(19)
(11) EP 0 958 759 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.11.1999  Patentblatt  1999/47

(21) Anmeldenummer: 99108635.6

(22) Anmeldetag:  12.05.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A47B 57/42, A47B 96/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 15.05.1998 DE 19821898

(71) Anmelder: Umdasch Shop - Concept Gesellschaft m.b.H.
3300 Amstetten (AT)

(72) Erfinder:
  • Engelke, Roland
    3381 Golling (AT)

(74) Vertreter: HOFFMANN - EITLE 
Patent- und Rechtsanwälte Arabellastrasse 4
81925 München
81925 München (DE)

   


(54) Regalsystem


(57) Ein Regalsystem umfaßt mindestens einen Regalständer mit in Längsrichtung des Regalständers angeordneten Befestigungsöffnungen. Warenträger (14) sind lösbar am Regalständer befestigbar. Die Warenträger (14) weisen einen ersten Befestigungsansatz (40) auf, der in Belastungsrichtung (38) vorne liegt und einen zweiten Befestigungsansatz (42) auf, der in Belastungsrichtung (38) hinten liegt. Der erste Befestigungsansatz (40) weist eine Rastnut (44) auf, die von der in Belastungsrichtung vorderen Kante (46) im wesentlichen parallel zur Belastungsrichtung verläuft. Der zweite Befestigungsansatz (42) weist eine Einstecknase (52) auf, die von der in Belastungsrichtung (38) hinteren Kante (54) vorsteht.




Beschreibung

Gebiet der Erfindung



[0001] Die Erfindung betrifft ein Regalsystem, umfassend mindestens einen Regalständer mit in Längsrichtung des Regalständers angeordneten Befestigungsöffnungen und Warenträgern, die lösbar am Regalständer befestigbar sind.

Stand der Technik



[0002] Regalsysteme mit Regalständern und lösbar an den Regalständern befestigten Warenträgern sind in der Technik gut bekannt. Hierbei kommen zahlreiche verschiedene Geometrien von Regalständern zum Einsatz, häufig aber auch Sytemlösungen mit einem Grundaufbau, der aus Regalständern besteht, die eine definierte Zargenverbindung aufweisen, wobei in Längsrichtung der Regalständer in gleichen Abständen Befestigungsöffnungen angeordnet sind. Um die Gesamtoptik von Regalsystemen zu verbessern, wird häufig vor den Regalständern eine Rückwand angeordnet, die an den Regalständern befestigt wird.

[0003] Häufig werden derartige Regalsysteme im Ladenbereich eingesetzt. Hierbei muß besondere Sorge getragen werden, daß das gesamte Regalsystem eine sichere Befestigung erlaubt und eine ungleichmäßige Last auf den Regalböden oder ein versehentliches Anstoßen gegen die Regalböden oder die Warenträger, an denen die Regalböden befestigt sind, nicht zu einem Lösen der Verbindung zwischen Regalboden und dem sonstigen Regalsystem bzw. einem Warenträger und dem sonstigen Regalsystem führen kann.

[0004] Gleichzeitig besteht allerdings das Bedürfnis, derartige Regalsysteme mit möglichst geringem Aufwand auf- und abbauen zu können, damit im Wege einer häufig durchzuführenden Umgestaltung des Ladens die Montage mit möglichst geringem Aufwand verbunden ist.

Darstellung der Erfindung



[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Regalsystem vorzuschlagen, das leicht montierbar und demontierbar ist und eine sichere Befestigung ermöglicht.

[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Regalsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

[0007] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, daß die Warenträger in einer speziellen Weise geformt sind, die einen zweistufigen Bewegungsablauf zum Einsetzen in die Regalständer erfordert. Die Warenträger weisen hierzu einen ersten Befestigungsansatz auf, der in Belastungsrichtung vorne liegt, und einen zweiten Befestigungsansatz, der in Belastungsrichtung hinten liegt. Bei einer üblicherweise verwendeten vertikalen Aufstellung der Regalständer liegt somit der in Belastungsrichtung vorne liegende erste Befestigungsansatz in Einbaulage unter dem zweiten Befestigungsansatz.

[0008] Der erste Befestigungsansatz weist eine Rastnut auf, die von der in Belastungsrichtung vorderen Kante des Befestigungsansatzes im wesentlichen parallel zur Belastungsrichtung verläuft und der zweite Befestigungsansatz weist eine Einstecknase auf, die von der in Belastungsrichtung hinteren Kante vorsteht.

