[0001] Die Erfindung betrifft eine Klemmschaltung zum Erzeugen einer vorgegebenen Mindestspannung
mit kreuzgekoppelten ersten und zweiten Transistoren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1, die von einem Normalbetrieb in einen Klemmbetrieb umschaltet, wenn die Spannung
eines über einen Eingangspfad zugeführten Signals unter eine vorbestimmte Klemmspannung
abfällt.
[0002] Klemmschaltungen dienen im allgemeinen dazu, den Pegel eines anliegenden Signals
auf einem bestimmten Mindestwert zu halten. Eine große Bedeutung haben solche Klemmschaltungen
bei der Anwendung von integrierten Schaltungen gefunden. Ein Absinken von Eingangssignalen
in den Bereich einer Diodenspannung unter dem Massepotential und darunter würde hier
nämlich dazu führen, daß über die in jeder integrierten Schaltung vorhandenen parasitären
Bauelemente Ströme fließen, die benachbarte Bauelemente oder sogar die gesamte Funktion
der Schaltung stören. Diese Gefahr ist zum Beispiel dann besonders groß, wenn in einer
elektronischen Schaltungsanordnung mit mehreren Versorgungsspannungen und Masseverbindungen
ein Fehler in Form einer Unterbrechung einer Masseverbindung auftritt. Insbesondere
bei sicherheitskritischen Anwendungen (zum Beispiel bei elektronischen Systemen der
Automobilelektronik) muß gewährleistet sein, daß die von dem Fehler nicht direkt betroffenen
Schaltungsteile nicht beeinflußt werden.
[0003] Zur Lösung dieses Problems ist zum Beispiel die in Figur 5a gezeigte Schaltungen
mit vier npn-Transistoren T1, T2, T5, T6 und einer Stromquelle I
bias bekannt. Der erste und zweite Transistor T1 und T2, die jeweils eine sehr steile
Ausgangskennlinie aufweisen, sind kreuzverschaltet.
[0004] Der Emitter des ersten Transistors T1 (Ausgangstransistor) ist mit einem Eingangspfad
Vp verbunden, an dem das zu überwachende Eingangssignal anliegt. Mit einer solchen
Schaltung läßt sich eine gute Schutzwirkung im Klemmbetrieb erzielen, wobei die gewünschte
Klemmspannung sehr genau eingehalten wird. Diese bekannte Schaltung hat jedoch den
Nachteil, daß sie nicht für einen Betrieb mit hohen Eingangsspannungen (zum Beispiel
40V oder mehr) geeignet ist. Dies beruht darauf, daß der erste Transistor T1, bei
dem es sich um einen NPN-Transistors handelt, aufgrund seiner relativ geringen Emitter-Basis-Durchbruchspannung
eine nur geringe Festigkeit gegen solche positiven Eingangsspannungen aufweist.
[0005] Als Abhilfe hierfür ist es bekannt, die in Figur 5a gezeigte Schaltung gemäß Figur
5b mit einer ersten Diode D1 zwischen dem Emitter des ersten Transistors T1 und dem
Eingangspfad Vp für die Eingangsspannung spannungsfest zu machen, wobei aus Symmetriegründen
eine zweite Diode D2 am Emitter des zweiten Transistors T2 erforderlich ist. Dadurch
kann die gewünschte Klemmspannung eingehalten werden. Diese Schaltung hat jedoch den
Nachteil, daß die stromabhängige Flußspannung der ersten Diode D1 die Klemmspannung
verzerrt und damit die Schutzwirkung im Klemmbetrieb stark beeinträchtigt ist. Dieses
Problem läßt sich zwar durch eine Erhöhung des Stroms I
bias teilweise lösen. Diese Maßnahme hat jedoch zur Folge, daß sich der Strom durch den
ersten Transistors T1 bereits vor dem Erreichen der vorbestimmten Klemmspannung erhöht
und damit auch die Gesamtstromaufnahme der Klemmschaltung im Normalbetrieb in unerwünschter
Weise steigt.
