[0001] Die Erfindung betrifft eine freistehende Leiter.
[0002] Freistehende Leitern sind häufig - insbesondere für den Einsatz im Freien, wie beim
Obstanbau od. dgl. im Einsatz. Bisher ist es in der Praxis üblich, freistehende Leitern
als Bockleiter, Podestleiter oder als unhandliche Stehleiter mit Stabilisatoren auszuführen,
die besonders in der Praxis für die Ernte von Obst oder die Bearbeitung von Bäumen
u. dgl. nur bedingt geeignet sind. Nachteilig sind insbesondere die schwere Handhabung
der Leitern, schlechte Zugänglichkeit von halbhohen Bäumen. Nur bedingte Kippsicherheit
bei unebenem Gelände von Bockleitern und Podestleitern. Aber auch für andere Einsatzgebiete,
wie Baumschnitt, Wartung von Laternen etc. werden derartige Leitern benötigt.
[0003] Aus dem DE 90 05 213 U1 ist eine mit Rollen versehene Bockleiter bekanntgeworden,
die leicht zu verschieben ist. Diese Bockleiter ist jedoch nicht für den Einsatz in
unebenem Gelände geeignet.
[0004] Aus der DE-A-4208499 ist eine Standsicherung für Stehleitern bekannt, bei der eine
wesentlich längere Querstrebe an einem Leiterende angebracht wird und derart die Leiter
stabilisiert. Diese Querstrebe erfordert jedoch in hohem Maße einen ebenen Boden,
wie er in Obstgärten meist nicht gegeben ist. Ferner weist die dort angegebene Leiter
keine Möglichkeit auf, diese im aufgestellten Zustand bzw, gegen Zusammenklappen zu
sichern - überdies ist sie nur schwierig zu transportieren, da sie aufgrund der unhandlichen
Querstrebe gehoben werden muß.
[0005] Aus der WO 97/05359 ist eine Stehleiter mit ausziehbaren Beinen, um Bodenunebenheiten
ausgleichen zu können, bekannt geworden. Auch hier ist keine Anweisung dahingehend
gegeben, wie diese Leiter leicht am Hang gesichert aber auch leicht transportiert
werden kann.
[0006] Die US-4949809 betrifft eine ausziehbare Leiter, bei der das obere Leiterteil ausziehbar
ist. Diese Leiter besitzt eine längenmäßig veränderbare Stütze, die in einem unebenen
Gelände allerdings keinen sicheren Halt zu vermitteln vermag.
[0007] Die US-4249637 beschreibt eine Stehleiter, die aufgrund von Querverstrebungen in
sich sehr stabil ist - allerdings keinerlei Anpassungsfähigkeit für unebene Untergründe
aufweist - geschweige denn, leicht zu transportieren ist.
[0008] Die US-1496201 beschreibt eine Leiter mit Enden, die in den Untergrund eingedrückt
werden sollen, um die Befestigung der Leiter zu verbessem, wobei die Leiter ferner
ausziehbar gestaltet ist. Allerdings ist keinerlei Maßnahme für einen leichten Transport
vorgesehen, sodaß der Fachmann stets die gesamte Leiter aus dem Untergrund herausziehen
und weitertragen muß.
[0009] Die US-962881 besitzt schwenkbare Stützen - sieht aber keinerlei Maßnahmen für leichten
Transport vor.
[0010] Es ist somit nachteilig im Stand der Technik, daß die üblichen Leitern entweder aufwendig
- ggf. von mehreren Personen - transportiert werden müssen, während bei leichter Transportierbarkeit
die Stabilität, wie sie insbesondere beim Einsatz von Leitern in Gärten und bei der
Baumpflege notwendig ist, nicht gegeben ist.
[0011] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine standsichere freistehende Leiter zu schaffen,
die die Nachteile des Standes der Technik vermeidet.
[0012] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Leiter mit zwei an der Leiter befestigten
Leiterstabilisatoren (2), mindestens einer zwischen den Leiterstabilisatoren (2) befestigte
Querstrebe (4); und zwei an den Leiterholmen und am bodenseitigen Abschnitt der Leiterstabilisatoren
(2) befestigten Längsstreben (3); wobei die Leiterstabilisatoren (2) gemeinsam mit
einem Längsstrebenstabilisationsabschnitt (3a) und einem Leiterholmabschnitt ein stabiles
Dreieck bilden, gelöst.