[0009] Die Rastnut gestattet nur eine Bewegung des Warenträgers parallel zum Regalständer, bis die Rastnut aus der mit ihr in Eingriff stehenden Wandung des Regalständers ausgerückt ist, während die Einstecknase, die von der in Belastungsrichtung hinteren Kante vorsteht, eine Kante, welche eine Befestigungsöffnung im Regalständer begrenzt, hintergreift und somit nur durch eine Drehbewegung aus dem Eingriff gebracht werden kann.

[0010] Bevorzugte Ausführungsformen sind durch die übrigen Ansprüche gekennzeichnet. Nach einer bevorzugten Ausführungsform weist der zweite Befestigungsansatz ebenfalls eine Rastnut auf, die von der in Belastungsrichtung vorderen Kante des Befestigungsansatzes im wesentlichen parallel zur Belastungsrichtung verläuft. Das Vorsehen einer entsprechenden Rastnut am zweiten Befestigungsansatz erleichtert das Einsetzen des Warenträgers, da auf diese Weise sichergestellt wird, daß die beim Einsetzen zunächst erforderliche Drehbewegung vollständig abgeschlossen ist, bevor beide Rastnuten in Eingriff mit den entsprechenden Wandungsteilen des Regalständers treten können. Die zweite Rastnut vermeidet darüber hinaus ein Verklemmen oder Verkanten des Warenträgers beim Einsetzen.

[0011] Vorzugsweise ist die gesamte Länge des zweiten Befestigungsansatzes in Belastungsrichtung größer als die entsprechende Erstreckung der Befestigungsöffnung im Regalständer in Längsrichtung des Regalständers. Dieses optionale Merkmal ist für das oben beschriebene Hintergreifen der Einstecknase nicht zwingend erforderlich, doch stellt dies eine zusätzliche Sicherungseinrichtung dar, da selbst in dem Fall, in dem der erste Befestigungsansatz nicht ordnungsgemäß eingesetzt wurde, das Ausrücken des Warenträgers aus der Befestigungsöffnung nicht ohne die entsprechende Drehbewegung ausgeführt werden kann. Da durch die Richtung der Erstreckung der Einstecknase diese Drehbewegung entgegen der Belastungsrichtung stattfinden muß, kann somit ein unbeabsichtigtes Lösen des zweiten Befestigungsansatzes selbst dann nicht erfolgen, wenn der erste Befestigungsansatz nicht ordnungsgemäß eingeschoben wurde.

[0012] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist der Regalständer als U-Profil oder als Hohlprofil ausgebildet mit einer Wandstärke, die im wesentlichen der Dicke der Rastnut im ersten Befestigungsansatz entspricht. Dies garantiert eine sichere Befestigung, da zwischen dem Warenträger und dem Regalständer nur ein sehr geringes Spiel vorhanden ist und sich bei dem Benutzer sehr deutlich das subjektive Gefühl einstellt, wann der Warenträger ordnungsgemäß in den Regalständer eingeschoben worden ist.

[0013] Vorzugsweise entspricht der Abstand zwischen dem ersten Befestigungsansatz und dem zweiten Befestigungsansatz dem Abstand zwischen den zueinander gerichteten Begrenzungen der Befestigungsöffnungen im Regalständer, in die im Montagezustand der erste Befestigungsansatz und der zweite Befestigungsansatz jeweils eingreifen. Hierdurch wird eine Begrenzung der Verschiebebewegung beim Montieren und Demontieren des Warenträgers geschaffen, da der Warenträger soweit relativ zum Regalständer bewegt werden muß, bis er jeweils an einen Anschlag gelangt.

[0014] Nach einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Warenträger seitliche Stützbleche auf. Diese dienen dazu, eine seitliche Arretierung der Warenträger vorzusehen, so daß sich ein fester Sitz ergibt.

[0015] Vorzugsweise weisen die Stützbleche eine Kunststoffabdeckung in dem Bereich auf, der in Einbaulage dem Regalständer zugewandt ist. Die Kunststoffabdeckung dient als Schutz gegen ein Verkratzen der Oberfläche der Regalwand beim Einsetzen oder Belasten der Warenträger.

