[0001] Die Erfindung betrifft eine Webmaschine insbesondere Breitwebmaschine ab ca. 4 m
Webbreite.
[0002] Bei den bekannten Breitwebmaschinen werden im Regelfall Spulenschützen zur Schusseintragung
angewendet, so dass die Zahl der Schusseintragungen pro Zeiteinheit begrenzt ist und
deren Schafttrieb ist oberhalb der Webschäfte angeordnet, so dass zur Fachbildung
die Webschäfte angehoben und abgesenkt werden. Die anderen Funktionsgruppen und Funktionselemente
der Webmaschine, wie Umlenkbaum, Spannbaum, Kettfadenwächter, Schusseintragvorrichtung,
Weblade, Warenschaltung und Warenwickeleinrichtung usw. werden bei derartigen Breitwebmaschinen
entsprechend dem herzustellenden Artikel an einem als Sonderwebmaschine zu bezeichnenden
Webmaschinengestell montiert. Insbesondere der im Oberbau angeordnete Schaftantrieb
erweist sich als störend für einen Artikelwechsel, weil die Webschäfte nicht als Schaftpaket
gesamthaft mit der eingezogenen Kette herausgehoben bzw. eingesetzt werden kann, so
dass die Webschäfte einzel ausgewechselt und die Kettfäden unmittelbar an der Webmaschine
eingezogen werden müssen.
[0003] Bei einem Artikelwechsel bei Breitwebmaschinen ergeben sich dadurch extrem lange,
je nach Webbreite, sich über mehrere Wochen erstreckende Stillstandszeiten.
[0004] Die Erfindung wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe eine
Breitwebmaschine zu schaffen, die eine höhere Schusseintragsleistung hat und die einen
schnellen Artikelwechsel ermöglicht.
[0005] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile sind darin zu sehen, dass ein Webartikel
ausserhalb der Webmaschine vorbereitet bzw. eingezogen wird und der Artikelwechsel
einfach und schnell durchführbar ist, dass durch die Anwendung einer Projektilwebmaschine
der Platzbedarf geringer ist.
[0006] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen erläutert.
[0007] Es zeigen:
- Fig. 1
- Einen Querschnitt einer Ausführungsform einer erfindungsgemässen Webmaschine in schematischer
Darstellung;
- Fig. 2 bis 5
- eine schematische Darstellung eines Artikelwechsels und
- Fig. 6
- eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemässen Webmaschine.
[0008] Die Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform einer Webmaschine in der Betriebsstellung.
Diese Webmaschine umfasst ein Gestell 1 mit einer Einrichtung 2 zum Spannen einer
Webkette 3, einer Einrichtung 4 zum Abziehen des Gewebes 5 und eine auf die Webbreite
einer entsprechenden Breitwebmaschine angepasste Projektilwebmaschine 6, die eine
Mehrzahl von Webschäften 7 eine Schusseintragvorrichtung (nicht dargestellt) eine
Weblade 8 und eine Kettwächtereinheit 9 aufweist. Die Webmaschine ist mit einer Webschaftführung
11 für das Schaftpaket und einen Gewebeniederhalter 12 zur Verhinderung einer Lagenveränderung
für das Gewebe 5 ausgerüstet. Der Webmaschine werden ein Kettbaumgestell 13 für zwei
Kettbäume, die übereinander angeordnet sind und eine Aufwickeleinheit 14 für das Gewebe
5 zugeordnet.
[0009] Die Ausgestaltung des Gestells 1 wird nur soweit beschrieben, wie zum Verständnis
der Erfindung erforderlich ist. Das Gestell 1 weist ein rahmenartiges Untergestell
15, auf dem die Projektilwebmaschine 6 montiert ist, zwei Seitenteile 16, die am Untergestell
montiert sind und einen Oberbau 17 mit zwei Ständern 18, 19, die jeweils auf den Seitenteilen
montiert sind und einen Längsträger 20 auf, welcher das Gestell 1 überspannt und an
den Ständern befestigt ist. Der Oberbau 17 ist so ausgebildet, dass der Längsträger
20 bezüglich den Webschäften 7 versetzt angeordnet ist, um die Herausnahme der Webschäfte
zu ermöglichen. Am Längsträger 20 ist ein Halter 21 für die Webschaftführung 11 zum
Führen des Schaftpaketes 7 sowie ein Gewebeniederhalter 12 angeordnet. Die Webkettenspanneinrichtung
2 ist auf dem Untergestell 15 befestigt und die Gewebeabzugeinrichtung 4 ist in den
Seitenteilen 16 des Gestells 1 bzw. vorzugsweise den Seitenwänden der Webmaschine
gelagert und wird durch eine nicht dargestellte Einrichtung angetrieben. An den Seitenteilen
16 sind Querträger 25 befestigt, um das Kettbaumgestell 13 mit der Webmaschine zu
verbinden.
