[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Regelung des Kühlwasserkreislaufes für
einen Verbrennungsmotor nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
[0002] Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist in der US-PS 4 972 808 beschrieben. Nachteilig
bei dieser Vorrichtung ist jedoch, daß während der Warmlaufphase des Motores oder
bei einem längeren Betrieb mit niedrigen Drehzahlen, wie z.B.

stop and go"-Betrieb im Stadtverkehr über den Heizungs-Wärmetauscher nicht genügend
Wärme zur Beheizung des Fahrgastinnenraumes zur Verfügung gestellt werden kann. Wird
trotzdem eine ausreichende Heizleistung gewünscht, sind Zusatzeinrichtungen, wie z.B.
eine gesonderte Heizeinrichtung für den Heizungs-Wärmetauscher und/oder Heizwasserpumpen
erforderlich.
[0003] Zum allgemeinen Stand der Technik wird noch auf die DE 43 33 110 A1 und DE 195 08
102 C1 hingewiesen.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
erwähnten Art derart zu verbessern, daß in der Warmlaufphase und/oder bei einem Fahrzeugbetrieb
mit niederen Drehzahlen und niederen Motortemperaturen zur Beheizung des Fahrgastinnenraumes
mehr Wärmeenergie zur Verfügung steht.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil von Anspruch
1 genannten Merkmale gelöst.
[0006] Durch das erfindungsgemäße Differenzdruckventil und dessen Schaltung wird insbesondere
in der Warmlaufphase des Motors eine maximale Wärmeabgabe über den Heizungs-Wärmetauscher
bei niedrigen Motordrehzahlen erreicht, denn die gesamte Kühlwassermenge strömt über
die Heizung, womit die anfallende Motorwärme vollständig über den Heizungs-Wärmetauscher
abgegeben werden kann. Erst bei höheren Wasserpumpendrehzahlen öffnet das Differenzdruckventil
und es erfolgt in bekannter Weise eine Aufteilung des Kühlwasserstromes über die Bypass-Leitung
und die Heizungsleitung.
[0007] Im normalen Fahrbetrieb kann in herkömmlicher Weise der Kühlwasserkreislauf in einem
Mischbetrieb betrieben werden, wobei eine zusätzliche Aufteilung des Kühlwassers in
eine Rückleitung erfolgen kann, die über den Kühler geführt wird.
[0008] In den Unteransprüchen und in dem nachfolgend prinzipmäßig anhand der Zeichnung beschriebenen
Ausführungsbeispiel sind vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung
ersichtlich.
[0009] Es zeigt:
- Fig. 1
- Schemadarstellung eines Kühlwasserkreislaufes mit dem erfindungsgemäßen Differenzdruckventil,
- Fig. 2
- das Thermostatventil mit dem Differenzdruckventil im Kurzschlußbetrieb,
- Fig. 3
- das Thermostatventil mit dem Differenzdruckventil in der Mischphase, und
- Fig. 4
- das Thermostatventil mit dem Differenzdruckventil im normalen Betriebszustand.
[0010] Der in der Fig. 1 dargestellte Kühlwasserkreislauf ist grundsätzlich bezüglich Aufbau
und Wirkungsweise von bekannter Bauart, weshalb nachfolgend nur kurz auf die wesentlichen
Teile eingegangen wird.
[0011] Ein Verbrennungsmotor 1 mit einem Kurbelgehäuse 2 und einem Zylinderkopf 3 ist über
den Zylinderkopf 3 an einen Kühlwasserkreislauf angeschlossen. Der Kühlwasserkreislauf
weist eine Wasserpumpe 4 auf, die über die Kurbelwelle des Motors angetrieben wird.
In Strömungsrichtung hinter dem Zylinderkopf 3 befindet sich ein Thermostatventil
5 in einem Thermostatgehäuse 6. Eingangsseitig ist das Thermostatventil 5 mit Kühlwasserkanälen
des Zylinderkopfes 3 verbunden. Ausgangsseitig führt aus dem Thermostatventil 5 eine
Bypass-Leitung 7, eine Heizleitung 8 und eine Wasserkühlerzuleitung 9 heraus. In der
Heizleitung 8 befindet sich ein Heizungs-Wärmetauscher 10, durch den eine Aufheizung
eines nicht dargestellten Fahrgastraumes erfolgt. Über eine Heizungsrückleitung 11,
in die auch die Bypass-Leitung 7 einmündet, erfolgt eine Rückführung von Kühlwasser
zur Wasserpumpe 4.
