[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine
Kühltheke gemäss Oberbegriff des Anspruchs 8.
[0002] Einerseits sind Kühltheken bekannt, bei welchen ein möglichst unbewegter, sogenannter
"stiller" Kaltluftsee in der wannenförmigen Kühltheke erzeugt wird, deren Boden die
Auslagefläche bildet. Figur 1 zeigt eine solche Kühltheke nach Stand der Technik,
bei welcher ein Kühlelement den stationären Kaltluftsee erzeugt, dessen Obergrenze
mit einer unterbrochenen Linie angedeutet ist. Problematisch bei dieser Art von Kühltheke
ist die relativ geringe Tiefe des Kaltluftsees, die entsprechend die zulässige Höhe
der auf der Auslagefläche ausgelegten Waren, insbesondere Fleischwaren, Käse, Konditoreiwaren
usw. begrenzt.
[0003] Eine weitere Art von Kühltheken, bei welcher ein kühlender, über die Auslagefläche
strömender Luftstrom erzeugt werden soll, ist z.B. aus EP-A-571 331, DE-A-32 03 301
oder CH-A-648 468 bekannt. Dabei sind unterhalb der Auslageebene Luftführungsmittel
vorgesehen, welche eine Luftzirkulation in Gang halten sollen, die eine Luftströmung
von der Vorderseite (Kundenseite) der Theke zum an der Hinterseite der Theke angeordneten
Kühlelement bewirken sollen. Das Kühlelement selber ist so angeordnet, dass sich oberhalb
desselben ein Eingangskanal bildet, und die gekühlte Luft verlässt das Element nach
unten in die Luftführungsmittel unter der Auslagefläche. Die genannten Dokumente des
Standes der Technik zeigen dabei passive Einrichtungen, die ohne Einsatz eines extern
angetriebenen Elementes, z.B. eines Ventilators, die Luftzirkulation bewirken. Der
Nachteil der Kühltheken mit der Zirkulationslösung liegt in einer deutlich grösseren
Tendenz, die ausgelegten Waren auszutrocknen sowie in dem erhöhten Bauaufwand für
die Luftführung in der Kühltheke unterhalb der Auslagefläche.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bzw. eine Kühltheke der eingangs
genannten Art zu schaffen, also unter Bildung eines stillen Kaltluftsees, bei welcher
ein höher liegender Kaltluftsee als bis anhin erzielbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1 bzw. bei der eingangs genannten Kühltheke mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 8 erreicht.
[0006] Dadurch, dass bei der Kühltheke mit stillem Kaltluftsee auf an sich von den Zirkulationskühltheken
bekannte Weise passiv durch die Anordnung des Kühlelementes ein Luftstrom erzeugt
wird, der aber nicht wie bei den Zirkulationskühltheken zu einer Zirkulation genützt
wird, insbesondere nicht unter der Auslagefläche, sondern direkt an den Kaltluftsee
abgegeben wird, kann eine Anhebung des Kaltluftsees erzielt werden, ohne dass eine
wesentliche Störung des Kaltluftsees auftritt. Dies erlaubt auf einfach und kostengünstige
Weise die Schaffung einer Kühltheke mit grösserem Warenfassungsvermögen, da der höher
hinaufreichende Kaltluftsee eine höhere Anordnung der Waren gestattet. Durch die Beibehaltung
des Prinzips des Kaltluftsees ergibt sich praktisch keine erhöhte Tendenz des Austrocknens
der Waren.
[0007] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Dabei zeigt
Figur 1 eine Kühltheke mit stillem Kaltluftsee nach Stand der Technik;
Figur 2 eine Kühltheke gemäss der Erfindung; und
Figur 3 den hinteren Teil der Kühltheke von Figur 2 in grösserer Darstellung.
[0008] Figur 1 zeigt in schematischer Vertikalschnittdarstellung eine Kühltheke 1 nach Stand
der Technik. Die Kühltheke weist einen wannenförmigen Bereich auf, der durch Seitenteile
2, eine nur teilweise dargestellte gläserne Haube 3, einen Boden 4, eine Rückwand
5 und einen oberen Abschluss 7 begrenzt ist. Die vordere Seite der Kühltheke befindet
sich bei der schräggestellten Scheibe der Haube 3 und ist z.B. kundenseitig mit einer
Taschenauflage 17 versehen. Die gegenüberliegende Seite der Kühltheke ist die hintere
Seite und bildet mit der Oberseite des Abschlusses 7 eine Arbeitsfläche für das Verkaufspersonal.
