[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen eines Lochbutzens aus einem Innenhochdruck-Umformwerkzeug
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 8.
[0002] Ein gattungsgemäßes Verfahren bzw. eine gattungsgemäße Vorrichtung ist aus der US
5,398,533 bekannt. Die dortige Vorrichtung beinhaltet ein Innenhochdruck-Umformwerkzeug,
das längs der Erstreckung des in die Gravur eingelegten Hohlprofiles geteilt ist.
An der untenliegenden ebenen Fläche der im Querschnitt trapezförmigen Gravur ist eine
Aussparung angeordnet, in die ein Einsatz zum Lochen des Hohlprofiles unter Innenhochdruck
eingebracht ist. Der Einsatz schließt bündig mit der ebenen Fläche der Gravur ab und
weist eine axiale Bohrung, in der ein Stempel geführt ist. Die Bohrung besitzt an
ihrer Ausmündung zur Gravur eine ringförmige Schneidkante. Der Stempel verschließt
während der Umformung des Hohlprofil die Mündungsöffnung der Bohrung. Nach Abschulß
der Umformung wird der Stempel relativ schlagartig zurückgezogen, wonach unter Einwirkung
des noch herrschenden Innennochdruckes und aufgrund der fehlenden Abstützung des Hohlprofiles
durch den Stempel das Hohlprofil gegen die Schneidkante der Bohrung gedrückt wird,
worauf aus diesem ein Lochbutzen herausgetrennt wird, der im weiteren in den von der
Bohrung gebildeten Lochbutzenkanal gepreßt wird. Anschließend wird der Fluiddruck
entspannt und der Stempei wieter abgesenkt, bis der an der Stempelstirnseite anliegende
Lochbutzen auf der Höhe eines in die Umgebung des Umformwerkzeuges führenden Querkanales
zum Lochbutzenkanal liegt, wonach ein als Schieber ausgebildetes Entnahmewerkzeug
den Lochbutzen aus dem Lochbutzenkanal heraus durch den Querkanal hindurch nach außen
befördert. Der Stempel wird im übrigen mechanisch durch quer zum Stempel erfolgendes
Verfahren einer Rampe, auf der er gleitbeweglich angeordnet ist, hubbeweglich angetrieben.
Nachteilig bei der beschriebenen Ausführung der Lochbutzenentsorgung, d.h. dem Entfernen
des Lochbutzens aus dem Umformwerkzeug, ist, daß sie nur bei nahezu vertikal nach
unten erfolgenden Lochungen angewendet werden kann, da anderenfalls der Lochbutzen
im Lochbutzenkanal des Einsatzes der Rückführbewegung des Stempels nicht zu folgen
vermag und somit nicht vom Schieber aus dem Umformwerkzeug hinausgefördert werden
kann. Insbesondere betrifft dies das Ausführen mehrerer Lochungen am selben Hohlprofil
in unterschiedlichen Umfangsbereichen. Bei einer Druckentspannung erst nach Erreichen
der Höhe des Querkanals fällt der durch Innenhochdruck bis dahin an die Stempelstirnseite
angepreßte Lochbutzen vom Stempel ab und auf die Unterseite der Schneidkante des Einsatzes
zurück.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren bzw. eine
gattungsgemäße Vorrichtung dahingehend weiterzubilden, daß ein Entfernen von Lochbutzen
aus dem Umformwerkzeug heraus aus jeder beliebigen Lage des in die Gravur des Umformwerkzeuges
führenden Lochbutzenkanals, in dem der Lochbutzen nach der Lochung vorerst aufgenommen
ist, in einfacher Weise möglich wird.
[0004] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches 1 hinsichtlich
des Verfahrens und durch die Merkmale des Patentanspruches 8 hinsichtlich der Vorrichtung
gelöst.
