(19)
(11) EP 0 848 764 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
14.04.1999  Patentblatt  1999/15

(21) Anmeldenummer: 96930164.7

(22) Anmeldetag:  04.09.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6C25C 3/02
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP9603/892
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 9709/467 (13.03.1997 Gazette  1997/12)

(54)

VERFAHREN ZUR ELEKTROCHEMISCHEN HERSTELLUNG VON NATRIUM UND ALUMINIUMCHLORID

ELECTROLYTIC METHOD FOR THE PRODUCTION OF SODIUM AND ALUMINIUM CHLORIDE

PROCEDE DE PRODUCTION ELECTROCHIMIQUE DE SODIUM ET DE CHLORURE D'ALUMINIUM


(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 08.09.1995 DE 19533214

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
24.06.1998  Patentblatt  1998/26

(73) Patentinhaber: BASF AKTIENGESELLSCHAFT
67056 Ludwigshafen (DE)

(72) Erfinder:
  • PÜTTER, Hermann
    D-67433 Neustadt (DE)
  • HUBER, Günther
    D-67071 Ludwigshafen (DE)
  • SPISKE, Luise
    D-64342 Seeheim-Jugenheim (DE)
  • STARK, Hans
    D-67240 Bobenheim-Roxheim (DE)
  • SCHLÄFER, Dieter
    D-67071 Ludwigshafen (DE)
  • PFORR, Gerhard
    D-67069 Ludwigshafen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A- 3 718 920
US-A- 4 203 819
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur elektrochemischen Herstellung von Natrium und Aluminiumchlorid.

    [0002] Weiterhin betrifft die Erfindung eine zur Ausübung dieses Verfahrens geeignete Elektrolysezelle sowie ein Verfahren zur Reinigung dieser Zelle.

    [0003] Natrium ist eine wichtiges anorganisches Grundprodukt, das beispielsweise für die Herstellung von Natriumamid und Natriumalkoholaten verwendet wird. Es wird technisch nach dem Downs-Prozeß durch Elektrolyse von geschmolzenem Kochsalz gewonnen. Dieser Prozeß weist einen hohen Energieverbrauch von über 10 kWh/kg Natrium auf (Büchner et al., Industrielle Anorganische Chemie, 2. Auflage, Verlag Chemie, S. 228 f). Weiterhin hat das Verfahren den gravierenden Nachteil, daß die Elektrolysezellen beim Abstellen durch das Erstarren der Salzschmelze zerstört werden.

    [0004] Aluminiumchlorid wird überwiegend als Katalysator, z.B. in Friedel-Crafts-Reaktionen, eingesetzt. Die Herstellung erfolgt in großem Maße durch Direktchlorierung von geschmolzenem Aluminium. (Büchner et al., Industrielle Anorganische Chemie, 2. Auflage, Verlag Chemie, S. 262). Dabei wird ein wesentlicher Teil der Energie, die in Form elektrischen Stroms für eine elektrolytische Herstellung von Chlor und Aluminium aufgewendet wurde, ungenutzt frei.

    [0005] Die GB-A 2 056 757 beschreibt ein Verfahren zur Erniedrigung der Schmelzpunkte von Alkalimetalltetrachloroaluminaten durch Zugabe eines Alkalimetallfluorids und die Verwendung solcher Gemische als Elektrolyt.

    [0006] Die DE-A 37 18 920 betrifft die gekoppelte elektrochemische Herstellung eines Alkalimetalls und einer Alkalimetall-Metallhalogenidverbindung wie Natriumtetrachloroaluminat. Das so neben dem Alkalimetall gebildete Koppelprodukt ist jedoch für eine Produktion im technischen Maßstab unattraktiv. Die Bildung von Natriumtetrachloroaluminat aus Natriumchlorid und Aluminiumchlorid schließt sich automatisch an die Bildung des Aluminiumchlorids an. Nach der Lehre der Schrift soll eine Konzentration von Aluminiumchlorid vermieden werden, um eine Schädigung des Separators zwischen Anoden- und Kathodenraum und ein Ansteigen der Zellspannung zu vermeiden.

