[0001] Die im Auslauf von Strangpressen angeordneten Fördereinrichtungen haben die Aufgabe,
die ausgepreßten Stränge in Preßrichtung, d.h. Auslaufrichtung längs abzufördem und
sie dann in ihrer ganzen Länge oder in Abschnitten quer zu fördern, um den Strängen
bzw. Strangabschnitten Zeit zur Abkühlung zu geben und sie gegebenenfalls einer Streckbank
sowie Einrichtungen zur anderweitigen Nachbehandlung, zum Aufteilen auf Handelslängen
und Stapelvorrichtungen zuzuführen. Es ist dafür zu sorgen, daß der Strang unter leichtem
Zug ausläuft, damit der Strang gradlinig gestreckt gehalten wird, weshalb der Längsförderer
im Auslauf mit einer Fördergeschwindigkeit betrieben wird, die etwas größer als die
Preßgeschwindigkeit ist. Dadurch erübrigen sich zunächst besondere Ausziehvorrichtungen,
bestehend aus einem längs des Auslaufs verfahrbaren Wagen mit Greifern für den Strang.
Der bauliche Aufwand dieser Ausziehvorrichtungen kann nicht aufgewogen werden durch
eine weniger aufwendige Ausbildung des Längsförderers, sondern es ergibt sich die
Notwendigkeit Längsförderer und Ausziehvorrichtung aufeinander abzustimmen.
[0002] Als Längsförderer werden Plattenbänder (DE-B2 13 00 898, DE-C2 25 56 894), Balkenbänder
(DE-C2 39 36 177) oder Gurtbänder eingesetzt, die, wenn das Preßgut zur Oberflächenschonung
nicht seitlich auf die Querförderer abgeschoben, sondern abgetragen werden soll, eine
entsprechende Ausgestaltung erfordern durch Bandumlenkungen nach dem Vorbild der US-PS
1 980 261, bevorzugt jedoch in der Form, daß Einzelbänder hintereinander in einer
dem Abstand der Querförderer entsprechenden Länge (DE-C2 39 36 177) eingesetzt werden.
[0003] Der bauliche Aufwand der auf endlosen Ketten mit deren Antriebs- und Stützeinrichtungen
aufgebauten Platten- bzw. Balkenbänder ist erheblich. Aber auch die Gurtbänder erfordern
einen erheblichen baulichen Aufwand, da zur Erreichung eines ausreichenden Umschlingungswinkels
an der Antriebstrommel eine mehrfache Bandumlenkung und zur Aufrechterhaltung einer
ausreichenden Bandspannung an der Antriebstrommel eine besondere Spannrolle, somit
fünf Rollen an jedem Band erforderlich sind. Zudem wirkt sich die mehrfache und entgegengesetzte
Umlenkung nachteilig auf die Lebensdauer des aus einem Basisgurt mit einer wärmebeständigen,
die Oberfläche es Preßgutes schonenden Faservliesauflage versehenen Gurtbandes aus.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine bauliche Vereinfachung bei entsprechender Kostensenkung
und erhöhter Lebensdauer der Längsförderbänder zu erreichen. Gelöst wird diese Aufgabe
dadurch, daß die Längsförderer als um je zwei Zahntrommeln geführte Zahnriemen ausgebildet
sind, die - wie bei Gurtbändern bekannt - außenseitig mit einer wärmebeständigen,
die Oberfläche des Preßgutes schonenden Faservliesauflage versehen und zwischen den
Zahntrommeln von Gleitbahnen abgestützt sind. Der Formschluß zwischen den Zahntrommeln
und Zahnriemen ergibt unabhängig von der Spannung des Zahnriemens eine schlupflose
Kraftübertragung wozu der Antrieb nur einer, nämlich der das Obertrum ziehenden Zahntrommel
ausreicht. Die zweite Zahntrommel, die nicht angetrieben ist, ist nur zur Einstellung
des Mittenabstandes der Zahntrommeln, nicht aber zur Spannung des Zahnriemens verstellbar.
Die Zahnriemen sind durch eingelegte Stahllitzen oder Glasfaserstränge von großer
Längenkonstanz und hoch belastbar.
[0005] Die Zeichnungen zeigen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
- Fig. 1
- zeigt in Aufsicht eine Gesamtansicht einer Strangpreßanlage mit in deren Auslauf angeordneten
Längs- und Querförderer sowie nachgeschalteten Adjustageeinrichtungen,
- Fig. 2
- zeigt in Seitenansicht und
- Fig. 3
- zeigt in Aufsicht einen Abschnitt von Längsförderern und ersten Querförderern in größerem
Maßstab, und es zeigt die
- Fig. 4
- eine Einzelheit in perspektivischer Darstellung.
[0006] Die in Fig. 1 dargestellte Gesamtanlage besteht aus einer Strangpresse 1 in deren
Auslauf ein Längsförderer 2 angeordnet ist, in den Förderelemente eines Querförderers
3 eingreifen. Der Querförderer 3 übernimmt die vom Längsförderer 2 aus der Strangpresse
1 ausgezogenen Stränge bzw. Abschnitte dieser Stränge durch senkrechte Relativbewegung
von Längsförderer 2 und Querförderer 3. Während des Querförderns finden die Stränge
bzw. Stangabschnitte ausreichend Zeit zu der bereits auf dem Längsförderer 2 einsetzenden
Abkühlung. Integriert in den Querförderer 3 ist nach dem Ausführungsbeispiel eine
Streckbank 4 zum Streckrichten der Stränge bzw. Strangabschnitte. Vom Querförderer
3 werden die Stränge bzw. Strangabschnitte an einen weiteren Längsförderer 5 übergeben,
der sie in Gruppen gesammelt einer Säge oder Schere 5 zugeführt, die die Stränge in
Handelslängen aufteilt und einer Stapeleinrichtung 7 zuführt.
