[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Brennen von pulverförmigem Rohmaterial in
einer Anlage mit einem parallel arbeitenden, mehrstufigen Zyklonvorwärmer mit einem
Ofenstrang und einem einen Kalzinator aufweisenden Kalzinatorstrang, einem Ofen und
einer Kühleinheit zum Kühlen des gebrannten Materials mittels Luft, von der ein Teilstrom
als Sekundärluft durch den Ofen und weiter in den Ofenstrang strömt und ein anderer
Teilstrom als Tertiärluft den Kalzinator des Kalzinatorstrangs zugeführt wird und
weiter in den Kalzinatorstrang strömt, wobei aufgegebenes Rohmaterial im Ofen- und
Kalzinatorstrang vorerwärmt, danach kalziniert und schließlich im Ofen gesintert wird.
Die Erfindung betrifft auch eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Aus dem bekannten Stand der Technik ist die AT 346 753 B bekannt, die ein Verfahren
und eine Anlage der vorerwähnten Art offenbart. Die Aufgabe der hierin geoffenbarten
Erfindung besteht vornehmlich in der Schaffung eines verbesserten Verfahrens zur Reduzierung
der Verunreinigungskonzentrationen in den Zyklonen und Steigleitungen und folglich
in einer Reduzierung der Gefahr von Verstopfungen. Gemäß dieses bekannten Verfahrens
wird das zu behandelnde Rohmaterial am oberen Ende der Vorwärmerstränge eingeführt,
anschließend im Kalzinator kalziniert und schließlich in den Ofen zur Sinterung eingeführt,
wobei mindestens ein Teil des aus dem Kalzinatorstrang stammenden Materialstroms dem
unteren Zyklon des Ofenstrangs vor der Einführung in den Kalzinator zugeführt wird.
[0003] Neben den oben dargelegten Betriebserfordernissen sollte ein Verfahren zum Brennen
pulverförmiger Rohmaterialien auch einen geringen Wärmeverbrauch und im Hinblick auf
eine möglichst niedrige Umweltbelastung eine geringe Schadstoffemission so wie insbesondere
eine geringe Stickoxidemission (NO
x) gewährleisten. Diese Forderungen sind aber gerade bei dem aus dem Stand der Technik
bekannten Verfahren und Anlage keineswegs befriedigend erfüllt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist nun die Schaffung eines Verfahrens der eingangs genannten
Art, dessen Durchführung mit einem geringen Wärmeverbrauch möglich ist und bei dem
geringe Schadstoffemissionen und insbesondere geringe Stickoxidemissionen auftreten.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Verfahren gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
dass der direkt durch den Ofen geleitete Teilstrom in einen den Ofenstrang zugeordneten,
wenigstens vom Materialstrom des Kalzinatorstranges beschickten Kalzinator geleitet
wird, in dessen unteren, dem Eintritt des Teilstroms zugekehrten Bereich Brennstoff
zugeführt wird und in dessen oberen Teil oberhalb der Brennstoffzuführung ein weiterer
von der Kühlereinheit abgeleiteter Teilstrom als Tertiärluft eingeführt wird, und
dass in den mit dem Gesamtmaterialstrom beschickten Kalzinator des Kalzinatorstranges
oberhalb der Einmündung des Tertiärluft-Teilstroms Brennstoff in zwei im Abstand übereinanderliegenden
Ebenen zugeführt wird.
[0006] Der Vorteil dieses Verfahrens ist zum einen ein geringer Wärmeverbrauch, der einen
geringen Brennstoffeinsatz bedeutet, so dass dadurch geringe Schadstoffemissionen
auftreten. Desweiteren werden die bei der Verbrennung im Ofen thermisch entstehenden
Stickoxide (NO
x) im Ofen und nachfolgenden Kalzinator im Ofenstrang durch Schaffen von Strecken mit
reduzierender Atmosphäre vermindert. Durch anschließende Zugabe von vorgewärmter Verbrennungsluft
von der Kühleinheit wird gewährleistet, dass noch eine vollständige Verbrennung restlos
stattfinden kann. Durch die Einführung von Brennstoff in den Kalzinator des Kalzinatorstrangs
in zwei im Abstand übereinander liegenden Ebenen werden die im Kalzinator entstehenden
Temperaturspitzen durch eine gestufte Verbrennung gesenkt, was zu einer Vermeidung
der Schadstoffbildung führt.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen
2 bis 7 gekennzeichnet.