    [0007] Es bestand die Aufgabe, ein Verfahren bereitzustellen, das eine energetisch günstigere Herstellung von Natrium erlaubt als das Downs-Verfahren. Als Koppelprodukt soll dabei ein im technischen Maßstab einsetzbarer Stoff anfallen. Beide Verfahrensprodukte sollen in so hoher Reinheit anfallen, daß weitere aufwendige Reinigungsschritte nicht nötig sind. Ein weiterer Aspekt der Aufgabe bestand darin, ein Verfahren zu finden, das es erlaubt, den Elektrolyseprozeß in der gleichen Elektrolysezelle mehrfach durchführen zu können. Außerdem war es Teil der Aufgabe, eine für dieses Verfahren geeignete Elektrolysezelle zu finden. Weiterhin sollte ein Verfahren zur Reinigung der für die Reaktion benutzten Elektrolysezelle gefunden werden.

    [0008] Demgemäß wurde ein Verfahren zur elektrochemischen Herstellung von Natrium und Aluminiumchlorid gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man in einer Elektrolysezelle mit Aluminium als Anode und Natrium als Kathode, die durch einen Natriumionen leitenden Festelektrolyten voneinander getrennt sind, einen schmelzflüssigen, im wesentlichen aus Natriumtetrachloroaluminat bestehenden Elektrolyten im Anodenraum elektrolysiert, dabei entstehendes Aluminiumchlorid aus der Elektrolysezelle abdampft und Natrium aus dem Kathodenraum abzieht.

    [0009] Außerdem wurde eine unten näher beschriebene Elektrolysezelle gefunden, in der das erfindungsgemäße Verfahren betrieben werden kann.

    [0010] Weiterhin wurde ein Verfahren zur Reinigung einer für das beschriebene Verfahren geeigneten Elektrolysezelle durch Begasen des Elektrolyten mit SO2 gefunden.

    [0011] Das erfindungsgemäße Verfahren wird in einer Elektrolysezelle mit einer Aluminiumanode betrieben. Hierbei handelt es sich um eine Opferanode, die sich während der Reaktion auflöst, so daß im kontinuierlichen Betrieb Aluminium zugesetzt werden muß. Aluminium kann in Form von Platten, bevorzugt aber in Form von kleinen Metallstücken, die sich beim Einfüllen mit großen Zwischenräumen zwischen den einzelnen Stücken anordnen wie Späne, Grieß oder Schredderteile. Die Partikelgröße kann im allgemeinen 0,01 bis 10 mm betragen, bevorzugt 0,1 bis 2 mm. Es kommt handelsübliches Aluminium mit einer Reinheit von ca. 99,3 % oder Aluminiumschrott mit einer Reinheit von 95 % in Betracht. Die anodenseitige Stromzufuhr erfolgt bevorzugt über Aluminiumstäbe, die im kontinuierlichen Betrieb der Zelle von außen ohne Unterbrechung des Verfahrens ersetzt werden können.

    [0012] Die Kathode besteht aus Natrium, das bei den Temperaturen, die zur Verflüssigung des Elektrolyten erforderlich sind, flüssig vorliegt. Zu Beginn der Elektrolyse wird das Natrium vorteilhaft flüssig in den Kathodenraum gebracht. In technisch einfacher Weise kann das im erfindungsgemäßen Verfahren gebildete Natrium durch einen Überlauf aus dem Kathodenraum abgetrennt werden. Die kathodische Stromversorgung kann z.B. über Aluminiumstäbe erfolgen.

    [0013] Der Anoden- und der Kathodenraum sind durch einen Natriumionen leitenden Festelektrolyten voneinander getrennt. Für diesen Zweck kommen keramische Materialien wie NASICON® in Betracht, deren Zusammensetzung in der EP-A 553 400 angegeben ist. Auch Natriumionen leitende Gläser sind geeignet sowie Zeolithe und Feldspate. Bevorzugt ist jedoch β"-Aluminiumoxid.

    [0014] Der Elektrolyt zum Starten der Reaktion wird vorzugsweise durch Aufschmelzen stöchiometrischer Mengen Natriumchlorid und Aluminiumchlorid hergestellt. Während der Reaktion verändert sich die Elektrolytmenge im kontinuierlichen Betrieb nicht. Während der Reaktion wird Aluminiumchlorid aus dem Anodenraum abgedampft. Der Anodenraum ist daher oberhalb der Elektrolytoberfläche mit einer Ableitung, z.B. in Form eines Rohrs, verbunden, durch die das Aluminiumchlorid entweichen kann. Vorteilhaft schließt sich an die Ableitungsvorrichtung ein Vorratsgefäß an, in dem durch Absenkung der Temperatur gegenüber der Elektrolysezelle die Desublimation des Aluminiumchlorids erfolgt. Dies schlägt sich in der Regel als Wandbelag ab, der durch mechanische Methoden entfernt werden kann.

