[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Elektro-Magnetventil nach der Gattung des Hauptanspruches.
Ein derartiges Magnetventil ist bekannt. (EP 0 451 227 B1)
[0002] Solche bekannten Elektro-Magnetventile werden meist als stromlos geschlossene Ventile
eingesetzt, um die Gefahr des Durchgehens einer Brennkraftmaschine zu verhindern.
Solche Magnetventile beanspruchen das Steuergerät verhältnismäßig stark. Das Magnetventil
unterbricht den Dieselölstrom von einer Zahnradförderpumpe zur Hochdruckpumpe. Eine
derartige Gefahr des Durchgehens besteht zum Beispiel bei einem Verklemmen eines Ringschiebers
im Pumpenarbeitsraum, außedem aber auch dann, wenn aufgrund der Spritzverstellung
der Förderhub des Hochdruck-Pumpenkolbens bezogen auf seine Drehlage zu spät erfolgt,
so daß die Füllnuten bereits im oberen Totpunkt des Pumpenkolbens oder früher die
Verbindung zwischen Pumpenarbeitsraum und Saugleitung herstellen.
Vorteile der Erfindung
[0003] Das erfindungsgemäße Elektro-Magnetventil mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruches
hat demgegenüber den Vorteil, daß das die Ansteuerung durchführende Steuergerät geringer
belastet wird, weil das Magnetventil nur im Notfall und zur Funktionskontrolle aktiviert
werden muß. Desweiteren ist es von Vorteil, daß der Anker des Magnetventils im Dieselölstrom
schwimmt und in einer Messinghülse angeordnet ist, die nach außen, insbesondere zur
Spule hin, zuverlässig abgedichtet ist. Weitere Vorteile ergeben sich aus den Merkmalen
der Unteransprüche sowie aus der Beschreibung und aus der Zeichnung.
Zeichnung
[0004] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 das Magnetventil im Schnitt und
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Figur 1.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0005] Das Magnetventil 1 hat ein gespritztes Kunststoff-Ventilgehäuse 2 mit einem Ventileingang
3 und einem Ventilausgang 4, die beide als Anschlußstutzen für entsprechende Zu- und
Ableitungen ausgebildet sind. Außerdem sind am Ventilgehäuse 2 noch eine Aufnahme
5 für einen Elektroanschluß sowie zwei Befestigungslaschen 6 und 7 angebracht.
Zwischen dem Ventileingang 3 und dem Ventilausgang 4 liegt ein aus Ventilsitz 8 und
Ventilschließkörper 9 bestehendes Ventil 10, wobei der Ventilsitz 8 am inneren Ende
des Ventileinganges 3 angeformt ist und der Ventilschließkörper 9 eine Kugel ist,
die sich dichtend auf den Ventilsitz 8 aufsetzen kann und damit den Durchgang zum
Ventilausgang 4 abriegelt.
Betätigt wird der Ventilschließkörper 9 durch einen Ventilstößel 11, der eine Führungshülse
12 durchdringt und in einen Ankerraum 13 hineinragt. Die Führungshülse 12 hat an ihrer
Mantelfläche zwei Ringnuten 14 und 15, in die je ein O-Ring 16 bzw. 17 eingesetzt
ist. Der Ankerraum 13 ist mit Dieselöl gefüllt und nimmt einen Anker 18 auf, der auf
den Ventilstößel 11 einwirken kann. Der Anker 18 hat eine achsparallel verlaufende
Ausgleichsbohrung 19, über die Flüssigkeit von einer Seite auf die andere Seite des
Ankers 18 gelangen kann. Nach außen und besonders zu einer Spule 20 hin werden Anker
18 und Ankerraum 13 von einer topfförmigen Messinghülse 21 abgeschlossen, an welcher
der eine (16) der beiden O-Ringe 16 und 17 dichtend anliegt.
[0006] Ein Bügel 22 stellt eine magnetische Verbindung her. Ein elektrischer Anschluß 23
dient zur Versorgung der Spule 20. Er ist in das die Einzelteile des Magnetventils
1 umschließende Ventilgehäuse 2 eingebettet, das aus Kunststoff in einem Spritzvorgang
hergestellt ist. Durch die Umspritzung ist ein Schutz der Kontaktierung der elektrischen
Anschlüsse gegen korrosive Umwelteinflüsse gewährleistet. Außerdem schützt die Umspritzung
auch die Spule 20 gegen korrosive Umwelteinflüsse und gegen die besonders in einem
Common Rail-System auftretenden Schwingungsbeanspruchungen, indem die einzelnen Drähte
fixiert werden und nicht aneinander reiben können.
Die Befestigung der Führungshülse 12 und der Messinghülse 21 wird erreicht durch ein
Umlegen von Laschen, die in den Bügel 22 integriert sind. Der mechanische Zusammenhalt
aller feststehenden Ventilteile, die Erstellung der elektrischen und hydraulischen
Anschlüsse sowie die Bildung der zwei Befestigungslaschen 6 und 7 werden beim Spritzvorgang
zur Herstellung des Kunststoff-Ventilgehäuses 2 erreicht.