[0016] Nach einer bevorzugten Ausführungsform umfaßt das Regalsystem weiterhin eine Rückwand, die an dem mindestens einen Regalständer befestigbar ist, wobei die Rückwand im Bereich der zu befestigenden Warenträger einen Längsschlitz aufweist. Das Vorsehen einer Rückwand verbessert, wie bereits oben dargelegt wurde, den optischen Gesamteindruck des Regalsystems.

[0017] Vorzugsweise umfaßt das Regalsystem weiter einen Adapter, der in den Längsschlitz der Rückwand einsteckbar ist und eine Befestigungseinrichtung, um die Rückwand an dem Regalständer lösbar zu befestigen. Der Adapter erfüllt zwei Funktionen: zum einen soll er das optische Erscheinungsbild des Regalsystems verbessern, indem die in der Rückwand eingefrästen Längsschlitze verkleidet werden, zum anderen aber dient er als eine Befestigung der Rückwand an dem dahinter liegenden Regalständer.

[0018] Vorzugsweise weist der Adapter eine Aushängesicherung auf. Die Aushängesicherung dient dazu, das unbeabsichtigte Lösen eines oder mehrerer Adapter vom Regalständer zu verhindern, wodurch die Gefahr bestünde, daß sich die Rückwand vom Regalständer löst.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen



[0019] Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben, in denen:
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht eines Bereichs einer Rückwand mit eingesetztem Rückwandadapter sowie Warenträger, jedoch ohne Darstellung des Regalständers ist;
Fig. 2
eine Ansicht von oben auf einen Warenträger mit daran angebrachten Einfaßprofilen ist;
Fig. 3
eine Seitenansicht des in Fig. 2 dargestellten Warenträgers ist;
Fig. 4
eine vergrößerte Ansicht der Befestigungskonsole entsprechend der Darstellung in Fig. 3 ist;
Fig. 5
eine Seitenansicht des Rückwandadapters in Montagestellung mit einer Rückwand sowie einem Regalständer zeigt; und
Fig. 6
eine Ansicht von hinten des Rückwandadapters 16 darstellt.

Wege zur Ausführung der Erfindung



[0020] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus dem Regalsystem, wobei von der Rückwand 12 nur ein kleiner Ausschnitt im Bereich eines Warenträgers 14 dargestellt ist. Hinter der Rückwand 12 und in der Darstellung der Fig. 1 nicht sichtbar, verläuft ein Regalständer, an dem die Rückwand 12 befestigt ist. Der Regalständer besteht herkömmlicherweise aus einem Hohlprofil, in dem verschiedene Durchbrüche vorgesehen sind, die als Befestigungsöffnungen für Warenhalter dienen. In ähnlicher Weise kann der Regalständer selbstverständlich auch ein U-Profil aufweisen oder eine andere geeignete Geometrie besitzen, die eine Anlagefläche für die Rückwand 12 bietet und gleichzeitig in Längsrichtung angeordnete und voneinander beabstandete Befestigungsöffnungen vorsieht, die mit dem unten beschriebenen Warenträger 14 zusammenwirken.

[0021] Um eine exakte Anordnung und Ausrichtung der Regalständer zu ermöglichen, sind die herkömmlichen Regalständer in der Regel mit Füßen versehen, die über eine axial einstellbare Verbindung, z.B. ein Gewinde, mit dem Regalständer verbunden sind und somit eine Höhenjustierung der Regalständer ermöglichen, damit bei der Verwendung mehrerer Regalständer die einander entsprechenden Befestigungsöffnungen in den Regalständern jeweils auf derselben Höhe liegen und die Warenregale genau in die Waagerechte ausgerichtet sind. Ein weiterer Vorteil der axial verstellbaren Befestigungsfüße liegt darin, daß die Regalständer auch klemmend in einem Raum eingebaut werden können, indem die Regalständer bis an die Decke des Raumes reichen und gegen diese verspannt werden. Die vor dem mindestens einen Regalständer angeordnete und befestigte Rückwand 12 kann beispielsweise aus einer beschichteten Spanplatte gefertigt sein und weist vorzugsweise ein geeignetes Befestigungselement auf, damit diese am Regalständer anliegend angebracht werden kann. Hierzu kann beispielsweise die Rückwand 12 auf der unteren Seite mit einer Befestigungsnut versehen sein, in die eine Befestigungsnase im Fußbereich des jeweiligen Regalständers eingreift und somit ein enges Anliegen der Rückwand am Regalträger sicherstellt. Dieses Befestigungselement ist aber rein optional, weil, wie später erläutert wird, die Befestigungsadapter für eine Befestigung der Rückwand an dem jeweiligen Regalträger sorgen.

