[0001] Die Erfindung betrifft eine Verbauvorrichtung zum Abstützen der Wände eines Grabens
mit gestuftem Querschnitt, bestehend aus Paaren großflächiger innerer Verbauplatten
und aus Paaren großflächiger äußerer Verbauplatten, deren seitliche Ränder verschiebbar
an Stützen geführt sind, die in Abständen längs des Grabens paarweise einander gegenüberstehend
angeordnet und mittels Spreizeinrichtungen auf Abstand gehalten sind und die an beiden
Seiten Führungskanäle zur Aufnahme der Ränder der Verbauplatten aufweisen, in denen
die Verbauplatten in Richtung zum Grabeninneren auf Stützflächen abgestützt sind,
wobei die Ränder mindestens einer der Verbauplatten und die Führungskanäle der Stützen
derart ausgebildet sind, daß die Ränder, einen Zusammenhalt von Verbauplatten und
Stützen in Grabenlängsrichtung bewirkend, formschlüssig in den Führungskanälen geführt
sind.
[0002] Eine derartige Verbauvorrichtung ist bekannt aus dem europäischen Patent 0 100 083
der Anmelderin. Die vorbekannte Verbauvorrichtung weist eine durch eine im Grabeninneren
befindliche Wand der Stütze gebildete Führungsebene auf, gegen die sich Rändflächen
beider Verbauplatten abstützen. Die untere und innere Verbauplatte ist etwas kürzer
ausgebildet als die obere und äußere Verbauplatte. Am Rand der oberen und äußeren
Verbauplatte ist ein nach innen vorspringender Stützrand ausgebildet, der den Randbereich
der unteren inneren Verbauplatte umgreift, so daß sich die Ränder beider Verbauplatten
nebeneinanderliegend auf der Führungsebene abstützen. Der Vorteil dieser Verbauvorrichtungen
liegt in der einfachen und offenen Ausbildung eines einzigen Führungskanals zur Aufnahme
der Ränder der inneren und äußeren Verbauplatten.
[0003] Damit ein Umgreifen des Randbereichs der inneren Verbauplatte durch den Randbereich
der äußeren Verbauplatte möglich ist, sind die äußeren Verbauplatten mit nach innen
vorspringenden Stützrändern versehen. Die Herstellung dieser an beiden Seiten einer
äußeren Verbauplatte angeordneten vorspringenden Stützränder ist arbeits- und kostenaufwendig.
Ferner können diese vorspringenden Stützränder beim Aufladen, Transport und Abladen
der Verbauplatten sowie beim Zusammenbau der Verbauvorrichtung leicht beschädigt werden.
Schließlich nehmen gestapelte äußere Verbauplatten ein unnötig großes Volumen ein.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine neuartige Verbauvorrichtung zu schaffen, die ein
Abstützen beider Verbauplatten in einem einzigen Führungskanal ermöglicht, ohne daß
ein Randbereich einer Verbauplatte den Randbereich der anderen Verbauplatte umgreifen
muß.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in jedem der Führungskanäle
der Stützen eine zweite Stützfläche angeordnet ist, welche in bezug auf die erste
Stützfläche sowohl in Grabenlängsrichtung zur Mitte der Stütze hin als auch in Querrichtung
zur Grabenwand hin versetzt ist, wobei sich ein Rand der äußeren Verbauplatte gegen
diese zweite Stützfläche abstützt.
[0006] Durch die zwei zueinander in Grabenlängsrichtung und Querrichtung versetzten Stützflächen
bietet der Führungskanal jeder der Verbauplatten eine Abstützungsmöglichkeit in Verlängerung
der Längserstreckung der jeweiligen Verbauplatte. Die beiden nach innen vorspringenden
Stützränder an den äußeren Verbauplatten sind entbehrlich. Das Weglassen dieser Stutzränder
hat den weiteren Vorteil, daß das Stapelvolumen der äußeren Verbauplatten um die Hälfte
reduziert ist.
[0007] Die zweite Stützfläche ist um mindestens die Dicke des auf der ersten Stützfläche
aufliegenden Randes der inneren Verbauplatte zur ersten Stützfläche versetzt. Die
gegen die Stützflächen anliegenden Ränder der Verbauplatten können von seitlichen
Vorsprüngen gebildet werden, deren Dicke geringer ist als die Dicke der Verbauplatten.
Hierdurch kann die Stütze so kompakt ausgebildet werden, daß sie nicht in das Innere
des Grabens hineinragt und ihre Innenwand mit der Innenwand der inneren Verbauplatten
fluchtet.
[0008] Die zweite Stützfläche wird vorzugsweise von der Stirnfläche eines Stützkörpers gebildet,
der in dem Führungskanal befestigt ist. Dieser Stützkörper kann eine rechtwinklig
zu seiner Stirnfläche verlaufende Fläche aufweisen, die als Anlagefläche für den Rand
der inneren Verbauplatte dient.
[0009] In dem Führungskanal kann ein Distanzkörper befestigt sein, dessen Stirnfläche die
erste Stützfläche für den Randbereich der unteren und inneren Verbauplatte bildet.
