[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Bewehrungskörben nach
dem Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1. Diese Bewehrungskörbe werden für große
Betonrohre von rechteckigem oder quadratischem Querschnitt benötigt, deren Lichtprofil
beispielsweise in der Größenordnung von 2 x 4 m liegt. Die einzelnen Rohrstücke werden
zu einer Rohrleitung oder einem Durchlaßkanal zusammengesetzt und greifen mit Muffen
oder muffenartigen Vorsprüngen und Aussparungen formschlüssig ineinander. Die Rechteckrohre
werden im Erdreich verlegt oder mit Erdreich abgedeckt. Neben wassertechnischen Anwendungen
können damit z. B. Fußgängerunterführungen oder Durchfahrten unter Autobahndammen
hergestellt werden.
[0002] Bei rechteckigen Betonrohren werden im Gegensatz zu runden Betonrohren, die in jeder
Lage einsetzbar sein müssen, verschiedene Wandbereiche unterschiedlich belastet. Infolge
der überwiegenden Biegebelastung erfordern Decke und Boden eine wesentlich stärkere
Stahlbewehrung als die Seitenwände. Daraus folgt, daß die bekannten gewickelten Bewehrungskörbe,
die ringsum nach der stärksten zu erwartenden Belastung dimensioniert sind, an den
Seitenwänden stark überdimensioniert sind. Es ist deshalb schon bekannt, die Bewehrungskörbe
zur Einsparung von Stahl flächenweise individuell zu gestalten.
[0003] Fig. 1 zeigt in vereinfachter Darstellung ein bekanntes Beton-Rechteckrohr und Fig.
2 einen Längsschnitt II-II zweier aneinandergefügter Betonrohre, wobei jedes Betonrohr
einen äußeren und einen inneren Bewehrungskorb 3 bzw. 4 enthält. Die Fig. 3 zeigt
einen bekannten aufrecht gestellten Bewehrungskorb mit Längsdrahtabschnitten 5 und
einer Auswahl verschiedener Querdrahtabschnitte, wobei geradlinige Querdrahtabschnitte
6, Querdrahtwinkel 7 und Querdrahtbügel 8 zu unterscheiden sind. Den unterschiedlichen
statischen Anforderungen an den verschiedenen Bewehrungskorbflächen kann dadurch entsprochen
werden, daß unter den verschiedenen Querdrahtabschnitten ausgewählt wird und daß diese
bei höheren Beanspruchungen in Längsrichtung mit kleineren gegenseitigen Abständen
angebracht werden und/oder größere Drahtquerschnitte ausgewählt werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine selbsttätig arbeitende maschinelle
Vorrichtung zur Herstellung eines solchen Bewehrungskorbes anzugeben, die aufgrund
eines eingegebenen Programms die Form der verschiedenen Querdrahtabschnitte und den
verwendeten Draht auswählt und diese Querdrahtabschnitte an der richtigen Seite des
Bewehrungskorbes und in den richtigen Längsabständen anbringt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Ein erstes wesentliches Merkmal der Vorrichtung besteht darin, daß die Längsdrahtabschnitte
in ihrer dem herzustellenden Bewehrungskorb entsprechenden Konfiguration an einem
Rahmengestell gehalten und gemeinsam längsverschiebbar geführt sind. Ferner ist wenigstens
eine Bestückungsvorrichtung vorgesehen, welche die Querdrahtabschnitte von einem Draht
bestimmter Dicke ablängt, gegebenenfalls abwinkelt und sodann in bestimmten Längsabständen
an einer bestimmten Seite der Längsstabkonfiguration anlegt und daß schließlich wenigstens
eine Schweißvorrichtung vorgesehen ist, um diese Querdrahtabschnitte an den Kreuzungsstellen
mit den Längsdrahtabschnitten zu verschweißen.
[0006] Die Fertigungsleistung einer solchen Vorrichtung hängt wesentlich von der Anzahl
der verwendeten Bestückungs- und Schweißvorrichtungen ab. Bei einem stationären Rahmengestell
wären jeweils vier Vorrichtungen erforderlich, um jede Seite bedienen zu können. Es
wird deshalb vorgeschlagen, daß das Rahmengestell um eine zu den Längsdrahtabschnitten
parallele Drehachse drehbar gelagert ist. In diesem Fall genügt eine Bestückungs-
und Schweißvorrichtung, da durch 90°-Drehungen die jeweils zu bearbeitende Seite der
Längsstabkonfiguration der betreffenden Vorrichtung zugewendet werden kann. Besonders
vorteilhaft ist ein mittlerer maschineller Aufwand in dem Sinne, daß zwei einander
gegenüberliegende Schweißvorrichtung und um 90° versetzt dazu zwei Bestückungsvorrichtungen
vorgesehen sind.
