(19)
(11) EP 0 959 017 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.11.1999  Patentblatt  1999/47

(21) Anmeldenummer: 99109904.5

(22) Anmeldetag:  20.05.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65D 71/00, B65D 23/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 23.05.1998 DE 29809329 U

(71) Anmelder: Fürst, Klaus, Dr.
98617 Meiningen (DE)

(72) Erfinder:
  • Fürst, Klaus, Dr.
    98617 Meiningen (DE)

(74) Vertreter: Engel, Christoph Klaus 
Engel & Weihrauch, Patent- und Rechtsanwälte, Marktplatz 6
98527 Suhl/Thüringen
98527 Suhl/Thüringen (DE)

   


(54) Behälter für Flüssigkeiten


(57) Die Erfindung betrifft einen Behälter für Flüssigkeiten, der aus zwei Flaschen (1, 2) besteht, die im Bereich ihrer Bodenfläche (4) eine im wesentlichen identische Querschnittsgestaltung besitzen, wobei die beiden Flaschen (1, 2) mit zueinander gerichteten Bodenflächen (4) verbunden sind, so daß die beiden Flaschenöffnungen (3) an den sich gegenüberliegenden Enden des Behälters positioniert sind. Vorzugsweise sind zumindest wesentliche Abschnitte der beiden Flaschen (1, 2) von einem gemeinsamen Band (5), insbesondere einem durchgehenden Etikett umgeben sind, welches als Verbindungselement wirkt und die jeweils unteren Abschnitte der beiden Flaschen (1, 2) vollständig umgreift, so daß der Eindruck einer einzigen Flasche mit zwei gegenüberliegenden Flaschenöffnungen (3) entsteht.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Behälter für Flüssigkeiten, insbesondere eine sogenannte Doppelflasche.

[0002] Zur Aufbewahrung von Flüssigkeiten, insbesondere von Getränken, sind die vielfältigsten Behälter bekannt. Getränke werden zumeist in Flaschen aufbewahrt, die unterschiedliche Formgebungen aufweisen, jedoch in fast allen bekannten Fällen eine Bodenfläche, einen Flaschenkörper und einen Flaschenhals mit einer Flaschenöffnung besitzen. Der Flaschenkörper einschließlich des Flaschenhalses stellt das Volumen bereit, in welchem das jeweilige Getränk aufbewahrt werden kann. Die Bodenfläche der Flasche ist im wesentlichen eben ausgebildet, damit die Flasche ohne zusätzliche Stützelemente auf einer ebenen Unterlage abgestellt werden kann. Der Flaschenkörper verjüngt sich an seinem oberen Ende in den Flaschenhals, so daß die Flaschenöffnung der Bodenfläche gegenüberliegt, um auch bei einer geöffneten Flasche das Auslaufen der enthaltenen Flüssigkeit zu vermeiden, wenn die Flasche auf der Unterlage abgestellt wird.

[0003] Es gibt einige Flaschen, die eine besondere Formgebung besitzen, welche unter ästhetischen Gesichtspunkten ausgewählt wurde, um die jeweilige Flasche von den üblichen Behältern zu unterscheiden und dadurch teilweise einen besonderen Werbeerfolg zu erzielen. Auch diese besonders gestalteten Flaschen besitzen in aller Regel lediglich eine einzige Flaschenöffnung, aus welcher der flüssige Inhalt entnommen werden kann.

[0004] Es sind auch spezielle Behälterformen für Flüssigkeiten bekannt, die zwei Öffnungen aufweisen, wobei es sich dabei zumeist um eine größere Einfüllöffnung und eine kleinere Entnahmeöffnung handelt. Derartige Behälter sind jedoch zumeist nicht für Getränke geeignet, wenn beabsichtigt ist, das Getränk industriell abzufüllen und bei der Entnahme unmittelbar aus der Flasche zu trinken.

[0005] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, einen Behälter für Flüssigkeiten bereitzustellen, der eine neuartige Gestaltung aufweist, welche neue Marketingmöglichkeiten eröffnet und für spezielle Anwendungsfälle vorgesehen ist, die mit herkömmlichen Flaschen nicht realisiert werden können.

[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Behälter aus zwei Flaschen besteht, die im Bereich der Bodenfläche eine im wesentlichen identische Querschnittsgestaltung besitzen, wobei die beiden Flaschen mit zueinander gerichteten Bodenflächen verbunden sind, so daß die beiden Flaschenöffnungen an den sich gegenüberliegenden Enden des Behälters positioniert sind.