[0005] Aufgrund des Haftmittels am Stempel kann der Lochbutzen jederzeit, d.h. sowohl unter
Einwirkung von Innenhochdruck als auch in entspanntem Zustand des Druckfluides verliersicher
am Stempel gehalten werden, wobei der Verlauf und die Lage des Lochbutzenkanals relativ
zur Gravur des Umformwerkzeuges für den Halt des Lochbutzens am Stempel völlig ohne
Belang ist. Zur Entnahme des Lochbutzens ist es günstig, dies von Seiten des nach
der Umformung geöffneten Formraums des Umformwerkzeuges bei entnommenem gelochten
Hohlprofil zu tun, da bei mehreren Lochungen und somit mehreren anfallenden Lochbutzen
im Gegensatz zu der bei dem bekannten Verfahren erforderlichen Verwendung von mehreren
schieberartigen Entnahmewerkzeuge nur ein einziges Entnahmewerkzeug notwendig ist,
um alle Lochbutzen aufzunehmen. Dies vereinfacht das Innenhochdruck-Umformwerkzeug
ganz erheblich, da keine Aussparungen für die Schieber und ihre Antriebe vorgesehen
werden müssen, die der Festigkeit des Umformwerkzeuges abträglich sind. Aufgrund der
haftenden Eigenschaft des Entnahmewerkzeuges der Erfindung kann der vom Stempel in
den Formraum hineingeschobene und an dessen Stirnseite weiterhin ohne abzufallen anhaftende
Lochbutzen beim axialen Einschieben des Entnahmewerkzeuges in den Formraum - egal
in welcher Umfangslage der Lochbutzen sich befindet - vom Stempel abgelöst und verliersicher
auf das Entnahmewerkzeug übergehen, welches dann gemeinsam mit dem Lochbutzen aus
dem Umformwerkzeug herausgeführt wird. Der haftend wirkende Bereich des Entnahmewerkzeuges
kann dabei in Umfangsrichtung allseitig angeordnet sein, wodurch der Übergang des
Lochbutzens vom Stempel auf das Entnahmewerkzeug nach einer einfachen Axialbewegung
erfolgen kann. Es können in Anpassung an die Axiallage der Stempel und damit der Lochbutzen
auch mehrere axial beabstandete Bereiche vorgesehen sein, die ebenfalls in Umfangsrichtung
allseitig haftend wirken. Der haftende wirkende Bereich kann auch andererseits lokal
konzentriert sein, so daß gegebenenfalls nach dem axialen Einführen das Entnahmewerkzeuges
um seine körpereigene Achse gedreht werden muß, um mit seinem Haftbereich dem Lochbutzen
gegenüberzuliegen. Insgesamt gesehen ist durch die Erfindung die Lochbutzenentsorgung
in einfacher Weise automatisierbar.
[0006] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den Unteransprüchen entnommen werden;
im übrigen ist die Erfindung anhand zweier in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele
nachfolgend näher erläutert; dabei zeigt:
Fig. 1 in einem Querschnitt einen Lochstempel der erfindungsgemäßen Vorrichtung im
Umformwerkzeug bei der Umformung eines Hohlprofiles mittels Innenhochdruck,
Fig. 2 in einem Querschnitt das Umformwerkzeug aus Fig. 1 mit zum Lochen des umgeformten
Hohlprofiles durch Zurückziehen des Stempels unter Innenhochdruck,
Fig. 3 in einem Querschnitt das Umformwerkzeug aus Fig. 1 in Öffnungsstellung mit
am Stempel erfindungsgemäß anhaftendem Lochbutzen,
Fig. 4 in einem Querschnitt das Umformwerkzeug aus Fig. 1 in Öffnungsstellung und
Lage des Stempels aus Fig. 3 nach Entnahme des Hohlprofiles,
Fig. 5a in einem seitlichen Längsschnitt das Umformwerkzeug aus Fig. 1 mit in den
geöffneten Formraum eingeschobenen Entnahmewerkzeug der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 5b einen Querschnitt von Fig. 5a,
Fig. 6a in einem Querschnitt das Umformwerkzeug aus Fig. 5a,b mit in den Formraum
hineinstehendem Stempel,
Fig. 6b einen seitlichen Längsschnitt von Fig. 6a,
Fig. 7a in einem Querschnitt das Umformwerkzeug aus Fig. 6a,b mit vom Stempel gelöstem
und am Entnahmewerkzeug anhaftendem Lochbutzen,
Fig. 7b einen seitlichen Längsschnitt von Fig. 7a,
Fig. 8a in einem Querschnitt das Umformwerkzeug aus Fig. 7a,b mit in den Lochbutzenkanal
des Umformwerkzeuges zurückgezogenem Stempel,
Fig. 8b einen seitlichen Längsschnitt von Fig. 8a.
