(19) |
|
|
(11) |
EP 0 835 170 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
|
24.11.1999 Patentblatt 1999/47 |
(22) |
Anmeldetag: 21.06.1996 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)6: B23K 20/12 |
(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
|
PCT/EP9602/702 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
|
WO 9701/412 (16.01.1997 Gazette 1997/04) |
|
(54) |
VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUM REIBSCHWEISSEN VON WERKSTÜCKEN
PROCESS AND DEVICE FOR FRICTION WELDING OF WORKPIECES
PROCEDE ET DISPOSITIF POUR LE SOUDAGE PAR FRICTION DE PIECES
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
DE ES FR GB IT |
(30) |
Priorität: |
27.06.1995 DE 19523240
|
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
|
15.04.1998 Patentblatt 1998/16 |
(73) |
Patentinhaber: KUKA Schweissanlagen GmbH |
|
86165 Augsburg (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- BÖCK, Johann
D-86438 Kissing (DE)
- GRÖGER, Walter
D-84494 Emersacker (DE)
- MAZAC, Karel
D-86316 Friedberg (DE)
|
(74) |
Vertreter: Ernicke, Hans-Dieter, Dipl.-Ing. |
|
Schwibbogenplatz 2b 86153 Augsburg 86153 Augsburg (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
GB-A- 2 091 153 US-A- 3 973 715
|
US-A- 3 273 233
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Reibschweißen von Werkstücken
aus unterschiedlichen Werkstoffen oder mit unterschiedlichen Werkstoffeigenschaften,
insbesondere unterschiedlicher Härte und/oder Schmelztemperatur, mit den Merkmalen
im Oberbegriff des Verfahrens- und Vorrichtungshauptanspruchs.
[0002] Reibschweißverfahren und Reibschweißvorrichtungen sind in in verschiedenen Ausführungen
in der Praxis bekannt. Die beiden zu verschweißenden Werkstücke werden z.B. unter
Reibkontakt relativ zueinander gedreht, wobei sie an der Reibstelle erhitzt und plastifiziert
werden. Nach einer vorgesehenen Zeitspanne wird der Drehantrieb gestoppt, wodurch
die Relativdrehung bremsend ausläuft und zum Stillstand kommt. Während des Auslaufs
werden die beiden Werkstücke durch einen Axialhub gestaucht und verbunden. Bei konventionellen
Reibschweißverfahren dauert der Reibvorgang mehrere Sekunden, wobei Drehzahlen von
1000 U/min und mehr zum Einsatz kommen. Dieses konventionelle Verfahren ist für gleiche
oder in den Eigenschaften einander sehr ähnliche Werkstoffe praktikabel und hat sich
bewährt. Für das Reibschweißen von Werkstücken aus unterschiedlichen Werkstoffen,
z. B. Aluminium und Stahl, oder für Werkstücke vom gleichen Grundwerkstoff, aber unterschiedlichen
Werkstoffeigenschaften, z. B. weiche oder harte Leichtmetallegierung, läßt sich diese
Reibschweißtechnik nicht zufriedenstellend einsetzen. Die Reibschweißverbindungen
haben nicht die gewünschte Festigkeit und auch nicht eine ausreichend reproduzierbare
Qualität.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Reibschweißverfahren und eine
zugehörige Vorrichtung aufzuzeigen, die auch für Werkstücke mit unterschiedlichen
Werkstoffen oder unterschiedlichen Werkstoffeigenschaften zu einer guten Schweißqualität
führen.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Verfahrens- und Vorrichtungshauptanspruch.
Bei der erfindungsgemäßen Reibschweißtechnik wird der gesamte Drehwinkel während des
Reibvorgangs auf einen niedrigen Wert begrenzt. Nach den mit der Erfindung gewonnenen
praktischen Erfahrungen sollte der Drehwinkel nicht größer als 1080° bzw. 3 ganze
Umdrehungen sein. Für die häufig eingesetzten Werkstoffpaarungen Stahl/Aluminium oder
weiche/harte Leichtmetallegierung sollte der Drehwinkel zwischen 180° bis 720° liegen,
wobei optimale Ergebnisse für einen Drehwinkelbereich von 290° bis 430° gewonnen werden.
