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EP 0 922 841 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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16.06.1999 Patentblatt 1999/24 |
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Anmeldetag: 27.11.1998 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
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Priorität: |
12.12.1997 CH 286497
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Anmelder: Tscherrig, Alberto |
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3901 Gondo (CH) |
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Erfinder: |
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- Tscherrig, Alberto
3901 Gondo (CH)
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Zweitakt-Verbrennungsmotor mit Auslass-Schiebersteuerung durch den Kolben |
(57) Der Kolben steuert den Gaswechsel durch Öffnen und Schliessen der Ein- und Auslass-Schlitze.
Wobei der Kolben zusätzlich ein Schieber-Ventils betätigt.
Bei der Zündung im oberen Todpunkt ist das Schieber-Ventil offen. Der Kolben öffnet
während der Abwärtsbewegung zuerst den Auslass-Schlitz. Die verbrannten Gase können
durch den Auspuffkanal entweichen. In diesem Zeitpunkt sind sowohl der Auslass-Schlitz,
wie auch das Schieber-Ventil offen. Durch die fortgesetzte Abwärtsbewegung schliesst
der Kolben das Schieber-Ventil und der Kolben öffnet den Einlass-Schlitz.
Beim unteren Todpunkt ist der Einlass-Schlitz voll geöffnet und der Auslass-Schlitz
ist geschlossen. Nun kann sich der Zylinder mit frischen Luft-Kraftstoff-Gemisch füllen.
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[0001] Die Erfindung betrifft einen Kolbenverbrennungsmotor, insbesondere einen Zweitaktmotor
mit geregelten Auslass der verbrannten Abgase durch einen kolbengesteuerten Schieber
in der Zylinderwand beim Auslass-Schlitz.
Stand der Technik
[0002] Bei dem bekannten Zweitaktmotor erfüllt der Kolben, während der Aufwärtsbewegung,
die Funktion einer Ladepumpe beim Ansaugen des Luft-Kraftstoff-Gemisches zuerst in
das Kurbelgehäuse und gleichzeitig wird im Verbrennungsraum das Luft-Kraftstoff-Gemische
verdichtet. Nachdem die Zündung erfolgt ist, hat der Kolben bei der Abwärtsbewegung
die Funktion der Kraftübertragung aus der Explosion des Luft-Kraftstoff-Gemisches
auf die Kurbelwelle mittels der Pleuelstange. Beim bekannten Zweitaktmotor werden
kurz vor dem unteren Totpunkt die Schlitze frei, sowohl für den Auslass, als auch
für den Einlass. Das Problem der heutigen Zweitaktmotoren besteht darin, dass sich
bei niedrigen Touren der Auslass-Schlitz relativ langsam öffnet, dadurch bleibt viel
Zeit zur Auströmung der Abgase. Zusätzlich ist nutzbare Drehzahlbereich sehr schmal,
bei niedrigen Touren, und auch bei sehr hohen Touren, passiert es, dass Frischluft
den Zylinder bereits durchströmt hat, bevor der Auslass-Schlitz schliesst. Dadurch
kann es bei niedrigen Touren zu Fehlzündungen kommen und bei hohen Touren steigt der
Benzinverbrauch stark an. Somit ist der Zweitaktmotor den heutigen Viertaktmotoren
unterlegen.
Aufgabe
[0003] Die Aufgabe der Erfindung ist es einen Kolbenverbrennnungsmotor mit geregeltem Auslass
zu finden, welcher mit den erwähnten Nachteilen nicht behaftet ist. Die Aufgabe wird
wie folgt gelöst: Der Auslass-Schlitz wird geschlossen, bevor der Kolben die aufwärtsbewegung
beginnt, um zu verhindern, dass Frischluft direkt vom Einlass-Schlitz den Auslass-Schlitz
verlässt. Durch diese Vorrichtung wird der Benzinverbrauch gesenkt. Im Weiteren soll
aber die Erfindung die Vorteile der bekannten Zweitaktmotoren trotzdem besitzt: Einfacher
Aufbau, niedriges Gewicht, wenig bewegliche Teile, dadurch geringe Reibungsverluste,
kompakte Abmessungen und kostengünstigere Produktion.
Darstellung der Erfindung
[0004] Der erfindungsgemässe Motor kann aus einem oder mehreren Zylinder mit Kurbelgehäuse
bestehen. Zum einfacheren Verständnis wird in der folgenden Beschreibung nur ein Zylinder
mit Kurbelgehäuse beschrieben. Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der folgenden Zeichnungen:
- Fig. 1
- Schnitt durch den Zylinder einer erfindungsgemässen Zweitakt-Motors
- Fig. 2
- Schnitt nach Linie B - B
- Fig. 3
- Kolbenansicht mit der Einkerbungen, der Führungsnut
- Fig. 4
- Detailansicht des Schieber-Ventils
- Fig. 5
- Querschnitt des Kolbens und Schieber-Ventils
[0005] Der Zweitakt-Motor (in Fig. 1) besteht aus einem Kurbelgehäuse, einem Zylinder und
einem Kolben(1). Der Kolben (1) ist mit dem Bolzen über eine Pleuelstange mit der
Kurbelwelle verbunden. An dem Kolben (1) sind längs zwei Einkerbungen (8) angeordnet,
diese dienen als Führung und Steuerung des Schieber-Ventils (6). In der Zylinderwand
(3) des Motors ist ein Auslass-Schlitz (4) am Auspuffkanal angeordnet. Zwischen dem
Auslass-Schlitz (4) und dem Auspuffkanal befindet sich eine Schliessvorrichtung, Schieber-Ventil
(6). Das Schieber-Ventil (6) weist als Besonderheit eine durchgehende Öffnung (5)
auf, in der gleichen Abmessung wie der Auslass-Schlitz (4). Am unteren Ende des senkrechten
Schieber-Ventils (6) sind waagrechte Verlängerungen als Mitnehmer (7) ausgebildet.