[0007] Dieser Behälter, der auch als Doppelflasche bezeichnet werden kann, besitzt den Vorteil, daß er aufgrund der zwei miteinander verbundenen Flaschen als ein einziger Behälter mit zwei gegenüberliegenden Flaschenöffnungen erscheint. Diese Formgebung unterscheidet diesen Behälter deutlich von allen anderen Flaschen, in denen vorzugsweise Getränke aufbewahrt werden. Die erfindungsgemäße Doppelflasche besitzt außerdem die Besonderheit, daß die Bodenfläche der beiden Flaschen nicht mehr zugänglich ist, so daß dieser Behälter nicht mehr auf der Bodenfläche abgestellt werden kann. Bei geöffneter Flaschenöffnung würde der Inhalt der Doppelflasche daher auslaufen, so daß für den Benutzer vor allem bei kleineren Flaschengrößen eine sofortige vollständige Entleerung der Flasche nach dem Öffnen naheliegt. Da die Doppelflasche zwei Flaschenöffnungen besitzt, besteht außerdem die Möglichkeit, daß bei geeigneter Handhabung zwei Benutzer mehr oder weniger gleichzeitig aus diesem Behälter trinken können.

[0008] Aus diesen Besonderheiten ist erkennbar, daß die erfindungsgemäße Doppelflasche insbesondere als Scherzartikel angeboten und verwendet werden soll. Wenn die Doppelflasche beispielsweise mit Spirituosen gefüllt ist, kann in geselliger Runde zum Beispiel in spielerischer Weise versucht werden, die Doppelflasche möglichst schnell zu leeren, wobei es auf ein gutes Zusammenspiel zwischen den beiden Benutzern ankommt, wenn als besondere Schwierigkeit vorgesehen ist, daß die Doppelflasche während der Entleerung nicht in die Hand genommen wird.

[0009] Da zwei herkömmliche Flaschen zur Erzeugung der Doppelflasche verwendet werden, bereitet die Herstellung keinerlei Schwierigkeiten. Die einzelnen Flaschen können mit vorhandenen Vorrichtungen gefüllt und verschlossen werden und erst dann werden die zwei Flaschen zur Doppelflasche verbunden. Die innere Unterteilung der Doppelflasche in zwei voneinander getrennte Flaschen bietet auch hygienische Vorteile, da die Flüssigkeit in der einen Flasche auch während der Entleerung der Doppelflasche durch zwei Benutzer nicht mit der Flüssigkeit in der anderen Flasche in Verbindung kommt. Es besteht so auch die Möglichkeit, unterschiedliche Flüssigkeiten in die beiden Einzelflaschen einzufüllen, wodurch der Gebrauchszweck weiter erhöht werden kann.

[0010] Eine besondere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Behälters zeichnet sich dadurch aus, daß zumindest wesentliche Abschnitte der beiden Flaschen von einem gemeinsamen Band umgeben sind. Vorzugsweise kann dieses Band als durchgehendes Etikett gestaltet sein, welches die jeweils unteren Abschnitte der beiden Flaschen vollständig umgreift. Zur Kennzeichnung des Inhalts der Doppelflasche ist ein Etikett sowieso erforderlich. Das Etikett kann gleichzeitig das Verbindungselement für die beiden Flaschen darstellen, so daß zusätzliche Verbindungselemente nicht erforderlich sind. Auf dem Etikett kann außerdem eine ggf. scherzhafte Gebrauchsanweisung zur Verwendung dieser Doppelflasche aufgedruckt sein. Gleichfalls können dort Anregungen für gesellige Spiele abgedruckt sein, die unter Verwendung der Doppelflasche durchgeführt werden können.

[0011] Bei einer abgewandelten Ausführungsform kann das die beiden Flaschen verbindende Band aus einem Kunststoffschlauch bestehen, der eng an die Flaschen angeschrumpft ist. Solche Materialien, die beispielsweise bei Wärmeeinwirkung schrumpfen und sich damit eng an das eingehüllte Material anlegen, sind aus anderen technischen Anwendungsfällen bekannt.

[0012] Wenn ein Papieretikett, ein dünner Kunststoffschlauch oder andere geeignete Bänder als Verbindungselement für die beiden Flaschen verwendet werden, kann die Doppelflasche durch einfaches Knicken des Behälters an der Berührungslinie der beiden Bodenflächen und durch Zerreißen des Bandes getrennt werden, so daß auf Wunsch wieder zwei einzelne Flaschen zur Verfügung stehen.

[0013] Das Füllvolumen der beiden Flaschen kann unterschiedlich sein, wenn diese zum Beispiel unterschiedliche Längen aber einen gleichen Durchmesser aufweisen. Bei geeigneter Anbringung des Etiketts ist von außen nicht erkennbar, aus welcher der beiden Flaschenöffnungen der größere Volumenanteil entnehmbar ist.