    [0015] Für einen kontinuierlichen Betrieb der Elektrolyse müssen Aluminium als Opferanode sowie Natriumchlorid nach Maßgabe des ausgetragenen Natriums bzw. Aluminiumchlorids nachdosiert werden. Natriumchlorid wird bevorzugt als Siedesalz mit einer Reinheit von 99,9 % als Feststoff in den Anodenraum dosiert. Die Reaktionstemperatur liegt im allgemeinen bei der Verflüssigungstemperatur des Elektrolyten als Untergrenze (ca. 150°C) und 400°C, bevorzugt 250 bis 350°C. Das elektrische Potential liegt im allgemeinen bei 2 bis 5 V, die kathodische Stromdichte bei 1 bis 10 kA/m2.

    [0016] Während der Reaktion kann der Elektrolyt umgepumpt werden. Dies kann durch eine Pumpe erfolgen, bevorzugt ist aber das Einblasen eines Inertgases wie Argon. Diese Gaseinspeisung unterstützt das Abdampfen des Aluminiumchlorids aus dem Anodenraum.

    [0017] In einer bevorzugten Ausführungsform der Elektrolysezelle wird die von außen beheizbare Zelle analog zu einem Rohrbündelumlaufverdampfer aufgebaut, d.h. ein oben geschlossener Zylinder aus β"-Aluminiumoxid, der mit Natrium gefüllt ist, einen Überlauf enthält, und über einen Aluminiumstab an eine Spannungsquelle als Kathode geschaltet wird, ragt in den Anodenraum hinein, der mit festen Aluminiumteilen sowie einem flüssigen, im wesentlichen Natriumtetrachloroaluminat enthaltenden Elektrolyten versehen ist. Über einen Aluminiumstab wird die Anode an eine Spannungsquelle angeschlossen. Ein Umlaufrohr, in das Inertgas geblasen wird, dient zur Umwälzung des Elektrolyten. Durch die Ableitung wird Aluminiumchlorid ausgetragen. Für eine technische Produktion können mehrere dieser Zellen parallel geschaltet werden bzw. ein großer Anodenraum mit mehreren Kathoden versehen werden, wobei die Kathode sowohl von oben wie auch von unten in den Anodenraum ragen kann. Die Vorrichtungen zur Dosierung von Natriumchlorid und bevorzugt Aluminiumgrieß sind vorteilhaft so angeordnet, daß die Feststoffe direkt in den Elektrolyten fallen, d.h. vorzugsweise sind sie direkt über dem Anodenraum angeordnet.

    [0018] Durch die Ausgangsverbindungen Aluminium und Natriumchlorid werden Fremdstoffe wie Eisen, Silizium und Kalium in die Elektrolysezelle eingebracht, die sich im Elektrolyten aufkonzentrieren können. Diese können dadurch abgebaut werden, daß Teilströme des Elektrolyten, etwa 1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtelektrolytmenge, im Seitenstrom elektrolysiert werden. So reduziert eine anodische Elektrolyse an Graphitelektroden den Oxidgehalt der Schmelze. An Eisenkathoden können Eisen sowie gegebenenfalls weitere im flüssigen Elektrolyten vorhandene Schwermetalle abgeschieden werden.

    [0019] Beim Abstellen der Elektrolyse kann die problematische Handhabung der erstarrten Elektrolytschmelze mit Resten metallischen Natriums entfallen, wenn man während des Abkühlens die Schmelze mit SO2 begast. Die Schmelze bleibt unter Aufnahme von SO2 zwischen 150 und ca. 70°C teigig, und sie wird bei tieferen Temperaturen flüssig. Somit kann sie problemlos aus der Zelle abgelassen werden, was eine starke Vereinfachung im Reparaturfall darstellt. Die flüssige, SO2-haltige Schmelze kann filtriert werden, was insbesondere zur Abtrennung von Kaliumverbindungen vorteilhaft ist. Danach kann die flüssige SO2-haltige Schmelze in die Elektrolysezelle zurückgefüllt werden, wo unter Erhitzen auf ca. 165°C in Gegenwart eines Natriumchloridüberschusses das SO2 ausgetrieben werden kann.

    [0020] Durch periodisches Umpolen der Zelle kann man den Festelektrolyten von kationischen Verunreinigungen wie Kaliumionen reinigen.

