[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des Betriebspunktes eines Ventilators
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, ein Verfahren zur Bestimmung des Betriebspunktes
eines Ventilators und einen Ventilator gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 8.
[0002] Für viele Anwendungen möchte man den Betriebspunkt, d. h. den aktuellen Volumenstrom
V und die Gesamtdruckdifferenz Δp
t eines Ventilators auch im eingebauten Zustand bestimmen können. In Raffinerien, in
der Chemie oder in der Verfahrenstechnik ist der Volumenstrom V zur Erstellung von
Stoffbilanzen erforderlich. In Kernkraftwerken sind Ventilatoren u.a. in die Sicherheitskette
der Unterdruckhaltung integriert. Im Anlagen- und Apparatebau, beispielsweise bei
der Spänetrockung oder der Trocknung von Gipsplatten, verbessert die Kenntnis des
Betriebspunktes der eingebauten Ventilatoren die Steuerung der Anlage oder des Apparates.
Beim Einsatz von Ventilatoren in der Gebäudetechnik werden die Betriebspunkte der
Ventilatoren für das Energiemanagement benötigt. Die beengten Einbauverhältnisse ermöglichen
im allgemeinen keine mit Prüfstandsmessungen vergleichbaren Meßmethoden.
[0003] Aus der EP-B 0 419 798 ist ein gattungsgemäßes Verfahren und eine gattungsgemäße
Vorrichtung zur Bestimmung des Volumenstroms eines Radialventilators bekannt. Der
Radialventilator weist mindestens eine eine Durchströmungsöffnung begrenzende und
dem zugehörigen Radiallaufrad vorgeordnete Einströmdüse auf. Zumindest teilweise an
einer Meßstelle im Bereich des Innenumfangs der Einströmdüse und zwar im Bereich vor
deren Durchströmöffnung ist eine als Statik-Druckmeßeinrichtung ausgebildete Meßeinrichtung
angeordnet und über eine im Bereich der Meßstelle befindliche Düsenwanddurchbrechung
angeschlossen.
[0004] Mit der Statik-Druckmeßeinrichtung wird der vor der Durchströmöffnung der Einströmdüse
an der Meßstelle vorherrschende statische Druck gemessen und mit dem an der Umgebung
des Ventilators herrschenden statischen Druck verglichen. Die Differenz der Drücke
Δp ist proportional zum Quadrat des Volumenstroms V. Aus der gemessenen Differenz
der Drücke Δp wird der Volumenstrom V und mit Hilfe des Volumenstroms V das Leistungsvermögen
eines bereits eingebauten Ventilators ermittelt. Der Proportionalitätsfaktor hängt
von der Einbausituation ab, so daß jeweils die Aufnahme einer Eichkurve erforderlich
ist. In der Regel stehen in Anlagen kaum geeignete Meßstrecken zur Durchführung von
Eichungen zur Verfügung, da man bestrebt ist, Anlagen so kompakt wie möglich aufzubauen.
Nachteil dieses Verfahrens ist auch, daß Störungen der Zuströmung zu dem Ventilator
nicht erkannt werden. Dies kann zu falschen Interpretationen der Meßergebnisse führen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und
einen entsprechenden Ventilator gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9 zu entwickeln,
die eine Bestimmung des Betriebspunktes im eingebauten Zustand, d. h. ohne externe
Meßstrecke und Eichung sowie eine Beurteilung der Güte der Bestimmung ermöglichen
und eine hohe Ausfallsicherheit und damit eine hohe Betriebssicherheit gewährleisten.
[0006] Die Aufgabe ist durch die kennzeichnenden Merkmale der Anprüche 1 und 9 gelöst.
[0007] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Bestimmung des Betriebspunktes eines Ventilators
gemäß Anspruch 1 wird eine Wirkdruckdifferenz Δp
Mw zwischen zwei Ebenen in der Einströmdüse oder zwischen einer Ebene in der Einströmdüse
und einer Stelle in der Umgebung, sowie eine Gesamtdruckdifferenz Δp
Mt zwischen Saugseite und Druckseite des Ventilators und gegebenenfalls Wellenleistung
P
MW gemessen. Die Wellenleistung P
MW ist ein gutes Maß für die zur Förderung des Gases aufgebrachte Leistung des Ventilatorlaufrades.
Statt der Wellenleistung P
MW kann auch die Motorleistung P
MM des Motors des Ventilators gemessen und in die Wellenleistung P
MW umgerechnet werden. Aus der Druckdifferenz Δp
MW wird gemäß

der Volumenstrom V ermittelt, wobei α ein aus dem Durchflußkoeffzienten α' und der
Expansionszahl ε zusammengesetzter Düsenbeiwert, A der Bezugsquerschnitt der Einströmdüse
und ρ die Dichte des geförderten Gases am Eintritt in den Ventilator ist. Anschließend
wird aus einer vorhandenen Betriebskennlinie Δp (V) der zum Volumenstrom V gehörende
Sollwert der Gesamtdruckdifferenz Δp
St ermittelt und mit der gemessenen Gesamtdruckdifferenz Δp
Mt verglichen. Gegebenenfalls wird auch aus einer vorhandenen Betriebskennlinie P
W (V) der zum Volumenstrom V gehörende Sollwert der Wellenleistung P
SW ermittelt und mit der gemessenen Wellenleistung P
MW verglichen. Aufgrund der Übereinstimmung oder Abweichung der Sollwerte Δp
St und P
SW den Meßwerten ΔpMt und P
MW wird der Betriebspunkt und seine Güte bestimmt. Stimmen einer oder beide Werte gut
mit ihren Meßwerten überein, so wird der aus dem Volumenstrom V und dem Gesamtdruck
Δp
Mt bestimmte Betriebspunkt mit hoher Genauigkeit bestimmt. Es wird eine entsprechende
Genauigkeitsklasse zugeordnet.
[0008] Vorteil der erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß der Betriebspunkt des Ventilators
im eingebauten Zustand mit Angabe der Genauigkeitsklassen bestimmt werden kann. Ungünstige
Anströmbedingungen werden bei der Bestimmung des Betriebspunktes erkannt und führen
im allgemeinen zur Ermittlung von Werten geringerer Genauigkeit. Auch unzulässige
Betriebspunkte können bei diesem Verfahren zur Bestimmung des Betriebspunktes festgestellt
werden. Es werden außerdem schleichende Ausfälle und Totalausfälle der Meßwertaufnehmer,
zum Beipiel durch Zusetzen von Meßstellen, erkannt. Falscher Alarm wird vermieden
und kann durch qualifizierte Warnungen abgefangen werden.
[0009] Die Sollwerte Δp
St und P
SW werden gemäß Anspruch 2 mit Hilfe von übermittelten Konfigurationswerten, wie Nenndurchmesser
D des Ventilators oder Abmessungen der Einströmdüse, und gemessenen Zustandswerten,
wie dem Außendruck Pa, der Temperatur T, die Motordrehzahl n oder der Drehzahl des
Ventilatorrades n* und aus Modellkennlinien ermittelt. Modellkennlinien sind Kennlinien,
die auf einem Prüfstand anhand eines Modells eines Ventilators aufgenommen und normiert
sind, d. h. sie sind normierte Typenkennlinien. Es werden Modellkennlinien für die
Druckziffer ψ(φ), den Wirkungsgrad η (φ) und ggf. die Leistungsziffer λ(φ) in Abhängigkeit
von der Durchflußziffer φ hinterlegt. Die Ermittlung der Sollwerte Δp
St und P
Sw aus den Modellkennlinienen ψ(φ) und η (φ) für einen aktuellen Einbauzustand ermöglicht
den Einsatz eines Ventilators mit einem integrierten, entsprechend programmierten
Mikrokontroller und einer Systemschnittstelle.
