(19)
(11) EP 0 898 026 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.02.1999  Patentblatt  1999/08

(21) Anmeldenummer: 98115732.4

(22) Anmeldetag:  20.08.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04B 1/04, B28B 23/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 22.08.1997 DE 19736670

(71) Anmelder: Ziegelwerk Gundelfingen GmbH
89423 Gundelfingen/Donau (DE)

(72) Erfinder:
  • Merkle, Günther
    89364 Rettenbach (DE)

(74) Vertreter: Schmidt, Christian et al
Manitz, Finsterwald & Partner GbR, Robert-Koch-Strasse 1
80538 München
80538 München (DE)

   


(54) Fertighaus


(57) Ein Fertighaus besteht aus mehreren plattenartigen Fertigelementen aus Beton oder Ziegel, die als Wände (24, 25) und/oder Decken dienen. Die unterste Bodenplatte (16, 18) ist als statisch tragendes Fertigelement aus Beton ausgebildet, dessen in das Innere des Hauses weisende Oberseite (20) in glattem Sichtbeton ausgebildet ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fertighaus, das aus mehreren plattenartigen Fertigelementen aus Beton oder Ziegel besteht, die als Wände und/oder Decken dienen.

[0002] Derartige Fertighäuser sind grundsätzlich bekannt und ermöglichen ein kostengünstiges und rasches Erstellen von Häusern. Durch die Fertigbauweise können die Wände und Decken eines solchen Fertighauses weitestgehend vorgefertigt werden, so daß auf der Baustelle lediglich das Zusammenfügen der plattenartigen Teile erfolgen muß.

[0003] Es ist das der Erfindung zugrundeliegende Problem (Aufgabe), ein Fertighaus sowie Teile hierfür zu schaffen, das in kurzer Zeit und kostengünstig erstellt werden kann.

[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1 und insbesondere dadurch, daß bei dem Fertighaus als unterste Bodenplatte zumindest ein statisch tragendes Fertigelement aus Beton vorgesehen ist, dessen in das Innere des Hauses weisende Oberseite in glattem Sichtbeton ausgebildet ist.

[0005] Erfindungsgemäß wird die unterste Bodenplatte, das heißt die unmittelbar oberhalb des Erdreiches befindliche Platte nicht auf herkömmliche Weise in Ortbeton gegossen. Vielmehr wird auch hier ein Fertigelement verwendet, das vorgefertigt werden kann. Da erfindungsgemäß die Oberseite dieser Bodenplatte in glattem Sichtbeton ausgebildet ist, kann auf diese ohne weitere Zwischenbehandlung, das heißt ohne Auflegen eines Estrichs oder dergleichen, direkt der Fußbodenbelag (Fliesen, Parkett oder dergleichen) aufgebracht werden. Somit entfällt erfindungsgemäß das Erstellen der Bodenplatte in Ortbeton und das Aufbringen einer weiteren Materialschicht, die das Verlegen von Bodenbelägen ermöglicht.

[0006] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in der Beschreibung, den Zeichnungen sowie den Unteransprüchen beschrieben.

[0007] Nach einer ersten vorteilhaften Ausführungsform kann die Bodenplatte an ihrer Unterseite mit Isoliermaterial kaschiert sein. Hierdurch bleiben die Vorteile der erfindungsgemäßen Bodenplatte, nämlich die kostengünstige Herstellung und die Möglichkeit, direkt Bodenbeläge aufzubringen, erhalten. Gleichzeitig ist jedoch für eine Wärme- und/oder Feuchtigkeitsisolierung gesorgt.

[0008] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Bodenplatte an ihrer Oberseite zumindest an einem Außenrand eine parallel zu dem Außenrand verlaufende Vertiefung auf. Eine solche Vertiefung oder auch Stufe ermöglicht das Aufsetzen eines Wandelementes, wobei die im Bereich der Vertiefung vorhandene Stufe dazu dient, einen von außen auf das Wandelement einwirkenden Erddruck aufzunehmen.