[0022] Die Rückwand ist im Bereich der anzubringenden Warenträger 14, bei fertigzuliefernden Systemlösungen aber in regelmäßigen Höhenabständen mit einem länglichen Schlitz versehen, durch den der Warenträger 14 greift. In Fig. 1 ersichtlich ist zusätzlich ein Rückwandadapter 16, der in die Rückwand 12 eingesteckt wird. Dieser besitzt neben einer optischen Funktion als Abdeckung über die Ausfräsung in der Rückwand auch eine zusätzliche, später eingehend beschriebene Haltetunktion, da er die Rückwand an dem hinter der Rückwand angeordneten Regalständer befestigt.

[0023] Der Warenträger 14 besteht aus einem Rohr 18 sowie einer Konsole 20, an der, wie später beschrieben wird, die Befestigungsansätze zum Eingreifen in die Befestigungsöffnungen eines Regalständers vorgesehen sind. Zusätzlich sind in Fig. 1 Stützbleche 22 dargestellt, die dazu dienen, eine seitliche Arretierung vorzusehen. Da diese Stützbleche an der Vorderseite 24 der Rückwand 12 anliegen, ist im Kontaktbereich zwischen den Stützblechen 22 sowie der Vorderseite 24 der Rückwand ein Einfaßprofil 26 vorgesehen, das ein Beschädigen und Verkratzen der Rückwand vermeidet.

[0024] In den Fig. 2 und 3 sind jeweils eine Ansicht von oben (in Einbaulage) sowie eine Ansicht von der Seite der Warenträger 14 dargestellt. Der Warenträger 14 besteht jeweils, wie bereits dargelegt wurde, aus einem Rohr 18 sowie einer Konsole 20, die auf der unteren Seite sowie der oberen Innenseite mit dem Rohr 18 verschweißt ist. Die Verschweißung 28 wird vorzugsweise mit dem WIG-Verfahren ausgeführt. Je nach der gewünschten Befestigung der nicht dargestellten Regalböden auf dem Warenträger 14 kann eine Bohrung 30, die im dargestellten Beispiel ein M6-Fließloch ist, im Rohr 18 des Warenträgers vorgesehen sein.

[0025] Wie bereits in Fig. 1 dargestellt wurde, sind am Warenträger 14 Stützbleche 22 angeschweißt, deren Funktion es ist, sicherzustellen, daß die seitliche Arretierung einen festen Sitz des Warenträgers im Regalsystem ergibt. Da die Stützbleche 22 an der Rückwand 12 anliegen, sind, wie anhand der Fig. 1 bereits erläutert wurde, Einfaßprofile 26 über die der Vorderseite 24 der Rückwand 12 zugewandten Seite des Warenträgers in Montagestellung angeordnet. Die Einfaßprofile 26 bestehen vorzugsweise aus einem elastischen Kunststoff, wie transparentem Silikon oder PVC, und sind auf die Stützbleche 22 aufgeklebt. Wie bereits aus der Darstellung in Fig. 1 ersichtlich ist, sind die Einfaßprofile 26 so bemessen, daß zwischen ihnen ein freier Abstand a verbleibt, dessen Größe so gewählt ist, daß der Rückwandadapter 16 in Montagestellung mit den Einfaßprofilen nicht in Berührung tritt.

[0026] Die Konsole 20 dient der Befestigung des Warenträgers an dem zugehörigen Regalträger. Hierzu sind an der Konsole 20 ein erster Befestigungsansatz 40 sowie ein zweiter Befestigungsansatz 42 vorgesehen. Der erste Befestigungsansatz befindet sich in der Belastungsrichtung vorne. Die Belastungsrichtung ist in Fig. 3 durch den Pfeil 38 schematisch dargestellt und folgt aus den im Einbauzustand auf den Warenträgern 14 aufliegenden Regalböden und den darauf angeordneten Waren. Entsprechend ist der zweite Befestigungsansatz in Belastungsrichtung 38 hinten angeordnet.

