(19)
(11) EP 0 906 797 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.04.1999  Patentblatt  1999/14

(21) Anmeldenummer: 98118401.3

(22) Anmeldetag:  29.09.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B21D 1/05, B21B 1/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 30.09.1997 DE 19743115
26.06.1998 DE 19828575

(71) Anmelder: SMS SCHLOEMANN-SIEMAG AKTIENGESELLSCHAFT
40237 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Seidel, Jürgen
    57223 Kreuztal (DE)

(74) Vertreter: Valentin, Ekkehard, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte, Müller-Grosse- Pollmeier-Valentin-Gihske, Hammerstrasse 2
57072 Siegen
57072 Siegen (DE)

   


(54) Verfahren und Anlage zum Umformen von Metallband in einer Warmbandwalzanlage


(57) Um in einem in einer Warmbandwalzanlage, bestehend aus einer Fertigstraße, einer Kühlstrecke, einem Treiber und einer Haspelanlage, gewalzten Metall gewünschte Planheits- und Spannungsverhältnisse einzustellen, wird vorgeschlagen, daß das Bandmaterial (1) in dem Bereich zwischen Kühlstrecke und Haspel alternierend über und unter mindestens zwei hintereinander angeordnete Streckrichter-Arbeitsrollen (7, 8) unter Ausbildung einer Streckrichterzone (6) geführt wird, wobei die Streckrichter-Arbeitsrollen (7, 8) so zueinander versetzt angeordnet sind, daß das Metallband an jeder Streckrichter-Arbeitsrolle (7, 8) umgelenkt wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zum Umformen von Metallband in einer Warmbandwalzanlage, bestehend aus einer Fertigstraße, einer Kühlstrecke, einem Treiber und einer Haspelanlage.

[0002] Es ist bekannt, Metall nach dem Gießprozeß in einer Warmbandwalzanlage bis zu bestimmten Dicken zu walzen, um sie dann nach einem Haspelvorgang einer Kaltbandwalzanlage zum Walzen auf das Endmaß zuzuführen. Hierbei werden an das der Kaltbandwalzanlage zugeführte Metallband immer höhere Anforderungen hinsichtlich seiner mechanischen und geometrischen Eigenschaften, insbesondere seiner Planheit, gestellt.

[0003] Gleichzeitig besteht die Tendenz, die gewünschten Endeigenschaften des Metallbandes, die sich aus den hintereinandergeschalteten Prozessen von Warm- und Kaltwalzwerk ergeben, schon im Warmwalzprozeß einzustellen bzw. ein Warmband herzustellen, das optimale Voraussetzungen für das sich anschließende Kaltwalzen mitbringt. Gleichzeitig werden die Randbedingungen beim Warmwalzen schwieriger. Es werden zunehmend dünnere und breitere Produkte zur Anpassung an das Endprodukt gewünscht, was eine größere Dickenreduktion und einen Einsatz größerer Walzkräfte in den Endgerüsten der Warmbreitbandwalzstraße erfordert. Die Folge daraus ist, daß sich der Verschleiß der Walzen mit zunehmender Aufnahme des Walzspaltes erhöht. Weiterhin nimmt der thermische Crown der Walzen bei erhöhter Produktion auf der Walzstraße zu. Diese Effekte wirken sich nachteilig auf die Planheit des Warmbandes und somit auch auf die Qualität des Bandes im kalten Zustand aus.

[0004] Ein bekanntes Mittel, planes Warmband zu erzeugen, ist der Einsatz von Stellgliedern. Bei extrem dünnen Bändern stehen aber zur Zeit kaum bzw. keine zuverlässigen Warmbandplanheitsmessungen zur Verfügung.

[0005] Weiterhin kommt es in einer Warmbreitbandwalzanlage zusätzlich zu den Unplanheiten, die durch die Fertigstraße verursacht werden, auch zu Planheitsveränderungen des Metallbandes in der Kühlstrecke und durch die Treiberrollen.

[0006] Das Band verläßt zum Teil die Fertigstraße mit einer ungleichmäßigen Planheits- bzw. Spannungsverteilung über der Bandbreite. Dies kann dazu führen, daß trotz gleicher Randbedingungen (wie beispielsweise geometrische Abmessungen, Züge, Temperaturen, Material etc.) bei Bändern, die in kurzer Folge gewalzt werden, im Kaltband unterschiedliche Planheiten entstehen. Die ungleichmäßige Planheitsverteilung des Warmbandes führt dann direkt oder indirekt durch geänderte Wickelverhältnisse am Haspel (zum Beispiel höherer Coilcrown) zu unterschiedlichen Planheitsverhältnissen des kalten Bandes.