    [0021] Das erfindungsgemäße elektrochemische Verfahren zur Koppelproduktion von Natrium und Aluminiumchlorid benötigt nur ca. 50 % der Energiemenge, die zur Natriumherstellung nach dem Downs-Prozeß erforderlich ist. Die Betriebstemperaturen liegen deutlich unter denen des genannten Verfahrens (ca. 650°C), was die Auswahl und Verarbeitung der Reaktionszellen beträchtlich vereinfacht. Das Abstellen der Elektrolysezellen ist ohne Schaden möglich.

    [0022] Die erfindungsgemäß erhaltenen Produkte sind hochrein. Aluminiumchlorid fällt im Gegensatz zu den meisten handelsüblichen Produkten farblos an, was es für Anwendungen besonders attraktiv macht, in der die Farbe des Endprodukts ein wesentliches Merkmal ist. Bei einer Stromausbeute von über 90 % ist die Natriumausbeute praktisch quantitativ, die Ausbeute an Aluminiumchlorid liegt deutlich über 90 %.

    [0023] Eine Schädigung des Festelektrolyten konnte auch nach Langzeittests nicht festgestellt werden.

    [0024] Das Verfahren läßt sich prinzipiell auch für die Herstellung von Natrium und anderen Metallhalogeniden anwenden, die unter den Reaktionsbedingungen flüchtig sind, z.B. SiCl4, GeCl4, TiCl4. Anode und Elektrolyte müssen dazu jeweils das entsprechende Metall aufweisen.

    Beispiel 1


    Apparatur:



    [0025] Die zur Durchführung des Verfahrens eingesetzte Elektrolysezelle bestand aus einem stehenden Rohr (mit einem Innendurchmesser von 50 mm und einer Länge von 400 mm) aus Borosilikatglas, in welches die Anodenstromzuführung in Form eines Hohlzylinders aus Aluminium dicht eingespannt war. Der Natriumionen leitende Festelektrolyt aus β"-Aluminiumoxid (25 mm Außendurchmesser, 210 mm Länge) war am unteren Ende zusammen mit der Kathodenstromzuführung eingeflanscht. Der obere Teil des Rohres war mit Stutzen versehen, die zum Befüllen mit Elektrolyt, Aluminium und Natriumchlorid und zur Ableitung der AlCl3-Dämpfe dienten. Die Zelle wurde mit Heißluft beheizt. Die Anode wurde in Form einer Schüttung von Aluminiumschredder eingebracht. Als Kathode diente flüssiges Natrium, das zum Start der Reaktion vorgelegt wurde. Das bei der Reaktion gebildete Natrium lief in freiem Überlauf nach unten ab. Die AlCl3-Dämpfe wurden in einem luftgekühlten Desublimator niedergeschlagen. Zur Umwälzung der Schmelze diente der außen angebrachte Umlauf mit Inertgaszuführung.

    [0026] Vor Inbetriebnahme wurde die Elektrolysezelle auf 280°C aufgeheizt. In dem Aufschmelzgefäß wurden 85 g Natrium bei 150°C geschmolzen und in den Kathodenraum gegeben, bis dieser bis zum Überlauf gefüllt war. 485 g AlCl3 und 215 g NaCl wurden als Feststoff vorgelegt und unter Argon verrührt. Das Gemisch bildete nach dem Aufheizen auf 165°C eine homogene flüssige Phase, die in den Anodenraum gefüllt wurde. In den Anodenraum wurden 150 g Aluminium als Grieß mit einer Körnung von 0,4 bis 1,5 mm eingetragen. Der flüssige Elektrolyt wurde mittels Argoneingasung am Boden der Umlaufleitung in Umlauf gehalten. Es wurde ein Strom von 30 A aufgeprägt, die Zellspannung wurde mit 3,5 V bestimmt. Die auf den Innendurchmesser des Festelektrolyten bezogene Stromdichte betrug bei einer Oberfläche von 137 cm2 (bei 30 A) 2200 A/m2. 15 Minuten nach Einschalten des Stroms wurde erstmalig das Aufsteigen von AlCl3-Dämpfen beobachtet, welche sich im De-sublimator niederschlugen. In Intervallen von 15 Minuten wurden jeweils 16,4 g NaCl als Feststoff nachdosiert. Die AlCl3-Entwicklung kam direkt nach der NaCl-Zugabe für wenige Minuten zum Erliegen, gleichzeitig wurde eine Verminderung der Zellspannung beobachtet. Die Zellspannung variierte im Intervall der NaCl-Dosierung zwischen 3,5 auf 3,8 V. Im Intervall von 30 Minuten wurde der Elektrolysestrom für jeweils 90 Sekunden umgepolt. Das flüssige Natrium lief in regelmäßigen Zeitabständen tropfenweise ab und erstarrte in einer mit Paraffinöl gefüllten Vorlage zu kleinen Kugeln. Der Elektrolyt nahm nach Inbetriebnahme eine dunkelbraune Färbung an.
    Betriebszeit 5 h
    Betriebstemperatur 280°C
    Eingesetzte Ladung 150 Ah
    Eingesetzte Stoffe (Summe) 150 g Al; 262 g NaCl
    (ohne Erstfüllung der Zelle)  
    Versuchsergebnis  
    Erhaltene Produkte (Summe) 250 g AlCl3 in einer Reinheit von 99,2 % 120 g Na in einer Reinheit von 99,1 %
     