Die Mitnehmer (7) gleiten, sowohl in der Zylinderwand (3), als auch in den Einkerbungen
(8) des Kolbens(1). Der Kolben (1) steuert das Schieber-Ventil (6) nahe am oberen
und unteren Todpunkt. Dazwischen bleibt das Schieber-Ventil (6) in seiner durch den
Kolben (1) vorher bestimmten Lage.
[0006] Der dargestellte Zweitakt-Motor arbeitet wie folgt:
[0007] Der Kolben steuert bei diesem Motor auf zwei Arten den Gaswechsel. Der einfacheren
Erklärung schreiben wir vom Kolbenoberteil für das bekannte Öffnen und Schliessen
der Ein- und Auslass-Schlitze, wobei der Kolben nahe dem unteren Todpunkt die Ein-
und Auslass-schlitze öffnet und bei der darauf folgenden Aufwärtsbewegung diese wieder
schliesst. Bei der erfindungsmässigen Anordnung dient der Kolbenunterteil zur Steuerung
des Schieber-Ventils, indem der Kolben das Schieber-Ventil am oberen und unteren Todpunkt
verschiebt, beim grössten Teil der Beweung des Kolbens bleibt das Schieber-Ventil
in Ruhestellung.
[0008] Bei der Zündung im oberen Todpunkt sind die Ein- und Auslass-Schlitze durch den Kolbenoberteil
geschlossen. Aber das Schieber-Ventil ist offen. In diesem Zeitpunkt entspricht die
Öffnung des Plattenventils in der Abmessung dem Durchmesser des Auslass-Schlitzes.
Der Kolbenoberteil öffnet während der Abwärtsbewegung zuerst den Auslass-Schlitz.
Die verbrannten Gase können durch den Auspuffkanal entweichen. In diesem Zeitpunkt
sind sowohl der Auslass-Schlitz, wie das Schieber-Ventil offen. Durch die fortgesetzte
Abwärtsbewegung schliesst der Kolbenunterteil das Schieber-Ventil und der Kolbenoberteil
öffnet den Einlass-Schlitz.
Beim unteren Todpunkt ist der Einlass-Schlitz voll geöffnet und der Auslass-Schlitz
ist geschlossen. Nun kann sich der Zylinder mit frischen Luft-Kraftstoff-Gemisch füllen.
Durch die Aufwärtsbewegung des Kolbens verdichtet sich das Luft-Kraftstoff-Gemisch.
Kurz beim oberen Todpunkt öffnet der Kolbenunterteil das Schieber-Ventil und die Zündung
erfolgt, wobei wieder die Abwärtsbewegung des Kolbens erfolgt.
1. Zweitakt-Verbrennungsmotor mit wenigstens einem Kolben und wenigstens einem Arbeitszylinder
mit einem Gaswechsel durch eine Schlitzanordnung mit mindestens einem Auslass- und
mindestens einem Einlass-Schlitz, wobei beim Auslass-Schlitz in der Zylinderwand eine
zusätzliches Schieber-Ventil angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben
das Schieber-Ventil im Auslasbereich schliesst, vor dem endgültigen Verschluss des
Einlass-Schlitzes.
2. Zweitakt-Verbrennungsmotor nach Patentanspruch dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben
(1) mit Schieber-Ventil (6) nicht fest verbunden ist, sondern frei gleiten kann.
3. Zweitakt-Verbrennungsmotor nach Patentanspruch dadurch gekennzeichnet, dass des Schieber-Ventil
(6) wenigstens eine Öffnung (5) aufweist, die mindestens dem Querschnitt des Auslass-Schlitzes
(4) entspricht.
4. Zweitakt-Verbrennungsmotor nach Patentanspruch dadurch gekennzeichnet, dass der Einlass-Schlitz
(2) nicht höher als der Auslass-Schlitz (4) angeordnet ist (von der Kurbelwelle aus
gesehen).
5. Zweitakt-Verbrennungsmotor nach Patentanspruch dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben
(1) mindestens eine Führungsnut (8) aufweist, in der das Schieber-Ventil (6) gleiten
kann.
6. Zweitakt-Verbrennungsmotor nach Patentanspruch dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben
(1) kurz vor dem unteren Todpunkt das Schieber-Ventil (6) im Auslass zu schliessen
berginnt.
7. Zweitakt-Verbrennungsmotor nach Patentanspruch dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben
(1) kurz vor dem oberen Todpunkt das Schieber-Ventil (6) im Auslass öffnet.
8. Abhängiger Patentanspruch
Zweitakt-Verbrennungsmotor nach Unteranspruch 7 dadurch gekennzeichnet, dass auch
eine elastische Vorrichtung (Feder) das Schieber-Ventil (6) im Auslass öffnen kann.