[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Homogenisieren fließfähiger Stoffe, insbesondere
Majonnaisen, Emulsionen, Salben, Crèmes und dergleichen, deren Viskosität sich gegebenenfalls
während des Homogenisierens ändert, mit einem Mischbehälter, einem am Behälter angeordneten
Homogenisator, einem Zulauf für die Zuführung der Stoffe vom Mischbehälter zum Homogenisator
und einem Ablauf aus dem Homogenisator, der über einen Ringspalt mit dem Mischbehälter
kommuniziert.
[0002] Gattungsgemäße Homogenisiereinrichtungen sind beispielsweise bekannt aus der DE-PS
28 05 942. Üblicherweise wird dabei der Homogenisator im Bodenbereich des Mischbehälters
so angeordnet, daß der Zulauf und der Ablauf des Homogenisators im Bodenbereich des
Mischkessels relativ dicht beieinander münden. Zusätzlich wird vorzugsweise eine Umlaufleitung
oder Umgehungsleitung vorgesehen, die vom Abfluß des Homogenisators in den oberen
Bereich des Mischbehälters führt. Die Umlaufleitung bzw. Umgehungsleitung ist dann
absperrbar ausgeführt.
[0003] Solche Homogenisiereinrichtungen gestatten zwei verschiedene Homogenisierbetriebe,
bekannt als "Homogenisieren im Mischbehälter" und "Homogenisieren im Umlauf oder bei
der Entleerung".
[0004] Im ersten Fall erfolgt die Rückführung des homogenisierten, aus dem Ablauf des Homogenisators
austretenden Mischguts in den Mischbehälter relativ nahe am Homogenisator-Zulauf,
insbesondere im Bereich des Behälterbodens. Im zweiten Fall wird das homogenisierte
Gut in den oberen Bereich des Mischbehälters zurückgeführt.
[0005] Die Wahlmöglichkeit zwischen diesen beiden Betriebsweisen erlaubt es, Einflüsse der
Produktviskosität, die sich im Verlauf des Homogenisierens auch stark ändern kann,
und auch andere Einflüsse zu berücksichtigen, die sich bei der jeweils konkreten Mischaufgabe
stellen.
[0006] Bei der Herstellung pastenförmiger Produkte wie Cremes, Lotionen, Salben, Majonnaisen
und dergleichen werden meistens die Rohstoffe im flüssigen Zustand vorgelegt; gegebenenfalls
werden sie zu diesem Zweck aufgeschmolzen. Diese Ausgangsrohstoffe sind in den meisten
Fällen bei erhöhter Temperatur dünnflüssig. Oft müssen sie im dünnflüssigen Zustand
mit hoher Mischintensität beaufschlagt werden, um zum Beispiel agglomeratfreie Suspensionen
oder auch feinste Emulsionströpfchen zu erzielen. Die Produktviskosität nimmt oft
durch die Homogenisierung zu und kann dabei sehr drastisch ansteigen.
[0007] Grundsätzlich erfolgt, allerdings abhängig auch vom Füllungsgrad des Mischbehälters,
bis zu Produktviskositäten von circa 5000 mPas das Homogenisieren im Mischbehälter.
Die Viskosität ist dann noch niedrig genug, um eine Umschichtung des Mischkesselinhalts
zu gewährleisten und zu vermeiden, daß Produktgemisch vom Ablauf des Homogenisators
unmittelbar wieder zum Zulauf strömt (sogenannter "Produktkurzschluß").
[0008] Bei höheren Viskositäten, aber wiederum auch abhängig vom Füllstand im Mischbehälter,
wählt man die Homogenisierung im Umlauf, um eine Umschichtung des gesamten Kesselinhalts
zu erzwingen und Produktkurzschlüsse zu vermeiden.