    Stromausbeute für Na 92,4 %
    Stromausbeute für AlCl3 99,7 %
    Energieeinsatz für 1 kg Na 4600 Wh/kg



    Ansprüche

    1. Verfahren zur elektrochemischen Herstellung von Natrium und Aluminiumchlorid, dadurch gekennzeichnet, daß man in einer Elektrolysezelle mit Aluminium als Anode und Natrium als Kathode, die durch einen Natriumionen leitenden Festelektrolyten voneinander getrennt sind, einen schmelzflüssigen, im wesentlichen Natriumtetrachloroaluminat enthaltenden Elektrolyten im Anodenraum elektrolysiert, dabei entstehendes Aluminiumchlorid aus der Elektrolysezelle abdampft und Natrium aus dem Kathodenraum abzieht.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Elektrolyse bei 250 bis 350°C vornimmt.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man β"-Aluminiumoxid als Natriumionen leitenden Festelektrolyten verwendet.
     
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den flüssigen Elektrolyten durch Einblasen eines Inertgases in den Anodenraum umpumpt.
     
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Verfahren durch Zugabe von Aluminium und Natriumchlorid entsprechend dem Austrag an Natrium und Aluminiumchlorid kontinuierlich betreibt.
     
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man den Kathodenraum zylinderförmig ausbildet und aus diesem durch einen Überlauf Natrium entsprechend der während der Elektrolyse gebildeten Menge abzieht.
     
    7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Eisenverunreinigungen im Elektrolyten durch kathodische Abscheidung aus einem Seitenstrom des flüssigen Elektrolyten an Eisenelektroden aus diesem entfernt werden.
     
    8. Verfahren zur Reinigung einer Elektrolysezelle mit Aluminium als Anode und Natrium als Kathode, die durch einen Natriumionen leitenden Festelektrolyten voneinander getrennt sind, sowie einem im wesentlichen aus Natriumtetrachloroaluminat bestehenden Elektrolyten im Anodenraum, dadurch gekennzeichnet, daß man den flüssigen Elektrolyten im Anodenraum mit SO2 begast und die so erhaltene Flüssigkeit aus dem Anodenraum abläßt.
     
    9. Elektrolysezelle zur Ausübung eines Verfahrens gemäß Anspruch 1, die eine Aluminiumanode, eine Natriumkathode, einen Natriumionen leitenden Festelektrolyten zur Trennung des Anodenraums und des Kathodenraums, einen flüssigen, im wesentlichen Natriumtetrachloroaluminat enthaltenden Elektrolyten und eine Vorrichtung zur Ableitung von während der Elektrolyse freigesetztem Aluminiumchlorid aufweist.
     
    10. Elektrolysezelle nach Anspruch 9, die eine Vorrichtung zur Dosierung von Natriumchlorid und Aluminiumgrieß in den Elektrolyten aufweist.
     


    Claims

    1. A process for preparing sodium and aluminum chloride electrochemically, which comprises, in an electrolytic cell containing aluminum as an anode and sodium as a cathode which are separated from one another by a sodium ion-conducting solid electrolyte, electrolyzing a fused electrolyte essentially comprising sodium tetrachloroaluminate in the anode compartment, evaporating aluminum chloride formed in this process from the electrolytic cell and removing sodium from the cathode compartment.
     
    2. A process as claimed in claim 1, wherein the electrolysis is performed at from 250 to 350°C.
     
    3. A process as claimed in claim 1 or 2, wherein β"-alumina is used as sodium ion-conducting solid electrolyte.
     
    4. A process as claimed in claims 1 to 3, wherein the liquid electrolyte is recirculated by blowing an inert gas into the anode compartment.
     