[0007] Ferner verändert sich durch das Umlenken des Bandes am Treiber in Richtung der gewünschten Haspelanlage durch die unterschiedliche Zugspannungsverteilung über der Breite die Bandplanheit. Haupteinflußgrößen sind hierbei die geschliffene Treiberform, der Verschleiß der Treiberrollen, die Anpreßkraft sowie der thermische Crown der Treiberrollen. Allerdings kann eine Optimierung des Treiberschliffs sowie einer Änderung des Treiberrollenmaterials bzw. der Treiberrollenwechselpraxis die Randbedingungen verbessern.

[0008] Beim Aufwickeln des Bandes zum Coil entsteht zum Teil eine ungleichmäßige Zugspannungsverteilung über der Bandbreite.

[0009] Diese erzeugt in Abhängigkeit von dem Zugniveau unterschiedliche Bandverlängerungen über der Bandbreite und damit Unplanheiten für den Kaltzustand. Haupteinflußgrößen sind hierbei der sich einstellende Coilcrown. Die Form des Coils hängt von der Bandkontur, der Bandplanheit während des Haspelns, der Materialfestigkeit (Temperatur, Materialgüte) und dem Haspelzug ab.

[0010] Nachteilig ist, daß die Veränderungen der Planheit an der Treiberrolle sowie an dem Haspel als auch durch das Abkühlen des Coils nicht direkt beeinflußt werden können. Hierdurch entstehen lokale Unplanheiten des Bandes. Ebenso wurde Schlagen des unmittelbaren Bandendes beobachtet.

[0011] Dieser Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Anlage zur Einstellung von gewünschten Planheits- und Spannungsverhältnissen im Warmband bereitzustellen, um im Kaltzustand Planes Band zu erhalten.

[0012] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1, 2 und 13 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.

[0013] Kern der Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens und einer Anlage, wobei das Bandmaterial nach Austritt aus der Kühlzone alternierend über und unter mindestens zwei hintereinander angeordnete Streckrichter-Arbeitsrollen unter Ausbildung einer Streckrichterzone geführt wird, wobei die Streckrichter-Arbeitsrollen so zueinander versetzt angeordnet sind, daß das Metallband an jeder Streckrichter-Arbeitsrolle umgelenkt wird. Alternativ kann die Funktion zweier Streckrichter-Arbeitsrollen auch allein durch die beiden Treiberrollen übernommen werden. Die Streckrichterzone wird dann durch Anstellen der oberen oder unteren Treibrolle in den Bereich vor oder nach der ursprünglichen Treibrollenstellung geschaffen.

[0014] Im Gegensatz zu einer bekannten Vorrichtung zum Streckbiegerichten, wie sie in der DE 36 36 707 C2 offenbart ist, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Streckrichterzone am Ende des Warmwalzprozesses vorzusehen. Die Streckrichterzone wird durch zusätzliche Streckrichterrollen vor oder nach den Treibrollen oder mittels der Treibrollen selbst ausgebildet. Im Gegensatz hierzu offenbart die genannte deutsche Patentschrift eine Streckbiegerichtvorrichtung mit einem nachgeschalteten Walzgerüst.

[0015] Durch das Fuhren des Bandes durch eine derart ausgebildete Streckrichterzone können in dem Metallband noch vor dessen Aufhaspeln zum Coil die gewünschten Planheits- bzw. Spannungseigenschaften eingestellt werden. Damit wird es durch den Einsatz eines hochwertigeren, bereits planen Warmbandes möglich, negative Einflüsse aus den vorgeschalteten Prozessen weitgehend zu eliminieren und die Qualität des Bandes im kalten Zustand zu verbessern.

[0016] Hierfür genügen im einfachsten Fall bereits zwei Streckrichter-Arbeitsrollen zur Ausbildung einer Streckrichterzone, wobei das Metallband nicht zwischen den Rollen gewalzt, sondern zwischen den nacheinander angeordneten Rollen gebogen und gestreckt wird.

[0017] Dies hat zur Folge, daß Unplanheiten ausgeglichen sowie gleichmäßigere Spannungsverhältnisse eingestellt werden können.

[0018] Mittels der Nachbehandlung des Bandes durch Streckrichter-Arbeitsrollen werden die Unplanheiten aus der Fertigstraße, beispielsweise parabolische Unplanheiten und Unplanheiten höherer Ordnung sowie die Unplanheiten und Spannungen, die in der Kühlstrecke entstehen, eliminiert. Weiterhin können nachteilige Beschädigungen des Bandendes in Form lokaler Unplanheiten und Schlagen des unmittelbaren Bandendes durch den Einsatz dieser Streckrichter-Arbeitsrollen vermieden bzw. vermindert werden.

