[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten einer Warenbahn, umfassend
eine in Vorrichtungslänge sich erstrekkende stationär angeordnete Gegenwalze, eine
zur Anpressung gegen letztere verlagerbare Arbeitswalze mit im Verhältnis zum Gegenwalzendurchmesser
kleinem Durchmesser, eine Anpreßeinrichtung, mittels der die Arbeitswalze längs einer
über die Arbeitsbreite durchgehenden und die Warenbahn durchlassenden Anpreßzone gegen
die Gegenwalze preßbar ist, wobei die Anpreßeinrichtung einen Preßkörper mit einer
Anpreßfläche aufweist, gegen die die Arbeitswalze in ihrem der Anpreßzone gegenüberliegenden
Umfangsbereich zur Anlage gelangt, und ein getrennt von dem Preßkörper angeordnetes
Stützelement mit einer Stützfläche, an der die Arbeitswalze im Anpreßbetrieb zur Anlage
gelangt. Solche Vorrichtungen werden insbesondere als Färbevorrichtungen zum Abquetschen,
d.h. zum Entwässern und Färben von mit Farbe übersättigten Bahnen, sogenannten Foulards
verwendet.
[0002] Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist aus EP 0 534 930 bekannt. Dort sind ein stationäres
sowie ein bewegliches Lagerbett jeweils mit wenigstens einem zylindrischen Anpreßkörper
zur Anpreßlagerung einer Arbeitswalze vorgesehen, die als mitlaufende, von einer ortsfest
gelagerten Gegenwalze angetriebene Rolle vorgesehen ist. Der stationäre Anpreßkörper
ist ein Stützkörper, der als passiver Gegendruckkörper im wesentlichen gegen durch
die Gegenwalze auf die Arbeitsrolle ausgeübte Mitnahmekraft wirkt. Bei einer solchen
bekannten Anordnung kommt es zu nachteiligen Keilwirkungen und Kraftverhältnissen
zwischen den Anpreß-/Stützkörpern. Der Lauf der Arbeitsrolle ist beieinträchtigt,
und Schwierigkeiten zur Reproduktion von Betriebsverhältnissen können auftreten. Solchen
nachteiligen Wirkungen versucht man dadurch zu begegnen, daß Lagerbetten mit elastischen
Polstern und biege-anpaßbaren Rollen vorgesehen werden. Gemäß DE-U-296 19 695 wird
vorgeschlagen, die Arbeitswalze in der Anpreßposition mit drei Freiheitsgraden bewegbar
anzuordnen, wobei ein Anpreßkörper mit einem Lagerbett versehen sein muß, in das die
Arbeitswalze eingreift. Eine stationäre Gegenwalze bildet eine Antriebswalze, um die
Bewegungslagerung des Anpreßkörpers in Kombination mit der Arbeitswalze zu ermöglichen.
Für den Fall, daß in der Arbeitszone eine nur geringe Reibungskraft wirkt, muß die
Arbeitsrolle zusätzlich angetrieben werden. Mit einer solchen Vorrichtung wird eine
selbsttätige Anpassung der Arbeitsrolle an den Betriebszustand erreicht. In einigen
Fällen treten jedoch Schwierigkeiten hinsichtlich reproduzierbarer Bearbeitungsergebnisse
auf.
[0003] Bei einer noch anderen Vorrichtung (US 2 878 778) wird eine Bahn zwischen zwei Anpreßrollen
hindurchgeführt. Jede Anpreßrolle ist an einem Paar Gegenrollen gelagert. Eine der
Anpreßrollen und die Gegenanlagerollen werden angetrieben. Die Bauweise der Vorrichtung
ist aufwendig. Mit der Vielzahl von Rollen entstehen Probleme hinsichtlich Einstellung,
Reproduzierbarkeit und Reinigung.
[0004] Demgegenüber liegt der Erfindung das Ziel zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung
zum Bearbeiten von Warenbahnen insbesondere hinsichtlich einfacher Bauweise, Rüst-
und Bedienbarkeit, Einstellbarkeit, Arbeitsfunktionen und -ergebnisse sowie Vorrichtungsreinigung
zu verbessern.
