(19)
(11) EP 0 941 919 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.09.1999  Patentblatt  1999/37

(21) Anmeldenummer: 98101449.1

(22) Anmeldetag:  09.03.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B63B 1/00, B63B 41/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Krüger, Hellmut
82340 Feldafing (DE)

(72) Erfinder:
  • Krüger, Hellmut
    82340 Feldafing (DE)

   


(54) LKS Lift-Kiel-System für Segelyachten


(57) Das mechanische, über Spindeln (6) betriebene Lift-Kiel-System besteht aus einem oberen (13) und einem unteren (12) Kielteil, der mechanisch über eine Spindel (6) mit Hand- oder Elektro-Antrieb (1) ineinander gefahren werden kann. Dadurch kann bei ausgefahrenem Lift-Kiel der Schwerpunkt bzw. Drehpunkt tiefergelegt werden, was zu mehr Stabilität und weniger Schiffs-Krängung der Yacht unter Segel führt. Dadurch kann die Yacht leichter und schneller werden.
Bei eingezogenem Lift-Kiel können Flachwassergebiete überfahren werden und Liegeplätze mit weniger Wassertiefe genutzt werden.
Der ausgefahrene mechanische Lift-Kiel kann gegenüber dem voll eingefahrenen Lift-Kiel um ca. 50% verkürzt werden. Es ist auch möglich, unter den unteren Teil des Kiels eine zusätzliche, sogenannte Bleibombe oder Kielflosse (14) anzubringen.
Die Mechanik im Unterwasserbereich ist unkompliziert und sicher.




Beschreibung


[0001] Das von mir neu entwickelte Lift-Kiel-System ist für die meisten Segelyachten in allen Größen und den unterschiedlichsten Kielformen verwendbar.

[0002] Der Ballastkiel kann, je nach Ausführung, um bis zu 50 % in die obere Kielhälfte (13) eingezogen werden.
Auch eine nachträgliche Umrüstung von Segelyachten ist in vielen Fällen möglich.

[0003] Der Lift-Kiel wird, je nach Grösse und Ballastgewicht, mit einer - mehreren oder mit parallel angeordneten Spindeln (6) oder Hubeinrichtungen in sich zusammengezogen oder abgesenkt.

[0004] Die Antriebsspindel (6) wird mit einem Hub- und Drucklager (3) zwischen Schiffsrumpf und oberer Kielhälfte stabil befestigt. Durch die links oder rechts drehende Spindel (6) und über eine Gewindeplatte (9) im unteren Hubkiel wird der Kiel hoch oder runter geliftet.

[0005] Über Antriebsketten (4) oder spezielle Steuereinrichtungen laufen die Spindeln (6) oder Hub- und Senkeinrichtungen syncron.

[0006] Der abzusenkende Teil vom LKS-Kiel wird über Gleitschienen (16) stabil gehalten
und kann senkrecht oder auch leicht schräg nach achtern geführt werden.

[0007] Über ein Rohrsystem (7) können die Spindeln oder Hubeinrichtungen chemisch gereinigt oder geschmiert werden.

[0008] Die Befestigungen und Durchführung (3) zur Kielaufhängung und Bilge sind wasserdicht ausgeführt.

[0009] Der ausgefahrene Hubkiel liegt auf einer Sicherheits-Anschlagplatte (15) auf und bildet durch den Druck der gespannten Spindel (6) eine schwingungsfreie und stabile Einheit mit der oberen Kielhälfte.

[0010] Der Antrieb der Hubeinrichtung kann je nach Größe und Wunsch per Hand (1) oder automtisch mit Elektroantrieb (2) erfolgen und hat Platz in einer üblichen Bilge unter den Bodenbrettern.

[0011] Bei ausgefahrenem Liftkiel kann der Schwerpunkt bzw. Drehpunkt tiefergelegt werden, was zu mehr Stabilität und weniger Krängung der Yacht unter Segel führt. Dadurch kann die Yacht leichter und schneller sein und auch preiswerter konstruiert werden.

[0012] Bei eingezogenem Liftkiel können Flachwassergebiete überfahren werden und Liegeplätze mit weniger Wassertiefe genutzt werden.