[0007] In Fig. 1 ist ein Innenhochdruck-Umformwerkzeug 1 dargestellt, in dessen von seiner
Gravur 10 eingeschlossenen Formraum 2 ein Hohlprofil 3 eingelegt ist. Das Umformwerkzeug
1 ist längs der Erstreckung des Hohlprofiles 3 in ein Oberwerkzeug 4 und ein Unterwerkzeug
20 zweigeteilt. Im Oberwerkzeug 4 ist ein Lochbutzenkanal 5 ausgebildet, in dem ein
Stempel 6 verschiebbar geführt ist und dessen Durchmesser dem des Kanals 5 entspricht.
Der Stempel 6 schließt in Fig. 1 mit seiner Stirnseite 7 bündig mit der Kontur des
Formraumes 2 ab. Im Stempel 6 verläuft ein axial durchgängiger Kanal 8, der auf formraumabgewandter
Seite 9 mit der Saugseite einer Pumpe verbunden ist und der in der Stirnseite 7 des
Stempels 6 in den Formraum 2 mündet. Im ersten Verfahrensschritt (Fig. 1) zur Herstellung
eines gelochten Hohlprofiles wird dieses durch Anlegen eines Innenhochdruckes allseitig
gemäß der Pfeilrichtung bis zur Anlage an der Gravur 10 aufgeweitet.
[0008] Unter weiterhin bestehendem Innenhochdruck wird nun der Stempel 6 gemäß Fig. 2 in
den Lochbutzenkanal 5 zurückgezogen, wodurch dieser freigegeben wird. Dabei wird durch
die fehlende Abstützung des Stempels 6 einerseits und durch den hydraulischen Innenhochdruck
andererseits das Hohlprofil 3 im Bereich der Mündungsöffnung 11 des Lochbutzenkanals
5 aus dem Formraum 2 heraus in den Kanal 5 hineingepreßt, wobei durch das Ziehen des
Hohlprofilmaterials über den Öffnungsrand 12 der Mündungsöffnung 11 ein Lochbutzen
13 aus dem Hohlprofil 3 von innen nach außen abgeschert wird, der dann bis zur Anlage
an der Stempelstirnseite 7 weiter in den Lochbutzenkanal 5 hineingepreßt wird. Der
Lochbutzen 13 ist somit vom dem Bereich des Formraumes 2 separiert.
[0009] Es ist vorteilhaft, den Öffnungsrand 12 als Schneidkante auszubilden, so daß der
Lochbutzen 13 sauber aus dem Hohlprofil 3 herausgetrennt wird. Denkbar ist auch das
Hohlprofil 3 durch Einwärtsverfahren des Stempels 6 in den Formraum 2 unter gegenwirkendem
Innenhochdruck eine Sollbruchstelle vorzuprägen, was sich weiterhin günstig auf das
Heraustrennen des Lochbutzens 13 mit im wesentlichen glattem Butzenrand auswirkt.
[0010] Dannach wird die Pumpe in Betrieb gesetzt, wodurch sich über den Kanal 8 ein Saugdruck
auf den Lochbutzen 13 auswirkt, der dadurch an der Stempelstirnseite 7 anhaftet. Der
Saugdruck bzw. der bei Anlage des Lochbutzens 13 an der Stirnseite 7 des Stempels
6 entstehende Unterdruck bildet das Haftmittel des Stempels 6. Es ist günstig, den
Saug- bzw. Unterdruck schon vor dem Lochvorgang aufzubauen, so daß der Lochbutzen
13 schon zu einem frühen Verfahrenszeitpunkt an der Stempelstirnseite 7 anliegt und
somit ein etwaiger Druckabfall und Entweichen von Hochdruckflüssigkeit über den Kanal
8 des Stempels 6 vermieden wird. Gleichzeitig unterstützt der Unterdruck das Heraustrennen
des Lochbutzens 13 auf formraumabgewandter Seite des Hohlprofiles 3.