[0005] Diese Ziele werden in Verbindung mit den Merkmalen der eingangs genannten Vorrichtung
dadurch erreicht, daß die verlagerbare Arbeitswalze mit einem Walzenantrieb verbunden
ist und einen Umfangs antrieb für die mitlaufend gelagerte Gegenwalze bildet, wobei
die Arbeitswalze in ihrer angetriebenen und angepreßten Position die Warenbahn durch
die Anpreßzone treibt, das Stützelement, in Drehrichtung der Arbeitswalze betrachtet,
vor der Anpreßzone im Bereich zwischen dieser und dem Preßkörper angeordnet ist und
der Einlauf der Warenbahn in die Anpreßzone zwischen dem Stützelement und der Gegenwalze
vorgesehen ist. Eine wesentliche Maßnahme besteht darin, daß die Arbeitswalze, deren
Durchmesser im Verhältnis zum Gegenwalzendurchmesser klein ist, derart die unmittelbare
Antriebsquelle der Vorrichtung bildet, daß die Gegenwalze über die Warenbahn nur mitlaufend
gedreht wird, ohne daß letztere selbst angetrieben wird. Das Stützelement ist an der
dem Bahneinlauf zugewandten Vorrichtungsseite unabhängig von der Anpreßeinrichtung
im Bereich zwischen dieser und der Gegenwalze vorgesehen. Diese Anordnung des Stützelements
vor der Anpreßzone trägt dazu bei, daß der Lauf der in Anpreßrichtung und quer dazu
verlagerbaren Arbeitswalze stabilisiert ist. Im übrigen sorgt der Antrieb durch die
kleine Walze für einen besonders ruhigen und stabilen Lauf der Walzen. Aufgrund der
Anordnung des Stützelements in Kombination mit dem Eigenantrieb der verlagerbaren
Arbeitswalze und der Drehmitnahme der Gegenwalze sind dynamische Kraftwirkungen auf
das Stützelement reduziert. Es ist ebenfalls von Vorteil, daß, in Drehrichtung der
Arbeitswalze gesehen, der Umfangsbereich derselben hinter der Anpreßzone zur Anpreßeinrichtung
hin frei bleibt. Dadurch sind Rüstung und Reinigung wesentlich vereinfacht.
[0006] Eine besonders vorteilhafte Gestaltung besteht darin, daß der Preßkörper und das
Stützelement in stirnseitiger Profilansicht L-förmig mit zumindest nahezu im rechten
Winkel stehenden ebenen Gleitflächen angeordnet sind. Diese Anordnung ist vorteilhaft
so vorgesehen, daß die Berührungslinien an der Arbeitswalze, in Walzendrehrichtung
betrachtet und ausgehend von der Anlagelinie an dem Preßkörper, in Umfangswinkelabständen
von ca. 90°, 90°, 180° zu liegen kommen. Dadurch ist auch ein besonders verschleiß-
und reibungsarmer Betrieb mit optimaler Reduzierung von aneinandergleitenden Flächen
erzielt.
[0007] Insbesondere im Zusammenhang mit den vorerwähnten Ausgestaltungen ist es besonders
zweckmäßig, daß die Achsen von Arbeitswalze und Gegenwalze in einer gemeinsamen, zumindest
nahezu horizontalen Ebene liegen, die Warenbahn von unten nach oben geführt ist und
die Arbeitswalze zumindest mit dem größten Teil ihres Eigengewichts an der Stützkörperfläche
zu liegen kommt. Insbesondere für diese Vorrichtungsanordnung ist es zweckmäßig, daß
der Preßkörper als Platte ausgebildet ist, die an der den Bahnauslauf aufweisenden
Vorrichtungsseite entnehmbar zwischen die Arbeitswalze und eine Druckerzeugungseinrichtung
der Anpreßeinrichtung setzbar ist. Von besonderem Vorteil ist es auch, wenn der Preßkörper
zur Anpressung mit wenigstens zwei Freiheitsgraden bewegbar und dabei unter Abstützung
an einem stationären Element zwischen der Druckerzeugungseinrichtung und der Arbeitswalze
angeordnet ist. Damit sind Arbeitspositionierung und Laufstabilisierung für ein breites
Anwendungs- und Einstellspektrum verwirklicht.
