[0001] Die Erfindung betrifft eine Waschmaschine, insbesondere eine Haushaltswaschmaschine,
mit einer Programmwahleinrichtung zur Anwahl von Waschprogrammen, welche verschiedenen
Wäschearten zugeordnet sind, mit einem Laugenbehälter, in welchem eine Trommel drehbar
gelagert ist, mit einer Waschmitteleinspülkammer mit mindestens einem Fach zur Aufnahme
von Waschmittel, mit einer Einrichtung zur Ermittlung des Gewichts der in der Trommel
befindlichen Wäsche, und mit einer Mikroprozessor-Steuerung zur Berechnung einer vom
Gewicht der Wäsche abhängigen Waschmittel-Sollmenge für das jeweilige Waschprogramm.
[0002] Im Allgemeinen erfolgt bei Waschmaschinen die Zugabe von Waschmittel nach den Angaben
des Herstellers auf dem jeweiligen Waschmittelpaket, unter Umständen mit Hilfe eines
Meßbechers. Die Dosierung ist aber letztendlich dem Ermessen des Benutzers überlassen
und deshalb ungenau. Statistischen Untersuchungen zufolge, kommt es in der Regel zu
Überdosierungen.
[0003] Weiterhin ist insbesondere bei Spülmaschinen, aber auch bei Waschmaschinen eine automatische
Dosierung konstanter Waschmittelmengen bekannt.
[0004] Aus der GB 2 087 438 B ist es bei einer Trommelwaschmaschine bekannt, das Gewicht
der Wäsche nach dem Einfüllen in die Trommel automatisch zu ermitteln und eine von
diesem Gewicht abhängige Waschmittelmenge vorzuschlagen. Hierbei ergibt sich der Nachteil,
daß der Benutzer diese Teilmenge anhand der Meßbecher-Skalierung abschätzen muß, wodurch
es wieder zu Ungenauigkeiten bei der Waschmittelzugabe kommen kann.
[0005] Außerdem wird in der GB 2 087 438 B als Alternative vorgeschlagen, eine vom Gewicht
der Wäsche abhängige automatische Dosierung des Waschmittels vorzunehmen. Eine automatische
Dosierung ist jedoch zufriedenstellend nur mit Flüssigwaschmitteln möglich, welche
vom Benutzer aber nur relativ selten verwendet werden. Außerdem sind zur automatischen
Dosierung teure Zusatzeinrichtungen notwendig.
[0006] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, bei einer Waschmaschine der eingangs
genannten Art die Dosierung von Waschmittel für den jeweiligen Waschgang zu erleichtern.
[0007] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch Waschmaschinen mit den in den unabhängigen
Patentansprüchen 1 bis 3 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0008] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen in einer exakten Steuerung des
Dosiervorgangs, wodurch Überdosierungen weitestgehend vermieden werden.
[0009] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist eine Einrichtung zur Eingabe
der Art und/oder spezifischen Dichte des verwendeten Waschmittels vorhanden. Hierdurch
werden die unterschiedlichen Dichten von Kompakt- und Normalwaschmitteln berücksichtigt.
[0010] Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, einen Strichcode-Leser zur Identifizierung
eines verwendeten Waschmittels vorzusehen und aus einem Speicher in Abhängigkeit des
identifizierten Waschmittels einen Wert für dessen spezifische Dichte abzurufen. Auf
diese Weise wird die Eingabe vereinfacht und Fehler vermieden.
[0011] Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn die Mikroprozessor-Steuerung den für ein jeweiliges
Programm ermittelten oder eingegebenen Wert in einem nichtflüchtigen Speicher ablegt
und bei Anwahl des gleichen Programms mit der Programmwahleinrichtung erneut abruft.