[0010] Zusätzlich zur Bestimmung des Betriebspunktes kann mit einem erfindungsgemäßen Verfahren
nach Anspruch 3 eine Zustandsgröße, zum Beispiel die Dichte ρ des geförderten Gases
ermittelt werden, indem neben einer Wirkdruckdifferenz Δp
MW zwischen zwei Ebenen in der Einströmdüse oder zwischen einer Ebene in der Einströmdüse
und einer Stelle in der Umgebung und der Gesamtdruckdifferenz Δp
Mt auch die Wellenleistung P
MW gemessen wird. Dabei wird nach einer Ermittlung des Volumenstromes V und des entsprechenden
Wertes der Modellkennlinie ψ(φ) der zu bestimmende Zustandswert mit Hilfe des Wertes
der Modellkennlinie ψ(φ) und gegebenenfalls von Konfigurations- und Zustandswerten
sowie der gemessenen Gesamtdruckdifferenz Δp
Mt ermittelt. Falls, wie bei der Dichte ρ, der zu bestimmende Zustandwert schon zur
Ermittlung des Volumenstroms V notwendig ist, wird die Bestimmung des Volumenstromes
V und des Zustandswertes in Iterationsschritten durchgeführt. Der Vergleich des aus
dem ermittelten Volumenstrom V abgeleiteten Sollwert für die Wellenleistung P
SW mit seinem Meßwert P
MW ermöglicht die Zuordnung einer Genauigkeitsklasse.
[0011] Gemäß Anspruch 4 kann bei der Bestimmung des Volumenstromes V aus der gemessenen
Druckdifferenz Δp
MW die Abhängigkeit des dieser Druckdifferenz Δp
MW entsprechenden Düsenbeiwertes α von der Reynoldzahl Re in Iterationsschritten berücksichtigt
werden. Dazu ist mindestens eine an einer in einem Modellventialator eingebauten Modelleinströmdüse
gemessene Modellkennlinie α (Re) hinterlegt. Bei der Bestimmung des Volumenstroms
V gemäß Gleichung (1) wird im ersten Iterationsschritt ein mittlerer Düsenbeiwert
α eingefügt. Aus dem im ersten Iterationsschritt ermittelten Volumenstrom V läßt sich
eine Reynoldszahl Re ermitteln und aus der Modellkennlinie α (Re) ein zweiter Düsenbeiwert
α ablesen. Mit dem zweiten Düsenbeiwert α wird der zweite Iterationsschritt durchgeführt.
Es folgen so viele Iterationsschritte bis sich der Volumenstrom V und der Düsenbeiwert
α bei einem folgenden Iterationschritt nicht mehr ändern, d. h. bis Abweichungen der
Werte folgender Iterationsschritte in vorgegebenen Grenzen bleiben. Die Berücksichtigung
der in einer Modellkennlinie α(Re) hinterlegten Abhängigkeit des Düsenbeiwertes α
von der Reynoldzahl Re und damit vom Volumenstrom V, ist besonders bei geringen Reynoldszahlen
Re, bei denen eine starke Abhängigkeit des Düsenbeiwertes α(Re) von der Reynoldszahl
gemessen wurde, von Vorteil. Sie ermöglicht eine genauere Bestimmung des Betriebspunktes,
gegebenenfalls eine Zuordnung einer besseren Genauigkeitsklasse.
[0012] Gemäß Anspruch 5 können bei der Ermittlung der Sollwerte der Gesamtdruckdifferenz
Δp
st und der Wellenleistung P
SW die aus den Kennlinien ermittelten Werte in Form von vom Betriebszustand des Ventilators
abhängigen Faktoren, insbesondere des Faktors k zur Berücksichtigung interner Verluste
und/oder des Faktors f zur Berücksichtigung der Verdichtung des geförderten Gases
auf- oder abgewertet werden. Dazu sind z. B. an mehreren Baugrößen der Typenreihe
des Ventilators gemessene Kennlinien für den Faktor k in Abhängigkeit von der Umlaufgeschwindigkeit
u des Ventilatorrades und Kennlinien oder Berechnungsanweisungen für den Faktor f
in Abhängigkeit von der Gesamtdruckdifferenz Δp
t hinterlegt. Die Berücksichtigung dieser Auf- oder Abwertung führt zu einer noch genaueren
Bestimmung des Betriebspunktes und ist zur Zuordnung einer höheren Genauigkeitsklasse
notwendig.
[0013] Eine Messung zweier Wirkdruckdifferenzen Δp
Mw1/3 und Δp
Mw2/3 in der Einströmdüse gemäß Anspruch 6 ermöglicht eine Überprüfung der Güte der Anströmung
und der Meßstellen. Eine Überprüfung der Güte der Anströmung erfolgt durch einen Vergleich
des Verhältnisses der Druckdifferenzen Δp
Mw 1/3 zu Δp
Mw 2/3 mit dem bekannten Wert des Quadrates des reziproken Verhältnisses der entsprechenden
Düsenbeiwerte (α
2/3 / α
1/3)
2 . Die Bestimmung des Betriebspunktes kann mit jeder der beiden Druckdifferenzen Δp
Mw1/3 und Δp
Mw2/3 unter Verwendung der zugeordneten am Modell eines Ventilators mit Einströmdüse ermittelten
und hinterlegten Durchflußbeiwerten α
1/3 und α
2/3 durchgeführt werden. Dabei auftretende Unterschiede deuten auf fehlerhafte Meßstellen
hin.
[0014] Bei einer Messung der Druckdifferenzen in einer Ebene A1 bis A4 an vier Meßstellen
kann, wie in Anspruch 7 beschrieben, der Mittelwert zur Bestimmung des Betriebspunktes
des Ventilators verwendet werden.
[0015] Mit Hilfe einer Messung des statischen Druckes im Zentrum der Ebenen, die zur Messung
der Wirkdruckdifferenz herangezogen werden, gemäß Anspruch 8, kann der Charakter der
Anströmung durch Vergleich des im Zentrum und an der Einströmdüse gemessenen Druckes
beurteilt und bei der Zuordnung einer Genauigkeitsklasse berücksichtigt werden. Ist
der Druck im Zentrum kleiner als an der Einströmdüse, so ist die Strömung drallbehaftet.
[0016] Ein Ventilator gemäß Anspruch 9 ist zur Durchführung eines Verfahrens nach den Ansprüchen
1 bis 8, ein Ventilator gemäß Anspruch 10 ist besonders zur Durchführung eines Verfahrens
nach Anspruch 2 und Ventilatoren nach den Ansprüchen 10, 11 und 12 sind besonders
zur Durchführung von Verfahren nach den Ansprüchen 6, 7 und 8 geeignet.
[0017] Ein Ventilator gemäß Anspruch 9 mit einem Motor, einem Laufrad, einem Gehäuse, einer
Einströmdüse, mit mindestens einer Druckmeßstelle und einer damit verbundenen Einrichtung
zur Verarbeitung der Meßwerte, beispielsweise einem Mikrokontroller, weist Meßstellen
zur Messung einer oder mehrerer Wirkdruckdifferenzen Δp
Mw , Meßstellen zur Messung des Gesamtdruckes Δp
Mt und ggf. eine Leistungsmeßvorrichtung zur Messung der Wellenleistung P
MW des Ventilators auf. Dadurch wird ein Vergleich gemessener Werte Δp
Mt und P
Mw mit aus den Betriebskennlinien Δp
t(V) und P
w (V) ermittelten Sollwerte Δp
st und P
SW, die aus der gemessenen Wirkdruckdifferenz Δp
Mw und dem daraus abgeleiteten Volumenstrom V ermittelt wurden, ermöglicht.
[0018] Zur Bestimmung von Zustanddaten weist der Ventilator gemäß Anspruch 10 einfache Meßvorrichungen,
nämlich einen Drehzahlmesser, einen Temperatursensor und einen Absolutdrucksensor
auf.
[0019] Gemäß Anspruch 11 weist die Einströmdüse eine weitere Ebene A2 mit Druckmeßstellen
auf und gemäß Anspruch 12 sind in Ebenen A1 bis A3 in der Einlaufdüse des Radialventilators
und in der Ebene A4 im Gehäuse des Ventilators auf einem Umfang jeweils vier Druckmeßstellen
angeordnet. Die vier Druckmeßstellen sind beispielsweise miteinander durch eine Ringleitung
verbunden. Die Ringleitungen sind mit entsprechenden Drucksensoren verbunden.
[0020] Gemäß Anspruch 13 sind in den Ebenen A1, A2 und A3 im Zentrum statische Druckentnahmestellen,
z. B. jeweils eine an drei Streben befestigte statische Drucksonde, angeordnet.