[0014] Bei einer veränderten Ausführungsform werden die beiden Bodenflächen fest miteinander verbunden. Beispielsweise können die Bodenflächen miteinander verklebt sein oder es wird, zum Beispiel durch Anwendung eines Spiegelschweißverfahrens, eine Schweißnaht ausgebildet, vorzugsweise wenn die Flaschen aus Kunststoff bestehen.

[0015] Bei einer zu bevorzugenden Ausführungsform sind die beiden Flaschen Spirituosenflaschen mit einem Füllvolumen von 0,01 bis 0,1 Liter. Häufig ist es auch zweckmäßig, wenn der Behälter aus zwei identischen Flaschen besteht, was hinsichtlich der Fertigung des Behälters Vorteile mit sich bringt.

[0016] Weitere Vorteile, Einzelheiten und Weiterbildungen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform, unter Bezugnahme auf die Zeichnung.

[0017] Die einzige Figur zeigt in einer Ansicht von vorn einen vereinfacht dargestellten Behälter für Flüssigkeiten, gemäß der vorliegenden Erfindung.

[0018] Der erfindungsgemäße Behälter besteht aus einer ersten Flasche 1 und einer zweiten Flasche 2. Die beiden Flaschen 1, 2 besitzen jeweils eine Flaschenöffnung 3 und eine Bodenfläche 4. Die beiden Bodenflächen 4 sind sich gegenüberliegend, unmittelbar aneinander angrenzend angeordnet, so daß die beiden Flaschenöffnungen 3 an den beiden sich gegenüberliegenden Enden des Behälters positioniert sind. Die beiden Flaschen 1, 2 umgibt ein gemeinsames Etikett 5, welches als ein umlaufendes Band ausgebildet ist und wesentliche Abschnitte der beiden Flaschen 1, 2 umhüllt. In der dargestellten Ausführungsform werden die beiden Flaschen 1, 2 durch dieses Etikett 5 zusammengehalten. Zumindest die beiden Bodenflächen 4 besitzen eine identische Querschnittsgestaltung, so daß sie Auflageflächen zur Verfügung stellen, die eine wackelfreie Verbindung zwischen den beiden Flaschen 1, 2 ermöglichen.

[0019] Flaschen mit einem weitgehend zylinderförmigen Flaschenkörper eignen sich besonders zur Herstellung des erfindungsgemäßen Behälters. Es können aber auch Flaschen mit einem anderen Querschnitt verwendet werden, wenn diese bei der Zusammenfügung zur Doppelflasche aufeinander ausgerichtet werden. Auf die Formgebung der verwendeten Flaschen kommt es insoweit nicht an.

[0020] Die beiden Flaschenöffnungen 3 können in herkömmlicher Weise mit einem Schraubverschluß, einem Stöpsel oder anderen Verschlußelementen verschlossen werden, um ein Auslaufen der Flüssigkeit zu verhindern.


Ansprüche

1. Behälter für Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß er aus zwei Flaschen (1, 2) besteht, die im Bereich ihrer Bodenfläche (4) eine im wesentlichen Identische Querschnittsgestaltung besitzen, wobei die beiden Flaschen (1, 2) mit zueinander gerichteten Bodenflächen (4) verbunden sind, so daß die beiden Flaschenöffnungen (3) an den sich gegenüberliegenden Enden des Behälters positioniert sind.
 
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest wesentliche Abschnitte der beiden Flaschen (1, 2) von einem gemeinsamen Band (5) umgeben sind.
 
3. Behälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das gemeinsame Band als durchgehendes Etikett (5) gestaltet ist, welches die jeweils unteren Abschnitte der beiden Flaschen (1, 2) vollständig umgreift, so daß die beiden Bodenflächen (4) nicht mehr sichtbar sind und der Eindruck einer einzigen Flasche mit zwei gegenüberliegenden Flaschenöffnungen (3) entsteht.
 
4. Behälter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Band (5) gleichzeitig das Verbindungselement für die beiden Flaschen (1, 2) bildet.
 
5. Behälter nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Band (5) aus einem Kunststoffschlauch besteht, der eng an die Flaschen (1, 2) angeschrumpft ist.
 
6. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Bodenflächen (4) fest miteinander verbunden sind.
 
7. Behälter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Bodenflächen (4) miteinander verklebt sind.
 
8. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Flaschen (1, 2) Spirituosenflaschen mit einem Füllvolumen von 0,01 bis 0,1 Liter sind.
 
9. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß er aus zwei identischen Flaschen (1, 2) besteht.
 




Zeichnung