[0001] Die Erfindung betrifft ein Lamellenfester mit einem rechteckigen äußeren Rahmen,
in dem schwenkbare Lamellen angeordnet sind, die aus Isolierglas bestehen und sich
in einem inneren Rahmen aus Profilelementen befinden
[0002] Im Stand der Technik sind verschiedene Ausführungsformen für Lamellenfenster bekannt.
Dabei ist es besonders wichtig, eine gute Abdichtung und eine möglichst weitgehende
thermische Isolierung zwischen Innenraum und der Außenwelt zu erreichen. Hierzu sind
verschiedene Mitte als Dichtungsmaßnahmen eingesetzt worden.
[0003] In DE 26 59 741 A1 ist ein Lamellenfenster beschrieben, bei dem die den Lamellenhalterungen
zugewandte Seite des Rahmens eben ausgeführt und gegenüber dessen drehbar gelagerter
Halterung mit einem Dichtungsstreifen abgedichtet ist. der Dichtungsstreifen ist vorzugsweise
bürstenartig ausgebildet. Die Lamellen bestehen aus einer ebenen doppelwandigen und
Querstege aufweisenden Kunststoffplatte, deren gegeneinander versetze Längsränder
Nuten bilden, in denen gummielastische Dichtungsleisten angeordnet sind.
[0004] Nach DE 33 43 538 A1 ist eine weitere Ausführung für ein Lamellenfenster bekannt.
Hierbei bestehen die Seitenwände der Rahmen-Seitenteile aus speziellen Profilteilen,
in welche Vertiefung für streifenförmige Dichtung eingearbeitet sind. Die Dichtungen
erstrekken sich über den größten Teil der Breite der Seitenwände.
[0005] Mit dieser Ausführung gelingt zwar eine gute Abdichtung der Fensterelemente, die
Gestaltung der Rahmen-Seitenteile ist jedoch sehr kompliziert, wodurch ein hoher Kostenaufwand
für die Herstellung derartiger Fenster verursacht wird.
[0006] Ein weiteres Lamellenfenster ist in EP 0 477 955 beschrieben. Bei diesem Fenster
besteht der rechteckige Rahmen aus einem äußeren und einem inneren Metallprofil, der
mit einem wärmeisolierenden Steg verbunden ist.
[0007] Bei allen bekannten Lamellenfenster entstehen dadurch Wärmeverluste, daß metallischer
Kontakt zwischen dem äußeren Rahmen und den Flügelprofilen auftritt. Dadurch wird
nicht nur der Wärmewiderstand verringert, sondern auch die Bildung von Schwitzwasser
begünstigt.
Durch die komplizierte Ausführung der Halterung für die einzelnen Lamellen und deren
aufwendige Antriebsvorrichtungen entstehen hohe Herstellungskosten.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Lamellenfenster anzugeben, das sich
gegenüber den bekannten Ausführungen durch eine Verbesserung der thermischen Isolierung
bei gleichzeitig geringen Herstellungskosten auszeichnet.
[0009] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst daß der äußere und die inneren Rahmen
jeweils aus vier einteiligen Profilelementen bestehen, die als Verbundteile ausgebildet
sind, welche zwei Bereiche aus Metall aufweisen, die durch einen Bereich aus thermisch
isolierenden Material verbunden sind und der innere Rahmen mit thermisch isolierten
Lagerungen mit dem äußeren Rahmen verbunden ist.
[0010] Vorteilhalte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Lamellenfensters sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0011] Die Erfindung zeichnet sich durch eine Reihe von Vorteilen aus. Hierzu zählen insbesondere:
[0012] Es können stufenlos alle Größen für das Fenster und für die Lamellen hergestellt
werden, dabei ist der Einbau von Isolierglas beliebiger Stärken, insbesondere auch
großer Stärken möglich.
[0013] Es wird eine hohe Dichtigkeit und eine besonders hohe Wärmeisolierung erreicht. Dies
wird durch die thermische Trennung von Rahmen und Flügelprofil sowie durch die Anordnung
doppelter Bürsten und doppelter Anschlagdichtungen in den horizontalen und vertikalen
Profilen bewirkt. Der Anpreßdruck jeder einzelnen Lamelle kann unabhängig verändert
werden, so daß ein sicheres und damit dichtes Anliegen jeder Lamelle gewährleistet
wird.