[0009] Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung sind zumindest zwei Ecken der Bodenplatte abgeschrägt, wobei im Bereich der Abschrägungen eine Befestigungseinrichtung an der Bodenplatte angebracht ist. Bei dieser Ausführungsform können zum einen die Befestigungseinrichtungen an der Bodenplatte auch dann verbleiben, wenn diese Stoß an Stoß mit einer oder mehreren weiteren Bodenplatten verlegt wird. Zum anderen ermöglicht das Vorsehen der Befestigungseinrichtungen an den Ecken der Bodenplatte ein einfaches Wenden (beispielsweise mit Hilfe eines Krans), was bei der Herstellung Vorteile mit sich bringt. Sofern an allen vier Ecken der Bodenplatte Befestigungseinrichtungen vorgesehen sind, läßt sich diese einerseits bei Herausheben aus einer Gußform mittels zweier nebeneinanderliegender Befestigungseinrichtungen leicht wenden. Andererseits kann die Bodenplatte durch Verwenden sämtlicher vier Befestigungseinrichtungen leicht transportiert und versetzt werden.

[0010] Besonders vorteilhaft ist es, wenn an zumindest einer Stirnseite der Bodenplatte eine Aussparung vorgesehen ist. Hierdurch läßt sich am Übergang zwischen der Bodenplatte und anderen Fertigelementen Beton in die Aussparung verfüllen, wodurch eine Verbindung zwischen den Fertigelementen hergestellt werden kann.

[0011] Die erfindungsgemäße Bodenplatte ist als statisch tragendes Fertigelement ausgebildet, das heißt die Armierung der Bodenplatte ist so gewählt, daß sämtliche auftretenden Kräfte und Belastungen aufgenommen werden können.

[0012] Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Fundamentmodul für die erfindungsgemäße Bodenplatte vorgesehen, das als Beton-Fertigelement ausgebildet ist, einen trapezförmigen Querschnitt besitzt und an seinen beiden Stirnseiten eine Verzahnung aufweist. Mit derartigen Fundamentmodulen läßt sich auf einfache Weise ein Fundament für die Bodenplatte erstellen, indem einzelne Fundamentmodule mit ihren Stirnseiten aneinandergesetzt werden, um ein Streifenfundament zu bilden. Durch die an der Stirnseite vorgesehene Verzahnung ist dabei ein Verschieben einzelner Module ausgeschlossen.

[0013] Der trapezförmige Querschnitt des erfindungsgemäßen Fundamentmoduls gewährleistet einerseits eine große Auflagefläche, ermöglicht jedoch andererseits (verglichen zu einem rechteckigen Querschnitt) eine Gewichts- und Materialersparnis. Die Fundamentmodule können als gerade Stücke oder als Eckelemente ausgebildet sein, wodurch auch im Bereich der Ecken ein schnelles Erstellen von Fundamente möglich ist. Die erfindungsgemäßen Fundamentmodule werden in Standardlängen gefertigt, so daß für beliebige Grundrisse Fundamente erstellt werden können. Sofern der vom Kunden gewünschte Grundriß durch die Standardelemente nicht herbeigeführt werden kann, werden einzelne Module, die zum Schließen des Fundamentes erforderlich sind, nach Kundenwunsch gefertigt.

[0014] Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft diese ein Dachelement, welches einen völligen Verzicht auf einen herkömmlichen Dachstuhl ermöglicht, wodurch Fertigungszeiten und Fertigungskosten eingespart werden können.

[0015] Das erfindungsgemäße Dachelement besteht aus einer dünnen Betonplatte, auf deren Oberseite zumindest ein Gitterträger eingegossen ist. Auf der Oberseite des Gitterträgers ist eine weitere Platte angeordnet, die vorzugsweise aus Holz besteht.

[0016] Das erfindungsgemäße Dachelement ist selbsttragend und kann auf herkömmliche Weise mit Dachziegeln gedeckt werden, so daß optisch kein Unterschied zu einer Bauweise mit herkömmlichem Dachstuhl erkennbar ist. Das erfindungsgemäße Dachelement besitzt ein sehr geringes Gewicht und gute statische Eigenschaften.

[0017] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Betonplatte des Dachelementes eine Dicke von circa 40 bis 120 mm, vorzugsweise 50 bis 70 mm aufweist, da hierdurch die erforderliche Stabilität bei geringem Gewicht gewährleistet ist. Der mit der Betonplatte vergossene Gitterträger ist vorzugsweise korrosionsgeschützt, beispielsweise verzinkt, und besitzt somit eine lange Lebensdauer.

