[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft begehbare Abdeckung für ein Flachdach oder eine
Terrasse mit einzelnen Platten, sowie einem Rinnensystem zur Entwässerung der Abdeckung,
mit winklig zueinander verlaufenden Rinnen, wobei die Rinnen derart auf dem Dach oder
der Terrasse angeordnet sind, daß jede Platte an jeder Kante in jeweils eine Rinne
entwässert.
[0002] Ein Flachdach ist in den verschiedensten Ausführungsformen bekannt; so sind Flachdächer
bekannt, die auf der Grundlage einer Betonplatte aufgebaut sind, wobei die Betonplatte
mit Bitumenbahnen gegenüber eindringender Feuchtigkeit abgedichtet wird. Darüber hinaus
sind Flachdächer bekannt, die als Holzbalkenkonstruktion ausgebildet sind, wobei eine
derartige Holzbalkenkonstruktion einen isolierenden Aufbau aufweist, der dann schlußendlich
ebenfalls mit Bitumenbahnen gegenüber eindringende Feuchtigkeit abgedichtet wird.
Wahlweise wird dann auf ein derartiges Flachdach eine Kiesschicht aufgebracht, um
die Bitumenbahnen vor unmittelbarer Sonneneinstrahlung und damit vorzeitiger Alterung
zu schützen. Darüber hinaus sind auf Dächern von Häusern angeordnete Terrassen bekannt,
wobei eine solche Terrasse üblicherweise einen Steinbelag aufweist. Bevor ein derartiger
Steinbelag allerdings aufgebracht werden kann, muß die Terrasse unter dem Steinbelag
gegenüber eindringender Feuchtigkeit abgedichtet werden. Dies erfolgt ähnlich einem
Flachdach dadurch, daß die Terrasse mit Bitumenbahnen belegt wird.
[0003] Nachteilig an derartig aufgebauten Flachdächern bzw. Terrassen ist, daß eine nachhaltige
Dichtigkeit ein überaus genaues und sorgsames Arbeiten des Dachdeckers erfordert,
wobei hinzukommt, daß ein derartiges Dach auch bei sorgfältigster Herstellung gegenüber
einem normalen Steildach, das mit Ziegeln belegt ist, immer eine geringere Lebensdauer
aufweist.
[0004] Aus dem Stand der Technik sind daher für Flachdächer und Terrassen verschiedene Möglichkeiten
der Abdeckung bekannt. So ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster 88 02 719.8 ein flachdachähnlicher
Dachaufbau bekannt, bei dem großflächige Dachplatten vorgesehen sind, die auf einem
Flachdach mit leichtem Gefälle anbringbar sind. Zur Halterung derartiger Dachplatten
sind Tragkonsolen vorgesehen, die mit ihrem Fuß in die Unterkonstruktion des Daches
eingebracht werden. Eine solche Trageinrichtung besteht im Einzelnen aus einem höhenverstellbaren
Auflager, zur Aufnahme einer Dachfette, auf dem dann die einzelnen Dachplatten befestigt
werden können. Der Aufbau ist relativ aufwendig, insbesondere wenn man bedenkt, daß
die Auflager gesondert auf der Dachkonstruktion befestigt werden müssen.
[0005] Aus der DE-PS 11 841 ist eine begehbare Abdeckung für ein Flachdach bekannt, bei
der einzelne Platten vorgesehen sind, die verzahnend ineinandergreifen, wobei die
einzelnen Platten auf parallel zueinander verlaufenden Rinnen gelagert sind. Die Platten
selbst sind gewölbt ausgebildet und sind daher als Terrassenbelag nicht geeignet.
[0006] Die DE-PS 858 889 zeigt ein Flachdach, bei dem einzelne Plattenstreifen vorgesehen
sind, wobei die Plattenstreifen durch Quernuten unterbrochen sind, wobei die Quernuten
in längs dazu verlaufende Rinnen entwässern. Solche sind die Plattenstreifen sind
überaus schwer zu handhaben, da immer die Gefahr besteht, daß diese Plattenstreifen
an den entsprechenden Nuten brechen. Eine derartige Dachabdeckung hat sich daher in
der Praxis auch nicht durchgesetzt.