[0011] Schließlich kann nach Fig. 3 das Umformwerkzeug 1 nach Entspannung des Druckfluides
geöffnet werden, wobei der Lochbutzen 13 aufgrund seiner saugbedingten Haftung am
Stempel 6 nicht herunter in den geöffneten Formraum 2 fallen kann. Sodann wird das
gelochte Hohlprofil 3 dem offenen Formraum 2 entnommen (Fig. 4).
[0012] Anschließend wird gemäß Fig. 5a ein als Stab ausgebildetes Entnahmewerkzeug 14 für
den Lochbutzen 13 in den offenen Formraum 2 mittels eines Roboters oder auch manuell
eingeführt. Es kann jedoch auch das Entnahmewerkzeug 14 zuerst in den offenen Formraum
2 verfahren werden und erst dann der Stempel 6 mit dem Lochbutzen 13 in den offenen
Formraum 2 eingeführt werden. Das Entnahmewerkzeug 14 weist einen zentralen Axialkanal
15 auf, von dem radiale Querkanäle 16 (Fig. 5b) abgehen. Der Axialkanal 15 ist mit
der Saugseite einer Pumpe verbunden, welche im Betrieb in ähnlicher Weise wie beim
Stempel 6 einen Saugdruck aufbaut. Das Entnahmewerkzeug 14 wird axial so im Formraum
2 positioniert, daß der Bereich mit den Mündungsöffnungen 17 der Querkanäle 16 der
Mündungsöffnung 11 des Lochbutzenkanals 5 in etwa gegenüberliegen.
[0013] Es kann anstatt mehrerer auch nur ein radialer Querkanal 16 ausgebildet sein, wobei
das Entnahmewerkzeug 14 gegebenenfalls zusätzlich zur axialen Positionierung auch
noch um seine Körperachse gedreht werden muß, bis die Mündungsöffnung 17 des Querkanals
16 der Mündungsöffnung 11 des Lochbutzenkanals 5 gegenüberliegt. Mehrere dünne Kanäle
16 haben den Vorteil, daß die Ansaugung der Pumpe über den Axialkanal 15 sich über
einen relativ großen Umfangsbereich des Entnahmewerkzeuges 14 erstreckt und somit
ein umfangsmäßig ausgedehnter Haftbereich geschaffen wird. Des weiteren gewährleisten
die dünnen Kanäle 16 eine gute Haftung für den Lochbutzen 13, da mit dieser Ausgestaltung
der Saugdruck groß wird und damit eine gute Saugwirkung erreicht wird. Als Alternative
ist die Ausbildung eines einzigen dafür mit großer Querschnittsfläche versehenen Kanals
16 einfach, wobei jedoch diese Ausgestaltung eine geringere Saugwirkung und nur ein
begrenzte effektive Haftfläche aufweist, da bei letzterem sonst der Butzen 13 in den
Querkanal 16 hineinfällt.
[0014] Im Betrieb der Pumpe bildet somit der sich im Entnahmewerkzeug 14 aufbauende Unterdruck
das Haftmittel des Entnahmewerkzeuges 14. Nach Einschalten der dem Entnahmewerkzeug
zugeordneten Pumpe entsteht eine Saugwirkung über die Querkanäle 16 auf den sich im
Lochbutzenkanal 5 befindlichen Lochbutzen 13. Es ist hierbei denkbar, daß die vom
Entnahmewerkzeug 14 ausgehende Saugkraft gegenüber der Saugkraft der mit dem Stempel
6 verbundenen Pumpe so groß ist, daß der Lochbutzen 13 vom Stempel 6 weg abgelöst
und aus dem Kanal 5 auf das Werkzeug 14 gezogen wird, wo er eine Anzahl von Mündungsöffnungen
17 der Querkanäle 16 abdeckt, welche Mündungsöffnungen 17 den Bereich aufspannen,
der die Haftstelle des Lochbutzens 13 bildet. Die Haftwirkung des Entnahmewerkzeugs
14 auf den Lochbutzen 13 wird durch einen an der Haftstelle angreifenden Unterdruck
erzeugt wird.