[0018] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind in die Betonplatte Abstandshalter und Befestigungselemente eingegossen, an denen die weitere Platte und eine stirnseitige Abdeckung befestigt sind. Auf diese Weise läßt sich das Dachelement kostengünstig und in kurzer Zeit herstellen, da die weitere Platte, beispielsweise eine Spanplatte, lediglich auf die Abstandshalter aufgelegt und an diesen befestigt werden muß. Durch das Eingießen weiterer Befestigungselemente lassen sich stirnseitige Abdeckungen ebenfalls schnell montieren.

[0019] Es ist auch vorteilhaft, wenn auf der Oberseite der Spanplatte eine Konterlattung befestigt ist, da der Dachdecker in diesem Fall keine weiteren Vorkehrungen treffen muß, um die an die Größe der Dachziegel angepaßte Lattung auf dem Dach anzubringen.

[0020] Die Stirnseiten des erfindungsgemäßen Dachelementes sind vorzugsweise mit einer Abdeckung verschlossen, um ein Eindringen von Schmutz und Getier zu verhindern und ein ansprechendes Äußeres zu ermöglichen. Im Bereich der Traufe können zwischen der Betonplatte und der Spanplatte mehrere nach außen offene Hülsen angebracht sein, in die Holzträger gesteckt werden können. Hierdurch läßt sich im Traufbereich des Daches ein Überstand erzeugen, der sich äußerlich nicht von einer herkömmlichen Bauweise unterscheidet.

[0021] Das Innere des Dachelementes ist vorzugsweise mit mineralischem oder nichtmineralischem Dämmstoff verfüllt, um eine gute Wärmeisolierung zu erreichen. Für eine Feuchtigkeitsisolierung ist vorzugsweise an der weiteren Platte eine nach außen diffusionsoffene Feuchtigkeitssperre vorgesehen.

[0022] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Sichtseite der Betonplatte des Dachelementes in Sichtbeton ausgeführt ist, da in diesem Fall nach Verlegung des Daches die Innenseite sofort gestrichen oder tapeziert werden kann, ohne daß eine Verschalung oder dergleichen angebracht werden muß. Da darüber hinaus bei Verwendung des erfindungsgemäßen Dachelementes eine herkömmliche Dachbalkenkonstruktion entfällt, müssen keinerlei Balken verschalt werden, wodurch sich auch die Raumhöhe erhöht.

[0023] Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Montageanker zur Befestigung eines Stützelementes vorgesehen. Derartige Montageanker sind grundsätzlich bekannt und dienen dazu, ein Wandelement auf einem Boden bzw. einer Decke abzustützen, bis dieses endgültig montiert ist. Zu diesem Zweck werden die bekannten Montageanker auf der Boden- bzw. Deckenplatte verschraubt. Dies hat jedoch den Nachteil, daß die Bodenplatte bzw. das Deckenelement gebohrt werden müssen. Bei einer Bodenplatte aus Ortbeton ist dies nicht nachteilig, da diese ohnehin mit einem Estrich und dergleichen belegt werden muß. Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Bodenplatte ist dies jedoch nicht erwünscht.

[0024] Der Montageanker der vorliegenden Erfindung ist deshalb so ausgebildet, daß er in Aussparungen eingesetzt werden kann, die an den Stirnseiten der Bodenplatten vorhanden sind. In derartige Aussparungen wird üblicherweise Beton eingebracht, um eine Verbindung zwischen den einzelnen Fertigteil-Elementen herzustellen.

[0025] Der erfindungsgemäße Montageanker besteht aus einem im wesentlichen rechteckigen Riegelelement, das mit einer auf die Bodenplatten aufgelegten Konterplatte verspannbar ist, wobei zumindest ein Befestigungselement an der Konterplatte vorgesehen ist, an dem das Stützelement befestigbar ist. Mit dem erfindungsgemäßen Montageanker lassen sich Stützelemente auf Bodenplatten befestigen, ohne daß dabei eine Bohrung vorgesehen werden muß. Da das Riegelelement im wesentlichen rechteckig ausgebildet ist, kann dieses in die zwischen zwei Stoß an Stoß aneinanderliegenden Bodenplatten gebildete Aussparung eingesetzt und anschließend um 90° verdreht werden, wodurch das Riegelelement an den Hinterschneidungen der beiden Bodenplatten anliegt. Durch Verspannen der Konterplatte mit dem Riegelelement ist der Montageanker fest gehalten.