[0021] Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Beispiels
weiter erläutert. Figur 1 zeigt eine seitliche Ansicht einer Anordnung eines erfindungsgemäßen
Radialventilators mit seinem Motor, wobei durch ein Gehäuse des Radialventilator und
eine Lagerung ein vertikaler Schnitt durch die Drehachse gelegt ist, und Figur 2 einen
Schnitt senkrecht zur Drehachse durch den Radialventilator. Zur Verdeutlichung der
Anordnung der Meßstellen in der Einströmdüse ist die Einströmdüse in Figur 1 etwas
und in Figur 2 in stärkerem Maße parallel zur Drehachse des Ventilatorrades gestreckt.
[0022] Figur 1 zeigt einen einseitig saugenden Radialventilator 1 mit einer Lagerung 2 und
einem Motor 3. Die Lagerung 2 ist an als Lagerblock ausgebildeten, mit einer Öffnung
versehenen Platten eines Grundrahmens 4 und der Motor 3 über eine Motorplatte 5 auf
diesem Grundrahmen 4 befestigt.
[0023] Eine vom Motor 3 ausgehende Antriebswelle 6 ist durch eine an beiden Seiten angeflanschte
Drehmomentmeßvorrichtung 7 zur Messung der Wellenleistung P
MW unterbrochen. Die Antriebswelle 6 ist hinter der Drehmomentmeßvorrichtung 7 durch
Lager 8 der Lagerung 2 geführt.
[0024] Der Radialventilator 1 weist ein Gehäuse, von dem in den Figuren 1 und 2 eine Deckelverschlußscheibe
9 und eine gegenüberliegende Seitenwand 10 zu sehen sind, eine hinterzogene Einströmdüse
mit einem äußeren Rohrabschnitt 11 und einem inneren Düsenabschnitt 12 und ein Laufrad
mit einer Deckscheibe 13, Schaufeln 14, einer Nabenscheibe 15 und einer Nabe 16 auf.
In diese Nabe 16 ist die durch die Lager 8 geführte Antriebswelle 6 mit Paßsitz gesteckt.
[0025] Der Rohrabschnitt 11 weist einen äußeren Anschlußflansch 17, der die Einströmöffnung
18 begrenzt und dessen äußerer Durchmesser auch Nenndurchmesser des Radialventilators
genannt wird, und einen inneren Anschlußflansch 19, an dem die Einströmdüse an der
Deckelverschlußscheibe 9 befestigt ist, auf. Der Düsenabschnitt 12 der Einströmdüse
ist, wie in Figur 2 deutlicher zu sehen, am zum Laufrad weisenden inneren Ende des
Rohrabschnittes 11 ein wenig in diesen eingeschoben und nahtlos mit ihm verschweißt.
Die Einströmdüse wird beim Befestigen ihres inneren Anschlußflansches 19 zusammen
mit der Deckscheibe 13 des Laufrades und damit mit dem Laufrad zentriert.
[0026] Der Düsenabschnitt 12 der Einströmdüse weist ausgehend vom Rohrabschnitt 11 einen
Einlaufkegel 20 und einen Kreisbogenabschnitt 21, der einen Düsenhals und einen Diffusor
bildet und dessen engster Durchmessser sich etwa in seiner Mitte befindet, auf. Die
axiale Erstreckung des Einlaufkegels 20 ist etwa halb so groß wie die des Kreisbogenabschnitts
21. Der Einlaufkegel 20 schließt tangential an den Kreisbogenabschnitt 21 an.
[0027] Das innere Ende des Kreisbogenabschnitts 21 ragt in die Deckscheibe 13. Zwischen
Kreisbogenabschnitt 21 des Düsenabschnitts 12 und Deckscheibe 13 bleibt ein kleiner
umlaufender, durch die Zentrierung der Einströmdüse mit der Deckscheibe 13 konstant
breiter Luftspalt 22 frei.
[0028] Das Gehäuse des Radialventialators weist eine rechteckige Ausströmöffnung 23 auf,
die senkrecht zur Einströmöffnung 18 angeordnet ist und von der Deckelverschlußscheibe
9 und der Seitenwand 10 sowie einem nicht zu sehenden Gehäusemantel begrenzt ist.
Die Querschnittflächen der rechteckigen Auströmöffnung 23 und der runden Einströmöffnung
18 sind gleich groß.
[0029] Im Rohrabschnitt 11 der Einlaufdüse befinden sich in seiner äußeren Hälfte in einer
Ebene A1 senkrecht zur Einströmrichtung 24 vier gleichmäßig am Umfang verteilte Durchbohrungen
25. Die Positionen der Durchbohrungen 25 sind an der Ausblasrichtung 26 orientiert.
Die Durchbohrungen 25 sind entweder parallel zur Ausströmrichtung 26 oder senkrecht
dazu an geordnet. Die Durchbohrungen 25 können auch so angeordnet sein, daß ein sich
über einen Winkel von 60° erstreckender Umfangsbereich der Einströmdüse, gemessen
entgegen der Spiralöffnung ausgehend von der die Längsachse des Gehäuseaustritts rechtwinklig
kreuzenden, sich radial bezüglich der Düsen-Längsachse erstreckenden Radialachse oder
-linie frei von Durchbohrungen bleibt. Eine Durchbohrung 25 könnte dabei im Umfangsbereich
in Richtung der Spiralöffnung ausgehend von der oben genannten Radiallinie versetzt
angeordnet sein. Der Durchmesser der Durchbohrungen 25 beträgt 2 bis 4 mm, hier 3
mm. Die Durchbohrungen 25 sind zur Innenwand scharfkantig und entgratet. Die Durchbohrungen
25 sind außen von Rohrnippeln 27, die gasdicht mit dem Rohrabschnitt 11 verbunden
sind, überkragt. Der Außendurchmesser der Rohrnippel 27 beträgt beispielsweise 6 mm.
Die vier Rohrnippel 27 sind untereinenander durch eine Ringleitung 28 verbunden. Von
der Ringleitung 28 führt eine Verbindungsleitung 29 zu einem außerhalb der Einströmdüse,
und zwar am Grundrahmens 5 unterhalb der Lagerung 2 zwischen den beiden Platten in
geschützer Position angeordneten Drucksensor 30.
[0030] Im Düsenabschnitt 12 sind in einer zur Ebene A1 parallelen Ebene A2, die sich im
Einlaufkegel 20 in der Nähe des Übergangs zum Kreisbogenabschnitt 21 befindet, und
in einer Ebene A3 am engsten Durchmesser der Kreisbogenabschnitt 21 ebenfalls jeweils
vier, an denselben Winkeln am Umfang wie die Durchbohrungen 25 angeordnete Durchbohrungen
31, 32. Diese Durchbohrungen 31, 32 sind jeweils mit Rohrnippeln, einer Ringleitung,
einer Verbindungsleitung versehen. Die Rohrnippel, die Ring- und die Verbindungsleitungen
sind nicht eingezeichnet.
[0031] Die Verbindungsleitung der Durchbohrungen 32 der Ebene A3 ist auch an den als Differenzdrucksensor
ausgebildeten Drucksensor 30 angeschlossen. In der Nähe des Drucksensor 30 befindet
sich ein weitere, ebenfalls als Differenzdrucksensor ausgebildeter (nicht eingezeichneter)
Drucksensor, an den die Verbindungsleitung der Durchbohrungen 31 der Ebene A2 und
die Verbindungsleitung der Durchbohrungen 32 der Ebene A3 angeschlossen sind.
[0032] In einer Ebene A4 senkrecht zur Ausströmrichtung 26 und in der Nähe der Ausblasöffnung
22 (im geraden Endbereich des Gehäusesmantels) sind weitere vier, gleichmäßig am Umfang
verteilte Durchbohrungen 33, die mit Rohrnippeln, einer Ringleitung, einer Verbindungsleitung
versehen sind, angeordnet. Die Rohrnippel, die Ring- und die Verbindungsleitungen
sind nicht eingezeichnet. Die Verbindungsleitung ist an einem in der Nähe des Drucksensors
30 angeordneten und als Differenzdrucksensor ausgebildeter (nicht eingezeichneter)
Drucksensor angeschlossen. An diesen Drucksensor ist auch die Verbindungsleitung der
Durchbohrungen 25 der Ebene A1 angeschlossen.
