(19)
(11) EP 0 950 450 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
24.11.1999  Patentblatt  1999/47

(21) Anmeldenummer: 97122596.6

(22) Anmeldetag:  20.12.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B22C 21/08

(54)

Stützvorrichtung für Sandgiessformen

Supporting device for sand moulds

Dispositif de support pur les moules de coulage en sable


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR GB IT LI SE

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
20.10.1999  Patentblatt  1999/42

(73) Patentinhaber: Heinrich Wagner Sinto Maschinenfabrik GmbH
57334 Bad Laasphe (DE)

(72) Erfinder:
  • Grolla, Herbert
    57334 Bad Laasphe (DE)

(74) Vertreter: Missling, Arne, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Bismarckstrasse 43
35390 Giessen
35390 Giessen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
GB-A- 815 859
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Stützvorrichtung zur Abstützung des Formsandes von einer stehend angeordneten, einen Formkastenrahmen aufweisenden Gießform mit mindestens einer auf der Außenseite der Gießform befestigbaren Stützplatte, welche relativ Zur Gießform festlegbar ist.

    [0002] Gießformen, die häufig in Gießereien eingesetzt werden, bestehen in der Regel aus einem Formrahmen, welcher eine Sandform aufnimmt. Die Gießform ist üblicherweise zweigeteilt, wobei die beiden Gießformhälften liegend oder stehend abgegossen werden können. Während des Abgusses können in Abhängigkeit der Höhe der Form erhebliche metallostatische Drücke auftreten. Diesen Drücken begegnet man zum einen dadurch, daß die beiden Formhälften miteinander verschraubt oder aber verklammert werden, so daS diese unter dem Einfluß des metallostatischen Druckes nicht auseinandergedrückt werden können. Es besteht jedoch dann immer noch die Gefahr, daS der Formsand in der Gießform auseinander gedrückt wird. Werden liegend angeordnete Formen vergossen, so begegnet man diesen Gefahren dadurch, daß Platten während des Abgusses und des Erstarrens des Gußstückes auf die Form aufgelegt werden. Werden die Gießformen stehend abgegossen, so werden auf beiden Seiten der Gießform Platten aufgebracht, die miteinander verbunden werden, so daß diese eine starre Einheit bilden und so den metallostatischen Druck aufnehmen. Das Verbinden dieser Platten miteinander geschieht von Hand und ist sehr zeitaufwendig, was nicht nur für das Befestigen der Platten sondern auch für deren Abnahme gilt. Für automatische Formanlagen sind derartige Platten nicht geeignet.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stützvorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß diese kostengünstig in der Herstellung ist, mit einem geringen zeitlichen Aufwand an der Gießform befestigbar und wieder lösbar ist und die es darüber hinaus gestattet, mit einer automatisch arbeitenden Vorrichtung an den Gießformen angebracht und wieder abgenommen zu werden.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Stützplatte an ihren beiden Stirnseiten mit mindestens einem Arm versehen ist, der fest mit der Stützplatte verbunden ist, daß der Arm mit einer zur Stützplatte hinweisenden Anlagefläche versehen ist, die in einem spitzen Winkel zur Stützplatte verläuft und dieser zugewandt ist, und daß die Anlagefläche des Armes zum Zusammenwirken mit an der Seitenfläche der Gießform bzw. Gießformhälfte angeordneten Stoßbolzen angepaßt ist.

    [0005] Eine erfindungsgemäß ausgebildete Stützvorrichtung besteht somit aus einer Platte, an der ein Arm angebracht ist, der mit einer Anlagefläche versehen ist, welche in einem spitzen Winkel zur Platte verläuft. Vorteilhaft liegt dieser Winkel unterhalb des Reibungswinkels, so daß die beim Abgießen auf die Platte wirkenden metallostatischen Kräfte nicht zu einem Lösen derselben führt.