[0015] Dieser Ablösevorgang kann durch Abschalten der Stempelpumpe beschleunigt werden,
wodurch die Leistung der Pumpe des Entnahmewerkzeuges 14 nicht sonderlich hoch zu
sein braucht. Trotzdem besteht die Möglichkeit, daß sich der Lochbutzen 13 im Lochbutzenkanal
5 beim Ablösen vom Stempel 6 verklemmt. Um dieser Prozeßunsicherheit abzuhelfen, wird,
bevor die Pumpe des Entnahmewerkzeuges 14 ihre Wirkung zeigt, der Stempel 6 mitsamt
dem noch an ihm haftenden Lochbutzen 13 aus dem Lochbutzenkanal 5 heraus in den Formraum
2 hineinverfahren, so daß ein Verklemmen beim Ablösen des Lochbutzens 13 von der Stempelstirnseite
7 nicht mehr möglich ist und nur noch ein geringer Abstand zum Entnahmewerkzeug 14
besteht (Fig. 6a,b). Durch die Verringerung des Abstandes kann die zur Ablösung aufzubringende
Saugkraft der Entnahmewerkzeugpumpe reduziert werden ohne an ablösender und anhaftender
Wirkung zu verlieren.
[0016] Die Pumpe entfaltet nun ihre Saugkraft. Gleichzeitig kann die mit dem Stempel 6 verbundene
Pumpe abgeschaltet werden, so daß die Haftkraft am Stempel aufgeboben ist und allein
die Saugkraft auf den Lochbutzen 13 über das Entnahmewerkzeug 14 wirkt, welcher die
meisten der Mündungsöffnungen 17 verschließt und durch den sich an seiner Unterseite
18 aufbauenden Unterdruck an der Außenseite 19 des Entnahmewerkzeuges 14 anhaftet.
Gleichfalls ist natürlich auch denkbar, daß beide Pumpen im Betrieb bleiben, wobei
die Pumpe des Entnahmewerkzeuges 14 eine größere Saugkraft aufweist als die des Stempels
6, so daß dadurch die Haftung des Lochbutzens 13 am Stempel 6 aufgehoben wird und
sich dieser somit ablöst. Entsprechend wird dieser vom Entnahmewerkzeug 14 angezogen
und bleibt an dem Werkzeug 14 haften (Fig. 7a,b).
[0017] Um das Entnahmewerkzeug 14 behinderungsfrei aus dem Formraum 2 mit dem anhaftenden
Lochbutzen 13 herauszuführen und diesen somit aus dem Umformwerkzeug 1 zu entfernen,
wird abschließend gemäß Fig. 8a,b der Stempel 6 aus dem Formraum 2 heraus in eine
im Lochbutzenkanal 5 zurückversetzte Position hineinverfahren.
[0018] Als Alternative zu den auf einem Saug- bzw. Unterdruck fußenden Haftmitteln des Stempels
6 und des Entnahmewerkzeugez 14 ist es denkbar, den Stempel 6 und das Entnahmewerkzeug
14 in Stabform jeweils als Elektromagnet auszubilden. Hierbei ist es natürlich zwingend
erforderlich, daß das Hohlprofil 3 und damit der Lochbutzen 13 aus einem magnetischen
oder magnetisierbaren Material bestehen. Es ist dabei zur Prozeßsicherheit günstig,
daß das Innenhochdruck-Umformwerkzeug 1 dann aus einem unmaghetischen Werkstoff besteht.