[0026] Vorzugsweise weist das Befestigungselement einen geschlitzten Bolzen und einen Keil auf. Hierdurch läßt sich das Stützelement auf einfache Weise an der Konterplatte befestigen, indem das Befestigungselement über den Bolzen gesteckt und anschließend mit dem Keil gesichert wird.

[0027] Die Herstellung einer erfindungsgemäßen Bodenplatte mit einer an jeder Ecke vorgesehenen Befestigungseinrichtung kann auf besonders vorteilhafte Weise dadurch erfolgen, daß zunächst die Bodenplatte in einer Gußform hergestellt wird, deren Boden glatt ausgebildet ist. Nach Trocknen der Platte kann an zwei nebeneinanderliegenden Befestigungseinrichtungen eine Hebeeinrichtung angekoppelt werden. Durch Anheben der Platte und Ablegen derselben in gewendetem Zustand besitzt die Bodenplatte bereits die für einen Transport erforderliche Position. Zum Verladen der Bodenplatte auf ein Transportfahrzeug und zum anschließenden Versetzen auf der Baustelle kann die Hebeeinrichtungen an sämtlichen vier Befestigungseinrichtungen angekoppelt werden, was den Transport und die Montage erleichtert.

[0028] Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung rein beispielhaft anhand vorteilhafter Ausführungsformen und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1
einen Querschnitt durch ein Fertighaus gemäß der Erfindung;
Fig. 2
eine perspektivische Teilansicht einer Bodenplatte gemäß der Erfindung;
Fig. 3
ein erfindungsgemäßes Fundamentmodul;
Fig. 4
einen Querschnitt durch einen Montageanker; und
Fig. 5
eine Querschnittsansicht eines Dachelementes gemäß der Erfindung.


[0029] Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch ein Fertighaus gemäß der Erfindung, das aus mehreren plattenartigen Fertigelementen besteht, die aus Beton und Ziegel hergestellt sind. Auf einer Sauberkeitsschicht 10 befinden sich Fundamente 12, 14, die als Fertigelemente ausgebildet sind und im Zusammenhang mit Fig. 3 näher beschrieben werden.

[0030] Die unterste Bodenplatte des in Fig. 1 dargestellten Fertighauses, das heißt die unmittelbar oberhalb des Erdreichs befindliche Platte, ist ein durch entsprechende Armierung statisch tragendes Fertigelement 16, 18 aus Beton, dessen in das Innere des Hauses weisende Oberseite 20 in glattem Sichtbeton ausgebildet ist.

[0031] In Fig. 1 ist die Bodenplatte 18 ohne Wärmeisolierung ausgebildet. Die Bodenplatte 16 besitzt an ihrer Unterseite ein aufkaschiertes Isoliermaterial 22, das beim Gießen der Bodenplatte über Kunststoffanker mit eingegossen wird.

[0032] Die Außenwand 24 des Fertighauses ist auf eine Stufe gesetzt, die durch eine an der Oberseite der Bodenplatte 16 ausgebildete Vertiefung 26 gebildet ist. Die Vertiefung 26 verläuft parallel zu dem Außenrand der Bodenplatte 16 und besitzt im wesentlichen die gleiche Breite wie die Wand 24. An der Außenseite des Wandelementes 24 ist eine Dickfolie 28 und ein Grundmauerschutz 30 vorgesehen. Außerhalb des Fundamentes 12 verläuft eine Drainage 32.

[0033] Wie Fig. 1 zeigt, liegen auf dem Fundament 14 insgesamt zwei Bodenplatten 18 auf, zwischen denen sich ein weiteres Wandelement 25 befindet. Wie ferner zu erkennen ist, besitzt die an der Unterseite der Bodenplatte 16 vorgesehene Kaschierung 22 einen Abstand von dem Außenrand der Bodenplatte 16, welcher der Breite des Fundaments 12 an dessen Oberseite entspricht. Auch ist die Kaschierung 22 komplementär zu dem Fundament 12 abgeschrägt.