[0033] In der Nähe des Drucksensors 30 ist ein (nicht eingezeichneter) Absolutdrucksensor
zur Messung des Umgebungsdrucks Pa angeordnet. In diesem geschützen Bereich ist auch
ein Schaltkasten 34, in dem sich ein Mikrokontroller, Einrichtungen zur Signalkonditionierung,
wie Frequenzwandler und Verstärker, und eine Leistungsversorgung, z. B. eine Batterie
befinden, angeordnet. Der Mikrokontroller ist über eine BUS-Leitung mit einer Datenverarbeitungseinrichtung,
zum Beispiel einem PC, verbunden. Die an die Ebenen A1 bis A4 angeschlossenen Drucksensoren
30 und der Absolutdrucksensor zur Messung des Umgebungsdrucks Pa sind an die mit dem
Mikrokontroller verbundenen Einrichtungen zur Signalkonditionierung angeschlossen.
[0034] In der Einströmdüse im Rohrabschnitt 11 ist ein Temperatursensor 35 und an der Antriebswelle
6 ein Drehzahlsensor 36, die jeweils durch eine Leitung über das Interface mit dem
im Schaltkasten 34 befindlichen Mikrokontroller verbunden sind, angeordnet. Der Drehzahlsensor
36 kann auch am Laufrad des Radialventilators 1 angeordnet sein. Auch die Drehmomentmeßeinrichtung
7 ist über eine Leitung (nicht eingezeichnet) und das Interface mit dem Mikrokontroller
verbunden. Der Nenndurchmesser D des Radialventilators 1 ist 800 mm, der Durchmesser
des äußeren Anschlußflansches 17 beträgt 800 mm, der Innendurchmesser 788 mm, der
engste Durchmesser des Düsenabschnitts 11 577 mm, der Durchmesser der Deckscheibe
12 des Laufrades 629 mm, die axiale Länge des Rohrabschnitts 10 der Einströmdüse 180
mm und die des Düsenabschnitts 12 261 mm. Der Kreisbogenabschnitt 20 entspricht einem
Kreisbogen von 72° mit einem Radius von 150 mm. Der Winkel zwischen Rohrabschnitt
10 und dem Einlaufkegel 19 des Düsenabschnitts 11 beträgt 36°. Die Flächenverhältnisse
A1 : A2 : A3 betragen 1 : 0,81 : 0,52
[0035] Jeweils im Zentrum der Ebenen A1 bis A3 sind statische Druckentnahmestellen, wobei
nur die statische Druckentnahmestelle 37 der Ebene A1 in Figur 2 eingezeichnet ist,
angeordnet. Die statische Druckentnahmestelle 37 ist als eine an drei Streben befestigte
statische Drucksonde ausgebildet.
[0036] Der Speicher des Mikrokontrollers enthält normierte Typenkennlinien ψ(φ), η(φ),ggf.
auch λ (φ), auch Modellkennlinien genannt, für die Typenreihe des Radialventialtors
1. Dabei ist φ die Durchflußziffer, ψ(φ) die Druckziffer, η(φ) der Wirkungsgrad und
λ (φ) die Lieferziffer. Die Typenkennlinien wurden aus Prüfstandskennlinien, die für
einen geometrisch ähnlichen Modellradialventilator, zum Beispiel mit dem Nenndurchmesser
von 400 mm, ermittelt wurden, abgeleitet. Außerdem enthält der Speicher des Mikrokontrollers
von der Reynoldzahl Re abhänigige dimensionslose Düsenbeiwerte α(Re) für Differenzdrücke
zwischen den Ebenen A1 und A3 und zwischen den Ebenen A2 und A3, und damit Kennlinien
für die Einlaufdüse. Diese Durchflußbeiwerte α(Re) wurden von Messungen in einer im
Modellradialventilator eingebauten geometrisch ähnlichen Einbaudüse abgeleitet.
[0037] Im Speicher sind Kennlinien für den Faktor k zur Berücksichtigung interner Verluste
in Abhängigkeit von der Umlaufgeschwindigkeit des Radialventilators 1, die an mehreren
Baugrößen der Typenreihe des Radialventilators 1 gemessen wurden, sowie Berechnungsanweisungen
für den Faktor f zur Berücksichtigung der Verdichtung des geförderten Gases in Abhängigkeit
von der Gesamtdruckdifferenz Δp
t hinterlegt.
[0038] Der Speicher des Mikrokontrollers enthält außerdem Konfigurationswerte, wie den Nenndurchmesser
D (800 mm), die Einbausituation, die Gasart und die Feststoffbeladung.
[0039] Bei einer Variante eines erfindungsgemäßen Radialventilators können in den Ebenen
1, 2, 3 und 4 statt vier Durchbohrungen jeweils nur eine Durchbohrung angebracht sein.
Diese Durchbohrung sollte, zum Beispiel zur Vermeidung von Verstopfung durch Kondenswasser,
bei den Ebenen 1, 2 und 3 in der oberen Hälfte der Einströmdüse angordnet sein.
[0040] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Bestimmung des Betriebspunktes werden zunächst
die Meßwerte für die Druckdifferenz Δp
Mw1/3, gegebenenfalls die Druckdifferenz Δp
Mw2/3, die Gesamtdruckdifferenz Δp
Mt und gegebenenfalls die Wellenleistung P
SW sowie die Meßwerte der Zustandswerte, zum Beispiel des Außendrucks Pa, der Temperatur
T, der Drehzahl n des Motors 3 oder des Ventilatorrades n*, erzeugt.
[0041] Der Meßwert für die Wellenleistung P
MW wird bei vorhandener Drehmomentmeßeinrichtung 7 aus dem gemessenen Drehmoment M
M berechnet.
[0042] Falls neben der ersten Druckdifferenz Δp
Mw 1/3 in der Einströmdüse auch eine zweite Druckdifferenz Δp
Mw2/3 gemessen wird, kann das Verhältnis der Druckdifferenzen Δp
Mw 1/3 / Δp
Mw 2/3 mit dem Quadrat des reziproken Verhältnisses der entsprechenden, mittleren Düsenbeiwerte
(α
2/3 / α
1/3)
2 verglichen werden. Eine Übereinstimmung innerhalb von +-10% deutet auf eine ausreichend
ungestörte Strömung in der Einströmdüse und funktionierende Meßstellen, d.h. hier
auf freie Durchbohrungen 25, 31, 32, hin.
[0043] In diesem Beispiel wird der Volumenstrom V gemäß Gleichung (1) aus der Wirkdruckdifferenz
Δp
Mw 1/3 ermittelt. Nach dem Wirkdruckverfahren gilt:

wobei α
1/3 der Düsenbeiwert für die Strömungsverhältnisse zwischen den Ebenen A1 und A3 in der
Einströmdüse, A
3 der Querschnitt der Einströmdüse in der Meßebene A3 und ρ die Dichte des geförderten
Gases ist. A
3 ist als einer der Konfigurationswerte bekannt. Die Dichte ρ kann bei der Förderung
von Luft aus der in der Einströmdüse gemessenen Temperatur T und dem gemessenen Außendruck
Pa ermittelt werden.
[0044] Der Volumenstrom V könnte auch aus der Druckdifferenz Δp
Mw 2/3 mit dem entsprechenden Düsenbeiwert α
2/3 ermittelt werden.
[0045] Die Abhängigkeit der Düsenbeiwerte α
1/3 und α
2/3 von der Reynoldszahl Re kann berücksichtig werden, indem die Bestimmung des Volumenstromes
V mit einem mittleren Düsenbewert α begonnen wird, aus dem ermittelten Volumenstrom
V eine Reynoldszahl Re berechnet wird und der dazugehörige Düsenbeiwert α zur erneuten
Bestimmung des Volumenstromes V genommen wird. Zur Berechnung der Reynoldszahl Re
werden die Konfigurationswerte Einlaufquerschnitt A
D, Nenndurchmeser D sowie die Viskosität ν des geförderten Gases, hier der Luft, benötigt.
Nach wenigen Iterationsschritten erhält man übereinstimmende Werte für den Volumenstrom
V und den entsprechenden Düsenbeiwert α.
[0046] Aus dem so ermittelten Volumenstrom V lassen sich mit Hilfe des Konfigurationswertes
Einlaufquerschnitt A
D sowie der aus dem Zustandswert der Drehzahl n des Motors 3 oder des Ventilatorrades
n* und mit Hilfe weiterer Konfigurationswerte berecheneten Umlaufgeschwindigkeit u
des Ventilatorrades die Durchflußziffer φ und aus der Modellkennlinie die Druckziffer
ψ(φ) ermitteln.