[0009] Bei der Homogenisiereinrichtung gemäß DE-PS 28 05 942 weist die "direkte" Verbindung
zwischen dem Ablauf des Homogenisators und dem Mischbehälter-Boden einen Ringspalt
auf, der im Boden des Mischbehälters eine Drosselöffnung bildet. Beim "Homogenisieren
im Mischbehälter" wird das entsprechend niedrigviskose Mischgut, mit entsprechend
verhältnismäßig niedrigem Widerstand, durch den Drosselspalt in den Mischbehälter
zurückgeführt. Steigt während des Mischens die Produktviskosität an, ergibt sich durch
die Anhaftung des Produkts an den Wänden des Drosselspaltes ein entsprechend höherer
Widerstand im Spalt. Überschreitet dieser Widerstand einen Grenzwert, der etwa einer
Produktviskosität von rund 5000 mPas entspricht, dann wird die sonst abgesperrte Umlaufleitung
geöffnet, und das Produkt statt zum Boden des Mischbehälters zu dessen oberem Bereich
geführt. Nun erfolgt eine Homogenisierung im Umlaufverfahren, so daß eine vollständige
Erfassung des Mischgutes gewährleistet ist. Die Umschaltung auf das Homogenisieren
im Umlaufverfahren erfolgt manuell, durch das Öffnen von Ventilen, oder auch druckabhängig
durch Sensoren.
[0010] Solche Homogenisiervorrichtungen werden mit sehr unterschiedlichen Maschinengrößen
ausgeführt; so variieren die Behälter-Nutzinhalte beispielsweise zwischen 15 l und
10.000 l. Verschiedene Maschinentypen weisen unterschiedlich leistungsfähige Homogenisatoren
mit unterschiedlichen Geometrien auf. Je nach Leitungsweite, Anzahl der Bögen, Ventile
etc. variieren auch die Förderwiderstände in den Umlaufleitungen. Dabei muß stets
sichergestellt sein, daß der jeweils notwendige Homogenisierbetrieb auch tatsächlich
erfolgt, insbesondere also daß ab einer gewissen Produktviskosität, wenn die Umlaufleitung
geöffnet wird, die Produktförderung und Homogenisierung auch tatsächlich wenigstens
nahezu ausschließlich über die Umlaufleitung erfolgt.
[0011] Um dies zu erreichen, ist in der DE-OS 195 37 303 vorgeschlagen worden, den Ringspalt,
der die Verbindung zwischen dem Homogenisatorablauf und dem Mischbehälter bildet,
ebenfalls absperrbar auszubilden.
[0012] Hierzu wird gemäß der DE-OS 195 37 303 vorzugsweise eine Verschließeinrichtung in
der Verbindung vorgesehen, die ein federbeaufschlagtes Dichtelement aufweist. So soll
beispielsweise die Verbindung als Ringkanal zwischen dem Ablauf des Homogenisators
und dem Inneren des Mischbehälters ausgebildet werden, wobei dann die Verschließeinrichtung
ein Dichtring sein soll, der in der Mündung des Ringkanals angeordnet ist. Der Dichtring
wird durch eine Feder in seine Schließstellung gedrängt, in welcher er den Ringkanal
gegenüber dem Ablauf verschließt. Bei einer solchen Ausführungsform ist das Öffnen,
also die Freigabe der zweiten Verbindung für das Homogenisieren im Mischbehälter,
abhängig von der Federkraft.
[0013] Der Betriebszustand "Homogenisierung im Umlaufverfahren" soll, auch gemäß DE-OS 195
37 303, dadurch wählbar sein, daß die Absperrung der ersten Verbindung zwischen Homogenisatorablauf
und Mischbehälter geöffnet wird. Solange die erste Verbindung, die Umlaufleitung,
geöffnet ist, soll die zweite Verbindung durch die Verschließeinrichtung geschlossen
sein.