[0027] Der erste Befestigungsansatz 40 besitzt eine erste Rastnut 44, die sich von der in Belastungsrichtung vorderen Kante 46 erstreckt und im wesentlichen parallel zur Belastungsrichtung in den ersten Befestigungsansatz 40 hinein gebildet ist. Die erste Rastnut ist bezüglich der in Längserstreckung des Rohrs 18 verlaufenden Dicke so bemessen, daß sie auf die Wandstärke des Regalständers abgestimmt ist und jeweils einen Wandbereich des Regalständers aufnehmen kann.

[0028] Der zweite Befestigungsansatz 42 kann gemäß einer weiteren, nicht in den Figuren dargestellten Ausführungsform ebenfalls mit einer entsprechenden zweiten Rastnut versehen sein, die von der in Belastungsrichtung vorderen Kante des zweiten Befestigungsansatzes ausgehend sich ebenfalls im wesentlichen parallel zur Belastungsrichtung erstreckt. Die Geometrie der zweiten Rastnut entspricht derjenigen der ersten Rastnut.

[0029] Der zweite Befestigungsansatz 42 ist zusätzlich mit einer Einstecknase 52 versehen, die von der in Belastungsrichtung hinteren Kante 54 vorsteht. Die Einstecknase 54 geht in einer sanften Rundung in die in Belastungsrichtung hintere Kante 54 über, damit, wie nachfolgend dargelegt wird, bei der Einhängbewegung des Warenträgers in die Befestigungsöffnungen eines Regalständers die Einstecknase 52 problemlos in die entsprechende Befestigungsöffnung, und in den Raum des Hohlprofil-Regalständers zwischen zwei Befestigungsöffnungen hineingleitet.

[0030] In Fig. 4 ist das Zusammenwirken der Befestigungsansätze 40 und 42 eines Warenträgers mit einem Regalständer dargestellt. Der Regalständer 60 ist nur in einem teilweisen Schnitt dargestellt, da es, wie oben bereits dargelegt wurde, nicht auf die Gesamtgeometrie des Regalständers ankommt, sondern nur auf die entlang der Längsrichtung des Regalständers angeordneten Befestigungsöffnungen, von denen beispielhafte Befestigungsöffnungen 52, 54 und 56 dargestellt sind. Während der zweite Befestigungsansatz 42 in die in Einbaulage am weitesten oben liegende Befestigungsöffnung 62 eingreift, rückt der erste Befestigungsansatz 40 in die in Einbaulage am weitesten unten liegende Befestigungsöffnung 66 ein. Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, ist zwischen den Befestigungsöffnungen 62 und 66 noch eine weitere, dazwischen liegende Befestigungsöffnung 64 vorgesehen, die, wie später erläutert werden wird, der Befestigung des Rückwandadapters dient.

[0031] Die erste Rastnut 44 greift in denjenigen Wandungsabschnitt der Rückwand 12 ein, der in Einbaulage den unteren Abschluß der Befestigungsöffnung 66 bildet. Zusätzlich ist aus Fig. 4 ersichtlich, daß die Tiefe b der Rastnut so bemessen ist, daß im Einbauzustand die den oberen Abschluß der Befestigungsöffnung 66 bildende Kante 68 des Regalständers ebenfalls in denselben Abstand b von der in Bewegungsrichtung 38 hinten liegenden Kante 70 des ersten Befestigungsansatzes 40 beabstandet ist. Hierdurch muß beim Einsetzen und Lösen des Warenträgers 14 in den Regalständer 10 eine Relativbewegung in Belastungsrichtung 38 stattfinden, die exakt der Länge b entspricht. Hierbei müssen die Kanten 68 und 70 in Kontakt aneinander entlang geführt werden, bis der Warenträger einrasten kann.