Für andere Werkstoffpaarungen können die Drehwinkelbereiche variieren. Sie liegen
auf jeden Fall wesentlich niedriger als bei konventionellen Verfahren.
[0005] Das erfindungsgemäße Verfahren und die zugehörige Vorrichtung sind für alle Einsatzfälle
geeignet, in denen die Werkstücke aus Werkstoffen bestehen mit signifikanten Unterschieden
in den Werkstoffeigenschaften, insbesondere der Härte und/oder der Schmelztemperatur.
Solche Paarungen ergeben sich zum einen aus völlig unterschiedlichen Werkstoffen,
wie Stahl und Leichtmetallegierungen, z. B. Aluminium, Magnesium/Aluminium etc.. Anwendungsbereiche
sind auch Leichtmetallegierungen oder Nichteisenmetalle untereinander, wenn sich in
der Paarung die Werkstoffe durch unterschiedliche Wärmebehandlung, Legierungsbildung
etc. in der Härte, der Festigkeit, der Schmelztemperatur etc. unterscheiden. Die Schmelzeigenschaften
können auch aus anderen Gründen stark unterschiedlich sein.
[0006] Der bevorzugte Einsatzbereich sind rohrförmige, insbesondere zylinderrohrförmige,
Werkstücke. Es sind aber auch Paarungen massiv/rohrförmig möglich. In Versuchen haben
sich gute Ergebnisse für Abmessungsverhältnisse Außendurchmesser/Wandstärke der Rohre
von 10:1 oder größer, vorzugsweise 20:1 oder größer, ergeben.
[0007] In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
[0008] Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und schematisch dargestellt.
Im einzelnen zeigen:
- Figur 1 :
- eine Reibschweißvorrichtung in Seitenansicht und
- Figur 2 :
- einen Reibschweißvorgang im Ablaufdiagramm mit den Veränderungen von Drehzahl, Druck
und Weg über der Zeit.
[0009] Figur 1 zeigt eine Reibschweißvorrichtung (1) zur Verbindung zweier Werkstücke (2,3)
durch Reibschweißen. Hierbei handelt es sich um eine Einkopfmaschine, bei der das
eine Werkstück (2) in einer als Drehfutter ausgebildeten Spanneinrichtung (4) und
das andere Werkstück (3) in einer axial verfahrbaren Spanneinrichtung (8) gespannt
ist. Die Spanneinrichtung (8) stellt zugleich die Stauchvorrichtung (11) dar, mit
der gegen Ende des Reibvorgangs der Stauchhub oder Endschlag zur axialen Verbindung
der beiden Werkstücke (2,3) erfolgt.
[0010] In Abwandlung des gezeigten Ausführungsbeispiels kann es sich auch um eine Doppelkopfmaschine
handeln, die mit zwei Drehfuttern ausgerüstet ist. Darüber hinaus sind auch noch andere
Maschinenabwandlungen möglich.
[0011] Die beiden Werkstücke (2,3) sind vorzugsweise als zylindrische Rohre ausgebildet
oder weisen an der Schweißstelle Rohrabschnitte auf. Sie haben ein Abmessungsverhältnis
von Außendurchmesser/Wandstärke von mindestens 10:1, vorzugsweise 20:1 oder größer.
Bevorzugter Einsatzbereich sind Wellen oder Achsen im Fahrzeugbau. Darüberhinaus gibt
es auch beliebige andere Einsatzbereiche.