Anstatt der unmagnetischen Ausgestaltung des Umformwerkzeuges 1 kann auch im Lochbutzenkanal
5 eine Abschirmbuchse angeordnet sein, die das Kraftfeld des Stempels 6 vom umgebenden
magnetischen Umformwerkzeug 1 fernhält.
[0019] Der Verfahrensablauf mit den als Haftmittel dienenden Elektromagneten entspricht
weitestgehend dem des oben genannten und aus den Figuren zu entnehmenden ersten Ausführungsbeispiels,
wobei das Feld eines Elektromagneten ebenso einfach aus- oder zugeschaltet werden
kann wie die Pumpe zur Unterdruckerzeugung. Der Lochbutzen 13 wird vom elektromagnetischen
Stempel 6 angezogen und bleibt dort bis zu seiner Ablösung durch das stärkere magnetische
Feld des elektromagnetischen Entnahmewerkzeuges 14 haften. Vorteilig ist bei der Verwendung
von Elektromagneten, daß das Entnahmewerkzeug 14 keine definierte axiale Relativlage
zum Stempel 6 bzw. Lochbutzen 13 einnehmen muß, da die Anziehungskraft über seine
gesamte axiale Erstreckung wirkt und nicht auf Mündungsöffnungen 17 beschränkt ist.
1. Verfahren zum Entfernen eines aus einem Hohlprofil mittels eines fluidischen Innenhochdruckes
getrennten Lochbutzens aus einem Innenhochdruck-Umformwerkzeug, wobei der Lochbutzen
bezüglich des Hohlprofiles von innen nach außen unter Zurückziehen eines im Umformwerkzeug
integrierten einen Lochbutzenkanal beim Zurückziehen freigebenden Stempels herausgetrennt
und aus dem Formraum des Umformwerkzeuges heraus in den Lochbutzenkanal hineingepreßt
wird, und wobei in drucklosem Zustand des Hohlprofils der nach dem Hineinpressen an
der Stirnseite des Stempels anliegende Lochbutzen mittels eines Entnahmewerkzeuges
aus dem Umformwerkzeug entfernt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lochbutzen (13) an der Stempelstirnseite (7) während seines Aufenthaltes im
Lochbutzenkanal (5) durch ein mit dem Stempel (6) verbundenes Haftmittel gehalten
wird, und daß nach Öffnen des Umformwerkzeuges (1) und Entnahme des fertigumgeformten
Hohlprofiles (3) der Lochbutzen (13) unter bleibender Haftung an der Stempelstirnseite
(7) mittels des Stempels (6) und das mit einem Haftmittel ausgebildete Entnahmewerkzeug
(14) in den offenen Formraum (2) hineingeführt wird, wobei der Lochbutzen (13) und
der Bereich des Entnahmewerkzeuges (14), in dem das Haftmittel wirkt, eine gegenüberliegende
Relativlage zueinander einnehmen, wonach der Lochbutzen (13) vom Stempel (6) abgelöst
wird und dann am Entnahmewerkzeug (14) anhaftet, mittels dessen der anhaftende Lochbutzen
(13) anschließend aus dem Umformwerkzeug (1) herausgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der vorerst am Stempel (6) haftende Lochbutzen (13) vom Entnahmewerkzeug (14)
mit einer stärker als die Haftung des Lochbutzens (13) am Stempel (6) wirkenden Anziehungskraft
unter Ablösung des Lochbutzens (13) vom Stempel (6) und anschließenden Anhaftung am
Entnahmewerkzeug (14) angezogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach der Positionierung des Stempels (6) im Formraum (2) die Haftkraft des auf
den Lochbutzen (13) wirkenden Haftmittels des Stempels (6) aufgehoben wird und gleichzeitig
die Haftkraft des Entnahmewerkzeuges (14) aufgebaut wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lochbutzen (13) von einem über den Stempel (6) vermittelten das Haftmittel
bildenden Unterdruck angesaugt wird, mittels dessen der Lochbutzen (13) am Stempel
(6) bis zu seiner Ablösung gehalten wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Falle eines aus einem magnetischen Werkstoff bestehenden Lochbutzens (13) dieser
von einem über den Stempel (6) als Haftmittel wirkenden Elektromagneten angezogen
wird, mittels dessen der Lochbutzen (13) am Stempel (6) bis zu seiner Ablösung gehalten
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haftwirkung des Entnahmewerkzeuges (14) elektromagnetisch erzeugt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haftwirkung des Entnahmewerkzeugs (14) durch einen an der späteren Haftstelle
des Lochbutzens (13) angreifenden Unterdruck erzeugt wird.
