[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lochstanze mit mehreren Werkzeugen zum Stanzen
der Löcher.
[0002] Bei einer Vielzahl von Anwendungen, insbesondere in der Verpackungsindustrie, müssen
gleichzeitig mehrere, z.B. entlang einer Geraden angeordnete Löcher in ein dünnwandiges
Material gestanzt werden. In der Verpackungsindustrie werden diese Löcher z.B. in
die Verpackungsfolie gestanzt, um Luft aus der Verpackung zu saugen oder die Luft
in der Verpackung gegen ein Inertgas auszutauschen. Dafür wurden bisher mehrere Stanzwerkzeuge
entsprechend der Anzahl der zu stanzenden Löcher auf eine Kraftverteilerplatte montiert,
die von einem Zylinder angetrieben wurde. Auf diese Weise wurden die Stanzwerkzeuge
durch das zu stanzende Material getrieben. Diese Vorgehensweise hat den Nachteil,
daß die Kraftverteilerplatte, auf der die Werkzeuge angeordnet sind, sehr steif sein
muß und sich beim Stanzen nicht neigen darf, weil ansonsten das Stanzen der Löcher
nicht gleichmäßig erfolgt. Darüber hinaus muß der Zylinder zum Antrieb der Kraftverteilerplatte
sehr groß dimensioniert werden, weil er die Antriebskraft für alle Stanzwerkzeuge
zur Verfügung stellen muß. Ein weiterer Nachteil ist, daß die Werkzeuge, in der Regel
sogenannte Lochstempel, nicht einzeln zu- bzw. abgeschaltet werden können.
[0003] Es stellt sich deshalb die Aufgabe, eine Lochstanze zur Verfügung zu stellen, die
die Nachteile des Standes der Technik nicht aufweist.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Bereitstellung einer Lochstanze mit mehreren
Werkzeugen zum Stanzen der Löcher gelöst, bei der jedes Werkzeug von jeweils einem
Antriebsmittel durch das zu stanzende Material getrieben wird.
[0005] Als Werkzeug zum Stanzen der Löcher kann jedes beliebige, dem Fachmann geläufige
Werkzeug verwendet werden. Vorzugsweise wird jedoch ein Lochstempel eingesetzt.
[0006] Die Lochstanze kann eine beliebige Anzahl von solchen Stanzwerkzeugen aufweisen,
die in einer beliebigen Konfiguration zueinander angeordnet sind. Vorzugsweise weist
eine solche Lochstanze 4-20, besonders bevorzugt 7- 14 Werkzeuge zum Stanzen der Löcher
auf, die auf einer Geraden angeordnet sind.
[0007] Die Werkzeuge zum Stanzen der Löcher können jeweils von jedem beliebigen Antriebsmittel
durch das zu stanzende Material getrieben werden. Vorzugsweise werden sie aber von
Pneumatik- oder Hydraulikzylindern, die Stempel aufweisen, angetrieben. Ganz besonders
bevorzugt werden die Werkzeuge zum Stanzen der Löcher von einem sogenannten Flachzylinder
angetrieben. Flachzylinder haben den Vorteil, daß die Löcher in einem sehr geringen
Abstand (<25) mm zueinander gestanzt werden können.
[0008] Die Zylinder können selektiv d.h. entweder einzeln oder alle gemeinsam mit dem Druckmedium
z.B. Luft, Öl oder Wasser angesteuert werden. Das selektive Ansteuern der Zylinder
hat den Vorteil, daß ohne Veränderung der Maschine die Anzahl der pro Arbeitsgang
gestanzten Löcher verändert werden kann. Darüber hinaus kann mit dieser Ansteuerung
der Druck in jedem Zylinder individuell eingestellt werden, falls von den Stanzwerkzeugen
unterschiedliche Materialien oder Materialstärken durchdrungen werden müssen.
[0009] Die erfindungsgemäße Lochstanze eignet sich insbesondere zum Stanzen von Kunststoffolien,
insbesondere Kunststoffolien für die Verpackungsindustrie. Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist deshalb auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Lochstanze zum Stanzen
von Löchern in Verpackungsfolien.
[0010] Die erfindungsgemäße Lochstanze hat den Vorteil, daß keine kraftverteilerplatte zum
Antrieb der Werkzuge zum Stanzen der Löcher benötigt wird. Ferner ist es mit der erfindungsgemäßen
Lochstanze möglich die Werkzeuge selektiv anzusteuern und die Antriebskraft pro Werkzeug
individuell einzustellen. Mit der erfindungsgemäßen Lochstanze ist auch eine Überwachung
der einzelnen Werkzeuge zum Stanzen der Löcher möglich. Falls der Druck in den Zylindern
beim Stanzen der Löcher nicht ansteigt, weiß das Bedienungspersonal sofort, daß der
Zylinder einen Defekt aufweist oder das Werkzeug abgebrochen ist. Falls der Druck
im Zylinder beim Durchdringen des Werkzeuges durch das zu stanzende Material zu stark
ansteigt, ist das ein Hinweis darauf, daß das Werkzeug stumpf geworden oder der Zylinder
verklemmt ist.
[0011] Die Erfindung wird im folgenden anhand der
Figur 1 erläutert. Diese Erläuterung ist lediglich beispielhaft und beschränkt somit die
Erfindung nicht ein.
[0012] Figur 1 zeigt die erfindungsgemäße Lochstanze 1 mit acht Lochstempeln 2 zum Stanzen der Löcher.
Jeder Lochstempel 2 wird jeweils von einem Zylinder 3 angetrieben, der eine Kolbenstange
4 aufweist, an dem der Lochstempel 2 so befestigt ist, daß im Wesentlichen nur Axialkräfte
übertragen werden. Die Zylinder 3 sind in diesem Beispiel Flachzylinder, wie sie kommerziell
von der Firma Festo Pneumatik, August Schwanzstr. 42, 60433 Frankfurt erhältlich sind.
Die Zylinder 3 werden mit Druckluft betrieben, wobei die Druckluftzufuhr nicht dargestellt
ist. Jeder Zylinder 3 ist individuell ansteuerbar. Die Lochstempel 2 werden durch
eine Führung 5 geführt. Diese Führung 5 ist vorteilhaft jedoch nicht erfindungswesentlich.
[0013] Zum Stanzen der Löcher in das zu stanzende Material wird das Werkzeug 2 von dem Stempel
4 des Zylinders 3 nach unten gedruckt. Das so angetriebene Werkzeug stanzt dann das
Material, z.B. eine Kunststoffolie.
1. Lochstanze (1) mit mehreren Werkzeugen (2) zum Stanzen der Löcher, dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Werkzeug (2) von jeweils einem Antriebsmittel (3, 4) durch das zu stanzende
Material getrieben wird.
2. Lochstanze gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie 4-20, vorzugsweise 7-14
Werkzeuge (2) zum Stanzen der Löcher aufweist.
3. Lochstanze gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsmittel
(3, 4) Pneumatik- oder Hydraulikzylinder, vorzugsweise Pneumatikzylinder sind.
4. Lochstanze gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinder Flachzylinder
sind.
5. Lochstanze gemäß Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinder selektiv
oder gemeinsam ansteuerbar sind.
6. Verwendung der Lochstanze zum Stanzen von Löchern in Verpackungsfolien, die vorzugsweise
als Lebensmittelverpackungen geeignet sind.