[0008] Die Erfindung betrifft auch eine Anlage zur Durchführung des vorgenannten Verfahrens
mit einem parallel arbeitenden, mehrstufigen Zyklonvorwärmer mit einem Ofenstrang
und einem Kalzinator aufweisenden Kalzinatorstrang, einem Ofen und einer Kühl einheit
mit einer Leitung zur Aufteilung der Abluft der Kühlereinheit und zur Weiterleitung
eines Teilstromes im Ofen und eines anderen Teilstromes in den Kalzinatorstrang. Die
Anlage ist gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass am unteren Ende des Ofenstranges
ein Kalzinator angeordnet ist, in dessen unterem Teil eine Zufuhrleitung für den durch
den Ofen geleiteten Teilstrom einmündet und in dessen der Einmündung der Zufuhrleitung
zugekehrten Bereich ein Brenner in einer oberhalb der Einmündung der Zufuhrleitung
liegenden Ebene vorgesehen ist, dass eine Zuleitung für einen weiteren Tertiärluft-Teilstrom
von der Kühlereinheit zum Kalzinator des Ofenstrangs vorgesehen ist, die in den oberen
Teil des Kalzinators oberhalb des Brenners einmündet und dass der Kalzinator des Kalzinatorstranges
oberhalb der Einmündung der Tertiärluft-Teilstromleitung in zwei im Abstand übereinander
liegenden Ebenen mit mindestens je einem Brenner ausgestattet ist.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Anlage gemäß der Erfindung sind in den Unteransprüchen
9 bis 11 gekennzeichnet.
[0010] In der Zeichnung wird der Gegenstand der Erfindung an Hand von zwei Ausführungsformen
schematisch näher veranschaulicht, worin Fig. 1 eine schematische Ansicht einer ersten
Ausführungsform einer erfindungsgemäß gestalteten und arbeitenden Anlage und Fig.
2 eine schematische Ansicht einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäß gestalteten
und arbeitenden Anlage zeigen.
[0011] Das Brennen von pulverförmigem Rohmaterial geschieht in einer Anlage (Fig. 1), die
aus einem parallel arbeitenden mehrstufigen Zyklonvorwärmer, aus jeweils einem Kalzinator
Ca1; Ca2 in jedem Strang, einem Ofen K und einer Kühlereinheit C steht. Der Ofenstrang
wird von Prozessgasen, die vom Ofen K und dem Kalzinator Ca2 kommen, durchströmt,
während der Kalzinatorstrang von den Prozessgasen, die aus dem Kalzinator Ca1 kommen,
durchströmt wird. Im Kalzinator Ca1 des Kalzinatorstranges findet die Hauptentsäuerung
statt.
[0012] Das pulverförmige Rohmaterial wird zu 40 % bis 100 % in die oberste Stufe K1 bei
Ik des Ofenstranges und zu 0 % bis 60 % in die oberste Stufe C1 bei Ic des Kalzinatorstranges
aufgegeben. In dieser obersten Stufe K1 des Ofenstranges findet der Wärmeaustausch
des kalten pulverförmigen Rohmaterials mit den heisseren Prozessgasen aus der darunterliegenden
Stufe K2 des Ofenstranges statt. Die Temperatur des pulverförmigen Rohmaterials wird
dabei erhöht, die des Prozessgases dabei vermindert. Nach dem Wärmeaustausch mit dem
Prozessgas des Ofenstranges gelangt das pulverförmige Rohmaterial gemeinsam mit dem
Prozessgas in den Zyklonabscheider der obersten Stufe K1, wo es vom Gasstrom getrennt
wird und gemeinsam mit dem für die oberste Stufe C1 des Kalzinatorstranges frisch
aufgegebenen pulverförmigem Rohmaterial in die gleiche Stufe C1 des Kalzinatorstranges
gelangt.
[0013] In dieser Stufe findet ein Wärmeaustausch zwischen dem gesamten (= 100 %) pulverförmigen
Rohmaterial und den Prozessgasen der darunter liegenden Stufe C2 des Kalzinatorstangs
statt. Bis zum Eintritt in den Ofen K wechselt das pulverförmige Rohmaterial zwischen
dem Ofen- und Kalzinatorstrang. Das pulverförmige Rohmaterial durchläuft dabei die
Stufen von oben nach unten, bis es in den Kalzinator Ca2 des Ofenstranges gelangt.
