Warnung (17) abgeben, wobei
- der Zugsensor eine geschlossene Druckkammer (21,41), einen Drucksensor (23,43) und
einen Auswerter (5a,5b) aufweist,
- die Druckkammer (21,41) zwischen dem Fuß der Fahrschiene (1) und einem Unterbau
(2) angeordnet ist,
- die Druckkammer (21,41) über einen Schlauch (27,47) mit einem Drucksensor (23,43)
verbunden und dessen Ausgangssignale (31,51) an den Auswerter (5a,5b) geführt sind,
- die Änderung des Druckes in der Druckkammer (21,41) infolge der Be- und/oder Entlastung
bei dem Überfahren eines Zugrades vom Drucksensor (23,43) erfaßt und an den Auswerter
(5a,5b) geleitet wird, und
- der Auswerter (5a,5b) ein Überschreiten der Druckänderung über einen dem Auswerter
(5a,5b) vorgegebenen Wert einer Druckänderung (7) als ein das Rad kennzeichnendes
Radsignal wertet und an den Nachrichtenkanal (11) abgibt,
- die Druckkammer (21,41) nach dem Einschieben zwischen dem Fuß der Fahrschiene (1)
und dem Unterbau (2) durch Beaufschlagung der Druckkammer (21,41) mit Überdruck ohne
Hilfe von Befestigungsmitteln kraftschlüssig festklemmt.
2. Zugsensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Auswerter (5a,5b) bei Absinken des Druckes unter einen dem Auswerter (5a,5b)
vorgegebenen Druckwert (9) ein Störungssignal an den Nachrichtenkanal (11) abgibt.
3. Zugsensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
- daß der Zugsensor eine verschließbare Füllöffung (25,45) aufweist,
- daß die Druckkammer (21,41) und der Drucksensor (23,43) mit der Füllöffnung (25,45)
für ein flüssiges oder gasförmiges Medium verbunden sind, und
- daß die Druckkammer (21,41) als Hubzylinder ausgebildet ist.
4. Zugsensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckkammer (21,41) an ihrer Oberseite dem Fuß der Fahrschiene (1) angepaßte
Führungen (64) aufweist.
5. Zugsensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
- daß der Zugsensor einen umlaufenden Zähler (10) aufweist,
- daß der Zähler die Radsignale aus dem Auswerter (5a,5b) zählt, und
- daß der Auswerter (5a,5b) ein den Zählerstand des Zählers (10) abbildendes Signal
an den Nachrichtenkanal (11) abgibt.
6. Zugsensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
- daß neben einem Zugsensor (21,23,5a) mindestens ein weiterer gleichartiger Zugsensor
(41,43,5b) angeordnet ist, und
- daß der Auswerter (5a,5b) durch die zeitliche Abfolge der Radsignale die Fahrtrichtung
des Zuges bestimmt und an den Nachrichtenkanal (11) abgibt.
7. Zugsensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drucksensoren (23,43) und die Auswerter (5a,5b) doppelt angeordnet sind,
daß die Auswerter ihre Ergebnisse (6) gegenseitig vergleichen und bei Abweichungen
über eine vorgegebene Zeit (8) hinaus ein Störungssignal an den Nachnichtenkanal (11)
abgeben.