[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Führen von Bogen in einer bogenverarbeitenden
Maschine mit einem Anlegtisch und an der Vorderkante des Anlegtischs vorgesehenen,
aus Vorder- und Deckmarken bestehenden Anlegmarken sowie im Anlegtisch angeordneten,
Blasluft in Bogenlaufrichtung zwischen den Anlegtisch und die Bogenunterseite führenden
Blasdüsen.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE 11 86 473 bekannt, bei der im Raum zwischen
den Seitenziehmarken und den Anlegmarken aus Aussparungen zwischen einer Deckleiste
und dem Anlegtisch Blasluft in Bogenlaufrichtung geleitet wird.
[0003] Nachteilig ist, daß durch den aus den Aussparungen austretenden Blasluftstrom im
Bereich unmittelbar nach den Aussparungen ein statischer Unterdruck zur Strömungsrichtung
aufgebaut wird, der Ursache einer Injektorwirkung ist, die die Bogen großflächig gegen
den Anlegtisch führt, so daß es zu einer den Bogenlauf nachteilig beeinflussenden
Haftung auf dem Anlegtisch kommen kann.
[0004] Weiterhin ist aus dem DE-G'M 82 25 956 eine derartige Vorrichtung bekannt, bei der
zur Erzeugung eines Blasluftstromes in der Bogentransportebene Düsen vorgesehen sind,
die mit mindestens zwei getrennten, gegenüber der Transportebene unterschiedlich geneigten
Düsenkanälen versehen sind. Damit soll der Volumenstrom des Blasstrahls erhöht und
ein nachteiliges Haften der Bogen am Anlegtisch verhindert werden.
[0005] Nachteilig ist jedoch, daß durch den zusätzlichen Düsenkanal ein zusätzlicher Impuls
auf die Bogen übertragen wird, was bei labilen Bogen zu einem den Bogenlauf nachteilig
beeinflussenden Flattern kommen kann.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, die es ermöglicht, einen
störungsfreien Bogentransport im Bereich des Anlegtisches zu realisieren.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Lösung wird mit einfachen Mitteln sichergestellt, daß
einerseits die zur Verarbeitung gelangenden Bogen gegen den Anlegtisch und ihre Vorderkante
unter die Deckmarken gegen die Vordermarken geführt werden, andererseits wird vermieden,
daß die Bogen auf den Anlegtisch haften oder den Bogenlauf in ebenfalls nachteiliger
Weise durch Flattern beeinflussen.
[0009] Die Erfindung soll in einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In den Zeichnungen
zeigt
- Fig. 1
- einen Teil eines Anlegtisches in der Draufsicht
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung entlang der Linie A-A in Fig. 1
- Fig. 3
- eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit B in Fig. 1.
[0010] In Figur 1 ist ausschnittsweise ein Anlegtisch 4 mit im Abstand zueinander und über
die Breite des Anlegtisch 4 verteilt angeordneten Strömungskanälen 9 dargestellt.
Die Strömungskanäle 9 verlaufen geneigt zur Bogenlaufrichtung 10, wobei die Strömungskanäle
9 schräg nach außen gerichtet sind. Jedem Strömungskanal 9 ist eine Blasdüse 1 zugeordnet,
die mittels eines oder mehrerer über die Breite des Anlegtischs verteilt angeordneter
Druckkammern 5 mit Blasluft versorgt werden. Die Druckkammern 5 und die Blasdüsen
1 sind mit einem Deckblech 7 abgedeckt, was mit der Oberfläche des Anlegtischs 4 eine
Ebene bildet. Unmittelbar den Öffnungen 1.1 der Blasdüsen 1 sind in den Strömungskanälen
9 jeweils eine Saugbohrung 6 vorgesehen, die in Verbindung zum atmosphärischen Umgebungsdruck
steht. Durch die Zuordnung dieser Saugbohrungen 6 unmittelbar zu den Öffnungen 1.1
der Blasdüsen 1, wobei die Saugbohrungen 6 etwa senkrecht zum Blasstrahl 2 verlaufen,
entsteht ein Injektor und der im Austrittsbereich des Blasstrahls 2 sich üblicherweise
aufbauende statische Unterdruck wird reduziert, so daß durch Erhöhung des Volumenstromes
des Blasstrahls 2 und Verminderung der Injektorwirkung zwischen der Unterseite der
Bogen 3 und Anlegtisch 4 ein großflächiges Haften der Bogen 3 auf dem Anlegtisch 4
vermieden wird. Damit können die in Bogenlaufrichtung 8 zum Anlegtisch 4 geförderten
Bogen 3 störungsfrei an nicht dargestellte, aus Vorder- und Deckmarken bestehende
Anlegmarken geführt werden.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0011]
- 1
- Blasdüse
- 1.1
- Öffnung
- 2
- Blasstrahl
- 3
- Bogen
- 4
- Anlegtisch
- 5
- Druckkammer
- 6
- Saugbohrung
- 7
- Deckblech
- 8
- Bogenlaufrichtung
- 9
- Strömungskanal
- 10
- Maschinenmitte
1. Vorrichtung zum Führen von Bogen in einer bogenverarbeitenden Maschine mit einem Anlegtisch
und an der Vorderkante des Anlegtischs vorgesehenen, aus Vorder- und Deckmarken bestehenden
Anlegmarken sowie im Anlegtisch angeordneten, Blasluft in Bogenlaufrichtung zwischen
den Anlegtisch und die Bogenunterseite führenden Blasdüsen, dadurch gekennzeichnet
daß den Öffnungen (1.1) der Blasdüsen (1) unmittelbar jeweils eine mit dem atmosphärischen
Umgebungsdruck in Verbindung stehende Saugbohrung (6) zugeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung Saugbohrung (6)
etwa senkrecht zum aus der Öffnung (1.1) der Blasdüse (1) austretenden Blasstrahls
(2) verläuft.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (1.1) der Blasdüsen
(1) in jeweils einen Strömungskanal (9) gerichtet sind und im Strömungskanal (9) eine
der Öffnung (1.1) zugeordnete Saugbohrung (6) vorgesehen ist.