[0007] Es ist besonders zweckmäßig und nicht zuletzt auch für das Handling der fertigen
Bewehrungskörbe vorteilhaft, wenn das Rahmengestell vertikal ausgerichtet ist und
somit die vertikal stehenden Längsdrahtabschnitte im Herstellungsablauf angehoben
und dabei von oben nach unten mit Querdrahtabschnitten bestückt werden. Der Bewehrungskorb
wächst bei der Herstellung gewissermaßen aus dem Rahmengestell nach oben heraus und
es ist dann leicht möglich, ihn in dieser Richtung mit einem Laufkran abzuheben, wegzubefördern
und wieder abzusetzen. Dabei kann er, wenn gewünscht, sogleich mit einem vorher gefertigten
Bewehrungskorb kleineren oder größeren Durchmessers zusammengefügt werden. Auch zum
Einsetzen in die Betonrohrform braucht dann der fertige Doppelkorb nicht mehr gewendet
zu werden.
[0008] Das Rahmengestell umfaßt im wesentlichen einen oberen, in gleichbleibender Höhe angeordneten
Lochrahmen und einen unteren, anhebbaren Aufnahmerabmen. Die beiden horizontal angeordneten
Rahmen bestimmen den Querschnitt des Bewehrungskorbes. Der Lochrahmen hat durchgehende
Löcher, in welche die Längsdrahtabschnitte eingesetzt werden, so daß sie frei darin
verschoben werden können. Der Aufnabmerahmen kann entsprechende Aufnahmevertiefungen
haben, um die unteren Enden der Längsdrahtabschnitte aufzunehmen, und, falls erforderlich,
mittels besonderer Hilfsmittel darin festzuklemmen. Vorzugsweise sind jeweils die
Löcher für zwei Bewehrungskörbe im Lochrahmen vorbereitet, nämlich für einen kleineren
inneren und einen größeren äußeren Bewehrungskorb, die gemeinsam als Doppelbewehrungskorb
bei einem bestimmten Betonrohr Verwendung finden.
[0009] Der Aufnahmerahmen ist mittels einer in seinem Inneren angeordneten Hubvorrichtung
in stets horizontaler Lage programmgesteuert in Schritten anhebbar. Dabei schiebt
er sämtliche Längsdrahtabschnitte nach oben, wobei diese Vorschubschritte die Abstände
der Querdrahtabschnitte bestimmen. Die Hubvorrichtung besteht vorzugsweise aus mehreren
Spindeln, so daß bei Verwendung von geeigneten Motoren zum Spindelantrieb der Vorschub
sehr genau gesteuert werden kann. Unabhängig vom Höhenvorschub ist das gesamte Rahmengestell
einschließlich der Hubvorrichtung drehbar auf einem Karussell angebracht.
[0010] Gegen Ende des Herstellungsvorgangs wird der Abstand zwischen dem Lochrahmen und
dem Aufnahmerahmen immer kleiner, so daß die Vertikalführung des im Entstehen begriffenen
Bewehrungskorbes problematisch werden könnte. Daher wird vorgeschlagen, daß der Bewehrungskorb
schon in diesem halbfertigen Zustand von der bereits erwähnten Krananlage ergriffen
wird und daß der Kran in der letzten Phase des Herstellungsablaufs den Bewehrungskorb
programmgesteuert in Schritten hochzieht. Um den Genauigkeitsanforderungen an den
Vorschub in gleicher Weise zu entsprechen, wie die Hubvorrichtung des Aufnahmerahmens,
muß der Kran entsprechend ausgestattet sein.
[0011] Die Bestückungsvorrichtung, d. h. eine komplexe Vorrichtung mit verschiedenen Aufgaben,
ist auf der Ebene des Lochrahmens angeordnet. Sie ist zunächst dazu vorgesehen, von
wenigstens einer Drahtrolle über einen Richtapparat Draht abzuziehen, diesen bedarfsgerecht
abzulängen und den erhaltenen geraden Querdrahtabschnitt in Querrichtung an eine Seite
der Längsdrahtkonfiguration heranzuschieben. Ferner ist vorgesehen, daß die Bestückungsvorrichtung
außer geradlinigen Querdrahtabschnitten auch einfache Querdrahtwinkel oder an beiden
Enden abgewinkelte U-förmige Querdrahtbügel zur Verfügung stellt und ebenfalls an
die Längsdrahtkonfiguration heranschiebt. Die Bestückungsvorrichtung enthält wenigstens
einen dazu geeigneten Schieber. Schließlich sind zwei Biegevorrichtungen vorgesehen,
um entweder zwei Querdrahtwinkel oder einen Querdrahtbügel zu formen. Die Biegevorrichtungen
enthalten je eine Radiusschablone und einen mit einer Biegerolle bestückten Biegearm,
die nach dem Biegevorgang soweit nach unten geführt werden, daß die gebogenen Querdrahtabschnitte
auf dem Lochrahmen oder dem Schieber liegenbleiben und unbehindert in einer horizontalen
Bewegung an die Längsstabkonfiguration herangeschoben werden können.
[0012] Um wenigstens zwei verschiedene Drahtdurchmesser auswählen zu können , ist es zweckmäßig,
jeder Bestückungsvorrichtung zwei Drahtrollen zuzuordnen, wobei diese das jeweilige
Drahtende von entgegengesetzten Seiten her in die Bestückungsvorrichtung einschieben.
Dabei ist jeweils nur ein Richtapparat und eine Rolle in Betrieb. Vorzugsweise sind
zwei Bestückungsvorrichtungen an entgegengesetzten Seiten der Längsdrahtkonfiguration
angeordnet. In diesem Fall sind jeder Bestückungsvorrichtung zwei Drahtrollen zugeordnet.
[0013] Die Schweißvorrichtungen können ihrer Bauart nach denen entsprechen, die bei bekannten
Bewehrungskorb-Wickelmaschinen verwendet werden. Was die Anordnung und Beweglichkeit
der Schweißvorrichtungen angeht, werden in Weiterbildung der Erfindung zwei Vorschläge
gemacht.
[0014] Zum einen kann vorteilhafterweise eine in einem bestimmten Fahrbereich geradlinig
in zwei zueinander senkrechten horzontalen Richtungen bewegliche Schweißvorrichtung
vorgesehen werden, die einen Querdrahtabschnitt an einer Seitenfläche der Längsstabkonfiguration
anschweißen kann, wobei diese Schweißvorrichtung zurückfährt, um dem Rahmengestell
und der Längsstabkonfiguration für eine 90°-Drehung Raum zu geben, und anschließend
vorfährt, um einen Schweißvorgang an einer anschließenden Seitenfläche auszuführen.
Dabei erhält die Schweißvorrichtung ihren Vorschub bezüglich des anzuschweißenden
Querdrahtes von ihrem eigenen Längsantrieb, d.h. längs der Seitenfläche.
[0015] Eine alternative Ausführungsform könnte darin bestehen, daß eine radial verfahrbare
Schweißvorrichtung vorgesehen ist, wobei deren Vorschub auf dem Querdrahtabschnitt
durch die Relativbewegung der Schweißvorrichtung gegenüber dem sich drehenden Rahmengestell
entsteht. Hierbei genügt es, die Schweißvorrichtung mit einer bestimmten Kraft, die
von einem pneumatischen Arbeitszylinder aufgebracht werden kann, an den Querdraht
bzw. das Rahmengestell anzudrücken.
[0016] Wenn, wie oben vorgeschlagen, zwei Bestückungsvorrichtungen vorgesehen sind, empfiehlt
es sich auch, zwei Schweißvorrichtungen an entgegengesetzten und nicht mit einer Bestückungsvorrichtung
belegten Seiten des Rahmengestells vorzusehen.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung noch
näher erläutert, wobei allerdings die schon erwähnten Figuren 1 und 2 und die Figur
3, soweit sie einen Bewehrungskorb darstellt, zum Stand der Technik gehören.
[0018] Im einzelnen zeigen
- Fig. 1
- die vereinfachte räumliche Darstellung eines bekannten Rechteck-Betonrohrs,
- Fig. 2
- einen Teil-Längsschnitt II-II des Betonrohrs nach Fig. 1,
- Fig. 3
- in räumlicher Darstellung beispielhaft die typischen Teile eines mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zu fertigenden Bewehrungskorbes sowie bestimmte Elemente des Rahmengestells
dieser Vorrichtung,
- Fig. 4
- ein Aufriß einer Vorrichtung zur Herstellung von Bewehrungskörben und
- Fig. 5
- eine um 90° gedrehte Draufsicht der Vorrichtung nach Fig. 4.
[0019] Ein Grundelement der Vorrichtung nach den Figuren 4 und 5 ist ein Rahmengestell 9.
Es besteht aus einem Karussell 10, dessen Antrieb durch ein Ritzel 11 angedeutet ist.
Mittels einer zentralen Säule 12 ist auf dem Karussell 10 ein Lochrahmen 13 bzw. eine
Lochplatte befestigt. Die Draufsicht nach Fig. 5 zeigt, daß der rechteckige Lochrahmen
13 am äußeren Rand einen Kranz von Löchern 14 und etwas weiter innen einen weiteren
Kranz von Löchern 15 aufweist. An dem Karussell 10 und dem Lochrahmen sind vier vertikale
Spindeln 16 gelagert, deren Spindelmuttern 17 einen Aufnahmerahmen 18 tragen. Die
Spindeln werden auf eine nicht dargestellte Weise synchron angetrieben, so daß die
Hubschritte, die der Aufnahmerahmen 18 macht, mittels eines Programms genau gesteuert
werden können. Vertikal unter den Löchern 14 und 15 des Lochrahmens 13 kann der Aufnahmerahmen
18 Vertiefungen aufweisen, in welche Längsdrahtabschnitte 5 eingestellt werden können,
so daß diese Längsdrahtabschnitte durch die Löcher des Lochrahmens 13 nach oben stehen.
Anstelle der Aufnahmevertiefungen können Anschlagleisten vorgesehen sein, aber auch
auf diese kann ggfs. verzichtet werden. Fig. 3 zeigt ebenfalls schematisch den Lochrahmen
13 und den Aufnahmerahmen 18 sowie das Karussell 10 und die Säule 12.
[0020] Fig. 4 zeigt ferner einen Portalkran. Auf Horizontalträgern 19, die auf Stützen 20
ruhen, bewegt sich ein Laufwagen 21, an dem ein horizontaler Transportrahmen 22 über
vier Seile 23 aufgehängt ist. Der Transportrahmen weist mehrere Klemmschienen 24 auf.
Das sind zangenartige, aus je zwei schwenkbar aneinander gelagerten horizontalen Schienen
bestehende Klemmen, die mittels je eines Hubzylinders 25 betätigt werden können. Diese
Klemmschienen dienen dazu, jeweils mehrere Längsdrahtabschnitte an ihren oberen Enden
zu erfassen, und zwar unabhängig von der Dicke der Längsdrähte und von deren Abstand.
Als Alternative ist es auch möglich, mit Hilfe von an dem Transportrahmen 22 angebrachten
Haken oder beweglichen Klinken den fertigen Bewehrungskorb an seinen Querdrähten zu
fassen. Dabei werden allerdings die Schweißstellen durch das Korbgewicht belastet.
[0021] Auf der rechten Seite neben dem Rahmengestell nach Fig. 4 ist angedeutet, wie mittels
des Portalkrans die fertigen Bewehrungskörbe 3 und 4 auf einfachste Weise und, ohne
sie zu wenden, ineinandergefügt werden können. Der innere Bewehrungskorb 4 wird auf
einen Boden 26 gestellt. In dieser dadurch höhenverschobenen Lage werden die beiden
Bewehrungskörbe durch nicht gezeigte radiale Verbindungselemente miteinander verbunden
und können dann gemeinsam als Doppelkorb ebenfalls wieder ohne Wenden in die nicht
gezeigte Betonform für ein herzustellendes Rechteckrohr eingesetzt werden. Fig. 2
erklärt den Zweck der gegenseitigen Verschiebung der beiden Einzelkörbe. Der jeweils
vorstehende Bewehrungskorb greift in den vorstehenden Randbereich (Muffe) des Betonrohrs
ein und erhöht dessen Festigkeit.