Im Kalzinator Ca2 des Ofenstranges findet eine Vorentsäuerung des pulverförmigen Rohmaterials
statt, das dann über den Zyklonabscheider der untersten Stufe K4 im nachfolgenden
Kalzinator Ca1 des Kalzinatorstrangs fast vollständig entsäuert wird. Im Zyklonabscheider
der untersten Stufe C4 des Kalzinatorstrangs wird dann das pulverförmige Rohmaterial
vom Gasstrom getrennt und über den Ofeneinlauf KI in den Ofen K aufgegeben. Im Ofen
K wird das pulverförmige Rohmaterial fertig gebrannt. Im nachgeschalteten Kühler C
wird der dabei entstandene heisse Zementklinker durch Kühlluft abgekühlt, die sich
dabei erwärmende Kühlluft wird als Verbrennungsluft für den Ofenbrenner am Ofenkopf
KH, für die Kalzinatorbrenner im Kalzinator Ca1 des Kalzinatorstranges und im Kalzinator
Ca2 des Ofenstrangs verwendet.
[0014] Die Prozessgase werden in parallelen Strängen geführt. Die durch den Ofen K, Kalzinator
Ca2 des Ofenstrangs und Zyklon-vorwärmerstufen K4 bis K1 des Ofenstrangs strömenden
Gase wer-den von einem Gebläse Fk und die durch den Kalzinator Ca1 des Kalzinatorstrangs
und Zyklonvorwärmerstufen C4 bis C1 des Kalzinatorstrangs strömenden Gase von einem
Gebläse Fc abgezogen. Die Aufteilung des Brennstoffs bei den Brennern er-folgt so,
dass ein Teil des Gesamtbrennstoffs (30% bis 70 %) im Kalzinator Ca1 des Kalzinatorstranges
und ein Teil des Gesamtbrennstoffs (30 % bis 70 %) im Ofen K und im Kalzinator Ca2
des Ofenstrangs aufgegeben wird.
[0015] Die Brennstoffaufgabe in den Kalzinator Ca1 des Kalzinatorstrangs kann also in diesem
Bereich zwischen 30 % und 70 % freigewählt werden und ist daher relativ unabhängig
von der Brennstoffaufgabe im Ofenstrang. Eine Abhängigkeit besteht also nur darin,
dass die Gesamtbrennstoffaufgabe immer 100 % ausmacht. Das bedeutet, dass im Ofen
immer die Restverbrennungsmenge auf 100 % verbrannt werden muss. Auch die Brennstoffaufgabe
im Kalzinator Ca2 des Ofenstrangs kann unabhängig von der Brennstoffaufgabe in den
übrigen Brennern relativ frei gewählt werden, sollte aber im Bereich bis ca. 15 %
der Gesamtbrennstoffaufgabe liegen.
[0016] Durch diese Anordnung wird erreicht, dass in beiden Strängen die Prozessgasmengen
in einem erwünschten Verhältnis stehen. Die vorgewärmte Verbrennungsluft für die Brenner
vom Ofen K vom Kalzinator Ca2 des Ofenstrangs und vom Kalzinator Ca1 des Kalzinatorstrangs
wird dem Kühler C entnommen. Dabei wird ein Teil der Gesamtverbrennungsluft als Sekundärluft
in den Ofen K und ein Teil der Gesamtverbrennungsluft als Tertiärluft in Leitungen
TL
k und TL
c den Kalzinatoren Ca1 und Ca2 im Verhältnis der Brennstoffaufgabe zugeführt. Die Tertiärluft
wird mittels eines Schiebers S1 in der Zuleitung TL
k zum Kalzinator Ca2 des Ofenstrangs derart geregelt, dass die Aufteilung gemäß dem
Verhältnis der Brennstoffaufgabe erfolgt.
[0017] Im Kalzinator Ca1 des Kalzinatorstranges erfolgt die Verbrennung in mindestens zwei
Verbrennungsebenen, wobei in einer Verbrennungsebene mindestens ein Brenner angeordnet
ist. In der untersten Verbrennungsebene B1a wird ca. 2/6 des Gesamtbrennstoffs aufgegeben.