[0014] Bei Produkten mit hoher Viskosität, für die das Homogenisieren im Umlaufverfahren
ja gerade erforderlich ist, muß im Ablauf des Homogenisators ein so hoher Druck anstehen,
daß die Leitungswiderstände im Umlauf überwunden werden. Ist der Druck im Ablauf zu
niedrig, wirken die Leitungswiderstände im Umlauf wie die Absperrung, d.i. die erste
Verbindung ist effektiv geschlossen. Nun sind die Leitungswiderstände im Umlauf durchaus
erheblich. Bei hohen Produktviskositäten, oberhalb 5000 und bis etwa 100000 mPas,
ergeben sich durch Ventile, Rohrbögen, Leitungsquerschnitte, aber auch durch die erhebliche
Haftung des Produktes an Rohrwandungen, große Leitungswiderstände. Der Leitungswiderstand
im Umlauf kann ohne weiteres 2 Bar Überdruck entsprechen. Die Verschließeinrichtung
schaltet (durch Öffnen) also gerade dann auf den falschen Homogenisierbetrieb (im
Mischbehälter) um, wenn dies wegen der sehr hohen Viskosität des Mischgutes am wenigsten
in Frage kommt; und zwar umso früher, je niedriger der Federdruck ist. Also müßte,
um das Ziel der DE-OS 195 37 303 überhaupt zu erreichen, die Verschließeinrichtung
in der zweiten Verbindung, zwischen dem Homogenisatorablauf und dem Mischbehälterboden,
auch bei so hohen Drücken noch geschlossen bleiben, wie sie nötig sind, um den Leitungswiderstand
im Umlauf auch bei hochviskosem Mischgut zu überwinden. Beispielsweise müßten bei
der vorgeschlagenen federbeaufschlagten Dichtringeinrichtung im Ringkanal die entsprechenden
Federn so stark ausgelegt werden, daß sie immer eine größere Kraft aufbringen als
nötig ist, um den Leitungswiderstand im Umlauf zu überwinden. Damit ergibt sich jedoch
zwangsläufig, daß die andere Betriebsart, nämlich das Homogenisieren im Mischkessel,
nur bei abgesperrtem Umlauf möglich ist, weil hierzu die geschlossene Verschließeinrichtung
in der zweiten Verbindung gegen diesen hohen Federdruck geöffnet werden müßte. Auch
dann ist noch, zusätzlich, eine sehr hohe Pumpleistung des Homogenisators erforderlich,
um die Verschließeinrichtung zu öffnen.
[0015] Dies macht es beim Arbeiten mit geringer Drehzahl des Homogenisators, und entsprechend
geringem Druckaufbau im Ablauf, aber unmöglich, die Vorrichtung zu betreiben. Zum
Beispiel lassen sich schäumende Produkte, bei denen keine Luft einhomogenisiert werden
soll, dann überhaupt nicht mehr verarbeiten.
[0016] Verringert man jedoch die Federkraft, um diesem Problem auszuweichen, kommt es nicht
mehr zum Schließen der Verschließeinrichtung. Die Anordnung aus Dichtring und Richtkanal
entspricht dann funktionsmäßig dem aus der DE-OS 28 05 942 bekannten Drosselspalt.
[0017] Die Vorrichtung gemäß DE-OS 195 37 303 läßt sich also grundsätzlich nur betreiben,
wenn ausreichende Mengen Mischgut bei hoher Drehzahl des Homogenisators, d.i. bei
hoher Förderleistung verarbeitet werden können. Bei im Mischbetrieb steigender Produktviskosität
ergibt sich dann eine zunehmende Erhöhung des Widerstandes in der Verschließeinrichtung,
die ja funktionsmäßig einem Drosselspalt völlig entspricht. Es kommt zwangsläufig
zum Umschalten auf die Homogenisierung im Umlaufbetrieb, bei gleichzeitigem Produktkurzschluß
über die zweite Verbindung.