[0047] Zur Berücksichtigung der vom Betriebszustand des Radialventilators abhängigen internen
Verlusten des Radialventilator und/oder der Verdichtung des geförderten Gases können
zur genauen Ermittlung des Betriebspunktes die Werte der Modellkennlinien auf- oder
abgewertet werden. Zur Berücksichtigung der internen Verluste wird die gemessene Abhängigkeit
eines Auf- bzw. Abwertungsfaktor k (< oder > 1) von einer von der Umlaufgeschwindigkeit
u des Ventilatorrades, dem Nenndurchmesser D und der Viskosität ν abhängigen Größe
herangezogen. Zur Berücksichtigung der Verdichtung des geförderten Gases wird ein
Auf- oder Abwertungsfaktor f in Abhängigkeit von der gemessenen Gesamtdruckdifferenz
Δp
Mt herangezogen.
[0048] Mit Hilfe der so ermittelten Faktoren k und f wird der aus der Modellkennlinie ψ
(φ) abgeleitete Wert ψ der Druckziffer auf- oder abgewertet und zur Ermittlung des
Sollwertes der Gesamtdruckdifferenz Δp
St gemäß Gleichung (2) eingesetzt. Dazu wird die Dichte ρ sowie die Umlaufgeschwindigkeit
des Ventilatorrades u benötigt.

[0049] Diese Gesamtdruckdifferenz Δp
St wird mit der gemessenen Gesamtdruckdifferenz Δp
Mt verglichen. Bei einer guten Übereinstimmung, < = 2 %, kann schon auf eine Bestimmung
des Betriebspunktes, d. h. des Volumenstromes V und der Gesamtdruckdiffernenz Δp
Mt, mit einer hohen Genauigkeitsklasse geschlossen werden.
[0050] Falls auch die Wellenleistung P
MW des Radialventilators gemessen wurde, kann aus dem ermittelten Volumenstrom V und
der daraus abgeleiteten Druckziffer φ ein Wert für den Wirkungsgrad η(φ) aus der Modellkennlinie
abgelesen werden. Auch dieser Wert wird gegebenenfalls durch die Faktoren k und f
auf- oder abgewertet. Der Sollwert für die Wellenleistung P
SW ergibt sich aus dem Volumenstrom V, der Gesamtdruckdifferenz Δp
Mt dem Wert für den Wirkungsgrad η(φ) und ggf. den Faktor k und f. Dieser Wert P
SW wird zur Beurteilung der Güte der Betriebspunktbestimmung mit der gemessenen Wellenleistung
P
MW verglichen.
[0051] Wird die Leistung mit einer Drehmomentmeßvorrichtung gemessen, so wird das gemessene
Drehmoment M
M in die Wellenleistung P
MW umgerechnet. Eine gute Übereinstimmung (< 2 % Abweichung) deutet auf eine hohe Genauigkeitsklasse
hin.
[0052] Statt einer Drehmomentmeßeinrichtung 7 kann auch eine Meßeinrichtung für die Motorleistung
P
MM mit Einrichtungen zum Messen des durch den Motor 3 aufgenommenen Stromes l
M, der Versorgungsspannung U und des Leistungsfaktors

eingesetzt werden. Der Meßwert für die Motorleistung P
MM wird aus der Stromaufnahme l
M des Motors 3, der Spannung U, dem Leistungsfaktor

und dem Wirkungsgrad η
m des Motors 3 berechnet und mit Hilfe eines ebenfalls hinterlegten Wirkungsgrades
η
a in die Wellenleistung P
MW umgerechnet. Wegen der nur annähernd bekannten Wirkungsgrade η
m kann bei einer Übereinstimmung ausschließlich des Meß- und des Sollwertes P
MW und P
SW nur eine geringere Genauigkeitsklasse zugeordnet werden.
[0053] Ein erfindungsgemäßen Verfahren zur Bestimmung des Betriebspunktes und einer Zustandsgröße,
nämlich der Dichte ρ des geförderten Gases, unterscheidet sich von dem oben beschriebenen
Verfahren darin, daß die Bestimmung des Volumenstroms V und der Dichte ρ mit Hilfe
einer der Druckdifferenzen Δp
Mw 1/3 oder Δp
Mw 2/3 und der Gesamtdruckdifferenz Δp
Mt in mehreren Iterationsschritten durchgeführt wird. Im ersten Iterationsschritt wird
mit einer, zum Beispiel aus der Temperatur T und dem Außendruck Pa berechneten, Anfangsdichte
ρ begonnen. Die Abhängigkeit des Düsenbeiwertes α
1/3 oder α
1/3 von der Reynoldszahl Re wird durch Iteration in jedem Iterationsschritt berücksichtigt.
[0054] Als Ergebnis erhält man einen Volumenstrom V, eine entsprechende Durchflußziffer
φ, Faktoren k, f und die Dichte ρ, aus der ggf. die Luftfeuchte berechnet werden kann.
Zur Beurteilung der Güte dieses Ergebnisses wird, wie bereits beschrieben, aus dem
vorhandenen Werten die Wellenleistung P
SW ermittelt und mit der gemessenen Wellenleistung P
MW verglichen und eine Genauigkeitsklasse zugewiesen.
[0055] Im folgenden sind einige Einbaubeispiele erfindungsgemäßer Radialventilatoren beschrieben.
Die Einbausituation ist nicht in der Zeichnung dargestellt.
Einbaubeispiel 1:
[0056] Ein erfindungsgemäßer Radialventilator mit einem Nenndurchmesser von 800 mm ist in
einer Anlage, die den Staub einer Hobel- und Schleifstraße absaugt, eingebaut. Die
Einströmdüse des Radialventilators ist an einen geraden Rohrabschnitt mit einem Durchmesser
von 800 mm und einer Länge von 5 m angeflanscht. Vor der Ausströmöffnung 23 ist ein
Rechteckkanal und daran über ein Überleitungselement ein zu einem Filter führendes
Rohr (mit Regelklappe) angeschlossen.
[0057] Der Radialventilator weist statt einer Drehmomentmeßeinrichtung eine Meßeinrichtung
für die Motorleistung P
MM mit Einrichtungen zum Messen des Stromes J, der Spannung U und des Leistungsfaktors

auf. Außerdem sind zur Ermittlung der gemessenen Wellenleistung P
MW der Konfigurationwert Wirkungsgrad η
m des Motors 3 und der Wirkungsgrad η
a im Mikrokontroller gespeichert.
[0058] Im Betrieb liegen folgende Meßwerte vor:
der Umgebungsdruck Pa, die Temperatur T in der Einströmdüse,
die Drehzahl n* des Ventilatorrades,
der Differenzdruck ΔpMw 1/3 zwischen den Ebenen A1 und A2,
der Differenzdruck ΔpMw 2/3 zwischen den Ebenen A2 und A3,
die Gesamtdruckdifferenz ΔpMt zwischen den Ebenen A1 und A4,
die Stromaufnahme lM des Motors 3, die Versorgungsspannung U des Motors 3 und der Leistungsfaktor

.
[0059] Die Einbausituation dieses Radialventilators 1 mit einem Rohrabschnitt einer um mehr
als 5-fach größeren Länge (5 m) als der Einströmdurchmesser (0,8 m) läßt eine gleichmäßige
Anströmung vermuten. Eine Überprüfung der Anströmung durch Vergleich der Verhältnisse
der Differenzdrücke Δp
Mw 1/3/Δp
Mw 2/3 mit dem bekannten Quadrat des reziproken Verhältnisses der entsprechenden Düsenbeiwerte
(α
2/3 / α
1/3)
2 kann zusätzlich zur Überprüfung der Meßstellen durchgeführt werden.
[0060] Der Volumenstrom V wird gemäß Gleichung (1a) aus dem Differenzdruck Δp
MW1/3 ermittelt, wobei die dazu benötige Dichte ρ aus der gemessenen Temperatur T und dem
gemessenen Außendruck Pa berechnet wird. Die in der Modellkennlinie ermittelte Abhängigkeit
des Düsenbeiwertes α
1/3 von der Reynoldszahl Re wird durch eine iterative Bestimmung des Volumens V und des
Düsenbeiwertes α
1/3, beginnend mit einem mittleren Düsenbeiwert α
1/3, berücksichtigt.