[0013] Die erfindungsgemäße Leiter läßt überraschenderweise eine gute Zugänglichkeit einzelner
Objekte zu, ohne diese zu belasten - wie zum Beispiel: Obstbäume. Dabei steht eine
gute Handhabbarkeit und ein Anpassen an die örtlichen Gegebenheiten im Vordergrund.
Dadurch, daß die Längsstreben variabel sind, ist eine gute Anpassung an unterschiedliche
Bodengegebenheiten möglich.
[0014] Bevorzugt sind dabei die Längsstreben, Längsstabilsatoren und auch die Querstrebe
lösbar und ggf. einstellbar angebracht, sodaß eine Anpassungsfähigkeit an die verschiedenen
örtlichen Gegebenheiten resultiert.
[0015] Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0016] Dabei ist es günstig, wenn die Leiterstabilisatoren (2) sich V-förmig vom Leiterholm
nach außen erstrecken.
[0017] Um den Transport der Leitern - bspw. in Obstgärten oder dgl. auch für Einzelpersonen
leicht zu gestalten, ist es vorteilhaft, daß die beiden Leiterstabilisatoren (2) an
ihrem bodenseitigen Ende Schiebehilfen (5, 6), wie Räder, Kufen od. dgl. aufweisen.
[0018] Zur Anpassung an unebenes Gelände ist es erwünscht, daß die Längsstreben (3) einzeln
in ihrer Befestigung am Leiterholm einstellbar fixierbar sind.
[0019] Um das Einfahren der freistehenden Leiter in unzugängliche Bereiche, bspw. Obstbäume,
zu erleichtern, kann es bevorzugt sein, daß die Querstrebe (4) an verschiedenen Stellen
der Leiterstabilisatoren (2) anbringbar eingerichtet ist.
[0020] Zur Erleichterung des Transports kann an dem Abschnitt der Längsstrebe (3), die sich
über den Leiterholm hinaus erstreckt, ein Handgriff (11) vorgesehen sein.
[0021] Zur Sicherung der Leiter kann diese eine Bodenstabilisationseinrichtung, wie einen
breiten Leiterfuß (7) ggf. mit separat einstellbaren Füßen (8) zur lösbaren Verankerung
im Boden oder einen im Untergrund lösbar verankerbaren Einzelfuß (9), aufweisen, wobei
der/die Füße (8, 9) mit einer Spitze, Dorn (14) oder einem Abschnitt geringeren Durchmessers
ausgestattet sein können.
[0022] Nachfolgend wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen sowie der Zeichnung
näher erläutert, auf die sie jedoch keinesfalls begrenzt ist. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung;
- Fig.2
- eine Draufsicht auf die Ausführungsform der Fig. 1 ;
- Fig. 3
- eine bevorzugte Ausführungsform des unteren Leiterendes;
- Fig. 4
- eine weitere bevorzugte Ausführungsform des unteren Leiterendes;
- Fig. 5
- eine bevorzugte Ausführungsform des bodenseitigen Endes eines Leiterstabilisators
der Fig. 1
- Fig. 6
- eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung und
- Fig. 7
- eine Draufsicht auf die Ausführungsform der Fig. 6;
- Fig. 8
- eine bevorzuge Ausführungsform des bodenseitigen Endes eines Leiterstabilisators der
Fig.. 6
- Fig. 9
- eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform des bodenseitigen Endes eines Leiterstabilisators
der Fig. 6;
- Fig. 10
- eine weitere Ausgestaltung der Leiterenden; und
- Fig. 11
- eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung.
[0023] Wie in Fig. 1 gezeigt, kann eine handelsübliche Leiter durch Aufbauteile ergänzt
oder aber vollständig als neue Leiterart neu gefertigt werden: Zwei Leiterstabilisatoren
2, die vorzugsweise V-förmig nach außen weisen, werden drehbar an den Holmen 1 der
Leiter befestigt - sie können aber bei einer anderen Ausführungsform (nicht gezeigt)
auch an einer Sprosse befestigt sein. Durch die V-förmige Anordnung der beiden Leiterstabilisatoren
2 zueinander wird eine gute Stand- bzw. Kippsicherheit erreicht.