[0018] Während also die Vorrichtung gemäß DE-OS 195 37 303 den angestrebten Zweck im Regelfall
nicht erreicht, führt die vorgesehene Verschließeinrichtung zu erheblichen Problemen
anderer Art, die bei Vorrichtungen mit Drosselspalt nicht auftreten. Inbesondere betrifft
dies die Reinigung des Mischbehälters. Wenn nach Entfernung des Mischgutes und Spülen
des Behälters mit Reinigungslösung und dergleichen beim drucklosen Zustand des Ablaufes
die Schließeinrichtung tatsächlich schließt, wie vorgesehen, ist eine völlige Entleerung
des Mischbehälters nach der Reinigung nicht mehr möglich. Die (zweite) vorgesehene
Verbindung zwischen Ablauf und Behälterboden ist geschlossen, weil der Homogenisator
keinen Druck mehr aufbauen kann, wenn bei weitgehender Entleerung Luft angesaugt wird,
so daß sich oberhalb der Schließeinrichtung Waschwasser ansammelt, welches der Homogenisator
nicht abpumpen kann. Daraus können erhebliche Verkeimungen resultieren. Das in der
DE-OS 195 37 303 vorgesehene "cleaning in place", welches die Pumpwirkung des Homogenisators
ausnutzen soll, wird durch die vorgesehene Verschließeinrichtung unmöglich gemacht.
[0019] Im Stand der Technik finden sich keine eindeutigen Aussagen, die die Geometrie des
Ringspaltes bei solchen Homogenisiervorrichtungen mit der Produktviskosität und dem
Fließverhalten korrelieren. Bei den Vorrichtungen gemäß DE-PS 28 05 942, die bisher
gebaut worden sind, beträgt zum Beispiel die Spaltweite circa 0,5 mm und die Spaltlänge
circa 30 mm.
[0020] Vor diesem Hintergrund ist es eine wesentliche Aufgabe der Erfindung, gattungsgemäße
Homogenisiervorrichtungen so auszugestalten, daß sie mit einfachen Mitteln auch bei
ganz unterschiedlichen Maschinengrößen, Homogenisatorleistungen usw. die definitive
Einstellung des jeweils erforderlichen Homogenisierbetriebs gestatten.
[0021] Insbesondere ist es eine wesentliche Aufgabe der Erfindung, gattungsgemäße Homogenisiervorrichtungen
mit einfachen Mitteln so auszugestalten, daß auch bei hohen Produktviskositäten sichergestellt
ist, daß bei geöffneter Umlaufleitung die Produktförderung und Homogenisierung wenigstens
nahezu ausschließlich über die Umlaufleitung erfolgt.
[0022] Die Erfindung löst diese Aufgaben, insbesondere für gattungsgemäße Homogenisiervorrichtungen
mit Umlaufleitung, durch Wahl bestimmter Geometrien für den Ringspalt.
[0023] So wird erfindungsgemäß eine gattungsgemäße Vorrichtung so ausgestaltet, daß der
Ringspalt eine Spaltlänge L und eine Spaltweite S aufweist, die so bemessen sind,
daß das Verhältnis L / 4S maximal etwa 40 beträgt, wenn die Spaltweite S größer als
0,5 mm und / oder die Spaltlänge L größer als 30 mm ist.
[0024] In einer anderen Definition der Erfindung ist für das Verhältnis L / 4S ein Minimalwert
von mehr als 15 festgelegt; dies betrifft auch Geometrien mit Spaltweiten S ≤ 0,5
mm und / oder Spaltlängen L ≤ 30 mm.
[0025] Die Unteransprüche definieren vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung. Insbesondere
sind erfindungsgemäß solche Spaltgeometrien bevorzugt, bei denen die Spaltweite S
zwischen 0,55 mm und 1,5 mm liegt, wobei man meistens die Spaltweite zwischen 0,7
mm und 1,5 mm wählen wird. Besonders bevorzugt liegt die Spaltweite S bei etwa 1 mm.
[0026] Die Spaltlänge L kann relativ stark, zwischen etwa 5 mm und etwa 100 mm variieren;
es ist nicht ausgeschlossen, daß die Spaltlänge auch noch größer sein kann als 100
mm. Insbesondere aber liegt die Spaltlänge zwischen 8 mm und 80 mm, vorzugsweise zwischen
20 mm und 80 mm. Gegenwärtig besonders bevorzugt ist eine Spaltlänge von etwa 70 mm.