[0061] Aus diesem Volumenstrom V wird mit Hilfe von Konfigurations- und Zustandswerten die
Durchflußziffer φ und aus der Modellkennlinie die Druckziffer ψ(φ) ermittelt. Dieser
Wert wird durch die ermittelten Faktoren k und f auf- oder abgewertet und zur Ermittlung
des Sollwertes der Gesamtdruckdifferenz Δp
St eingesetzt. .
[0062] Diese Gesamtdruckdifferenz Δp
St wird mit der gemessenen Gesamtdruckdifferenz Δp
Mt verglichen. Die Abweichung der beiden Werte beträgt 0,8 %. Für die Förderung eines
unbeladenen Gasstromes könnte schon aufgrund dieser Übereinstimmung auf eine Bestimmung
des Betriebspunktes hoher Genauigkeitsklasse geschlossen werden.
[0063] In diesem Einbaubeispiel wird zusätzlich aus der oben ermittelten Durchflußziffer
φ ein Wert für den Wirkungsgrad η(φ) aus der Modellkennlinie abgelesen und durch die
Faktoren k und f auf- oder abgewertet. Aus diesem Wert wird der Sollwert der Wellenleistung
P
SW berechnet und mit dem aus der gemessenen Stromaufnahme l
M mit Hilfe der Betriebsspannung U, dem Leistungsfaktor

, dem Wirkungsgrad des Motors η
m und dem Wirkungsgrad η
a ermittelten Wert für die Wellenleistung P
MW verglichen. Die gemessene Wellenleistung P
MW liegt um 5,6 % über dem aus dem Volumenstrom V abgeleiteten Sollwert der Wellenleistung
P
SW. Der etwas höhere Wert der gemessene Wellenleistung P
MW könnte auf die zusätzliche Feststofförderung aufgrund des Hobel- und Schleifstaubs
zurückzuführen sein. Außerdem ist die Bestimmung der gemessenen Wellenleistung P
MW über die Stromaufnahme M wegen des nur annähernd bekannten Wirkungsgrades weniger
genau.
[0064] Die gering höhere gemessene Wellenleistung P
MW im Vergleich zum Sollwert P
SW macht die gute Übereinstimmung der Gesamtdruckwerte Δp
st und Δp
Mt plausibel. Der Bestimmung des Betriebspunktes kann eine Genauigkeitsklasse von 0
bis 1 zugeordnet werden.
Einbaubeispiel 2:
Bestimmung des Betriebspunktes und der Dichte ρ
[0065] Ein erfindungsgemäßer Radialventilator 1 ebenfalls mit einem Nenndurchmesser von
800 mm ist in einer Trocknungsanlage zur Förderung von Abluft zu einem Wärmetauscher
eingebaut. Die Einbausituation führt zu einer drallfreien An- und Abströmung der Abluft,
die einen variablen Wasserdampfgehalt und eine variable Temperatur T hat. Die Drehzahl
n* des Ventilatorrades wird von einer Feuchteregelung über einen Frequenzumrichter
eingestellt. Der Radialventilator 1 weist eine Drehmomentmeßeinrichtung 7 und an seinem
Motor 3 eine Strommeßvorrichtung auf.
[0066] Im Betrieb liegen folgende Meßwerte vor:
der Umgebungsdruck Pa, die Temperatur T in der Einströmdüse,
die Drehzahl n* des Ventilatorrades,
der Differenzdruck ΔpMw 1/3 zwischen den Ebenen A1 und A2,
der Differenzdruck ΔpMw 2/3 zwischen den Ebenen A2 und A3,
die Gesamtdruckdifferenz ΔpMt zwischen den Ebenen A1 und A4,
das Drehmoment MM ,
die Stromaufnahme lM des Motors 3, die Versorgungsspannung des Motors 3 und der Leistungsfaktor

.
[0067] In diesem Einbaubeispiel wird zunächst zur Überprüfung der Anströmung und der Meßstellen
das Verhältnis der Druckdifferenzen Δp
Mw 1/3 /Δp
Mw 2/3 mit dem bekannten Quadrat des reziproken Verhältnisses der entsprechenden Düsenbeiwerte
(α
2/3/α
1/3)
2 verglichen. Die beiden Werte stimmen innerhalb von 10 % überein. Daraus kann geschlossen
werden, daß die Meßstellen funktionieren und die Anströmung, wie durch die Einbausituation
vermutet, drallfrei ist.
[0068] Die Bestimmung des Volumenstroms V und der dazu notwendigen Dichte ρ erfolgt aus
der Druckdifferenz Δp
Mw 1/3 mit Hilfe der gemessenen Gesamtdruckdifferenz Δp
Mt in Iterationsschritten, wobei in jedem Iterationsschritt die Abhängigkeit des Düsenbeiwerte
α
1/3 von der Reynoldszahl Re iterativ berücksichtigt wird.
[0069] Im ersten Iterationsschritt wird mit einem aus der Temperatur T und dem Umgebungsdruck
Pa berechneten Wert für die Dichte ρ begonnen. Mit Hilfe dieses Wertes wird aus Δp
Mw 1/3 iterativ ein Wert für den Volumenstrom V und den Düsenbeiwert α
1/3 ermittelt. Aus dem Volumenstrom V wird die Durchflußziffer φ ermittelt und aus der
Modellkennlinie der Wert der Druckziffer ψ(φ) abgeleitet. Außerdem werden die Auf-
oder Abwertungsfaktoren k und f ermittelt. Mit Hilfe dieser Werte und der gemessenen
Gesamtdruckdifferenz Δp
Mt wird ein Wert für die Dichte ρ berechnet, mit dem der zweite Iterationsschritt durchgeführt
wird. Nach wenigen Iterationsschritten erhält man keine Abweichungen mehr in den Werten
des Volumenstromes V und der Dichte ρ.
[0070] Neben der Dichte ρ, aus der nach Bedarf die Luftfeuchte berechnet werden kann, und
dem Volumenstrom V liegt auch der ermittelte Wert der Durchflußziffer φ vor. Aus dem
daraus abgeleiteten Wert für den Wirkungsgrad η(φ), den bereits bekannten Faktoren
k und f und der Gesamtdruckdifferenz Δp
Mt wird die Wellenleistung P
SW berechnet und mit der aus dem Drehmoment M
M ermittelten, d.h mit der gemessenen, Wellenleistung P
MW verglichen. Der Meßwert P
MW ist nur um 3,5% höher als der berechnete Wert P
SW. Dies läßt auf eine genaue Bestimmung des Volumenstroms V und der Gesamtdruckdifferenz
Δp
Mt schließen. Die Bestimmung des Betriebspunktes entspricht einer Genauigkeitsklasse
von 0.
[0071] Gleichzeitig wird die gemessenen Wellenleistung P
MW mit Hilfe einer Einrichtung zur Messung der Stromaufnahme P
MM aus der Stromaufnahme des Motors 3 des Radialventilators 1, den Zustandswerten Betriebsspannung
U und Leistungsfaktor

und den Konfigurationswerten Wirkungsgrad η
m des Motors 3 und Wirkungsgrad η
a ermittelt. Dieser Meßwert P
MW liegt um etwa 10 % über dem berechneten Wert P
SW. Diese Abweichung sowie die weniger genaue Ermittlung der gemessenen Wellenleistung
P
MW mit Hilfe einer Strommeßvorrichtung würde zur Zuordnung der Betriebspunktbestimmung
zu einer Genauigkeitsklasse von 2 für den Fall einer ausschließlichen Ermittlung der
gemessenen Wellenleistung P
MW mit Hilfe einer Strommesssung l
M und einer Bestimmung der Motorleistung P
MM führen.
Einbaubeispiel 3:
[0072] Vor der Einströmdüse eines erfindungsgemäßen Radialventilator 1 mit einem Nenndurchmesser
von 800 mm ist ein 90°-Krümmer angeordnet.
[0073] Im Betrieb liegen folgende Meßwerte vor:
der Umgebungsdruck Pa, die Temperatur T in der Einströmdüse,
die Drehzahl n* des Ventilatorrades,
der Differenzdruck ΔpMw 1/3 zwischen den Ebenen A1 und A2,
der Differenzdruck ΔpMw 2/3 zwischen den Ebenen A2 und A3,
die Gesamtdruckdifferenz ΔpMt zwischen den Ebenen A1 und A4,
die Stromaufnahme Δl, die Versorgungsspannung U und der Leistungsfaktor

des Motors 3.