Hierdurch muß die Eingabe der Art und/oder spezifischen Dichte nur bei Verwendung
eines neuen Waschmittels eingegeben werden.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- einen Querschnitt durch die Waschmaschine (1) mit einer Waschmittelschublade mit Gewichtssensor
- Figur 2
- das Bedienfeld der Waschmaschine (1) mit Mikroprozessor-Steuerung
- Figur 3
- die Draufsicht auf eine Waschmittelschublade mit einer verstellbaren Trennwand
- Figur 4
- eine Waschmittelschublade mit verstellbarer Skalen-Anzeige in perspektivischer Darstellung
[0013] Die erfindungsgemäß ausgebildete Waschmaschine (1) besitzt einen Laugenbehälter (2),
in dem eine Trommel (3) zur Aufnahme von Wäsche (4) drehbar gelagert ist. Der Antrieb
der Trommel (3) erfolgt über einen in den Zeichnungen nicht dargestellten Motor. Der
Laugenbehälter (2) ist an Federn (5) schwingbeweglich im Gehäuse (6) aufgehängt und
wird zur Dämpfung dieser Schwingungen im unteren Bereich durch Stoßdämpfer (7) gegenüber
dem Gehäuseboden (8) abgestützt.
[0014] Die zur Durchführung eines Waschprogramms benötigten Wasch-/Weichspülmittel werden
dem Laugenbehälter (2) über eine Waschmitteleinspülkammer (9) mit angeschlossenem
Verbindungsschlauch (10) zugeführt. Hierzu können die gewünschten Substanzen vom Benutzer
in entsprechende Fächer (11) einer Waschmittelschublade (12) eingefüllt werden. Über
einen in den Zeichnungen nicht dargestellten Wasserzulauf wird der gesamte Fachinhalt
zu Beginn des jeweiligen Programmteils in den Laugenbehälter (2) eingespült.
[0015] Zur Steuerung der verschiedenen Waschprogramme ist eine Mikroprozessor-Steuerung
(MC) (s. Figur 2) vorgesehen, die über Signalleitungen (14) mit verschiedenen Meßgebern
und den Bedienelementen verbunden ist. Sie gibt zeit- und zustandsabhängige Befehle
über Steuerleitungen (15) an verschiedene Aktoren (Motoren, Ventile, Anzeigeelemente
...) weiter.
[0016] Unter den Meßgebern der erfindungsgemäß ausgebildeten Waschmaschine (1) befindet
sich ein erster Gewichtssensor (16), mit dem die Beladungsmenge der Trommel (3) ermittelt
werden kann. Als Sensor kann in bekannter Weise ein Lagesensor verwendet werden, mit
welchem die gewichtsabhängige Laugenbehälterabsenkung erfaßt wird. Andere Gewichtssensoren
(beispielsweise Dehnungsmeßstreifen) oder andere Verfahren zur Feststellung von Art
und/oder Gewicht der Beladung können ebenfalls verwendet werden.
[0017] Ein weiterer Gewichtssensor (17) ist an der Waschmittelschublade (12) angeordnet
und ermittelt das Gewicht der vom Benutzer eingefüllten Waschmittel-Istmenge. Dieses
Gewichtssignal wird ebenfalls an die Mikroprozessor-Steuerung (MC) weitergegeben.
Anstelle dieses Gewichtssensors (17) kann ein Füllstandssensor verwendet werden.
[0018] Figur 2 zeigt die Bedienelemente der Waschmaschine (1) in vergrößerter Form. Mit
dem Drehwahlschalter (18) wird das durchzuführende Programm für den Waschvorgang je
nach Wäscheart und Temperatur ausgewählt. Weitere Zusatzfunktionen sind durch Drucktastenschalter
(19) anwählbar. Dabei kann mit einer Taste "Stark verschmutzt" (nicht dargestellt)
der Verschmutzungsgrad der Wäsche eingegeben werden. Die Mikroprozessor-Steuerung
(MC) steht über eine Steuerleitung (15) mit einer Signaleinrichtung in Form einer
Anzeigelampe (20) in Verbindung.
[0019] Ein weiteres Eingabeelement dient zur Übermittlung der spezifischen Dichte des verwendeten
Waschmittels. Die Eingabe kann entweder manuell durch ein Tastenfeld (nicht dargestellt)
erfolgen oder über einen Strichcode-Leser (21), über den die Mikroprozessor-Steuerung
(MC) Angaben über die Art des Waschmittels von der Verpackung einliest und hiervon
abhängig den Wert für die Dichte aus einem ersten Speicher (SP 1) abruft. Darüber
hinaus ist in der Steuerung ein zweiter nichtflüchtiger Speicher (Sp 2) integriert,
in dem für jede mit dem Drehwahlschalter (18) einstellbare Wäscheart ein Wert für
eine spezifische Waschmitteldichte zugeordnet werden kann.