[0007] Die DE 44 94 013 betrifft eine Terrassenkonstruktion, bei der zwischen den einzelnen
Platten oder Bohlen in Längsrichtung gesehen, Rinnen einschiebbar sind. Hierzu weisen
die Platten oder Bohlen an ihren Längskanten Nuten zur Aufnahme derartiger Rinnen
auf. Die Rinnen entwässern in quer dazu verlaufende Wasserlaufrinnen. Nachteilig hierbei
ist der relativ große Abstand zwischen den einzelnen Platten, der den Einsatz derartiger
Bauelemente zur Erstellung einer Terrasse verbietet.
[0008] Aus der DE 44 43 712 ist eine begehbare Abdeckung für ein Flachdach oder eine Terrasse
der eingangs genannten Art bekannt; auch hierbei sind ähnlich wie bei der DE 44 94
013 zwischen den Platten angeordnete Rinnen vorgesehen, die durch die Platten aufnehmbar
sind. Die Montage eines Belages für eine Terrasse oder ein Flachdach mit diesen bekannten
Elementen ist überaus kompliziert; so müssen die zwischen den Platten oder Bohlen
angeordneten Rinnen in die entsprechenden Nuten eingeschoben werden, was aufgrund
der Länge der Platten und der Hemmung, die aufgrund der Reibung zwischen Platte und
Rinne entsteht, sicherlich kaum möglich ist. Eine solche Terrassenkonstruktion hat
sich daher in der Praxis ebenfalls nicht durchgesetzt.
[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine begehbare Abdeckung für ein
Flachdach oder eine Terrasse mit einzelnen Platten gemäß der eingangs genannten Art
zu schaffen, wobei die einzelnen Platten im Wesentlichen horizontal verlegt werden
können, wobei dennoch eine Entwässerung der einzelnen Platten sichergestellt werden
soll. Darüber hinaus soll die Montage einfach gestaltet sein.
[0010] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Rinnensystem Hauptrinnen
und Nebenrinnen umfaßt, wobei die Hauptrinne im Bereich der Rinnenwandung Aussparungen
zur Aufnahme von Nebenrinnen aufweist. Das heißt, daß die Nebenrinnen in den Hauptrinnen
gelagert sind, mithin die Wasserführung vollständig getrennt von den Platten erfolgt.
Aufgrund der Trennung der Wasserführung unabhängig von den Belagplatten wird eine
überaus einfache und leicht montierbare Belagkonstruktion ermöglicht, die darüber
hinaus eine absolut dichte Abdeckung ermöglicht, und die insoweit eben ist, daß sie
tatsächlich als begehbare Terrasse einsetzbar ist. Hieraus wird deutlich, daß das
Rinnensystem nicht nur der Entwässerung dient, sondern auch als Aufleger für die Platten.
[0011] Nach einem besonderen Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß die Haupt- und Nebenrinnen
rechtwinklig zueinander verlaufen, so daß im Wesentlichen auch rechtwinklige Platten
als Abdeckplatten zum Einsatz gelangen können.
[0012] Vorteilhaft ist die Aussparung in der Hauptrinne zur Aufnahme der Nebenrinne derart,
daß die Oberkante der Hauptrinne plan mit der Oberkante der Nebenrinne abschließt,
mithin liegt eine Platte vollflächig auf den Oberkanten der Rinnen, also sowohl der
Hauptrinne als auch der Nebenrinne auf, so daß ein Wackeln derartiger Platten nach
der Verlegung ausgeschlossen ist. Im Einzelnen entspricht die Länge der Nebenrinne
etwa dem Abstand zweier Hauptrinnen zueinander, so daß eine unmittelbare Entwässerung
der Nebenrinne in die nächste Hauptrinne erfolgt.
[0013] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind quer zu den Hauptrinnen verlaufende
Ablaufrinnen vorgesehen, in die die Hauptrinnen entwässern. Eine solche Maßnahme ist
insbesondere dann sinnvoll, wenn das Dach eine Größe aufweist, bei der die Länge der
Hauptrinnen so lang wird, daß z. B. bei Platzregen anfallende Wassermassen nicht bewältigt
werden können. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Boden der Hauptrinne und vorteilhaft auch der Nebenrinne in sich geneigt ausgebildet
ist. Das heißt, daß der Rinnenboden ein Gefälle gegenüber der Horizontalen besitzt,
um einen Wasserablauf zu ermöglichen. Besonders vorteilhaft gestaltet sich eine Ausführungsform,
bei der der Rinnenboden der Hauptrinne als auch der Rinnenboden der Nebenrinne ausgehend
von der Mitte der Länge der Rinne dachförmig zu beiden Enden hin abfallend gestaltet
ist. Aufgrund dieser Maßnahme besteht die Möglichkeit, die Platten auf dem Rinnensystem
völlig waagerecht zu verlegen und dennoch zu gewährleisten, daß die Abdeckung, bestehend
aus den einzelnen Platten, optimal entwässert wird, da das Wasser aufgrund des Gefälles
im Boden der Rinnen abgeführt wird.