In dieser Ebene wird auch 100 % des pulverförmigen Rohmaterials gebracht. Dadurch
werden hohe Temperaturspitzen im Kalzinator Ca1 verhindert. Dies wiederum reduziert
die NO
x-Bildung im Verbrennungsraum. In der höher gelegenen, zweiten Verbrennungsebene wird
nun der restliche Brennstoff von ca. 1/6, bezogen auf die Gesamtbrennstoffmenge, eingebracht.
Die zweite, im Abstand über der unteren Verbrennungsebene B1a vorgesehene Verbrennungsebene
B1b wird im Bereich des Kalzinators Ca1 so angeordnet, dass der Brennstoff zur Gänze
noch im Kalzinator Ca1 verbrennen kann und die Verweilzeit für das pulverförmige Rohmaterial
genügend groß ist. Andernfalls würde nämlich die Gastemperatur nach dem Kalzinator
Ca1 unerwünschterweise ansteigen. Dies wiederum würde zu einem höheren Gesamtwärmeverbrauch
führen, was es aber zu vermeiden gilt.
[0018] Im Kalzinator Ca2 des Ofenstrangs wird ca. 1/6 des Gesamtbrennstoffs verbrannt. In
dieser Anordnung werden mehrere Aufgaben erfüllt. Der Ofen K wird durch eine reduzierte
Brennstoffaufgabe von ca. 2/6, bezogen auf die Gesamtbrennstoffmenge, geringerer thermischer
Belastung ausgesetzt. Die Verbrennungsluft für den Kalzinator Ca2 des Ofenstrangs
wird nicht durch den Ofen K ge-führt, sondern über eine eigene Zuleitung dem Kühler
C entnommen. Dadurch ergeben sich durch niedrigere Gasgeschwindigkeiten im Ofen K
auch geringere Staubkreisläufe.
[0019] Eine weitere Aufgabe des Kalzinators Ca2 des Ofenstrangs ist die Reduzierung des
durch die Verbrennung im Ofen K entstandenen NO
x. Da die Verbrennungsluft des Kalzinators Ca2 des Ofenstrangs nicht durch den Ofen
K geführt wird, kann die Verbrennung im Ofen K mit niedrigerem Luftüberschuss stattfinden.
Niedrigerer Luftüberschuss bei der Verbrennung bedeutet geringere thermische NO
x-Bildung im Verbrennungsraum. Im Kalzinator Ca2 des Ofenstrangs wird der Brennstoff
im unteren Teil eingebracht, so dass eine Strecke mit reduzierender Atmosphäre gebildet
wird. In dieser reduzierenden Atmosphäre wird nun das im Ofen entstandene NO
x reduziert. Im oberen Teil des Kalzinators Ca2 des Ofenstrangs wird die vorgewärmte
Tertiärluft als Verbrennungsluft zugeführt, damit der unverbrannte Brennstoff restlos
verbrennen kann. Die Verbrennungsluft für die Verbrennung der Brennstoffe in den Kalzinatoren
wird als Tertiärluft den Kühler C über den Ofenkopf KH oder direkt über die Kühlerwand
entnommen und durch die Tertiärluftleitungen TL
k und TL
c den Kalzinatoren Ca1 und Ca2 zugeführt.
[0020] Bei der in Fig. 2 gezeigten Anlage wird das pulverförmige Rohmaterial in den beiden
obersten Stufen C1, K1 des Zyklonwärmetauschers bei Ic und Ik eingebracht. Das pulverförmige
Rohmaterial wird auf beide Stränge im Verhältnis der Brennstoffaufgabe aufgeteilt.
Nach dem Wärmetausch wird das pulverförmige Rohmaterial in dem jeweiligen Zyklonabscheider
dieser Stufen C1, K1 von den Prozessgasen getrennt und in die darunter liegenden Stufen
C2, K2 geführt. Dort wird der Vorgang wiederholt. Der Materialstrom wechselt dabei
nicht den Strang. Erst nach der vorletzten Zyk-lonstufe C3 des Kalzinatorstrangs wechselt
der Materialstrom des Kalzinatorstrangs den Strang und wird gemeinsam mit dem pulver-förmigen
Rohmaterial von der vorletzten Stufe K3 des Ofenstrangs in den Kalzinator Ca2 aufgegeben.
