[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Metallbeschickung waage - und senkrechter
Kaltkammer - Druckgießmaschinen und Verfahren der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 vorausgesetzten Art.
[0002] Zur Herstellung von Druckgußstücken mit hoher Duktilität ist das allgemein bekannte
Kaltkammer - Druckgießverfahren, wegen der Lufteinschlüsse sowie der Schmelzeverunreinigungen
und der Gasaufnahme, bedingt durch die turbulente Schmelzezuführung in die Druckkammer
sowie dem nur zu ca. 50% befüllbaren Druckkammervolumen, nicht ausreichend geeignet.
Auch sind Wärmebehandlungen oder Beschichtungen über 400°C ohne Gefahr der Blasenbildung
nicht möglich. Um diese Nachteile auszuschließen und der immer größer werdenden Nachfrage
nach duktilen, wärmebehandelbaren Gußstücken gerecht zu werden, kommt das sogenannte
"Vacural - Druckgießverfahren" vermehrt zur Anwendung. Hierbei erfolgt die Druckkammerbeschickung
durch ein über die Gießform erzeugtes Vakuum , wobei ein in die Schmelze eines stationären
Warmhalteofen eintauchendes Steigrohr die Druckkammer befüllt. Auch hier entstehen
bei der Metallabsenkung von der Druckkammer - Übertrittsöffnung zum Warmhalteofen
durch Ansaugen von Luft chemische Reaktionen sowie eine Gasaufnahme der Schmelze.
So kann das Ankleben von Oxiden in der Druckkammer nicht vermieden werden, was die
Standzeit von Druckkammer und Druckkolben erheblich reduziert. Zudem führen die daraus
entstehenden Undichtheiten bei der Druckkammerbefüllung durch Luftansaugung zu zusätzlichen
Verwirbelungen des Gießmaterials.
[0003] Des weiteren stellt die Gießmaterial - Bereitstellung durch Warmhaltebetrieb als
auch die Flüssigmetallbeschickung der stationär an den Druckgießmaschinen angeordneten
Warmhalteöfen eine vermeidbare Ressourcenverschwendung dar. So zeigt beispielsweise
die DE 196 13 668 C1 ein Metallbereitstellungs - und Versorgungssystem, bei dem ein
Ofen durch Deckelwechsel die Funktionen von Gieß - und Warmhalteofen als auch eines
Transportbehälters erfüllt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist, eine Einrichtung und deren Verfahren aufzuzeigen, bei
dem der gesamte Gießprozeß unter Ausschluß von Luft stattfindet. Dies wird erreicht:
Durch eine senkrechte bzw. seitliche Anordnung der Gießöfen zur Druckkammer, mit einer
auf dem Ofendeckel über ein Gehäuse befestigten Druck - bzw. Saugleitung, deren Steigrohr
in den mit Schmelze befüllten Gießofen - Druckbehälter eintaucht, wobei eine bewegliche
Verbindungsleitung und deren Betätigungseinrichtung die hermetische wie auch intermittierende
Verbindung zur Druckkammer gewährleistet. Des weiteren befindet sich zwischen Druckkolben
und dessen Antriebsgestänge ein Begasungskolben, der mit dessen Führungsbuchse einen
hermetischen Begasungsringkanal ausbildet. Durch entsprechenden Gasdruckaufbau über
der Schmelzeoberfläche im Gießofen - Druckbehälter oder durch Aufbau eines Vakuums
über die Gießform wird die Druckkammer mit Gießmaterial befüllt. Nach Verschluß der
Metallübertrittsöffnung durch den zur Gießformbefüllung in die Druckkammer einfahrenden
Druckkolben, wird bei der Gießmaterialbefüllung der Druckkammer durch Gasdruck, dieser
über der Schmelzeoberfläche im Gießofen - Druckbehälter abgebaut, und die an der Druckkolbenmantelfläche
anstehende Restschmelze unter Ansaugung oder mittels eines entsprechenden Gasdruckes
beim Öffnen des Begasungsringkanals in den Gießofen abgesenkt. Dabei erfolgt die Begasung
der Restschmelze mit inertem Gas. Der Gasdruckauf - und abbau als auch der atmosphärische
Gasdruckausgleich bei Vakuumbefüllung der Druckkammer über der Schmelzeoberfläche
in der Gießofen - Druckkammer, erfolgt durch einen geschlossenen inerten Gaskreislauf.