8. Vorrichtung zum Entfernen eines aus einem Hohlprofil mittels eines fluidischen Innenhochdruckes
getrennten Lochbutzens aus einem längs der Erstreckung des Hohlprofiles geteilten
Innenhochdruck-Umformwerkzeug, mit einem im Umformwerkzeug integrierten und in einem
in diesem ausgebildeten Lochbutzenkanal verschiebbar geführten Stempel, an dessen
Stirnseite der durch das Zurückziehen des Stempels aus dem Hohlprofil mittels des
Innenhochdruckes nach außen herausgetrennte Lochbutzen anliegt, und mit einem Entnahmewerkzeug
zum Entfernen des am Stempel anliegenden Lochbutzens aus dem Umformwerkzeug in drucklosem
Zustand des Hohlprofils, zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stempel (6) mit einem Haftmittel verbunden ist, mittels dessen der Lochbutzen
(13) an der Stempelstirnseite (7) gehalten ist, daß der Stempel (6) in den bei nach
erfolgter Umformung und hohlprofilfreiem geöffnetem Umformwerkzeug (1) offenen Formraum
(2) des Umformwerkzeuges (1) hineinragt, und daß das Entnahmewerkzeug (14) in den
offenen Formraum (2) hineinverfahrbar ist und ein Haftmittel aufweist, durch welches
der Lochbutzen (13) in einer im offenen Formraum (2) der Stempelstirnseite (7) des
hineinstehenden Stempels (6) gegenüberliegenden Position des Entnahmewerkzeuges (14)
von diesem verliersicher aufnehmbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Entnahmewerkzeug (14) als Stab ausgebildet ist, der einen zentralen Axialkanal
(15) aufweist, von dem zumindest wenigstens ein radialer Querkanal (16) abgeht, wobei
die Mündungsöffnung (17) des Querkanals (16) in Gebrauchsstellung des Entnahmewerkzeuges
(14) im offenen Formraum (2) der Stempelstirnseite (7) gegenüberliegt, und daß der
Axialkanal (15) mit der Saugseite einer Pumpe verbunden ist, wobei im Betrieb der
Pumpe der sich im Entnahmewerkzeug (14) aufbauende Unterdruck das Haftmittel des Entnahmewerkzeuges
(14) bildet.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Falle eines magnetischen Hohlprofilwerkstoffes das Entnahmewerkzeug (14) als
stabförmiger Elektromagnet ausgebildet ist, und daß das Innenhochdruck-Umformwerkzeug
(1) aus einem unmagnetischen Werkstoff besteht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Stempel (6) ein axial durchgängiger Kanal (8) angeordnet ist, der auf formraumabgewandter
Seite (9) mit der Saugseite einer Pumpe verbunden ist, wobei im Betrieb der Pumpe
der entstehende Saug- bzw. Unterdruck das Haftmittel des Stempels (6) bildet.
12. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Falle eines magnetischen Hohlprofilwerkstoffes der Stempel (6) als Elektromagnet
ausgebildet ist, und daß das Innenhochdruck-Umformwerkzeug (1) aus einem unmagnetischen
Werkstoff besteht.
13. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Falle eines magnetischen Hohlprofilwerkstoffes der Stempel (6) als Elektromagnet
ausgebildet ist, dessen Kraftfeld gegenüber dem umgebenden Umformwerkzeug (1) abgeschirmt
ist.