[0032] Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, hintergreift die Einstecknase 52 den Wandabschnitt des Regalständers 10 zwischen der in Einbaulage oben liegenden Befestigungsöffnung 62 und der darüber liegenden Befestigungsöffnung. Dies bedeutet, daß der Warenträger 14 nur unter Zuhilfenahme einer Drehbewegung in den Regalständer eingesetzt werden kann. Wie oben im Zusammenhang mit dem ersten Befestigungsansatz 40 dargelegt wurde, kann dieser jedoch nur durch eine Vertikalbewegung, d.h. in Belastungsrichtung 38 eingesetzt werden. Daher muß das Einsetzen des Warenträgers 14 in den Regalständer mit einem komplexen Bewegungsablauf erfolgen, der zunächst das Einschieben der Einstecknase 52 in die Befestigungsöffnung 62 und das Entlanggleiten der Einstecknase 52 an der in Einbaulage oberen Kante 72 der oberen Befestigungsöffnung 62 vorsieht. Hierzu ist, wie bereits oben erläutert wurde, die Abrundung im Übergangsbereich zwischen dem zweiten Befestigungsansatz 42 und der hinteren Kante 54 in Belastungsrichtung vorteilhaft. Nach dem Einschieben der Einstecknase in die Befestigungsöffnung 62 findet eine Verschiebebewegung des Warenträgers 14 in Bewegungsrichtung 38 relativ zum Regalständer statt, um die erste Rastnut 44 (sowie, im Falle der alternativen Ausführungsform, die zweite Rastnut) in Eingriff mit den Wandungen des Regalständers zu bringen.

[0033] Wenn die dem Regalständer zugewandte Kante 74 des Warenträgers 14 parallel zur Stirnfläche des Regalständers 10 angeordnet ist, findet eine zweite Relativbewegung zwischen dem Warenträger 14 und dem Regalständer 10 statt, bei der der Warenträger 14 um die Strecke b in Belastungsrichtung 38 relativ zum Regalständer verschoben wird. Hierdurch greift die erste Rastnut 44 in die entsprechende Wandung des Regalständers 10 ein und arretiert den Warenträger 14 fest am Regalständer.

[0034] Ein Lösen des Warenträgers 14 vom Regalständer läuft in exakt der umgekehrten Reihenfolge der Bewegungen ab, d.h. zunächst muß eine entgegen der Bewegungsrichtung 38 verlaufende Verschiebung des Warenträgers relativ zum Regalständer stattfinden, bevor in einer anschließenden Schwenkbewegung des Warenträgers 14 die Befestigungsansätze 40 und 42 aus den entsprechenden Befestigungsöffnungen 68 und 62 im Regalständer 10 ausgerückt werden können.

[0035] Wie bereits aus der Darstellung in Fig. 1 ersichtlich ist, wird vorzugsweise zwischen die Regalständer und die auf den Warenträgern aufliegenden Regalbretter (nicht dargestellt) eine Rückwand 12 gesetzt, die an denjenigen Stellen, durch die ein Warenträger 14 hindurchtreten soll, mit einer länglichen Ausfräsung 76 (siehe Fig. 5) versehen ist. Zusätzlich ist in die längliche Ausfräsung der Rückwand ein Rückwandadapter 16 eingesetzt, der anhand der Fig. 5 und 6 eingehender erläutert wird. Der allgemein mit Referenzziffer 16 bezeichnete Rückwandadapter besteht aus einer Deckplatte 80, die einen länglichen Schlitz 82 umgibt, wobei der Rückwandadapter 16 so in die längliche Ausfräsung in der Rückwand 12 eingesetzt wird, daß der längliche Schlitz 82 mit der Ausfräsung in der Rückwand fluchtet, so daß beim Befestigen des Warenträgers an dem hinter der Rückwand angeordneten Regalständer die Konsole 20 des Warenträgers durch den länglichen Schlitz 82 sowie die Ausfräsung in der Rückwand hindurchtreten kann.

[0036] Im vorliegenden Beispiel ist die Deckplatte 80 oval geformt; dies stellt lediglich eine Designvariante dar und in gleicher Weise sind selbstverständlich andere Gestaltungen denkbar, solange die Deckplatte den Zweck erfüllt, auf der Vorderseite 24 der Rückwand 12 (siehe Fig. 1) aufzuliegen und die Rückwand somit, wie später erläutert werden wird, an dem dahinter angeordneten Regalständer zu befestigen.