[0010] Zur Gewährleistung des formschlüssigen Zusammenhalts von Verbauplatten und Stützen
in der Grabenlängsrichtung ist vorzugsweise an der der Grabenwand zugewandten Wandung
des Führungskanals eine vorspringende Leiste befestigt, die von einer vorspringenden
Leiste am Rand der äußeren Verbauplatte hintergriffen wird. Diese Ausbildung hat den
weiteren Vorteil, daß der Rand der äußeren Verbauplatte nicht notwendigerweise in
vertikaler Richtung in den Führungskanal eingeschoben werden muß, sondern durch seitliches
Einschwenken in den Führungskanal eingesetzt werden kann.
[0011] Vorzugsweise werden der Stützkörper und - soweit vorhanden - der Distanzkörper jeweils
von einem rechtwinklig abgewinkelten Stahlprofil gebildet, welches zumindest an der
dem Grabeninneren zugewandten Wandung des Führungskanals festgeschweißt ist. Die Stahlprofile
können einfach abgewinkelt sein, so daß sie im Querschnitt eine L-Form aufweisen.
Alternativ können zweifach abgewinkelte Stahlprofile mit U-förmigem Querschnitt verwendet
werden. Die Verwendung derartiger Profile hat den Vorteil, daß das Gewicht der Stütze
nicht unnötig durch Stützkörper und/oder Distanzkörper erhöht wird.
[0012] Weitere Merkmale und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. Die Zeichnungen zeigen in:
- Fig. 1
- eine Querschnittsansicht eines Grabens mit eingesetztem Stützenpaar und darin geführten
Verbauplatten,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf eine Stütze aus Fig. 1 mit in ihre Führungskanäle eingeschobenen
Verbauplatten.
[0013] Wie in Fig. 1 zu erkennen, besteht ein Abschnitt der Verbauvorrichtung zum Abstützen
der zwei Grabenwände 1 aus zwei einander gegenüberstehend angeordneten Stützen 2,
welche durch zwei Spreizen 3 auf Abstand gehalten sind. Die Spreizen 3 weisen Rollen
4 auf, welche auf der dem Grabeninneren zugewandten Seite der Stütze 2 abrollen. Die
Spreizen 3 werden in einem aus Fig. 2 ersichtlichen Führungskanal 23 der Stützen 2
über einen mit Rollen versehenen Führungskopf 24 längsverschieblich formschlüssig
geführt.
[0014] Jede der Stützen 2 weist einen seitlich offenen Führungskanal 5 auf, in dem die Ränder
26 und 27 einer inneren Verbauplatte 6 und einer äußeren Verbauplatte 7 geführt sind.
[0015] Fig. 2 zeigt die Ränder 26 und 27 der Verbauplatten 6 und 7 sowie die Stütze 2 mit
den Führungskanälen 5 in Draufsicht. Jeder Führungskanal 5 weist eine erste Stützfläche
8 auf, gegen die der Rand 26 der inneren und unteren Verbauplatte 6 anliegt. Eine
zweite Stützfläche 9, die in Richtung zur Grabenwand 1 hin versetzt liegt, stützt
den Rand 27 der äußeren oberen Verbauplatte 7.
[0016] Die erste Stützfläche 8 wird von einem Distanzkörper 10 gebildet, der gegen die dem
Grabeninneren zugewandte Wandung der Stütze 2 geschweißt ist. In Fig. 2 sind oberhalb
und unterhalb der Mittellinie 20 der Stütze 2 zwei unterschiedliche Ausführungsformen
des Distanzkörpers 10,10' dargestellt. Der im oberen Abschnitt dargestellte Distanzkörper
10' ist einerseits gegen die genannte Wandung 11 der Stütze 2 und andererseits gegen
die in Grabenquerrichtung verlaufende Wandung 12 der Stütze 2 geschweißt. In der unteren
Hälfte der Fig. 2 ist ein L-förmiger Distanzkörper 10 zu erkennen, der einerseits
gegen die innere Wandung 11 der Stütze 2 und andererseits gegen eine Anlagefläche
13 geschweißt ist, welche in Grabenquerrichtung verläuft und zu einem Stützkörper
14 gehört, der die zweite Anlagefläche 9 bildet. Dieser Stützkörper 14 ist seinerseits
gegen die Grabeninnenwandung 11 der Stütze 2 und andererseits gegen die Querwandung
12 der Stütze 2 geschweißt. Dagegen ist bei der oberen Hälfte ein Stützkörper 14'
vorgesehen, der einerseits auf die Stützfläche 8 des Distanzkörpers 10' und andererseits
an die quer verlaufende Wandung 12 der Stütze 2 geschweißt ist.
[0017] In beiden Fällen bildet die Fläche 13 des Stützkörpers 14,14' einen Anschlag für
die Stirnfläche des Randes 26 der inneren Verbauplatte 6. Von ihrer Wirkungsweise
und der einzelnen Flächen zueinander sind die in der oberen und der unteren Hälfte
der Fig. 2 dargestellten Ausführungsformen des Stützkörpers 14,14' und des Distanzkörpers
10,10' einander gleichwertig.