[0027] Das besonders bevorzugte Verhältnis von L / 4S (also der Spaltlänge, geteilt durch
die vierfache Spaltweite) liegt zwischen 8 und 40 und ganz besonders bevorzugt bei
etwa 20.
[0028] Sofern die Spaltweite nicht mehr als 0,5 mm oder die Spaltlänge nicht mehr als 30
mm betragen muß, liegt das Verhältnis L / 4S oberhalb 15.
[0029] Der Ringspalt muß keine gleichbleibende Spaltweite im Verlauf der Spaltlänge aufweisen.
Vielmehr ist es durchaus vorteilhaft, daß sich die Spaltweite über die Spaltlänge
ändert. Durch die damit verbundenen Geschwindigkeitsänderungen des Produktes im Spalt
können die Widerstandswerte und damit das viskositätsabhängige Haft- und Fließverhalten
des Produkts im Spalt stark beeinflußt und optimiert werden.
[0030] Beispielsweise läßt sich dies dadurch realisieren, daß, wie erfindungsgemäß bevorzugt
wird, im Bereich des Ringspalts an wenigstens einem der den Ringspalt definierenden
Bauteile radiale Stufen oder Schultern vorgesehen sind, die über die Spaltlänge des
Ringsspalts verteilte Bereiche unterschiedlicher Spaltweite definieren. Es folgen
also Abschnitte, in denen die den Spalt definierenden Wände einander radial näher
sind, auf Bereiche, in denen diese Wände weiter voneinander entfernt sind, so daß
sich über die Länge des Ringspalts Kammern größeren Volumens und Verengungsstellen
abwechseln, in denen das Produkt deutlich schneller fließen muß, und stärker geschert
wird.
[0031] Besonders vorteilhaft ist der Einsatz dieser Maßnahmen bei solchen Homogenisiereinrichtungen,
die eine absperrbare Umlauf- oder Umgehungsleitung aufweisen, wobei das Absperrventil
in Abhängigkeit vom Druck im Ablauf sensorgesteuert automatisch betätigbar ist.
[0032] Im folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Abbildung näher erläutert.
Darin zeigen:
- Figur 1
- einen schematischen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Homogenisiervorrichtung,
ausgehend von der in der DE-PS 28 05 942 beschriebenen Vorrichtung, und
- Figuren 2a bis 2c
- verschiedene erfindungsgemäße Spaltgeometrien.
[0033] Der in Figur 1 gezeigte Homogenisiermischer 10 umfaßt einen Mischbehälter 11, an
dessen Boden 11a ein Kreiselhomogenisator 14 mit einem Zulauf 12 und einem Ablauf
13 fest angeordnet ist. Der Ablauf 13 des Kreiselhomogenisators 14 ist über einen
Dreiwegehahn 15 mit einer in den oberen Bereich des Mischbehälters 11 führenden Umlaufleitung
16 verbunden. Andererseits ist der Ablauf 13 über den Dreiwegehahn 15 mit einer Abflußleitung
17 verbunden.
[0034] Der Ablauf 13 des Kreiselhomogenisators 14 ist über einen Ringspalt 18 mit dem Mischbehälter
11 verbunden. Außerdem schließt unmittelbar am Ablauf 13 ein Absperrventil 19 an,
das mittels eines automatischen Antriebs 21, in Abhängigkeit vom Druck im Ablauf 13
betätigbar ist; der Druck wird von einem Sensor 20 erfaßt, der in den Ablauf 13 ragt.
Der Sensor 20 steuert den automatischen Antrieb 21. Das Absperrventil 19 kann auch
manuell betätigt werden.
[0035] Im Betrieb werden die dünnflüssigen Mischgutanteile vom Kreiselhomogenisator 14 über
den Zulauf 12 aus dem Mischbehälter 11 angesaugt. Der Kreiselhomogenisator 14 fördert
dieses Mischgut, je nach Stellung des Absperrventils 19, entweder über den Ringspalt
18 zurück in den Bodenbereich des Mischbehälters, oder über die Umlaufleitung 16 in
den oberen Bereich des Mischbehälters.