[0008] Insbesondere in Kombination mit der Horizontalanordnung von Arbeitswalze und Gegenwalze
kann der Preßkörper zweckmäßig an dem Scheitel der Arbeitswalze anliegen, der durch
den Abstand A = d + D/2 mit d = Arbeitswalzendurchmesser und D = Gegenwalzendurchmesser
von der Achse der Gegenwalze bestimmt ist. Besonders vorteilhaft ist es aber, daß
der Preßkörper, in Drehrichtung der Arbeitswalze betrachtet, vor dem genannten Arbeitswalzenscheitel,
jedoch in dessen Nähe anliegt. Dabei entspricht der in gerader Linie gemessene Abstand
zwischen der Preßkörperanlage und der Gegenwalzeanlage nahezu dem Arbeitswalzendurchmesser.
Insbesondere in Kombination mit diesen Anordnungen ist es von besonderem Vorteil,
wenn die Stützkörperfläche des Stützelements und die gedachte tangentiale Fläche,
die durch die den beiden Walzen gemeinsame Berührungstangente bestimmt ist, unter
einem Winkel α ≤ 90° ausgerichtet sind.
[0009] Auf die genannten und weitere zweckmäßige und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind Unteransprüche gerichtet, und besonders zweckmäßige und vorteilhafte Ausbildungsformen
oder -möglichkeiten der Erfindung werden anhand der folgenden Beschreibung der in
der schematischen Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben.
Es zeigen
- Fig. 1
- im Profilquerschnitt eine erfindungsgemäße Vorrichtung in Arbeitsposition,
- Fig. 2
- im Profilquerschnitt eine weitere erfindungsgemäße Vorrichtung in Arbeitsposition
und
- Fig. 3
- nach Art eines Diagramms eine erfindungsgemäße Vorrichtung in Verbindung mit einer
Pendelwalzensteuerung.
[0010] Erfindungsgemäße Vorrichtungen 1 (Färbemaschinen) gemäß Fig. 1 bis 3 umfassen einen
über die Vorrichtungslänge durchgehenden maschinen-stationären Tragbalken 13, eine
daran angeordnete Anpreßeinrichtung 2, ein ebenfalls daran angeordnetes plattenartiges
Stützelement 3, eine in Vorrichtungslänge sich erstreckende stationär an der Maschine
angeordnete Gegenwalze 6 und eine zur Anpressung gegen letztere verlagerbare Arbeitswalze
5 mit im Verhältnis zum Gegenwalzendurchmesser D kleinem Durchmesser d. Das Stützelement
3 untergreift die Arbeitswalze 5, wobei diese auf einer ebenen Gleitstützfläche 30
des Stützelements 3 aufliegt.
[0011] Die Anpreßeinrichtung 2 weist einen plattenförmigen, über die Vorrichtungslänge durchgehenden
Preßkörper 4 auf, der mit einer ebenen zur Anlage gegen die Arbeitswalze 5 kommenden
Gleitanpreßfläche 40 ausgestattet ist. Mittels der Anpreßeinrichtung 2 ist die Arbeitswalze
5 längs einer eine Warenbahn 8 durchlassenden Anpreßzone 7 gegen die Gegenwalze 6
zum Abquetschen der Bahn 8 preßbar. Vorzugsweise ist die Oberfläche der Arbeitswalze
5 gummiert. Der Walzenkern der Walze 6 besteht vorzugsweise aus rostfreiem Stahl.
Die Oberfläche kann z.B. verchromt sein, oder sie ist mit einem elastischen Mantel
aus Kunststoff, Gummi od.dgl. ausgestattet.
