[0001] Die Erfindung betrifft eine Videovorrichtung für ein Flurförderzeug mit einem im
Bereich einer Lastaufnahmevorrichtung des Flurförderzeugs angeordneten Kamera und
einem im Bereich eines Fahrerplatzes des Flurförderzeugs angeordneten Monitor, wobei
die Lastaufnahmevorrichtung zur Aufnahme von standardisierten Transportmitteln, beispielsweise
Paletten, vorgesehen ist.
[0002] Flurförderzeuge, bei denen Videovorrichtungen häufig verwendet werden, sind beispielsweise
Frontgabelstapler oder Schubmaststapler. Als standardisierte Transportmittel werden
Paletten, Gitterboxen oder andere allgemein oder betrieblich genormte Behälter verwendet.
Als Lastaufnahmevorrichtung werden in der Regel Lastgabeln verwendet, die in eine
Öffnung des Transportmittels oder in einen unter dem Transportmittel befindlichen
Freiraum eingefahren werden können.
[0003] Bei Videovorrichtungen der eingangs genannten Art wird die Lastaufnahmevorrichtung
und ein gegebenenfalls vor oder auf der Lastaufnahmevorrichtung befindliches Transportmittel
von der Kamera erfaßt und zeitgleich auf dem Monitor abgebildet. Dies soll dem Fahrer
ermöglichen, insbesondere vor einem Einfahren in das Transportmittel die Lastaufnahmevorrichtung
optimal zu positionieren.
[0004] Bei Videovorrichtungen der genannten Art besteht das Problem, daß das Erkennen der
exakten räumlichen Lage der Lastaufnahmevorrichtung relativ zu dem Transportmittel
auf dem zweidimensionalen Bildschirm nur schwer möglich ist. Es treten daher auch
bei Flurförderzeugen mit Videovorrichtung häufig Beschädigungen des Transportmittels
durch die Lastaufnahmevorrichtung auf, wenn mit der Lastaufnahmevorrichtung an das
Transportmittel angefahren wird.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Videovorrichtung
zur Verfügung zu stellen, die das Positionieren der Lastaufnahmevorrichtung erleichtert.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Zielmaske vorgesehen
ist, die eine Zielmarke für mindestens eine Kontur des Transportmittels aufweist,
und die Zielmaske dem von dem Monitor dargestellten Bild überlagert ist. Auf dem Monitor
sieht der Fahrer das von der Kamera erfaßte Bild des Transportmittels. Die Lastaufnahmevorrichtung
ist optimal positioniert, wenn die auf der Maske dargestellte Zielmarke mit der entsprechenden
Kontur des Bildes auf dem Monitor in Übereinstimmung gebracht ist. Wenn diese Übereinstimmung
erreicht ist, kann die Lastaufnahmevorrichtung geradlinig und zielgenau in das Transportmittel
eingefahren werden.
[0007] Wenn die Transportmittel in einem Regal gelagert sind, ist es zweckmäßig, wenn die
Zielmaske eine Zielmarke für mindestens eine Kontur eines Regals aufweist. Wenn die
Kontur des Regals mit der auf der Zielmaske dargestellten Zielmarke übereinstimmt,
ist sichergestellt, daß mit Lastaufnahmevorrichtung nicht an das Regal angefahren
wird.
[0008] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß das Transportmittel
als Palette ausgeführt ist und die Zielmaske eine Zielmarke für eine vertikale Kante
einer Einschuböffnung der Palette aufweist. Paletten weisen rechteckige Einschuböffnungen
für eine Lastgabel auf. Wenn die Länge der Zielmarke auf der Zielmaske mit der Länge
der auf dem Monitor abgebildeten Kante übereinstimmt, hat die Lastgabel einen genau
definierten Abstand von der Palette. Anschließend kann die Position der Lastgabel
in seitlicher Richtung eingestellt werden, wobei die vertikale Kante der Einschuböffnung
und die zugeordnete Zielmarke zueinander fluchten müssen.
[0009] Wenn das Transportmittel als Palette ausgeführt ist und die Zielmaske eine Zielmarke
für eine horizontale Kante einer Einschuböffnung der Palette aufweist, kann anhand
dieser Zielmarke die vertikale Position der Lastgabel eingestellt werden.
[0010] Wenn das Transportmittel als Palette ausgeführt ist und die Zielmaske eine Zielmarke
für mindestens eine Fluchtungslinie einer Einschuböffnung der Palette aufweist, kann
anhand dieser Fluchtungslinie die Neigung einer Lastgabel überprüft und gegebenenfalls
eingestellt werden. Als Fluchtungslinie wird eine horizontale, von dem Flurförderzeug
weg verlaufende Innenkante der Einschuböffnung bezeichnet. Ein Einfahren in eine Palette
darf nur bei waagrechter Lastgabel erfolgen. Wenn die Kamera an der Lastgabel oder
an einem Hubmast des Flurförderzeugs befestigt ist, neigt sich die Kamera mit der
Lastgabel mit. Die Lastgabel ist genau dann waagrecht, wenn die auf dem Monitor abgebildete
Fluchtungslinie zu der entsprechenden Zielmarke parallel ist.
[0011] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Zielmaske
auf einer transparenten Folie abgebildet, die vor dem Monitor angeordnet ist. Die
Folie kann für jeden Einsatzort des Flurförderzeugs individuell bedruckt werden und
ist einfach austauschbar. Wenn die an einer bestimmten Seite der Lastaufnahmevorrichtung
montierte Kamera, beispielsweise aus betrieblichen Gründen, symmetrisch auf die andere
Seite der Lastaufnahmevorrichtung ummontiert wird, kann die Folie einfach gewendet
werden.
[0012] Die Folie kann zwischen dem Monitor und einer vor dem Monitor angeordneten Schutzfolie
angeordnet werden. Hierbei ist die Folie durch die Schutzfolie geschützt und es muß
für die Folie keine gesonderte Befestigungsvorrichtung vorgesehen werden.
[0013] Ebenfalls möglich ist es, daß die Zielmaske auf elektronischem Weg in das von dem
Monitor dargestellte Bild eingeblendet wird. Es müssen hierfür keine Folien angefertigt
werden. Die Position der Zielmarken auf dem Monitor wird stattdessen berechnet und
als elektronisches Signal dem Monitor zugeführt.
[0014] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den schematischen
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt
- Figur 1
- eine Videovorrichtung,
- Figur 2
- ein Monitorbild,
- Figur 3
- eine Zielmaske.
[0015] Figur 1 zeigt eine Videovorrichtung mit einer an einer Lastgabel 1 angeordneten Kamera
6, die über eine Signalleitung 8 mit einem Monitor 7 verbunden ist. Die Signalübertragung
von der Kamera 6 zum Monitor 7 kann auch drahtlos erfolgen. Der Monitor 7 ist im Bereich
eines nicht näher dargestellten Fahrerplatzes eines Flurförderzeugs angeordnet. Vor
einem Bildschirm 7a des Monitors 7 befindet sich erfindungsgemäß eine durchsichtige
Folie 7b, auf welche die Zielmaske aufgebracht werden kann.
[0016] Figur 2 zeigt das Bild des Monitors einer erfindungsgemäßen Videovorrichtung, wobei
sich eine Lastgabel 1 vor einer in Längsrichtung angeordneten Palette P befindet.
Die Lastgabel 1 befindet sich in der für das Einfahren in die Einschuböffnung E richtigen
Position auf einem Regal R, das eine Oberkante 2 aufweist. Die Palette P weist in
dieser Ansicht als für die Positionsbestimmung charakteristische Linien eine vertikale
Kante 3 der Einschuböffnung E und zwei Fluchtungslinien 4, 5 auf.
[0017] Als Zielmaske kann eine Abbildung der gesamten Palette, beispielsweise wie in Figur
2 dargestellt, mit dem Bild des Monitors überlagert werden. Eine größere Übersichtlichkeit
wird jedoch erreicht, wenn auf der Zielmaske lediglich einige charakteristische Linien
der Palette P dargestellt sind.
[0018] Eine solche Zielmaske ist in Figur 3 abgebildet. Auf dieser Zielmaske sind eine Zielmarke
2a für die Oberkante 2 des Regals R, eine Zielmarke 3a für die vertikale Kante 3 der
Einschuböffnung 3 und jeweils eine Zielmarke 4a, 5a für die horizontalen Fluchtungslinien
4, 5 der Einschuböffnung E dargestellt.
[0019] Wenn sich die genannten Zielmarken mit den entsprechenden Kanten der Palette P bzw.
des Regals R decken, befindet sich die Lastgabel 1 in der korrekten Position, um in
die Einschuböffnung E der Palette P einzufahren.
[0020] Darüber hinaus befindet sich auf der Zielmaske eine Marke 1a für die Lastgabel 1.
Anhand dieser Marke 1a kann kontrolliert werden, ob sich die Kamera relativ zu der
Lastgabel in ihrer korrekten Position befindet.
[0021] Für die Queraufnahme von Paletten können Zielmasken in analoger Weise angefertigt
werden. Es kann hierbei für jedes verwendete Transportmittel und für jede mögliche
Ausrichtung des selben Transportmittels eine eigene Maske verwendet werden. Ebenfalls
möglich ist es, die Zielmarken für mehrere Transportmittel, beispielsweise farblich
unterscheidbar, auf einer gemeinsamen Maske abzubilden.
1. Videovorrichtung für ein Flurförderzeug mit einem im Bereich einer Lastaufnahmevorrichtung
des Flurförderzeugs angeordneten Kamera (6) und einem im Bereich eines Fahrerplatzes
des Flurförderzeugs angeordneten Monitor (7), wobei die Lastaufnahmevorrichtung zur
Aufnahme von standardisierten Transportmitteln, beispielsweise Paletten (P), vorgesehen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Zielmaske vorgesehen ist, die eine Zielmarke (3a, 4a, 5a) für mindestens
eine Kontur des Transportmittels aufweist, und die Zielmaske dem von dem Monitor (7)
dargestellten Bild überlagert ist.
2. Videovorrichtung für ein Flurförderzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Transportmittel in einem Regal (R) gelagert sind und die Zielmaske eine Zielmarke
(2a) für mindestens eine Kontur eines Regals (R) aufweist.
3. Videovorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Transportmittel
als Palette (P) ausgeführt ist und die Zielmaske eine Zielmarke (3a) für eine vertikale
Kante (3) einer Einschuböffnung (E) der Palette (P) aufweist.
4. Videovorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Transportmittel als Palette (P) ausgeführt ist und die Zielmaske eine Zielmarke für
eine horizontale Kante einer Einschuböffnung (E) der Palette (P) aufweist.
5. Videovorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Transportmittel als Palette (P) ausgeführt ist und die Zielmaske eine Zielmarke (4a,
5a) für mindestens eine Fluchtungslinie (4, 5) einer Einschuböffnung (E) der Palette
(P) aufweist.
6. Videovorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zielmaske auf einer transparenten Folie (7b) abgebildet ist, die vor dem Monitor (7)
angeordnet ist.
7. Videovorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Folie (7b) zwischen dem Monitor (7) und einer vor dem Monitor (7) angeordneten Schutzfolie
angeordnet ist.
8. Videovorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zielmaske auf elektronischem Weg in das von dem Monitor (7) dargestellte Bild eingeblendet
wird.