[0006] Aus der US 5,519,341 ist eine Komparatorschaltung mit kreuzgekoppelten Transistoren
bekannt, die den Laststrom durch einen Transistor mittels eines Source-Widerstandes
erfaßt und auf einen vorgegebenen Strom-Wert detektiert. Mittels eines Flip-Flops
kann der Strom durch den Transistor begrenzt werden.
[0007] Aus der US 5,576,616 ist ebenfalls eine SA mit kreuzgekoppelten Transistoren bekannt,
die als Referenzspannungsquelle für eine integrierte Schaltungsanordnung dient, bei
denen das Versorgungspotential schwanken kann. Die angegebene Schaltungsanordnung
ist ferner unempfindlich gegenüber Temperaturschwanken.
[0008] In der DE 25 49 575 ist eine Schaltungsanordnung mit kreuzgekoppelten Transistor
beschrieben, die zum Anschluß an eine spezielle Strom- oder Spannungsquelle vorgesehen
ist. Diese erzeugt ein von der Strom- oder Spannungsquelle unabhängiges Signal.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Klemmschaltung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die eine hohe Spannungsfestigkeit bei genauer Einhaltung der Klemmspannung
und gleichzeitig eine geringe Stromaufnahme im Normalbetrieb aufweist.
[0010] Gelöst wird diese Aufgabe gemäß Anspruch 1 mit einer Klemmschaltung der eingangs
genannten Art, die sich durch einen dritten Transistor M3 auszeichnet, der so in den
Eingangspfad geschaltet ist, daß er sich im Klemmbetrieb der Schaltung in rückwärts
leitendem Zustand und im Normalbetrieb der Schaltung in vorwärts gesperrtem Zustand
befindet.
[0011] Diese Lösung vereint zwei wesentliche Vorteile. Dadurch, daß im Klemmbetrieb der
Strom über den niederohmigen Kanal und nicht über die Reversdiode RD des Transistors
fließt, wird einerseits die Schutzfunktion der Klemmschaltung nicht gestört. Im Normalbetrieb
schützt andererseits der dritte Transistor M3 den ersten Transistor T1 vor zu hohen
Spannungen des Eingangssignals, so daß die gewünschte Spannungsfestigkeit der Klemmschaltung
erzielbar ist.
[0012] Die Unteransprüche beinhalten vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
[0013] Danach ist der dritte Transistor M3 vorzugsweise ein D-MOS-Feldeffekttransistor,
dessen Gateanschluß mit einer Versorgungsspannung V
DD zum Durchschalten des Feldeffekttransistors verbunden ist.
[0014] Zur zumindest teilweisen Kompensation des Einschaltwiderstandes des dritten D-MOS-Feldeffekttransistors
M3 ist vorzugsweise ein vierter D-MOS-Feldeffekttransistor M4 vorgesehen, der in den
Emitter eines fünften, über eine dritte Diode D3 mit der Versorgungsspannung verbundenen
Transistors T5 geschaltet ist, wobei der Gateanschluß des dritten Transistors M3 mit
dem Kollektor des fünften Transistors T5 verbunden ist.
[0015] Weiterhin können alle Transistoren sowie die dritte Diode jeweils durch Feldeffekttransistoren
ersetzt sein.
[0016] Die Klemmschaltung ist insbesondere zur Anwendung in Verbindung mit integrierten
Schaltungen vorgesehen, wobei die Klemmspannung in diesem Fall 0 Volt beträgt. Die
Klemmschaltung ist ferner insbesondere in der BICDMOS (Bipolar, C- und D-MOS) Technologie
realisierbar.
[0017] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Schaltbild einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 2
- ein Schaltbild einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 3
- ein Schaltbild einer dritten Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 4
- die Ausgangskennlinien der in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Schaltungen und
- Fig. 5a und 5b
- eine Klemmschaltung gemäß dem Stand der Technik.
[0018] Der Stand der Technik wurde eingangs bereits anhand der Figuren 5a und 5b erläutert.
Figur 1 zeigt demgegenüber eine erste Ausführungsform der Erfindung, die einen dritten
Transistar M3 in Form eines selbstsperrenden n-Kanal-Isolierschicht-Feldeffekttransistors
(D-MOS-FET) aufweist, der in den Eingangspfad Vp der Klemmschaltung geschaltet ist,
und dessen Gate mit einer positiven Versorgungsspannung V
DD verbunden ist, die ausreicht, um diesen vollständig einzuschalten (zum Beispiel 5V).