[0022] Fig. 5 zeigt neben dem Rahmengestell 9 die in Fig. 4 nicht dargestellten Bestückungsvorrichtungen
27 und Schweißvorrichtungen 28. Diese Vorrichtungen sind paarweise an entgegengesetzten
Seiten des Rahmengestells 9 in Höhe des Lochrahmens 13 angeordnet. Dazu ist das Rahmengestell
9 von entsprechenden Ständern oder einem gemeinsamen Traggerüst umgeben, die nicht
dargestellt sind. Die Bestückungsvorrichtungen 27 sind vereinfachend als Rechtecke
dargestellt. Sie können sich bezüglich der Karussellachse radial auf horizontalen
Schienen 29 gesteuert gegeneinander bewegen und so an die von der Karussellachse unterschiedlich
weit entfernten Rechteckseiten herangeführt werden. Zum Drehen des Rahmengestells
9 werden die Bestückungsvorrichtungen 27 in die dargestellte Position zurückgenommen.
[0023] Jede Bestückungsvorrichtung kann wahlweise von zwei Richtapparaten 30 gespeist werden,
die Drähte unterschiedlicher Dicke von Drahtvorratstrommeln 31 abziehen. Die Richtapparate
30 schieben den Draht in Längsrichtung der betreffenden Vorrichtung von entgegengesetzten
Seiten her ein. In jedem Fall ist Vorsorge getroffen, daß der Richtapparat 30, der
bekanntermaßen aus einer Gruppe von angetriebenen Rollen besteht, nach dem Einschieben
der erforderlichen Drahtlänge gestoppt wird, daß der Draht dann selbsttätig abgeschnitten
wird und daß womöglich das trommelseitige Drahtende wieder ein Stück zurückgezogen
wird. Durch einfaches Ablängen entstehen die geradlinigen Querdrahtabschnitte 6 (Fig.
3). Wahlweise wird eine größere Drahtlänge aufgenommen und danach treten zwei schematisch
als Quadrate dargestellte Biegevorrichtungen 32 in Funktion. Sie biegen die Drahtenden
etwa rechtwinklig ab und lassen dadurch Querdrahtbügel 8 entstehen. Beispielhaft sind
solche in Fig. 5 gezeigt. Es kann mit derselben Vorrichtung aber auch ein kurzes Stück
Draht eingeführt werden oder zwei beabstandete kurze Drahtstücke. Die Biegevorrichtungen
32 machen daraus Querdrahtwinkel 7. In jedem Fall werden nach der Fertigstellung der
Querdrahtabschnitte diese an die Seitenfläche der Längsstabkonfiguration (Rechteckseite)
herangeführt, angedrückt und dann festgeschweißt. Bevor Querdrahtwinkel und Querdrahtbügel
letztlich angelegt werden, müssen die Teile der Biegevorrichtung 32, welche die Anlegebewegung
behindern, nach oben oder unten weggezogen werden.
[0024] Die jeweilige Schweißvorrichtung 28 umfaßt eine drehbar gelagerte Schweißrolle 33.
Die Vorrichtung kann sich in einem Fahrbereich 34 in zwei zueinander senkrechten Pfeilrichtungen
hin und her bewegen, d.h. zum Rahmengestell hin und von diesem weg und längs der Seitenwand
der Längsdrahtkonfiguration.
[0025] Die beschriebene Herstellungsvorrichtung arbeitet wie folgt:
[0026] In der Ausgangsstellung befindet sich der Aufnahmerahmen 18 in seiner untersten Stellung,
d. h. er liegt nahezu auf den unteren Lagern der Spindeln 16 auf. Jetzt werden zunächst
die zuvor abgelängten Längsdrahtabschnitte 5 durch die Löcher des Lochrahmens 13 geschoben
und unten auf den Aufnahmerahmen 18 gestellt. Als Erstbestückung soll die Längsdrahtkonfiguration
zwei Querdrahtbügel 8 erhalten. Diese entstehen wie beschrieben unter Mithilfe der
Biegevorrichtungen 32 in den Bestückungsvorrichtungen 27. Gemäß Fig. 5 handelt es
sich dabei um "lange" Querdrahtbügel 8, die für die lange Rechteckseite vorgesehen
sind. Sollten beim Anschieben der abgekanteten Enden der Querdrahtbügel 8 Schwierigkeiten
auftreten, so ist daran zu denken, die Abkantbewegung vor Erreichen der vollen 90°
abzubrechen und erst nachdem die Enden wenigstens einen Längsdrahtabschnitt an der
kurzen Rechteckseite passiert haben, den Biegevorgang zu Ende zu führen. Die Querdrahtbügel
8 werden mit Hilfe von an dem Lochrahmen 13 installierten, nicht dargestellten Haltevorrichtungen
an der Längsdrahtkonfiguration in Anlage gehalten.
[0027] Nach der Rückkehr der Bestückungsvorrichtungen 27 in ihre Ausgangslage dreht sich
das Karussell um 90°. Jetzt fahren die Schweißvorrichtungen 28 so weit heran, daß
die Schweißrollen 33 mit dem an der langen Rechteckseite anliegenden Abschnitt der
Querdrahtbügel 8 in Berührung kommen und diese Abschnitte an den Kreuzungsstellen
mit den Längsdrahtabschnitten verschweißen. Ist dies geschehen, fahren die Schweißvorrichtungen
28 ebenfalls wieder zurück und es folgt die nächste 90°-Drehung des Karussells 10.
Die Schweißvorrichtungen 28 fahren nunmehr wieder vor und schweißen die abgekanteten
Enden der Querdrahtbügel 8 an den kurzen Rechteckseiten fest.
[0028] Nach der Zurücknahme der Schweißvorrichtungen 28 werden die Spindeln 16 angetrieben,
so daß sich der Aufnahmerahmen 18 ein Stück weit hebt. Die Längsdrahtabschnitte verschieben
sich dabei in den Löchern des Lochrahmens 13. In der erreichten zweiten Stufe werden
weitere, in der Zwischenzeit vorbereitete Querdrahtabschnitte, d. h. gerade Abschnitte,
Winkel oder Bügel, angelegt und in gleicher Weise nach zuvor stattgefundener 90°-Drehung
des Karussells 10 angeschweißt. Der Bewehrungskorb wächst somit nach oben aus dem
Rahmengestell 9 heraus, bis der Aufnahmerahmen 18 seine obere Stellung erreicht hat,
wobei aber noch ein beträchtlicher Abstand zwischen dem Aufnahmerahmen 18 und dem
Lochrahmen 13 verbleibt. In dieser Situation ergreifen die Klemmschienen 24 des Krans
den Bewehrungskorb an den oberen Enden der Längsdrahtabschnitte und der weitere Höhenvorschub
für die Fertigstellung des Bewehrungskorbes wird in Schritten vom Kran ausgeführt.
Schließlich wird der fertige Bewehrungskorb, in diesem Fall ein äußerer Bewehrungskorb
3, vom Kran abtransportiert.
Bezugszeichenliste:
[0029]
- 1
- Rechteck-Betonrohr
- 2
- Rechteck-Betonrohr
- 3
- äußerer Bewehrungskorb
- 4
- innerer Bewehrungskorb
- 5
- Längsdrahtabschnitt
- 6
- geradliniger Querdrahtabschnitt
- 7
- Querdrahtwinkel
- 8
- Querdrahtbügel
- 9
- Rahmengestell
- 10
- Karussell
- 11
- Ritzel
- 12
- Säule
- 13
- Lochrahmen
- 14
- Loch für Längsdrahtabschnitt
- 15
- Loch
- 16
- Spindel
- 17
- Spindelmutter
- 18
- Aufnahmerahmen
- 19
- Horizontalträger
- 20
- Stütze
- 21
- Laufwagen
- 22
- Transportrahmen
- 23
- Seil
- 24
- Klemmschiene
- 25
- Hubzylinder
- 26
- Boden
- 27
- Bestückungsvorrichtung
- 28
- Schweißvorrichtung
- 29
- Schiene
- 30
- Richtapparat
- 31
- Drahtvorratstrommel
- 32
- Biegevorrichtung
- 33
- Schweißrolle
- 34
- Fahrbereich
1. Vorrichtung zur Herstellung von Bewehrungskörben (2, 3) für Rechteckrohre (1) aus
Beton, wobei die Bewehrungskörbe aus einem Gitterwerk von an den Kreuzungspunkten
miteinander verschweißten Längs- und Querdrähten aus Stahl bestehen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsdrahtabschnitte (5) in ihrer dem herzustellenden Bewehrungskorb (2, 3)
entsprechenden Konfiguration an einem Rahmengestell (9) gehalten und gemeinsam längsverschiebbar
geführt sind und daß Querdrahtabschnitte (6, 7, 8) in wenigstens einer stationären
Bestückungsvorrichtung (27) von einem Draht bestimmter Dicke abgelängt, gegebenenfalls
abgewinkelt und sodann in bestimmten Längsabständen an die Längsdrahtabschnitte (5)
angelegt und dann mittels einer selbsttätigen Schweißvorrichtung (28) angeschweißt
werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rahmengestell (9) um