Die gezeigte Kühltheke erzeugt einen sogenannten stillen Kaltluftsee 16, dessen Obergrenze
mit einer gestrichelten Linie angedeutet ist. Der Kaltluftsee wird durch ein Kühlelement
9 erzeugt, welches im gezeigten Beispiel als rechteckiges, hochkantgestelltes Kühlelement
an der Rückwand 5 der Kühltheke angeordnet ist und sich vom Boden 4 bis zur Unterseite
8 des oberen Abschlusses 7 erstreckt. Die Kühlung kann durch eine Kühlplatte 10 unterstützt
werden, welche zusammen mit dem Boden 4 die Auslagefläche für die in der Kühltheke
bewahrten Waren bildet. Die Kühlfläche 10 enthält auf bekannte Weise Kühlschlangen,
in denen ein Kühlmedium zirkuliert. Ebenso ist das Kühlelement 9 auf herkömmliche
Weise z.B. mit einer grossen Anzahl metallener Platten, welche zwischen sich Luftdurchlässe
bilden, ausgeführt, welche Platten mittels Leitungen, in denen ein Kühlmedium zirkuliert,
gekühlt werden. Der wannenförmige Bereich der Kühltheke 1 ruht auf einem Untergestell
6, welches z.B. auch die Installationen zum Kühlen und zur Zirkulation des Kühlmediums
im Kühlelement 9 und allenfalls der Kühlplatte 10 aufnimmt. Diese Installationen werden,
da bekannt, nicht näher erläutert. Wie bereits erwähnt, wird in dieser Kühltheke ein
stiller Kühlluftsee erzeugt, wobei erwärmte Luft im oberen Bereich des Kühlelementes
9 im wesentlichen seitlich in dieses Kühlelement eintritt und dieses gekühlt im unteren
Bereich des Kühlelementes 9 zum grossen Teil auch wieder seitlich verlässt und damit
den Kühlluftsee speist. Diese bekannte Art der Kühltheke hat sich bewährt. Nachteilig
ist die relativ geringe Tiefe des damit erzielbaren Kühlluftsees, welche andererseits
keine grosse Höhe der Warenauslage erlaubt.
[0009] Figur 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Kühltheke gemäss der Erfindung. Dabei
bezeichnen gleiche Bezugsziffern, wie bisher verwendet, gleiche Elemente. Bei der
gezeigten Kühltheke wird nun das Kühlelement 19, welches im Aufbau ein bekanntes Kühlelement
beliebiger Bauweise ist, das die Luft hindurchtreten lässt, und z.B. ebenfalls in
Plattenbauweise ausgeführt sein kann, so angeordnet, dass die zu kühlende erwärmte
Luft von oben her in das Kühlelement 19 eintritt und zwar durch einen relativ schmalen
Kanal 12, in dem sich eine höhere Geschwindigkeit der Luft einstellt, als das bei
der Anordnung nach Stand der Technik gemäss Figur 1 der Fall gewesen ist. Die Luft
tritt durch die vordere schlitzförmige Öffnung des Raumes 12 in diesen und damit von
oben in das Kühlelement ein. Die höhere Luftgeschwindigkeit durch das Kühlelement
19 hindurch einerseits und andererseits der Austritt der Luft aus dem Kühlelement
im wesentlichen vertikal nach unten auf den Boden hin in einen freien Raum 13 oberhalb
der Auslagefläche 4, 10, und in den Kaltluftsee 16 hinein, bewirkt, dass durch diese
Anordnung der Kaltluftsee angehoben wird und damit eine grössere Tiefe erreicht. Dies
erlaubt es, die Warenauslage entsprechend höher vorzunehmen. Die in Figur 2 gezeigten
Pfeile ergeben Anhaltspunkte für den Verlauf der Luftströmung durch das Kühlelement
19 und in den Kaltluftsee hinein und auf den Boden. Es hat sich gezeigt, dass die
passive (also ohne Ventilator oder ein anderes zusätzlich angetriebenes Luftbewegungsmittel)
erzeugte Luftströmung durch das Kühlelement zu einer nur geringfügigen Störung des
stillen Kaltluftsees führt, so dass dieser immer noch als stiller Kaltluftsee wirkt.
Indes ergibt sich dadurch die gewünschte Anhebung dieses Kaltluftsees.
[0010] Figur 3 zeigt den hinteren Bereich der Kühltheke 1 von Figur 2 in grösserer Darstellung.
Dabei ist zusätzlich ein bevorzugtes Element 14 vorgesehen, welches einerseits in
bekannter Weise einen Sichtschutz von der Kundenseite her für das Kühlelement 19 bildet.
Andererseits bildet das Element 14 eine Luftführung, welche bewirkt, dass die zu kühlende
Luft im wesentlichen nur an der Unterseite des Kühlelementes 19 in den Raum 13 in
Richtung auf den Boden hin ausströmt und nicht schon seitlich das Kühlelement verlässt.