Ansprüche

1. Das mechanische, über Spindeln betriebene Lift-Kiel-System besteht aus einem oberen und einem unteren Kielteil, der mechanisch über eine Spindel mit Hand- oder Elektro-Antrieb ineinander gefahren werden kann.
Dadurch kann bei ausgefahrenem Lift-Kiel der Schwerpunkt bzw. Drehpunkt tiefergelegt werden, was zu mehr Stabilität und weniger Schiffs-Krängung der Yachtunter Segel führt. Dadurch kann die Yacht leichter und schneller werden. Bei eingezogenem Lift-Kiel können Flachwassergebiete überfahren werden und Liegeplätze mit weniger Wassertiefe genutzt werden.
Der ausgefahrene mechanische Lift-Kiel kann gegenüber dem voll eingefahrenen Lift-Kiel um ca. 50 % verkürzt werden. Es ist auch möglich, unter den unteren Teil des Kiels eine zusätzliche, sogenannte Bleibombe oder Kielflosse anzubringen.
Die Mechanik im Unterwasserbereich ist unkompliziert und sicher.
 
2. Gemäss Anspruch 1 besteht das mechanisches Lift-Kiel-System, aus einem oberen, teilweise hohlen Kielteil und einem im abgesenktem Zustand unteren Kielteil mit Ballast (12) aus Stahl mit Bleifüllung oder aus Gusseisen.
 
3. Gemäß Anspruch 1 wird das untere Kielteil in Gleitschienen (16) geführt,was ein Verkanten verhindert und auch bei Algen-oder Muschelbewuchs die Funktion gewährleistet
 
4. Gemäß Anspruch 1 wird der untere Kielteil mit Hub- und Druckspindeln (6) in den hohlen oberen Teil des Kiels rauf und runter gefahren.
 
5. Gemäss Anspruch 1 liegt der untere Kielteil im ausgefahrenen Zustand auf dem Sicherheitsanschlag (15) vom oberen Kielteil.
 
6. Gemäß Anspruch 4 liegt der untere Kielteil auf dem Sicherheitsanschlag (15) vom oberen Kielteil und wird mit dem Druck der Spindel zu einer stabilen Einheit.
 
7. Gemäß Anspruch 1 können über Anschluss (7) und Kontrollöffnung (5) die im Edelstahl-Führungsrohr (11) liegenden Spindeln (6) von evtl. Muschelbewuchs chemisch über Anschluß (7+10) gereinigt oder geschmiert werden.
 
8. Gemäß Anspruch 1 bricht bei einer besonders gefährlichen Grundberührung oder Havarie die dafür vorgesehene Sollbruchstelle an der Edelstahl Hub- und Druckplatte (9) der Gewindespindel
 
9. Gemäß Anspruch 7 kann sich der untere Kielteil dann ohne weiteres Dazutun in die obere Kielhälfte schieben.
 
10. Gemäß Anspruch 8 fällt der untere Teil des Kies nach dem Freikommen des Schiffes wieder in die alte Position zurück
 
11. Gemäß Anspruch 3 wird über wasserdichte Stopfbuchsen (3) mit Zug- und Drucklager die Antriebswelle bzw. die verlängerte Spindel in die Schiffsbilge geführt
 
12. Gemäss Anspruch 3 können je nach Schiffsgrösse eine, mehrere oder parallel angeordnete Spindeln (6) eingesetzt werden.
 
13. Gemäß Anspruch 3 über Antriebsketten (4) aus korrosionsfestem Material und speziellen Steuereinrichtungen laufen die Spindeln (6) zur Hub- und Senkeinrichtung syncron.
 
14. Gemäß Anspruch 12 kann der Antrieb je nach Größe des Lift-Kiels und nach Bedarf von Hand oder mit Elektromotor über ein Getriebe mit Fernbedienung und Endschaltern betrieben werden.
 
15. Gemäss Anspruch 12 hat der Antrieb unter einer üblichen Bilge under den Bodenbrettern Platz
 
16. Gemäss Anspruch 1 kann unter dem unteren Teil des Kiels eine zusätzliche sogenannte Bleibombe oder Kielflosse amgebracht werden
 




Zeichnung







Recherchenbericht