[0034] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Draufsicht auf einen Eckbereich einer Bodenplatte 16, bei welcher die Vertiefung 26 parallel zu zwei Außenrändern der Bodenplatte 16 verläuft. Die Ecke 34 der Bodenplatte 16 ist abgeschrägt und im Bereich der Abschrägung ist eine Transportöse 36 in die Bodenplatte 16 eingegossen. Die Transportöse 36 befindet sich dabei vollständig innerhalb der Abschrägung und steht somit nicht über die viereckige Außenkontur der Bodenplatte 16 vor. An ihren nicht nach außen weisenden Stirnseiten besitzt die Bodenplatte 16 Aussparungen, die bei der Montage des Fertighauses mit Beton verfüllt werden und die im Zusammenhang mit Fig. 4 näher beschrieben werden.

[0035] Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Fundamentmodules 12, das als Beton-Fertigelement ausgebildet ist und einen trapezförmigen Querschnitt besitzt. An der trapezförmigen Stirnseite 38 des Fundamentmoduls 12 ist eine im Querschnitt ebenfalls trapezförmige Aussparung 42 und an der Stirnseite 40 des Fundamentmoduls 12 ist ein komplementär dazu ausgebildeter Vorsprung 44 vorgesehen. Da das Fundamentmodul ansonsten symmetrisch ausgebildet ist, läßt sich eine Vielzahl von derartigen Fundamentmodulen, die auch als Eckelement ausgebildet sein können, zu einem Streifenfundament aneinander fügen, wobei die Aussparungen 42 und Vorsprünge 44 eine Verzahnung bilden.

[0036] Fig. 4 zeigt einen Montageanker, an dem zwei Stützelemente 64, 64' befestigt sind. Der Montageanker ist in einer Aussparung montiert, die durch zwei Stoß an Stoß nebeneinanderliegende Bodenplatten 18 gebildet ist. Jede der Bodenplatten 18 weist an ihrer Stirnseite eine Aussparung 50 auf, die eine Hinterschneidung 52 bildet. Durch die beiden gegenüberliegenden Aussparungen 50 ist insgesamt ein Hohlraum geschaffen, der nach oben offen und nach unten geschlossen ist, das heißt der von oben verfüllt werden kann. Zur Abdichtung ist an der Berührungslinie der beiden Bodenplatten 18 ein Dichtband 54 vorgesehen.

[0037] Der Montageanker weist ein Riegelelement 56 auf, das in Draufsicht im wesentlichen rechteckig ausgebildet ist und das über eine Gewindestange 58 mit einer Konterplatte 60 verspannbar ist, indem eine Flügelschraube 62 auf die Gewindestange 58 gedreht wird.

[0038] Ein Stützelement 64 ist über eine Lasche 66 mit der Konterplatte 60 verspannt und dient zum Abstützen eines Wandelementes bei der Montage. Bei einer alternativen Ausführungsform ist ein Stützelement 64' mit einer Lasche 66' auf einen geschlitzten Bolzen 68' aufgesteckt, der mit der Konterplatte 60 verschweißt ist. Durch den Schlitz des Bolzens 68' ist ein Keil 70' gesteckt, der die Lasche 66' gegen die Konterplatte 60 verkeilt.

[0039] Zur Montage des in Fig. 4 dargestellten Montageankers wird die Gewindestange 58 mit dem daran befindlichen Riegelelement 56 in den Bereich der Aussparungen 50 eingeführt, woraufhin das Riegelelement 56 um 90° verdreht wird, so daß es die in Fig. 4 dargestellte Lage einnimmt. Durch anschließendes Verspannen der Konterplatte 60 mit Hilfe der Flügelschraube 62 ist der Montageanker an den Bodenplatten 18 befestigt. Bei der Ausführungsform des Stützelementes 64 wird dieses über seine angeschweißte Lasche 66 gleichzeitig mit verspannt. Bei der Variante des Stützelementes 64' muß vorher die Lasche 66' über den Bolzen 68' geführt und anschließend mit dem Keil 70' verkeilt werden. Die Stützelemente 64, 64' können auch über Gelenke mit den Laschen 66, 66' verbunden sein.