[0024] Die Standfestigkeit der Leiter läßt sich nach Bedarf bspw. durch einen breiten Leiterfuß
7 (Fig. 4) , mit ggf. unabhängig voneinander einstellbaren Füßen 8 für unebenes Gelände
noch verbessern. Bei unebenem Gelände ist auch ein schmaler Einzelfuß 9 (Fig. 3) am
unteren Leiterende als ein schmaler Leiterabschluß mit Einbußen bei der Kippsicherheit
gegenüber der breiteren Ausführungsform der Fig. 4 möglich. Es ist auch üblich, die
Leiterenden mit verjüngten Enden auszurüsten, wie in Fig. 10 dargestellt.
[0025] Die bodenseitigen Enden der beiden Leiterstabilisatoren 2 können je nach Einsatzzweck
der Leiter für leichte Verschiebung bzw. Transport der Leiter ausgerüstet sein, bspw.
mit Rädern 5 (s. Fig. 2) oder Gleitschuhen 6 (Fig. 6). Aufgrund der Fixierung der
Leiter selbst durch die Fixiereinrichtungen (7,9) - s. Fig. 3 und 4 - am unteren Leiterende
ist die Sicherheit der Leiter gewährleistet.
[0026] Um ein Auseinanderdrücken der Leiterstabilisatoren 2 zu verhindern und die Stabilität
zu verbessem, ist eine ggf. verstellbar anordenbare Querstrebe 4 (Fig. 2) zwischen
den beiden Leiterstabilisatoren 2 vorgesehen, die für eine gute Zugänglichkeit der
mit der Leiter zu bearbeitenden Objekte - wie Bäume, Laternen od. dgl.-zurückgesetzt
sein kann. Dies ermöglicht ein nahes Heranfahren, Umfahren oder aber auch Hineinfahren
der Leiter (bspw. bei der Obsternte/Baumpflege) an die zu bearbeitenden Objekte. Die
beiden Leiterstabilisatoren 2 werden bei dieser Ausführungsform am jeweiligen Leiterholm
1 fixiert, wobei der Längsstrebenstabilisationsabschnitt 3a zwischen dem Leiterstabilisator
2 und dem Leiterholm in seiner Länge verändert werden kann. Dadurch entsteht ein stabiles
Dreieck durch den Leiterholmtrageabschnitt zwischen dem Befestigungspunkt der Leiterstabilisators
2, dem am Leiterholm 1 befestigten Leiterstabilisator 2 und dem Längsstrebenstabilisationsabschnitt
3a . Dies ergibt ein Art Dreiecksfachwerk, wobei man sich beim Steigen auf die Leiter
dem Zentrum des Dreiecks nähert. Durch eine verstellbare Fixierung der Längsstreben
3 am Leiterholm 1 kann die Leiter an eine Querneigung des Geländes angepaßt werden,
durch gleichmäßige Verstellung werden Unebenheiten des Geländes ausgeglichen, oder
die Steigung der Leiter geändert. Bevorzugt sind die Längsstreben 3 so ausgebildet,
daß sie über den Leiterholm hinausreichen und Griffe 11 - wie bei einer Schubkarre
- zum Anheben und Verfahren aufweisen. Je nach Gelände und Einsatz können die Leiterfüße
mit Dornen oder anderen Verankerungseinrichtungen bestückt sein.
[0027] In Fig. 6 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Leiter dargestellt.
Dabei sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet und leicht gegenüber
der vorbeschriebenen Ausführungsform abgewandelte Formen mit einem . Hier ist nun
- im Unterschied zur Ausführungsform der Fig. 1 - zur Verstärkung der Radbefestigung
und Verbesserung der Statik der Leiter vorgesehen, daß die Längsstreben 3' und die
Leiterstabilisatoren 2' einer Leiterseite gemeinsam enden und an ihrem bodenseitigen
Ende Befestigungseinrichtungen für Räder 5 oder aber Kufen 6 aufnehmen. Bei der in
Fig. 6 und 9 dargestellten Ausführungsform nehmen miteinander fluchtende Öffnungen
in den bodenseitigen Enden der Längsstreben 3' und der Leiterstabilisatoren 2' die
hier durch einen Federstecker 13 befestigten Radachsen 12 auf, wodurch eine sehr stabile
Befestigung der Räder 5 möglich ist. Dies ist detailliert in Fig. 9 dargestellt. Wie
in Fig. 8 gezeigt, kann an diesen bodenseitigen Enden der zugehörigen Längsstrebe
3' und des Leiterstabilisators 2' auch eine Gleiteinrichtung, wie eine Gleitkufe 6
befestigt sein. Die freien Leiterenden können so gestaltet sein, um eine Fixierung
der Leiter auch in unebenem Gelände durch Spitzen der Leiterfüße, die sich dann in
den Boden eindrücken und die Leiter dadurch gegen Verschieben sichern oder aber durch
Bereiche der Leiterholme mit geringerem Querschnitt, die sich dann bis zum Anschlag
in den Boden eindrücken, zu erreichen.