[0012] Die Wasserkühlerzuleitung 9 führt zu einem Wasserkühler 12, von dem aus eine Wasserpumpenzuleitung
13 abgeht, die zur Wasserpumpe 4 führt. In der Bypass-Leitung 7 ist ein Differenzdruckventil
14 angeordnet, das im Hinblick auf eine konstruktive Vereinfachung und eine einfache
Montage in das Thermostatventilgehäuse 6 integriert ist. Selbstverständlich kann das
Differenzdruckventil 14 jedoch auch an einer anderen Stelle als separate Einheit in
der Bypass-Leitung 7 angeordnet sein.
[0013] Das Differenzdruckventil 14 weist ein Schließglied 15 auf, das durch eine Spiralfeder
16 als Federeinrichtung in Schlißstellung vorgespannt ist.
[0014] Das in der Fig. 1 und in den Figuren 2 bis 4 näher dargestellte Thermostatventil
5 ist als Zweiplattenventil mit Ventilplattentellern 17 und 18 ausgebildet. Selbstverständlich
ist im Rahmen der Erfindung jedoch auch eine andere Thermostatventilausgestaltung
denkbar.
[0015] Nachfolgend ist die Wirkungsweise des Differenzdruckventiles 14 anhand der verschiedenen
Stellungen gemäß Fig. 1 und vergrößert gemäß Figuren 2 bis 4 beschrieben.
[0016] Die Fig. 2 zeigt einen Kurzschlußbetrieb in der Warmlaufphase des Motors 1 bei niederen
Motordrehzahlen und damit auch bei einer niederen Wasserpumpendrehzahl. In diesem
Falle ist das Thermostatventil 5 in bekannter Weise so geschaltet, daß der Ventilplattenteller
17 die Wasserkühlerzuleitung 9 zum Wasserkühler 12 absperrt. Beim Stand der Technik
würde in diesem Falle eine Aufteilung des Kühlwasserstromes auf die Heizleitung 8
und die Bypass-Leitung 7 erfolgen, womit für den Heizungs-Wärmetauscher 10 eine entsprechend
reduzierte Warmeenergie zur Verfügung stehen würde, die aufgrund der niederen Drehzahl
und der niederen Temperatur des Motors zur Erwärmung eines Fahrgastinnenraumes ungenügend
wäre. Um diesen negativen Effekt zu vermeiden ist das Differenzdruckventil 14 vorgesehen.
Aufgrund der niederen Drehzahl herrscht im Kühlwasserkreislauf ein entsprechend niederer
Druck, der nicht ausreicht die Vorspannkraft der Federeinrichtung 16 für das Schließglied
15 zu überwinden. Dies bedeutet das Differenzdruckventil 14 befindet sich in der in
der Fig. 2 dargestellten geschlossenen Stellung, wobei der Ventilplattenteller 17
die Eingangsöffnung zu der Wasserkühlerzuleitung 9 wegen der niedrigen Motortemperatur
absperrt. Dadurch wird das gesamte Kühlwasser in die Heizleitung 8 eingeleitet und
damit dem Heizungs-Wärmetauscher 10 zur Verfügung gestellt.
[0017] In der Darstellung nach der Fig. 2 befindet sich zwar der Ventilplattenteller 18
auf Abstand zu der Einströmöffnung in die Bypass-Leitung 7, aber aufgrund der niederen
Drehzahl hält das Schließglied 15 des Differerzdruckventiles 14 die Bypass-Leitung
7 geschlossen. Erst ab einer vorgewählten Motordrehzahl und damit einem entsprechend
höheren Druck im Kühlwasserkreislauf erfolgt in Abhängigkeit von der Vorspannkraft
der Spiralfeder 16 eine Öffnung der Bypass-Leitung 7. Dies kann z.B. bei einem Druck
von ca. 0,3 bar und höher erfolgen. Erst ab diesem Auslegungspunkt erfolgt eine Teilströmung
entsprechend Pfeil A in der Fig. 2 über das sich öffnende Schließglied 15 in die Bypass-Leitung
7 zusätzlich zu der Kühlwasserströmung über die Heizleitung 8.
[0018] Wenn die Temperatur des Motors einen vorgewählten Wert erreicht, z.B. größer 80 °C,
öffnet in bekannter Weise das Thermostatventil 5 für eine Mischphase (s. Fig. 3).
Dabei befinden sich die beiden Ventilplattenteller 17 und 18 in einer Mittelposition,
in der alle Ausgänge aus dem Thermostatventilgehäuse 6 offen sind, nämlich die Bypass-Leitung
7, die Heizleitung 8 und die Wasserkühlerzuleitung 9. Diese Phase bedeutet den Beginn
der Durchströmung des Kühlwassers über die Wasserkühlerzuleitung 9 und die Durchströmung
des Wasserkühlers 12, bevor über die Wasserpumpenrückleitung 13 eine Rückleitung zur
Wasserpumpe 4 erfolgt. Auch in diesem Falle besteht die Möglichkeit, daß bei niederen
Motordrehzahlen das Schließglied 15 des Differenzdruckventiles 14 geschlossen wird,
womit wiederum dem Heizungs-Wärmetauscher 10 verstärkt Wärmeenergie zugeführt wird.
[0019] Die Fig. 4 zeigt die Stellung der beiden Ventilplattenteller 17 und 18 im normalen
Betriebszustand, z.B. bei Temperaturen von größer 100 °C. Wie ersichtlich, ist in
diesem Falle das Thermostatventil 5 in Richtung der Wasserkühlerzuleitung 9 und der
Heizleitung 8 voll geöffnet und die Bypass-Leitung 7 ist durch den Ventilplattenteller
18 geschlossen. Die Kühlwasserführung nach der Fig. 4 entspricht somit der bekannten
Kühlwasserführung nach dem Stand der Technik.
1. Vorrichtung zur Regelung des Kühlwasserkreislaufes für einen Verbrennungsmotor, mit
einem Kühler, einem Heizungs-Wärmetauscher, mit einer Wasserpumpe und mit einem Thermostatventil,
das in der Warmlaufphase des Motors oder bei niedrigen Motortemperaturen zwei Kreisläufe
ermöglicht, wobei ein Kreislauf zur Kühlung des Motors über eine Bypass-Leitung und
ein zweiter Kreislauf zum Heizungs-Wärmetauscher über eine Heizleitung vorgesehen
ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der Bypass-Leitung (7) ein motordrehzahlabhängig geregeltes Differenzdruckventil
(14) angeordnet ist, wobei in der Warmlaufphase oder in der Phase mit niedriger Motortemperatur
bei niedrigen Drehzahlen des Motors (1) die Bypassleitung (7) gesperrt und das gesamte
Kühlwasser über die Heizleitung (8) geführt ist und wobei bei höheren Drehzahlen das
Differenzdruckventil (14) öffnet und die Bypass-Leitung (7) freigibt, wobei eine mengenmäßige
Aufteilung des Kühlwassers in Abhängigkeit von der Auslegung des Differenzdruckventiles
(14) über die Bypass-Leitung (7) und die Heizleitung (8) erfolgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Differenzdruckventil (14) mit einer Federeinrichtung (16) zur Vorspannung in Schließstellung
versehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Differenzdruckventil (14) im Thermostatgehäuse (6) des Thermostatventiles (5)
aufgenommen ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Thermostatventil (5) als Plattenventil mit wenigstens einem Ventilplattenteller
(18) ausgebildet ist, hinter dem die Bypass-Leitung (7) abzweigt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Plattenventil als Zweiplattenventil ausgebildet ist, wobei hinter einem Plattenventilteller
(18) die Bypass-Leitung (7) und hinter dem zweiten Plattenventilteller (17) eine zu
dem Kühler (12) führende Wasserkühlerzuleitung (9) abzweigt.