Im oberen Bereich weist das Element 14 Durchlässe auf, welche den Zutritt der erwärmten
Luft in den Kanal 12 ermöglichen, und damit den Eintritt in das Kühlelement von oben
her begünstigen, wie das mit dem entsprechenden Pfeil dargestellt ist. Das Element
14 kann, wie gezeigt, aus zwei miteinander verbundenen Teilen bestehen, welche z.B.
aus Blech gebildet sind. Bevorzugterweise weist das Element 14 weiter ein unteres
abgewinkeltes Ende 15 auf, welches z.B. in Richtung auf die Rückwand 5 der Kühltheke
hin abgewinkelt ist. Auch dadurch kann die Luftströmung so beeinflusst werden, dass
der Kaltluftsee 16 möglichst wenig gestört wird und durch die das Kühlelement 19 nach
unten hin zum Boden 4 verlassende Luftströmung im wesentlichen nur eine Anhebung des
Kaltluftsees erzielt wird. In der Figur 3 sind weiter Masslinien mit entsprechenden
Buchstaben eingetragen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der Abstand
C der Oberseite des Kühlelementes 19 von der Unterseite 8 des oberen Abschlusses 7
z.B. 15 mm. Der bevorzugte Bereich für die Grösse C beträgt 5 mm bis 25 mm. Die Länge
A des Kühlelementes 19 wird bei einem bevorzugten Beispiel mit 205 mm gewählt, der
bevorzugte Bereich für die Grösse A beträgt 180 mm bis 220 mm. Die Breite B des Kühlelementes
ist im bevorzugten Fall mit 110 mm gewählt, der Bereich beträgt 90 mm bis 130 mm.
Der Abstand D des Kühlelementes von der Rückwand beträgt im bevorzugten Fall 5 mm
und ein bevorzugter Bereich für die Grösse D liegt bei 1 mm bis 15 mm. Die Eintrittsöffnung
V beträgt im bevorzugten Fall 19 mm, bzw. der bevorzugte Bereich beträgt 5 mm bis
25 mm und ist damit gleich gross wie der bevorzugte Bereich für die Höhe C des Kanals
12. Die Länge W des Elementes 14 beträgt bevorzugterweise 103 mm und liegt bevorzugt
in einem Bereich von 100 mm bis 160 mm. Die Grössen für die Bereiche X, Y und Z betragen
jeweils bevorzugterweise: X = 190 mm bis 250 mm, Y = 180 mm bis 240 mm und Z = 190
mm bis 250 mm. Mit den Angaben des bevorzugten Beispiels ergibt sich die gewünschte
Anhebung des Kaltluftsees ohne dessen wesentliche Störung. Abweichungen einzelner
Grössen in den ebenfalls angegebenen bevorzugten Bereichen führen ebenfalls zu einem
Anheben des Kaltluftsees ohne dessen wesentliche Störung.
1. Verfahren zur Erzeugung eines im wesentlichen stillen Kaltluftsees (16) in einer wannenförmigen
Kühltheke (1), der über der Auslagefläche (4, 10) derselben zu liegen kommt und von
mindestens einem rückseitig in der Wanne angeordneten Kühlelement (9, 19) mit Kaltluft
gespiesen wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlelement (19) zu einem oberen
Abschluss (7,8) der Wanne derart angeordnet ist, dass ein im wesentlichen an der Unterseite
des Kühlelementes austretender Kaltluftstrom erzeugt wird, der direkt an den Kaltluftsee
abgegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zu kühlende Luft dem Kühlelement
(19) im wesentlichen von dessen Oberseite her zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlelement derart zum
oberen Abschluss (7,8) positioniert ist, dass zwischen diesem und dem Kühlelement
(19) ein langgestreckter Raum (12) ausgebildet ist, der sich insbesondere im wesentlichen
über die ganze über die Wanne reichende Länge des oberen Wannenabschlusses (7, 8)
erstreckt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlelement
derart positioniert ist, dass sein grösserer Teil näher zum oberen Abschluss (7, 8)
hin liegt als zum Boden (4) der Wanne.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlelement
als im wesentlichen rechteckförmiges Kühlelement ausgeführt und liegend angeordnet
ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlelement
in einem Abstand im Bereich von 5 mm bis 25 mm von der Unterseite (8) des oberen Wannenabschlusses
(7) angeordnet ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
ein Luftführungsmittel (14, 15) vorgesehen ist. welches mindestens einen Teil des
Kaltluftstroins nach unten zum Boden hin lenkt und insbesondere zusätzlich in Richtung
auf die Wannenrückwand.
8. Kühltheke (1) mit einem abgeschlossenen wannenförmigen Bereich, dessen Boden (4, 10)
die Warenauslage bildet und der mit einem hinteren, sich über einen Teil des Bodens
erstreckenden oberen Abschluss (7, 8) versehen ist, sowie mit mindestens einem zwischen
Boden und oberem Abschluss angeordnetem Kühlelement (9,19), dadurch gekennzeichnet,
dass das Kühlelement (19) derart angeordnet ist, dass der grössere Teil desselben
näher beim oberen Abschluss (7, 8) als beim Boden (4, 10) angeordnet ist.
9. Kühltheke nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftzufuhr zum Kühlelement
als oberhalb desselben angeordneter Raum (12) ausgestaltet ist, der eine oberhalb
des Kühlelementes liegende schlitzförmige Lufteintrittsöffnung aufweist.
10. Kühltheke nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlelement
ein rechteckförmiges, liegend angeordnetes Kühlelement ist.
11. Kühltheke nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein vom
oberen Abschluss nach unten hin verlaufendes Luftführungsmittel (14, 15) vorgesehen
ist.
12. Kühltheke nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlelement
einen Abstand von der Unterseite des oberen Abschlusses im Bereich von ca. 5 mm bis
ca. 25 mm aufweist.