Nach Gußstückentnahme, Rückstellung des Druckkolbens und dem Verschluß der Gießform,
wird bei der erneuten Befüllung der Druckkammer die Luft durch das in der Druck -
bzw. Saugleitung als auch dem Steigrohr stehende inerte Gas, aus Druckkammer und Gießform
verdrängt. Die Schmelzeanlieferung sowie die Rücklieferung der nicht vergießbaren
Restschmelze erfolgt direkt von und zum Schmelzwerk. Über Ofendeckelwechsel erfolgt
die Umrüstung des Gießofens in einen Flüssigmetall - Transportbehälter, der auch durch
Beheizung zur Flüssigmetallpufferung eingesetzt wird. Zur Minimierung der Schmelzebewegung
während dem Flüssigmetalltransport taucht eine freischwimmende Platte in die Schmelzeoberfläche
ein. Nach Umbau des mit Schmelze befüllten Transportbehälters durch Ofendeckelwechsel
in einen Gießofen wird die Luft in der Druck - bzw. Saugleitung als auch über der
Schmelzeoberfläche im Gießofen - Druckbehälter durch inerte Begasung verdrängt.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einer Einrichtung und einem Verfahren mit den Merkmalen der
Ansprüche 1 und 14 gelöst.
[0006] Bedingt durch die bei Gießprozeßbeginn von ca. 20°C auf ca. 200°C steigenden als
auch der nach Gießprozeßunterbrechung - oder Beendigung absinkenden Druckkammertemperatur,
ist deren Länge eine positive oder negative Variable. Auf Grund dieser Problematik
bestehen entsprechend dem Stand der Technik die Steigrohre aus einem Rohr, das mit
dem unteren Ende in die Schmelze des Gießofens eintaucht und gasdicht mit der Druckkammer
verbunden ist. Die Längenänderungen der Druckkammer sind hierbei durch eine Öffnung
im Gießofen unproblematisch. Das Befüllen der Druckkammer sowie das Absenken der Restschmelze
führt zu einer fortwährenden Schmelzebadbewegung unter Einwirkung von Luft, was zu
chemischen Reaktionen als auch einer Gasaufnahme der Schmelze führt. Dies, als auch
die Absenkung der Restschmelze unter Ansaugung von Luft hat zur Folge, daß es immer
wieder zum Verschluß der Steigrohre durch Oxide als auch von Schmelzebestandteilen
kommt. Das Problem ist auch nicht durch im Steigrohr eingesetzte Keramikfilter zu
lösen, da die bei der Restschmelzeabsenkung gebildeten Oxide im Steigrohr auf Badspiegelniveau
der Schmelze im Gießofen anstehen. Auch läßt sich der abrasive Verschleiß mit entsprechenden
Hohlraumbildungen und Oxidanklebungen insbesondere im Schmelzeübertrittsbereich der
Druckkammer hierbei nicht vermeiden. Zusätzlich müssen die Steigrohre wegen der Wärmeverluste
noch beheizt werden. Durch die vorteihafte Ausbildung der Druck - bzw. Saugleitung
über ein mit dem Ofendeckel verschraubten, räumlich, variabel ausführbaren Stahlgehäuse,
der beweglichen Verbindungsleitung mit der schrägen Trennflächenausführung zum Verbindungsflansch
der Druckkammer, der Absenkung der Restschmelze unter Luftausschluß durch den Begasungskolben
mittels inertem Gas, der Verdrängung der Luft durch das in der Druck - bzw. Saugleitung
und dem Steigrohr befindliche inerte Gas aus Druckkammer und geschlossener Gießform
bei der Druckkammerbefüllung mittels Gasdruck sowie die Unterbrechung der direkten
Wärmeableitung durch keramische oder faserkramische Materialien aller wärmeführenden
Bauteile, ist es möglich, eine Druckkammerbefüllung zu erreichen, bei der die beschriebenen
Nachteile vermieden werden. Zur Gewährleistung der hermetischen Verbindung von Druckkammerflansch
und der beweglichen Verbindungsleitung ist deren schräge Trennfläche so ausgeführt
daß bei Gießprozeßbeginn, durch eine in der Trennfläche befindlichen Dichtung sowie
dem kontinuierlichen Anpreßdruck durch die Betätigungseinrichtung auf die Verbindungsleitung,
die Längenausdehnung der Druckkammer kompensiert wird. Die bei Unterbrechung - oder
Beendigung des Gießprozesses auftretenden Schrumpfkräfte der Druckkammer auf die bewegliche
Verbindungsleitung werden durch einen zeitlich, einstellbaren Rückstellungsimpuls
von der Druckgießmaschine auf die Betätigungseinrichtung der beweglichen Verbindungsleitung
egalisiert. Die Gießmetallbeschickung der Druckkammer kann hierbei mittels inertem
Gasdruckaufbau über der Schmelzeoberfläche im Druckbehälter oder durch Erzeugung eines
Vakuums über die Gießform erfolgen. Ist die Druckkammer gefüllt, preßt der Druckkolben
das Flüssigmetall in die Gießform, wobei nach Verschluß der Druckkammer - Metallübertrittsöffnung
durch den einfahrenden Druckkolben, bei der Gasdruckmetallbeschickung, der Druck über
der Schmelzeoberfläche im Druckbehälter abgebaut und die am Druckkolbenmantel anstehende
Flüssigmetallsäule unter Ansaugung von inertem Gas oder mittels eines entsprechenden
inerten Gasdrucks aus dem sich öffnenden Begasungskanal des Begasungskolben in den
Druckbehälter abgesenkt wird. Die Metallbereitstellung erfolgt über direkt vom Schmelzwerk
angelieferte Transportbehälter, wobei das Flüssigmetall im Transportbehälter durch
Beheizung gepuffert oder durch Ofendeckelwechsel sofort vergossen werden kann. Zur
Minimierung der Metallbewegung, ist bei der Anlieferung als auch bei der Restmengenrücklieferung
von und zum Schmelzwerk auf der Schmelzeoberfläche eine eintauchende freischwimmende
Platte vorgesehen.
[0007] Vorteilhafte Aus - und Weiterbildungen der Erfindung sowie deren Verfahren beschreiben
die Unteransprüche.
[0008] Die erfindungsgemäß gestaltete Einrichtung zur Metallbeschickung waage - und senkrechter
Druckgießmaschinen und deren Verfahren ermöglicht eine Gußproduktion unter Ausschluß
chemischer Reaktionen sowie einer Gasaufnahme der zu vergießenden Schmelze. Dabei
ist die Gußstückduktilität wesentlich gesteigert, Oxidanklebungen als auch den durch
Oxide verursachten hohen abrasiven Verschleiß ausschließt, die Standzeiten von Druckkammer,
Druckkolben als auch der Gießform erhöht sind, der Gußstückausschuß reduziert ist
sowie einer Minimierung von Produktionsunterbrechungen und Reparaturaufwendungen.
Des weiteren ist durch den schnellen Austausch der Gießöfen an den Druckgießmaschinen,
der Pufferung von Flüssigmetall in den Transportbehältern, der Flüssigmetallanlieferung
sowie der Rückführung des nicht vergießbaren Flüssigmetalls von und zum Schmelzwerk,
ein Warmhaltebetrieb als auch die Metallversorgung der Gießöfen an den Druckgießmaschinen
nicht mehr erforderlich. Daraus folgt eine hohe Einsparung bezüglich Investitions
- Personal - und Reparaturkosten.
[0009] Dabei beschreiben die Ansprüche 2 - 7 sowie 9 und 10 die vorteilhafte Ausbildung
und Funktion der Druck - bzw. Saugleitung, deren Anordnung über ein Stahlgehäuse als
auch die hermetisch, intermittierende Verbindung zur Druckkammer. Die Ansprüche 8
sowie 11 - 13 begründen die gießtechnischen Erfordernisse. Das Verfahren zur Metallbeschickung
der Druckkammer und deren Voraussetzungen sind im Anspruch 14 beschrieben. Diese sowie
weitere Vorteile werden auch aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
ersichtlich. Es zeigt:
Fig.1 einen senkrechten Schnitt durch eine erfindungsgemäße Einrichtung zur Metallbeschickung
einer waagerechten Kaltkammer - Druckgießmaschine,
Fig.2 einen senkrechten Schnitt durch eine erfindungsgemäße Einrichtung zur Metallbeschickung
einer senkrechten Kaltkammer - Druckgießmaschine,
Fig.3 ein erstes Ausführungsbeispiel zur Metallbeschickung einer waagerechten Druckkammer
im Detail,
Fig.4 ein weiteres Ausführungsbeispiel zur Metallbeschickung einer senkrechten Druckkammer
im Detail, und
Fig.5 ein Ausführungsbeispiel der in die Schmelzeoberfläche des Flüssigmetall - Transportbehälters
eintauchenden Platte.
[0010] Die schematisch in Fig.1 und Fig.2 dargestellte waage - und senkrechte Kaltkammer
- Druckgießmaschine
1,1a und
2,2a zeigt eine Gießform
3,4, ein zu fertigendes Gußstück
5,6, die Druckkammer
8, den Druckkammerflansch
9, den Druckkolben
10, den Begasungskolben
11 mit der Führungsbuchse
12, die Druck - bzw. Saugleitung
16,
28 mit der beweglichen Verbindungsleitung
46, die Betätigungseinrichtung
45, den Gießofen
55, und das in die Schmelze
62 des Druckbehälters
58 eintauchende Ofensteigrohr
59. Dabei ist bei der waagerechten Kaltkammer - Druckgießmaschine
1,1a die Druck - bzw. Saugleitung
16 sowie der Gießofen
55 senkrecht unter der Druckkammer
8 als auch der Druckgießmaschine
1,1a angeordnet. Bei der senkrechten Kaltkammer - Druckgießmaschine
2,2a ist die Druck - bzw. Saugleitung
28 schräg zur Druckkammer
8 ausgeführt und mit dem Gießofen
55 seitlich zur Druckkammer
8 unter der Druckgießmaschine
2,2a installiert. Durch die Aussparungen der festen Maschinenschilder
1,2 bei der waage - und senkrechten Druckgießmaschine
1,1a,2,2a ist der Einsatz der bisherigen, zur Anwendung kommenden Druckkammer - Dimensionen,
gewährleistet. Das in den räumlichen Dimensionen variabel ausführbare Stahlgehäuse
18,36 der Druck - bzw.Saugleitung
16,
28 wird hiermit allen maßlichen Vorgaben aus den Druckgießmaschinen - Größen sowie deren
unterschiedlichen Druckkammerpositionen gerecht. Des weiteren ist durch Ofendeckelwechsel
mit der entsprechenden Druck - bzw. Saugleitung der Gießofen
55 an jeder x-beliebigen Kaltkammer - Druckgießmaschine einsetzbar.
[0011] Im einzelnen ist in einem Beispiel nach Fig.3 die Druck - bzw. Saugleitung
16, das Stahlgehäuse
17, die Betätigungseinrichtung
45, der Druckkammerflansch
9, der Begasungskolben
11 und die Führungsbuchse
12 im Detail für eine waagerechte Kaltkammer Druckgießmaschine
1,1a dargestellt. Dabei wird die Druck - bzw Saugleitung
16 über ein Ofensteigrohr
59 und einer beweglichen Verbindungsleitung
46 ausgebildet. Die Zentrierung und Führung der beweglichen Verbindungsleitung
46 erfolgt hierbei durch den Innenmantel des Ofensteigrohres
59'. Über das Stahlgehäuse
17 sowie der Betätigungseinrichtung
45 wird die Druck - bzw. Saugleitung
16 arretiert und positioniert. Das senkrecht auf dem Ofendeckel
56 befestigte Stahlgehäuse
17 wird durch ein Distanzgehäuse
18, einer Kupplung
19, einer Hülse
22, einem Lagerring
23 sowie einer Lagerschale
24 ausgebildet. Durch einen zentrischen Bund
18a an der Bodenfläche des Distanzgehäuses
18 und einer Aussparung
56a auf dem Ofendeckel
56 wird das Stahlgehäuse
17 in seiner Lage arretiert und fixiert. Die in den Hohlraum
18' des Distanzgehäuses
18 eingesetzte Hülse
22 wird durch einen Absatz
22a mit der Ofendeckelöffnung
56' positioniert. Durch einen Absatz
20b in der Bodenfläche des Kupplungsgehäuses
20 sowie dem Deckplattenabsatz
21a ist die Kupplung
19 zum Distanzgehäuse
18 zentriert und verschraubt. Ein in den Hohlraum
20' des Kupplungsgehäuses
20 ragender Bund
20a positioniert den in den Kupplungshohlraum
20' eingesetzten Lagerring
23 durch einen Absatz
23a. Das Ofensteigrohr
59 wird hierbei über die Öffnungen der Ofendeckelauskleidung
57', der Hülse
22' sowie dem Lagerring
23' fixiert. Der Absatz
23b in der oberen Deckelfläche des Lagerrings
23 nimmt den Ofensteigrohrbund
59a auf. Über die Bodendeckfläche der Lagerschale
24 sowie dem auf den Bund
24a der Lagerschale
24 durch die Kupplungsdeckplatte
21 einwirkenden Druck, wird das Ofensteigrohr
59, die Lagerschale
24 sowie der Lagerring
23 arretiert. Die Lagerschale
24 weist von der oberen Stirnfläche eine durchgehende Öffnung
24' auf, die ab dem Bund
24a abgesetzt in eine kleinere Öffnung
24" übergeht. Dabei nimmt die große Lagerschalenöffnung
24' den Isolationsmantel
47 der Verbindungsleitung
46 auf und ermöglicht durch den verbleibenden Freiraum die Bewegung der Verbindungsleitung
46, ohne deren durchgehende Wärmeisolation zu unterbrechen. Die zeitlich steuerbare
Betätigungseinrichtung
45 der Verbindungsleitung
46 ist mit der Deckplattenoberfläche
21b der Kupplung
19 verbunden und zentriert. Durch eine Klaue
49 ist die Verbindungsleitung
46 mit der Betätigunseinrichtung
45 verbunden. Die Hülse
22, der Lagerring
23, die Lagerschale
24 als auch die Ummantelung
47 der Verbindungsleitung
46 bestehen aus keramischen oder faserkeramischen Materialien. Somit sind die wärmeführenden
Teile optimal gegen Wärmeverluste geschützt. Der in die Druckkammer
8 über einen Absatz
8a eingesetzte Druckkammerflansch
9 bildet mit der Mündungsfläche
46a der Verbindungsleitung
46 unter Zwischenlage einer Dichtung
48 eine schräge, hermetische und intermittierende Verbindung aus. Zur Vermeiduung von
chemischen Reaktionen sowie einer Gasaufnahme bei der Schmelzeabsenkung der in der
Druckkammer
8", dem Druckkammerflansch
9', der Dichtung
48', der Verbindungsleitung
46' als auch dem Distanzrohr
37', dem Stecklager
29' siehe Fig.4, und der im Ofensteigrohr
59' stehenden Schmelze, ist zwischen dem Druckkolben
10 sowie dessen Antriebsgestänge
13 ein Begasungskolben
11 mit einer Führungsbuchse
12 angeordnet. Dabei bildet der mit dem Druckkolben
10 verbundene Begasungskolben
11 mit der Führungsbuchse
12 durch einem Absatz
11a am Begasungskolben
11 einen hermetischen Begasungsringkanal
11' aus. Dabei ist die Führungsbuchse
12 zentrisch an der Stirnfläche
8b mit der Druckkammer
8 verbunden. Über die Kanäle
11" und
13' ist der Begasungsringkanal
11' mit einer inerten Gasquelle durch das Antriebsgestänge
13 verbunden.
[0012] Ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigt die Fig.4 im Detail. Hierbei ist die Druck
- bzw. Saugleitung
28 bedingt durch die senkrechte Druckkammer 8 sowie der erforderlichen Metallabsenkung
schräg zur Druckkammer
8 ausgeführt. Die Druck - bzw. Saugleitung
28 wird durch ein Ofensteigrohr
59, einem Stecklager
29, einem Distanzrohr
37 sowie einer beweglichen Verbindungsleitung
46 ausgebildet. Dabei wird die Druck - bzw. Saugleitung
28 durch eine auf dem Ofendeckel
60 befestigte und zentrierte Kupplung
30, einer am Stahlgehäuse
36 positionierten Kupplung
39, der auf der Kupplungsdeckplatte
41 befestigen Betätigungseinrichtung
45 sowie dem auf dem Ofendeckel
60 verschraubten Stahlgehäuse
36 in seiner Lage arretiert und fixiert. Die Kupplung
30 wird durch ein Gehäuse
31, einer Deckplatte
32, einer Scheibe
33, einem Lagerring
34 sowie einer Lagerhülse
35 ausgebildet. Über einen Absatz
60a und dem Bund
31a ist das Kupplungsgehäuse
31 mit dem Ofendeckel
60 verschraubt und zentriert. Die Ofendeckelöffnung
60' sowie die Gehäuseöffnung
31' nehmen die Scheibe
33 auf. Den Hohlraum des Kupplungsgehäuses
31 bildet der Lagerring
34 als auch die Lagerhülse
35 aus. Dabei nimmt den Ofensteigrohrbund
59a der Lagerring
34 und den Stecklagerbund
29a die Lagerhülse
35 auf. Die über einen Absatz
32a mit dem Kupplungsgehäuse
31 zentrierte und verbundene Deckplatte
32 arretiert durch einen Absatz
35a die Lagerhülse
35, den Lagerring
34, das Stecklager
29 und das Ofensteigrohr
59. Durch die Öffnungen
57',33',34' und
35', werden die Öffnungen
59' und
29' zueinander zentriert. Aus keramischen oder faserkeramischen Materialien bestehen
die Scheibe
33, der Lagerring
34 sowie die Lagerhülse
35. Die in der Schräglage des Distanzrohres
37 ausgeführte, abgesetzte Öffnung
29" im Stecklager
29 nimmt das entsprechend abgesetzte Distanzrohr
37 auf. Durch die am Stecklager - und Distanzrohrabsatz zwischengelegte flexible Dichtung
38 werden die thermischen Längenänderungen des Distanzrohres
37 ausgeglichen. Die stirnseitig in der Schräglage des Distanzrohres
37 am Stahlgehäuse
36 befestigte Kupplung
39 wird durch ein Gehäuse
40, einerDeckplatte
41, einem Lagerring
23 sowie einer Lagerschale
24 ausgebildet. Das Gehäuse
40 bildet hierbei einen im Stahlgehäuse
36 nach innen ragenden Bund
40a sowie einen an der Stirnseite des Stahlgehäuses
36 nach außen ragenden Bund
40b aus. Über einen Absatz
41a ist die Deckplatte
41 und das Gehäuse
40 über die Öffnung
36a mit dem Stahlgehäuse
36 verschraubt und zentriert. Das auf dem Ofendeckel
60 befestigte und fixierte Stahlgehäuse
36 schützt und isoliert das Stecklager
29 als auch das Distanzrohr
37 vor Beschädigungen sowie größeren Wärmeverlusten. Dabei wird der Hohlraum des Stahlgehäuses
36 durch die Kupplung
30, dem Stecklager
29, dem Distanzrohr
37 und der in den Gehäusehohlraum ragenden Kupplung
39 ausgebildet. Mit keramischen oder faserkeramischen Materialien
42 ist der verbleibende Hohlraum des Stahlgehäuses
36 ausgekleidet oder ausgefüllt. Bis auf die Führung und Zentrierung der beweglichen
Verbindungsleitung
46 über die Öffnungsfläche des Distanzrohres
37', ist die weitere Ausführung der Druck - bzw. Saugleitung
28 als auch der Begasungskolben
11 sowie der Führungsbuchse
12 mit dem ersten Ausführungsbeispiel nach Fig.3 identisch.
[0013] Der nach Fig.5 aufgezeigte Transportbehälter
65 weist eine freischwimmende in die Schmelzeoberfläche eintauchende Platte
66 auf deren Eintauchtiefe in die Schmelze
62 über den Schmelzeauftrieb sowie dem Plattengewicht bestimmt wird. Die aus metallischen
Werkstoffen bestehende Platte
66 ist mit einer keramischen oder faserkeramischen Ummantelung
66a ausgeführt. Die strichpunktierte Darstellung zeigt die nicht vergießbare Restschmelze
62a mit der in die Schmelze eintauchenden Platte
66. Darauf hingewiesen werden soll noch, daß konstruktive Details durchaus abweichend
vom gezeigten Ausführungsbeispiel gestaltet sein können, ohne den Inhalt der Patentansprüche
zu verlassen.
[0014] Die Einrichtung zur Metallbeschickung waage - und senkrechter Kaltkammer - Druckgießmaschinen
arbeitet folgendermaßen:
[0015] Vor der Gußstückfertigung
5,6 durch eine waage - oder senkrechte Kaltkammer - Druckgießmaschine
1,1a,2,2a wird die Verbindungsleitung
46 mittels einer Betätigungseinrichtung
45, unter einem kontinuierlichen Druck, mit der Mündungsfläche
46a an die Metallübertrittsfläche des Druckkammerflansches
9 hermetisch angedrückt Über die Steuerung der Druckgießmaschine erfolgt die Metallbeschickung
der Druckkammer
8' durch inerten Gasdruckaufbau über der Schmelzeoberfläche
61 im Druckbehälter
58 oder durch Erzeugung eines Vakuums
7 über die Gießform
3,4. Dabei wird das Flüssigmetall
62 bei der waagerechten Druckgießmaschine
1,1a über die Öffnungen
59',46',48',9',8" in den Druckraum
8' der Druckkammer
8 gefördert. Bei der senkrechten Druckgießmaschine
2,2a erfolgt die Förderung des Gießmaterials über die Öffnungen
59',29',37',
46',48',9',8" in den Druckraum
8' der Druckkammer
8. Nach der Druckkammerfüllung preßt der in die Druckkammer
8' einfahrende Druckkolben
10 das Flüssigmetall in die Gießform
3,4. Dabei wird bei der Gießmetallförderung durch Gasdruck, dieser über der Schmelzeoberfläche
61 im Druckbehälter
58, bei Verschluß der Druckkammer - Metallübertrittsöffnung
8" durch den Druckkolben
10, abgebaut. Über den mit dem einfahrenden Druckkolben
10 verbundenen Begasungskolben
11 wird der Begasungsringkanal
11' zur Metallübertrittsöffnung
8" der Druckkammer
8 geöffnet und die an der Druckkolbenmantelfläche
10a anstehende Schmelze
62 durch Ansaugen von inertem Gas in den Druckbehälter
58 abgesenkt. Die Gaszuführung erfolgt hierbei über die Begasungskanäle
11',11",13' sowie einer mit dem Antriebsgestänge
13 verbundenen Gasquelle, wobei der Begasungsringkanal
11' bis zur Druckkolben - Einpreßendstellung zur Metallübertrittsöffnung
8" geöffnet bleibt und somit der hermetische Verschluß des Begasungskolben
11 zu der Metallübertrittsöffnung
8" der Druckkammer
8 gewährleistet ist. Nach Gießformöffnung und der Gußstückentnahme fährt der Druckkolben
10 von der Gießmetalleinpreßendstellung in die Druckkammer - Füllposition zurück. Die
dabei in die Druckkammer
8' angesaugte Luft, wird durch das in den Metall - Beschickungshohlräumen
59',46' bzw.
59',29',37',46' befindlichen inertem Gas, bei der mittels Gasdruck erfolgenden Metallbeschickung
der Druckkammer
8', aus dieser sowie der Gießform
3,4 verdrängt. Nach Umbau des Transportbehälters
65 in einen Gießofen
55 erfolgt eine manuelle inerte Begasung der Metallbeschickungsöffnungen
59',46' bzw.
59',29',37', sowie
46'. Somit ist es möglich, daß der gesamte Gießprozeß unter Luftausschluß stattfindet.
Die thermische Längenänderung der Druckkammer
8 bei Gießprozeßbeginn wird durch die schräge Trennfläche der Verbindungsleitung
46 und dem Druckkammerflansch
9 unter Zwischenlage einer Dichtung
48 sowie dem kontinuierlich, über die Betätigungseinrichtung
45 auf die Verbindungsleitung
46 einwirkenden Druck, hermetisch kompensiert. Bei Gießprozeß - Unterbrechung - oder
Beendigung, erfolgt zur Vermeidung von thermischen Schrumpfkräften der Druckkamner
8 auf die Verbindungsleitung
46, durch einen einstellbaren, zeitgesteuerten Impuls von der Druckgießmaschine
1,1a,2,2a auf die Betätigungseinrichtung
45 die Rückstellung der Verbindungsleitung
46 von der Druckkammerflanschübertrittsfläche.
[0016] Die Gießmetallbereitstellung sowie deren Pufferung erfolgt über beheizbare vom Schmelzwerk
angelieferte Transportbehälter
65, die über Ofendeckelwechsel direkt in die Metallbeschickungsposition der waage -
und senkrechten Kaltkammer - Druckgießmaschinen
1,1a,2,2a eingesetzt werden können. Die nicht vergießbare Restschmelze
62a im Gießofen
55 geht durch Ofendeckelwechsel als Transportbehälter
65 an das Schmelzwerk zurück. Zur Anlieferung des Flüssigmetalls sowie der Restmengenrücklieferung
von und zum Schmelzwerk, ist zur Minimierung der Schmelzebadbewegung während des Transportes,
eine in die Schmelzeoberfläche eintauchende, freischwimmende Platte
66 vorgesehen.
1. Einrichtung zur Metallbeschickung waage - und senkrechter Kaltkammer - Druckgießmaschien
(1,1a,2,2a) durch einen unter oder seitlich der Druckkammer (8) angeordneten, austauschbaren Gießofen (55), einer auf dem Ofendeckel (56,60) befestigten Druck - bzw. Saugleitung (16,28) die mit dem in die Schmelze (62) des Druckbehälters (58) eintauchenden Ofensteigrohr (59) sowie dem Druckkammerflansch (9) eine Verbindung ausbildet, und für das Gießmaterial, die Restschmelze als auch dem
Flüssigmetalltransport, Gieß- und Warmhalteöfen (55,65) sowie Transportbehälter (65), dadurch gekennzeichnet, daß die Druck - bzw. Saugleitung (16,28) durch ein Stahlgehäuse (17,36) senkrecht oder schräg sowie räumlich, variabel zum Druckkammerflansch (9) eine hermetisch, intermittierende Verbindung ausbildet, daß zwischen Druckkolben
(10) und dessen Antriebsgestänge (13) ein Begasungskolben (11) mit einer Führungsbuchse (12) angeordnet ist, und daß bei der Schmelzeanlieferung als auch bei der Rücklieferung
der Restschmelze eine Platte (66) in die Schmelzeoberfläche eintaucht.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die senkrechte Druck - bzw.
Saugleitung (16) über ein Stahlgehäuse (17), durch ein Ofensteigrohr (59) und einer beweglichen Verbindungsleitung (46) ausgebildet wird.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die senkrechte Druck - bzw.