Wirkungsweise
[0007] Das Elektro-Magnetventil 1 ist in eine Förderleitung von einer nicht dargestellten
Zahnrad-Hochdruckpumpe zu einer ebenfalls nicht gezeigten Common Rail-Hochdruckpumpe
eingesetzt. Zum Unterbrechen des Dieselölstroms zwecks Abschaltung des Common Rail-Dieselmotors
in Notfällen oder für Prüfzwecke wird das Magnetventil 1 aus seiner normalen Offenstellung
in Schließstellung geschaltet. Dabei arbeitet es als 2/2-Wege-Magnetventil.
[0008] Die Kraft zum Schließen eds Magnetventils 1 wird durch eine Bestromung der Spule
20 und durch ein entsprechendes Magnetfeld erzeugt. Der magnetische Fluß wird über
den Bügel 22, die Führungshülse 12 und den Anker 18 geleitet. Der Anker 18 wird dabei
in Richtung Führungshülse 12 gezogen. Er drückt über den Ventilstößel 11 auf den Ventilschließkörper
9 und bewegt diesen auf seinen Ventilsitz 8. Wenn das Ventil 10 geschlossen ist, wird
der Dieselölstrom zur Hochdruckpumpe unterbrochen.
[0009] Beim Anschalten der Bestromung werden der Ventilschließkörper 9, der Ventilstößel
11 und der Anker 18 durch den geringeren hydraulischen Druck der Förderpumpe zurückgeschoben,
und das Magnetventil 1 öffnet wieder. Im Inneren des Magnetventils 1 herrscht dann
der geringe Druck, den die Förderpumpe erzeugt, etwa 2 bar. Die Abdichtung des Ankerraumes
13 nach außen erfolgt über die zwei O-Ringe 16 und 17 und über die Führungshülse 12
zum Ventilgehäuse 2 hin. Die weitere Abdichtung wird über die Führungshülse 12, den
O-Ring 16 und die Messinghülse 21 bewerkstelligt.
[0010] Das stromlos offene Schaltprinzip hat den Vorteil, daß das die elektrischen Schaltvorgänge
überwachende elektronische Steuergerät nur gering belastet wird und zwar nur im Notfall
oder zur Funktionskontrolle. Desweiteren ist durch diese Art der Betätigung der Vorteil
gegeben, daß dadurch, daß in der Abstellstellung der Magnet die höchste Kraft hat,
eine optimale Ausnutzung der magnetischen Energie gewährleistet ist.
Bezugszahlenliste
[0011]
- 1
- Magnetventil
- 2
- Ventilgehäuse
- 3
- Ventileingang
- 4
- Ventilausgang
- 5
- Aufnahme
- 6
- Befestigungslasche
- 7
- Befestigungslasche
- 8
- Ventilsitz
- 9
- Ventilschließkörper
- 10
- Ventil
- 11
- Ventilstößel
- 12
- Führungshülse
- 13
- Ankerraum
- 14
- Ringnut
- 15
- Ringnut
- 16
- O-Ring
- 17
- O-Ring
- 18
- Anker
- 19
- Ausgleichsbohrung
- 20
- Spule
- 21
- Messinghülse
- 22
- Bügel
- 23
- Anschluß
1. Elektro-Magnetventil zur Überwachung eines Dieselölstroms zu einer Hochdruckpumpe
insbesondere einer Hochdruckpumpe einer Common Rail-Einspritzanlage einer Brennkraftmaschine,
dadurch gekennzeichnet, daß das Magnetventil (1) als stromlos offenes 2/2-Wege-Magnetventil
ausgebildet ist und einen Ventilstößel (11) hat, der durch eine Führungshülse (12)
hindurch in einen Ankerraum (13) hineinragt, der im Dieselstrom liegt und der nach
außen durch mindestens einen O-Ring (16, 17) abgedichtet ist.
2. Elektro-Magnetventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilstößel
(11) mit seinem einen Ende den Ventilschließkörper (9) betätigt und mit seinem anderen
Ende mit einem im flüssigkeitsgefüllten Ankerraum (13) beweglichen Anker (18) in Aktionsverbindung
steht.
3. Elektro-Magnetventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ankerraum (13)
in einer topfförmigen Messinghülse (21) angeordnet ist, die durch mindestens einen
O-Ring (16) abgedichtet ist.
4. Elektro-Magnetventil nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die
den Ventilstößel (11) aufnehmende Führungshülse (12) an ihrer Mantelfläche zwei Ringnuten
(14, 15) zur Aufnahme je eines O-Ringes (16, 17) aufweist.
5. Elektro-Magnetventil nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Elektro-Magnetventil (1) in einem Ventilgehäuse (2) angeordnet ist, das als die Teile
des Magnetventils schützend umhüllendes Spritzteil hergestellt ist.