[0037] Wie insbesondere aus Fig. 5 ersichtlich ist, welche eine Seitenansicht des in Fig. 6 in Rückansicht dargestellten Rückwandadapters zeigt, erstreckt sich von der Deckplatte 80 eine senkrecht zur Deckplatte 80 angeordnete Schlitzverkleidung 86, die in die in der Rückwand 12 ausgebildete längliche Ausfräsung einrücken kann und die Ausfräsung entlang der in Längsrichtung verlaufenden Seitenwände der Ausfräsung 76 auskleidet, so daß beim Einstecken eines Warenträgers die Ausfräsung 76 in der Rückwand nicht beschädigt werden kann. Einstückig mit der Schlitzverkleidung 86 sind Befestigungsnasen 88 ausgebildet, von denen aufgrund der Darstellungsform in Fig. 5 nur eine sichtbar ist. In Fig. 6 ist jedoch deren Position auf beiden Seiten der Schlitzverkleidung 86 dargestellt. Die Befestigungsnase 88 dient dazu, in eine Aufnahmeöffnung im Regalständer einzurücken, wodurch die zwischen der Deckplatte 80 und dem Regalständer angeordnete Rückwand ebenfalls am Regalständer fixiert wird. Wie sich aus der Fig. 4 und der zugehörigen Beschreibung ergibt, rücken die Befestigungsansätze 40 und 42 des Warenträgers jeweils in eine erste sowie dritte Befestigungsöffnung 66 bzw. 62 im Regalständer 10 ein. Zwischen diesen Befestigungsöffnungen befindet sich die Befestigungsöffnung 64, in welche die Befestigungsnasen 88 der Deckplatte eingeführt werden.

[0038] Wie sich aus der Geometrie der L-förmig ausgestalteten Befestigungsnasen 88 ergibt, hintergreifen diese beim Einrücken in die Befestigungsöffnung 64 im Regalständer 10 die zwischen der ersten und zweiten Befestigungsöffnung befindliche Wandung des Regalständers. Hieraus wird deutlich, daß ein Einstecken der Deckplatte 80 in die längliche Ausfräsung in der Rückwand nur möglich ist, wenn die Schlitzverkleidung 86 des Rückwandadapters 16 eine geringere Länge als die Ausfräsung 76 in der Rückwand besitzt, so daß eine Relativbewegung zwischen der Deckplatte und der Rückwand beim Einschieben der Deckplatte möglich ist.

[0039] Beim Einschieben der Deckplatte 80 durch die am Regalständer angeordnete Rückwand 12 liegt zunächst die in Fig. 5 oben gezeigte Stirnseite 90 der Schlitzverkleidung 86 an der entsprechenden Stirnseite in der länglichen Ausfräsung 76 in der Rückwand 12 an. Dies besitzt den Vorteil, daß der parallel zur Deckplatte 80 angeordnete Teil der Befestigungsnase 88 in die Befestigungsöffnung 64 im Regalständer 10 einrücken kann.

[0040] Anschließend wird beim Einsetzen der Deckplatte 80 in die Rückwand 12 die Deckplatte 80 in Pfeilrichtung A (siehe Fig. 5) nach unten verschoben, bis eine Aushängesicherung 92 in die Ausfräsung in der Rückwand einrastet. Die Aushängesicherung 92 besteht aus einem keilförmigen Ansatz auf der Seite der Deckplatte, die in Einbaulage der Rückwand zugewandt ist. Durch das Anliegen der Deckplatte 80 einerseits an dem oberen stirnseitigen Abschluß 94 der länglichen Ausfräsung 76 der Rückwand und der oberen Kante 96 des Wandungsabschnittes zwischen der zweiten Befestigungsöffnung 64 und der darunter angeordneten ersten Befestigungsöffnung 62, wird die Deckplatte 74 in ihrer Position gehalten und fixiert gleichzeitig die Rückwand 12 am Regalständer 10, von dem nur die der Rückwand 12 zugewandte Wand im Schnitt dargestellt ist.

[0041] Die Demontage des Regalsystems geschieht dadurch, daß nach dem Entfernen der Regalböden und der Warenträger in der oben beschriebenen Form der Rückwandadapter 16 an dem in Fig. 6 oberen Ende angehoben wird, so daß die Aushängesicherung 92 aus der in der Rückwand gebildeten Ausfräsung ausrückt, woraufhin der Rückwandadapter 16 entgegen der Pfeilrichtung A nach oben angehoben werden kann, damit die Befestigungsnase 88 aus der zweiten Befestigungsöffnung 64 im Regalständer 10 ausrückt. Daraufhin kann der Rückwandadapter 16 aus der Rückwand 12 herausgezogen werden, wobei die Befestigungsnase 88 ungehindert aus der zweiten Befestigungsöffnung 64 heraustritt. Anschließend kann die Rückwand 12 vom Regalständer 10 entfernt werden, so daß das gesamte System in einem demontierten Zustand vorliegt.