[0014] Das erfindungsgemäße Lamellenfenster ist trotz hoher Gebrauchswerteigenschaften in
einfacher Weise auch unter den Bedingungen der Massenfertigung herstellbar. Dies wird
insbesondere dadurch bewirkt, daß nur vier unterschiedliche Profilquerschnitte benötigt
werden und die Lamellen einfach gelagert, transportiert und montiert werden können.
[0015] Es zeichnet sich ferner durch eine besondere ästhetische Gestaltung aus, da keine
funktionell bedingten, aus der Fläche herausragenden Bauteile benötigt werden. Dies
wird sowohl durch eine ebene flächenhafte Abdeckung des Betätigungsmechanismus erreicht
ermöglicht als auch durch vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten, wie z. B. durch die
Möglichkeit, einen zusätzlichen Flügel, der nicht thermisch getrennt ist einzubauen,
um eine geringere Ansichtsbreite zu erreichen.
[0016] Die Erfindung wird im folgenden an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In
der zugehörigen Zeichnung zeigen:
Figur 1 einen Schnitt durch das Lamellenfenster im geschlossen Zustand mit isoliertem
Rahmen und isolierten Lamellen;
Figur 2 einen Schnitt durch ein Lamellenfenster im geöffneten Zustand mit isoliertem
Rahmen und isolierten Lamellen;
Figur 3 einen Schnitt durch ein Lamellenfenster im geschlossen Zustand mit isoliertem
Rahmen und nicht isolierten Lamellen;
Figur 4 einen Schnitt durch ein Lamellenfenster im geöffneten Zustand mit isoliertem
Rahmen und nicht isolierten Lamellen und
Figur 5 ein im Mauerwerk eingebundenes Lamellenfenster.
[0017] In Figur 1 ist ein Lamellenfenster dargestellt, bei dem sowohl der äußere Rahmen
1 als auch der innere Rahmen 4 Profilelementen bestehen, die als einteilige Verbundteile
ausgebildet sind, welche zwei getrennte Bereiche aus Metall aufweisen, die durch einen
Bereich aus thermisch isolierenden Material 5 verbunden sind.
[0018] Das Fenster besteht aus einem äußeren Rahmen 1 und mehreren schwenkbaren Flügeln,
in denen sich die Lamellen 2 aus Isolierglas, befinden, welche jeweils in einem inneren
Rahmen 4 angeordnet sind. Die Lammellen 2 sind mit einem sie ringförmig umschließendem
Dichtungsring 3 aus Gummi versehen.
Dabei können Breite, Höhe und Anzahl der Lamellen frei gewählt werden. Als Material
für die Lamellen 2 wird vorzugsweise Isolierglas oder Sonderisolierglas verwendet.
Es können jedoch auch beliebige andere Materialien eingesetzt werden.
[0019] Die erfindungsgemäße Ausführung des Fensters ermöglicht die variable Stellung der
Lamellen von 0 bis 85°. Dadurch können ca. 80% der Fensterfläche zur Be- oder Entlüftung
genutzt werden. Derartig große Öffnungsmöglichkeiten der Fensterfläche können sonst
nur mit Dreh- oder Drehkipp-Fenstern bei 90°-Öffnung erreicht werden. Besonders vorteilhaft
ist hierbei, daß bei dem erfindungsgemäßen Lamellenfester die Fensterflügel nicht
in störender Weise in den Innenraum ragen.
[0020] Zur Verbesserung der Abdichtung und zur Verringerung störender Geräusche beim Schließen
des Lamellenfensters sind an der Ober- und Unterseite des Flügels bürstenartige Dichtungen
6 und flächenhaft abdichtende Flügelanschläge 7 angebracht. Damit werden hohe Anforderungen
an Warme- und Schalldämmung sowie Wind- und Regendichtung erfüllt. Für das erfindungsgemäße
Fenster sind nur jeweils zwei gleichgestaltete Profilelemente für den äußeren Rahmen
1 und für den inneren Rahmen 4 erforderlich. Dies ermöglicht eine kostengünstige Herstellung.
[0021] Die Flügel mit den Lamellen 2 sind mittels Gleitlager 8 in den senkrechten Schenkeln
des äußeren Rahmens 1 mittig gelagert. Dabei befinden sich die Zapfen 9 der Gleitlager
8 in Lagerbuchsen 10, die im wärmeisolierendem Bereich 5 der Profilelemente da äußeren
Rahmens 1 angeordnet sind. Damit wird eine hohe Warmeisolierung gewährleistet. Als
isolierendes Material für die Lagerbuchsen 10 und für die isolierenden Bereiche 5
der Rahmen ist Polyamid besonders geeignet.
[0022] Aus den Figuren 1c und 2c ist ersichtlich, daß die Zapfen 9 in Lagerbuchsen 10 gelagert
sind. Auf einer Seite ist der Zapfen 9 in der Lagerbuchse 10 von einer Feder 11 umgeben,
die eine definierte seitliche Anlage der Flügel gewährleistet. Diese Gestaltung ermöglicht
eine besonders einflache Montage. Durch einen Druck auf die Feder 11 wird eine Lamelle
2 nach hinten bewegt und kann durch eine Drehbewegung montiert bzw. entfernt werden.
Auf diese Weise kann eine Anlieferung des Lamellenfensters in einzelnen Teilen erfolgen
und anschließend in den zuvor eingebauten Rahmen eingesetzt werden.
[0023] Es ist ich möglich, daß die Lamellen 2 außermittig gelagert werden. Auf diese Weise
werden Varianten realisiert, bei denen die Lamellen 2 nur nach außen oder nur nach
innen beim Aufklappen in den Raum bzw. aus dem Raum ragen.
[0024] An der Lagerbuchse 10 greift die Betätigungseinrichtung 12 zum Schwenken der Flügel
für das Lamellenfenster an. Die Betätigung kann z.B. über Handhebel, Knickkurbelstange
oder durch einen elektrisch betätigten Antriebs-Spindel-Motor erfolgen.
[0025] Die Betätigung erfolgt mit Hilfe einer Stange 12.1, die von den obengenannten Betätigungselementen
in senkrechter Richtung verschoben wird. Die Stange 12.1 ist hierzu an einem seitlichen
Schenkel des äußeren Rahmens 1 in Führungselementen gelagert. An der Stange 12.1 sind
Befestigungsklötze angebracht, die einzeln in der Höhe verstellbar sind. Hierzu sind
sie mit Klemmschrauben versehen, mit denen ihre axiale Lage fixiert wird. Es wird
dadurch ermöglicht, die Winkelstellung jeder Lamelle einzeln zu justieren. Damit wird
gewährleistet, daß ein absolut dichtes Schließen aller Lamellen ohne Zwang und damit
auch mit geringem Kraftaufwand erreicht wird.
Die auf- und abwärtsgerichtete Bewegung der Stange 12.1 wird an den Betätigungsklötzen
abgegriffen und in die Schwenkbewegung der Lamellen umgewandelt. Hierzu sind an den
Betätigungsklötzen 12.3 Betätigungszapfen 12.4 angebracht, in welche der Schlitz eines
Schwenkhebels 12.2 eingreift, der mit dem Lagerzapfen 9 verbunden ist.
[0026] Diese Art der Betätigung ermöglicht sowohl eine exakte individuelle Justierung jeder
Lamelle 2 als auch eine einfache Abdeckung der gesamten Betätigungseinrichtung 12
ohne die ästhetische Gestaltung des Fensters störende herausragende Teile, wie die
bei den bekannten Knickhebelmechanismen unvermeidlich ist.
[0027] Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Lamellenfensters ist in den Figuren
3 und 4 dargestellt. Diese Ausführung verzichtet auf eine Isolierung der inneren Rahmen
4. Sie ist besonders für den Einsatz in Trennwänden geeignet.
[0028] Das Einbetten des äußeren Rahmens 1 der Lamellenfenster in das Mauerwerk ist aus
Figur 5 ersichtlich. Im oberen Bereich der Mauerwerksöffnung ist ein Sturz 13 mit
einer Halterung 14 angebracht.
[0029] Daran ist ein Zwischenstuck 15 aus Dichtungsmaterial befestigt, welches mit dem äußeren
Rahmen 1 des Lamellenfensters verbunden ist. In analoger weise ist ach die in der
unteren Figur dargestellte seitliche Befestigung des Lamellenfensters ausgeführt.
Der untere Rahmen des Lamellenfensters wird ebenfalls über ein Zwischenstück 14 und
ein Abstandsstück 16 am Mauerwerk befestigt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0030]
- 1
- äußerer Rahmen
- 2
- Lamellen
- 3
- Dichtung
- 4
- innerer Rahmen
- 5
- isolierender Bereich des Rahmens
- 6
- bürstenartige Dichtung am Flügel
- 7
- Flügelanschlag
- 8
- Geitlager
- 9
- Zapfen
- 10
- Lagerbuchse
- 11
- Feder
- 12
- Betätigungseinrichtung
- 12.1
- Stange
- 12.2
- Schwenkhebel
- 12.3
- Befestigungsklotz
- 12.4
- Betätigungszapfen
- 13
- Sturz
- 14
- Halterung
- 15
- Zwischenstück
- 16
- Abstandsstück
1. Lamellenfenster mit einem rechteckigen äußeren Rahmen, in dem schwenkbare Lamellen
angeordnet sind, die aus Isolierglas bestehen und sich in einem inneren Rahmen aus
Profilelementen befinden,
dadurch gekennzeichnet, daß
- der äußere und die inneren Rahmen jeweils aus vier einteiligen Profilelementen bestehen,
die als Verbundteile ausgebildet sind, weiche zwei Bereiche aus Metall aufweisen,
die zumindest beim äußeren Rahmen durch einen Bereich aus thermisch isolierenden Material
verbunden sind und
- der innere Rahmen mit thermisch isolierten Lagerungen mit dem äußeren Rahmen verbunden
ist.
2. Lamellenfenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Glaslamellen und den Profilelementen des inneren Rahmens eine die
Glaslamelle umschließende Dichtung aus Profilgummi angeordnet ist.
3. Lamellenfenster nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das thermisch isolierende Material der Profilelemente in Profile der Metallbereiche
eingewalzt ist.
4. Lamellenfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager als Gleitlager ausgebildet sind, wobei jeweils ein am inneren Rahmen
angebrachter Zapfen in eine in dem thermisch isolierenden Bereich des Rahmens angebrachte
Lagerbuchse drehbar angeordnet ist.
5. Lamellenfenster ach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitlager (8) aus einem Zapfen (9) aus Metall und einer Lagerbuchse (10)
aus Kunststoff besteht.
6. Lamellenfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitlager (8) über eine Feder (11) seitlich angedrückt wird.
7. Lamellenfenster ach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an den Innenflächen der senkrechten Schenkel des äußeren Rahmens jeweils Bürstendichtungen
angeordnet sind.
8. Lamellenfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkbewegung der Lamellen durch eine Betätigungseinrichtung (12) angetrieben
wird, die eine Stange (12.1) aufweist welche an einem senkrechten Schenkel des äußeren
Rahmens mit einer Führung angeordnet ist, und an der Mittel angebracht sind, mit denen
die Hubbewegung der Stange (12.1) in eine Schwenkbewegung des inneren Rahmens umgewandelt
wird.
9. Lamellenfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Stange (12.1) Befestigungsklötze mit einem Gelenk angeordnet sind, an
denen die Hubbewegung der Stange (12.1) mit Hilfe eines Hebels, der mit dem einem
Lagerzapfen des inneren Rahmens verbunden ist, abgegriffen wird.
10. Lamellenfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsklötze jeweils einzeln verstellbar an der Stange (12.1) angeordnet
sind.
11. Lamellenfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungseinrichtung (12) mit einer Abdeckung versehen ist.