[0040] Fig. 5 zeigt ein Dachelement 80 gemäß der Erfindung, das auf ein Auflager 72 sowie einen Firstträger 74 aufgelegt ist. Das Dachelement 80 besteht aus einer 5 bis 10 mm dicken Betonplatte 82, in die ein verzinkter Gitterträger 84 eingegossen ist. Die Unterseite der Betonplatte 82 ist in glattem Sichtbeton ausgebildet.

[0041] Die Oberseite des Dachelementes 80 ist durch eine etwa 24 mm starke Spanplatte 86 gebildet, die auf Abstandshaltern 88 befestigt ist, welche mit in die Betonplatte 82 eingegossen sind. Auf der Oberseite der Spanplatte 86 befindet sich eine (stark vergrößert dargestellte) Feuchtigkeitssperre 87, die nach außen diffusionsoffen ist. Ferner befindet sich auf der Spanplatte 86 eine Konterlattung 89, auf der eine Lattung 90 anbringbar ist, um Dachziegel 92 zu lagern.

[0042] Die Stirnseiten des Dachelementes sind mit einer Abdeckung 94 versehen, die einerseits an der Spanplatte 86 und andererseits an einem Befestigungselement 95 befestigt ist, das in die Betonplatte 82 eingegossen ist. Das Innere des Dachelementes 80 ist mit mineralischem oder nichtmineralischem Dämmstoff verfüllt.

[0043] An der traufseitigen Stirnseite des Dachelementes 80 sind zwischen der Betonplatte 82 und der Spanplatte 86 nach außen offene Hülsen 96 vorgesehen, in die Holzträger 97 eingesetzt und verschraubt sind, um einen Überstand zu erzeugen.

Bezugszeichenliste



[0044] 
10
Sauberkeitsschicht
12, 14
Fundament
16, 18
Bodenplatte
20
Oberseite
22
Isoliermaterial
24, 25
Wandelement
26
Vertiefung
28
Dickfolie
30
Grundmauerschutz
32
Drainage
34
Ecke
36
Transportöse
38, 40
Stirnseite
42
Aussparung
44
Vorsprung
50
Aussparung
52
Hinterschneidung
54
Dichtband
56
Riegelelement
58
Gewindestange
60
Konterplatte
62
Flügelschraube
64, 64'
Stützelement
66, 66'
Lasche
68'
Bolzen
70'
Keil
72
Auflager
74
Firstträger
80
Dachelement
82
Betonplatte
84
Gitterträger
86
Spanplatte
87
Feuchtigkeitssperre
88
Abstandshalter
89
Konterlattung
90
Lattung
92
Dachziegel
94
Abdeckung
95
Befestigungselement
96
Hülse
97
Träger



Ansprüche

1. Fertighaus bestehend aus mehreren plattenartigen Fertigelementen aus Beton oder Ziegel, die als Wände und/oder Decken dienen,
dadurch gekennzeichnet, daß
als unterste Bodenplatte (16, 18) zumindest ein statisch tragendes Fertigelement aus Beton vorgesehen ist, dessen in das Innere des Hauses weisende Oberseite (20) in glattem Sichtbeton ausgebildet ist und insbesondere an ihrer Oberseite zumindest an einem Außenrand eine parallel dazu verlaufende Vertiefung (26) aufweist.
 
2. Fertighaus nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bodenplatte (16) an ihrer Unterseite mit Isoliermaterial (22) kaschiert ist und/oder zumindest zwei Ecken (34) der Bodenplatte (16) abgeschrägt sind, wobei im Bereich der Abschrägungen eine Befestigungseinrichtung (36) angebracht ist, wobei vorzugsweise an zumindest einer Stirnseite der Bodenplatte (16, 18) eine Aussparung vorgesehen ist.
 