[0036] Solange die Viskosität des Mischgutes dies zuläßt, d.i. niedrig genug ist, erfolgt
das Homogenisieren im Behälter, wobei das Mischgut aus dem Ringspalt 18 mit relativ
hoher Geschwindigkeit und relativ geringem Durchsatz austritt. Die hohe Austrittsgeschwindigkeit
trägt zur intensiven Durchmischung des Mischbehälterinhalts bei. Diese intensive Durchmischung
ergibt sich auch bei geringer Füllung des Mischbehälters 11. Wegen des relativ geringen
Durchsatzes ergibt sich eine intensive Misch- und Zerkleinerungswirkung im Kreiselhomogenisator
selbst.
[0037] Beim Ringspalt 18 gemäß Figuren 1 und 2 liegt das Verhältnis der gesamten Spaltlänge
zur vierfachen Spaltweite erfindungsgemäß bei maximal etwa 40, wenn die Spaltweite
S größer als 0,5 mm und / oder die Spaltlänge L größer als 30 mm ist. Bei solchen
Ausführungsformen ist insbesondere die Spaltweite S im Durchschnitt etwa 1 mm und
die Spaltlänge L insgesamt etwa 70 mm.
[0038] Bei der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform der Erfindung ist der Ringspalt definiert
von der Außenwand des Homogenisator-Stators einerseits, und dem Homogenisatorgehäuse
andererseits, welches hier einstückig am Behälterboden 11a ansetzt. Bei der bevorzugten
Ausführungsform gemäß Figur 2a ist die Innenfläche des Gehäuses mit Ringnuten versehen,
die dazu führen, daß der Ringspalt sich, in Durchströmungsrichtung, abwechselnd erweitert
und wieder verengt.
[0039] Bei Figur 2b sind diese Nuten statt dessen an der Außenseite des Stators vorgesehen,
haben aber genau den gleichen Effekt.
[0040] Figur 2c zeigt eine Ausführungsform, bei der entsprechende Nuten, und damit radiale
Stufen oder Schultern, in beiden Bauteilen vorgesehen sind.
[0041] In den genannten Fällen gemäß Figuren 2a bis 2c besteht die Gesamtlänge des Ringspaltes
aus mehreren Spaltlängenbereichen L1, L2 ..., in denen die Spaltweite S1, S2 ... jeweils
unterschiedlich ist. Für die Bemessung des Verhältnisses von Spaltlänge zu Spaltweite
im erfindungsgemäßen Sinne gilt dann, daß die Spaltlänge sich aus allen Spaltlängenbereichen
addiert, wobei gilt:

[0042] Solche Spaltgeometrien eignen sich auch für Vorrichtungen, bei denen die Spaltweite
S ≥ 0,5 mm und / oder die Spaltlänge L ≥ 30 mm ist. Allerdings ist dann vorgesehen,
daß das Verhältnis L / 4S, gegebenenfalls zusammengesetzt aus Anteilen L1 / 4S1, L2
/ 4S2 etc, größer als 15 ist.
[0043] Bei den am meisten bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung liegt das Verhältnis
L / 4S, gegebenenfalls zusammengesetzt aus Einzelbeiträgen bei unterschiedlicher Spaltweite
wie oben definiert, etwa bei 20 ±3. Beispielsweise liegt es bei einer gegenwärtig
bevorzugten Ausführungsform, mit einer Spaltweite von etwa 1 mm und einer Spaltlänge
von etwa 70 mm, bei 17,5.
[0044] In der Praxis wird man die Geometrie des Ringspaltes in Abstimmung mit den übrigen
Maschinenparametern festlegen. Dabei lassen sich die Mischbehältergröße, die Dimensionierungen
der Umlaufleitung (wenn vorhanden), und die Leistungsfähigkeit wie auch die Geometrie
des Homogenisators berücksichtigen.
[0045] Es ist dabei durchaus vorgesehen, bereits vorhandene Maschinen entsprechend nachzurüsten.