[0018] Gegen die Stützfläche 9 liegt der Randbereich 27 der äußeren und oberen Verbauplatte
7 an. Auf der gegenüberliegenden Seite ist an diesem Randbereich 27 eine vorspringende
Leiste 17 angeordnet, die einen in das Innere des Führungskanals 5 vorspringende Leiste
18 an der äußeren Wandung 19 des Führungskanals 5 hintergreift.
[0019] Die unterschiedlich ausgebildeten Ränder 26,27 der inneren Verbauplatte 6 und der
äußeren Verbauplatte 7 werden jeweils von Ansatzelementen 21,22 gebildet, die an den
Seitenrändern von Grundplatten angeordnet sind. Auf diese Weise können die gleichen
Grundplatten zur Herstellung der inneren Verbauplatten 6 und der äußeren Verbauplatten
7 verwandt werden mit jeweils unterschiedlichen Ansatzelementen 21,22, welche die
Ränder 26,27 bilden. In dem zur Grabenwand 1 hinweisenden Teil der Stütze 2 befindet
sich ein Verfüllkanal 25, durch den beim Ziehen der Stütze 2 Sand oder Erde eingefüllt
werden kann, die am unteren Ende der Stütze 2 nach Öffnen einer Austrittsöffnung austritt,
um den beim Ziehen der Stütze frei werdenden Raum zu füllen.
[0020] Bezugszeichenliste:
- 1
- Grabenwand
- 2
- Stütze
- 3
- Spreize
- 4
- Rolle
- 5
- Führungskanal
- 6
- innere Verbauplatte
- 7
- äußere Verbauplatte
- 8
- erste Stützfläche
- 9
- zweite Stützfläche
- 10,10'
- Distanzkörper
- 11
- Wandung
- 12
- Wandung
- 13
- Anlagefläche
- 14,14'
- Stützkörper
- 17
- vorspringende Leiste
- 18
- vorspringende Leiste
- 19
- äußere Wandung
- 20
- Mittellinie
- 21
- Ansatzelement
- 22
- Ansatzelement
- 23
- Führungskanal
- 24
- Führungskopf
- 25
- Verfüllkanal
- 26
- Rand der äußeren Verbauplatte
- 27
- Rand der inneren Verbauplatte
1. Verbauvorrichtung zum Abstützen der Wände (1) eines Grabens mit gestuftem Querschnitt,
bestehend aus Paaren großflächiger innerer Verbauplatten (6) und aus Paaren großflächiger
äußerer Verbauplatten (7), deren seitliche Ränder (26,27) verschiebbar an Stützen
(2) geführt sind, die in Abständen längs des Grabens paarweise einander gegenüberstehend
angeordnet und mittels Spreizeinrichtungen (3) auf Abstand gehalten sind und die an
beiden Seiten Führungskanäle (5) zur Aufnahme der Ränder (26,27) der Verbauplatten
(6,7) aufweisen, in denen die Verbauplatten (6,7) in Richtung zum Grabeninneren auf
Stützflächen (8) abgestützt sind, wobei die Ränder (26,27) mindestens einer der Verbauplatten
(6,7) und die Führungskanäle (5) der Stützen (2) derart ausgebildet sind, daß die
Ränder (26,27), einen Zusammenhalt von Verbauplatten (6,7) und Stützen (2) in Grabenlängsrichtung
bewirkend, formschlüssig in den Führungskanälen (5) geführt sind, dadurch gekenneichnet, daß in jedem Führungskanal (5) eine zweite Stützfläche (9) angeordnet ist, welche
in bezug auf die erste Stützfläche (8) sowohl in Grabenlängsrichtung zur Mitte der
Stütze (2) hin als auch in Querrichtung zur Grabenwand (1) hin versetzt ist, wobei
sich ein Rand (27) der äußeren Verbauplatte (7) gegen diese zweite Stützfläche (9)
abstützt.
2. Verbauvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenneichnet, daß in jedem Führungskanal (5) ein Stützkörper (14,14') befestigt ist, dessen Stirnfläche
die zweite Stützfläche (9) bildet und dessen rechtwinklig zur Stirnfläche verlaufende
Fläche (13) als Anlagefläche für den Rand (26) einer inneren Verbauplatte (6) wirkt.
3. Verbauvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem Führungskanal (5) ein Distanzkörper (10,10') befestigt ist, dessen
Stirnfläche die erste Stützfläche (8) bildet.
4. Verbauvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die der Grabenwand (1) zugewandte Wandung (19) des Führungskanals (5) eine in
den Führungskanal (5) vorspringende Leiste (18) aufweist, die von einer vorspringenden
Leiste (17) am Rand (27) der äußeren Verbauplatte hintergriffen (7) wird.
5. Verbauvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützkörper (14,14') und/oder der Distanzkörper (10,10') von einem rechtwinklig
abgewinkelten, in Längsrichtung des Führungskanals (5) verlaufenden Stahlprofil gebildet
werden.
6. Verbauvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder (26,27) der inneren Verbauplatte (6) und der äußeren Verbauplatte
(7) jeweils von unterschiedlichen Ansatzelementen (21,22) gebildet sind, welche an
den Seitenrändern einer einheitlichen Grundplatte befestigt sind.