[0020] Die Funktionsweise der gezeigten Anordnung ist wie folgt:
[0021] Zunächst schaltet der Benutzer das Gerät durch Drücken der Taste "Ein/Aus" (22) ein.
Danach füllt er die zu waschende Wäsche (4) in die Trommel (3). Anschließend wird
mit dem Drehwahlschalter (18) das durchzuführende Programm für den Waschvorgang je
nach Wäscheart und Temperatur ausgewählt. Zusatzfunktionen können über Drucktastenschalter
(19) eingestellt werden.
[0022] Vor dem erstmaligen Programmstart in einer Wäscheart muß der Benutzer einen Wert
für die spezifische Dichte des für diese Wäsche (4) verwendeten Waschmittels eingeben.
Dieser Wert wird in einem nichtflüchtigen Speicher (SP 2) abgelegt und der entsprechenden
Wäscheart zugeordnet. Auf diese Weise wird dem Umstand Rechnung getragen, daß für
unterschiedliche Textilien verschiedene Waschmittel verwendet werden. Der Wert für
die spezifische Dichte wird über das Programmende hinaus im nichtflüchtigen Speicher
(SP 2) registriert, so daß Neueingaben nur bei Änderung des Waschmittels notwendig
sind.
[0023] Die Mikroprozessor-Steuerung (MC) startet nun das Waschprogramm mit einer Sequenz
zur Eingabe des Waschmittels. In Abhängigkeit vom Wäschegewicht und der spezifischen
Waschmitteldichte errechnet sie eine Waschmittel-Sollmenge (in Gramm). Wurde die Taste
"Stark verschmutzt" betätigt, wird die Sollmenge bei Programmen, bei denen Vollwaschmittel
verwendet wird (Kochwäsche/Buntwäsche; Mini) um 50% und bei Programmen, bei denen
Feinwaschmittel verwendet wird (Feinwäsche...) um 20% erhöht. Die Sollmenge wird nun
laufend mit dem Gewicht der in das Fach (11) eingefüllten Waschmittel-Istmenge verglichen.
Erreicht die Waschmittel-Istmenge den berechneten Sollmengen-Wert, wird die Anzeigelampe
(20) angesteuert und leuchtet auf. Eine Überfüllung kann durch ein Blinksignal angezeigt
werden. Um das Einfüllen von Waschmittel für weitere Programmteile (Vorwäsche) oder
Weichspüler zu ermöglichen, ist eine Quittier-Taste (23) neben der Anzeigelampe (20)
angeordnet. Die Sequenz zur Eingabe des Waschmittels muß dann dem gewählten Programm
entsprechend mehrmals abgearbeitet werden. Nach dem Schließen der Waschmittelschublade
(12) kann das Waschprogramm durch Drücken der Taste "Start" (24) ausgeführt werden.
[0024] Figur 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Dort ist in der Waschmittelschublade
(12) im Fach (11) für die Hauptwäsche eine Schiebeplatte (25) integriert, mit der
das Aufnahmevolumen dieses Fachs (11) mit Hilfe eines Stellmotors (26) über ein Ritzel
(27) und eine Zahnstange (28) verändert werden kann. Die Mikroprozessor-Steuerung
(MC) stellt bei dieser Ausführungsform in Abhängigkeit vom Wäschegewicht und der angewählten
Wäscheart das Volumen des Fachs (11) ein und begrenzt so die Waschmitteleingabe für
die Hauptwäsche. Analog wirkende Einrichtungen in den anderen Fächern (11b, 11c) sind
möglich.
[0025] In der Ausführungsform gemäß Figur 4 ist in mindestens einem Fach (11) der Waschmittelschublade
(12) eine Skalierung (29) angeordnet, bei der sich neben jedem Skalenteil eine LED
(30) befindet. Diese LED's (30) sind in von der Mikroprozessor-Steuerung (MC) in Abhängigkeit
vom Wäschegewicht und der angewählten Wäscheart ansteuerbar, so daß dem Benutzer eine
Füllhilfe gegeben wird.