[0074] Zur Überprüfung der Anströmung und der Meßstellen wird das Verhältnis der Druckdifferenzen
Δp
Mw 1/3 / Δp
Mw 2/3 mit dem Quadrat des reziproken Verhältnisses der entsprechenden Düsenbeiwerte (α
2/3 / α
1/3)
2 verglichen. Das Verhältnis der Druckdifferenzen Δp
Mw 1/3/Δp
Mw 2/3 ist etwas höher als sein Sollwert, liegt jedoch im Toleranzbereich von +-10 % Abweichung.
Daraus kann geschlossen werden, daß die Meßstellen funktionieren. Eine völlig drallfreie
Anströmung ist jedoch wegen des vorgelagerten Krümmers nicht anzunehmen.
[0075] Der Volumenstrom V wird aus der Druckdifferenz Δp
Mw 1/3 ermittelt, wobei die Abhängigkeit des Düsenbeiwertes α
1/3 wie in den vorangegangenen Beispielen durch Iterationsschritte berücksichtigt wurde.
Aus dem Volumenstrom V wird die Durchflußziffer φ, die Druckziffer ψ(φ), die Auf-
oder Abwertungsfaktoren k und f und schließlich die Gesamtdruckdifferenz Δp
St abgeleitet. Der gemessene Wert für die Gesamtdruckdifferenz Δp
Mt liegt (um etwa 8,9 %) deutlich unter diesem berechneten Wert Δp
St.
[0076] Auch der aus der Stromaufnahme l
M ermittelte Meßwert der Wellenleistung P
MW liegt (um etwa 6,5%) unter dem aus dem Volumenstrom V, der Durchflußziffer φ, dem
Wirkungsgrad η(φ), den Faktoren k und f und der gemessenen Gesamtdruckdifferenz Δp
Mt berechneten Sollwert für die Leistung P
SW.
[0077] Da ausgehend von dem ermittelten Volumenstrom V sowohl die ermittelte Gesamtdruckdifferenz
Δp
St als auch die ermittelte Leistung P
SW höher sind als ihre Meßwerte kann man schließen, daß ein geändertes Strömungsprofil
der Anströmung durch den vor der Einströmdüse angeordneten Krümmer zu diesen niedrigen
Meßwerten führt.
[0078] Dem ermittleten Betriebspunkt mit dem berechneten Volumenstrom V und der gemessenen
Gesamtdruckdifferen Δp
Mt wird wegen der Ungenauigkeit durch das geänderte Strömungsprofil eine Genauigkeitsklasse
von 2 zugeordnet. Da beide Sollwerte Δp
St und P
SW höher sind als ihre Meßwerte, läßt sich die Strömung durch zu niedrigeren Werten
verschobene Kennlinien beschreiben. Eine höhere Genauigkeit der Bestimmung des Betriebspunktes
mit V und Δp
Mt ist wahrscheinlich.
Einbaubeispiel 4:
[0079] Vor der Einströmdüse eines erfindungsgemäßen Radialventilator 1 mit einem Nenndurchmesser
von 800 mm und einer Strommeßvorrichtung ist ein für eine drallfreie Anströmung ausreichend
langes Anströmrohr angeordnet.
[0080] Im Betrieb liegen folgende Meßwerte vor:
der Umgebungsdruck Pa, die Temperatur T in der Einlaufdüse,
die Drehzahl n* des Ventilatorrades,
der Differenzdruck ΔpMw 1/3 zwischen den Ebenen A1 und A2,
der Differenzdruck ΔpMw 2/3 zwischen den Ebenen A2 und A3,
die Gesamtdruckdifferenz ΔpMt zwischen den Ebenen A1 und A4,
die Stromaufnahme lM, die Versorgungsspannung U und der Leistungsfaktor

des Motors 3.
[0081] Zur Überprüfung der Anströmung und der Meßstellen wird das Verhältnis der Druckdifferenzen
Δp
Mw1/3 /Δp
Mw2/3 mit dem Quadrat des reziproken Verhältnisses der entsprechenden Düsenbeiwerte (α
2/3 / α
1/2)
2 verglichen. Das Verhältnis der Druckdifferenzen Δp
Mw 1/3 /Δp
Mw 2/3 ist um etwa 20 % geringer als sein Sollwert. Daraus kann schon auf eine Störung geschlossen
werden.
[0082] Aus dem Volumenstrom V, der aus der Druckdifferenz Δp
Mw 1/3 und unter Berücksichtigung der Abhänigigkeit des Düsenbeiwertes α
1/3 von der Reynoldszahl Re ermittelt wird, werden die Sollwerte der Gesamtdruckdifferenz
Δp
St und der Wellenleistung P
MW berechnet. Ein Vergleich mit den Meßwerten Δp
Mt und P
MW zeigt, daß die beiden berechneten Werte Δp
St und P
SW unter den entsprechenden Meßwerten Δp
Mt und P
MW liegen. Dies deutet auf einen, wahrscheinlich aufgrund einer verstopften Meßstelle
in der Ebene A3 zu gering ermittelten Volumenstrom V hin. Aufgrund der Meßwerte Δp
Mt und P
MW kann mit Hilfe der Modellkennlinien auf einen erhöhten Volumenstrom V geschlossen
werden. Dieser Bestimmung des Betriebspunktes aus Volumenstrom V und gemessener Gesamtdruckdifferenz
Δp
Mt wird eine Genauigkeitsklasse von 3 zugeordnet.
[0083] Der Volumenstrom V wird außerdem aus der Druckdifferenz Δp
Mw 2/3 ermittelt. Dieser Volumenstrom V und die daraus abgeleiteten Werte für die Gesamtdruckdifferenz
Δp
St und die Leistung P
SM stimmen gut mit den entsprechenden Meßwerten Δp
Mt und P
MW überein. Dieser Bestimmung wird die Genauigkeitsklasse von 0 bis 1 zugordnet. Diese
Information wird mit einer entsprechenden Warnung versehen gespeichert und ggf. angezeigt.
[0084] Ein erfindungsgemäßer Ventilator kann auch ein Axialventilator mit einer Einströmdüse
oder vergleichbaren Anordnung zur Messung von Wirkdruckdifferenzen Δp
MW und einer Abrißsonde sein. Die Bestimmung seines Betriebspunktes erfolgt nur außerhalb
des unstetiges Bereichs seiner Kennlinien.
- 1
- Radialventilator
- 2
- Lagerung
- 3
- Motor
- 4
- Grundrahmen
- 5
- Motorplatte
- 6
- Antriebswelle
- 7
- Drehmomentmeßeinrichtung
- 8
- Lager
- 9
- Deckelverschlußscheibe
- 10
- Seitenwand
- 11
- Rohrabschnitt der Einlaufdüse
- 12
- Düsenabschnitt
- 13
- Deckscheibe
- 14
- Schaufeln
- 15
- Nabenscheibe
- 16
- Nabe
- 17
- äußerer Anschlußflansch
- 18
- Einströmöffnung
- 19
- innere Anschlußflansch
- 20
- Einlaufkegel
- 21
- Kreisbogenabschnitt
- 22
- Luftspalt
- 23
- Ausströmöffnung
- 24
- Einströmrichtung
- 25
- Durchbohrungen A1
- 26
- Ausblasrichtung
- 27
- Rohrnippel
- 28
- Ringleitung
- 29
- Verbindungsleitung
- 30
- Drucksensor
- 31
- Durchbohrungen A2
- 32
- Durchbohrungen A3
- 33
- Durchbohrungen A4
- 34
- Schaltkasten
- 35
- Temperatursensor
- 36
- Drehzahlsensor
- 37
- statische Druckentnahmestelle
1. Verfahren zur Bestimmung des Betriebspunktes einesVentilators, bei dem eine Wirkdruckdifferenz
Δp
Mw mit mindestens einer Meßstelle an einer Einlaufdüse des Ventilators gemessen und
daraus der Volumenstrom ermittelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
a) eine Wirkdruckdifferenz ΔpMw zwischen zwei Ebenen in der Einströmdüse oder zwischen einer Ebene in der Einströmdüse
und einer Stelle in der Umgebung sowie eine Gesamtdruckdifferenz ΔpMt zwischen Saugseite und Druckseite des Ventilators und gegebenenfalls die Wellenleistung
PMW des Ventilators gemessen,
b) aus der Wirkdruckdifferenz ΔpMw der Volumenstrom V ermittelt,
c) eine aus dem Volumenstrom V über eine Betriebskennlinie Δpt (V) ermittelter Sollwert für die Gesamtdruckdifferenz Δpst mit der gemessenen Gesamtdruckdifferenz ΔpMt verglichen,
d) gegebenenfalls eine aus dem Volumenstrom V über eine Betriebskennlinie PW(V) ermittelter Sollwert für die Wellenleistung PSW mit gemessenen Leistung PMW verglichen und
e) aus den Vergleichen c) und gegebenenfalls d) der Betriebspunkt und seine Güte bestimmt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Volumenstrom V und die
Sollwerte der Betriebskennlinien ΔpSW und PSW mit Hilfe von Modellkennlinien ψ(φ), η(φ) und ggf. λ(φ) Konfigurationswerten und
Zustandswerten des Ventilators ermittelt werden.