[0012] Die beiden Werkstücke (2,3) unterscheiden sich signifikant in ihren Werkstückeigenschaften,
insbesondere ihrer Härte und/oder Schmelztemperatur. Das Werkstück mit der höheren
Härte oder Schmelztemperatur wird vorzugsweise in derjenigen Spanneinrichtung (4)
gespannt, die mit dem Drehantrieb (5) verbunden ist. In der gezeigten Ausführungsform
handelt es sich um die Verbindung eines Gelenkkopfes (2) aus Stahl mit einer Gelenkwelle
(3), die aus einer Aluminiumlegierung besteht. Bei zwei Werkstücken (2,3) mit dem
gleichen Grundwerkstoff, z. B. unterschiedlich harten Legierungen, insbesondere Leichtmetallegierungen,
wird das härtere oder höherschmelzende Werkstück (2) ebenfalls auf der Drehantriebsseite
gespannt.
[0013] Der Drehantrieb (5) besteht in an sich bekannter Weise aus einem Motor (7) und einem
Getriebe (6), die mit dem Spannfutter (4) verbunden sind. Der Drehantrieb (5) wird
über eine Maschinensteuerung (12) betätigt, die vorzugsweise computerisiert und frei
programmierbar ist.
[0014] Die Reibschweißvorrichtung (1) weist im Bereich der drehenden Spanneinrichtung (4)
außerdem eine Vorrichtung (10) zum Planen der Reibfläche des härteren oder höherschmelzenden
Werkstücks (2) auf. Im gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich um einen zustellbaren
Drehmeißel, mit dem die Reibfläche plangedreht und dabei senkrecht zur Drehachse (9)
der Reibschweißvorrichtung (1) ausgerichtet werden kann. Das Planen der Reibfläche
vor dem Reibschweißvorgang in Spannstellung des Werkstücks (2) wird sich günstig auf
die Qualität und Reproduzierbarkeit der Reibschweißergebnisse aus.
[0015] Der Reibschweißvorgang wird nachfolgend anhand des Ablaufdiagramms von Figur 2 näher
erläutert.
[0016] Vor dem Reibschweißvorgang sind die beiden Werkstücke (2,3) voneinander axial distanziert.
Der Drehantrieb (5) wird gestartet und dreht im Leerlauf hoch, wobei zugleich die
beiden Werkstücke (2,3) von der Stauchvorrichtung (11) bzw. der Vorschubvorrichtung
längs der Drehachse (9) im Eilgang einander angenähert werden.
[0017] Für den Reibschweißprozeß hat es sich als günstig erwiesen, eine niedrigere Leerlaufdrehzahl
als üblich einzusetzten. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel einer Aluminium/Stahl-Verbindung
liegt sie bei ca. 300 U/min. Sie kann nach den praktischen Erfahrungen von 50 bis
500 U/min variieren und auch außerhalb dieses Bereichs je nach Werkstoffpaarung liegen.
[0018] Wie Figur 2 im unteren Diagramm mit der Angabe des Weges über der Zeit zeigt, wird
kurz vor Werkstückkontakt der Eilgang abgeschaltet und die beiden Werkstücke (2,3)
einander im Kriechgang genähert. Sobald die Werkstücke (2,3) einander berühren, werden
sie an ihren Stirnflächen unter Reibkontakt und mit einer im wesentlichen konstanten
Anpreßkraft relativ zueinander gedreht.
[0019] Der Drehwinkel der Relativdrehung beim Reibvorgang ist begrenzt. Er bemißt sich vom
Reibbeginn bis zum Stillstand der Drehbewegung (Reibvorgang). Der Reibbeginn ist derjenige
Zeitpunkt, zu dem eine meßbare und signifikante Werkstückverformung einsetzt und die
einhergehende Werkstückverkürzung beginnt. Der Reibbeginn kann mit vorzugsweise geringfügiger
Verzögerung nach der ersten Berührung der Werkstücke (2,3) liegen. Die Verzögerung
kann durch einerseits durch meßtechnische Gründe und andererseits durch die Zustellgeschwindigkeit
und/oder eine eventuell vorgeschaltete sogenannte Anreibzeit bestimmt sein.