[0028] Bei einer weiteren Ausführungsform, wie in Fig. 11 dargestellt, ist es möglich, die
Schiebeeinrichtung als Verlängerung der Längsstrebe 3' auszubilden, wodurch eine Vereinfachung
der Herstellung und der Montage, da weniger Teile zu verarbeiten sind, erzielt werden
kann.
[0029] Dadurch, daß nun erfindungsgemäß eine einerseits leicht in unebenen Böden zu verankernde
Leiter, aber andererseits aufgrund ihrer Griffe leicht vom Boden zu lösende und über
Räder/Kufen leicht bewegbare Leiter geschaffen wurde, ist eine erhebliche Erleichterung
des Leitereinsatzes im Gelände möglich, wobei dennoch eine standsichere Leiter vorliegt.
Diese Leiter kann auch in überraschend flexibler Weise an die Bodenneigung und das
Gelände sowie den Einsatz angepaßt werden.
[0030] Obwohl die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, ist
sie keineswegs auf diese beschränkt, sondem umfaßt das, was dem Fachmann aus der Beschreibung
sowie den Ansprüchen und der Beschreibung offensichtlich ist.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 1
- Leiterholm
- 2, 2'
- Leiterstabilisatoren
- 3, 3'
- Längsstreben
- 3a, 3a'
- Längsstrebenstabilisationsabschnitt
- 4
- Querstrebe
- 5
- Rad
- 6
- Kufe
- 7
- breiter Leiterfuß
- 8
- Fuß
- 9
- Einzelfuß
- 10
- Dorn
- 11
- Handgriff an 3, 3'
- 12
- Radachse
- 13
- Federstift
- 14
- Dorn
1. Freistehende Leiter mit:
- zwei an der Leiter befestigten Leiterstabilisatoren (2, 2'),
- mindestens einer zwischen den Leiterstabilisatoren (2, 2') befestigte Querstrebe
(4); und
- zwei an den Leiterholmen (1) und am bodenseitigen Abschnitt der Leiterstabilisatoren
(2, 2') befestigten Längsstreben (3, 3');
wobei die einzelnen Leiterstabilisatoren (2, 2') gemeinsam mit einem Längsstrebenstabilisationsabschnitt
(3a, 3a') und einem Leiterholmabschnitt ein stabiles Dreieck bilden.
2. Freistehende Leiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiterstabilisatoren
(2, 2') sich V-förmig vom Leiterholm (1) nach außen erstrecken.
3. Freistehende Leiter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Leiterstabilisatoren (2, 2') an ihrem bodenseitigen Ende Schiebehilfen, wie Räder
(5), Kufen (6) od. dgl. aufweisen.
4. Freistehende Leiter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsstreben (3, 3') einzeln in ihrer Befestigung am Leiterholm (1) einstellbar
fixierbar sind.
5. Freistehende Leiter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Querstrebe (4) an verschiedenen Stellen der Leiterstabilisatoren (2, 2') anbringbar
eingerichtet ist.
6. Freistehende Leiter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Abschnitt der Längsstrebe (3, 3'), die sich über den Leiterholm (1) hinaus
erstreckt, ein Handgriff (11) vorgesehen ist.
7. Freistehende Leiter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leiter eine Bodenstabilisationseinrichtung, wie einen breiten Leiterfuß (7)
ggf. mit separat einstellbaren Füßen (8) zur lösbaren Verankerung im Boden, einen
im Untergrund lösbar verankerbaren Einzelfuß (9); aufweist, wobei der/die Füße (8,
9) mit einer Spitze, Dorn (14) oder einem Abschnitt geringeren Durchmessers ausgestattet
sein können..