Eine Reversdiode RD des Feldeffekttransistors M3 ist gestrichelt angedeutet. Schließlich
liegt zwischen dem Emitter des ersten Transistors T1 und Masse eine Zener-Diode ZD.
[0019] Im Normalbetrieb mit positiver Eingangsspannung befindet sich der Feldeffekttransistor
M3 im vorwärts gesperrten Betrieb und schützt somit den ersten Transistor T1 der Klemmschaltung
gegen zu hohe Eingangsspannungen. Die Zener-Diode ZD verhindert eine unzulässige Aufladung
des Emitters des ersten Transistors T1 durch den über den gesperrten Feldeffekttransistor
M3 fließenden Sperrstrom.
[0020] Sinkt die an dem Eingangspfad Vp anliegende Eingangsspannung auf Massepotential ab,
so geht der Feldeffekttransistor M3 in den rückwärts leitenden Zustand über, und die
Schaltung gelangt in den Klemmbetrieb, in dem das Eingangssignal über den ersten und
zweiten Transistor T1, T2 mit Masse verbunden und somit ein weiteres Absinken der
Eingangsspannung verhindert wird. Der Strom fließt in diesem Fall über den niederohmigen
Kanal des Feldeffekttransistors M3 und nicht über die Reversdiode RD, so daß die Klemmspannung
nicht wie bei der eingangs mit Bezug auf Figur 5b erläuterten Schaltung verzerrt wird,
sondern unbeeinflußt bleibt. Folglich wird auch die Schutzfunktion der Klemmschaltung
nicht beeinträchtigt.
[0021] Figur 2 zeigt eine zweite Ausführungsform der Erfindung, die gegenüber der ersten
Ausführungsform einen vierten Transistor in Form eines D-MOS-Feldeffekttransistors
M4 sowie eine dritte Diode D3 aufweist. Der vierte Transistor M4 ist in den Emitter
des fünften Transistors T5 geschaltet, während sich die dritte Diode D3 in dem Kollektorkreis
des fünften Transistors T5 befindet.
[0022] Mit dieser zweiten Ausführungsform kann der Einfluß des Einschaltwiderstandes des
dritten Transistors M3 (Feldeffekttransistor) teilweise oder ganz kompensiert werden.
Aus Stabilitätsgründen muß der vierte Transistor M4 einen gegenüber dem dritten Transistor
M3 kleineren oder gleichen Einschaltwiderstand aufweisen. Diese Paarungseigenschaft
kann insbesondere dadurch hergestellt werden, daß die beiden Feldeffekttransistoren
M3 und M4 unter gleichen Bedingungen betrieben werden. Dies wird durch die in den
Kollektorkreis geschaltete dritte Diode D3, durch einen inversen Betrieb der vierten
Transistors M4 sowie dadurch erreicht, daß der Gateanschluß des dritten Transistors
M3 zwischen der dritten Diode D3 und dem Kollektor des fünften Transistors T5 liegt.
[0023] Diese zweite Ausführungsform hat darüberhinaus den Vorteil, daß die an dem Eingangspfad
Vp anliegende Eingangsspannung genauer begrenzt wird, als bei der ersten Ausführungsform
gemäß Figur 1. Wenn der Spannungsabfall an dem vierten Transistor M4 so groß wird,
daß der erste Transistor T1 in die Sättigung geht, kann der Stromfluß über den ersten
und den fünften Transistor T1, T5 nicht weiter ansteigen, und die Ausgangsspannung
sinkt ab.
[0024] Figur 3 zeigt eine dritte Ausführungsform der Erfindung. Diese unterscheidet sich
von der in Figur 2 gezeigten zweiten Ausführungsform dadurch, daß die Transistoren
T1, T2, T5 und T6 sowie die dritte Diode D3 jeweils durch n-Kanal-Isolierschicht-Feldeffekttransistoren
(MOS) M1, M2, M5, M6 bzw. M7 ersetzt sind. Für einen sicheren Betrieb dieser Schaltung
ist es erforderlich, daß der erste und der fünfte Transistor M1, M5 jeweils die gleiche
Transferkennlinie aufweisen.