[0019] Durch die vorgeschlagenen Streckrichter-Arbeitsrollen, die hinter dem Treiber und vor dem Haspel angeordnet sind, ist es möglich, zusätzlich zu den Unplanheiten aus der Fertigstraße und Kühlstrecke selbst die Planheitsveränderungen am Treiber zu beseitigen. Ferner können reproduzierbare Planheitsbedingungen eingestellt werden. Um Bandoberflächenbeschädigungen zu vermeiden, sollten die Rollen selbständig angetrieben werden bzw. ein geringes Trägheitsmoment besitzen.

[0020] Andererseits ist es auch denkbar, bereits einsatzfähiges Warmband zu produzieren, das gewünschte dünne Endabmessungen aufweist. Über die erfindungsgemäßen Streckrollen kann bereits beim Warmband ein ausreichender Planheitsgrad eingestellt werden, wobei so unter Umständen ganz auf den Kaltbandprozeß verzichtet werden kann.

[0021] Vorteilhafterweise wird eine Streckrichterzone durch drei Streckrichter-Arbeitsrollen eines ersten Typs gebildet, die hintereinander angeordnet sind. Die Streckrichter-Arbeitsrollen des ersten Typs weisen eine zylindrische Form auf.

[0022] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist der Einsatz einer Streckrichter-Arbeitsrolle eines zweiten Typs, die vorteilhafterweise mit zwei Streckrichter-Arbeitsrollen des ersten Typs kombiniert wird. Dabei verläuft das Metallband günstigenfalls zuerst durch die Streckrichterzone, gebildet aus den Rollen des ersten Typs, um dann über die Rolle des zweiten Typs geführt zu werden. Durch eine besondere Ausbildung des Crowns dieser Rolle des zweiten Typs können dann noch bestehende Unplanheiten des Metallbandes ausgeglichen werden. Hierbei kann eine über der Bandbreite ungleichmäßige Zugverteilung erzeugt werden mit dem Ziel, das Band lokal derart zu strecken, daß es im Kaltzustand möglichst plan ist.

[0023] Hierbei ist es natürlich genauso denkbar, daß die Streckrichtereinheit aus nur einer Streckrichter-Arbeitsrolle des ersten Typs in Kombination mit zwei Streckrichter-Arbeitsrollen des zweiten Typs besteht.

[0024] Bei dieser Kombination können zwei hintereinander angeordnete Streckrichter-Arbeitsrollen des zweiten Typs sowie eine vorgeschaltete Streckrichter-Arbeitsrolle des ersten Typs, die vorzugsweise zylindrisch ist, vorliegen. Hierdurch wird die Flexibilität der Streckrichterzone als Reaktion auf unterschiedliche Planheiten des Bandes, welches stark von der Fertigungsstrecke und der Kühlstrecke - wie oben beschrieben abhängig ist - erhöht.

[0025] Mit dem Vorsehen einer Rolle des zweiten Typs wird die Querverwölbung (cross bow) des Bandes, die häufig im Kaltzustand beobachtet wird, positiv beeinflußt.

[0026] Es ist ebenfalls denkbar, daß die Streckrichterzone aus Streckrichterrolle(n) des zweiten Typs mit nachgeordneter(n) Rolle(n) des ersten Typs besteht. Grundsätzlich sind alle Kombinationen mit mehr als zwei Rollen des einen oder anderen Typs denkbar.

[0027] Zur optimalen Einstellung der Position bzw. des Anpreßdruckes dieser weiteren Streckrichter-Arbeitsrolle des zweiten Typs können die Meßwerte für Bandkontur, die Bandtemperaturverteilung, die Banddicke und das Zugniveau sowie die Informationen der abgeleiteten Gesetzmäßigkeiten aus der Offline-Kaltplanheitsauswertung etc. genutzt werden. Es können sich unterschiedliche Einstellungen der Streckrichter-Arbeitsrollen über die Bandlänge ergeben.

[0028] Mittels der vorgeschlagenen zweiteiligen Ausbildung der Rolle des zweiten Typs ist es möglich, auf verschiedene Bandbreiten bzw. Bandunplanheiten während des Prozesses flexibel zu reagieren, da durch die bandkantenorientierte Verschiebbarkeit der fest oder pendelnd gelagerten Rollenkörper die Rolle entsprechend eingestellt werden kann.

[0029] Vorteilhafterweise kann auch die untere Treibrolle die Aufgabe der ersten Streckrichter-Arbeitsrolle des ersten Typs übernehmen.

[0030] Die Streckrichterzone kann alternativ auch allein durch die obere und untere Treibrolle gebildet werden. Dies wird dadurch erreicht, daß, wenn der Haspel den Bandkopf gefaßt hat, die obere Treiberrolle seitlich nach unten geschwenkt wird und somit das Band an den Treibrollen umgelenkt wird.