eine zu den Längsdrahtabschnitten (5) parallele Drehachse drehbar gelagert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rahmengestell (9) vertikal
ausgerichtet ist und daß die vertikal stehenden Längsdrahtabschnitte (5) im Herstellungsablauf
angehoben und dabei von oben nach unten mit Querdrahtabschnitten (6, 7, 8) bestückt
werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rahmengestell (9) im
Wesentlichen einen oberen, in gleichbleibender Höhe angeordneten Lochrahmen (13) und
einen unteren, anhebbaren Aufnahmerahmen (18) umfaßt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmerahmen (18) mittels
einer in seinem Inneren angeordneten Hubvorrichtung in stets horizontaler Lage programmgesteuert
in Schritten anhebbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Krananlage vorgesehen
und dazu eingerichtet ist, den teilweise fertigen Bewehrungskorb zu ergreifen und
in der letzten Phase des Herstellungsablaufs programmgesteuert in Schritten hochzuziehen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Krananlage (21, 24) dazu
geeignet ist, den fertigen Bewehrungskorb vom Rahmengestell (9) abzunehmen und ihn
gegebenenfalls mit einem zuvor hergestellten Bewehrungskorb (4) anderer Weite zusammenzufügen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestückungsvorrichtung
(27) auf der Ebene des Lochrahmens (13) angeordnet und dazu vorgesehen ist, von wenigstens
einer Drahtrolle (31) über einen Richtapparat (30) Draht abzuziehen, diesen bedarfsgerecht
abzulängen und den erhaltenen geraden Querdrahtabschnitt (6) in Querrichtung an eine
Seite der Längsdrahtkonfiguration heranzuschieben.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestückungsvorrichtung
(27) zwei Biegevorrichtungen (32) enthält, um den Querdrahtabschnitt vor dem Heranschieben
an einem Ende zu einem Querdrahtwinkel (7) oder an beiden Enden zu einem U-förmigen
Querdrahtbügel (8) zu verformen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegevorrichtungen (32)
je eine Radiusschablone und einen mit einer Biegerolle bestückten Biegearm aufweisen,
die nach dem Biegevorgang soweit abtauchen, daß das Heranschieben nicht behindert
wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Bestückungsvorrichtung
(27) zwei Drahtrollen (31) mit Draht unterschiedlicher Dicke zugeordnet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwei wahlweise von je zwei
Drahtrollen (31) gespeiste Bestückungsvorrichtungen (27) an zwei gegenüberliegenden
Seiten des Rahmengestells (9) angebracht sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine in einem Fahrbereich
(34) in zwei zueinander senkrechten Richtungen geradlinig bewegliche Schweißvorrichtung
vorgesehen ist, die einen Querdrahtabschnitt an einer Seitenfläche der Längsstabkonfiguration
anschweißen kann, wobei diese Schweißvorrichtung von dem Rahmengestell (9) zurückfährt,
um diesem und der Längsstabkonfiguration für eine 90°-Drehung Raum zu geben, und anschließend
vorfährt, um einen Schweißvorgang an einer anschließenden Seitenfläche auszuführen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine radial verfahrbare Schweißvorrichtung
vorgesehen ist, wobei der Vorschub der Schweißrolle auf dem Querdrahtabschnitt durch
deren Relativbewegung gegenüber dem sich drehenden Rahmengestell entsteht.
15. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Schweißvorrichtungen
(28) an entgegengesetzten und nicht mit einer Bestückungsvorrichtung (27) belegten
Seiten des Rahmengestells (9) vorgesehen sind.