[0025] Da die Inversdiode des vierten Transistors M4 zu leiten beginnt, bevor die Drain-Source-Spannung
des ersten Transistors M1 zu klein wird, hat diese Schaltung nicht den gleichen Strombegrenzungseffekt
wie die in Figur 2 gezeigte zweite Ausführungsform. Erst wenn auf Grund der niedrigeren
Drain-Source-Spannung des ersten Transistor M1 im Vergleich zu dem fünften Transistor
M5 die Transferkennlinien beider Transistoren voneinander abweichen, nimmt die Ausgangsspannung
bei zunehmendem Betrag des Ausgangsstroms langsam ab.
[0026] Figur 4 zeigt schließlich Ausgangskennlinien 1, 2 bzw. 3 der ersten, zweiten bzw.
dritten Ausführungsform, wobei auf der vertikalen Achse die Ausgangsspannung und auf
der horizontalen Achse der Ausgangsstrom aufgetragen ist.
Bezugszeichenliste
[0027]
- T1/M1
- - erster Transistor/erster Feldeffekttransistor
- T2/M2
- - zweiter Transistor/zweiter Feldeffekttransistor
- M3
- - dritter Feldeffekttransistor
- M4
- - vierter Feldeffekttransistor
- T5/M5
- - fünfter Transistor/fünfter Feldeffekttransistor
- T6/M6
- - sechster Transistor/sechster Feldeffekttransistor
- M7
- - siebter Feldeffekttransistor
- D1
- - erste Diode
- D2
- - zweite Diode
- D3
- - dritte Diode
- ZD
- - Zenerdiode
- RD
- - Reversdiode
- VDD
- - Versorgungsspannung
- Ibias
- - Stromquelle
- Vp
- - Eingangspfad
1. Klemmschaltung zum Erzeugen einer vorgegebenen Mindestspannung mit kreuzgekoppelten
ersten und zweiten Transistoren, die von einem Normalbetrieb in einen Klemmbetrieb
umschaltet, wenn die Spannung eines über einen Eingangspfad zugeführten Signals unter
eine vorbestimmte Klemmspannung abfällt, wobei ein dritter Transistor (M3) so in den
Eingangspfad (Vp) geschaltet ist, daß er sich im Klemmbetrieb der Schaltung in rückwärts
leitendem Zustand und im Normalbetrieb der Schaltung in vorwärts gesperrtem Zustand
befindet.
2. Klemmschaltung nach Anspruch 1,
wobei der dritte Transistor ein D-MOS-Feldeffekttransistor (M3) ist, dessen Gateanschluß
mit einer Versorgungsspannung (VDD) zum Durchschalten des Feldeffekttransistors verbunden ist.
3. Klemmschaltung nach Anspruch 2,
wobei eine Zenerdiode (ZD) an dem Emitter des ersten Transistors (T1) vorgesehen ist
zur Verhinderung einer unzulässigen Aufladung des Emitters durch den über den gesperrten
dritten Transistor (M3) fließenden Sperrstrom.
4. Klemmschaltung nach Anspruch 2 oder 3,
wobei ein vierter D-MOS-Feldeffekttransistor (M4) vorgesehen ist, der zur zumindest
teilweisen Kompensation des Einschaltwiderstandes des dritten D-MOS-Feldeffekttransistors
(M3) in den Emitter eines fünften, über eine dritte Diode (D3) mit der Versorgungsspannung
(VDD) verbundenen Transistors (T5) geschaltet ist, wobei der Gateanschluß des dritten
Transistors (M3) mit dem Kollektor des fünften Transistors (T5) verbunden ist.
5. Klemmschaltung nach einem der vorhergehende Ansprüche, wobei der erste, zweite, vierte
und fünfte Transistor (T1, T2, T4, T5) und die dritte Diode (D3) jeweils MOS-Feldeffekttransistoren
(M1, M2, M4, M5, M7) sind.
6. Klemmschaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere zur Anwendung
in Verbindung mit integrierten Schaltungen,
wobei die Klemmspannung 0 Volt beträgt.