3. Bodenplatte für ein Fertighaus nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche 1 oder 2.
 
4. Bodenplatte nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
diese als ein statisch tragendes Fertigelement (16) aus Beton ausgebildet ist, dessen Oberseite (20) in glattem Sichtbeton ausgebildet ist und zumindest an einem Außenrand eine parallel dazu verlaufende Vertiefung (26) aufweist und/oder daß die Bodenplatte (16) an ihrer Unterseite mit Isoliermaterial (22) kaschiert ist und/oder daß zumindest zwei Ecken (34) abgeschrägt sind, wobei im Bereich der Abschrägungen eine Befestigungseinrichtung (36) angebracht ist, wobei an zumindest einer Stirnseite eine Aussparung vorgesehen sein kann.
 
5. Fundamentmodul, insbesondere für ein Fertighaus nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß

- dieses als Beton-Fertigelement (12) ausgebildet ist;

- einen trapezförmigen Querschnitt besitzt; und

- an seinen beiden Stirnseiten eine Verzahnung (42, 44) aufweist.


 
6. Fundamentmodul nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
dieses als Eckelement ausgebildet ist.
 
7. Dachelement, insbesondere für ein Fertighaus nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
dieses aus einer Betonplatte (82) besteht, auf deren Oberseite zumindest ein Gitterträger (84) eingegossen ist, wobei auf der Oberseite des Gitterträgers (84) zumindest eine weitere Platte (86) angeordnet ist, die vorzugsweise aus Holz besteht.
 
8. Dachelement nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Betonplatte (82) eine Dicke von etwa 40 bis 120 mm, vorzugsweise 50 bis 70 mm aufweist und/oder daß die weitere Platte eine Spanplatte (86) ist, deren Dicke vorzugsweise etwa 10 bis 40 mm, bevorzugt 20 bis 30 mm beträgt und/oder daß in die Betonplatte (82) Abstandshalter (88) und/oder Befestigungselemente (95) eingegossen sind, an denen die weitere Platte (86) und/oder eine stirnseitige Abdeckung (94) befestigt ist.
 
9. Dachelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
auf der Oberseite der weiteren Platte (86) eine Konterlattung (89) befestigt ist und/oder zumindest eine Stirnseite mit einer Abdeckung (94) verschlossen ist und/oder das Innere des Dachelementes (80) mit Dämmstoff verfüllt ist und/oder an der weiteren Platte (86) eine vorzugsweise nach außen diffusionsoffene Feuchtigkeitssperre (87) angeordnet ist.
 
10. Dachelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der Betonplatte (82) und der weiteren Platte (86) zumindest eine nach außen offene Hülse (96) angeordnet ist und/oder daß die Unterseite der Betonplatte (82) glatter Sichtbeton ist.
 
11. Montageanker zur Befestigung zumindest eines Stützelementes (64, 64') zwei nebeneinander angeordneten Fertig-Bodenplatten (18), die jeweils eine Aussparung (50) mit einer Hinterschneidung (52) aufweisen, bestehend aus einem im wesentlichen rechteckigen Riegelelement (56), das mit einer auf die Bodenplatten (18) aufgelegten Konterplatte (60) verspannbar ist, und zumindest einem Befestigungselement (66, 66', 68', 70'), mit dem das Stützelement (64, 64') an der Konterplatte (60) befestigbar ist, wobei insbesondere das Riegelelement (56) mit der Konterplatte (60) über eine Gewindestange (58) und eine Flügelschraube (62) verspannbar ist und/oder das Befestigungselement einen Keil (70) und vorzugsweise einen geschlitzten Bolzen (68') aufweist.
 
12. Verwendung eines statisch tragenden Fertigelementes aus Beton, insbesondere nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche 3 oder 4, dessen eine Seite in glattem Sichtbeton ausgebildet ist, als unterste Bodenplatte für ein Fertighaus.
 
13. Verfahren zum Herstellen einer viereckigen Bodenplatte mit jeweils einer Befestigungseinrichtung an jeder Ecke,
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:

- Gießen der Bodenplatte in einer Gußform, deren Boden glatt ausgebildet ist;

- Befestigen einer Hebeeinrichtung an zwei nebeneinanderliegenden Befestigungseinrichtungen;

- Herausheben der gegossenen Bodenplatte aus der Gußform mittels der Hebeeinrichtung;

- Wenden und Ablegen der Bodenplatte.


 




Zeichnung