[0014] Nach einem weiteren vorteilhaft Merkmal der Erfindung weisen die Platten an den Kanten
Tropfkanten auf, wobei die Tropfkanten vorzugsweise als im Einbauzustand einer Platte
nach unten überstehende Nasenkanten ausgebildet sind. Hierdurch wird verhindert, daß
an der Kante der Platte ablaufendes Wasser aufgrund der Kapillarwirkung auf der Unterseite
der Platte entlangkriecht und hierdurch Feuchtigkeit unter die Abdeckung eintritt.
[0015] Zur Verlegung der Platten ist vorgesehen, daß die Platten seitlich angeordnete Abstandshalter,
beispielsweise in Form von an der Seitenkante angeordneten Ausbuchtungen aufweisen.
Hierdurch wird zum einen ein völlig gleichmäßiges Muster bei der Verlegung der Platten
erreicht, und zum anderen gewährleistet, daß ein konstanter Abstand zwischen den Platten
vorhanden ist, um eine Entwässerung der Abdeckung insgesamt in die darunterliegenden
Rinnen zu ermöglichen.
[0016] Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend beispielhaft näher erläutert:
- Figur 1
- zeigt die begehbare Abdeckung für ein Flachdach oder eine Terrasse in einer perspektivischen
Ansicht;
- Figur 2
- zeigt einen Schnitt gemäß der Linie II - II aus Figur 1;
- Figur 3
- zeigt ein plattenförmiges Element in perspektivischer Darstellung;
- Figur 4
- zeigt einen Schnitt gemäß der Linie IV - IV aus Figur 3;
- Figur 5
- zeigt einen Schnitt gemäß der Linie V aus Figur 1.
[0017] Gemäß Figur 1 umfaßt die begehbare Abdeckung für ein Flachdach oder eine Terrasse
Hauptrinnen 10 und Nebenrinnen 20, die von entsprechenden Aussparungen 11 in den Hauptrinnen
aufgenommen werden. Hierbei ist die Aussparung 11 in der Hauptrinne 10 zur Aufnahme
der Nebenrinne 20 derart getroffen, daß die Oberkante der Nebenrinne 20 mit der Oberkante
der Hauptrinne 10 abschließt. Dies hat zur Folge, daß die Platten 30, die auf dem
Rinnensystem, welches aus den Haupt- und Nebenrinnen 10, 20 besteht, aufliegen, absolut
plan aufliegen, mit der Folge, daß keine Gefahr des Wackelns einzelner Platten 30
besteht. Die Länge einer Nebenrinne 20 entspricht hierbei in etwa der Länge 31 einer
Platte, daß heißt, daß jede Platte 30 an jeder Kante in einer Rinne, sei es eine Hauptrinne
oder eine Nebenrinne entwässert. Demzufolge entspricht die Breite einer Platte etwa
dem Abstand zweier Aussparungen 11 zur Aufnahme der Nebenrinnen 20. Darüber hinaus
können im Dach selbst Ablaufrinnen 40 vorgesehen sein, in die die Hauptrinnen 10 entwässern,
und die parallel zu den Nebenrinnen verlaufen. Um ein ordentliches Entwässern der
Platten 30 in die jeweilige Haupt- bzw. Nebenrinne 10, 20 zu ermöglichen, ist vorgesehen,
daß jede Platte an jeder Kante eine Tropfkante 32 aufweist. Mit dieser Tropfkante
32, die als nach unten überstehende Nasenkante ausgebildet ist, ragt die Platte jeweils
an ihren Enden in die jeweilige Rinne 10, 20 hinein. Durch die Tropfkante wird erreicht,
daß das Wasser nicht unter die Platte und damit hinter die Rinne kriecht, so daß in
jedem Fall sichergestellt ist, daß keine Feuchtigkeit unter die Abdeckung selbst gelangen
kann.