    [0006] Der Abstand der Anlagefläche des Armes zur Stützplatte ist so gewählt, daß bei einem Absenken der Stützvorrichtung diese Anlagefläche hinter einen an der Gießformaußenseite angeordneten Bolzen greift. Durch die Schräge der Anlagefläche und aufgrund des Gewichtes gleitet die Stützplatte längs der Gießform so lange nach unten, bis diese satt an der Sandaußenfläche der Gießform anliegt. Die von dem Sand beim Abgießen auf die Stützplatte übertragenen Kräfte werden somit über den Arm und dessen Anlagefläche unmittelbar in den Stoßbolzen der Gießform eingeleitet, so daß ein Auseinandergehen der Gießform sicher verhindert ist.

    [0007] Die für die Befestigung der Stützvorrichtung erforderlichen Stoßbolzen an den Seitenflächen der Gießform können entweder zusätzlich an dieser angebracht werden oder aber es ist auch durchaus möglich, die Stoßbolzen zu verwenden, die die Gießform ohnehin aufweist und über die benachbarte Gießformen auf die Transportbahn aneinander anliegen. Es ist hier lediglich darauf zu achten, daß die Länge dieser Stoßbolzen ausreichend ist, damit ein sicherer Halt der Anlageflächen der Arme der Stützplatten an diesen gewährleistet ist. Der Abstand der Arme zueinander wird etwas größer als der Abstand der Seitenfläche des Gießformrahmens gewählt, so daß die Arme beim Absenken der Stützvorrichtung ohne größere Reibung auf die Stoßbolzen abgesenkt werden können.

    [0008] Die erfindungsgemäße Stützvorrichtung weist vorteilhaft an jeder Seite der Stützplatte und im Bereich des vorderen Endes des Armes jeweils eine Aufnahmeeinrichtung auf, die im einfachsten Fall aus einem Bolzen bestehen kann. An diesem Bolzen können Greifarme einer Vorrichtung angreifen, die die Stützvorrichtung vor dem Gießvorgang automatisch der Gießform zuführt und an dieser befestigt. Die Greifarme sind schwenkbar an der Vorrichtung angeordnet, so daß nach dem Absetzen durch Verschwenken der Greifarme diese von der Stützvorrichtung gelöst werden können. Andererseits können nach erfolgter Abkühlung des Gußstückes die Greifarme wieder unter die Aufnahmepunkte gefahren werden und anschließend die Stützvorrichtung wieder nach oben abgehoben werden. Es ist so möglich, diese Stützvorrichtung auch in automatischen Formanlagen einzusetzen, so daß hier jegliche manuelle Arbeit entfallen kann.

    [0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben. In dieser zeigen:
    Fig. 1
    eine Seitenansicht einer Gießform mit einer erfindungsgemäßen Stützvorrichtung,
    Fig. 2
    einen Horizontalschnitt durch die Gießform nach Fig. 1,
    Fig. 3
    die auf einer Transportbahn aufgesetzte Gießform mit einer Vorrichtung zum automatischen Anbringen der Stützvorrichtung und
    Fig. 4
    die gleiche Ansicht wie in Fig. 3, jedoch nach vollendetem Abguß und Erstarren des Gußstückes und mit bereits abgehobener Stützvorrichtung.


    [0010] Fig. 1 zeigt eine Gießform 1 in Seitenansicht, die aus zwei Gießformhälften 2, 3 besteht. Die beiden Gießformhälften sind über einen Haken 4 miteinander verklammert. Wie aus der Fig. 2 hervorgeht, ist das Innere der Gießform mit Sand 15 ausgefüllt, welcher einen Gießhohlraum für ein Gußstück 14 bildet.

    [0011] Die Gießform 1 ist auf einem Wagen 5 aufgesetzt, welcher auf einer Standbahn 6 verfahrbar angeordnet ist. Jede Gießformhälfte 2, 3 weist Stoßbolzen 7 auf jeder Seitenfläche auf, welche beim Transport der Gießformen 1 auf der Standbahn 6 aneinander liegen.