[0021] Im Kalzinator Ca2 findet eine Vorentsäuerung des pulverförmigen Rohmaterials statt,
das dann im darauffolgenden Kalzinator Ca1 des Kalzinatorstranges fast vollständig
entsäuert wird. Im Zyk-lonabscheider der untersten Stufe C4 des Kalzinatorstranges
wird dann das pulverförmige Rohmaterial vom Gasstrom getrennt und in den Ofen K aufgegeben.
Im Ofen K wird das pulverförmige Rohmaterial fertig gebrannt. Im nachgeschalteten
Kühler C wird der dabei entstandene heisse Zementklinker durch die Luft abgekühlt,
die sich dabei erwärmende Kühlluft wird als Verbrennungsluft für den Ofenbrenner am
Ofenkopf KH, für die Kalzinatorbrenner im Kalzinator Ca1 des Kalzinatorstrangs und
im Kalzinator Ca2 des Ofenstrangs verwendet. Die Führung der Prozessgase, Brennstoffaufgabe,
Verbrennung und Verbrennungsluftzuführung erfolgt wie vorstehend an Hand der Fig.
1 beschrieben.
[0022] Die Regelung der Verbrennungsluftzufuhr zu den Brennern B1a, B1b des Kalzinators
Ca1 des Kalzinatorstrangs erfolgt über das Gebläse Fc des Kalzinatorstrangs, abhängig
von der Gasanalyse (CO, O
2) der Prozessgase des Kalzinatorstrangs. Die Überwachung von O
2, CO in den Prozessgasen erfolgt über Gasproben und Analyse mittels eines Analysenmessgerätes
A3 nach der Zyklonstufe C4 des Kalzinatorstranges.
[0023] Die Regelung der Verbrennungsluftzufuhr zum Ofenbrenner B3 und dem Brenner B2 im
Kalzinator Ca2 des Ofenstrangs erfolgt über das Gebläse Fk des Ofenstrangs, abhängig
von der Gasanalyse (CO, O
2) der Prozessgase des Ofenstrangs. Die Überwachung von O
2, CO in den Prozessgasen erfolgt über Gasproben und Analyse mittels eines Analysenmessgerätes
A2 nach der Zyklonstufe K4 des Ofenstrangs. Die Aufteilung der Verbrennungsluftzufuhr
zwischen dem Ofenbrenner B3 und dem Brenner B2 im Kalzinator Ca2 im Ofenstrang erfolgt
über den Schieber S1 in der Tertiärluftleitung TL
k zum Kalzinator Ca2 des Ofenstrangs. Eine Gasanalysenmessung mittels eines vor dem
Kalzinator Ca2 des Ofenstrangs in der Leitung der vom Ofen kommenden Abgase angeordneten
Analysenmessgerätes A1 überwacht die O
2, CO-Werte der Prozessgase aus dem Ofen K. Im Ofen K soll eine Verbrennung mit möglichst
wenig Luftüberschuss ablaufen, um schon von vornherein die Bildung NO
x zu verringern. Anderseits wird eine vollständige Verbrennung im Ofen K angestrebt.
1. Verfahren zum Brennen von pulverförmigem Rohmaterial in einer Anlage mit einem parallel
arbeitenden, mehrstufigen Zyklonvorwärmer mit einem Ofenstrang und einem einen Kalzinator
aufweisenden Kalzinatorstrang, einem Ofen und einer Kühlereinheit zum Kühlen des gebrannten
Materials mittels Luft, von der ein Teilstrom als Sekundärluft durch den Ofen und
weiter in den Ofenstrang strömt und ein anderer Teilstrom als Tertiärluft dem Kalzinator
des Kalzinatorstrangs zugeführt wird und weiter in den Kalzinatorstrang strömt, wobei
aufgegebenes Rohmaterial im Ofen- und Kalzinatorstrang vorerwärmt, danach kalziniert
und schließlich im Ofen gesintert wird, dadurch gekennzeichnet, dass der direkt durch
den Ofen geleitete Teilstrom in einen dem Ofenstrang zugeordneten, wenigstens vom
Materialstrom des Kalzinatorstranges beschickten Kalzinator geleitet wird, in dessen
unterem, dem Eintritt des Teilstroms zugekehrten Bereich Brennstoff zugeführt wird
und in dessen oberen Teil oberhalb der Brennstoffzuführung ein weiterer, von der Kühlereinheit
abgeleiteter Teilstrom als Tertiärluft eingeführt wird, und dass in den mit dem Gesamtmaterialstrom
beschickten Kalzinator des Kalzinatorstrangs oberhalb der Einmündung des Tertiärluft-Teilstromes
Brennstoff in zwei im Abstand übereinander liegenden Ebenen zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass pulverförmiges Rohmaterial
zu 40 % bis 100% in die oberste Stufe des Ofenstrangs und zu O % bis 60 % in die oberste
Stufe des Kalzinatorstrangs aufgegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennstoffaufteilung
im Ofenstrang und Kalzinatorstrang im Bereich von 30 % bis 70 % erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennstoffaufgabe
im Kalzinator des Kalzinatorstrangs zwischen 30 % und 70 % bezogen auf 100 % Gesamtbrennstoffaufgabe
und die Brennstoffaufgabe im Kalzinator des Ofenstrangs bis etwa 15 % der Gesamtbrennstoffaufgabe
liegt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Ofen ca.