[0042] Bei der in den Fig. 2 bis 4 dargestellten Ausführungsform des Warenträgers 14 befinden sich sowohl am ersten Befestigungsansatz wie auch zweiten Befestigungsansatz jeweils Rastnuten. Alternativ ist es möglich, daß nur am ersten Befestigungsansatz 40 eine Rastnut vorgesehen ist. Aufgrund des Anliegens der Einstecknase 52 an der Innenwand des als Hohlprofil ausgebildeten Regalständers ist der Warenträger bei einer Belastung in Richtung der in Fig. 4 dargestellten Belastungsrichtung 38 ohnehin lagefixiert. Um jedoch eine gute und spielfreie Befestigung zu erzielen, muß in diesem Fall besondere Sorge getragen werden, daß die erste Befestigungsnut eine ausreichende Tiefe b (siehe Fig. 4) aufweist und zudem so auf die Wandstärke des Regalständers abgestimmt ist, daß die Wand des Regalständers spielfrei in der ersten Nut aufgenommen wird. Dies stellt sicher, daß der zweistufige Bewegungsablauf beim Einsetzen oder Entnehmen des Warenträgers erhalten bleibt und somit die schnelle, aber sichere Befestigung ebenfalls verwirklicht werden kann.


Ansprüche

1. Regalsystem umfassend:

- mindestens einen Regalständer (10) mit in Längsrichtung des Regalständers (10) angeordneten Befestigungsöffnungen (62, 64, 66); und

- Warenträger (14), die lösbar am Regalständer (10) befestigbar sind;
dadurch gekennzeichnet, daß

- die Warenträger (14) einen ersten Befestigungsansatz (40) aufweisen, der in Belastungsrichtung (38) vorne liegt, und einen zweiten Befestigungsansatz (42) aufweisen, der in Belastungsrichtung (38) hinten liegt; wobei

- der erste Befestigungsansatz (42) eine Rastnut (44) aufweist, die von der in Belastungsrichtung (38) vorderen Kante (46) im wesentlichen parallel zur Belastungsrichtung (38) verläuft; und

- der zweite Befestigungsansatz (42) eine Einstecknase (52) aufweist, die von der in Belastungsrichtung (38) hinteren Kante (54) vorsteht.


 
2. Regalsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Befestigungsansatz (42) ebenfalls eine Rastnut (48) aufweist, die von der in Belastungsrichtung (38) vorderen Kante (50) im wesentlichen parallel zur Belastungsrichtung (38) verläuft.
 
3. Regalsystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die gesamte Länge des zweiten Befestigungsansatzes (42) in Belastungsrichtung (38) größer als die entsprechende Erstreckung der Befestigungsöffnung (66) im Regalständer (10) in Längsrichtung des Regalständers ist.
 
4. Regalsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Regalständer (10) als U-Profil oder Hohlprofil ausgebildet ist mit einer Wandstärke, die im wesentlichen der Dicke der Rastnut im ersten Befestigungsansatz (40) entspricht.
 
5. Regalsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4
dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand zwischen dem ersten Befestigungsansatz (40) und dem zweiten Befestigungsansatz (42) dem Abstand zwischen den zueinander gerichteten Begrenzungen der Befestigungsöffnungen (62, 66) im Regalständer entspricht, in die im Montagezustand der erste Befestigungsansatz (40) und der zweite Befestigungsansatz (42) eingreifen.
 
6. Regalsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Warenträger (14) seitliche Stützbleche (22) aufweisen.
 
7. Regalsystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Stützbleche (22) eine Abdeckung (26) in dem Bereich aufweisen, der in Einbaulage dem Regalständer (10) zugewandt ist.
 
8. Regalsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiter umfassend:

- eine Rückwand (12), die an dem mindestens einen Regalständer (10) befestigbar ist; wobei

- die Rückwand (12) im Bereich der zu befestigenden Warenträger (14) einen Längsschlitz (76) aufweist.


 
9. Regalsystem nach Anspruch 8, weiter umfassend:
einen Adapter (16), der in den Längsschlitz (76) der Rückwand (12) einsteckbar ist und eine Befestigungseinrichtung (88) aufweist, um die Rückwand (12) an dem Regalständer (10) lösbar zu befestigen.
 
10. Regalsystem nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Adapter (16) eine Aushängesicherung (92) aufweist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht