(19)
(11) EP 0 935 028 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.08.1999  Patentblatt  1999/32

(21) Anmeldenummer: 98101853.4

(22) Anmeldetag:  04.02.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E02D 27/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Unidek Bouwelementen b.v.
5421 XL Gemert (NL)

(72) Erfinder:
  • Van Dijk, Hendrikus Johannes Maria
    5421 XL Gemert (NL)

(74) Vertreter: Masch, Karl Gerhard, Dr. et al
Patentanwälte, Andrejewski, Honke & Sozien, Theaterplatz 3
45127 Essen
45127 Essen (DE)

   


(54) Streifenfundamentschalung und damit hergestelltes Streifenfundament


(57) Eine mit Beton verfüllbare Streifenfundamentschalung ist gekennzeichnet durch eine Ausbildung als verlorene Schalung in Form von bodenlosen Hohlbausteinen (1), die mit offenen Anschlußstirnflächen (2) flächig stoßend aneinandersetzbar sind und in ihren Decken (3) Betoneinfüllöffnungen (4) aufweisen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine mit Beton verfüllbare Streifenfundamentschalung und ein unter Verwendung dieser Streifenfundamentschalung hergestelltes Streifenfundament.

[0002] In der Bautechnik ist allgemein bekannt, Streifenfundamente unter Verwendung einer aus Holzbrettern und dergleichen bestehenden Streifenfundamentschalung herzustellen, die nach Erhärten des Betons entfernt und erneut wiederverwendet wird.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Streifenfundamentschalung so auszubilden, daß die bei deren Verwendung zur Herstellung eines Streifenfundamentes erforderlichen Manipulationen erheblich reduziert sind.

[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Streifenfundamentschalung gekennzeichnet durch eine Ausbildung als verlorene Schalung in Form von bodenlosen Hohlbausteinen, die mit offenen Anschlußstirnflächen flächig stoßend aneinandersetzbar sind und in ihren Decken Betoneinfüllöffnungen aufweisen.

[0005] Nach bevorzugter Ausführungsform weisen die Hohlbausteine einen umgekehrt U-förmigen Querschnitt mit zur Decke hin aufeinander zulaufenden Seitenwänden auf. Weiterhin empfiehlt es sich, die Anordnung so zu treffen, daß die Hohlbausteine an der Außenseite ihrer Seitenwände Verstärkungsrippen bildende Aussparungen aufweisen. Darüber hinaus ist es zweckmäßig, wenn die Decken auf ihrer Oberseite längslaufende Rinnen aufweisen, von denen die Betoneinfüllöffnungen ausgehen. Diese Rinnen können beim Einfüllen des Betons als Betonaufnahmepuffer dienen; es besteht aber auch die Möglichkeit, in diese Rinnen nach dem Einfüllen des Betons Isoliermaterialstreifen einzulegen. Günstig ist jedenfalls, wenn sich die Betoneinfüllöffnungen zum Inneren des Hohlraumes hin allmählich erweitern, weil so ein vollständiges Ausfüllen des Hohlbausteins mit dem Beton ohne Bildung von Luftblasen ermöglicht werden kann. Besonders einfache Transportmöglichkeiten ergeben sich, wenn die Hohlbausteine reiterartig stapelbar sind. Zur Vermeidung von Kältebrücken zum später aufgesetzten Bauwerk hin, sind die Hohlbausteine nach einer bevorzugten Ausführungsform aus einem Isoliermaterial, vorzugsweise Polystyrol hergestellt. Darüber hinaus wird das Erstellen einer vollständigen Streifenfundamentschalung erleichtert, wenn einzelne Hohlbausteine als Sonderbausteine, z.B. in einer Ausführung als Eckbaustein oder in einer Ausführung mit zumindest einer weiteren Anschlußstirnfläche im Bereich der Seitenwände zur Verfügung stehen.

[0006] Gegenstand der Erfindung ist auch ein Streifenfundament, das unter Verwendung der erfindungsgemäßen Streifenfundamentschalung hergestellt ist.

[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1
in perspektivischer Darstellung einen Hohlbaustein einer Streifenfundamentschalung,
Fig. 2
einen Schnitt A-A durch den Gegenstand der Fig. 1,
Fig. 3
in verkleinerter Darstellung eine Mehrzahl von Hohlbausteinen gemäß Fig. 1 zu einem Stapel vereinigt,
Fig. 4
einen Hohlbaustein in Form eines Eckbausteins,
Fig. 5
einen Hohlbaustein mit Abzweigung,
Fig. 6
entsprechend Fig. 1 einen Hohlbaustein in einer anderen Ausführungsform,
Fig. 7
eine Aufsicht auf eine Streifenfundamentschalung, die unter Verwendung der Hohlbausteine gemäß den Fig. 1, 4 und 5 hergestellt worden ist.


[0008] In Fig. 7 erkennt man eine mit Beton verfüllbare Streifenfundamentschalung, die als verlorene Schalung in Form von bodenlosen Hohlbausteinen 1 ausgebildet ist, die mit offenen Anschlußstirnflächen 2 flächig stoßend aneinander gesetzt sind und an ihren Decken 3 Betoneinfüllöffnungen 4 aufweisen. Aus den Fig. 1 bis 6 entnimmt man, daß die Hohlbausteine 1 einen umgekehrt U-förmigen Querschnitt mit zur Decke 3 hin aufeinander zulaufenden Seitenwänden 5 aufweisen. An der Außenseite weisen die Seitenwände 5 Verstärkungsrippen 6 auf, die gleichsam Aussparungen 7 bilden. Die Decken 3 sind auf ihrer Oberseite mit längslaufenden Rinnen 8 versehen, von denen die Betoneinfüllöffnungen 4 ausgehen. Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1, 4 und 5 sind jeweils zwei solcher Rinnen 8 mit einem dazwischenliegenden Steg 9 vorgesehen. Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 ist dagegen nur eine einzige Rinne 8 vorgesehen. Aus der Fig. 2 ist jedenfalls erkennbar, daß die Betoneinfüllöffnungen 4 sich zum Inneren 10 des Hohlbausteines hin allmählich erweitern. Dasselbe gilt natürlich für das Innere 10 des Hohlbausteines 1 aufgrund der schräg verlaufenden Seitenwände 5.

[0009] Fig. 3 zeigt, daß die Hohlbausteine 1 reiterartig stapelbar sind, so daß sich keinerlei Transportprobleme ergeben. Die beschriebenen Hohlbausteine 1 sind aus einem Isoliermaterial, vorzugsweise Polystyrol hergestellt. Dadurch können Kältebrücken zwischen dem Boden und dem auf dem Streifenfundament aufgesetzten Bauwerk weitgehend unterbunden werden.

[0010] Den Fig. 4, 5 und 7 entnimmt man, daß einige Sonderbausteine vorgesehen sind. Einer dieser Sonderbausteine besteht aus einer Ausführung einzelner Hohlbausteine 1 als Eckbaustein (vgl. Fig. 4). Eine andere Ausführungsform ist mit zumindest einer weiteren Anschlußstirnfläche 11 im Bereich der Seitenwände 5 versehen (vgl. Fig. 5).

[0011] Fig. 7 macht deutlich, wie in einem Beispiel die einzelnen Hohlbausteine 1 aneinander gesetzt werden. Dabei sind an einzelnen Stellen aus Hohlbausteinen 1 der Fig. 1 durch Beschnitt spezielle Bausteine 1' eingesetzt, um einen vollständigen bzw. schrägen Verlauf der Streifenfundamentschalung zu ermöglichen. Die aneinandergesetzten Hohlbausteine 1 werden mittels einer Sand- bzw. Erdauffüllung von der Seite her vor einer seitlichen Verschiebung geschützt. Anschließend kann dann der Beton von oben durch die Betoneinfüllöffnungen 4 eingeleitet werden und gegebenenfalls mit einer Rüttelnadel nachbearbeitet werden. Selbstverständlich ist es auch möglich, vor dem Setzen der Hohlbausteine 1 eine Bewehrung zu verlegen.


Ansprüche

1. Mit Beton verfüllbare Streifenfundamentschalung, gekennzeichnet durch eine Ausbildung als verlorene Schalung in Form von bodenlosen Hohlbausteinen (1), die mit offenen Anschlußstirnflächen (2) flächig stoßend aneinandersetzbar sind und in ihren Decken (3) Betoneinfüllöffnungen (4) aufweisen.
 
2. Streifenfundamentschalung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlbausteine (1) einen umgekehrt U-förmigen Querschnitt mit zur Decke (3) hin aufeinander zulaufenden Seitenwänden (5) aufweisen.
 
3. Streifenfundamentschalung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlbausteine (1) an der Außenseite ihrer Seitenwände (5) Verstärkungsrippen (6) bildende Aussparungen (7) aufweisen.
 
4. Streifenfundamentschalung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Decken (3) auf ihrer Oberseite längslaufende Rinnen (8) aufweisen, von denen die Betoneinfüllöffnungen (4) ausgehen.
 
5. Streifenfundamentschalung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Betoneinfüllöffnungen (4) sich zum Inneren (10) des Hohlbausteines (1) hin allmählich erweitert.
 
6. Streifenfundamentschalung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlbausteine (1) reiterartig stapelbar sind.
 
7. Streifenfundamentschalung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlbausteine (1) aus einem Isoliermaterial hergestellt sind.
 
8. Streifenfundamentschalung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Isoliermaterial Polystyrol ist.
 
9. Streifenfundamentschalung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine Ausführung einzelner Hohlbausteine (1) als Eckbaustein (1').
 
10. Streifenfundamentschalung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch eine Ausführung einzelner Hohlbausteine (1) mit zumindest einer weiteren Anschlußstirnfläche (11) im Bereich der Seitenwände (5)
 
11. Streifenfundament hergestellt unter Verwendung der Streifenfundamentschalung nach einem der Ansprüche 1 bis 10.
 




Zeichnung













Recherchenbericht