[0012] Die Arbeitswalze 5 ist in alle Richtungen quer zur Vorrichtungslänge verlagerbar
und stirnseitig über ein Kardangelenk 91, das die Querbewegbarkeit nicht beeinträchtigt,
mit einem durch einen Antriebsmotor gebildeten Walzenantrieb 9 verbunden. Hingegen
ist die stationäre Gegenwalze 6 ohne Eigenantrieb drehbar um ihre Achse 60 an einem
nicht dargestellten Vorrichtungsgestell gelagert. In der angepreßten Position treibt
einzig und allein die Arbeits- und Antriebswalze 5 die Warenbahn 8 durch die in der
Anpreßzone 7 gebildete Quetschfuge. Dabei wird die Gegenwalze 6 mittels der Arbeitswalze
5 mitlaufend gedreht.
[0013] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und auch in der Diagrammdarstellung der
Fig. 3 liegen die Achse 50 der Arbeitswalze 5 und die Achse 60 der Gegenwalze 6 in
einer gemeinsamen horizontalen Ebene 100. Dabei erstreckt sich auch die Stützfläche
30 des Stützelements 3 parallel zu der horizontalen Ebene 100. Die ebene Anpreßfläche
40 des Preßkörpers 4 ist senkrecht zur Stützfläche 30 gerichtet. Infolgedessen befindet
sich die Arbeitswalze 5 in einer im Profil L-förmigen Aufnahme mit zur Anpressung
gegenüber der Rückwand 130 des Tragbalkens 13 verlagerbarer Anpreßfläche 40. Diese
liegt an dem Scheitel 51 der Arbeitswalze 5 an, der durch den Abstand A = d + D/2
von der Achse 60 der Gegenwalze 6 bestimmt ist, wobei d der Außendurchmesser der Arbeitswalze
5 und D der Außendurchmesser der Gegenwalze 6 ist.
[0014] Zum Beispiel ist der Durchmesser d der Arbeitswalze etwa halb so groß wie der Durchmesser
D der Gegenwalze 6. Man erkennt, daß sich bei einer solchen Dimensionierung in Verbindung
mit der beschriebenen Walzenanordnung die Stützelement-Stützfläche 30 quer zu der
im Bereich des Einlaufs der Warenbahn 8 sich erstreckenden Umfangsfläche 61 der Gegenwalze
6 erstreckt. Dabei sind die Stützkörperfläche 30 und die gedachte tangentiale Fläche
71, die durch die den beiden Walzen 5, 6 gemeinsame Berührungstangente bestimmt ist,
unter einem Winkel α = 90° ausgerichtet. So kommt die Arbeitswalze 5 in der anpreßfreien
Position mit ihrem Eigengewicht gegen die Stützfläche 30 zu liegen.
[0015] Auch bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 ist der Aufnahme- und Betriebsraum
für die Arbeitswalze 5 durch eine L-förmige Anordnung der Gleitflächen 40, 30 des
Preßkörpers 4 und des Stützelements 3 bestimmt. Im Unterschied zu der Vorrichtung
in Fig. 1 befindet sich die L-Anordnung mit einem Kippwinkel β in gekippter Lage gegenüber
der Horizontalebene 100, in der die Walzenachse 60 liegt. Die gedachte Hauptwirkungsebene
200 der Anpreßeinrichtung 2, in der die Achse 50 der Arbeitswalze 5 liegt und die
sich parallel zur Stützfläche 30 erstreckt, ist mit dem relativ kleinen Winkel β,
zum Beispiel in der Größenordnung von 5° bis 7°, gegenüber der Horizontalebene 100
nach unten geneigt. In regulärer Anpreßposition ist die Anpreßfläche 40 senkrecht
zu der Stützfläche 30 gerichtet. Die zugehörige reguläre Anpreßlinie 400, die sich
in Vorrichtungslänge erstreckt, liegt dann in der Ebene 200.
[0016] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, befinden sich auch bei der Anordnung in Kipplage mit
geneigter Ebene 200 die wirksamen Anpreßlinien 400, 700 längs der Arbeitswalze 50
nahezu im Durchmesserabstand d. Dabei liegt die Anpreßlinie 400, in Drehrichtung r
der Arbeitswalze 5 betrachtet, vor und in der Nähe zu dem Arbeitswalzenscheitel 51,
desser Lage durch den Abstand A = d + D/2 von der Achse 60 bestimmt ist. Aufgrund
der beschriebenen Anordnung ist der Winkel α entsprechend dem Umfangswinkel τ zwischen
dem Scheitel 51 und der regulären Anpreßlinie 400 kleiner als 90°.
[0017] Wie in Fig. 2 dargestellt, ist es besonders vorteilhaft, daß der kippbar gegen die
Schlauchelemente 21 und die Arbeitswalze 5 angeordnete Preßkörper 4 als frei von oben
hineinstellbare und herausnehmbare Platte vorgesehen sein kann, die zu diesem Zweck
vorteilhaft mit einem oder mehreren gestrichelt dargestellten Handhabungsgriffen 41
ausgestattet sein kann.
[0018] Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, kann die Arbeitswalze 5 auf bequeme Weise durch
den nach oben offenen Raum zwischen Anpreßeinrichtung 2 und Gegenwalze 6 zum Einsetzen
und Entnehmen gehandhabt werden. Dabei braucht die Anpreßeinrichtung 2 lediglich drucklos
geschaltet zu werden, ohne daß eine Verlagerung oder Bewegung des Tragbalkens 13 erforderlich
ist, da der Öffnungsbereich zwischen dem Anpreßkörper 4 und der Gegenwalze 6 dem lichten
Durchmesser d der Arbeitswalze 5 entspricht. Herkömmliche zu verfahrende Tragbalken
entfallen.
[0019] Zweckmäßig umfaßt die Anpreßeinrichtung 2 eine Druckerzeugungseinrichtung 20 mit
längs der Vorrichtungslänge über die Arbeitsbreite verteilt angeordneten Druckschlauchelementen
21. Diese bilden Anpreßzonen, die in Reihenanordnung die gesamte Arbeitsbreite abdecken.
Jedes Schlauchelement ist mit einer ein Druckmedium, z.B. Druckluft liefernden, in
der Zeichnung nicht dargestellten Quelle verbunden. Mit der gewählten Druckbeaufschlagung
der Schlauchelemente 21 erfolgt die gewünschte Anspressung über die Arbeitsbreite.
[0020] Die Schlauchelemente 21 sind, wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, zwischen der stationären
Rückwand 130 des Tragbalkens 13 und der Rückfläche des Preßkörpers 4 angeordnet. Gemäß
Fig. 1 ist die Wand 130 der Boden einer in Profil U-förmigen Führungsaufnahme für
den Preßkörper 4. Dieser ist infolgedessen nur translatorisch längs der der Stützkörperfläche
30 entsprechenden Führungsfläche 301 verschiebbar.
[0021] Wie in Fig. 2 dargestellt, ist es jedoch von besonderem Vorteil, den Preßkörper 4
zur Anpressung mit wenigstens zwei Freiheitsgraden bewegbar zwischen den Druckschlauchelementen
21 und der Arbeitswalze 5 anzuordnen. Dabei ist der Preßkörper 4 durch einen plattenartigen,
über die Arbeitsbreite durchgehenden Balken gebildet, der mit seiner unteren Längskante
43 kippbar auf der an dem Tragbalken 13 hervorragenden Trag-/Führungsfläche 301 aufsteht.
Infolge dieser Anordnung kann sich der Preßkörper 4 mit seiner ebenen Anpreßfläche
40 in Kombination mit der beschriebenen Schlauchanpressung selbsttätig gegen die Arbeitswalze
5 ausrichten. Im Betrieb werden Abweichungen von der regulären Anlageposition ausgeglichen,
wobei den Abweichungen entgegengewirkt wird.