2/6 und im Kalzinator des Ofenstrangs ca. 1/6 und im Kalzinator des Kalzinatorstrangs
auf der unteren Verbrennungsebene ca. 2/6 und auf der oberen Verbrennungsebene ca.
1/6 des Gesamtbrennstoffs verbrannt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennungsluftzufuhr
in den Ofen und in den Kalzinator des Ofenstranges sowie in den Kalzinator des Kalzinatorstranges
mittels Regelung von jeweils dem Ofen- und Kalzinatorstrang zugeordnetem Gebläse in
Abhängigkeit von einer Gasanalysenmessung der Prozessgase im Ofen- und Kalzinatorstrang
gesteuert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Aufteilung
der Verbrennungsluftzufuhr zwischen Ofen und Kalzinator des Ofenstranges mittels Regelung
der Teriärluftzuführung zum Kalzinator des Ofenstranges in Abhängigkeit von einer
Gasanalysenmessung der aus dem Ofen austretentenden Prozessgase gesteuert wird.
8. Anlage zur Durführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem
parallel arbeitenden, mehrstufigen Zyklonvorwärmer mit einem Ofenstrang und einem
einen Kalzinator aufweisenden Kalzinatorstrang, einem Ofen und einer Kühlereinheit
mit einer Leitung zur Aufteilung der Abluft der Kühlereinheit und zur Weiterleitung
eines Teilstroms in den Ofen und eines anderen Teilstroms in den Kalzinatorstrang,
dadurch gekennzeichnet, dass am unteren Ende des Ofenstrangs ein Kalzinator (Ca2)
angeordnet ist, in dessen unteren Teil eine Zufuhrleitung für den durch den Ofen (K)
geleiteten Teilstrom einmündet und in dessen der Einmündung der Zufuhrleitung zugekehrten
Bereich ein Brenner (B2) in einer oberhalb der Einmündung der Zufuhrleitung liegenden
Ebene vorgesehen ist, dass eine Zuleitung TLk für einen weiteren Tertiärluft-Teilstrom von der Kühlereinheit (C) zum Kalzinator
(Ca2) des Ofenstrangs vorgesehen ist, die in den oberen Teil des Kalzinators (Ca2)
oberhalb des Brenners (B2) einmündet und dass der Kalzinator (Ca1) des Kalzinatorstranges
oberhalb der Einmündung der Tertiärluft-Teilstromleitung (TLc) in zwei im Abstand übereinanderliegenden Ebenen mit mindestens je einem Brenner
(B1a, B1b) ausgestattet ist.
9. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der Zuleitung (TLk) des Tertiärluft-Teilstroms von der Kühlereinheit (C) zum Kalzinator (Ca2) des Ofenstrangs
ein Regelorgan (S1), vorzugsweise ein Schieber angeordnet ist.
10. Anlage nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Regelorgan (S1) zu
seiner Steuerung mit einem in der Verbindungsleitung zwischen Ofen (K) und Kalzinator
(Ca2) des Ofenstrangs angeordneten Analysenmessgerät (A1) für die Prozessgase in Wirkverbindung
steht.
11. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Ofen- und Kalzinatorstrang
jeweils vorzugsweise nach der untersten Zyklonstufe (K4; C4) ein Analysenmessgerät
((A2; A3) für die Prozessgase angeordnet ist, das zur Steuerung eines jeweils dem
Ofen- und Kalzinatorstrang zugeordneten Gebläses (Fk; Fc) in Wirkverbindung steht.