Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer hydraulischen Steuereinrichtung zur lastdruckunabhängigen
Steuerung eines doppeltwirkenden Motors nach der im Oberbegriff des Anspruchs 1 näher
angegebenen Gattung.
[0002] Es ist schon eine solche hydraulische Steuereinrichtung zur lastdruckkompensierten
Steuerung eines doppeltwirkenden Motors aus der DE 36 34 728 C2 bekannt, wobei zwei
derartige Wegeventile für eine parallele Betätigung der zugeordneten Motoren von einer
gemeinsamen Verstellpumpe mit Druckmittel versorgt werden, deren Regler über eine
Steuerleitung mit einer Wechselventilkette mit dem jeweils maximalen Lastdruck der
beiden Motoren beaufschlagt wird. Hier ist bei jedem Wegeventil die zur Lastdruckkompensation
dienende Druckwaage einer Meßblende am Steuerschieber nachgeschaltet, wobei die Druckwaage
zusätzlich den zur Richtungssteuerung dienenden Kolbenabschnitten des Steuerschiebers
vorgeschaltet ist. Der Drosselschieber in der nachgeschalteten Druckwaage wird in
Öffnungsrichtung vom Druck stromab der Meßblende und in Schließrichtung vom jeweils
höchsten Lastdruck und der Regeldruckdifferenz durch die Regelfeder beaufschlagt.
Mit dieser Anordnung läßt sich eine sog. versorgungsabhängige Ölstromaufteilung erreichen,
wie sie in vielen Anwendungsfällen gefordert wird. Hier fließt bei Parallelbetätigung
von zwei oder mehr Wegeventilen und nicht ausreichendem Pumpenölstrom, also bei einer
Unterversorgung, gleichmäßig über alle Meßblenden weniger Öl. Die Druckdifferenzen
an den jeweiligen Meßblenden werden dabei kleiner und es fließt weniger Öl zu den
Motoren. Der Ölstrom durch die Wegeventile nimmt im Verhältnis zu den vorgegebenen
Sollwerten ab. Es handelt sich also prinzipiell um eine Ventilanordnung zum Aufteilen
des Pumpenstroms in einzelne, zu jedem Motor fließende Teilströme, wobei auch bei
unterschiedlicher Belastung der Motoren das Teilungsverhältnis konstant bleibt und
somit die Bewegungen aufrechterhalten werden, ohne daß es zu einem Stillstand des
höchstbelasteten Motors kommt. Trotz der vorteilhaften Ölstromaufteilung hat diese
hydraulische Steuereinrichtung doch den Nachteil mangelnder Sicherheit. So läßt sich
der Lastdruck bei sinkendem Pumpendruck nicht ausreichend sicher halten, wenn im Steuerkreis
der Druck zum Beispiel durch Leckage oder Leitungsbruch absinkt. Auch kann der Drosselschieber
in der Druckwaage eine Rückschlagventilfunktion nicht ausreichend schnell wahrnehmen,
da er über Steuerkreise mit Wechselventilketten angesteuert wird. Ferner weist das
Wegeventil keine zweite, Individual-Meßblende auf, um den Ölstrom zu dem Motor unabhängig
von der Schieberauslenkung zu begrenzen. Von Nachteil ist ferner, daß das Wegeventil
keine vierte Schaltstellung für einen Freigang aufweist. Weiterhin ist es ungünstig,
daß für die Ausbildung des Steuerkreises im Inneren des Steuerschiebers Verbindungsleitungen
angeordnet werden müssen, um eine Entlastung zum Tank zu erreichen. Dies führt zu
einer aufwendigen, kostspieligen Bauweise des Steuerschiebers.
[0003] Ferner ist aus der DE 40 26 720 A1 eine hydraulische Steuereinrichtung zur lastdruckunabhängigen
Steuerung eines doppeltwirkenden Motors bekannt, bei der eine Druckwaage stromaufwärts
von der am Steuerschieber ausgebildeten Meßblende geschaltet ist. Dieses Wegeventil
kann mit einem von der Druckwaage getrennten Rückschlagventil erhöhte Sicherheitsanforderungen
erfüllen, wobei die Entlastung eines Querkanals zwischen Rückschlagventil und Meßblende
über einen Kolbenabschnitt des Steuerschiebers gesteuert wird, der zudem als Vollschieber
ausgeführt ist. Auch weist das Wegeventil eine zweite Individual-Meßblende zur Begrenzung
des Ölstroms auf. Bei diesem Wegeventil mit der Meßblende vorgeschalteter Druckwaage
wird deren Drosselschieber in Schließrichtung vom Druck stromauf der Meßblende am
Steuerschieber und in Öffnungsrichtung vom Druck stromab der Meßblende, also vom Lastdruck
zuzüglich der Kraft einer Feder beaufschlagt. Die Druckwaage hält somit die Druckdifferenz
über die Meßdrossel am Wegeventil auch bei unterschiedlichem Lastdruck konstant, so
daß auch der zugehörige Durchfluß konstant bleibt und die am Wegeventil eingestellte
Arbeitsbeschwindigkeit konstantgehalten wird. Von Nachteil bei dieser Steuereinrichtung
ist, daß sie keine versorgungsabhängige Ölstromaufteilung ermöglicht. Werden mit solchen
Wegeventilen mehrere Motoren im Parallelbetrieb gleichzeitig gesteuert, so wird zuerst
der Motor mit dem niedrigsten Lastdruck mit einem Druckmittelstrom versorgt, während
der übrige Rest des Volumenstroms zu den anderen Motoren geleitet wird. Dadurch ändert
sich das Verhältnis der Aufteilung der Volumenströme, das hier nicht konstant bleibt.
Gerade bei Unterversorgung kann dies dazu führen, daß die Funktion des am niedrigsten
belasteten Motors erhalten bleibt, während der hochbelastete, parallel betätigte Motor
stehen bleibt, was in vielen Anwendungsfällen nicht erwünscht ist.
Vorteile der Erfindung
[0004] Die erfindungsgemäße hydraulische Steuereinrichtung zur lastdruckunabhängigen Steuerung
eines doppeltwirkenden Motors mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat
demgegenüber den Vorteil, daß sie bei einer versorgungsabhängigen Ölstromaufteilung
ein erhöhtes Maß an Sicherheit und eine erweiterte Einsatzfähigkeit bietet. So läßt
sich durch die von der Druckwaage getrennte Anordnung des Rückschlagventils in Verbindung
mit der Steuerung der Druckentlastung im Querkanal unmittelbar über den Steuerschieber
erreichen, daß der Lastdruck bei sinkendem Pumpendruck sicherer und schneller gehalten
werden kann. Dies gilt auch dann, wenn im Steuerkreis der Druck durch Leckage oder
Leitungsbruch sinkt. Dabei können die Leitungen im Steuerkreis möglichst einfach ausgebildet
werden, wobei Verbindungsleitungen im Steuerschieber selbst entfallen, so daß dieser
als einfacher, kostengünstig bauender Vollschieber ausgeführt werden kann. Ferner
läßt sich bei dieser Bauweise das Wegeventil mit einer vierten Schaltstellung für
einen Freigang ausrüsten, wobei die mit der Pumpe verbundene Lastdruckleitung entlastet
ist. Ferner läßt sich bei diesem Wegeventil eine zweite Individual-Meßblende integrieren,
welche den Ölstrom zu dem Motor unabhängig von der Auslenkung des Steuerschiebers
begrenzt. Insgesamt ermöglicht die Steuereinrichtung eine relativ einfache und kompakte
Bauweise. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der Beschreibung sowie der Zeichnung.
Zeichnung
[0005] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 einen Längsschnitt durch
eine hydraulische Steuereinrichtung mit einem Wegeventil und kombinierter Druckwaage
in vereinfachter Darstellung, Figur 2 als Einzelheit ein Wechselventil aus einem Steuerkreis
nach II-II in Figur 1, und Figur 3 eine schematische Darstellung eines Steuerblocks
für zwei doppeltwirkende Motoren mit zwei Steuereinrichtungen nach Figur 1.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0006] Die Figur 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine hydraulische Steuereinrichtung 10
zur lastdruckunabhängigen Steuerung eines doppeltwirkenden Motors. Bei der Steuereinrichtung
10 sind das eigentliche Wegeventil 11 in Load-Sensing-Ausführung sowie die zugeordnete
Druckwaage 12 in einem gemeinsamen Gehäuse 13 angeordnet.
[0007] Das Gehäuse 13 hat eine zwischen beiden Stirnseiten durchgehende Längsbohrung 14,
in der durch ringförmige Erweiterungen insgesamt sieben Kammern 15 bis 21 ausgebildet
sind, von denen die fünf nebeneinander liegenden Kammern 15 bis 19 der Richtungssteuerung
des Druckmittelstroms dienen, während die beiden außenliegenden Kammern 20, 21 einer
Meßblende 22 zugeordnet sind, welche der Geschwindigkeitssteuerung des Motors dient.
Von den fünf nebeneinanderliegenden Kammern 15 bis 19 dient die mittlere Kammer als
Zulaufkammer 17, während die neben ihr liegenden beiden Kammern eine erste Motorkammer
16 und eine zweite Motorkammer 18 bilden, die mit einem Motoranschluß 23 bzw. 24 in
Verbindung stehen. Neben jeder Motorkammer 16, 18 liegt eine Rücklaufkammer 15 bzw.
19, die in nicht näher gezeichneter Weise mit einem Rücklaufanschluß im Gehäuse 13
verbunden sind. Von den beiden Meßblendenkammern 20, 21 dient die neben der zweiten
Rücklaufkammer 19 liegende erste Meßblendenkammer 20 als ablaufseitige Meßblendenkammer
und die andere als zulaufseitige, zweite Meßblendenkammer 21.
[0008] In der Längsbohrung 14 ist ein Steuerschieber 25 dicht und gleitend geführt. Der
Steuerschieber 25 ist durch Ringnuten in sechs Kolbenabschnitte 27 bis 32 unterteilt.
Die drei nebeneinanderliegenden Kolbenabschnitte 27, 28, 29 sind mit Steuerkanten
ausgerüstet und dienen der Richtungssteuerung. Ein daran angrenzender, vierter Kolbenabschnitt
30, der in der gezeichneten Neutralstellung des Steuerschiebers 25 in der ablaufseitigen
Meßblendenkammer 20 liegt, dient vor allem zur Entlastung eines Steuerkreises. Der
daran anschließende fünfte Kolbenabschnitt 31 ist Teil der Meßblende 22 und bestimmt
mit seinen Steuerkanten bei Auslenkung des Steuerschiebers in beide Arbeitsstellungen
jeweils die Größe des Volumenstroms zum Motor und damit dessen Geschwindigkeit. Der
äußere, sechste Kolbenabschnitt 32 ragt aus der Längsbohrung 14 heraus, so daß an
ihm eine nicht näher gezeichnete Betätigungseinrichtung angreifen kann. An seinem
entgegengesetzten Ende ragt der Steuerschieber 25 mit dem ersten Kolbenabschnitt 27
in eine doppeltwirkende Rückholeinrichtung 33 hinein, deren Bauart an sich bekannt
ist und die den Steuerschieber in seiner Neutralstellung 34 zentriert, aus der heraus
er in zwei Arbeitsstellungen 35 und 36 auslenkbar ist. Ferner weist der Steuerschieber
25 eine vierte Schaltstellung 37 auf, die als Freigang-Stellung ausgeführt ist.
[0009] Wie die Figur 1 ferner zeigt, ist im Gehäuse 13 unterhalb der Längsbohrung 14 eine
zweite Bohrung 39 und darunter noch eine dritte Bohrung 41 angeordnet, die alle parallel
zur Längsbohrung 14 verlaufen. Die zweite Bohrung 39 ist sacklochartig ausgebildet
und nimmt in ihrem Inneren ein Rückschlagventil 42 mit seinem kugeligen Schließglied
43 auf. Demgegenüber verläuft die dritte, mehrfach abgesetzte Bohrung 41 zwischen
beiden Stirnseiten des Gehäuses 13 und nimmt neben der Druckwaage 12 auch eine zweite
Individual-Meßblende 44 auf. Um dies zu ermöglichen weist die ablaufseitige Meßblendenkammer
20 eine senkrecht zum Steuerschieber 25 sich erstreckende Verlängerung 45 auf, welche
die dritte Bohrung 41 schneidet. Neben dieser Verlängerung 45 erstreckt sich im Gehäuse
13 ebenfalls senkrecht zum Längsschieber 25 eine Umlaufkammer 46, in deren schiebernahem
Ende die zweite Bohrung 39 einmündet, während sie mit ihrem vom Längsschieber 25 abgewandten
Ende die dritte Bohrung 41 durchdringt. Auf diese Weise bildet eine zwischen der Verlängerung
45 und der Umlaufkammer 46 verlaufende Wand des Gehäuses 13 einen Ringsteg 47, der
sowohl als Steuerkante für die zweite Meßblende 44, als auch für einen Drosselschieber
48 der Druckwaage 12 dient. Der Drosselschieber 48 ist als Hohlschieber mit einer
Sacklochbohrung 49 und einer Radialbohrung 51 ausgeführt, so daß er in der von der
Regelfeder 52 zentrierten Ausgangslage die Umlaufkammer 46 mit der ablaufseitigen
Meßblendenkammer 20 in gedrosselter Weise verbindet. Wenn der Drosselschieber 48 im
Betrieb seine Arbeitsstellung einnimmt, ist diese Verbindung über die Radialbohrung
51 zugesteuert. Der Drosselschieber 48 wird auf seiner rechten Stirnseite vom Druck
in der Verlängerung 45 in Öffnungsrichtung, also entgegen der Kraft der Feder 52 beaufschlagt.
In Schließrichtung wirken auf den Drosselschieber 48 die Kraft der Regelfeder 52 und
der maximale Lastdruck im Federraum 53, der über eine Steueröffnung 54 aus einem Steuerkreis
zugeführt wird.
[0010] Wie die Figur 1 ferner zeigt, liegt in der zweiten Bohrung 39 im Bereich zwischen
dem die Zulaufkammer 17 absichernden Rückschlagventil 42 und der Umlaufkammer 46 eine
Druckabgriffsöffnung 55, über welche der maximale Lastdruck des angeschlossenen Motors
abgegriffen wird. Wie die Figur 2 als Einzelheit näher zeigt, wird dieses Drucksignal
aus der Druckabgriffsöffnung 55 im Wegeventil 11 in einem Wechselventil 56 mit einem
anderen Drucksignal aus einem zweiten Wegeventil 70 verglichen und das ausgewählte
maximale Lastdrucksignal über einen Steuerkanal 57 weitergeleitet. Wechselventil 56
und Steuerkanal 57 bilden dabei Teile eines an sich bekannten Steuerkreises 58, in
dem in an sich bekannter Weise über Wechselventilketten der maximale Lastdruck ausgewählt
und für eine Load-Sensing-Steuerung verwendet wird.
[0011] Während die zulaufseitige Meßblendenkammer 21 mit einem Zulaufkanal 61 verbunden
ist, der die beiden Flanschflächen des Gehäuses 13 miteinander verbindet, steht die
ablaufseitige Meßblendenkammer 20 über einen Querkanal 62 mit der Zulaufkammer 17
in Verbindung, wobei in diesen Querkanal 62 hintereinander die Individual-Meßblende
44, die Druckwaage 12 und das gesonderte Rückschlagventil 42 geschaltet sind. Der
Drosselschieber 48 liegt somit stromabwärts von der Meßblende 22 und ist derart von
Steuerdrücken beaufschlagt, daß mit ihm eine versorgungsabhängige Ölstromaufteilung
erreicht wird.
[0012] Die Figur 3 zeigt in schematischer Darstellung einen Steuerblock, bei dem neben der
ersten Steuereinrichtung 10 eine gleichartige, zweite Steuereinrichtung 70 aneinandergeflanscht
sind, so daß wenigstens zwei doppeltwirkende Motoren parallel betätigbar sind. Die
Steuereinrichtungen 10, 70 sind zwischen einer Anschlußplatte 71 und einer Endplatte
73 geschaltet und parallel an den durchgehenden Zulaufkanal 61 angeschlossen. Der
Zulaufkanal 61 wird von einer Druckmittelversorgungseinheit 73 mit Druckmittel versorgt,
wobei über den Steuerkreis 58 der maximale Lastdruck zurückgeführt wird. Dazu bilden
die Wechselventile 56 in beiden Steuereinrichtungen 10, 70 eine Ventilkette, über
welche der jeweils maximale Lastdruck ausgewählt wird bzw. eine Entlastung des Steuerkreises
58 vorgenommen wird.
[0013] Die Wirkungsweise der Steuereinrichtung 10 wird wie folgt erläutert, wobei die grundsätzliche
Funktion derartiger Load-Sensing-Ventile als an sich bekannt vorausgesetzt wird. Bei
den untereinander gleichen, parallel geschalteten Steuereinrichtungen 10, 70 ist die
Druckwaage 12 der Meßblende 20 jeweils nachgeschaltet und liegt zudem stromauf von
den Richtungs-Steuerkanten im Wegeventil 11. Der LS-Druckabgriff, also die den Lastdruck
abgreifende Druckabgriffsöffnung 55 im Wegeventil 11, liegt zwischen der Druckwaage
12 und dem Rückschlagventil 42, so daß das jeweilige Drucksignal über das Wechselventil
56 in den Steuerkreis 58 gegeben wird. Der im Steuerkreis 58 ausgewählte, höchste
Lastdruck wird einerseits zur Pumpe 73 und andererseits in die Federräume 53 der Druckwaagen
12 geleitet, wobei dieses Lastdrucksignal über Steuerleitungen und die Steueröffnungen
54 in die Federräume 53 gelangt. Auf der entgegengesetzten Stirnseite ist der Drosselschieber
48 vom Druck stromabwärts der Meßblende 22 in Öffnungsrichtung beaufschlagt. Diese
Art der Verschaltung und der Druckbeaufschlagung des Drosselschiebers 48 ermöglicht
eine versorgungsabhängige Ölstromaufteilung bei Parallelbetätigung beider Steuereinrichtungen
10, 70.
[0014] In der Neutralstellung 34, wie dies in Figur 1 und Figur 3 näher dargestellt ist,
ist der an der Druckabgriffsöffnung 55 hängende Steuerkreis 58 über die Umlaufkammer
46, die aufgesteuerte Radialbohrung 51 und die Sacklochbohrung 59 im Drosselschieber
48, die Verlängerung 45, die ablaufseitige Meßblendenkammer 20 sowie die offene Steuerkante
am vierten Kolbenabschnitt 30 zur zweiten Rücklaufkammer 19 entlastet. Damit wird
auch die Pumpe 73 auf einen niedrigen Ausgangsdruck geregelt. Diese Entlastung der
LS-Druckleitung über die Druckwaage 12 und den Steuerschieber 25 baut besonders einfach
und ermöglicht eine Ausbildung des Steuerschiebers 25 als Vollschieber, der somit
keine internen Verbindungsbohrungen aufweist. Die gleiche Art der Entlastung läßt
sich auch erreichen, wenn der Steuerschieber 25 seine vierte Schaltstellung 37 für
Freigang einnimmt.
[0015] Wird die Steuereinrichtung 10 für sich allein betätigt und dabei in eine der Arbeitsstellungen
35 oder 36 ausgelenkt, so läßt sich eine lastdruckunabhängige Steuerung des angeschlossenen
Motors erzielen. Der von der Druckmittelversorgungseinheit 73 über den Zulaufkanal
61 ankommende Volumenstrom fließt über die aufgesteuerte Meßblende 22 und die nachgeschaltete
Druckwaage 12 sowie das Rückschlagventil 42 in die Zulaufkammer 17 und weiter zum
Motor bzw. vom Motor in den Rücklauf zurück. Bevor hierbei der Drosselschieber 48
in der Druckwaage 12 öffnet, steuert er die entlastende Verbindung über die Radialbohrung
51 zu. Ebenso schließt die Steuerkante am vierten Kolbenabschnitt 30 die Verbindung
zur Rücklaufkammer 19, bevor die Meßblende 22 öffnet. Auf diese Weise tritt kein Ölverlust
zum Rücklauf auf. Die Druckwaage 12 hält hierbei das Druckgefälle über die Meßblende
22 in an sich bekannter Weise konstant, so daß die Geschwindigkeit des Motors proportional
zur Auslenkung des Steuerschiebers 25 und dabei unabhängig von Lastdruckschwankungen
gesteuert wird. Sollte dabei durch Leckage oder ein klemmendes Wechselventil die Funktion
der Druckwaage 12 beeinträchtigt sein, so kann auf jeden Fall das Rückschlagventil
42 schließen und verhindern, daß Öl von der Last in Richtung Pumpenanschluß fließt.
Unabhängig von den Druckverhältnissen im Federraum 53 der Druckwaage 12 wird eine
Last am Motor bei sinkendem Pumpendruck sicher gehalten. Das als Sitzventil ausgeführte
Rückschlagventil 42 sorgt für eine geringe Leckage.
[0016] Werden beide Steuereinrichtungen 10, 70 parallel betätigt, so ergibt sich eine versorgungsabhängige
Ölstromaufteilung, die auch als sog. soziales Verhalten bezeichnet wird.
[0017] Dabei ist also der jeweils höchste, an einem der Motoren auftretende Lastdruck an
alle Druckwaagen 12 der Steuereinrichtungen 10 und 70 angelegt. Damit stellen sich
die Drosselschieber 48 beider Druckwaagen 12 so ein, daß an ihren der jeweiligen Meßblende
22 zugekehrten Stirnseiten auch bei unterschiedlicher Belastung der Motoren stets
gleicher Druck herrscht, so daß die Meßblenden 22 von im Verhältnis zueinander stets
konstanten Druckmittelmengen durchflossen werden. Es handelt sich also prinzipiell
um eine Ventilanordnung zum Aufteilen des Pumpenstroms in einzelne, zu jedem Motor
fließende Teilströme, wobei auch bei unterschiedlicher Belastung der Motoren das Teilungsverhältnis
konstant bleibt und damit die gewünschte Geschwindigkeit aufrechterhalten bleibt.
Fließt bei dieser Parallelbetätigung beider Steuereinrichtungen 10, 70 kein ausreichender
Pumpenölstrom, so daß eine Unterversorgung vorliegt, so fließt gleichmäßig über alle
Meßblenden 22 entsprechend weniger Öl. Dafür sorgt die nachgeschaltete Druckwaage
12, die den Druck stets auf den höchsten Lastdruck plus Regeldruckdifferenz regelt.
Die Druckdifferenzen an den Meßblenden 22 werden dabei kleiner und es fließt weniger
Öl zu den Motoren. Der Ölstrom durch die Wegeventile 11 nimmt im Verhältnis zu den
vorgegebenen Sollwerten ab.
[0018] Das Wegeventil 11 hat darüberhinaus eine vierte Schaltstellung, wobei diese Freigangstellung
37 durch Drücken des Steuerschiebers 25 in das Gehäuse 13 hinein erreicht wird. In
dieser Freigangstellung sind beide Motoranschlüsse 23, 24 mit den Rücklaufkammern
15 bzw. 19 verbunden und zudem ist die LS-Druckleitung entlastet.
[0019] Mit der zweiten Individual-Meßblende 44, die zwischen die Meßblende 22 am Steuerschieber
25 und die Druckwaage 12 geschaltet ist, läßt sich der Volumenstrom unabhängig vom
Hub des Steuerschiebers 25 für das Wegeventil 11 begrenzen, wie dies an sich bekannt
ist.
[0020] Die Ausbildung der Steuereinrichtung 10 mit einer der Meßblende 22 am Steuerschieber
25 nachgeschalteten Druckwaage 12, mit dem von der Druckwaage 12 getrennten Rückschlagventil
42 und mit der Entlastung der LS-Druckleitung 55 über den Drosselschieber 48 und den
Steuerschieber 25 zum Rücklauf, wobei der Steuerschieber 25 selbst als Vollschieber
ausgebildet ist, stellt eine besonders vorteilhafte Kombination dar.
[0021] Selbstverständlich sind an der gezeigten Ausführungsform Änderungen möglich, ohne
vom Gedanken der Erfindung abzuweichen.
1. Hydraulische Steuereinrichtung zur lastdruckunabhängigen Steuerung eines doppeltwirkenden
Motors mit einem Wegeventil, dessen Gehäuse in einer Längsbohrung einen Steuerschieber
aufnimmt, der zur Steuerung von Geschwindigkeit und Richtung des Motors dienende Kolbenabschnitte
aufweist, von denen der als Meßblende für die Geschwindigkeitssteuerung dienende Kolbenabschnitt
am Steuerschieber über einen gehäuseseitigen Querkanal mit den davon getrennt angeordneten
Kolbenabschnitten für die Richtungssteuerung am Steuerschieber verbunden ist, wobei
in diesem Querkanal eine den Volumenstrom steuernde 2-Wege-Druckwaage geschaltet ist,
deren Drosselschieber in Schließrichtung von einer Feder und einem maximalen Lastdruck
und in Öffnungsrichtung vom Druck im Querkanal stromab der Meßblende und stromauf
der Druckwaage beaufschlagt ist und mit einer Druckabgriffsöffnung für einen Steuerkreis,
die stromab vom Drosselschieber im Querkanal liegt und die über eine Entlastungseinrichtung
am Kolbenschieber zu einer Rücklaufkammer entlastbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Querkanal (62) stromab von der Druckwaage (12) und stromauf vom Kolbenschieber
(25) ein vom Drosselschieber (48) getrenntes Rückschlagventil (42) geschaltet ist,
daß die Druckabgriffsöffnung (55) stromauf vom Rückschlagventil (42) liegt, daß die
Entlastungseinrichtung einen Kolbenabschnitt (30) am Kolbenschieber (25) aufweist,
der die Verbindung zwischen einer ablaufseitigen Meßblendenkammer (20) und der angrenzenden
Rücklaufkammer (19) steuert und daß der Drosselschieber (48) in seiner Ausgangsstellung
(74) eine gedrosselte Verbindung (51, 49) zwischen der Druckabgriffsöffnung (55) und
dieser Meßblendenkammer (20) herstellt und diese Verbindung (51, 49) in seinen Arbeitsstellungen
(75) sperrt.
2. Hydraulische Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den
Querkanal (62) stromab von der Meßblende (22) und stromauf von der Druckwaage (20)
eine zweite Individual-Meßblende (44) geschaltet ist, die insbesondere verstellbar
ausgeführt ist.
3. Hydraulische Steuereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kolbenschieber (25) neben einer Neutral-(34) und zwei Arbeitsstellungen (35, 36)
eine vierte Schaltstellung (37) für Freigang aufweist.
4. Hydraulische Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerschieber (25) als Vollschieber ohne Verbindungsleitungen für Arbeits-
oder Steuerdruckmittel in seinem Inneren ausgeführt ist.
5. Hydraulische Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (13) zwei parallel zur Längsbohrung (14) für den Steuerschieber (25)
verlaufende Bohrungen (39, 41) aufweist, die alle in einer Ebene liegen und von denen
die zweite, mittlere Bohrung (39) das Rückschlagventil (42) aufnimmt, während in der
anderen, dritten Bohrung (41) die Druckwaage (12) und die Individual-Meßblende (44)
angeordnet sind.
6. Hydraulische Steuereinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere
Bohrung (39) sacklochartig ausgebildet ist und mit ihrem inneren Ende in eine senkrecht
zur Längsachse des Steuerschiebers (25) verlaufende Umlaufkammer (46) ragt, welche
die dritte Bohrung (41) durchdringt.
7. Hydraulische Steuereinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die stromabwärts
liegende Meßblendenkammer (20) eine sich senkrecht zum Kolbenschieber (25) erstreckende
Verlängerung (45) hat, die im wesentlichen parallel zur Umlaufkammer (46) verläuft
und die dritte Bohrung (41) durchdringt, während die stromaufwärts liegende Meßblendenlkammer
(21) mit einem Zulaufkanal (61) Verbindung hat.
8. Hydraulische Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die der Meßblende (22) zugeordneten Meßblendenkammern (20, 21) in der Längsbohrung
(14) seitlich neben den fünf Arbeitskammern (15 bis 19) für die Richtungssteuerung
im Gehäuse (13) angeordnet sind.
9. Hydraulische Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Drosselschieber (48) als Hohlschieber mit Sacklochbohrung (49) ausgebildet
ist und für die Entlastungssteuerung der Druckabgriffsöffnung (55) eine stellungsabhängig
übersteuerbare Radialbohrung (51) aufweist.
10. Hydraulische Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die im Gehäuse (13) zwischen Umlaufkammer (46) und ablaufseitiger Meßblendenkammer
(20) liegende Wand in der dritten Bohrung (41) einen Ringsteg (47) bildet, der die
gehäuseseitigen Steuerkanten für den Drosselschieber (48) und die Individualmeßblende
(44) bildet.
11. Hydraulische Steuereinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringsteg
(47) etwa in der gleichen radialen Ebene liegt wie der die Entlastung steuernde Kolbenabschnitt
(30) am Kolbenschieber (25) in seiner Neutralstellung (34).
12. Hydraulische Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Drosselschieber (48) zwischen seiner Ausgangsstellung (74) und seinen Arbeitsstellungen
(75) eine Sperrstellung (76) aufweist, in der die gedrosselte Verbindung (51) zugesteuert
und der Querkanal (62) noch nicht aufgesteuert ist.