[0022] Bei einem anhand der Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist, in Bahnlaufrichtung
B gesehen, hinter der Gegenwalze 6 eine an sich bekannte Pendelwalzensteuerungs-Einrichtung
80 vorgesehen. Eine Einrichtung dieser Art ist zweckmäßig und vorteilhaft Bestandteil
der Vorrichtungen in Fig. 1 und 2. Sie umfaßt eine schwenkbar gelagerte Rolle 83 und
eine gegebenenfalls angetriebene Umlenk- und Schlupfwalze 84. Die Bahn 8 ist über
die Walze 84 geführt, und die Rolle 83 greift an der Bahn 8 im Streckenabschnitt zwischen
der Gegenwalze 6 und der Umlenkwalze 84 an.
[0023] In der erfindungsgemäßen Vorrichtung steuert die Einrichtung 80 im Gegensatz zu üblichen
Einrichtungen ähnlicher Art nicht die Bahnspannung, sondern nur den Weitertransport
der Bahn 8 hinter der Walze 84. Zur besonders zweckmäßigen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1 bildet die Einrichtung 80 eine vorteilhafte Ergänzungseinrichtung in
Kombination mit der Vorrichtung 1. So kann die Einrichtung 80 im Bedarfsfall so eingestellt
werden, daß die Beförderung der Bahn 8 durch die Anpreßzone 7 und die anschließende
Weiterbeförderung bis zum Ablösen der Bahn 8 von der Walze 6 ohne Bahnzugspannung
erfolgt. Dies ist in Kombination mit der Antriebsanpressung erreicht, die durch den
an der verlagerbaren Arbeitswalze 5 angreifenden Axialantrieb 9 bewirkt wird und die
im Zuge der Kraftübertragung von der Arbeitswalze 5 über die Anpreßzone 7 durch die
Bahn 8 auf die Walze 6 bzw. den teilweise an dieser umschlingend anliegenden Bahnabschnitt
hindurchwirkt. Damit erreicht man in optimaler Weise die erfindungsgemäß vorgesehene
ausschließliche Einleitung der Antriebsleistung von der Arbeitswalze 5 her zur Drehbewegung
der Walze 6.
1. Vorrichtung (1) zum Bearbeiten einer Warenbahn (8), umfassend eine in Vorrichtungslänge
sich erstreckende stationär angeordnete Gegenwalze (6), eine zur Anpressung gegen
letztere verlagerbare Arbeitswalze (5) mit im Verhältnis zum Gegenwalzendurchmesser
(D) kleinem Durchmesser (d), eine Anpreßeinrichtung (2), mittels der die Arbeitswalze
(5) längs einer über die Arbeitsbreite durchgehenden und die Warenbahn (8) durchlassenden
Anpreßzone (7) gegen die Gegenwalze (6) preßbar ist, wobei die Anpreßeinrichtung (2)
einen Preßkörper (4) mit einer Anpreßfläche (40) aufweist, gegen die die Arbeitswalze
(5) in ihrem der Anpreßzone (7) gegenüberliegenden Umfangsbereich zur Anlage gelangt,
und ein getrennt von dem Preßkörper (4) angeordnetes Stützelement (3) mit einer Stützfläche
(30), an der die Arbeitswalze (5) im Anpreßbetrieb zur Anlage gelangt, dadurch gekennzeichnet, daß die verlagerbare Arbeitswalze (5) mit einem Walzenantrieb (9) verbunden ist
und einen Umfangsantrieb für die mitlaufend gelagerte Gegenwalze (6) bildet, wobei
die Arbeitswalze (5) in ihrer angetriebenen und angepreßten Position die Warenbahn
(8) durch die Anpreßzone (7) treibt, das Stützelement (3), in Drehrichtung (r) der
Arbeitswalze (5) betrachtet, vor der Anpreßzone (7) im Bereich zwischen dieser und
dem Preßkörper (4) angeordnet ist und der Einlauf der Warenbahn (8) in die Anpreßzone
(7) zwischen dem Stützelement (3) und der Gegenwalze (6) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützelement (3) mit einer Stützfläche (30) versehen ist, die sich quer
zu der im Bereich des Bahneinlaufs erstreckenden Umfangsfläche (61) der Gegenwalze