[0020] Die Reibzeit ist die Zeit von Reibbeginn bis zum Abschalten des Drehantriebs (5).
Nach dem Abschalten dreht das Werkstück (2) durch die Massenträgheiten im Antriebsstrang
unter Bremswirkung der Reibkräfte noch bis zum Drehungsstillstand weiter.
[0021] Der Drehwinkel beträgt im gezeigten Ausführungsbeispiel vorzugsweise 290° bis 430°.
Brauchbare Ergebnisse werden auch für einen Drehwinkelbereich zwischen ca. 180° bis
720° erhalten. Nach den bisherigen Erfahrungen sollte der Drehwinkel nicht höher als
1080° liegen.
[0022] Der Drehwinkel wird in der gezeigten Ausführungsform nur über die Reibzeit eingestellt
und gesteuert. Hierfür sind die Massenträgheiten im Antriebsstrang entsprechend abgestimmt,
damit nach Antriebsabschaltung eine rasche Bremsung erfolgt. Es empfiehlt sich dabei
insbesondere, die bewegten Massen zu verringern und eine geeignete Übersetzung des
Getriebes (6) zu wählen. Dies steht auch im Einklang mit der gewünschten niedrigen
Leerlaufdrehzahl von ca. 300 U/min.
[0023] Der Drehwinkel wird gemessen, was z.B. exakt und direkt über eine Winkelmessung mittels
Drehgeber oder mittelbar und angenähert über eine kontinuierliche Drehzahlmessung
und eine Rückrechnung geschieht. Aus meßtechnischen Gründen startet die Drehzahlmessung
kurz nach Reibbeginn und endet kurz vor Drehungsstillstand. Das Diagramm von Figur
2 verdeutlicht den Meßbereich. Der gemessene bzw. berechnete Drehwinkel kann dadurch
geringfügig kleiner als der tatsächliche Drehwinkel sein.
[0024] Die für den gewünschten Drehwinkel oder Drehwinkelbereich erforderliche Reibzeit
kann im einfachsten Fall aus Versuchen empirisch ermittelt werden. Die Einstellung
der Reibzeit erfolgt an der Maschinensteuerung (12). Ein praktischer Wert für die
Reibzeit sind ca. 100 msec bei einer Drehzahl von ca. 300 U/min und einem Drehwinkel
von etwa 360°, wobei die Bremsphase nach dem Abschalten ebenfalls ca. 100 msec beträgt.
[0025] Wie das mittlere Diagramm von Figur 2 mit der Angabe des Drucks über der Zeit erläutert,
erfolgt nach Beendigung der Reibzeit und Abschaltung des Drehantriebs (5) mit einer
einstellbaren Stauchverzögerung der Stauchhub. Der Stauchhub kann während der Bremsphase
und noch vor Stillstand der Relativdrehung der Werkstücke (2,3) einsetzen. Im unteren
Diagramm kann die sich zeitgleich über den Reibvorgang und die anschließende Stauchung
ergebende Werkstückverkürzung abgelesen werden.
[0026] In der Reibschweißvorrichtung (1) sind unterschiedliche Meßvorrichtungen (nicht dargestellt)
angeordnet. So läßt sich beispielsweise der erste Kontakt der Werkstücke (2,3) und/oder
der Reibbeginn über die in der Stauchvorrichtung (11) auftretende Kraft oder den Druck
feststellen und messen. Alternativ sind auch andere geeignete Meßverfahren und entsprechende
Vorrichtungen einsetzbar. Beispielsweise kann auch der Reibbeginn über den Zustellweg
bestimmt werden. Beim Reibschweißen, was vornehmlich für Serienfertigung eingesetzt
wird, sind die Toleranzen der Werkstücke (2,3) und der Einspannung sehr gering, so
daß der Zustellweg eine signifikante Größe in ausreichender Genauigkeit darstellt.