    5. A process as claimed in claims 1 to 4, wherein the process is operated continuously by adding aluminum and sodium chloride equivalent to the amount of sodium and aluminum chloride discharged.
     
    6. A process as claimed in claims 1 to 5, wherein the cathode compartment is of cylindrical construction and sodium equivalent to the amount formed during the electrolysis is removed from this by an overflow.
     
    7. A process as claimed in claims 1 to 6, wherein iron impurities in the electrolyte are removed from this by cathodic deposition from a sidestream of the liquid electrolyte on iron electrodes.
     
    8. A process for cleaning an electrolytic cell having aluminum as an anode and sodium as a cathode which are separated from one another by a sodium ion-conducting solid electrolyte, and also an electrolyte consisting essentially of sodium tetrachloroaluminate in the anode compartment, which comprises aerating the liquid electrolyte in the anode compartment with SO2 and drawing off the liquid thus obtained from the anode compartment.
     
    9. An electrolytic cell for carrying out a process as claimed in claim 1, which has an aluminum anode, a sodium cathode, a sodium ion-conducting solid electrolyte for separating the anode compartment and the cathode compartment, a liquid electrolyte essentially comprising sodium tetrachloroaluminate and an appliance for draining off aluminum chloride released during the electrolysis.
     
    10. An electrolytic cell as claimed in claim 9, which has an appliance for adding sodium chloride and aluminum shot to the electrolyte.
     


    Revendications

    1. Procédé de production électrochimique de sodium et de chlorure d'aluminium, caractérisé en ce que, dans une cellule d'électrolyse avec de l'aluminium comme anode et du sodium comme cathode, qui sont mutuellement séparés par un électrolyte solide conducteur d'ions sodium, on électrolyse dans la chambre anodique un électrolyte fondu, contenant essentiellement du tétrachloroaluminate de sodium, on évapore du chlorure d'aluminium obtenu à partir de la cellule d'électrolyse et on soutire de la chambre cathodique du sodium.
     
    2. Procédé suivant la revendication 1, caractérisé en ce qu'on effectue l'électrolyse à 250 jusqu'à 350°C.
     
    3. Procédé suivant l'une des revendications 1 et 2, caractérisé en ce que, comme électrolyte solide conducteur d'ions sodium, on utilise de l'oxyde d'aluminium β".
     
    4. Procédé suivant l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce qu'on pompe en circulation l'électrolyte liquide par injection d'un gaz inerte dans la chambre anodique.
     
    5. Procédé suivant l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce qu'on met le procédé en service continu par addition d'aluminium et de chlorure de sodium d'une manière correspondant à l'évacuation de sodium et de chlorure d'aluminium.
     
    6. Procédé suivant l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce qu'on réalise la chambre cathodique sous une forme cylindrique et en ce qu'on soutire du sodium de celle-ci par un trop-plein, d'une manière correspondant à la quantité formée pendant l'électrolyse.
     
    7. Procédé suivant l'une des revendications à 6, caractérisé en ce que des impuretés de fer dans l'électrolyte sont éliminées de celui-ci par séparation cathodique à partir d'un courant latéral de l'électrolyte liquide sur des électrodes de fer.
     
    8. Procédé d'épuration d'une cellule d'électrolyse présentant de l'aluminium comme anode et du sodium comme cathode, qui sont séparés mutuellement par un électrolyte solide conducteur d'ions sodium, et un électrolyte dans la chambre anodique qui est constitué essentiellement de tétrachloroaluminate de sodium, caractérisé en ce qu'on soumet l'électrolyte liquide à un traitement par du gaz SO2 dans la chambre anodique et on décharge le liquide ainsi obtenu hors de la chambre anodique.
     
    9. Cellule d'électrolyse pour mettre en oeuvre un procédé suivant la revendication 1, qui comporte une anode d'aluminium, une cathode de sodium, un électrolyte solide conducteur d'ions sodium pour séparer la chambre anodique et la chambre cathodique, un électrolyte liquide, contenant essentiellement du tétrachloroaluminate de sodium, et un dispositif pour l'évacuation de chlorure d'aluminium libéré pendant l'électrolyse.
     
    10. Cellule d'électrolyse suivant la revendication 9, qui présente un dispositif de dosage de chlorure de sodium et de grenaille d'aluminium dans l'électrolyte.