(6) erstreckt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützelement (3) mit einer ebenen Stützfläche (30) versehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßkörper (4) mit einer ebenen Anpreßfläche (40) versehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das stützelement (3) und der Preßkörper (4) ebene Flächen (30; 40) aufweisen,
die zumindest nahezu im rechten Winkel zueinander angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßkörper (4) an dem Scheitel (51) der Arbeitswalze (5) anliegt, der durch
den Abstand A = d + D/2 von der Achse (60) der Gegenwalze (6) bestimmt ist, wobei
d der Durchmesser der Arbeitswalze (5) und D der Durchmesser der Gegenwalze (6) ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpreßfläche (40) des Preßkörpers (4) so angeordnet und ausgerichtet ist,
daß sie an der Arbeitswalze (5), in Drehrichtung (r) derselben betrachtet, vor dem
Arbeitswalzenscheitel (51) anliegt, der durch den Abstand A = d + D/2 mit d = Arbeitswalzendurchmesser
und D = Gegenwalzendurchmesser von der Achse (60) der Gegenwalze (6) bestimmt ist,
wobei die Preßkörperfläche (40) an der Arbeitswalze (5) in der Nähe des genannten
Scheitels (51) anliegt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Stützkörperfläche (30) des Stützelements (3) und die gedachte tangentiale
Fläche (71), die bei Anpressung durch die den beiden Walzen (5, 6) gemeinsame Berührungstangente
bestimmt ist, unter einem Winkel α ≤ 90° ausgerichtet sind, wobei der in gerader Linie
gemessene Abstand zwischen der Anlage des Preßkörpers (4) einerseits und der Anlage
der Gegenwalze (6) andererseits an der Arbeitswalze (5) zumindest nahezu deren Durchmesser
(d) entspricht.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenwalze (6), der Preßkörper (4) und der Stützkörper (3) so angeordnet
sind, daß die Arbeitswalze (5) zumindest mit dem größten Teil ihres Eigengewichts
an der Stützkörperfläche (30) zu liegen kommt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen (50, 60) der Arbeitswalze (5) und der Gegenwalze (6) in einer gemeinsamen,
zumindest nahezu horizontalen Ebene (10) liegen, wobei der Bahnlauf (B) von unten
nach oben erfolgt und im Betriebszustand die Arbeitswalze (5) auf der unter ihr liegenden
Stützkörperfläche (30) aufliegt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Pendelwalzensteuerung (80) umfaßt, die an der von der Gegenwalze (6)
ablaufenden Bahn (8) angreift und vorgesehen ist, um beim durch die antreibende Arbeitswalze
(5) bewirkten Umfangsantrieb der Gegenwalze (6) die Bahn (8) ohne Bahnzugspannung
durch die Anpreßzone (7) und nachfolgend entlang der an der Gegenwalze (6) anliegenden
Bahnstrecke zu bewegen.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßkörper (4) zur Anpressung mit wenigstens zwei Freiheitsgraden bewegbar
zwischen einer Druckerzeugungseinrichtung (20) und der Arbeitswalze (5) angeordnet
ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine Druckerzeugungseinrichtung (20) der Anpreßeinrichtung (2) wenigstens ein
längs der Arbeitsbreite sich lang erstrekkendes, gegen den Preßkörper (4) arbeitendes
Druckschlauchelement (21) aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßkörper (4) der Anpreßeinrichtung (2) als Platte ausgebildet und angeordnet
ist, die, in bezug auf die Arbeitsdrehrichtung (r) im Bereich der angepreßten Platte
betrachtet, durch freien Raum (120) vor der Plattenanpreßstelle (400) sowie oberhalb
der Arbeitswalze (5) einsetzbar und entnehmbar ist.