[0018] Weiterhin ist festzuhalten, daß die Rinnen, also sowohl die Hauptrinne als auch die
Nebenrinne jeweils einen Rinnenboden 13, 23 zeigt, wobei der Rinnenboden derart ausgebildet
ist, daß er von der Mitte der Länge der Rinne zu beiden hin dachförmig abfällt. Das
heißt, daß vom Scheitelpunkt ausgehend die Rinne zu jeder Seite in der Lage ist, zu
entwässern. Das hat zur Folge, daß die Platten selbst und auch die Rinnen im eigentlichen
Sinn bei der Verlegung kein Gefälle aufweisen müssen, sondern daß die Rinnen 10, 20
absolut eben auf dem Dach verlegt werden können, da der Wasserablauf durch die spezielle
dachförmige Ausbildung des Rinnenbodens 13, 23 ermöglicht wird.
[0019] Die einzelnen plattenförmigen Elemente besitzen an ihren Kanten Abstandshalter 35a,
35b, 35c und 35d. Die Abstandshalter 35a - d sind hierbei als an den Seitenkanten
33 bzw. 34 angeordnete, nach außen, das heißt in Richtung auf die benachbarte Platte,
ausgerichtete Ausbuchtungen ausgebildet. Hierbei ist vorgesehen, daß an einer Ecke
an zwei benachbarten Kanten 34 und 33 jeweils zwei aneinander anschließende Abstandshalter
35b und 35c vorgesehen sind, wohingehend an der Kante 33 der gegenüberliegenden Seite
zu dem Abstandshalter ein weiterer Abstandshalter 35a vorgesehen ist, und benachbart
zu der Kante 34 zu dem Abstandshalter 35c der Abstandshalter 35d. Hieraus wird deutlich,
daß bei Zusammenbau einer Abdeckung der erfindungsgemäßen Art für eine Terrasse bzw.
für ein Flachdach zwei benachbarte Platten immer durch mindestens einen Abstandshalter
35a - 35d voneinander getrennt sind, so daß immer ein Spalt zur Entwässerung gebildet
wird.
1. Begehbare Abdeckung für ein Flachdach oder eine Terrasse mit einzelnen Platten, sowie
einem Rinnensystem zur Entwässerung der Abdeckung mit winklig zueinander verlaufenden
Rinnen, wobei die Rinnen derart auf dem Dach oder der Terrasse angeordnet sind, daß
jede Platte an jeder Kante in jeweils eine Rinne entwässert,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rinnensystem Haupt- und Nebenrinnen (10, 20) umfaßt, wobei die Hauptrinnen
(10) im Bereich der Rinnenwandung Aussparungen (11) zur Aufnahme von Nebenrinnen (20)
aufweisen.
2. Abdeckung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haupt- und Nebenrinnen (10, 20) rechtwinklig zueinander verlaufen.
3. Abdeckung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aussparung (11) in der Hauptrinne (10) zur Aufnahme der Nebenrinne (20) derart
ausgebildet ist, daß die Oberkante der Hauptrinne plan mit der Oberkante der Nebenrinne
abschließt.
4. Abdeckung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haupt- und die Nebenrinne (10, 20) im Querschnitt U-förmig ausgebildet ist.
5. Abdeckung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,,
daß die Nebenrinne (20) eine Länge aufweist, die etwa dem Abstand zweier Hauptrinnen
(10) zueinander entspricht.
6. Abdeckung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß quer zu den Hauptrinnen (10) verlaufende Ablaufrinnen (40) vorgesehen sind, in
die die Hauptrinnen entwässern.
7. Abdeckung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rinnenboden (13) der Hauptrinne (10) geneigt ausgebildet ist.
8. Abdeckung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rinnenboden (23) der Nebenrinne (20) geneigt ausgebildet ist.
9. Abdeckung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rinnenboden (13) der Hauptrinne (10) ausgehend von der Hälfte der Länge der
Hauptrinne dachförmig zu beiden Enden abfallend ausgebildet ist.
10. Abdeckung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rinnenboden (23) der Nebenrinne (20) ausgehend von der Hälfte der Länge der
Hauptrinne dachförmig zu beiden Enden abfallend ausgebildet ist.
11. Abdeckung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platte (30) an den Kanten Tropfkanten (32) aufweist.
12. Abdeckung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tropfkante (32) als im Einbauzustand einer Platte (30) nach unten überstehende
Nasenkante ausgebildet ist.
13. Abdeckung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platte (30) seitlich angeordnete Abstandshalter (35a - 35d) aufweist.
14. Abdeckung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstandshalter (35a - 35d) als an der Seitenkante der Platte (30) angeordnete
Ausbuchtung ausgebildet ist.