[0007] Wie die Fig. 2 und 3 erkennen lassen, besteht der Längsförderer 2 aus einer Mehrzahl
zusammenwirkender Einzelförderer 12, von denen jeder eine Länge hat, die die Lücke
zwischen zwei benachbarten Förderelementen 13 zum Querförderer 3 schließt. Jeder Einzelförderer
12 besteht aus einem Rahmen 14, in dem zwei Zahntrommeln 15 und 16 gelagert sind,
von denen die Zahntrommel 15 über einen Kegelradantrieb 17, 18 von einer Welle 19
angetrieben ist während die Zahntromme 16 in ihrem Abstand zur Zahntrommel 15 einstellbar
ist. Die in den Rahmen 14 gelagerten Wellen 19 sind untereinander durch Kupplungen
20 verbunden und von einem nicht dargestellten Motor angetrieben.
[0008] Um die Zahntrommeln 15/16 eines jeden Rahmens 14 ist ein Zahnriemen 21 geführt, der
von der Zahntrommel 15 angetrieben wird. Wie die Fig 4 im einzelnen zeigt, besteht
der Zahnriemen 21 aus abriebfestem Kunststoff, beispielsweise Polyurethan und ist
mit Zugsträngen 22 aus Stahllitzen oder Glasfasersträngen verstärkt, die dem Zahnriemen
21 eine große Längenkonstanz verleihen. Außen- bzw. oberseitig ist der Zahnriemen
21 mit einer Faservliesauflage 23 versehen, die aus wärmebeständigem Fasermaterial.
beispielsweise M-Aramid-Fasern (Wärmebeständigkeit bis 550°C) besteht und auf den
Zahnriemen 21 aufgeklebt ist. Die Faservliesauflage 23 schützt den Zahnriemen 21 vor
übermäßiger Erwärmung und die Oberfläche des Preßgutes vor Beschädigungen.
[0009] Die Seitenwände der Rahmen 14 tragen Gleitbahnen 24 von denen die Obertrume der Zahnriemen
21 zwischen en Zahntrommeln 15 und 16 abgestützt sind. Die abriebfesten Zahnriemen
21 gleiten dabei auf den Gleitbahnen 24.
[0010] Die Förderelemente 13 des Querförderers 3 ragen bis zwischen die Einzelförderer 12,
so daß durch senkrechte Relativbewegung zwischen den Förderelementen 13 und den Einzelförderern
12 die auf die Einzelförderer 12 aufgelaufenen Stränge bzw. Strangabschnitte von den
Förderelementen 13 zum Quertransport auf den Querförderer 3 übernommen werden können.
Hierzu sind die sämtlichen Einzelörderer 12 auf einem Basisrahmen 25 bzw. Gruppen
(im Ausführungsbeispiel neun) von (im Ausführunsgbeispiel jeweils vier) Einzelförderern
12 auf miteinander verbundenen Basisrahmen 25 mit Stützen 26 befestigt. Auf dem Fundament
27 sind Säulen 28 befestigt, die den bzw. die Basisrahmen 25 in senkrechter Richtung
beweglich führen. Die Abstützung eines Basisrahmens 25 erfolgt über Kniehebel 29,
deren einer Hebelteil 29a längenveränderlich ist zur Ausrichtung des Basisrahmens
25 und zur Einstellung der von den Oberkanten der Zahnriemen 21 gebildeten Förderebene
des Längsförderers 2 zur Förderebene der Förderelemente 13 des Querförderers 3. Der
andere Hebelteil 29b ist verbunden mit einem Hebel 30. Die Hebel 30 sind über ein
Gestänge 31 miteinander und über ein weiteres Gestänge 32 mit einem Exzenter 33 eines
Antriebes 34 verbunden. Durch Verschiebung des Gestänges 31 in Richtung des Pfeils
5 senkt sich der Basisrahmen 25 ab, so daß sie auf den Zahnriemen 21 liegenden Stränge
bzw. Strangabschnitte von den Förderelementen 13 übernommen und quergefördert werden.
Sobald die Stränge bzw. Strangabschnitte den Bereich des Längsförderers 2 verlassen
haben, wird das Gestänge 31 entgegengesetzt zur Richtung des Pfeils 3 bewegt, so daß
die von den Zahnriemen 21 gebildete Förderebene über die der Förderelemente 13 gelangt
und der Längsförderer 2 zur Aufnahme eines weiteren Stranges bzw. Strangabschnitts
verfügbar ist.
1. Im Auslauf einer Strangpresse angeordnete Fördereinrichtung, bestehend aus einer Mehrzahl
von Längs- (12) und Quer-(13)förderern, wobei die Längsförderer (12) den Abstand zwischen
je zwei Querförderern (13) überbrücken und die Längs- (2) und Quer-(13)förderer in
senkrechter Richtung relativ zueinander beweglich sind, um das aus der Strangpresse
(1) auslaufende Preßgut in Längsrichtung abzufördern und es dann nach Relativbewegung
von Längs- (12) und Quer-(13)förderern durch die Querförderer (13) abzuheben und quer
zu fördern,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsförderer (12) als um je zwei Zahntrommeln (15, 16) geführte außenseitig
mit einer wärmebeständigen, die Oberfläche des Preßgutes schonenden Faservliesauflage
(23) versehenen Zahnriemen (21) ausgebildet sind, deren Obertrume zwischen den Zahntrommeln
(15, 16) von Gleitbahnen (24) abgestützt sind.