[0010] Es wird auf die Figur 2 Bezug genommen, welche die wesentlichen Schritte während
eines Artikelwechsels bei der vorstehend beschriebenen Webmaschine zeigen. Ein Artikelwechsel
wird nach einer bekannten Arbeitsweise meist in separaten Räumlichkeiten vorbereitet.
Die mit dem zu wechselnden Artikel versehenen Baugruppen, d.h. Kettbäume, Webschäfte,
Webblatt und bedarfsweise Kettfadenwächtereinrichtung werden zur Webmaschine gebracht,
wobei die vorgenannten Baugruppen z.B. zu einer Transporteinheit formiert sind. Die
Transporteinheit wird vorzugsweise über allgemein bekannte Transportmittel am Boden
bewegt und/oder über Kopf mittels Deckenkran bewegt. Die Webmaschine ihrerseits ist
für den Artikelwechsel vorbereitet, d.h. das obere Stützlager und der Umlenkbaum sind
hochgeschwenkt und die Führungseinrichtung für die Webschäfte ist von dem Halter abgenommen
bzw. verschwenkt worden.
[0011] In der Fig. 3 ist das Einsetzen des Schaftpaketes und der Führungseinrichtung dargestellt.
Aus dieser Darstellung ist der Vorteil der vorstehend beschriebenen Webmaschine bei
einem Artikelwechsel ersichtlich.
[0012] Wie die Fig. 4 zeigt wird anschliessend der untere Kettbaum eingelegt. Die Kettfäden
werden gespannt, so dass letztere auf der Einrichtung zum Spannen der Webkette aufliegen.
Wie die Fig. 5 zeigt wird in einem nächsten Schritt das Stützlager der oberen Lageranordnung
in die Betriebsstellung geschwenkt und an den Stützlager der unteren Lageranordnung
arretiert. Durch diese Schwenkung wird der Umlenkbaum in die Betriebsstellung gestellt.
Abschliessend wird der obere Kettbaum in die Endlager und das Stützlager der oberen
Lageranordnung abgelegt.
[0013] Das weitere nicht dargestellte Vorgehen umfasst das Einsetzen des Webblattes und
das Anknüpfen der Webkette an den Geweberest bzw. das Verbinden der Webkette mit dem
Warenbaum. Nach dem Einstellen des Niederhalters ist der Artikelwechsel abgeschlossen.
[0014] Die in Fig. 6 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der vorhergehend
beschriebenen Ausführungsform dadurch, dass die Kettbäume 29 nacheinander angeordnet
sind. Somit entfällt ein Kettbaumgestell. Dafür wird eine Einrichtung 61 vorgesehen,
die für jede Webkette 62 einen Umlenkbaum 63 und eine Einrichtung 64 zum Spannen der
Webkette aufweist.
[0015] Die Webmaschine ist eine Kombination einer Projektilwebmaschine, welche einen Schaftantrieb,
eine Mehrzahl von Webschäften eine Schusseintragvorrichtung und eine Weblade 8 aufweist
mit einem Gestell, welches weitere Funktionsgruppen, z.B. einen Spannbaum 22, eine
Kettfadenwächtereinheit usw. umfasst.
1. Webmaschine, insbesondere Breitwebmaschinen, gekennzeichnet durch die Kombination
einer Projektilwebmaschine (6), welche einen Schaftantrieb, eine Mehrzahl von Webschäften
(7), eine Schusseintragvorrichtung und eine Weblade (8) aufweist mit einem Gestell
(1), welches mit weiteren Funktionsgruppen und Funktionselementen einer Projektilwebmaschine
versehen ist.
2. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestell (1) mindestens
einen oberhalb, sich über der Webbreite erstreckenden Längsträger (20) aufweist, der
gegenüber den Webschäften in Warenabzugrichtung gesehen derart versetzt angeordnet
ist, um für den Ein- und Ausbau der Webschäfte als Paket einen Freiraum offen zu halten.
3. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Längsträger (20) mindestens
eine Webschaftführung (11) am Kalter (21) höhenverstellbar und/oder verschwenkbar
(unter Freilassung des Ausbauarmes der Webschäfte) angeordnet ist.
4. Webmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass entlang am Längsträger (20)
ein Gewebe-Niederhalter (12) höhenverstellbar angeordnet ist.
5. Webmaschine nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Einrichtung (2) zum Spannen
einer Webkette, welche dem Gestell (1) zugeordnet ist.
6. Webmaschine nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Kettfadenwächtereinheit (9),
die dem Gestell (1) oder der Webmaschine (6) zugeordnet ist.
7. Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Projektilwebmaschine
(6) in das Gestell (1) einsetzbar ist.
8. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestell (1) und das
Kettbaumgestell (13) im Bodenbereich und/oder auf der Höhenlage der oberen Kettbaumachse
zur Aufnahme von Querkräften mindestens an den seitlichen Stützen miteinander verbunden
sind.
9. Webmaschine nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Warenaufwickeleinheit (10),
welche dem Gestell (1) zugeordnet ist.