    [0012] Zur Aufnahme des metallostatischen Druckes beim Abgießen der Gießform 1 dient eine Stützvorrichtung 8, welche aus einer Stützplatte 9 besteht, welche an ihren beiden Stirnseiten jeweils mit einem Arm 10 versehen ist, der sich im wesentlichen senkrecht zur Stützplatte erstreckt. An diesem Arm 10 ist eine Anlagefläche 11 ausgebildet, welche in einem spitzen Winkel zur Stützplatte 9 verläuft. Der Abstand der Anlagefläche 11 zur Anlagefläche der Stützplatte 9 ist so gewählt, daß die Anlagefläche beim Absenken der Stützvorrichtung, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist, hinter den Stoßbolzen 7 greift. Aufgrund des Gewichtes der Stützvorrichtung 8 senkt sich diese so weit nach unten, bis die Stützplatte 9 satt an der Außenseite der Gießform 1 anliegt. Die Neigung der Anlagefläche 11 relativ zur Stützplatte 9 ist so ausgebildet, daß hier der Reibungswinkel vorteilhaft unterschritten wird, so daß bei einer Belastung der Stützplatte 9 durch den metallostatischen Gießdruck diese nicht entgegen ihrem Eigengewicht nach oben verschoben werden kann. Stützvorrichtung 8 und Formkasten 2, 3 sind somit fest miteinander verklammert, so daß der auftretende metallostatische Druck sicher von der Stützplatte aufgenommen wird, ohne daß es zur Verschiebung des Sandes 15 der Gießform kommt.

    [0013] An der Stützplatte 9 wie auch am Arm 10 sind jeweils Aufnahmebolzen 12, 13 angebracht, die dazu dienen, um Greifhaken 16 einer Transport- und Hubeinrichtung 17 an dieser zu befestigen.

    [0014] Die Transport- und Hubeinrichtung 17 besteht aus einem Wagen 18, der auf Laufschienen 19 verfahrbar ist. Ein Hubzylinder 20 ist mit dem Wagen 18 verbunden und greift mit seiner Kolbenstange 21 an einer Tragplatte 22 an, an welcher die Greifeinrichtung 16 befestigt ist. Diese Greifeinrichtung 16 besteht aus zwei je um einen Gelenkpunkt 23 verschwenkbaren Hebel 24, welcher an seinem unteren Ende in zwei Greifarme 25, 26 aufgeteilt ist. Jeder Greifarm weist an seinem unteren Ende einen Haken 27, 28 auf, welcher eine Aufnahmeschräge für die Aufnahme der Aufnahmebolzen 12, 13 der Stützvorrichtung 8 aufweist. Am Ende 29 des Hebels 24 greift ein Hydraulikzylinder 30 an, welcher dazu dient, die beiden Hebel 24 gegeneinander zu verschwenken und so nach dem Absetzen der Stützvorrichtung 8 auf der Gießform 1 sich von Stützvorrichtung zu lösen oder aber im Anschluß an das Abgießen die Stützvorrichtung 8 wieder aufnehmen zu können.

    [0015] Die Fig. 3 zeigt den Befestigungsgang der Stützvorrichtung 8, wobei diese noch nicht ganz ihre Endstellung erreicht hat, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist. Fig. 4 zeigt das Abnehmen der Stützvorrichtung 8 nach dem erfolgten Erstarren des Gußstückes 14.

    [0016] Die Stützplatte 9 muß nicht vollflächig ausgebildet sein. Es ist auch durchaus ausreichend, wenn diese Ausnehmungen aufweist, wobei sichergestellt ist, daß der Abstand der Auflageflächen zwischen den Ausnehmungen nicht so groß wird, daß eine Verschiebung des Sandes zu befürchten ist.