1. Programmgesteuerte Waschmaschine (1), insbesondere Haushaltswaschmaschine, mit einer
Programmwahleinrichtung (18) zur Anwahl von Waschprogrammen, welche verschiedenen
Wäschearten zugeordnet sind, mit einem Laugenbehälter (2), in welchem eine Trommel
(3) drehbar gelagert ist, mit einer Waschmitteleinspülkammer (9) mit mindestens einem
Fach (11) zur Aufnahme von Waschmittel, mit einer Einrichtung (16) zur Ermittlung
des Gewichts der in der Trommel (3) befindlichen Wäsche (4), und mit einer Mikroprozessor-Steuerung
(MC) zur Berechnung einer vom Gewicht der Wäsche (4) abhängigen Waschmittel-Sollmenge
für das jeweilige Waschprogramm,
gekennzeichnet durch
• eine Einrichtung (17) zur Ermittlung eines Signals, welches der in das Fach (11)
eingegebenen Waschmittel-Istmenge entspricht, und zur Weiterleitung des Signals an
die Mikroprozessor-Steuerung (MC)
• eine Vergleichseinrichtung in der Mikroprozessor-Steuerung (MC) zum Vergleich der
Waschmittel-Istmenge und der für das jeweilige Programm berechneten Waschmittel-Sollmenge
• eine durch die Mikroprozessor-Steuerung (MC) bei Erreichen der berechneten Waschmittel-Sollmenge
aktivierbare Signaleinrichtung (20).
2. Programmgesteuerte Waschmaschine (1), insbesondere Haushaltswaschmaschine, mit einer
Programmwahleinrichtung (18) zur Anwahl von Waschprogrammen, welche verschiedenen
Wäschearten zugeordnet sind, mit einem Laugenbehälter (2), in welchem eine Trommel
(3) drehbar gelagert ist, mit einer Waschmitteleinspülkammer mit mindestens einem
Fach (11) zur Aufnahme von Waschmittel, mit einer Einrichtung (16) zur Ermittlung
des Gewichts der in der Trommel (3) befindlichen Wäsche (4), und mit einer Mikroprozessor-Steuerung
(MC) zur Berechnung einer vom Gewicht der Wäsche (4) abhängigen Waschmittel-Sollmenge
für das jeweilige Waschprogramm,
gekennzeichnet durch eine Stelleinrichtung (25;26;27;28) zur Änderung des Aufnahmevolumens
des Fachs (11) in Abhängigkeit von der für das jeweilige Programm berechneten Waschmittel-Sollmenge.
3. Programmgesteuerte Waschmaschine (1), insbesondere Haushaltswaschmaschine, mit einer
Programmwahleinrichtung (18) zur Anwahl von Waschprogrammen, welche verschiedenen
Wäschearten zugeordnet sind, mit einem Laugenbehälter (2), in welchem eine Trommel
(3) drehbar gelagert ist, mit einer Waschmitteleinspülkammer mit mindestens einem
Fach (11) zur Aufnahme von Waschmittel, mit einer Einrichtung (16) zur Ermittlung
des Gewichts der in der Trommel (3) befindlichen Wäsche (4), und mit einer Mikroprozessor-Steuerung
(MC) zur Berechnung einer vom Gewicht der Wäsche (4) abhängigen Waschmittel-Sollmenge
für das jeweilige Waschprogramm,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Fach (11) eine Füllstandsanzeigevorrichtung (29;30) zur Anzeige einer für
das jeweilige Programm berechneten Waschmittel-Sollmenge angeordnet ist.
4. Waschmaschine (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch eine Einrichtung zur Eingabe der Art und/oder spezifischen Dichte
eines verwendeten Waschmittels.
5. Waschmaschine (1) nach Anspruch 4,
gekennzeichnet durch einen Strichcode-Leser (21) zur Identifizierung eines verwendeten
Waschmittels und durch einen Speicher (SP 1), aus dem in Abhängigkeit des identifizierten
Waschmittels ein Wert für dessen spezifische Dichte abrufbar ist.
6. Waschmaschine (1) nach einem der Ansprüche 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mikroprozessor-Steuerung (MC) den für ein jeweiliges Programm ermittelten
oder eingegebenen Wert in einem nichtflüchtigen Speicher (SP 2) ablegt und bei Anwahl
des gleichen Programms mit der Programmwahleinrichtung (18) erneut abruft.
7. Waschmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Programmwahleinrichtung mindestens eine Taste zur Eingabe des Verschmutzungsgrades
der Wäsche enthält und daß die Mikroprozessor-Steuerung die berechnete Waschmittel-Sollmenge
in Abhängigkeit vom eingegebenen Verschmutzungsgrad korrigiert.