3. Verfahren zur Bestimmung des Betriebspunktes eines Ventilators nach Anspruch 2 und
eines Zustandswertes, wie zum Beispiel die Dichte ρ des geförderten Gases, bei dem
eine Wirkdruckdifferenz Δp
MW mit mindestens einer Meßstelle an einer Einlaufdüse des Ventilators gemessen und
daraus der Volumenstrom V ermittelt wird, dadurch gekennzeichnet daß
a) eine Wirkdruckdifferenz ΔpMW zwischen zwei Ebenen in der Einströmdüse, oder zwischen einer Ebene in der Einströmdüse
und einer Stelle in der Umgebung sowie eine Gesamtdruckdifferenz ΔpMt zwischen Saugseite und Druckseite des Ventilators und die Wellenleistung PMW des Ventilators gemessen,
b) aus der Wirkdruckdifferenz ΔpMW mit Hilfe von Konfigurations- und am Ventilator gemessenen Zustandswerten der Volumenstrom
V ermittelt,
c) aus dem Volumenstrom V eine Wert für die Lieferziffer φ und daraus ein Wert der
Modellkennlinie ψ(φ) ermittelt,
d) den zu bestimmenden Zustandswert mit Hilfe des ermittelten Wertes der Modellkennlinie
ψ(φ), ggf. von Konfiguration- und Zustandswerten sowie der gemessenen Gesamtdruckdifferenz
ΔpSt ermittelt,
e) falls bei der Ermittlung des Volumenstromes V aus der Wirkdruckdifferenz ΔpMW in b) der zu bestimmende Zustandswert notwendig ist, eine Bestimmung des Volumenstromes
V und des Zustandswertes durch Iterationsschritte b) bis d) durchgeführt
f) aus dem unter b) bis e) ermittelten Volumenstrom V mit Hilfe der Modellkennlinie
η (φ) , ggf. von Konfigurations- und Zustandsdaten ein Sollwert für die Wellenleistung
PSW ermittelt und mit der gemessenen Leistung PMW verglichen
g) aus dem Ergebnis von b) bis e) und dem Vergleich f) der Betriebspunkt und seine
Güte bestimmt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Ermittlung
des Volumenstromes V aus der Wirkdruckdifferenz ΔpMw die Abhängigkeit des dieser Wirkdruckdifferenz ΔpMw entsprechenden Düsenbeiwertes α von der Reynoldszahl Re mit Hilfe einer Modellkennlinie
α(Re) der Einströmdüse im eingebauten Zustand durch Iterationsschritte berücksichtigt
wird
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Ermittlung
der Sollwerte der Gesamtdruckdifferenz ΔpSt und ggf. der Wellenleistung PSW die aus den Kennlinien ermittelten Werte in Form von vom Betriebszustand des Ventilators
abhängigen Faktoren, insbesondere des Faktors k zur Berücksichtigung interner Verluste
und/oder des Faktors f zur Berücksichtigung der Verdichtung, auf- oder abgewertet
werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Wirkdruckdifferenz
ΔpMw 1/3 zwischen zwei Ebenen A1 und A3 und eine Wirkdruckdifferenz ΔpMw 2/3 zwischen einer zwischen den beiden Ebenen A1 und A3 liegenden Ebene A2 und der Ebene
A3 gemessen wird, wobei der Volumenstrom V aus der Wirkdruckdifferenz ΔpMw 1/3 oder der Druckdifferenz ΔpMw 2/3 ermittelt wird und gegebenenfalls aus dem Verhältnis der Druckdifferenzen die Güte
der Strömung in der Einströmdüse und/oder der Meßstellen abgeleitet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckdifferenzen
an jeweils vier in einer der Ebene (A1 bis A4) senkrecht zur Strömungsrichtung verteilte
Meßstellen, deren Werte gemittelt werden, gemessen werden.
8. Verfahren nach einem Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Zentrum der
Ebenen A1, A2 oder A3 in der Einströmdüse, die zur Messung von Wirkdruckdifferenzen
herangezogen werden, der statische Druck gemessen wird.
9. Ventilator zur Bestimmung seines Betriebspunktes und gegebenenfalls einer Zustandsgröße
nach einem der Verfahren der Ansprüche 1 bis 8 mit einem Motor, einem Laufrad, einem
Gehäuse, einer Einströmdüse, die zur Messung einer Wirkdruckdifferenz Δp
Mw , mit mindestens einer Meßstelle versehen ist und mit einer damit verbundenen Einrichtung
zur Verarbeitung der Meßwerte, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Messung einer oder mehrerer Wirkdruckdifferenzen ΔpMw
die Einströmdüse in mindestens zwei Ebenen (A1 und/oder A2, A3) senkrecht zur Strömungrichtung
eine oder mehrere Druckmeßstellen aufweist, wobei ggf. die Druckmeßstellen einer Ebene
(A1, A2, A3) untereinander verbunden, und die Druckmeßstelle oder die Druckmeßstellen
zweier Ebenen (A1 und/oder A2, A3) an einen Drucksensor (30) angeschlossen sind, oder
die Einströmdüse in mindestens einer Ebene senkrecht zur Strömungsrichtung eine oder
mehrere Druckmeßstellen aufweist und an einer Stelle in der Umgebung eine Druckmeßstelle
angeordnet ist, wobei, ggf. die Druckmeßstellen einer Ebene untereinander verbunden,
und die Druckmeßstelle oder die Druckmeßstellen einer Ebene und die Druckmeßstelle
in der Umgebung an einen Drucksensor angeschlossen sind
zur Messung einer Gesamtdruckdifferenz ΔpMt ein Gehäuse des Ventilators in der Nähe seiner Auströmöffnung in einer Ebene (A4)
senkrecht zur Auströmungsrichtung (26) eine oder mehrere Druckmeßstellen aufweist,
wobei, ggf. die Druckmeßstellen miteinander verbunden sind und, die Druckmeßstelle
oder die Druckmeßstellen an einen an die Druckmeßstellen der Einströmdüse einer der
Ebenen (A1 oder A2, A3) angeschlossenen Drucksensor (30) angeschlossen sind
und ggf. zur Messung einer Wellenleistung PMW eine Leistungsmeßvorrichtung am Ventilator angeordnet ist.
10. Ventilator nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch einen Drehzahlmesser (36) zur Messung
der Motordrehzahl n, einen Temperatursensor (35) in der Einströmdüse zur Messung der
Temperatur T und einem Absolutdrucksensor zur Messung des Umgebungsdruckes Pa.
11. Ventilator nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Einströmdüse
in einer weiteren Ebene (A2) eine oder mehrere Druckmeßstellen, die untereinander
verbunden sind und an einen an die Druckmeßstellen einer der Ebenen (A1, A3) der Einströmdüse
angeschlossenen Drucksensor (30) angeschlossen sind, aufweist.
12. Ventilator nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in den Ebenen
(A1 bis A4) der Einlaufdüse und des Gehäuses jeweils vier gleichmäßig verteilte Druckmeßstellen
angeordnet sind.
13. Ventilator nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß im Zentrum
der Ebenen (A1, A2 oder A3) mit Druckmeßstellen jeweils eine statische Druckentnahmestelle
(37) angeordnet ist.