    Ansprüche

    1. Stützvorrichtung zur Abstützung des Formsandes (15) von einer stehend angeordneten, einen Formkastenrahmen (2, 3) aufweisenden Gießform (1) mit mindestens einer auf der Außenseite der Gießform (1) befestigbaren Stützplatte (9), welche relativ zur Gießform (1) festgelegt ist,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die Stützplatte (9) an ihren beiden Stirnseiten mit mindestens je einem Arm (10) versehen ist, der fest mit der Stützplatte (9) verbunden ist, daß der Arm (10) mit einer zur Stützplatte (9) hinweisenden Anlagefläche (11) versehen ist, die in einem spitzen Winkel zur Stützplatte (9) verläuft und dieser zugewandt ist und daß die Anlagefläche (11) des Armes (10) zum Zusammenwirken mit an den Seitenflächen der Gießform angeordneten Stoßbolzen angepaßt ist.
     
    2. Stützvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der spitze Winkel zwischen Anlagefläche (11) des Armes (10) und der Stützplatte (9) kleiner oder gleich dem Reibungswinkel ist.
     
    3. Stützvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Stützplatte (9) und/oder am Arm (10) Mittel (12, 13) für den Angriff einer Transport- und Hubeinrichtung (17) vorgesehen sind.
     
    4. Stützvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel in Form von Aufnahmebolzen (12, 13) ausgebildet sind.
     
    5. Stützvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützplatte (9) Ausnehmungen aufweist.
     


    Claims

    1. A supporting device for supporting the moulding sand (15) in an upright casting mould (1) having a moulding-box frame (2, 3), comprising at least one supporting plate (9) fixable on the outside of the casting mould (1) and secured relative thereto,
    characterised in that the supporting plate (9) is provided on both ends with at least one arm (10) fixedly connected to the supporting plate (9), in that the arm (10) is provided with a contact surface (11) pointing towards the supporting plate (9), extending at an acute angle thereto and facing the supporting plate (9), and in that the contact surface (11) of the arm (10) is adapted for cooperation with stop bolts arranged on the side surfaces of the casting mould.
     
    2. A supporting device according to claim 1, characterised in that the acute angle between the contact surface (11) of the arm (10) and the supporting plate (9) is smaller than or equal to the angle of friction.
     
    3. A supporting device according to claim 1 or 2, characterised in that means (12,13) are provided on the supporting plate (9) and/or the arm (10) for engaging a transporting and lifting arrangement (17).
     
    4. A supporting device according to claim 3, characterised in that the means are in the form of holding bolts (12, 13).
     
    5. A supporting device according to any one of claims 1 to 4, characterised in that the supporting plate (9) has recesses.
     


    Revendications

    1. Dispositif pour l'appui du sable de moulage (15) par un moule de coulée (1) présentant un cadre de moule (2, 3) disposé debout, comportant au moins une plaque d'appui (9) pouvant être fixée sur la face externe du moule de coulée (1) et immobilisable par rapport au moule de coulée (1),
    caractérisé en ce que
    la plaque d'appui (9), sur chacune de ses deux faces frontales, est équipée d'un bras (10) qui est fixe par rapport à la plaque d'appui (9), en ce que le bras (10) est muni d'une surface de contact (11) orientée vers la plaque d'appui (9), cette surface de contact (11) formant un angle aigu avec la plaque d'appui (9) et étant tournée vers elle, et en ce que la surface de contact (11) du bras (10) est ajustée pour travailler en coopération avec des goujons d'assemblage à force, disposés sur les faces latérales du moule de coulée.
     
    2. Dispositif d'appui suivant la revendication 1, caractérisé en ce que l'angle aigu entre la surface de contact (11) du bras (10) et la plaque d'appui (9) est inférieur ou égal à l'angle de frottement.
     
    3. Dispositif d'appui suivant la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce qu'il est prévu, sur la plaque d'appui (9) et/ou sur le bras (10), des moyens (12, 13) d'accrochage à un dispositif de transport et de levage (17).
     
    4. Dispositif d'appui suivant la revendication 3, caractérisé en ce que les moyens sont réalisés sous la forme de goujons d'amarrage (12, 13).
     
    5. Dispositif d'appui suivant l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que la plaque d'appui (9) présente des évidements.
     




    Zeichnung