[0031] Auch bei der Ausführungsform mit Treibrollen und Streckrichterrollen berühren diese am Bandkopf in der Regel nicht das Band. Erst nach dem Aufbau von Zugspannungen werden die Streckrichterrollen in die Arbeitsposition geschwenkt.

[0032] Vorteilhafterweise ist in der Streckrichterzone eine Bandzonenkühlung, insbesondere eine Wasserkühlung, vorgesehen. Diese Bandzonenkühlung kann vorzugsweise in Form eines Zunderwäschers ausgebildet sein. Das Band wird beidseitig mittels Hochdruck mit Wasser beaufschlagt, was es ermöglicht, gleichzeitig den Tertiärzunder zu entfernen. Hinter dieser Kühlzone, d.h. vor der Haspeleinrichtung, ist eine Temperaturmeßvorrichtung vorgesehen.

[0033] Ferner empfiehlt es sich, daß neben dem Band auch die Streckrichterrollen gekühlt werden, um den thermischen Crown sowie den Verschleiß zu mindern. Denkbar sind hier bekannte Wasserkühleinrichtungen.

[0034] Es ist vorteilhaft, eine Bandzonenkühlung nicht nur in der Streckrichterzone, sondern auch unmittelbar vor der Haspeleinrichtung durchzuführen. Hierbei ist die Spritztechnik mittels Wasser oder einer anderen Flüssigkeit, die als Gleit-/Trennmittel dient, günstig. Ein Gleitmittel ist empfehlenswert, weil die Gleiteigenschaften der Bandlagen zueinander während der Abkühlung des Coils begünstigt werden.

[0035] Als besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäß beanspruchten Integration einer Streckrichterzone am Ende eines Warmwalzprozesses, d.h. noch nach Durchlaufen der Fertigstraße, wird zur Einstellung eines planen Bandes vorgeschlagen, daß die Anstellung der Streckrichterrollen zum Band und untereinander mittels eines ersten Regelkreises in Abhängigkeit von den Bandeigenschaften geregelt wird, die aktuell gemessen werden. Auch kann das Bandzugniveau geregelt werden, welches unterschiedlich über der Bandlänge ist.

[0036] Hierzu ist es beispielsweise möglich, daß hinter der Streckrichterzone, in Bandförderrichtung gesehen, eine Planheitsmeßrolle angeordnet ist. Bei dieser handelt es sich um eine segmentierte Zugmeßrolle. Die von dieser Meßrolle aufgenommenen Werte werden in Form von Signalen in einem Regelkreis zur Ansteuerung der Streckrichterstellglieder und/oder der Fertigstraßenstellglieder zur weiteren Planheitsbeeinflussung eingesetzt. Es ist denkbar, daß die Rollen des ersten und zweiten Typs, die die Streckrichterzone bilden, als segmentierte Zugmeßrollen ausgebildet sind.

[0037] Schließlich wird vorteilhafterweise vorgeschlagen, daß mittels eines zweiten Regelkreises die Einstellungen der der Streckrichterzone vorgeschalteten Kühlstrecke in Abhängigkeit von den Bandeigenschaften geregelt werden. Vorzugsweise ist die Regelung der Stellglieder der Streckrichterzone mit der Regelung der Stellglieder der Kühlstrecke miteinander gekoppelt, indem beide Regelkreise auf einen gemeinsamen Sollwert zurückgreifen. Ist- und Sollwert dieser beiden Regelkreise sind die Bandeigenschaften. Diese sind beispielsweise die Temperaturverteilung über der Bandbreite, die Bandkontur und/oder die Bandzugspannungen.

[0038] Für die Regelung der Kühlstrecke werden auf bekannte Kühlmuster zurückgegriffen. Denkbar sind beispielsweise die Einstellung der Kühleinrichtung derart, daß eine verminderte Kühlwirkung im Bandkantenbereich auftritt oder daß eine zusätzliche Kühlwirkung des Bandkantenbereichs entsteht oder eine parabolische Veränderung der Temperaturverteilung über der Bandbreite.

[0039] Bekanntermaßen entstehen durch die Änderungen der Temperaturverteilung über der Bandbreite Bandunplanheiten infolge unterschiedlichen thermischen Schrumpfens. In Wechselwirkung mit der nachgeschalteten Streckrichtereinheit und dem Abkühlverhalten werden diese Kühlmuster aufgebracht, um eine Kompensation der Wirkungen und somit ein insgesamt planeres Band zu erhalten.

[0040] Es ist schließlich denkbar, mit einem weiteren Regelkreis ebenfalls die mechanischen Stellglieder der Streckrichter-Arbeitsrollen in Abhängigkeit von den Bandeigenschaften zu regeln.

[0041] Um das Zugspannungsniveau gezielt in der Streckrichterzone erhöhen zu können, wird ferner vorgeschlagen, eine Streckrichterrolle gegen eine unterhalb dieser angeordnete Rolle zu drücken oder deren Eintauchtiefe zu erhöhen.

[0042] Alternativ kann auch ein weiterer Treiber vor der Streckrichterzone, gesehen in Bandlaufrichtung, angeordnet werden.

[0043] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung, in der in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert werden. Es zeigen:
Figur 1
eine schematische Ansicht der erfindungsgemäßen Inline-Streckrichterrollen zwischen Treiber und Haspel einer Warmbandwalzanlage
Figur 2
eine schematische Ansicht des Endbereichs einer konventionellen Warmbandwalzanlage;
Figuren 3 und 4
schematische Ansichten von Ausführungsformen der Streckrichterzone, die durch Streckrichter-Arbeitsrollen des ersten Typs gebildet ist;
Figuren 5 bis 7
schematische Ansichten von Ausführungsformen der Streckrichterzone, die aus Streckrichter-Arbeitsrollen des ersten und zweiten Typs gebildet ist;
Figur 8
eine schematische Darstellung der Spannungsverhältnisse im Metallband bei Ausbildung der Rolle des zweiten Typs mit einem negativen Crown;
Figur 9
eine schematische Darstellung der Spannungsverhältnisse im Metallband bei zweigeteilter Ausbildung der Rolle des zweiten Typs;
Figur 10
einen Querschnitt der Rollenform nach Figur 9.
Figuren 11a,b
schematische Darstellungen mechanischer Stellglieder der Streckrichter-Arbeitsrolle;
Figur 12
Streckrichtermodell zur optimalen Einstellung der Streckrichter-Arbeitsrollen.
Figur 13
ein schematische Darstellung der Ausbildung der Streckrichterzone allein durch die Treibrollen;
Figur 14
eine schematische Darstellung der Ausbildung der Streckrichterzone mittels einer Rollgangsrolle und der unteren Treibrolle;
Figur 15
eine schematische Darstellung der Anordnung der Streckrichterrollen, welche kurz vor dem Ausfädeln des Bandendes aus dem letzten Walzgerüst gegeneinander gepreßt werden.


[0044] Nach dem Walzprozeß in der Warmbandwalzanlage verläuft das Metallband 1 über Führungsrollen über einen Treiber 2, bestehend aus einer oberen 3 und unteren 4 Treiberrolle zu einem Haspel 5, um dort zu einem Coil für den Weitertransport, meist in eine Kaltwalzwerkanlage, aufgehaspelt zu werden (Figur 2).

[0045] Figur 1 zeigt hierbei, daß erfindungsgemäß zwischen dem Treiber 2 und dem Haspel 5 eine Streckrichterzone 6 vorgesehen ist, die hier aus zwei hintereinander angeordneten zylindrischen Streckrichter-Arbeitsrollen 7 sowie einer Streckrichter-Arbeitsrolle des zweiten Typs 8 gebildet ist. Zwischen den Arbeitsrollen 7,8, die selbständig angetrieben werden, sind Kühlsysteme 9a, hier in Form von Sprühwasserdüsen, vorgesehen, um die Bandtemperatur über der Breite bzw. Dicke zu beeinflussen. Ein weiteres Kühlsystem 9b ist kurz vor dem Coil angeordnet. Dieses ist in Figur 1 schematisch als eine Spritzdüse 9b dargestellt. Mittels dieses Kühlsystems 9b kann zusätzlich ein Gleitmittel auf das Band aufgebracht werden, um die Gleiteigenschaften der Bandlagen zueinander während der Abkühlung des Coils zu verbessern.

[0046] Das Bandmaterial verläuft alternierend über bzw. unter den Streckrichter-Arbeitsrollen 7,8. Die Rollen sind dabei im Hinblick auf ihre Rotationsachsen so zueinander versetzt, daß das Metallband 1 an jeder Streckrichter-Arbeitsrolle umgelenkt wird. Durch das Stören eines geraden Bandverlaufs werden bestehende Spannungen im Band beeinflußt bzw. neue Spannungen erzeugt, die sich vorteilhaft auf eine Planheit des Bandes auswirken.

[0047] In den Figuren 3 und 4 sind Ausführungsformen der Streckrichterzone 6 dargestellt, die sich entweder aus zwei oder aus drei zylindrischen Streckrichter-Arbeitsrollen 7 zusammensetzt. Mittels der Anordnung der Streckrichter-Arbeitsrollen 7 hinter dem Treiber 2 können selbst Unplanheiten, die im Treiber 2 erzeugt werden, noch vor dem Aufhaspeln beseitigt werden.

[0048] In Figur 5 ist die Ausführungsform der Figur 3 übernommen worden bei zusätzlicher Anordnung einer Streckrichter-Arbeitsrolle des zweiten Typs 8 hinter dem Treiber 2. Figur 6 zeigt die Ausführungsform der Streckrichterzone 6 von Figur 4, wobei hier ebenfalls eine Streckrichter-Arbeitsrolle des zweiten Typs 8 noch als letzte Station des Metallbandes vor dem Haspelvorgang vorgesehen ist.

[0049] Figur 7 zeigt eine ähnliche Konstellation der Rollen wie in Figur 6. Im Unterschied hierzu wird die untere Treibrolle 4 als erste Streckrolle genutzt.

[0050] Die Spannungsverhältnisse, die bei Anordnung einer Streckrichter-Arbeitsrolle des zweiten Typs 8 mit negativem Crown entstehen, stellt Figur 8 dar. Durch die oben beschriebenen Walzverhältnisse sowie hohen Belastungen und Abnutzungen der Walzen in der Walzanlage entstehen in den Metallbändern Unplanheiten und überhöhte Spannungen an den Bandrändern. Um die Planheitsveränderungen vom Warm- zum Kaltzustand zu kompensieren, ist eine Streckrichter-Arbeitsrolle 8a mit negativem Crown vorgesehen. Damit ist es möglich, in den Bandkanten eine Längenänderung zu bewirken und in dem so behandelten Band eine positive Spannung mit einem Maximum in der Mitte und minimalen Spannungen am Rand einzustellen.

[0051] Mit Hilfe der zweigeteilten Streckrichter-Arbeitsrolle 8b (Figur 9) kann die Spannungsverteilung des Bandes in Abhängigkeit von seiner Breite, d. h. seiner Unplanheit, beeinflußt werden. Als Resultat wird eine Bandstreckung auch höherer Ordnung (nicht parabolisch) erreicht, um vorteilhaft auf die Kaltplanheit zu wirken.

[0052] Figur 10 zeigt eine schematische Darstellung der zweigeteilten Rolle 8b bei Auflage eines Bandes 1. Die Rollenteile 9 sind zueinander hin und her verschiebbar. Sie sind entweder fest gelagert oder pendelnd auf der Welle 10 angeordnet.

[0053] Um die Eigenschaften der Streckrichter-Arbeitsrollen besser beeinflussen zu können, wird vorgeschlagen, die Rollen mit mechanischen Stellgliedern zu versehen. Möglichkeiten hierfür sind beispielsweise Rollenbiegung, anstellbare Stützrolle(n) oder eine aufblasbare Rolle. Hiermit wird die Durchbiegung der Streckrichter-Arbeitsrollen und damit die Wirkung am Band unter Last variabel beeinflußt. Figur 11 a zeigt schematisch die Lagerung einer Streckrichter-Arbeitsrolle, wobei auf die Lagerungszapfen 11 durch Rollenbiegung 12 Einfluß genommen werden kann.

[0054] Figur 11 b verdeutlicht den Einfluß von einer oder zwei anstellbaren Stützrollen 13 und deren Anordnung zu der Streckrichter-Arbeitsrolle 7.

[0055] Zur optimalen Einstellung der Anstellposition der Streckrichter-Arbeitsrollen und des Anstelldrucks sowie der Einstellung der mechanischen Stellglieder zur Beeinflussung der Rollendurchbiegung müssen eine Vielzahl an Einflußgrößen berücksichtigt werden. Diese Einflußgrößen gehen als Stellgröße innerhalb von Regelkreisen ein. Figur 12 gibt eine Übersicht über die Einflußgrößen.

[0056] Auswirkungen haben zum einen die Bandkontur, die Bandtemperaturverteilung, die Banddicke und -breite, die Bandzugspannungsverteilung sowie deren Niveau, die Treibrollensteifigkeit und deren Kraft und Form (thermischer Crown, Schliff, Verschleiß) sowie die Bandmaterialeigenschaften in Abhängigkeit von Umformgeschwindigkeit und Temperatur.

[0057] Hinzu kommen zum einen das elastische, das thermische sowie das Verschleißverhalten der Streckrichter-Arbeitsrollen. In das Streckrichtermodell werden zudem Daten über die Planheitsänderung beim Abkühlen der Coils sowie Informationen aus gemessenen Kaltplanheitsauswertungen aufgenommen.

[0058] Bei der Ausführungsform mit einer Zugmeßrolle zur Messung der Planheit nach Anspruch 14 geht ebenfalls als Stellgröße die gemessene Warmplanheit hinter der Streckrichterzone mit in das Streckrichtermodell ein.

[0059] Nach Eingang dieser Parameter ist es möglich, eine optimale Anstellposition (Eintauchtiefe) sowie einen optimalen Anpressdruck der Streckrichter-Arbeitsrollen des ersten und zweiten Typs zu ermitteln und einzustellen. Weiterhin können aus der Berechnung die Menge des Kühlwassers über der Bandbreite zur Bandzonenkühlung ermittelt werden. Zudem ist eine Aktivierung der mechanischen Stellglieder zur Beeinflussung der Streckrollendurchbiegung möglich.

[0060] Beispiele der mechanischen Stellglieder sind Rollenbiegung, anstellbare Stützrollen oder aufblasbare Rollen. Als beeinflußbare Stellgröße ist ebenfalls das Bandzugniveau vorgesehen, das über der Bandlänge unterschiedlich sein kann. Hierbei ist vorgesehen, daß die Stellglieder der Streckrichterrollen und somit das Zugniveau über der Bandlänge unterschiedlich einstellbar ist. Das heißt, es werden für die einzelnen Stellglieder verschieden Sollwerte vorgegeben.

[0061] Die aufgenommenen Werte können ebenfalls als Größe zur Regelung der der Fertigstraße nachgeschalteten Kühlvorrichtung genutzt werden, um beispielsweise die Temperaturverteilung über der Bandbreite schon durch eine angepaßte Kühlung zu vergleichmäßigen. Hierbei sind verschiedene Kühlmuster einstellbar, wie sie beispielsweise aus den Patentschriften DE 32 30 866 oder EP 0 449 003 B1 bekannt sind. Hintergrund ist die Berücksichtigung, daß das Band am Rand schneller abkühlt als in der Mitte. Eine verminderte Kühlung der Ränder - dies wird beispielsweise erreicht durch Inaktivierung der Randspritzdüsen eines Kühlbalkens - kompensiert diese unterschiedlichen Warmevorgänge über der Bandbreite und schafft ein Band mit gleichmäßigerer Temperaturverteilung.

[0062] Figur 13 zeigt eine zweite Alternative einer Vorrichtung zur Ausführung des vorgeschlagenen Verfahrens, wobei die Streckrichterzone allein durch die obere 3 und untere 4 Treibrolle gebildet wird. Nachdem der Haspel den Bandkopf gefaßt hat (Figur 13 a), wird die obere Treibrolle 3 nach unten, seitlich entlang der unteren Treibrolle 4 verschwenkt (Figur 13 b, c). Die Treibrollen 3, 4 haben in dieser Position die Funktion zweier Streckrichter-Arbeitsrollen. Bei dieser Ausführungsform befindet sich die Streckrichterzone hinter der (ursprünglichen) Stellung der Treibrollen. Dabei kann wahlweise ein Spalt 14 zwischen der unteren 4 und der oberen Treibrolle 3 im heruntergefahrenen Zustand eingestellt werden (Figur 13 c).

[0063] Schließlich ist eine Ausführungsform möglich, bei der die Streckrichterzone 6 durch eine Rolle 15 des Rollgangs sowie die untere Treibrolle 4 des Treibers 2 ausgebildet ist (Figur 14). Die Rolle 16 wird zur Erzeugung des Biegeeffektes unter die Passline geschwenkt.

[0064] Figur 16 zeigt schematisch eine vorteilhafte Anordnung der Streckrichterrollen kurz vor dem Ausfädeln des Bandendes aus der Fertigstraße. Hierbei wird die Streckrichterrolle 7, hier beispielhaft des ersten Typs, gegen eine darunter angeordnete Rolle 17 gedrückt, um den notwendigen Rückzug aufrechtzuerhalten. Falls keine Rolle 17 vorgesehen ist, wird eine größere Eintauchtiefe bzw. ein größerer Biegebetrag für die Streckrichterrolle gewählt, um den Biegestreckricht-Prozeß beim Ausfädeln des Bandendes aufrechtzuerhalten.

[0065] Das vorgeschlagene Verfahren und die Vorrichtung können allgemein bei der Herstellung von Metallen Einsatz finden. Insbesondere ist die Bearbeitung von Stählen und Aluminium vorgesehen.


Ansprüche

1. Verfahren zum Umformen von Metallband in einer Warmbandwalzanlage, wobei das Metallband nach Durchlaufen einer Fertigstraße und einer Kühlstrecke über einen Treiber, der aus einer oberen und unteren Treiberrolle besteht, einem Haspel zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bandmaterial (1) in dem Bereich zwischen dem Ende der Kühlstrecke und Haspel alternierend über und unter mindestens zwei hintereinander angeordnete Streckrichter-Arbeitsrollen (7, 8) unter Ausbildung einer Streckrichterzone (6) geführt wird, wobei die Streckrichter-Arbeitsrollen (7, 8) so zueinander versetzt angeordnet sind, daß das Metallband an jeder Streckrichter-Arbeitsrolle (7, 8) umgelenkt wird.
 
2. Anlage zum Umformen von Metallband, bestehend aus einer Walzstraße mit nachfolgernder Kühlstrecke, Treiber und Haspel zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich vor dem Treiber und/oder nach dem Treiber zwei Streckrichter-Arbeitsrollen eines gemeinsamen Typs vorgesehen sind.
 
3. Anlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils zwei Streckrichter-Arbeitsrollen eines Typs in Kombination mit einer Streckrichterrolle eines anderen Typs zum Einsatz kommen.
 
4. Anlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils zwei Streckrichter-Arbeitsrollen eines Typs in Kombination mit einer zusätzlichen Streckrichter-Arbeistrolle des gleichen Typs zum Einsatz kommen.
 
5. Anlage nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Streckrichter-Arbeitsrollen (7) eines ersten Typs zylindrisch sind.
 
6. Anlage nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Streckrichter-Arbeitsrolle eines zweiten Typs (8) einen negativen oder positiven Rollencrown (8a) aufweist.
 
7. Anlage nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Streckrichter-Arbeitsrolle des zweiten Typs (8b) sich aus zwei voneinander getrennten, fest gelagerten oder auf einer Welle (10) pendelnd gelagerten Streckrollenkörpern (9) zusammensetzt, die jeweils bandkantenorientiert verschiebbar sind.
 
8. Anlage nach den Ansprüchen 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die untere Rolle des Treibers (3) als eine Streckrichter-Arbeitsrolle des ersten Typs (7) genutzt wird.
 
9. Anlage nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Streckrichter-Arbeitsrollen (7, 8) selbständig antreibbar sind.
 
10. Anlage nach einem der Ansprüche 2 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Streckrichter-Arbeitsrollen (7, 8) des ersten und zweiten Typs mit mechanischen Stellgliedern wie Rollenbiegung, anstellbaren Stützrollen, aufblasbaren Rollen, versehen sind.
 
11. Anlage nach einem der Ansprüche 2 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Streckrichterzone (6) eine Bandzonenkühlung (9a), insbesondere eine Wasserkühlung, vorgesehen ist.
 
12. Anlage nach einem der Ansprüche 2 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vorrichtung (9b) zum Aufbringen eines Gleitmittels auf das Band vorgesehen ist.
 
13. Anlage zum Umformen von Metallband, bestehend aus einer Walzstraße mit nachfolgernder Kühlstrecke, Treiber und Haspel zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die obere und untere Rolle des Treibers (3, 4) durch Verschwenken der oberen Treibrolle seitlich nach unten die Funktion von Streckrichter-Arbeitsrollen übernehmen.
 
14. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß, in Bandlaufrichtung gesehen,, nach der Streckrichterzone (6) eine Planheitsmeßrolle angeordnet ist.
 
15. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Streckrichterrolle (7, 8) als segmentierte Zugmeßrolle ausgebildet ist.
 
16. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß, in Bandlaufrichtung gesehen, vor der Streckrichterzone mindestens eine Treibervorrichtung, bestehend aus zwei Rollen, zur Zugspannungserhöhung vorgesehen ist.
 
17. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels eines ersten Regelkreises die Anstellung der Streckrichterrollen zueinander und zum Band in Abhängigkeit von den Bandeigenschaften und/oder von den Eigenschaften der Treib- bzw. Streckrichterarbeitsrollen geregelt wird.
 
18. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels eines zweiten Regelkreises die Einstellungen der Kühlstrecke in Abhängigkeit von den Bandeigenschaften und/oder von den Eigenschaften der Treib- bzw. Streckrichterarbeitsrollen geregelt werden.
 
19. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels eines dritten Regelkreises die mechanischen Stellglieder der Streckrichter-Arbeitsrollen in Abhängigkeit von den Bandeigenschaften geregelt werden.
 
20. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels eines vierten Regelkreises das Bandzugniveau in Abhängigkeit von den Bandeigenschaften und/oder von den Eigenschaften der Treib- bzw. Streckrichterarbeitsrollen geregelt wird.
 
21. Verfahren nach den Ansprüchen 17 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste und/oder der zweite und/oder der dritte und/oder der vierte Regelkreis miteinander gekoppelt sind und auf gemeinsame Sollwerte zurückgreifen.
 
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Bandeigenschaften die Bandkontur, die Bandtemperatur, die Banddicke und -breite, die Bandzugspannungsverteilung und/oder die Planheitseigenschaften des Bandes nach Durchlauf der Streckrichterzone eingehen.
 
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Eigenschaften der Treib- bzw. Streckrichterarbeitsrollen die Treibrollensteifigkeit, die -kraft und -form und/oder das thermische und/oder Verschleißverhalten der Streckrichterrollen eingehen.
 




Zeichnung

























Recherchenbericht