Saugleitung (16) über ein Distanzgehäuse (18), einer Kupplung (19), einer Hülse (22), einem Lagerring (23), einer Lagerschale (24) sowie einer Betätigungseinrichtung (45), arretiert und positioniert ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die schräge Druck - bzw.
Saugleitung (28) über ein Stahlgehäuse (36), durch ein Ofensteigrohr (59), einem Stecklager (29), einer Dichtung (38), einem Distanzrohr (37) sowie einer beweglichen Verbindungsleitung (46) ausgebildet wird.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die schräge Druck - bzw.
Saugleitung (28) über ein Stahlgehäuse (36), einer Kupplung (30,39), einer Scheibe (33), einem Lagerring (34,23), einer Lagerhülse (35), einer Lagerschale (24) sowie einer Betätigungseinrichtung (45), arretiert und positioniert ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die thermischen Längenänderungen
des Distanzrohres (37) durch eine flexible Dichtung (38) im Stecklager (29") kompensiert werden.
7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckkammerflansch (9) mit der Mündungsfläche (46a) der beweglichen Verbindungsleitung (46) eine Schräge ausbildet.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckkammerflansch (9) aus keramischen Materialien besteht.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1, 2, 4, sowie 8, dadurch gekennzeichnet, daß
bei thermischer Längenausdehnung der Druckkammer (8), der hermetische Verschluß der Verbindungsleitung (46) zum Druckkammerflansch (9) durch eine flexible Dichtung (48) sowie dem konstanten Anpreßdruck durch die Betätigungseinrichtung (45) auf die Verbindungsleitung (46) gewährleistet ist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 - 9, dadurch gekennzeichnet, daß dem Druckkammerflansch
(9) bei Aufbau von Längenschrumpfkräften der Druckkammer (8) - bei Beendigung oder Gießprozeßunterbrechung - ein einstellbarer, zeitgesteuerter
Rückstellungsimpuls von der Druckgießmaschine (1,1a,2,2a) zu der Betätigungseinrichtung (45) der beweglichen Verbindungsleitung (46) zugeordnet ist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stallgehäuse-auskleidung
(42), die Hülse (22), der Lagerring (23,34), die Lagerschale (24), die Scheibe (33), die Lagerhülse (35) sowie die Verkleidung (47) der beweglichen Verbindungsleitung (46), aus keramischen oder faserkeramischen Materialien bestehen.
12. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Begasungskolben (11) im Verbund mit dem Druckkolben (10) und einer mit der Druckkammer (8) verbundenen Führungsbuchse (12) einen hermetischen Begasungsringkanal (11') ausbildet.
13. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in die Schmelze eintauchende
Platte (66) aus metallischen Werkstoffen mit einer keramischen oder faserkeramischen Ummantelung
(66a) besteht.
14. Verfahren zur Melallbeschickung waage - und senkrechter Kaltkammer - Druckgießmaschinen
(1,1a,2,2a) bei dem nach Andrücken der Mündungsfläche (46a) der beweglichen Verbindungsleitung (46) an die Druckkammerflanschübertrittsfläche, die Förderung des Gießmaterials (62) durch Aufbau eines Gasdruckes über der Schmelzeoberfläche (61) im Druckbehälter (58) oder durch Erzeugung eines Vakuums (7) über die Gießform (5,6) in die Druckkammer (8') erfolgt, Gießformfüllung durch den in die Druckkammer (8') einfahrenden Druckkolben (10), wobei mit Verschluß der Schmelzeübertrittsöffnung (8"), bei der Gasdruckmetallbeschickung der Gasdruck über der Schmelzeoberfläche (61) abgebaut wird, und die Absenkung der Restschmelze in den Druckbehälter (58) erfolgt, nach Umrüstung eines Transportbehälters (65) oder Warmhalteofen (65) in einen Gießofen (55) durch Ofendeckelwechsel, wird die in der Druck - bzw. Saugleitung (16,28) als auch die über der Schmelzeoberfläche im Gießofen - Druckbehälter (58) befindlicheLuft mittels inerter Begasung verdrängt, dadurch gekennzeichnet, daß nach Öffnung des Begasungsringkanals (11') zu der Metallübertrittsöffnung (8") der Druckkammer (8') die an der Druckkolbenmantelfläche (10a) anstehende Schmelze mittels eines inerten atmosphärischen oder einem entsprechend
erhöhten inerten Gasdruck in den Druckbehälter (58) abgesenkt wird, und daß nach erneuter Befüllung der Druckkammer (8') mittels Gasdruck, die in der Druckkammer (8') und Gießform (5,6) befindliche Luft durch das in der Druck - bzw. Saugleitung (16,28) sowie dem Steigrohr (59) stehende inerte Gas verdrängt wird.