1. Vorrichtung zum Homogenisieren fließfähiger Stoffe, insbesondere Majonnaisen, Emulsionen,
Salben, Crèmes und dergleichen, deren Viskosität sich gegebenenfalls während des Homogenisierens
ändert, mit einem Mischbehälter, einem am Behälter angeordneten Homogenisator, einem
Zulauf für die Zuführung der Stoffe vom Mischbehälter zum Homogenisator und einem
Ablauf aus dem Homogenisator, der über einen Ringspalt mit dem Mischbehälter kommuniziert,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ringspalt (18) eine Spaltlänge (L) und eine Spaltweite (S) aufweist, die
so bemessen sind, daß das Verhältnis L / 4S bei Spaltweiten (S) von mehr als 0,5 mm
und / oder Spaltlängen (L) von mehr als 30 mm maximal etwa 40 beträgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spaltweite (S) zwischen 0,55 mm und 2,5 mm, vorzugsweise zwischen 0,7 mm
und 1,5 mm liegt und besonders bevorzugt etwa 1 mm beträgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spaltlänge (L) zwischen 5 mm und 100 mm, insbesondere zwischen 8 mm und
80 mm und vorzugsweise zwischen 20 mm und 80 mm und besonders bevorzugt bei etwa 70
mm liegt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis L / 4S zwischen 8 und 40 liegt und vorzugsweise etwa 20 ist.
5. Vorrichtung zum Homogenisieren fließfähiger Stoffe, insbesondere Majonnaisen, Emulsionen,
Salben, Crèmes und dergleichen, deren Viskosität sich gegebenenfalls während des Homogenisierens
ändert, mit einem Mischbehälter, einem am Behälter angeordneten Homogenisator, einem
Zulauf für die Zuführung der Stoffe vom Mischbehälter zum Homogenisator und einem
Ablauf aus dem Homogenisator, der über einen Ringspalt mit dem Mischbehälter kommuniziert,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ringspalt (18) eine Spaltlänge (L) und eine Spaltweite (S) aufweist, die
so bemessen sind, daß das Verhältnis L / 4S bei Spaltweiten (S) größer als 15 ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß L / 4S etwa 20 ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ringspalt (18) wenigstens zwei Spaltlängenbereiche (L1, L2 ...) mit unterschiedlicher
Spaltweite (S1, S2 ...) aufweist, wobei gilt:
8. Vorrichtung zum Homogenisieren fließfähiger Stoffe, insbesondere Majonnaisen, Emulsionen,
Salben, Crèmes und dergleichen, deren Viskosität sich gegebenenfalls während des Homogenisierens
ändert, mit einem Mischbehälter, einem am Behälter angeordneten Homogenisator, einem
Zulauf für die Zuführung der Stoffe vom Mischbehälter zum Homogenisator und einem
Ablauf aus dem Homogenisator, der über einen Ringspalt mit dem Mischbehälter kommuniziert,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Ringspalts (18) an wenigstens einem der den Ringspalt (18) definierenden
Bauteile radiale Stufen oder Schultern vorgesehen sind, die über die Spaltlänge (L)
des Ringspalts (18) verteilte Bereiche unterschiedlicher Spaltweite definieren.
9. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine absperrbare Abflußleitung für die Stoffe aus der Vorrichtung vorgesehen
ist, wobei der Ablauf aus dem Homogenisator mit der Abflußleitung (17) verbindbar
ist und die Absperrung der Abflußleitung (17) durch ein in dieser angeordnetes Absperrventil
(19) erfolgt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Umgehungsleitung (16) einen Endes mit der Abflußleitung (17) nach dem Absperrventil
(19) und anderen Endes mit dem oberen Bereich des Mischbehälters (11) verbunden ist
und dazwischen ein Dreiwegeventil (15) oder entsprechende einzelne Absperrventile
angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Absperrventil (19) mittels eines von einem Sensor (20) gesteuerten automatischen
Antriebes (21) in Abhängigkeit von der Viskosität des Produktes im Ablauf (13) betätigbar
ist.