[0027] Am Drehantrieb (5) sind ferner geeignete Drehgeber oder andere Meßinstrumente für
die Messung des Drehwegs und/oder Drehwinkels vorhanden. In der Maschinensteuerung
(12) wird darüber der Drehwinkel ab Reibbeginn bis Drehungsstillstand gemessen bzw.
berechnet und überwacht. Außerdem kann hierüber auch die Drehzahl überwacht werden,
was vorzugsweise getaktet und in Echtzeit während der Reibzeit bis kurz vor Drehungsstillstand
geschieht.
[0028] Ferner sind geeignete Meßeinrichtungen zur Messung des Werkstückweges und der Werkstückverkürzung
vorhanden. Diese sind ebenfalls wie die vorstehend erwähnten anderen Meßeinrichtungen
mit der Maschinensteuerung (12) verbunden.
[0029] Die verschiedenen Meßeinrichtungen können nicht nur zur Überwachung des Reibschweißvorgangs
und dessen Parametern, sondern auch zur Steuerung und zur Regelung des Reibschweißvorgangs
eingesetzt werden. So ist es beispielsweise möglich, beim Wunsch nach einer genaueren
Einhaltung des Drehwinkels eine Bremsvorrichtung, vorzugsweise eine elektrische Motorbremse,
einzusetzen, die den Drehantrieb (5) in Abhängigkeit vom gemessenen Drehwinkel aktiv
bremst und evtl. stillsetzt. Diese Bremsvorrichtung kann auf der Seite des Drehantriebs
(5) angeordnet sein und auf diesen direkt einwirken. Alternativ kann auch eine erhöhte
Bremswirkung über eine höhere Reibkraft und die Stauchvorrichtung (11) erzielt werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0030]
- 1
- Reibschweißvorrichtung
- 2
- Werkstück, hart
- 3
- Werkstück, weich
- 4
- Spanneinrichtung
- 5
- Drehantrieb
- 6
- Getriebe
- 7
- Motor
- 8
- Spanneinrichtung
- 9
- Drehachse
- 10
- Planvorrichtung
- 11
- Stauchvorrichtung
- 12
- Steuerung
1. Verfahren zum Reibschweißen von Werkstücken aus unterschiedlichen Werkstoffen oder
mit unterschiedlichen Werkstoffeigenschaften, insbesondere unterschiedlicher Härte
und/oder Schmelztemperatur, wobei die Werkstücke unter Reibkontakt relativ zueinander
gedreht, gestoppt und gestaucht werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkstücke (2,3) beim Reibvorgang über einen begrenzten Drehwinkel von weniger
als 1080° relativ zueinander gedreht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehwinkel der Relativdrehung ca. 180° bis 720°, vorzugsweise 290° bis 430°
beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehwinkel direkt oder mittelbar gemessen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehwinkel über die Reibzeit und Abschaltung des Drehantriebs (5) gesteuert
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibzeit auf die Massenträgheiten der bewegten Maschinenteile und des bewegten
Werkstücks (2) sowie die Reibkräfte abgestimmt ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehantrieb (5) im Leerlauf mit einer begrenzten Drehzahl von ca. 50 bis
500 U/min, vorzugsweise ca. 300 U/min läuft.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das widerstandsfähigere Werkstück (2) gedreht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibschweißfläche des gedrehten Werkstücks (2) vor dem Reibschweißen in
der Spannstellung senkrecht zur Drehachse (9) geplant wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Reibbeginn der Werkstücke (2,3) über eine Messung von Druck oder Kraft in
der Stauchvorrichtung (11) oder den Zustellweg festgestellt wird.
10. Vorrichtung zum Reibschweißen von Werkstücken aus unterschiedlichen Werkstoffen oder
mit unterschiedlichen Werkstoffeigenschaften, insbesondere unterschiedlicher Härte
und/oder Schmelztemperatur, mit mindestens einem Drehantrieb und einer Stauchvorrichtung,
welche die Werkstücke relativ zueinander drehen, stoppen und unter Stauchdruck aneinanderpressen,
wobei die Reibschweißvorrichtung eine Einrichtung zum Feststellen des Reibbeginns
und eine Steuerung zur Einstellung der Reibzeit oder des Drehwinkels aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuerung (12) derart ausgebildet ist, daß sie Relativdrehungen der Werkstücke
(2,3) beim Reibvorgang über einen begrenzten Drehwinkel von weniger als 1080° steuert.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung (12) auf abgestimmte kurze Reibzeiten zur Erzielung der gewünschten
Drehwinkel einstellbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung (12) auf Drehwinkel von ca. 180° bis 720°, vorzugsweise 290° bis
430°, eingestellt ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10, 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibschweißvorrichtung (1) eine Einrichtung zum Messen oder Berechnen des
Drehwinkels und/oder der Drehzahl des Werkstücks (2) aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehantrieb (5) eine Leerlaufdrehzahl von ca. 50 bis 500 U/min, vorzugsweise
ca. 300 U/min, aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibschweißvorrichtung (1) eine Planvorrichtung (10) für das gedrehte Werkstück
(2) aufweist.
1. Process for friction welding of workpieces made from different materials or with different
materials properties, in particular different hardnesses and/or melting temperatures,
the workpieces, in frictional contact, being rotated relative to one another, stopped
and forged, characterized in that the workpieces (2, 3) are rotated relative to one
another, during the friction operation, over a limited angle of rotation of less than
1080°.
2. Process according to Claim 1, characterized in that the angle of rotation of the relative
rotation is approx. 180° to 720°, preferably 290° to 430°.
3. Process according to Claim 1 or 2, characterized in that the angle of rotation is
measured directly or indirectly.
4. Process according to Claim 1, 2 or 3, characterized in that the angle of rotation
is controlled using the friction time and by switching off the rotary drive (5).
5. Process according to Claim 4, characterized in that the friction time is adapted to
the mass moments of inertia of the moving machine parts and of the moving workpiece
(2) and to the friction forces.
6. Process according to one of Claims 1 to 5, characterized in that the rotary drive
(5), in idling mode, runs at a limited rotational speed of approx. 50 to 500 rpm,
preferably approx. 300 rpm.
7. Process according to one of Claims 1 to 6, characterized in that the more resistant
workpiece (2) is rotated.
8. Process according to one of Claims 1 to 7, characterized in that the friction-welding
surface of the rotated workpiece (2) undergoes a facing operation perpendicular to
the axis of rotation (9) in the clamped position prior to the friction welding.
9. Process according to one of Claims 1 to 8, characterized in that the beginning of
friction between the workpieces (2,3) is detected by measuring pressure or force in
the forging device (11) or the in-feed travel.
10. Device for friction welding of workpieces made from different materials or with different
materials properties, in particular different hardnesses and/or melting temperatures,
having at least one rotary drive and a forging device, which rotate the workpieces
relative to one another, stop the workpieces and press them together under forging
pressure, the friction-welding device having a device for detecting the start of friction
and a control unit for adjusting the friction time or the angle of rotation, characterized
in that the control unit (12) is designed in such a manner that it controls relative
rotations of the workpieces (2,3) during the friction operation over a limited angle
of rotation of less than 1080°.
11. Device according to Claim 10, characterized in that the control unit (12) can be set
to adapted short friction times in order to achieve the desired angle of rotation.
12. Device according to Claim 10 or 11, characterized in that the control unit (12) is
set to angles of rotation of approx. 180° to 720°, preferably 290° to 430°.
13. Device according to Claim 10, 11 or 12, characterized in that the friction-welding
device (1) has a device for measuring or calculating the angle of rotation and/or
the rotational speed of the workpiece (2).
14. Device according to one of Claims 10 to 13, characterized in that the rotary drive
(5) has an idle speed of approx. 50 to 500 rpm, preferably approx. 300 rpm.
15. Device according to one of Claims 10 to 14, characterized in that the friction-welding
device (1) has a facing device (10) for the rotated workpiece (2).
1. Procédé pour le soudage par friction de pièces en des matériaux différents ou en des
matériaux possédant des propriétés différentes, notamment une dureté et/ou un point
de fusion différent, les pièces étant entraînées en rotation l'une par rapport à l'autre
avec un contact par friction, étant arrêtées et refoulées, caractérisé en ce que lors
de l'opération de friction, on fait tourner les pièces (2, 3) l'une par rapport à
l'autre sur un angle de rotation limité de moins de 1080°.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'angle de la rotation relative
est d'environ 180° à 720°, de préférence de 290° à 430°.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce qu'on mesure directement
ou indirectement l'angle de rotation.
4. Procédé selon la revendication 1, 2 ou 3, caractérisé en ce qu'on commande l'angle
de rotation par l'intermédiaire du temps de friction et de l'arrêt du dispositif d'entraînement
en rotation (5).
5. Procédé selon la revendication 4, caractérisé en ce qu'on ajuste le temps de friction
sur les inerties de masse des pièces de machine déplacées et de la pièce (2) déplacée
ainsi que sur les forces de friction.
6. Procédé selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que le dispositif
d'entraînement en rotation (5) tourne à vide à une vitesse limitée d'environ 50 à
500 tours/minute, de préférence d'environ 300 tours/minute.
7. Procédé selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce qu'on fait tourner
la pièce (2) plus résistante.
8. Procédé selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce qu'avant le soudage
par friction, la surface de soudage par friction de la pièce (2) entraînée en rotation
est surfacée, dans la position de serrage, perpendiculairement à l'axe de rotation
(9).
9. Procédé selon l'une des revendications 1 à 8, caractérisé en ce qu'on détermine le
début de la friction des pièces (2, 3) par une mesure de la pression ou de la force
dans le dispositif de refoulement (11) ou par l'intermédiaire de la course d'avance.
10. Dispositif pour le soudage par friction de pièces en des matériaux différents ou en
des matériaux possédant des propriétés différentes, notamment une dureté et/ou un
point de fusion différent, comprenant au moins un dispositif d'entraînement en rotation
et un dispositif de refoulement qui font tourner les pièces l'une par rapport à l'autre,
les arrêtent et les compriment l'une contre l'autre sous l'effet d'une pression de
refoulement, le dispositif de soudage par friction présentant un dispositif pour détecter
le début de la friction et une commande pour régler le temps de friction ou l'angle
de rotation, caractérisé en ce que la commande (12) est réalisée de telle sorte qu'elle
commande des rotations relatives des pièces (2, 3) lors de l'opération de friction
sur un angle de rotation limité de moins de 1080°.
11. Dispositif selon la revendication 10, caractérisé en ce que la commande (12) peut
être réglée sur des temps de friction courts ajustés afin d'obtenir l'angle de rotation
souhaité.
12. Dispositif selon la revendication 10 ou 11, caractérisé en ce que la commande (12)
est réglée sur des angles de rotation d'environ 180° à 720°, de préférence de 290°
à 430°.
13. Dispositif selon la revendication 10, 11 ou 12, caractérisé en ce que le dispositif
de soudage par friction (1) présente un dispositif pour mesurer ou calculer l'angle
de rotation et/ou la vitesse de rotation de la pièce (2).
14. Dispositif selon l'une des revendications 10 à 13, caractérisé en ce que le dispositif
d'entraînement en rotation (5) présente une vitesse de marche à vide d'environ 50
à 500 tours/minute, de préférence d'environ 300 tours/minute.
15. Dispositif selon l'une des revendications 10 à 14, caractérisé en ce que le dispositif
de soudage par friction (1) présente un dispositif de surfaçage (10) pour la pièce
(2) entraînée en rotation.